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Wir haben gemeinsam viel Freude daran gehabt, das Thema „geistliches Wachstum“ zu studieren und, ehrlich gesagt, ist nichts im Leben eines Gläubigen wichtiger, als dass dieser Gläubige den Prozess geistlicher Reife durchläuft. Es wäre für einen Christen sehr tragisch, all die Jahre seines Lebens auf der Erde geistlich gesehen in den Kindesschuhen stecken zu bleiben, doch traurigerweise geschieht genau das in allzu vielen Fällen. Die Gemeinden sind angefüllt mit Leuten, die nie wirklich geistlich erwachsen werden. Die Jahre vergehen und es scheint, als ob sie immer wieder dieselben Kämpfe auf dieselbe Weise austragen und sie immer wieder genauso verlieren wie schon in der Vergangenheit. Sie scheinen nie stärker zu werden, sie scheinen sich keine neuen Ressourcen anzueignen, sie scheinen keine Leiter des geistlichen Wachstums zu erklimmen, welche ihnen ein größeres Gefühl des Sieges und mehr Nutzen für Gott einbringen würde. Und das ist die Tragödie eines gebremsten geistlichen Wachstumsprozesses. Wir wollen uns damit beschäftigen, indem wir uns den Grundsätzen in der Schrift zuwenden, die uns wirklich in die Richtung geistlicher Reife weisen.

Wir gehen davon aus, dass Gott sich unser geistliches Wachstum wünscht. Aber wir brauchen das nicht nur anzunehmen. Wir können es ganz klar wissen, denn in 2. Petrus Kapitel 3,18 heißt es: „Wachst […] in der Gnade.“ Und in 1. Petrus 2,2 heißt es, wir sollen „… begierig [sein] nach der unverfälschten Milch des Wortes, damit ihr durch sie heranwachst“. Wachstum wird also geradezu geboten; wir werden aufgefordert, zu wachsen. Paulus sagt: „Seid keine Unmündigen, hin- und hergeworfen und von jedem Wind der Lehre umhergetrieben.“ Wir sollen reifer werden, wir sollen wachsen, wir sollen in unserem christlichen Leben vorankommen. Die Vergangenheit sollte eine Sache sein, die Gegenwart etwas Anderes und die Zukunft noch etwas Anderes. Ich habe in meinem Leben oft das Gefühl gehabt, dass ein Tag, an dem ich nicht wenigstens ein klein wenig Fortschritt mache und Christus ähnlicher werde, ein vergeudeter Tag ist. Jeder Tag sollte wenigstens ein Element des Wachstums in meinem geistlichen Leben enthalten.

Wir haben bereits über einige Wege gesprochen, durch die wir geistlich wachsen. Aber wir haben gesagt, dass es einen Hauptschlüssel zu geistlichem Wachstum gibt, und zwar Folgenden: Wir wachsen, indem wir Gott verherrlichen. Wir wissen, was es bedeutet, Gott zu verherrlichen, weil wir uns die letzten vier Male damit beschäftigt haben. Und wir verstehen im Allgemeinen, was es bedeutet, zu Gottes Ehre zu leben, zu seinem Lobpreis zu leben, um, wie Paulus zu Titus sagte: „… der Lehre Gottes […] Ehre [zu] machen.“ Wie Jesus sagte, so zu leben, dass wir dem Herrn buchstäblich Ehre erweisen. Wir leuchten unser Licht in der Welt und dadurch wird der Vater verherrlicht. Zu Gottes Ehre zu leben bedeutet also, die Art von Leben zu führen, die Gottesfurcht zum Ausdruck bringt, die Gott zur Schau stellt, die Christus in unserem Leben offenbart. Und das ist der Zustand, in dem wir geistlich wachsen. Wenn wir nicht zur Ehre Gottes leben, besteht die einzige Alternative darin, dass wir zu unserer eigenen Ehre oder zur Ehre Satans leben. Und in beiden dieser zuletzt genannten Zustände wachsen wir kein bisschen. Nur, wenn wir zu Ehre Gottes leben, wachsen wir, und unser Schlüsselvers ist 2. Korinther 3,18, in dem es heißt: „Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht“, wir haben also eine deutliche Sicht, „die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel“, und dieser Spiegel ist das Wort Gottes, der uns die Herrlichkeit Gottes widerspiegelt, wenn wir sie betrachten, und jetzt passt gut auf, „werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.“ Mit anderen Worten steigen wir, wenn wir die Herrlichkeit Gottes anschauen, von einer Ebene der Herrlichkeit zur nächsten auf und werden zunehmend mehr wie Christus. Der Fokus des christlichen Lebens besteht also darin, Gott wirklich zu kennen und ihn zu verherrlichen. Das ist es, was sich hinter dem Ausdruck „um ihn zu erkennen“ verbirgt, den Paulus benutzt hat. Ein Gläubiger, der wachsen will, braucht also einen Fokus, und dieser Fokus ist die Herrlichkeit des Herrn. Und in dem Maß, in dem er sich in der Herrlichkeit des Herrn verliert, beginnt er zu wachsen.

Ganz praktisch betrachtet haben wir gelernt, dass das mehrere Dinge bedeutet. Erstens verherrlichen wir Gott, indem wir Jesus als Herrn bekennen. In Philipper Kapitel 2 heißt es, dass wir Jesus als Herrn bekennen sollen, zur Ehre Gottes. Lasst mich das ganz einfach für euch zusammenfassen. Wenn wir wachsen wollen, werden wir das tun, indem wir den Herrn verherrlichen. Wir werden von einer Ebene der Herrlichkeit zur nächsten aufsteigen, wir werden uns von kleinen Kindern zu jungen Männern zu geistlichen Vätern entwickeln - aber nur, wenn wir Gott verherrlichen, wenn wir zu Gottes Ehre leben und wenn wir Gott mit unserem Leben ehren. Das bedeutet zuerst, dass wir Jesus als Herrn bekennen müssen. Ihr könnt nicht zur Ehre Gottes leben, wenn ihr nicht wiedergeboren seid, wenn ihr nicht gläubig seid, wenn ihr euer Leben nicht Christus übergeben habt; das ist es, was Paulus hier sagt. Ich möchte euch noch an eine andere Sache erinnern, die wir besprochen haben, und zwar Folgende. Man wird nicht in erster Linie Christ, damit man von der Hölle verschont bleibt oder damit man gesegnet wird, sondern damit man zur Ehre Gottes lebt, denn dafür hat Gott uns geschaffen. Ich fand es schon immer interessant, dass fast alles, was Gott geschaffen hat, ihm Ehre erweist. „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gott“ und Jesaja sagt: „Die Tiere des Feldes werden mich preisen.“ Die Engel sagten: „Herrlichkeit [ist] bei Gott in der Höhe.“ Aber es ist erstaunlich, wie die Menschen sich sträuben, Gott Ehre zu erweisen. In Römer 1 heißt es sogar: „Denn obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt.“ Das ist das schreckliche Vermächtnis der menschlichen Sündhaftigkeit, dass der Mensch Gott nicht ehrt, sodass der Mensch geistlich nie wirklich wächst.

Wenn wir Christus in unser Leben einladen, wenn wir ihn als Herrn bekennen, wenn wir ihn als Heiland und Meister anerkennen, erleben wir eine neue Geburt, mit der unser geistliches Wachstum beginnt. Wie wachsen wir geistlich, wenn wir errettet sind? Nun, es gibt noch einen zweiten Weg. Wir wachsen geistlich, indem wir unser Leben auf diese Herrlichkeit ausrichten. Mit anderen Worten werden wir errettet, und dadurch erkennen wir Gott an, und dann richten wir unser Leben - das heißt alles, was wir tun - darauf aus, Gott zu verherrlichen. Der Vers, den wir dafür benutzt haben, ist 1. Korinther 10,31; dort heißt es: „Ob ihr nun eßt oder trinkt oder sonst etwas tut – tut alles zur Ehre Gottes!“ Essen und Trinken sind die banalsten Dinge, die es gibt. Die einfachen, kleinen Dinge des Lebens, wie Essen und Trinken, sollen zur Ehre Gottes getan werden. Wenn ihr so lebt, wenn ihr alles zur Ehre Gottes tut, dann werdet ihr in eurem eigenen Leben die Kraft von Gottes Geist verspüren, der euch auf dem Pfad der Reife voranmanövriert.

Wir haben uns auch über einige andere Dinge unterhalten. Es gibt ein drittes Element in der Verherrlichung Gottes, durch das wir wachsen, und das ist das Bekenntnis der Sünde. In Josua 7,19 heißt es: „Gib doch dem Herrn […] die Ehre, und lege ein Geständnis vor ihm ab.“ Wir verherrlichen Gott, indem wir unsere Sünde bekennen. Wir haben auch gesehen, dass wir Gott verherrlichen, indem wir ihm vertrauen. In Römer 4,20 heißt es, Abraham „... wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab.“ Wenn wir also Jesus als Herrn bekennen, unser Leben auf seine Ehre ausrichten, unsere Sünde bekennen und Gott vertrauen, erweisen wir ihm Ehre und als Reaktion darauf zieht er uns durch eine Art geistlichen Magnetismus in Richtung Christusähnlichkeit.

Wir haben in unseren vorherigen Studien auch gesehen, dass es noch einen fünften Weg gibt, Gott zu verherrlichen, und zwar, indem wir Frucht bringen. In Johannes 15,8 heißt es: „Dadurch wird mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringt.“ Wir haben auch gesehen, dass wir Gott verherrlichen, indem wir ihn preisen. In Psalm 50,23 heißt es: „Wer Dank opfert, der ehrt mich.“ Wir haben also mindest sechs Wege gesehen, Gott auf praktische Weise zu verherrlichen, und wir werden reifen, wenn wir uns jedem dieser Bereiche widmen.  Dafür gibt es kein großes Geheimnis. Es gibt nicht irgendeinen göttlichen Blitzschlag. Das ist nicht irgendetwas Besonderes, was hier geschieht. Ihr schreitet nicht plötzlich durch irgendeine Art von Umwandler und dann seid ihr wirklich da. Es gibt ein konstantes, gleichbleibendes Tempo des Wachstums, das in unserem Leben stattfindet, wenn wir Gott die Ehre erweisen. Übrigens, das ist gleichbedeutend damit, im Geist zu wandeln, im Geist zu leben, dem Wort Gottes gehorsam zu sein oder das Wort Christi reichlich in euch wohnen zu lassen. All das ist gleichbedeutend. Wenn wir uns Gott hingeben, dem Geist hingeben, dem Wort unterordnen, erweisen wir Gott Ehre. Das bedeutet, dass wir uns in unserem Sündenbekenntnis, in unserem Vertrauen in ihn, in unserem Frucht darbringen, dass wir in all jenen Bereichen uns der Ehre Gottes hingeben.

Ich möchte heute Abend noch einen weiteren Punkt hinzufügen, den ich mit euch studieren möchte, eine siebte Art und Weise, Gott zu verherrlichen. Wir verherrlichen Gott, indem wir ihn genug lieben, um ihm gehorsam zu sein. Wir verherrlichen Gott, indem wir ihn genug lieben, um ihm gehorsam zu sein. Lasst uns gemeinsam Johannes Kapitel 21 aufschlagen, Johannes Kapitel 21. Das ist ein sehr wichtiger Punkt und einer, den wir bei unserem vorigen Punkt ganz kurz angeschnitten haben. Aber ich möchte diesen Punkt betonen, weil ich Gehorsam für äußerst wichtig halte. Wenn ich das christliche Leben auf ein einziges Wort reduzieren könnte, wäre es Gehorsam, und damit meine ich nicht nur externen Gehorsam, sondern den Geist des Gehorsams, den Herzschlag des Gehorsams. Im Gegensatz zu dem kleinen Mädchen, das aufstand. Erinnert ihr euch an die Geschichte? Ihr Vater sagte: „Setz dich hin“, doch sie stand weiterhin. Er sagte: „Ich hab dir gesagt, du sollst dich hinsetzen.“ Doch sie blieb trotzig stehen. Er sagte: „Setz dich hin oder ich versohl‘ dir den Hintern.“ Sie setzte sich hin, sah ihren Vater an und sagte: „Ich sitze, aber in meinem Herzen stehe ich.“ Das ist nicht die Art von Gehorsam, von dem wir hier reden, nicht die Art, wo ihr zwar gehorcht, aber in eurem Herzen seid ihr in Wirklichkeit ungehorsam. Nicht eine Art von vernichtendem Legalismus, sondern ein Geist des Gehorsams. Das Leben eines Gläubigen sollte sich durch die Bereitschaft, gehorsam zu sein, auszeichnen.

Wenn ihr euch Kapitel 21 im Johannesevangelium zuwendet, kommt ihr zu dem Zwischenfall, bei dem Jesus Petrus konfrontiert und Petrus in Wirklichkeit für den Dienst bestärken will. In Vers 15 und den darauffolgenden konfrontiert er Petrus also mit diesem sehr wichtigen Element der Liebe. Gott zu verherrlichen bedeutet, ihn genug zu lieben, um ihm gehorsam zu sein. Um euch nur ein wenig Hintergrundinformationen zu geben, lasst uns zu Vers 15 gehen und schauen, was da vor sich geht. Dort heißt es: „Als sie nun gefrühstückt hatten …“ Sie hatten sich am Ufer dort getroffen und gemeinsam gefrühstückt. Und Jesus konfrontiert dann Simon Petrus und sagt: „Simon, Sohn des Jonas, liebst du mich mehr als diese?“ Und er benutzt ein Wort, das im Griechischen das großmütige Wort für Liebe ist, das größte Wort für Liebe, agapao, agape. Er sagt: „Liebt du mich superdoll, Petrus? Liebst du mich total? Bin ich der Inbegriff deiner Zuneigung“ – „mehr als diese?“ Manche Leute denken, „diese“ bezieht sich auf die Fischnetze und Boote und das Fischen, welche Petrus so sehr liebte. Andere denken, „diese“ bezieht sich auf die anderen Jünger. Liebst du mich mehr, als die anderen Jünger mich lieben? Wie du eines Tages gesagt hast, als du zu mir sagtest, wenn alle mich verlassen würden, würdest du das niemals tun, weil du mich so sehr liebst? Aber worauf auch immer er sich mit dem Begriff „diese“ bezog, er fragte Petrus, ob dieser ihn liebt. Liebst du mich richtig doll? „Er spricht zu ihm: ‚Ja, Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe!‘“ Und er benutzte hier nicht das Wort agapao, sondern phileo – das bedeutet, ich mag dich sehr. Jesus sagt: „Liebt du mich superdoll?“ Und Petrus wollte nicht sagen: „Oh Herr, ich liebe dich superdoll.“ Wisst ihr, warum? Jesus hätte zu ihm gesagt: „Oh, wirklich? Hast du vergessen, was ich gesagt habe? ‚Liebt ihr mich, so haltet meine“, was?, „Gebote‘“. Petrus konnte diese Art von Liebe nicht für sich beanspruchen, weil sein Verhalten dem nicht entsprach.

Das ist wie der Mann, der an seinen Schatz schrieb und sagte: „Ich würde den glühenden Sand überqueren, um an deiner Seite zu sein, ich würde den Ärmelkanal durchqueren, um in deiner Nähe zu sein, und wenn es heute Abend nicht regnet, komme ich rüber.“ Petrus hatte nicht wirklich die Nerven oder die Frechheit, was auch immer, zu sagen „Oh, ich liebe dich über alles“, weil er bei einem Akt des Ungehorsams erwischt worden war. Deshalb sagt er: „Ich mag dich sehr.“ Er kam also irgendwie zur Hintertür rein und dachte sich, der Herr könnte das zumindest akzeptieren. Jesus sagte: „[Na gut], weide meine Lämmer.“ Und Jesus wollte, dass Petrus seine Schafe hütet, dass er ein Hirte ist, dass er jemand ist, der das Wort verkündet, der dabei hilft, das Reich Gottes zu errichten, und er akzeptierte Petrus auf diesem Niveau. Beim zweiten Mal sagte er zu ihm: „Simon, Sohn des Jonas, liebst du mich superdoll?“ Und Petrus sagte zu ihm: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich sehr mag.“ Jesus sagte: „Hüte meine Schafe.“ Und Jesus spricht ein drittes Mal zu ihm: „Simon, Sohn des Jonas.“ Und er gebraucht die Worte von Petrus und sagt: „Hast du mich sehr lieb?“ Und das war kränkend. „Da wurde Petrus traurig, daß er ihn das dritte Mal fragte: ‚Hast du mich lieb‘.“ Er war nicht traurig, weil Jesus das dreimal sagte. Er war traurig, weil Jesus beim dritten Mal sogar die Art von Liebe infrage stellte, mit der Petrus meinte, davonkommen zu können. „Und er sprach zu ihm: ‚Herr, du weißt alle Dinge;  du weißt, daß ich dich lieb habe!‘“

Hier geht es darum, dass Jesus niemanden gebrauchen kann, der ihn nicht liebt. Zu Gottes Ehre zu leben bedeutet, ihn zu lieben, und vielleicht ist eure Liebe nicht das, was sie sein könnte. Vielleicht ist es nicht agapao. Vielleicht ist es nicht unvergleichliche Liebe. Aber wenn sie es ist, wenn es gute, solide phileo ist, wird Christus euch benutzen. Er wird euch dort abholen, wo ihr steht, und euch aufbauen. Er wollte, dass Petrus dient, aber er wusste, dass es dafür eine Voraussetzung gab, und das war, dass Petrus ihn lieben musste. Nicht nur das, er musste ihn genügend lieben, um ihm gehorsam zu sein. Nachdem Jesus das also zu ihm gesagt hatte, sagt er in Vers 18: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir:“ Und wir haben diesen Vers in einer unserer früheren Studien betrachtet, aber lasst ihn uns von einem anderen Blickwinkel aus betrachten. „‚Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wohin du nicht willst.‘  Dies aber sagte er, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde.“ Jesus sagt: „Okay, Petrus, du liebst mich also wirklich? Nun, ich will dir mal was sagen. Du wirst für mich sterben. Ja, Petrus, wenn du in meinem Dienst fortfährst, wenn du meine Schafe hüten wirst, meine Lämmer weiden wirst, wird dich das dein Leben kosten.“ Und dann sagt er ihm am Ende von Vers 19 schlicht und ergreifend: „Folge mir nach!“

Das ist die Feuerprobe. Es ist eine Sache, dem Herrn zu folgen, wenn er zu dir sagt: „Hör mir zu. Folge mir nach und du wirst erfolgreich sein und du wirst ein Stück vom Kuchen abbekommen.“ Gesundheit, Glück und Wohlstand: Das ist es, was die Sekten versprechen. Und das ist es, was auch das moderne Christentum vielen Christen verspricht. Wisst ihr - dass sie reich und berühmt und erfolgreich sein werden, dass alles toll sein wird. Aber das hat er nicht zu Petrus gesagt. Er sagte zu Petrus: „Wenn du mich liebst, folge mir nach; es wird dich dein Leben kosten.“ Nun, hier wird impliziert, dass Petrus der Einladung gefolgt ist. Denn zwischen Versen 19 und 20 stand Jesus auf und ging los, und Petrus sprang auf und folgte ihm. Und sie begannen, gemeinsam zu laufen, und Petrus würde ihm nachfolgen, obwohl ihn das das Leben kosten sollte. Aber er ging ein Stück und dann heißt es in Vers 20: „Petrus aber wandte sich um.“ Ich meine, er konnte einfach nicht widerstehen, also drehte er sich um, um einen kurzen Blick auf das zu werfen, was hinter ihm lag. Und er sah „den Jünger folgen, den Jesus liebte.“

Wer ist das? Das ist Johannes, „der sich auch beim Abendmahl an seine Brust gelehnt […] hatte.“ Ich liebe die Tatsache, dass Johannes sich selbst so bezeichnet. Er sagt nicht einfach nur „Johannes“, sondern schreibt „der Jünger, den Jesus liebte.“ Niemand musste Johannes je dazu auffordern, nachzufolgen; das tat er immer. Petrus sieht ihn und sagt zu Jesus: „Herr, was ist aber mit diesem?“ Ich meine, ich werde sterben – was wird mit ihm geschehen? „Jesus spricht zu ihm: ‚Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an?‘“ Wenn er bis zu meiner Wiederkehr lebt, ist das nicht deine Sache. Was für eine Aussage.

Wisst ihr, es gab ein Gerücht, das überall herumging: „Habt ihr gehört, dass Johannes bis zur Wiederkehr Christi leben wird?“ Und Johannes musste die letzten drei Verse dieses Kapitels schreiben, um diesem Gerücht entgegenzuwirken. Jesus sagte, wenn Johannes bis zu Christi Wiederkehr leben sollte, so ginge das Petrus nichts an, und dann sagt er am Ende von Vers 22: „Folge du mir nach.“ Da endet das Johannesevangelium. Und wenn ihr es wieder in die Hand nehmt und die Seite umschlagt, seid ihr schon in der Apostelgeschichte. Und als Erstes seht ihr, dass Petrus in Jerusalem steht und eine fantastische Predigt hält, 3.000 Leute werden errettet, dann marschiert er in den Tempel, heilt einen Lahmen und der Mann springt auf und tanzt durch den Tempel und preist Gott. Und als Nächstes konfrontiert er den Sanhedrin und sagt ihnen genau, was er von ihnen hält, und sagt: „Denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen.“ Und er sagt, ihr könnt uns zwar auffordern, stumm zu sein, aber wir werden es nicht sein. „Entscheidet ihr selbst, ob es vor Gott recht ist, euch mehr zu gehorchen als Gott!“ Und bis zum 13. Kapitel der Apostelgeschichte ist er das leuchtende Licht der frühen Gemeinde. Und dann gelangt er an den Punkt, wo er zwei fantastische Episteln schreibt und darin die immense Freude in seinem Herzen zum Ausdruck bringt und zwar darüber, dass er in den Dienst des Herrn berufen wurde. Und in 2. Petrus Kapitel 1 will er uns etwas zeigen. Er sagt: „… da ich weiß, daß ich mein Zelt bald ablegen werde, so wie es mir auch unser Herr Jesus Christus eröffnet hat.“ Ich werde bald sterben.

Wenn ich mein ganzes Leben damit verbringen müsste, zu wissen, dass ich als Märtyrer sterben werde, würde ich mich ständig umsehen. Ich sage euch, wenn man mir gesagt hätte, dass ich eines Tages gekreuzigt werden würde, wisst ihr, dann würde ich Holzlager und alles vermeiden. Ich wäre einfach paranoid, was diese Dinge angeht. Aber Petrus sagt: „Ich sage euch, ich muss meinen Dienst zu Ende bringen.“ Er hat die richtige Perspektive: Da ich nur noch wenig Zeit habe, weil ich sterben werde, „will [ich] aber dafür Sorge tragen, daß ihr euch auch nach meinem Abschied jederzeit diese Dinge in Erinnerung rufen könnt.“ Ich sage euch das deshalb, ich schreibe euch das deshalb, weil ich Christus dienen will, bis ich sterbe. Und das war der Tod, sagte Jesus, durch den er Gott verherrlichen würde.

Hört jetzt gut zu. Petrus liebte Jesus genug, um für ihn zu sterben, und das verherrlicht Gott. Das ist ein Grundsatz geistlicher Reife, Leute. Ihr verherrlicht Gott, wenn ihr ihn genug liebt, um ihm gehorsam zu sein, selbst wenn das schwer ist. Gott wird durch unsere Bereitwilligkeit verherrlicht, Opfer für ihn darzubringen. Das ist eine fantastische Wahrheit. Ich bin wirklich der Meinung, dass das ein unverzichtbarer Bestandteil von geistlichem Wachstum ist. Ihr wachst, wenn ihr Gottes Willen bereitwillig gehorsam seid, egal, was es kostet, solange euer Wille und Gottes Wille sich überschneiden.  Und wenn ihr nicht bereit seid, hier oder da gewisse Schritte zu tun, sofern sie nicht eure Anforderungen erfüllen, dann bremst ihr euer geistliches Wachstum. Einfach ausgedrückt ist geistliches Wachstum die Hingabe an den Willen Gottes. Und wenn euer Leben sich durch Gehorsam auszeichnet, ist das fast so – wenn ihr das wie in einer physischen Analogie betrachtet -, als würdet ihr jedes Mal, wenn ihr dem Herrn gehorsam seid, ein paar Zentimeter wachsen. Jedes Mal, wenn ihr ungehorsam seid, habt ihr euer Wachstum gebremst. Wir verherrlichen Gott also, indem wir ihn genug lieben, um ihm gehorsam zu sein. Und wenn wir ein Leben führen, das durch Gehorsam geprägt ist, werden wir in diesem Leben zunehmend reifere Christen werden.

Ein achter Punkt, der in der Tat überaus wichtig ist. Wir verherrlichen Gott durch Gebet, und das bedeutet, dass Gebet ein sehr wichtiges Element im geistlichen Wachstum ist. Betrachtet einmal gemeinsam mit mir Johannes Kapitel 14, Johannes Kapitel 14. Wir könnten natürlich viel über Gebet sagen. Die Bibel hat viel darüber zu sagen. Aber wir wollen weitermachen, damit wir alle Punkte abdecken können, die wir behandeln müssen. Ich möchte mich nur auf einen Textabschnitt konzentrieren, insbesondere für den folgenden Punkt: Wir verherrlichen Gott durch unsere Gebete. Lasst uns jetzt gemeinsam Johannes Kapitel 14,13-14 betrachten: „Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.“ Lasst uns hier einen Moment innehalten. „Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.“ Das ist eine ziemlich großartige Verheißung, nicht wahr? Sie wird sogar in Vers 14 noch einmal wiederholt, falls ihr sie nicht verstanden habt. „Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun.“ Wisst ihr, warum Gott Gebete erhört? Die Leute sagen: „Nun, Gott erhört Gebete, um uns das zu geben, was wir wollen. Gott erhört Gebete, weil er muss, er hat uns ein Versprechen gegeben.“ Nun, das stimmt zwar in gewisser Weise, aber der wahre Grund dafür, dass Gott Gebete erhört, findet sich in Vers 13; im Griechischen ist das ein hina Finalsatz. Gott wird eure Gebete im Namen Christi erhören, „damit der Vater“ –was? - „verherrlicht wird in dem Sohn“. Der Grund dafür, dass Gott Gebete erhört, ist nicht um euretwillen, sondern um seinetwillen, seht ihr das? Es ist zu seinem eigenen Nutzen, er stellt sich selbst damit zur Schau.

Ich glaube, wir verstehen das nicht wirklich. Einige von uns sträuben sich, zu beten, weil wir nicht allzu sicher sind, dass Gott antworten wird. Wir verstehen nicht, worum es eigentlich geht. Gott wird euch erhören, weil er sich selbst zur Schau stellen will. Wenn ich also bete, verherrliche ich Gott. Warum? Weil ich Gott die Gelegenheit gebe, zu wirken, und wenn ich das tue, manifestiert er sich selbst und empfängt Ehre. Gebet ist ein zentraler Bestandteil von geistlichem Wachstum, ihr werdet nicht wachsen, wenn ihr nicht mit Gott interagiert und seine Macht zur Schau gestellt seht. Das wird euren Glauben stärken und Glaube ist ein wichtiges Element in geistlichem Wachstum, ein sehr wichtiger Punkt.

Lasst uns für einen Moment zu Vers 13 zurückgehen. Was steht dort? Die Jünger waren natürlich sehr betrübt, weil Jesus sie verlassen sollte. Er hatte ihnen gesagt, dass er gehen würde, sehr bald, sie würden ihn nicht mehr sehen, und er würde den Beistand senden und so weiter. Sie waren sich sehr bewusst, dass Jesus sie verlassen würde. Nur wenige Verse danach wiederholt er es sogar noch einmal. Er sagte ihnen: „Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten“, und all das. Seid deshalb nicht betrübt. Ich werde wiederkehren und euch in Empfang nehmen. Aber seht ihr, sie hatten wirklich Angst, weil sie alles auf eine Karte gesetzt hatten, und jetzt würde Jesus sie verlassen und welche Ressourcen blieben ihnen dann noch? Als sie Geld für die Steuern brauchten, nahm Jesus es aus dem Mund eines Fisches; als sie hungrig wurden, zauberte er Brot und Fisch herbei. Als sie keinen Ort zum Schlafen hatten, tröstete er sie und sie schliefen gemeinsam in den Hügeln von Galiläa oder dem Garten von Gethsemane. Er war ein lieber Freund, er war eine geistliche Ressource, eine theologische Ressource, eine ökonomische Ressource, er war alles für sie. Er war nicht nur ihre Gegenwart, sondern auch ihre Zukunft. Und jetzt wird er sie verlassen und sie geraten in Panik. Und er sagt: „Schaut, macht euch keine Sorgen, obwohl ich gehen werde, werdet ihr noch immer Ressourcen haben, denn ich werde alles tun, worum ihr in meinem Namen bittet. Ich muss nicht an Ort und Stelle sein.“

Das ist ein ziemlich großes Versprechen. Manche Leute sagen, dort stünde doch: „Ihr sollt in meinem Namen fragen.“ Das ist allerdings mehr als eine Formel, wisst ihr. Manche Leute sagen, das bedeutet, am Ende eines jeden Gebets „In Jesu Namen, Amen“ zu sagen, und damit sei Gott verpflichtet. Manche Leute beten einfach und sagen dann zum Abschluss „Amen“. Und dann sagen einige Leute: „Ach, es ist nie angekommen, er wird es nicht verstehen, du musst ‚In Jesu Namen, Amen‘ sagen.“ Weil man diesen kleinen Zusatz hinzufügt, sei Gott dann verpflichtet, stimmt’s? Dann muss er es tun. Das bedeutet es aber nicht. Gebet ist keine Frage von kleinen Formeln. Es bedeutet nicht, wenn ihr nicht „In Jesu Namen, Amen“ sagt, dass das Gebet nicht weiter als bis zur Decke aufsteigt. Was bedeutet „in meinem Namen“? Nun, wenn ihr die Bibel studiert, werdet ihr feststellen, dass jedes Mal, wenn „der Name Gottes“ oder „der Name Christi“ auftaucht, damit ein Konzept gemeint ist, das alles verkörpert, was er ist. „Mein Name ist ICH BIN, DER ICH BIN.“ Gottes Name ist die Verkörperung von allem, was er ist, und Christi Name ist die Verkörperung von allem, was er ist. Und er sagt hier, wenn ihr um etwas bittet, das meinem Wesen und meinem Willen entspricht, werde ich es tun. Er sagt einfach: „Wenn ihr im Einklang mit meinem Willen betet“, seht ihr das? Wenn ihr im Einklang mit allem, was er ist, betet: Ihr solltet euer Gebetsleben wirklich daran ausrichten, wenn ihr geistlich wachsen wollt, wenn ihr Gott zur Schau gestellt sehen wollt, denn das stärkt euren Glauben und bringt euch voran in eurem geistlichen Wachstum. Wisst ihr, ihr könnt statt „In Jesu Namen, Amen“ am Ende eures Gebets auch etwas wie „Ich bete hierfür, weil ich glaube, dass es der Wille Christi ist“, sagen. Darum geht es in diesem Vers.

Jetzt, wo ihr das wisst, könnt ihr vorsichtig sein, wenn ihr das nächste Mal betet und sagt „Herr, ich hätte gerne ein neues Auto, mein jetziges gefällt mir einfach nicht mehr, ich wünsche mir ein neues Auto und ich bitte darum, weil ich glaube, dass es der Wille von … ist.“ Nein, das würde wahrscheinlich nicht sonderlich gut funktionieren. Oder: „Herr, ich habe diesen Ehemann hier, Herr, ich weiß nicht, was ich wirklich sagen soll, aber gibt es irgendeine Möglichkeit, einen anderen zu bekommen?“ Hmm... „Ich bitte darum, weil ich glaube, das ist der …“ Nein. „Herr, ich habe dieses Kind, weißt du Herr. Ich habe vier Kinder und drei von ihnen sind großartig. Wessen Kind ist das? Wäre das irgendwie möglich? Ich bitte darum …“ - nein, das funktioniert nicht. Das ist wie das kleine Kind, das betete: „Gott, segne Mami, Gott, segne Papa, und Gott, ich wünsche mir ein neues Fahrrad.“ Und seine Mutter sagte: „Gott ist nicht taub.“ Er antwortete: „Das weiß ich, aber Oma ist nebenan, und sie ist schwerhörig.“

Wisst ihr, wir versuchen, Gott über’s Ohr zu hauen, nicht wahr? Gott in Zugzwang zu bringen; ihn durch eine falsche Auffassung davon, was seine Verheißung bedeutete, zu verpflichten. In „meinem Namen“ zu beten schränkt unsere Gebete wirklich ein. Ich kann beten: „Oh Gott, ich bete, dass dieser liebe Bruder, der krank ist, in dieser Situation geistlich wachsen möge, dich in einem neuen Licht sieht, dass sein Herz inmitten dieser Prüfung gestärkt werde, und ich bitte darum, weil ich glaube, dass dies der Wille Jesu Christi ist“, nicht wahr? Ich kann so beten. „Oh Gott, ich habe einen lieben Nachbarn, der dich nicht kennt, der Jesus Christus nie getroffen hat. Ich bete für seine Errettung, weil ich glaube, dass dies der Wille Jesu Christi ist, welcher gesagt hat: ‚Ich will nicht, daß jemand verlorengehe.‘“ Das sind Dinge, für die ihr beten könnt; die stehen im Einklang mit seiner Natur und seinem euch bekannten Willen.

Meine Lieben, genau das bedeutet es, im Geist zu beten. Im Geist zu beten bedeutet nicht, rückwärts umzufallen. Im Geist zu beten bedeutet nicht, in einer fremden Sprache zu reden oder ekstatisch in Zungen zu reden. Im Geist zu beten bedeutet, im Einklang mit dem Willen von Gottes Geist zu beten. Und der Geist Gottes betet immer im Leben eines Gläubigen, immer. In Römer 8 heißt es sogar: „Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.“ Mit anderen Worten betet er immer für uns, in einer nonverbalen Sprache zwischen dem Geist in uns und dem Vater auf dem Thron, und sein Gebet wird immer erhört, weil er die Gesinnung des Vaters kennt. Im Geist zu beten bedeutet also, meine Gebete auf den Willen des Geistes und den Willen Christi auszurichten, und damit fangen wir am besten an, indem wir herausfinden, worin ihr Wille besteht, und zwar durch das Wort Gottes. Fangt an, im Einklang mit seinem Willen zu beten. Das ist kein Ausweichmanöver; das ist es, wozu die Bibel uns auffordert. Wenn ihr im Einklang mit seinem Willen betet, wird er es tun, damit er verherrlicht werden möge.

Hört mir jetzt gut zu. Wollt ihr etwas wissen? Vielleicht tut Gott es trotzdem, auch wenn ihr nicht gebetet habt. Ja, das ist richtig. Wenn es sein Wille ist, würde er es sowieso tun. Aber wisst ihr was? Ihr hättet nicht die Gelegenheit, zu sehen, wie er es tut, ihr wärt nicht ein Teil davon. Deshalb würdet ihr ihn nicht in seiner Herrlichkeit sehen. Zur Veranschaulichung. Wenn jemand zu einem Gebetstreffen kommt und aufsteht und sagt: „Mir ist eine wunderbare Sache widerfahren, wisst ihr. Diese Frau, der ich von Christus erzählt habe, für die ich seit Jahren bete, kniete diese Woche zusammen mit mir in meinem Haus nieder und hat ihr Herz geöffnet und Jesus Christus eingeladen. Ich bin so entzückt, sie ist jetzt ebenfalls gläubig und sie ist heute Abend bei uns. Danke, dass ihr in den letzten Monaten für sie gebetet habt.“ Und wenn so etwas geschieht, breitet sich das Raunen sofort aus und jemand wird sagen: „Oh, der Herr sei gepriesen“, sie werden breit über das ganze Gesicht grinsen und sagen: „Oh Herr, wir danken dir.“ Wisst ihr, wer diese Leute sein werden? Wer sie sein werden? Sie werden diejenigen sein, die was getan haben? Die für sie gebetet haben! Und es wird einige Leute geben, die da einfach herumsitzen werden und einfach „Mmh“ sagen werden und gleichgültig in die Gegend starren. Wisst ihr, warum? Weil sie nicht daran beteiligt waren.

Seht ihr, der Grund dafür, zu beten, ist nicht der, dass wir Gott in Zugzwang versetzen. Der Grund dafür, zu beten, ist der, dass ihr an dem beteiligt seid, was er tut: Denn dann könnt ihr in den Halleluja-Chor einstimmen und ihn preisen. Es gab einmal einen Mann namens Frank in unserer Gemeinde, der eines Tages auf der Terrasse zu mir kam und sagte: „John, ich möchte gerne für dich beten, aber ich weiß nicht, wofür ich beten soll. Würdest du mit bitte drei Gebetsanliegen nennen?“ Ich antwortete: „Okay“, obwohl ich es für etwas ungewöhnlich hielt. Er nahm ein kleines Notizbuch heraus, einen Spiralblock, und schriebe ein Anliegen nach dem anderen auf. Ich ging anschließend einfach davon und dachte: „Na gut, das ist ein wenig ungewöhnlich.“ Ich hatte noch nie erlebt, dass jemand das so macht. Aber später kam er zu mir, ungefähr zwei Wochen danach, und sagte: „John, ich wollte zu diesen drei Gebetsanliegen nachfragen.“ Er ging zu seinen Notizen zurück und sagte: „Was ist aus Nummer eins, Nummer zwei und Nummer drei geworden?“ Wir sprachen ca. 10 Minuten miteinander, ich antwortete ihm, er schrieb alles in einer weiteren Spalte auf, sodass er auf der einen Seite ein Gebetsanliegen und auf der anderen die Antwort hatte. Bevor er nach Detroit zurückzog, hatte ich einmal die Gelegenheit, ihn zu Hause zu besuchen. Ich bemerkte, dass er 13 dieser Spiralblöcke hatte, die bereits gefüllt waren, und er arbeitete an Nummer 14. Da wisst ihr, dass dieser Mann Gottes Wirken gesehen hat, nicht wahr? Wenn ihr zu ihm sagt: „Frank, glaubst du, dass Gott Gebete erhört?“, wäre seine Antwort: „Ha, ha. Welche Art würdest du gerne sehen? Ich habe sie indexiert. Auf dieser Seite ist ein ganzer Haufen von Errettungen und da drüben ist XYZ, wisst ihr.“ Seht ihr, er gab Gott die Gelegenheit, seine Kraft in seinem Leben zur Schau zu stellen, indem er an dem, was Gott tat, beteiligt war.

Das ist das, worum es beim Gebet in erster Linie geht -nicht darum, meinen Willen zu bekommen, sondern darum, dass Gott sich zur Schau stellen kann. Wenn ich dabei zufällig noch meinen Willen bekomme, ist das wunderbar. Das Wichtigste ist, dass ich bekomme, was ich brauche, nicht wahr? Und manchmal ist das, was ich brauche, nicht das, was ich möchte. Beim Gebet geht es also darum, dass wir Gott erlauben, sich zur Schau zu stellen. Was für eine großartige Sache das ist. Leute, wenn ihr geistlich wachsen wollt, werdet ihr geistlich wachsen, wenn ihr seht, wie Gottes Macht zur Schau gestellt wird. Und Gebete sind ein Teil dieser Erfahrung. Ich sage euch, je mehr ihr betet, je regelmäßiger euer Gebetsleben, umso schneller wird euer geistliches Wachstum sein, denn Gott wird großartige und mächtige Dinge tun, die ihr nicht wisst, und euer Vertrauen in seine Macht wird eure geistliche Reife stärken. Wir verherrlichen Gott also durch Gebet.

Und dann gibt es noch einen neunten Schlüssel zu geistlichem Wachstum, einen neunten Weg, Gott zu verherrlichen. Und der ist sehr wichtig. Ich könnte sogar sehr lange darüber reden. Wir verherrlichen Gott, indem wir das Wort verkünden. Wir verherrlichen Gott, indem wir das Wort verkünden. In 2. Thessalonicher 3,1 heißt es: „Im übrigen betet für uns, ihr Brüder“ – und wofür sollen wir beten? -, „damit das Wort des Herrn [ungehindert] läuft und verherrlicht wird.“ Das gefällt mir, das gefällt mir. Das „Wort des Herrn“ bedeutet nichts Anderes als „Gott“; er ist synonym mit seinem Wort. Sein Wort im Alten Testament, aus seinem Mund, sein Wort im Neuen Testament im lebendigen Christus, ist synonym mit seiner Person, und Gott wird verherrlicht, wenn sein Wort verkündet wird. In Galater 1,23-24 sehen wir das auch. Dabei geht es natürlich um den Apostel Paulus und seine Bekehrung und seinen darauffolgenden Dienst. Dort heißt es, schon ab Vers 22, dass „die Gemeinden von Judäa … „nur gehört [hatten]: ‚Der, welcher uns einst verfolgte, verkündigt jetzt als Evangelium den Glauben, den er einst zerstörte.‘“ Die Gemeinden hören, dass dieser Typ, Saul aus Tarsus, der so eifrig den Glauben verfolgte, jetzt diesen Glauben verkündet. Und was taten sie? In Vers 24 heißt es: „Und sie priesen Gott um meinetwillen?“ Warum priesen sie Gott? Weil das Wort verkündet wurde, das Wort wurde verkündet.

Gott wird in seinem Wort verherrlicht. Wann immer ihr das Wort Gottes verkündet, gebt ihr ihm die Ehre. Warum? Weil ihr anerkennt, dass es die Wahrheit ist, weil ihr anerkennt, dass dieses Wort Leben spendet, Leben verändert, Leben verwandelt, Leben erhält. Weil ihr damit sagt, dass es ein mächtiges Wort ist, lebendig und wirksam, schärfer als jedes zweischneidige Schwert usw. Wenn ihr das Wort Gottes als absolute Quelle der Wahrheit verkündet, ehrt und verherrlicht ihr Gott, weil er dieselbe Sache über sein Wort sagt wie ihr, wenn ihr es als Maßstab ansetzt. In Apostelgeschichte Kapitel 13, Vers 48, heißt es: „Als die Heiden das hörten“, damit ist die Botschaft des ewigen Lebens gemeint, „wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn, und es wurde alle die gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren. Das Wort des Herrn aber wurde durch das ganze Land getragen.“ Hier wurde Gott wiederum durch die Verkündung des Wortes verherrlicht.

Das ist so grundlegend und ich will nicht zu den einfachsten Dingen zurückkehren und über Dinge reden, die wir bereits besprochen haben, aber ich möchte dennoch Folgendes sagen. Es gibt kein geistliches Wachstum, ohne das Wort aufzunehmen. Ohne Essen können wir nicht wachsen, richtig? Und das sollte ein täglicher Prozess sein. Ihr kommt nicht am Sonntag in die Gemeinde, nehmt die Botschaft auf und sagt „Oh, das war eine wunderbare Botschaft, ich hoffe, sie bleibt hängen und hilft mir, bis nächsten Sonntag durchzuhalten“ - ebenso wenig, wie ihr sonntags euer Mittagessen esst und sagt: „Herr, wir genießen ein wunderbares Essen und werden jetzt beten, dass uns das bis nächsten Sonntag reicht.“ Ihr werdet wahrscheinlich Sonntagabend und Montag, Dienstag usw. essen. Das Gleiche gilt auf geistlicher Ebene. Wir brauchen täglich Nahrung aus dem Wort. Aber hört mir gut zu. Es gibt noch eine größere Ehre, als euch nur am Wort zu nähren, und die liegt darin, es weiterzureichen, denn wenn ihr das Wort verkündet und weiterreicht, könnt ihr es in eurem eigenen Leben festigen. Das ist wie dieser Spruch, der besagt: „Je mehr ihr weggebt, umso mehr behaltet ihr“, nicht wahr? Als Lehrer habe ich festgestellt, dass ich mich an die Dinge, die ich lehre, erinnere, während ich die Dinge, die ich lese, aber nie weitergebe, vergesse.  Deshalb wird Gott durch die Verkündung seines Wortes verherrlicht. Der Diener Gottes soll der Verkündung des Wortes hohe Priorität einräumen. Wenn ihr nicht über das Evangelium redet und nicht über Gottes Wort redet und es nicht ständig auf euren Lippen habt, werdet ihr euer geistliches Wachstum bremsen.

Wisst ihr, in 5. Mose sagte Gott zu den Leuten Israel, sie sollen über sein Gesetz reden, wenn sie stehen, sitzen, liegen und laufen. Es sollte ständig auf euren Lippen sein. Ihr solltet es in einem kleinen Ding aufbewahren und das in die Mitte eurer Stirn hängen, zwischen euren Augen auf eurer Stirn. Ihr solltet es an euren Handgelenken befestigen. Ihr bewahrt es in einem Kästchen auf und befestigt das an den Türrahmen eures Hauses. Ihr redet ständig darüber, die ganze Zeit, ständig. Das Wort sollte euer Herz und eure Sinne buchstäblich ausfüllen, sodass es heraussprudelt, wann immer ihr euren Mund öffnet. Vor vielen Jahren gab es einen großen Evangelisten, der viele Seelen für Christus gewann, sein Name war Trumbull. Und er sagte, das, was in seinem Leben den Unterschied macht, was sein Leben vollkommen umkrempelte, war sein Eid vor Gott. Sein Eid lautete wie folgt: „Gott, gib mir die Kraft, jedes Mal, wenn ich ein Gesprächsthema einleite, immer Jesus ins Spiel zu bringen.“ Er hielt sich sein Leben lang an diesen Eid. Jedes Mal, wenn er den Mund öffnete, führte das zu einem Gespräch über Jesus. Er sättigte sich damit und war so gesättigt, dass genau das geschah, wann immer er den Mund aufmachte.

Wisst ihr, ich habe so viele Jahre damit verbracht, die Bibel zu studieren und zu predigen. Ich weiß, wenn ihr mich in der Nacht anstupsen und ich mich aufsetzen würde, würde ich wahrscheinlich einen Bibelvers zitieren oder eine Predigt halten. Ich träume von geistlichen Dingen. Ich habe biblische Träume. Das geschieht mir häufig; oder ich träume über die Gemeinde. Das ist der Kontext meiner Gedanken, seht ihr? Und ich danke Gott dafür. Gott ist mir gnädig, denn er hätte mich an einen Ort oder auf einen anderen Posten versetzen können und dann hätte ich nicht den Luxus gehabt, ständig die Bibel zu studieren. Aber ich muss meine Gedanken damit anfüllen und dann, wenn ihr das Wort lehrt, wenn ihr es lehren müsst, wie ich oder jeder andere Bibellehrer, müsst ihr es nehmen und euch davon durchdringen lassen, immer und immer wieder. Ihr könnt es nicht einfach auf die Notizen schreiben und es auf die Leute loslassen. Es muss euch durchdringen. Und was immer ihr auch weggebt, ist so sehr zu einem Teil von euch geworden, dass es euer Leben kontrolliert. Und wenn ihr es verkündet, verherrlicht euer Leben ganz offensichtlich Gott, indem ihr sein Wort sprecht.

Ganz ehrlich, Leute, ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen. Wenn der Esel von Bileam Gottes Wort spräche, würde das Gott verherrlichen. Und wenn Kyrus, der nicht einmal gläubig war, das Wort des Herrn sprechen würde, würde das Gott verherrlichen. Wenn ein völlig verdorbener Kajaphas, der Hohepriester, das Wort Gottes spräche und das geschähe, würde es Gott verherrlichen. Wann immer Gottes Wort geäußert wird, wird er dadurch verherrlicht, aber noch viel mehr, wenn es im Leben eines Gläubigen ausgelebt wird. Was ich sagen will, ist, dass ihr nicht geistlich wachsen könnt, wenn ihr nicht das Wort Gottes verkündet. Ich glaube, das ist einer der Schlüssel für geistliches Wachstum – die Wahrheit von Gottes Wort zu verkünden. Wir müssen seinem Wort in unserem Leben eine hohe Priorität einräumen, das ist von grundlegender Bedeutung. In 2. Timotheus Kapitel 3 heißt es, nur um euch noch einen weiteren Gedanken dazu zu vermitteln: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.“

Passt jetzt gut auf. Was ist das Ziel geistlicher Reife? Vollkommen zu sein, reif zu sein, erwachsen zu werden. Und wie macht man das? Die ganze Schrift dient euch zur Belehrung, Überführung, Zurechtweisung und zur Erziehung in der Gerechtigkeit, und jetzt folgt ein weiterer Finalsatz: „… damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei.“ Damit dieser Prozess ein Prozess des Wirkens von Gottes Wort in eurem Herzen ist; und das wirkt nie besser in eurem Leben, als wenn ihr es einen anderen Menschen lehrt, es jemandem verkündet oder mit jemandem darüber redet. Auf diese Weise schlägt es wirklich Wurzeln in eurem Herz. Und in 2. Timotheus 2,15 findet sich ein ganz besonderes Wort, das besagt: „Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt.“ Dieser Ausdruck bedeutet buchstäblich „gerade schneiden“. Paulus war Zeltmacher und machte Zelte, indem er die Muster dafür ausschnitt. Er machte Zelte aus Ziegenleder und eine Ziege allein war nicht groß genug für ein Zelt. Es gab keine Superziege, die alleine groß genug gewesen wäre, um daraus ein Zelt zu machen. Ziegen waren kleine Tiere und man musste ihr Leder zusammennähen. Und wenn man die einzelnen Stücke nicht zusammen zuschnitt, passt das Muster nicht. Er sagt quasi: „Wenn ihr mit den einzelnen Teilen der Schrift nicht vorsichtig seid, passt das Ganze nicht zusammen.“ Wir sollen das Wort also studieren, unsere Herzen damit anfüllen und unser Leben mit dieser ernormen Wahrheit ausfüllen. Und wenn wir es verkünden: „…[läuft] das Wort des Herrn [ungehindert] und [wird] verherrlicht.“ Wie verherrlichen wir Gott? Indem wir sein Wort verkünden: an Gläubige, an Ungläubige, an jene, die es hören werden und diejenigen, die es nicht hören werden.

Ich kann mich noch erinnern, als ich als junger Mann noch frisch an der Uni war und die Entscheidung getroffen hatte, Prediger zu werden. Es gab einige Leute, die mir helfen wollten, Prediger zu werden. Sie brachten mich zum Busbahnhof, lieferten mich um 19.00 Uhr dort ab und holten mich um 21.00 Uhr ab, und sagten mir, ich solle dort predigen, bis sie zurückkämen. Ich begann, am Greyhound Busbahnhof zu predigen. Ich ging einfach hinein, mit meiner Bibel unter dem Arm, ohne Musik oder Begleitung, stand dort und begann zu predigen. Das ist schwer, Leute. Es ist nicht nur schwer, es ist dumm. Die Leute gingen vorbei und ich wusste, was sie dachten: Er ist so jung und schon seiner Sinne beraubt; wisst ihr, 18 Jahre alt und verrückt. Aber ich stand einfach da und predigte immer und immer wieder. Und dann lief ich die Straße entlang und sprach zu den Leuten über Christus. Aber wisst ihr, trotz der Torheit, trotz der Unzulänglichkeit der Botschaft, die ich predigte, wurde Gott verherrlicht, weil es sein Wort war, seht ihr das? Sein Wort zu verkünden gibt ihm die Ehre. Deshalb bin ich nicht daran interessiert, euch meine Meinung zu sagen. Ich bin nicht daran interessiert, Bücher zu rezensieren. Das gibt Gott keine Ehre. Sein Wort zu verkünden gibt ihm jedoch Ehre. Die größte Berufung, die ein Mensch im ganzen Universum haben kann, ist die, den Menschen einfach das Wort Gottes zu geben.

Damit will ich nicht einmal herumalbern. Ich nehme es einfach so, wie es ist, und gebe es an die Leute weiter. Ihr wisst, dass ich ein Kellner bin, nicht wahr? Ich bin nur ein Kellner, ich bin ein glorifizierter Hilfskellner. Das ist der Begriff, der dafür verwendet wird, das ist es, was „Diakon“ bedeutet –ein Diener. Ich bin nur ein glorifizierter Hilfskellner. Der Herr bereitet die Mahlzeit zu und sagt: „MacArthur, bring das an den Tisch, ohne etwas zu vermasseln“. Das ist alles. Er will keine Kreativität; er will nur die Zustellung. Er will keine Innovation. Er sagt nur: „Bring es dort hin, so wie ich das beabsichtigt habe.“ Und das ist die großartige Freude des Dienstes. Wir verherrlichen Gott also, indem wir sein Wort verkünden. Und wenn wir sein Wort verkünden, wenn wir beten, wenn wir ihn preisen, wenn wir unser Leben auf seine Pläne und seinen Willen ausrichten, wenn wir ihn genug lieben, um ihm gehorsam zu sein, egal, was es kostet, wenn wir all diese Dinge tun, die Gott Ehre erweisen, dann werden wir Christus immer ähnlicher werden. Das christliche Leben lässt sich nicht anders definieren als Fortschritte –passt jetzt gut auf -, als Fortschritte zur Verherrlichung Gottes. Und wisst ihr was? Das ist immer etwas schwer Greifbares, denn je länger ich lebe, je mehr Fehlschläge sehe ich in meinem Leben. Die Leute sagen: „Weißt du, im Laufe der Zeit wird es einfacher werden.“ Nein, es wird nicht einfacher, denn je mehr ihr wisst und je mehr ihr versteht, umso mehr erkennt ihr eure Grenzen. Deshalb geht ihr ständig auf das Ziel zu und habt doch nie das Gefühl, es erreicht zu haben. In eurem Herzen sehnt ihr euch nach dem Tag, wo ihr wie er sein werdet, denn dann werdet ihr ihn sehen, wie er ist.

Ich möchte noch einen Gedanken in dieser Studie mit euch teilen; einen zehnten Weg, den Herrn zu verherrlichen. Wir verherrlichen Gott, indem wir andere Menschen zu ihm bringen. Das ergibt sich ganz von alleine, wenn wir das Wort verkünden. Wir werden nur einen kurzen Moment damit verbringen. In 2. Korinther 4,15 heißt es:  Es ist natürlich Paulus, der an die Korinther schreibt und sie lagen ihm am Herzen, er war sehr besorgt. In 1. Korinther hatte er ein paar sehr harsche Dinge zu ihnen gesagt, sie auf fast jede erdenkliche Weise niedergemacht, mit Sarkasmus und allem Möglichen, hatte ihnen gesagt, er würde mit einem Stecken zu ihnen kommen, sie auspeitschen und all diese Dinge. Und jetzt sagt er ihnen, warum er das getan hat, warum er in 1. Korinther so geredet hat. In Kapitel 4,15 sagt er Folgendes: „Denn es geschieht alles“, alle Dinge, die ich je getan habe, in meinem Dienst an euch bzw. alle Dinge, die mir je widerfahren sind – als da wären „überall bedrängt“ in Vers 8, „verfolgt“ in Vers 9, „allezeit das Sterben des Herrn Jesus am Leib umher [tragen]“ in Vers 10, immer um des Dienstes willen mit dem Tod konfrontiert werden, all die harten Dinge, die er getan hat -, „um euretwillen.“ Hier sehen wir einen Mann, der sich den Bedürfnissen anderer Menschen voll und ganz verschrieben hatte. Das ist alles für euch. Welchem Zweck dient das, Paulus? „Damit die zunehmende Gnade“, und das ist die errettende Gnade, die erlösende Gnade, „durch die Vielen den Dank überfließen lasse zur Ehre Gottes.“ Paulus, warum tust du das? Warum gehst du in die Stadt, wenn man dir dort feindlich gesinnt ist? Ich meine, warum gehst du dorthin, wenn du weißt, dass du verfolgt werden wirst? Warum lässt du dich so scharf kritisieren? Warum schleichst du nicht durch die finsteren Seitengassen, verteilst Traktate, und machst dich aus dem Staub und nimmst für dich die Verheißung „Das Wort kehrt nie leer zurück“ in Anspruch? Warum konfrontierst du alle Menschen? Warum landest du im Gefängnis? „All diese Dinge geschehen, damit ihr die zunehmende Gnade der Erlösung erfahrt.“ Warum? Damit ihr Gott dankt, seht ihr das? „ … durch die Vielen den Dank ...“, mit anderen Worten will er dem Dankeschor noch eine weitere Stimme hinzufügen. Er will noch jemanden hinzufügen, der Gott verherrlichen kann. Ich schätze, wenn ich mich wirklich festlegen sollte, ist das wahrscheinlich das größte Element in der Verherrlichung Gottes. Wenn ihr jemanden für Christus gewinnt, dann verdoppelt ihr das Potenzial, versteht ihr das? Ich kann Gott mit meinem Leben verherrlichen und einen anderen Menschen für Christus gewinnen. Dann gibt es noch jemanden, der all dieses Potenzial hat. Gott wird verherrlicht, wenn wir andere Menschen zu ihm bringen. Und ehrlich gesagt ist auch das ein Teil des geistlichen Wachstums. Einer der Schlüssel zu geistlichem Wachstum besteht darin, Leute für Christus zu gewinnen, denn das fügt denen, die den Herrn preisen und danken, eine weitere Stimme hinzu. Es ist so wichtig, dass wir sehen, dass all das einfache Dinge sind, die wir schon wissen.

Die Leute sagen: „Oh, weißt du, geistliches Wachstum ist für diejenigen, die weit über mir stehen. Weißt du, ich habe früher Thomas von Kempen Die Nachfolge Christi gelesen und viel über Mystiker gelesen, die acht bis zehn Stunden lang niederknien und beten konnten. Die hatten kleine Löcher in ihren Holzböden, weißt du. Und ich habe früher über Robert Murray M'Cheyne gelesen, der auf seiner Kanzel stand. Er neigte seinen Kopf über die Bibel und Unmengen von Tränen strömten über sein Gesicht und besudelten die Seiten seiner Bibel und die tränenbefleckte Kanzel. Und ich las über Menschen, die auf einem unvorstellbaren Niveau mit Gott wandelten. Ich las ein Buch von E.M. Bounds mit dem Titel Kraft durch Gebet, und dieser Mann war Stunde um Stunde mit Beten beschäftigt. Und dann sagte ich mir: ‚Ach, das ist doch sinnlos! Stimmt’s? Ich meine, ich werde dieses Niveau nie erreichen.‘“ Das liegt einfach daran, dass Gott jeden Menschen auf unterschiedliche Weise benutzt. Aber geistliches Wachstum ist keine mystische Sache für irgendjemand weit entrückt in großer geistlicher Ferne. Geistliches Wachstum ist ganz einfach: Wir müssen gehorsam sein, den Herrn lieben, beten, Lobpreis darbringen, glauben, Sünde bekennen, das Wort verkünden, Frucht bringen, all diese Dinge, und Menschen für Christus gewinnen. So einfach ist das. Das ist das Element in eurem Leben, das Reife bringen wird. Und je früher wir uns auf diese einfachen Grundlagen konzentrieren, umso schneller werden wir erleben, dass der Geist Gottes uns in das Ebenbild Christi verwandelt, von einer Herrlichkeit zur nächsten. Lasst uns unsere Köpfe zum Gebet neigen.

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