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Es ist ein großes Privileg, das Wort des Herrn zu hören - ein Privileg, das wir niemals als selbstverständlich hinnehmen dürfen. Heute früh werden wir wieder gemeinsam das Wort des Herrn hören. Schlagt eure Bibeln bitte bei Lukas Kapitel 19 auf. Wir werden uns mit dem letzten Abschnitt in diesem Kapitel beschäftigen, Lukas 19, Verse 45 bis 48.

Bevor wir uns diesem Text zuwenden, müssen wir uns nur kurz in Erinnerung rufen, dass unser Herr Jesus Christus die letzte Woche seines irdischen Lebens begonnen hat. Am Freitag wird er sterben. Heute ist Dienstag, der Tag nach seiner bescheidenen Krönung, der Tag nach seinem Einzug in Jerusalem. Ich bin sicher, ihr erinnert euch gut daran, wenn ihr in den letzten beiden Wochen bei uns wart. Am Montag war er, begleitet von den Rufen „Gepriesen sei der Herr“, in die Stadt eingezogen. An jenem Montag präsentierte er sich Israel als der wahre König. Und das Volk rief, er käme in Namen des Herrn, der Sohn Davids und der Erbe des Throns, der Messias, der Gesalbte. An der Prozession an jenem Montag waren Zehntausende von Menschen beteiligt. Manche schätzten, es seien vielleicht zweihunderttausend gewesen, als er den westlichen Abhang des Ölbergs hinabkam, nachdem er ihn von der Stadt Jericho aus bestiegen hatte, und die Stadt Jerusalem durch das östliche Stadttor betrat. Es war eine Feier, wie es sie schon sehr lange nicht mehr in Jerusalem gegeben hatte.

Als er an jenem Montag durch das östliche Tor einzog, unter dem - wenn auch wankelmütigen, aber dennoch lauten und kontinuierlichen - Jubel jener Menge, ging er sofort zum Tempel, der sich gleich innerhalb des östlichen Stadttores befindet. In Markus Kapitel 11, Vers 11 lesen wir, dass die Feier am Tempel endete, weil es spät war und er nach Bethanien zurückkehrte, um die Nacht bei seinen Freunden Maria, Martha und Lazarus zu verbringen, gemeinsam mit seinen Jüngern, die ebenfalls bei ihm waren. Ein ziemlich ereignisreicher Tag, dieser Montag, der Ritt auf einem Füllen, einem Eselsfohlen, während die Menschen ihre Kleider und Palmzweige vor seinen Füßen ausbreiteten und ihn als den kommenden Messias priesen. Er ging direkt zum Tempel und im Dämmerlicht dieses Montags muss er die Zustände im Tempel in Augenschein genommen haben - Zustände, die offenkundig im äußeren Vorhof sichtbar waren, der auch der „Vorhof der Heiden“ genannt wurde. Und was er in dieser Dämmerung sah, bestimmte seinen Plan für das, was er am nächsten Tag tat. Aber an jenem Montag kehrte er zuerst nach Bethanien zurück, um sich auszuruhen.

Bethanien war für ihn ein Ort der Behaglichkeit und der Liebe. Und er brauchte Ruhe nach einem langen, anstrengenden Tag, an dem er sich mit der Menschenmenge beschäftigt hatte, nachdem er bereits zuvor einen langen Tag gehabt hatte mit den Menschen, die ihn in Bethanien aufgesucht hatten; davor hatte er bereits einen anstrengenden Fußmarsch von Jericho nach Bethanien hinter sich. Aufgrund seiner Erschöpfung muss er sich wunderbar erholt haben. Übrigens war es ein Problem, eine Unterkunft zu finden. Es war die Zeit des Passahs. Ungefähr zwei Millionen Juden würden sich in und um Jerusalem aufhalten. Es gab Herbergen. Diese füllten sich rasant, wahrscheinlich überwiegend mit Leuten, die den Wirten wohlbekannt waren, oder mit Familienmitgliedern und Verwandten. In der ganzen Stadt waren religiöse Gruppen verstreut, Essener, Zeloten, Pharisäer, Sadduzäer und andere religiöse Gruppen, an deren Gruppen noch andere Menschen angeschlossen waren, die die Pilgerreise antraten; sie würden den Menschen Unterkunft gewähren, die zu ihren Gruppen gehörten. Es gab wahrscheinlich sogar Menschen, die wahrhaftig an Jesus glaubten und andere beherbergten, die aus Galiläa kamen und ebenfalls an Jesus glaubten. Und in ganz Jerusalem waren fremde Synagogen zerstreut, in denen Menschen untergebracht wurden, die aus anderen Ländern gekommen waren und andere Sprachen sprachen und sich dennoch zum Judaismus bekehrt hatten. Jene fremden Synagogen beherbergten Menschen aus ihren Ländern, die ebenfalls zum Passah kamen und Jerusalem zu diesem denkwürdigen Anlass besuchten. Es gab eine Reihe von Juden, die wohlhabend genug waren, um irgendwo anders in Israel zu leben und gleichzeitig ein Haus in Jerusalem zu besitzen. Diese Juden würden dann zu ihrem Haus kommen, dort vorübergehend wohnen und es für andere Freunde und Gäste öffnen. Es gab sogar sehr wohlhabende Familien, die große Paläste in und um Jerusalem besaßen und dort eine Reihe von Menschen beherbergten.

Aber wenn all diese Möglichkeiten erschöpft waren, gab es noch immer viele Menschen, die eine Unterkunft benötigten. So wurde Jerusalem dann also zu einer Zeltstadt. Und die Menschen bauten überall um die Stadtgrenze herum Zelte auf; das erstreckte sich bestimmt über die gut 3 km nach Bethanien und die Straße entlang nach Süden, Richtung Bethlehem und in jede andere Richtung. Das jüdische Gesetz verlangte, dass jeder, der am Passah teilnahm, die Nacht zuvor in Jerusalem verbrachte. Das war unmöglich, weil die Menschenmassen so groß waren. Für diesen Anlass wurde deshalb die offizielle Stadtgrenze von Jerusalem erweitert, um im Prinzip die Zeltstädte, die die Stadt selbst und die Mauer umgaben, zu erfassen.

Manche Menschen blieben einfach in der Nähe des Tempels; sie konnten nicht im Tempel bleiben, aber sie bleiben so dicht dran, wie sie konnten. Der Tempel hatte auch angrenzende Gebäude in den Grenzgebieten des Tempels, wo es Wohnungen und Orte gab, an denen Menschen unterkommen konnten; diese Orte wurden vermietet. Um es einfach auszudrücken, die Stadt quoll über vor Leuten und konnte nicht alle beherbergen. Im Tempel zu wohnen war verboten.

Deshalb war es sehr gut, dass Jesus und seine Jünger Freunde in Bethanien hatten und diese ein Haus hatten, das groß genug war, um ihn und auch die Zwölf zu beherbergen. Als Höhepunkt dieses Einzugs am Montag lesen wir in Markus Kapitel 11 also, dass Jesus Jerusalem verließ - weil es schon spät war und die Dämmerung einbrach - und mit seinen Jüngern die gut 3 km über den Hang und den höchsten Punkt des Ölbergs hinunter nach Bethanien lief, um dort die Nacht zu verbringen. Während er in der Dunkelheit lief und als er einschlief, müssen seine Gedanken bei dem gewesen sein, was er im Tempel gesehen hatte. Das war ihm nicht unvertraut, er hatte es viele Male gesehen. Aber dies hier war sein letzter Besuch und er würde infolge dessen, was er gesehen hatte, handeln. Das tut er.

Am Dienstagmorgen kehrt er zurück und wir gehen wieder zu unserem Text in Vers 45 zurück. „Und er ging in den Tempel hinein und fing an, die Verkäufer und Käufer darin hinauszutreiben, und sprach zu ihnen: ‚Es steht geschrieben: «Mein Haus ist ein Bethaus.» Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.’ Und er lehrte täglich im Tempel; die obersten Priester aber und die Schriftgelehrten und die Vornehmsten des Volkes trachteten danach, ihn umzubringen; doch sie fanden keinen Weg, wie sie es tun sollten; denn das ganze Volk hing an ihm und hörte ihm zu.“ Das ist ein überaus erstaunliches Ereignis. Und es markiert wieder einmal die Manifestation von Jesus als König. Es ist ein Beweis seiner Legitimation als König. Was er hier tut, und die Reaktion, die das hervorruft, weisen alle auf ihn als Gottes wahren König, Gottes wahren Messias, Gottes eigenen, ewigen Sohn hin. Er tut etwas, das schockierend ist. Die Menschen, die gehofft hatten, dass er der Messias sei, hätten von ihm erwartet, dass er die Burg Antonia angreift, wo die römische Armee stationiert war. Oder sie hätten von ihm vielleicht erwartet, dass er das Haus von Pilatus angriff, dieses pathetischen, von Rom ernannten Herrschers über Israel. Aber er greift nicht die heidnischen, götzenanbetenden römischen Besatzungskräfte an, er greift den Tempel an, er greift das Herz des Judaismus an, er greift die Seele der Nation an, er greift diejenigen an, die von allen Menschen im Land am meisten respektiert werden, den höchsten Rang haben, das meiste Vertrauen genießen, die angeblich Gott repräsentierten. Er greift DIE korrupteste Sache von allen in der Religion von Jerusalem an.

Das ist überwältigend. Das ist schockierend und stellt wieder einmal seine Legitimation unter Beweis. Ich möchte euch ein paar Dinge zeigen, die uns zeigen, dass er wirklich Gottes König ist. Erstens stellt er unter Beweis, dass er sich auf einer göttlichen Mission befindet. In Vers 45 zeigt er, dass er sich auf einer göttlichen Mission befindet: „Und er ging in den Tempel …“. Mehr brauchen wir nicht zu sagen.

Er hätte zu vielen Orten gehen können, zu vielen Orten. Das sagt uns alles, was wir wissen müssen. Die Menschen hätten gehofft, dass er sich auf den Weg zu Pilatus oder zur römischen Armee machen würde, sie hätten gehofft, dass er ihnen Freiheit von der Unterdrückung und Besetzung durch Rom bringen würde. Sie hätten gehofft, dass er das Land von allen Symbolen der Götzenanbetung befreien würde, die sich auf den römischen Utensilien befanden, dass er das Steuersystem angegriffen hätte, welches Rom ihnen auferlegt hatte. Sie wollten das schon die ganze Zeit, seitdem er seine Macht das allererste Mal zu Beginn seines Wirkens in Galiläa unter Beweis gestellt hatte; sie versuchten, ihn mit Gewalt zu einem König zu machen, als sie wussten, dass er Krankheiten auf wundersame Weise heilen und Dämonen auf wundersame Weise austreiben konnte und als sie wussten, dass er Essen hervorbringen konnte … sie sahen in ihm den ultimativen Befreier, der ihnen militärische, politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Freiheit bringen würde. Und so waren sie die ganze Zeit auf irdische Fragen fokussiert. Aber Jesus, der am Tag zuvor informell gekrönt worden war, kam ohne Waffen und ohne Armee und griff keine der irdischen Institutionen an. Er griff den Tempel an. Er hatte keine Würdenträger bei sich, nur irgendwelche gewöhnlichen, unbedeutenden Personen. Aber dennoch wird uns hier klar, dass er Gottes König ist, weil er sich auf einer göttlichen Mission befindet.

Lukas sagt, er ging in den Tempel. Matthäus sagt, er ging in den Tempel Gottes. Es ist wahrhaftig der Tempel Gottes und Gott wurde in diesem Tempel geschändet und entehrt und gelästert. Für Jesus war das Problem in Israel nicht die römische Besetzung, sondern die Korruption der jüdischen Religion. Unser Herr sorgt sich nicht um die Beziehung der Menschen zu Rom, sondern um ihre Beziehung zu Gott. Er sorgt sich nicht um ihre Politik. Er sorgt sich nicht um ihre gesellschaftlichen Probleme. Es gibt viele Dinge, die man hätte angreifen können. Es gibt viele Frevel, Ungerechtigkeiten, Entbehrungen, schlechte Behandlungen und Missbrauch. Er hat sich keinem dieser Probleme zugewandt. Er begann seinen Dienst in Johannes Kapitel 2, falls ihr euch erinnert, indem er den Tempel reinigte. Als er zu Beginn seines Dienstes in Jerusalem ankam, ging er zuerst in den Tempel, saß vorsätzlich nieder, machte eine Peitsche und reinigte den Tempel. So begann es in Johannes 2, Versen 13 - 17, und so endet es drei Jahre später mit dem zweiten Angriff auf die Korruption des Tempels.

Ich möchte euch zeigen, wie wenig sich in diesen drei Jahren verändert hatte; hört euch die Beschreibung seines ersten Angriffs auf den Tempel an, Johannes 2,13. „Und das Passah der Juden war nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem. Und er fand im Tempel die Verkäufer von Rindern und Schafen und Tauben und die Wechsler, die dasaßen. Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, samt den Schafen und Rindern, und den Wechslern verschüttete er das Geld und stieß die Tische um; und zu den Taubenverkäufern sprach er: ‚Schafft das weg von hier. Macht nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus.’ Seine Jünger dachten aber daran, daß in Psalm 69,9 geschrieben steht: ‚Der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt’“. So begann es, so endete es.

Sein gesamter Dienst konzentrierte sich immer auf das Geistliche, immer auf die Beziehung der Menschen zu Gott. Sein Anliegen ist die wahre Anbetung des wahren Gottes auf wahrhaftige Weise. Nicht Politik oder irdische Fragen. Er sagte in Johannes 4, in einem Gespräch mit einer Samariterin: „Der Vater sucht wahre Anbeter, die ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Es geht immer um Anbetung. In drei Jahren hat sich nichts verändert. Sein Fokus ist unverändert, zurück zum Tempel. Er hat viele Probleme - gesellschaftliche, wirtschaftliche, politische Probleme, Fragen der Gerechtigkeit und Billigkeit - außer Acht gelassen. Er sah alles, was im Argen war. Er sah alles, das nicht so war, wie es sein sollte. Aber er wusste auch, dass die einzige Art, Abhilfe zu schaffen, in einer richtigen Beziehung zu Gott besteht. Bei seinem Dienst ging es immer um das Reich Gottes und die wahre Anbetung. Es gab Dinge in dieser Nation, bei denen nur Soldaten Abhilfe schaffen konnten. Es gab Dinge in dieser Nation, bei denen nur gerechte Anführer Abhilfe schaffen konnten. Es gab Dinge in dieser Nation, bei denen nur mitfühlende Philantropisten Abhilfe schaffen konnten. Es gab Dinge dort, die gesellschaftlichen Reformen erforderten, um eine Änderung herbeizuführen. Aber nichts davon ist wichtig; das ist, als stelle man die Deckstühle auf der Titanic um, denn das einzig Wichtige ist eine persönliche Beziehung zu Gott; wie Petrus sagte: „… das Gericht beginnt beim Haus Gottes“.

Wenn unser Herr heute auf diese Welt käme, hier und jetzt, würde er nicht nach Washington gehen und die politischen Führungskräfte angreifen, er würde in die Gemeinden gehen und die Häretiker angreifen und die Heuchler und die Ausbeuter und die Schwindler und die Simulanten und zur wahren Anbetung seines Vaters aufrufen. Solange die Dinge im Tempel nicht so sind, wie sie es sein sollten, herrscht überall sonst Chaos. Der Maßstab einer jeden Gesellschaft ist ihre Beziehung zu Gott. Es geht immer um Anbetung, immer. Das Gericht muss immer beim Haus Gottes beginnen.

Ich stehe mit Christus. Ich kann mich nicht in politischen, militärischen, gesellschaftlichen Problemen verfangen. Ich trauere, dass es Ungerechtigkeit gibt, die in den Institutionen der Welt vorherrscht. Aber am Ende gilt meine Sorge der Reinigung der Gemeinde, denn die einzige Lösung ist das wahre Evangelium, das in einer wahrhaftigen Gemeinde verkündet wird. Jesus ging in den Tempel, das war der einzig angemessen Ort für die Arbeit Gottes.

Was fand er dort, als er dort hinkam? Das Wort „Tempel“ ist hier das allgemeine, generische Wort für Tempel, hieron. Es bezieht sich einfach auf den gesamten riesigen Komplex, den allgemeinen Boden, auf dem der Tempel und all seine Unterkunft bietenden Einrichtungen auf dem Berg östlich von Jerusalem standen, gerade hangaufwärts vom Bach Kidron. Die östliche Stadtmauer war in Wirklichkeit die östliche Mauer des Tempels … der Tempelanlage. Das ist der allgemeine Begriff für den Tempel und seine gesamte Anlage; das würde bedeuten, dass Jesus in die erste Öffnung der riesigen Tempelanlage ging. Es ist ein anderes Wort als der griechische Ausdruck naos, der ebenfalls mit „Tempel“ übersetzt wird. Wenn ihr zu Lukas 1 zurückgeht, sehen wir dort, dass Zacharias ein Priester war, und in Lukas 1, Vers 9 ging er in den Tempel des Herrn, um Weihrauch zu verbrennen. Hier wird das Wort naos für „Tempel“ verwendet. Das ist tief im Inneren des Ortes, wo nur die Priester Zutritt hatten und Weihrauch anzünden und Opfer darbringen konnten, in verschiedenen Türen und Vorhöfen bis in den inneren Teil. Im Deutschen wäre einem das nicht bewusst, weil dort beide Male die Übersetzung „Tempel“ steht. Das ist ein Wort, das weit gefasst die gesamte Tempelanlage umfasst. Der heilige Ort befand sich direkt auf dem Plateau, direkt an der höchsten Stelle des Hügels, es war natürlich ein sehr, sehr großer Ort, um den Tausenden von Menschen Platz zu bieten, die dort waren. Um den Tempel herum standen große Mauern, Kolonnaden und Stufen, die zum Tempel hinaufführten.

In diesem großen Bereich mit seiner äußeren Mauer gab es eine Reihe von Innenhöfen, die immer enger und enger wurden, bis man schließlich in den Tempel im Inneren gelangte, der aus dem Allerheiligsten und dem Heiligtum bestand. Als erstes betrat man den Hof der Heiden, der so benannt war, weil die Heiden nur bis hierher durften. Jeder konnte dorthin gehen, jeder Beliebige konnte den Hof der Heiden betreten. Aber wenn irgendein Heide weiterging, war das sein Tod. Innerhalb des großen Hofs der Heiden befand sich ein weiterer Hof, der „Hof der Frauen“ genannt wurde. Frauen durften nur bis hierher gehen, aber jeder Jude konnte ihn betreten. Diesen Hof betrat man durch eine Pforte, die sich „die Schöne“ nannte … ein beliebtes Tor für Bettler. Jeder Jude konnte den sogenannten „Hof der Frauen“ betreten. Die Männer konnten dann in den nächsten Innenhof gehen, den „Vorhof der Israeliten“, der durch ein Tor gekennzeichnet war, das sich „Nikanors Tor“ nannte; es wurde im herodianischen Tempel aus korinthischer Bronze gemacht und war so gewaltig, dass 20 Männer erforderlich waren, um es zu öffnen und zu schließen. Hier würden die Menschen zur Anbetung zusammenkommen und könnten durch den Eingang in den nächsten Hof sehen, den Vorhof der Priester. Und obwohl sie diesen nicht betreten konnten, konnten sie zusehen, während die Priester Weihrauch darboten und Tiere opferten. An der Rückseite des Vorhofs der Priester war das Tempelgebäude, also das Heiligtum und das Allerheiligste. Die Menschen konnten also durch die Eingänge sehen und die Priester zu bestimmten Zeiten beobachten, während diese Morgen- und Abendopfer darbrachten, Weihrauch verbrannten und beim Passah natürlich den ganzen Tag lang Opfer darbrachten. Der ganze große Komplex nennt sich „Tempel Gottes“.

Ich möchte eure Aufmerksamkeit hier auf den Vorhof der Heiden lenken. Ihr betretet den Vorhof der Heiden auf der östlichen Seite der Altstadt von Jerusalem und seid schockiert von dem, was ihr seht. Und wenn ihr den Herrn liebt und an wahre und reine Anbetung glaubt, seid ihr empört. Jesus war zornig über das, was er sah. Er war zornig gewesen, seit er es am Vorabend gesehen hatte.

Was war hier los? Der Vorhof der Heiden war im Prinzip in ein Geschäftszentrum verwandelt worden. Und das Geschäft bestand darin, Tiere für die benötigten Opfer zu verkaufen. Ich habe euch vor ein paar Wochen gesagt, dass in einer Aufzeichnung eines Passah steht, dass 260.000 Lämmer geschlachtet wurden; ihr könnt euch also vorstellen, wie viele Tiere dort gewesen wären. Darüber hinaus musste man Weiteres für die Brand- und Schlachtopfer kaufen. Und es gab Geldwechsler dort. All das wurde eigentlich der Basar von Annas bzw. Annas und Kaiphas genannt. Beide waren Hohepriester, sie leiteten diesen Betrieb und wurde dadurch obszön reich. Sie verkauften Franchiselizenzen an Menschen, die die Tiere verkauften und das Geld wechselten und das Öl und alles andere Zubehör verkauften, das verwendet wurde. Sie verkauften diese Franchiselizenzen für sehr, sehr hohe Preise und sahnten einen enormen Prozentsatz des Gewinns ab, den die Geschäftsinhaber machten, sodass der Vorhof der Heiden fast überquoll von diesen Läden. Lightfoot schreibt, es gab einen dauerhaften Markt an diesem Ort im Tempel, auch als „die Geschäfte“ bezeichnet. Dort wurden jeden Tag Wein, Salz, Öl und andere Requisiten zum Opferdarbringen verkauft; auch Tiere wurden dort verkauft.

Das würde folgendermaßen ablaufen. Ihr sagt jetzt vielleicht: „Nun, warum brachten sie nicht ihre eigenen Tiere?“ Das sollten sie tun, das könnten sie tun, das beste Tier ihrer Herde auswählen, unbefleckt und ohne Makel. Aber wenn ihr euer eigenes Tier brachtet, war das ziemlich riskant, denn jedes einzelne Tier, das geopfert wurde, musste eine Inspektion der Priester bestehen und es war für die Priester von Vorteil, euer Tier abzulehnen, denn wenn sie das taten, musstet ihr deren Tiere kaufen. Und ihr wärt gezwungen, das zu einem völlig überhöhten Preis zu tun, von dem ein großer Prozentsatz, wie ich bereits sagte, abgesahnt wurde und an die obersten Priester gezahlt wurde. Ihr habt euer eigenes Tier mitgebracht, sie lehnten euer Tier ab, und aus manchen Unterlagen wissen wir, dass man das Zehnfache des angemessenen Preises zahlen musste … das Zehnfache. Das ist Raub, das ist räuberische Erpressung durch die Priester. Die Geräuschkulisse des Ortes, der Dreck des Ortes, der Gestank der Tiere, das Chaos eines Viehhofs im Tempel Gottes erregte Übelkeit in Christus. Die Korruption, der Raub, der Diebstahl, die Art von Menschen, die so agierten, die die Armen skrupellos betrogen. Und dann gab es Taubenverkäufer, weil manche Menschen so arm waren, dass sie sich nicht einmal ein Lamm leisten konnten, und diese armen Menschen konnten laut 3. Mose 12,6 und 8 zwei Tauben darbringen. Die Tauben wären in unserer heutigen Währung wahrscheinlich jeweils 10 Cent wert. Dort würden sie ungefähr 10 Dollar pro Stück kosten. Die Travestie, die Prostitution, die Perversion, die Korruption war einfach widerwärtig und schrie zum Himmel.

Dann gab es noch die Geldwechsler, kollubistes ist das griechische Wort dafür … kollubos ist ein Teil des Wortes „Geldwechsler“ und bedeutet „kleine Münzen“. Jeder Jude musste um die Zeit des Passahs einen halben Schekel Tempelsteuer bezahlen. Einen Monat vor dem Passah-Fest konnte es vor Ort bezahlt werden, aber wenn man nach Jerusalem kam und die Steuer nicht bezahlt hatte, musste man es im Tempel bezahlen. Dann waren dazu bestimmte Münzen erfordert, und wenn man nicht den genauen Betrag hatte, musste man sein Geld wechseln und eine Gebühr von 25 Prozent zahlen, um das Geld zu wechseln. Es ist wie bei Auslandsreisen, wenn man sein Geld am Flughafen umtauscht, nicht wahr? Es ist besser, vorher zur Bank zu gehen und nicht bis zum Flughafen zu warten. Die Gebühren waren ausbeuterisch. Die ganze Sache, der ganze Basar von Annas, war widerwärtig. Es wurde zu einem Treffpunkt für jeden Ganoven, Scharlatan und Betrüger jeder Art, die dort ihr Gewerbe ausübten. Dorthin ging Jesus. Die Religion war korrupt. Das ist das Problem, dem er seine Aufmerksamkeit widmete. Sein ganzes Wesen war abgestoßen von dem, was er sah, roch und hörte. Jesus befand sich auf seinem Grund und Boden. „Mein Haus“, sagt er in Vers 46, das ist das Wort Gottes aus Jesaja 56 im Alten Testament. „Mein Haus, das hier ist mein Haus, ihr habt euere Korruption in mein Haus gebracht.“ Sein Haus ist nicht eine der unbedeutenden politischen Institutionen dieser Welt, wo es gesellschaftliche Institutionen gibt. Sein Haus ist das Haus, in dem Gottes Name wohnt. Ihr habt meine Welt verdorben, mein Haus, meine Herrlichkeit, die Reinheit der Anbetung, er ist der Herr des Sabbats, lesen wir in Matthäus 12,6, er ist auch der Herr des Tempels. Er befindet sich also auf einer göttlichen Mission, die darin besteht, falsche Anbetung im Namen des wahren Gottes anzugreifen. Das ist eine Offenbarung dessen, wer er ist. Er zieht aus, um Gott und Gottes Haus gegen die Gotteslästerer zu verteidigen.

Zweitens sehen wir seine königliche Person nicht nur in seiner göttlichen Mission, sondern auch in seiner göttlichen Autorität. Er begann, diejenigen auszutreiben, die Verkäufe tätigten. Ich kann nicht … ich kann das nicht auf die gleiche lebhafte Weise erklären, wie ich das in Gedanken vor mir sehe. Wie bringt eine einzelne Person diesen ganzen Betrieb zum Erliegen? Hier sehen wir die erste offizielle Handlung des anerkannten Königs; es ist eine sehr, sehr mächtige Handlung. Er treibt diejenigen aus, die Verkäufe tätigten. Wie viele Hunderte oder Tausende von ihnen gab es? Und sollen wir uns etwa vorstellen, dass sie sich alle brav in Reih und Glied aufgestellt haben, ohne einen Kampf, ohne Widerworte, ohne Widerstand? Er begann, diejenigen auszutreiben, die Verkäufe tätigten. Er begann einen Prozess, sie alle auszutreiben, er warf sie buchstäblich hinaus. Die Führer hatten keinen Eifer für Gottes Herrlichkeit, Gottes Ehre, aber er hatte sie. Vielleicht machte er noch eine Peitsche. Ich weiß nicht, es steht nichts darüber, was er dazu benutzte. Aber wenn ihr zu Matthäus 21 geht - ihr müsst das nicht aufschlagen, ich rufe es euch nur kurz in Erinnerung ... in Matthäus 21 findet ihr eine Beschreibung dieses Anfangs in Vers 12. In Markus 11 ab Vers 15 findet sich eine weitere Beschreibung. In Matthäus lesen wir, dass er die Tische der Wechsler umstieß. Er kam nicht höflich vorbei und sagte: „Also, Leute … ihr müsst … ihr müsst damit aufhören und hier weggehen.“ Das hier war eine physische Handlung.

Er hat die Leute also buchstäblich hinausgeworfen. Er hat die Tische buchstäblich umgeworfen. Die Geldwechsler, auf Griechisch wörtlich diejenigen, die Geld klein machen, kollubos, hat er von ihren Hockern gekippt und sie gewaltsam hinausgeworfen. Ich weiß nicht, wie lange das gedauert hat, aber es muss ein ziemliches Spektakel gewesen sein. Und sie müssen große Angst vor seiner körperlichen Kraft gehabt haben, weil sie gegangen sind. Er warf ihre Tische um und verstreute ihre Münzen über den ganzen Ort. In Matthäus lesen wir auch, dass er die Stühle der Taubenverkäufer umstieß. Sie hatten ihre Tauben wahrscheinlich in kleinen Kisten und saßen auf kleinen Hockern und er hob sie hoch, warf sie hinaus, kippte ihre Hocker um, sodass sie durch die Tempelanlage rollten, und Markus fügt in Kapitel 11, Vers 16 hinzu, dass er es nicht zuließ, dass jemand irgendetwas durch den Tempel trug. Sie gingen also, ohne irgendetwas von ihrem Eigentum mitzunehmen. Wie kann ein einzelner Mensch den Ort leeren?

Ich wünschte, ich wäre dort gewesen. Ich hoffe, dass Gott das aufgezeichnet hat und es im Himmel eine DVD gibt. Ich will das sehen. Wenn nicht, will ich mit einigen der Jünger sprechen, die dort waren, und eine vollkommen präzise Schilderung aus erster Hand bekommen. Er stieß die Hocker um, warf die Tische um, warf die Leute hinaus und erlaubte ihnen nicht, irgendetwas mitzunehmen. Welche Macht, welche Kraft, welche Autorität und was für ein erstaunlicher Akt ... Israel anzugreifen, den Tempel anzugreifen, statt Israels Feinde und die Heiden. Ich bin überzeugt davon, wenn der Herr Jesus heute auf diese Welt käme, würde er die Gemeinde angreifen, nicht Washington, nicht die Universitäten, er würde die Gemeinde mit göttlicher Autorität angreifen.

Es wäre sogar berechtigt, als Gebetsanliegen zu sagen: „Herr, reinige deine Gemeinde.“ Mit den Worten von Petrus: „Das Gericht muss beim Haus Gottes beginnen.“ Wo sind Charaktere wie Martin Luther, um die Geldwechsler und die Gotteslästerer anzugreifen, die im Namen Christi Menschen nötigen und ihre Heuchelei und Irrlehren auf Kosten des Volkes ausüben? Wir haben unsere falschen Propheten, wie es sie damals gab, und sie sind nur am schnöden Mammon interessiert, deshalb erinnerte Petrus uns in dem Text, den ich euch heute früh vorgelesen habe, daran, unseren Dienst nicht für Geld zu verrichten. Oh, wie der Herr jene Menschen hasst, die die Anbetung verdrehen, besonders jene, die die Anbetung in seinem Namen verdrehen … im Namen Gottes, und es für Geld tun, es unaufrichtig tun und Menschen ausbeuten, die Heuchler und die Betrüger, die Heilung und Wohlstand versprechen. Sie tun das im Namen Gottes, im Namen Christi. Ich sage euch, ich möchte nicht gerne in ihren Schuhen stecken, wenn die Zeit der Reinigung kommt ... und das wird sie.

Und so sehen wir, wer Jesus ist, durch seine göttliche Mission und seine göttliche Autorität. Drittens stellt er sein Bekenntnis zur göttlichen Schrift unter Beweis … er stellt sein Bekenntnis zur göttlichen Schrift unter Beweis. In Vers 46 sagt er zu ihnen etwas, was er ständig wiederholte, während er das tat: „Mein Haus ist ein Bethaus. Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht“, und er zitiert zwei Stellen aus dem Alten Testament, eine aus Jesaja und die andere aus Jeremia. Dies ist Gottes Haus, dies ist ein Ort, an den die Menschen kommen, um mit Gott zu sprechen. Dies ist ein Ort des Gebets. Das Gebet ist der Kern der Anbetung.

Was ist Gebet? Es ist die Kommunikation mit Gott und genau das tun wir in der Anbetung, nicht wahr? Das tun wir in der Anbetung, wir erheben Gott, wir ehren Gott, wir sprechen mit Gott, wir singen zu Gott, wir verherrlichen Gott … das ist eine Form des Gebets. Ihr bekennt eure Sünde und tut Buße. Und genau dafür war der Tempel gedacht. Er zitiert zuerst Jesaja 56,7: „Denn mein Haus soll ein Bethaus […] genannt werden“. Jesaja fügt hinzu „für alle Völker“. Markus führt das in seiner parallelen Schriftstelle ebenfalls an.

Der Tempel war von Gott schon immer dazu gedacht, ein Ort des Gebets zu sein, ein heiliger Ort der Anbetung, ein Ort der Hingabe, der Meditation, der Stille, der Reumütigkeit, der Zerbrochenheit, des Bekenntnisses und des Lobs. Er wurde in einen Zirkus aus Gotteslästerung und Raub verwandelt, ein Klamauk. Denkt einmal an eine der großen Mütter der Bibel, Hanna, in 1. Samuel Kapitel 1. Sie ging in den Tempel und betete. Sie fand im Tempel eine Atmosphäre der stillen Meditation und des Bittgesuchs. In dem Tempel zu Jesu Zeiten wäre das nicht geschehen ... würde das nicht geschehen.

Noch hilfreicher ist es vielleicht, wenn ihr zu 1. Könige Kapitel 8 zurückgeht, wo Salomo den ersten Tempel baute. Salomo sprach bei dessen Einweihung ein Gebet. Und dieses Gebet sagt uns, worin der Zweck des Tempels bestand. 1. Könige 8, Vers 27: „Aber wohnt Gott wirklich auf der Erde? Siehe, die Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen; wie sollte es denn dieses Haus tun, das ich gebaut habe?“ Es wird Gott nicht fassen, es wird den unendlichen Gott nicht fassen. „Wende dich aber zu dem Gebet deines Knechtes und zu seinem Flehen, oh Herr, mein Gott, daß du hörst auf das Rufen und das Gebet, welches dein Knecht heute vor dich bringt.“ Ich weiß, der Tempel wird dich nicht fassen, aber ich will einfach nur beten, dass er seinen Zweck erfüllen wird. Welcher Zweck ist das? Vers 29: „Lass deine Augen Tag und Nacht offenstehen über diesem Haus, über dem Ort, von dem du gesagt hast: Mein Name soll dort sein, dass du das Gebet erhörst, das dein Knecht zu dieser Stätte gerichtet hat.“

Er ist ein Ort des Gebets. Der in eben diesem Gebet von Salomo eingeweiht wurde. Vers 30: „So höre doch das Flehen deines Knechts und deines Volkes Israel, das sie zu diesem Ort hin richten werden.“ Man konnte im Tempel beten, um den Tempel herum oder einfach von jedem anderen Ort aus, dem Tempel zugewandt, er symbolisierte die Gegenwart Gottes. Und wenn sie an diesem Ort beteten, der deine Gegenwart symbolisiert, Vers 30, so höre es an dem Ort deiner Wohnung, im Himmel, und wenn du es hörst, so vergib. Welche Art von Gebeten sprachen sie also? Was für Gebete? Bekenntnis, Reumütigkeit, Zerbrochenheit. Vers 31: „Wenn jemand gegen seinen Nächsten sündigt, und man erlegt ihm einen Eid auf, den er schwören soll, und er kommt und schwört vor deinem Altar in diesem Haus, so höre du es im Himmel und greife ein und schaffe deinen Knechten Recht, indem du den Schuldigen verurteilst und sein Tun auf sein Haupt zurückfallen läßt, den Gerechten aber rechtfertigst und ihm nach seiner Gerechtigkeit vergiltst. Wenn dein Volk Israel vor dem Feind geschlagen wird, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie kehren wieder zu dir um und bekennen deinen Namen, beten und flehen zu dir in diesem Haus, so höre du es im Himmel und vergib die Sünde deines Volkes ...“, und so erstreckt sich das über das ganze Kapitel. Wenn sie an diesem Ort oder zu diesem Ort beten, so höre … Vers 35: „Wenn der Himmel verschlossen ist und es nicht regnet, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie dann zu diesem Ort hin beten und deinen Namen bekennen und sich von ihrer Sünde abwenden, weil du sie gedemütigt hast, so höre du es im Himmel und vergib die Sünde deiner Knechte und deines Volkes Israel.“ Vers 38: „Was immer dann irgend ein Mensch von deinem ganzen Volk Israel bittet und fleht, wenn jeder von ihnen die Plage seines Herzens erkennen wird, und sie ihre Hände ausbreiten zu diesem Haus hin, so höre du es im Himmel.“

Der ganze Sinn dieses Ortes bestand darin, ein Ort des Gebets zu sein. Und die Opfer, die dargebracht wurden, die Morgenopfer und Abendopfer, waren einfach Symbole dafür, dass Gott Gebete erhört, weil er gesühnt worden war, weil er versöhnt worden war. In Vers 42 geht es weiter: „Denn sie werden hören von deinem großen Namen und deiner mächtigen Hand und von deinem ausgestreckten Arm - wenn er kommt, um zu diesem Haus hin zu beten.“ So geht es immer weiter, bis zu Vers 61. „Euer Herz aber sei ungeteilt mit dem Herrn, unserem Gott, daß ihr in seinen Satzungen wandelt und seine Gebote bewahrt, wie an diesem Tag. Und der König brachte Opfer dar vor dem Herrn, und ganz Israel mit ihm.“ Man bringt ein Opfer dar, um Gott zu versöhnen. Man bringt ein Opfer dar, um Gott zufriedenzustellen. Und das bietet Zugang zu ihm und dieses Haus wird zu einem Haus des Gebets.

Es ist ein Haus des Gebets, das war die Funktion des Tempels. Man ging dorthin, um zu beten. Pries man Gott dort? Natürlich pries man ihn. Verehrte man Gott und betete ihn an? Natürlich tat man das. Aber in erster Linie, und bevor man das tat, bekannte man seine Sünde und sagte, wie es der Zöllner in Lukas 18 getan hatte, der sich gegen die Brust schlug: „Gott, sei mir gegenüber versöhnlich. Rechne mir das Opfer an, das gerade dargebracht wurde.“ Psalm 27,4: „Eines erbitte ich von dem Herrn, nach diesem will ich trachten: daß ich bleiben darf im Haus der Herrn“, das ist der Tempel, „mein ganzes Leben lang, um die Lieblichkeit des Herrn zu schauen und [ihn] zu suchen in seinem Tempel.“ Es ist ein Ort der Meditation, ein Ort des Bekenntnisses, ein Ort des Gebets. Psalm 65,5: „Wohl dem, den du erwählst und zu dir nahen läßt, daß er wohne in deinen Vorhöfen. Wir werden uns sättigen von den Gütern deines Hauses, deines heiligen Tempels“, ein Ort der Güte, ein Ort des Bekenntnisses, ein Ort des Lobpreises, ein Ort der Kommunikation mit Gott.

Im Jahr 30 n. Chr. war das Chaos, das sich im herodianischen Tempel während des Passahs abspielte, weit von dieser Beschreibung entfernt. Jesus sagt sogar: „Ihr habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.“ Dabei bezieht er sich auf Jeremia Kapitel 7, Vers 11. Ihr habt diesen heiligen Zufluchtsort des Gebets und der Anbetung zu einer Räuberhöhle gemacht. Jeremia 7 spricht sogar über all die Abscheulichkeiten. „Mein Name ist zu einer Räuberhöhle geworden“, sagt Gott in Jeremia 7.

Diebe lebten gerne in Höhlen. Ziemlich … man konnte mit ziemlicher Sicherheit vermuten, dass Straßenräuber etc. sich in Höhlen verbergen würden. Nun, der Tempel war zu ihrem Versteck geworden. Er war zu einer Höhle für Diebe geworden, zu einem Zufluchtsort für Räuber statt für Menschen, die Gott anbeteten, zu einem Ort, der Gotteslästerern Schutz bot. Man brauchte sich nicht in einer Höhle zu verstecken, man konnte einfach eine Franchiselizenz im Tempel kaufen. Diese Handlung von Jesus war nur eine sehr kurzfristige Lösung. Die Dinge waren jedoch so schlimm, dass Gott 40 Jahre später, im Jahr 70 n. Chr., die römische Armee sandte und den Tempel vollkommen zerstörte. In 2000 Jahren ist er nie wiederaufgebaut worden. So schlimm war es. Dorthin ging Jesus, weil das sein Platz war. Und wie ich bereits sagte, wenn er heute zurückkäme, würde er nicht die Institutionen dieser Welt angreifen, er würde die Gemeinde angreifen, die korrupte, untreue, unwahre Gemeinde.

Wir sehen also den König auf einer göttlichen Mission, mit göttlicher Autorität, in Erfüllung des göttlichen Wortes. Viertens stellte er sein göttliches Erbarmen unter Beweis. Die Manifestation dessen, wer er ist, kommt noch einmal auf der anderen Seite durch, durch göttliches Erbarmen. Vers 47: „Und er lehrte täglich im Tempel.“ Das ist wirklich eine verblüffend einfache Aussage. Er lehrte täglich im Tempel. Was lehrte er? Was wären die Dinge, die er zu diesen Leuten sagen würde? Seht euch einmal Kapitel 20, Vers 1 an: „Es geschah aber an einem jener Tage, als er das Volk im Tempel lehrte und das Evangelium verkündete ...“. Ist das Erbarmen? Was tut er hier? Er predigt das Evangelium. Was ist das Evangelium? Die gute Nachricht von … wovon? … Errettung, Vergebung, Himmel und ewigem Leben. Das ist wirklich Schönheit nach der Hässlichkeit. Glaubt mir, der Tempelvorhof war nicht ordentlich und sauber. Es muss dort Tiere gegeben haben, die überall herumliefen, deren Besitzer hinausgeworfen worden waren, verstreutes Geld, herumflatternde Vögel, umgekippte Tische, herumrollende Hocker und jede Art von Trümmern, die in jede Richtung verstreut waren. Aber der Schändung wurde für einige Tage Einhalt geboten und für eine Weile beherrschte der Sohn Gottes das Haus Gottes mit Erbarmen und lehrte täglich … Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Der Erretter verkündet einem widerspenstigen Volk ein letztes Mal das Evangelium der Errettung. „Täglich“ bedeutet, dass er das an jedem Tag tat, den er in der Woche noch hatte.

Der Inhalt seiner Lehre … das Evangelium, oder laut Kapitel 20, Vers 21: „Und sie fragten ihn und sprachen: ‚Meister, wir wissen, daß du richtig redest und lehrst und nicht die Person ansiehst, sondern den Weg Gottes der Wahrheit gemäß lehrst’“. Du lehrst das Evangelium, du lehrst den wahren Weg Gottes. Am Ende von Kapitel 21, das seine Lehre zum Ende bringt - übrigens, was er lehrte, ist in Kapiteln 20 und 21 enthalten -, lesen wir in Kapitel 21, Vers 37: „Er war aber tagsüber im Tempel und lehrte, bei Nacht aber ging er hinaus und übernachtete an dem Berg, welcher Ölberg heißt. Und alles Volk kam früh zu ihm in den Tempel, um ihn zu hören.“ Er lehrte also tagein, tagaus und die Menschen kamen, sie füllten den Tempel, um ihn voller Erbarmen das Evangelium und den Weg Gottes verkünden zu hören. Gottes Art zu leben, Gottes Weg in den Himmel. Das ist … das ist die manifestierte Liebe Gottes. Zorn, ja; Wut, ja; Mitgefühl, ja; Liebe, ja. Voller Entrüstung trieb Jesus die Verkäufer aus; die Schuldigen gingen, aber manche blieben zurück. Die Tempelaufseher waren erzürnt, wie wir in einem Moment sehen werden, aber die Menschen waren auch dort, und sie wollten ein letztes Mal mit ihm reden. Bei der Betrachtung der Kapitel 20 und 21 werden wir entdecken, dass er eben das gepredigt hat … das Evangelium, den Weg Gottes; das ist das Positive. Und dann lehrte er einige sehr, sehr negative Dinge. Er sprach sich gegen die Führer aus, gegen die Häretiker, gegen die Heuchler. Er verhieß die Zerstörung von Jerusalem und seine eigene Rückkehr, um zu richten. Auch das ist ein Akt der Barmherzigkeit. Es ist ein Akt der Barmherzigkeit, das Evangelium zu predigen. Es ist ein Akt der Barmherzigkeit, den Weg Gottes zu predigen. Es ist ein Akt der Barmherzigkeit, vor falschen Anführern, Häretikern und Heuchlern zu warnen. Es ist ein Akt der Barmherzigkeit, vor dem göttlichen Gericht zu warnen. All das ist barmherzig, die Menschen im Angesicht des Gerichts zur Errettung aufzurufen.

Aber Matthäus berichtet uns etwas Anderes. Matthäus sagt, dass er nicht nur lehrte; Matthäus sagt auf wunderschöne Weise, dass die Blinden und die Lahmen zu ihm kamen und geheilt wurden. Die Blinden und die Lahmen kamen zu ihm und wurden geheilt. Er stellt noch immer sein Erbarmen unter Beweis. Er stellt noch immer seine Macht unter Beweis. Er stellt noch immer unter Beweis, was wir in Psalm 103 gehört haben: Er heilt all unsere Gebrechen. Er treibt aus … ja. Er wirft um … ja. Er heilt auch und predigt das Evangelium voller Erbarmen und die Schuldigen fliehen, während die Restlichen bleiben; Zorn und Liebe in perfektem und göttlichem Gleichgewicht. Er jagt den Schuldigen Angst ein und zieht die Leidenden an. Sie kamen ohne Angst vor dem sanften Heiler, ohne Angst vor dem Prediger des Evangeliums, und dennoch flößte er ihnen Angst ein, indem er sie vor dem Gericht warnte. Die Blinden und die Lahmen, über die Matthäus sprach, hingen oft in der Nähe des Tempels herum, denn dorthin kamen Menschen, wenn sie sich religiös fühlten. Das war ein guter Ort zum Betteln. Diesmal erhielten sie mehr als nur einige Münzen, sie erhielten ihr Augenlicht und konnten sich wieder bewegen. Das sind die wunderbaren Dinge, die Jesus tat, fantastische, erstaunliche Beweise seiner Göttlichkeit. Man hätte denken können, das wäre genug, eine große, herrliche Reihe von Wundern am Dienstag, um in den Köpfen der Menschen zu verankern, dass dies wirklich der Messias ist. Aber die Reaktion der Führer war nur noch größerer Zorn und schließlich überredeten sie die Menschenmenge, die später in jener Woche in Kapitel 23,21 ausrief: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn, kreuzige ihn.“ Die religiösen Führer, die dieser ganzen Szene des Erbarmens beiwohnten, wurden zornig.

Matthäus berichtet uns, dass sie noch aufgewühlter sind, weil Jungen in der Tempelanlage waren, die ihn preisten und damit Psalm 8 erfüllten. Die Anführer verloren die Kontrolle. Wir lesen also über den letzten Beweis seines göttlichen Charakters. Er war auf einer göttlichen Mission mit göttlicher Autorität, war der göttlichen Offenbarung treu, zeigte göttliches Erbarmen und erfüllte den göttlichen Zweck. Es war kein Schock, das die Dinge sich so wendeten, wie sie es taten. In Vers 47 lesen wir in der Mitte des Verses: „Die obersten Priester aber und die Schriftgelehrten und die Vornehmsten des Volkes trachteten danach, ihn umzubringen. Doch sie fanden keinen Weg, wie sie es tun sollten; denn das ganze Volk hing an ihm und hörte ihm zu.“ Es gab immer noch sehr viele, die auf seiner Seite standen, deren Gefühle noch durch die Feier am Montag geprägt waren. Er hatte den Tempel gereinigt. Für die meisten Menschen war das, ehrlich gesagt, etwas Gutes, oder? Denn sie waren diejenigen, die missbraucht wurden. Und dann gab es weitere Wunder. Und dann diese unglaubliche Lehre von einem Mann, der das, was er in dem Tempel getan hatte, mit solch gewaltiger, physischer, geistlicher Präsenz getan hatte. Natürlich war ihr Interesse an ihm vorübergehend geweckt.

Die obersten Priester, die Schriftgelehrten und die Vornehmsten des Volkes … die obersten Priester waren diejenigen, die für die Abläufe im Tempel verantwortlich waren, die Schriftgelehrten waren die Gesetzesgelehrten, die religiösen Anwälte, die Gelehrten, die sie durch ihre angeblichen Studien der Schrift unterstützten; die Vornehmsten des Volkes sind eine Ansammlung von Menschen in Verantwortung, vielleicht Sanhedrin, zumindest die herrschende Klasse. Gemeinsam waren sie sich einig, dass sie den Tod von Jesus wollten. Jetzt wollten sie seinen Tod mehr als je zuvor. Und laut Markus 11,18 suchten sie, wie sie ihn umbringen könnten. Es fiel ihnen schwer, etwas zu finden, weil er momentan so beliebt war. Alle Menschen hingen an ihm und hörten ihm zu.

Die Sprache in Vers 48 ist ziemlich anschaulich. Sie waren ständig unfähig, eine Strategie zu finden, weil alle Menschen … hier ist noch ein anschauliches Wort … an seinen Lippen hingen; das ist die wörtliche Übersetzung des Griechischen und bedeutet, ihm sehr viel Aufmerksamkeit zu schenken. Natürlich sprach niemand je wie er.

Traurigerweise lichtet sich die Menschenmenge innerhalb weniger Tage und fordert lautstark sein Blut. Nach seiner Auferstehung versammeln sich nur 120 Gläubige in Judäa und 500 in Galiläa. Er wird vom Volk und von den Anführern abgelehnt. Aber auch das erfüllt Gottes Zweck. Jesaja 53: „Er war verachtet und verlassen von den Menschen.“

Genau nach Plan. Sie waren darauf aus, ihn zu vernichten, und suchten nur nach einem Weg, das zu bewerkstelligen. Und genau zur rechten Zeit, denn er würde am Freitag als Gottes auserwähltes Opferlamm sterben. Sie mussten lediglich einen Weg finden, ihn zu belangen. Schließlich fanden sie diesen durch Judas und die Manipulation der Menschenmenge, die bis Freitag desillusioniert waren, weil Jesus nicht das getan hatte, was sie von ihm erwartet hatten. Auf gewisse Weise ist das immer noch so. Die religiösen Anführer, die Theologen, die Gelehrten, die Bürokraten widersetzen sich Jesus und die Mehrheit der Menschen lehnt ihn ab, weil er nicht ihrer Vorstellung von einem großen Messias, Erlöser und König entspricht. Und es gibt immer nur eine Gruppe von treuen Gläubigen, aber seine Majestät ist dennoch gleichermaßen klar … klar in seiner Mission, seiner Autorität, seiner Verehrung der Schrift, seinem Erbarmen und sogar in seiner Ablehnung. Genauso hatte Gott es geplant. Und Jesus Christus, meine Lieben, ist der göttliche Reiniger. Seine Liebe und seine Heiligkeit sind perfekt. Seine Freundlichkeit ist perfekt, ebenso wie sein Gericht. Sein Erbarmen ist perfekt und seine Rache ist perfekt. Er kann weder Ungerechtigkeit noch Täuschung dulden. Und wenn er Errettung anbietet und abgewiesen wird, wird er zum Richter über jedes Leben. Ich bete für euch, dass ihr in als euren Retter kennen möget, nicht als euren Richter.

[Gebet]

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