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Wir kehren zu Kapitel 20 des Lukasevangeliums zurück … Lukas Kapitel 20 und der nächste Teil in der Serie von Absätzen und Texten, mit denen wir uns bei der Betrachtung der letzten Woche im Leben unseres Herrn befassen, auf seinem Weg zum Kreuz am Freitag.


Wir befinden uns hier in Lukas Kapitel 20, Verse 1 bis 8 … Lukas Kapitel 20, Verse 1 bis 8. Ich werde euch das vorlesen, damit ihr den Text im Hinterkopf habt, während wir auf das hören, was unser Herr uns durch dieses Ereignis sagt.

„Es geschah aber an einem jener Tage, als er das Volk im Tempel lehrte und das Evangelium verkündete, da traten die obersten Priester und die Schriftgelehrten samt den Ältesten herzu und redeten mit ihm und sprachen: ‚Sag uns, in welcher Vollmacht tust du dies? Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?’ Er aber antwortete und sprach zu ihnen: ‚Auch ich will euch ein Wort fragen! So sagt mir: War die Taufe des Johannes vom Himmel oder von Menschen?’ Da überlegten sie bei sich selbst und sprachen: ‚Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er fragen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Wenn wir aber sagen: Von Menschen, so wird das ganze Volk uns steinigen; denn es ist überzeugt, daß Johannes ein Prophet war.’ Und sie antworteten, sie wüßten nicht woher. Da sprach Jesus zu ihnen: ‚So sage ich euch auch nicht, in welcher Vollmacht ich dies tue.’“

Das ist ein trauriges Gespräch. Das ist eine letzte Erklärung seitens Jesu, dass er Israel, bzw. den Führern, nichts mehr zu sagen hat. Er hat mit ihnen abgeschlossen. Die Frage, die zu dieser tragischen, endgültigen Deklaration unseres Herrn führt, ist die Frage nach der Vollmacht. Wir verstehen das Wort „Autorität“ oder „Vollmacht“. Wir verstehen, was es bedeutet, Autorität zu haben und einer Autorität zu unterstehen. Autorität ist ein Wort, das voller Bedeutung ist. Es deutet Erlaubnis, Macht, Privileg, Herrschaft, Kontrolle, Beherrschung an. Und unsere Welt ist voll davon. Wir werden zuhause damit konfrontiert - Väter und Mütter haben Autorität über ihre Kinder. Wir sind in unseren Schulen mit Autorität konfrontiert. Es gibt immer Personen, die Autorität über uns haben. Wir sind an allen Arbeitsplätzen damit konfrontiert. Wir sind im Hinblick auf Regierungen damit konfrontiert, die dafür verantwortlich sind, Gesetze zu verabschieden und sie mit Autorität durchzusetzen. Wir sind daran gewöhnt. Wir alle sind Menschen, die einer Autorität unterstehen und in manchen Fällen haben wir auch eine gewisse Autorität. Wir begreifen es also, wir wissen, was es bedeutet, Autorität zu haben.

Wir wissen auch, was es bedeutet, der Autorität eines Anderen zu unterstehen. Alle von uns haben sowohl selber etwas Autorität und unterstehen im Allgemeinen sehr viel mehr Autorität. Aber wenn es um Jesus Christus geht, ist Autorität etwas vollkommen Anderes. In Matthäus 28,18 sagte Jesus Folgendes: „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden … alle Macht“. Das bedeutet es, absolut souverän zu sein. Das bedeutet es, niemandem als sich selbst gegenüber rechenschaftspflichtig zu sein, sämtliche Autorität zu haben. Jesus stellte seine Autorität auf verschiedene Weise unter Beweis.

In Matthäus Kapitel 7, Vers 29, am Ende der Bergpredigt, nachdem Jesus jene meisterhafte evangelistische Predigt gehalten hatte, die damit begonnen hatte, die falsche Religion des Judaismus zu zerpflücken, und mit einer Einladung endete, durch die schmale Pforte zu gehen, war die Reaktion der Menschen einfach wie folgt: „Er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat.“ Das war absolut einzigartig. Sie waren nicht an Menschen gewöhnt, die nur ihrer eigenen Autorität unterstanden. Sie waren an Menschen gewöhnt, die jemand Anders zitierten, die sich mit jemand Anders identifizierten, die ihre Autorität von jemand Anders bezogen. Aber Jesus sprach wie jemand, der selbst eine Autorität ist.

Später im Matthäusevangelium, in Kapitel 9, Verse 6 bis 8, lesen wir, dass er die Autorität hatte, Sünden zu vergeben; eine Autorität, von der sie wussten, dass sie nur einem Einzigen zustand - nämlich Gott. In Kapitel 10 von Matthäus, Vers 1, wird offensichtlich, dass er Autorität über alle Mächte der Hölle hatte, Autorität über dämonische Macht. In Johannes Kapitel 1, Vers 12 beanspruchte er die Autorität, zu retten, das heißt, die Autorität, Leben zu spenden, geistliches Leben und Errettung. In Johannes 5,27 lesen wir, dass er die Autorität erhielt, alle Menschen zu richten. In Johannes 10,18 sagte er: „Ich habe Vollmacht, [mein Leben] zu lassen, und habe Vollmacht, es wieder zu nehmen.“ Das bedeutet, er hatte die Autorität über Leben und Tod … was im Buch der Offenbarung so wunderbar als Besitz der Schlüssel des Todes und des Hades beschrieben wird. In Johannes 17,2 erzählt er uns, dass er Autorität über die gesamte Menschheit hat. Er untersteht niemandem außer Gott und ist als Gott in perfekter Übereinstimmung mit Gott. Er hat Autorität. Er hat eine Art der Autorität, über die wir nichts wissen. Er hat die absolut einseitige Autorität, zu tun, was immer ihm beliebt, wann immer es ihm beliebt, mit wem auch immer oder was auch immer.

Vielleicht lässt die Essenz dieser Autorität sich auf einfache Weise durch zwei griechische Wörter begreifen, die mit „Autorität“ übersetzt werden können. Das erste lautet dunamis und wird in der Regel mit „Macht“ übersetzt. Es ist die Macht, von der das Wort „Dynamit“ sich ableitet. Dunamis bezieht sich auf die Fähigkeit, etwas zu tun, die Fähigkeit, es zu tun. Das andere Wort lautet exousia. Das Wort exousia wird in der Regel mit „Autorität“ oder „Vollmacht“ übersetzt, wie in diesem Text, wo es dreimal auftaucht. Das bedeutet das Recht, etwas zu tun. Autorität zu haben bedeutet also, alle Macht und jedes Recht zu haben, alles zu tun, was einem beliebt. Jesus hat die Fähigkeit, alles zu tun, was er möchte, und er hat das Recht, alles zu tun, was er möchte, mit wem auch immer oder was auch immer er möchte. Das bedeutet es, uneingeschränkte Autorität zu haben. Er hat sowohl dunamis als auch exousia. Er hat die Macht und die Berechtigung. Er hat sie, weil er … weil er Gott ist. Und obwohl er Fleisch geworden ist, obwohl er Gott ist, der in Menschengestalt gekommen ist, obwohl er sich zur Rolle eines Dieners erniedrigt hat, hat er immer noch die Macht und die Autorität, genau das zu tun, was Gott für ihn beabsichtigt. Seine Macht ist uneingeschränkt. Niemand kann seiner Macht standhalten. Seine Fähigkeiten sind uneingeschränkt. Seine Rechte sind uneingeschränkt. Er hat sowohl das Recht als auch die Fähigkeit, alles zu tun, was er will und er richtet seinen Willen darauf aus, das zu tun, was in perfekter Harmonie mit dem Vater ist.

Demzufolge, und das ist ein wichtiger Punkt, demzufolge hat Jesus nie in seinem irdischen Leben jemals um Erlaubnis gebeten, irgendetwas zu tun … nie. Er hat während seines Wirkens nie Erlaubnis von irgendwelchen normalen Instanzen eingeholt. Es gab niemanden, der einen höheren Rang hatte, als sein eigener Vater, und Jesus sagte: „Ich tue immer das, was der Vater mir sagt, ich tue immer das, was der Vater mir zeigt, ich tue immer und ausschließlich das, was der Vater für mich vorgesehen hat.“ Egal, was es war, es gab keine Autorität, zu der Jesus ging.

Ihr müsst begreifen, dass das für die Juden eine schockierende Erfahrung war, so zu lehren, wie Jesus das bei der Bergpredigt tat, und im Prinzip jedes kostbare Gut der judaistischen, legalistischen Religion anzugreifen und zu zerschmettern und keine Autorität außer sich selbst zu haben; das ist eine empörende Sache. Jesus griff ihre Geldgaben an. Er griff ihr Fasten an. Er griff ihre Gebete an. Er griff ihre Opfer an. Er griff ihre Selbstgerechtigkeit an. Er griff alles an, was ihnen heilig war. Er griff in seiner Lehre die Gesamtheit und die Substanz ihres ganzen religiösen Systems an und zitierte dabei keinen Rabbiner. Er hatte keine Erlaubnis von einem Mitglied des Sanhedrins. Er war keinem rabbinischen Rat gegenüber rechenschaftspflichtig. Er war nicht ordnungsgemäß ordiniert worden, wie es sich für alle Lehrer und Rabbiner gehörte. Und auch seine Theologie war vom Sanhedrin weder überprüft noch genehmigt worden. Und selbst als er zu Beginn seines Wirkens eine Peitsche anfertigte und alle Käufer und Verkäufer aus dem Haus seines Vaters vertrieb, bat er niemanden um Erlaubnis dafür. Er ging nicht zum herrschenden Rat des Tempels, der natürlich aus den Hohen Priestern, den obersten Priestern, den ihnen unterstehenden Priestern und den restlichen Leuten bestand, die dieses Geschäft betrieben; er holte keine Erlaubnis von ihnen ein. Er ging nicht zum Sanhedrin, der herrschenden Gruppe aus obersten Priestern und Schriftgelehrten und anderen offiziellen Ältesten, Sadduzäern und Herodianern. Er holte keine Erlaubnis ein, als er es das erste Mal tat und er holte auch keine Erlaubnis ein, als er es das letzte Mal tat, wie wir in unserer Lektion letzten Sonntag gesehen haben.

Ihr erinnert euch sicher an Kapitel 19, Vers 45. „Er ging in den Tempel hinein und fing an, die Verkäufer und Käufer darin hinauszutreiben, und sprach zu ihnen: ‚Es steht geschrieben: «Mein Haus ist ein Bethaus». Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.’“ Und er warf sie hinaus. Er holte keine Erlaubnis ein, um das zu tun. Das ist eine absolute Behinderung von allem, was dort vor sich geht, ohne jegliche Autorität dafür. Aber er hat nie menschliche Autorität eingeholt.

Ihr müsst begreifen, dass das, in gewisser Weise, einfach eine weitere enorme Beleidigung der Juden ist, die in Israel die Führung innehaben. Sie sind zuerst einmal erschüttert, dass er ihre Theologie angreift, ihre Glaubwürdigkeit angreift. Er demaskiert sie als Heuchler des höchsten Ranges. Und jetzt greift er ihre spezifische Domäne physisch an. Und er lehrt ohne jegliche Verbindung zu irgendeinem früheren Mentor oder Rabbiner und ohne Referenzen und ohne Ordination, die nur vom Sanhedrin erteilt werden konnte. Derartiges Verhalten ist für sich schon empörend und ein solches Verhalten ohne die entsprechende Autorität ist doppelt empörend. Jesus unterstand seiner eigenen Autorität. Er sprach wie ein Prophet. Er sprach die Wahrheit. Er legte die Schrift des Alten Testaments korrekt aus. Er sprach das wahre Wort Gottes, das gaben sie sogar zu. Er vergab Sünden. Er heilte Kranke. Er erweckte die Toten zum Leben. Er trieb Dämonen aus. Und er tat es, ohne je von irgendjemand die Erlaubnis dazu einzuholen.

Es läuft auf Folgendes hinaus. Er behandelte das gesamte religiöse System, als existiere es nicht. Der Sanhedrin war ihm egal. Die obersten Priester waren ihm egal. Die Räte waren ihm egal. Die Meinung der breiten Masse war ihm egal. Alles war ihm egal. Er war den Priestern gegenüber vollkommen gleichgültig. Er war den Rabbinern gegenüber gleichgültig. Er war den Gesetzesgelehrten, den Schriftgelehrten und den Theologen gegenüber gleichgültig. Er war dem Opfersystem gegenüber gleichgültig. Er war den Tempelgeschäften gegenüber gleichgültig. Er behandelte sie, als gäbe es sie nicht. All das hatte keine Auswirkungen auf sein Leben. Es hatte keine Auswirkungen auf seine Lehre. Es hatte keine Auswirkungen auf das, was er sagte. Er griff es im Prinzip sogar vehement an.

Ihr müsst verstehen, dass die zunehmende Feindlichkeit zu diesem Zeitpunkt wirklich unermesslich ist. Er behandelt sie alle … und denkt daran, sie lebten dafür, auf ein Podest erhoben zu werden ... diese Führer lebten dafür, lange Gewänder zu tragen und Quasten an ihren Gewändern und Heiligkeit vorzutäuschen. Sie lebten, um im Auge der Öffentlichkeit zu fasten und Asche auf ihr Haupt zu streuen und ihre Spenden an den Tempel vor aller Augen zu geben, während jemand eine Trompete blies, um ihre Ankunft anzukündigen. Sie suchten die obersten Priester in ihren hohen Positionen auf und strebten danach, erhoben zu werden, mit „Meister/Lehrer“ und „Vater“ angesprochen zu werden und all diese Dinge. Es ging einzig und allein darum, sie zu erheben und Jesus behandelte sie buchstäblich mit äußerster Verachtung. Was ihn anging, existierten sie nicht. Sie hatten nichts mit Gott zu tun. Sie hatten nichts mit dem Reich Gottes zu tun. Sie hatten nichts mit dem wahren Volk Gottes zu tun. Die Ziele Gottes und das Leben Gottes waren ihnen fremd.

Es gibt nichts Verheerenderes und schwerer zu Verkraftendes als behandelt zu werden, als zähle man nicht, wenn man sich selbst hingegen für wichtig ist. Und wenn ihr all diese Elemente zusammenfügt, seht ihr in ihnen eine Rage von solchem Ausmaß, dass die Seelen der Juden buchstäblich vor Hass entbrannt sind. Und das eskaliert rapide und entlädt sich bei der Kreuzigung am Freitag quasi wie eine Feuersbrunst.

Ich möchte euch ein wenig Hintergrundinformationen dazu geben. Jesus hat sein kurzes Wirken in Galiläa beendet, nachdem er im letzten Jahr seines Lebens hauptsächlich in Judäa tätig war. Er ist zum Passah nach Jerusalem gekommen, er stieg östlich des Jordankreuzes hinab, lief durch Jericho und den Hügel hinauf nach Jerusalem. Jetzt befindet er sich in der Stadt Jerusalem. Er kam in der Gegend von Jerusalem am Samstag an, im Jahre 30 n. Chr., im Monat Nissan, um sich auf seinen Tod am Freitag vorzubereiten - dem Tag, an dem die Passah-Lämmer geschlachtet werden. Und er ist das wahre Passah-Lamm, das an diesem Tag in diesem Jahr geschlachtet würde, genau in dem Jahr, das Daniel vorhergesagt hatte. Aber es ist Samstag, als er in der Gegend von Jerusalem ankommt. Er geht zu der Familie, die er kennt und liebt - Maria, Martha und Lazarus. Er kommt in ihrem Haus unter, in einem Dorf namens Bethanien, zwei Meilen östlich von Jerusalem. Er bleibt bei ihnen Samstagnacht. Am Sonntag hat sich herumgesprochen, dass er dort ist. Gewaltige Menschenmassen kommen aus Jerusalem und den benachbarten Dörfern nach Bethanien, um ihn zu sehen und Lazarus zu sehen, den er etliche Wochen zuvor von den Toten auferweckt hatte. Das ist es, was am Sonntag geschah. Er blieb in Bethanien und die Menschenmengen kamen zu ihm.

Am Montag ritt er, wie ihr wisst, triumphierend in Jerusalem ein, auf einem Füllen, dem Fohlen eines Esels, um Sacharja 9,9 zu erfüllen, dass der Messias auf dem Rücken eines Füllens, dem Fohlen eines Lasttieres, in Jerusalem einziehen würde. Er zieht durch das östliche Tor ein. Er wird von der gewaltigen Menschenmenge als der Messias gepriesen. Die große Parade endet dann am Tempel, der sich gerade innerhalb des östlichen Tores befindet. Er kommt gerade durch das Tor hindurch, inmitten dieser großen Menschenmassen, und er befindet sich genau dort, in Sichtweite des Tempels. Das ist der Montag. Der Montag endet also am Tempel. Es ist die Zeit der Dämmerung, Abend, und so verlässt er Jerusalem, schlägt sich wieder durch die Menschenmenge durch, kehrt nach Bethanien zurück und verbringt dort die Nacht mit Maria, Martha und Lazarus und seinen Aposteln.

Am Dienstag kommt er morgens erfüllt von heiligem Zorn zurück. Das Letzte, was er am Montag gesehen hatte, war der Tempel. Und als er durch das östliche Tor kam, nach seinem triumphalen Einzug, und auf den Tempel blickte, hätte er die schreckliche Disharmonie gesehen, die die Räuber an dem Ort anrichteten, der das Haus Gottes sein sollte. Dieser Eindruck blieb ihm sicherlich über Nacht in Erinnerung und am Morgen kam er voller Wut zurück. Erfüllt von heiligem Zorn kam er herein und warf die verdorbenen, bösen Schänder des Hauses seines Vaters hinaus. Während all das vor sich ging, so erfahren wir von einem der anderen Autoren des Evangeliums, priesen einige Knaben im Tempel ihn mit den Rufen „Gepriesen sei der Herr“ und erzürnten die Führer damit noch mehr. Stellt euch nur einmal vor, dass Knaben ihn mit den Rufen „Gepriesen sei der Herr“ preisen, während er gleichzeitig die Führer hinauswirft. Und so eskalieren sie die Notwendigkeit, ihn zu ermorden, um dieser unverminderten Schändung ihrer scheinheiligen Religion Einhalt zu gebieten. Sie können jemanden, der ihre falsche Anbetung gestürzt, ihre fanatische Heuchelei aufgedeckt und getan hat, was er getan hat - ohne Erlaubnis - nicht dulden. Nachdem er den Tempel am Dienstag geläutert hat, geht er nach Bethanien zurück. Am Mittwoch kehrt er zurück.

Wir befinden uns also in Kapitel 20, Vers 1, und es ist Mittwoch. Wenn ihr eine MacArthur-Studienbibel habt, steht dort Dienstag drin, das müssen wir korrigieren. Und wir werden es korrigieren. Dann müsst ihr eine neue kaufen ... Ihr könnt es natürlich auch selbst korrigieren. Es ist Mittwoch. Er kehrt wieder in die Stadt zurück. Er kehrt in den Tempel zurück, der jetzt geläutert ist ... sie kamen nicht zurück, das ist ein Zeichen der Macht, die er ausübte. Er hat den Tempel jetzt geläutert und wird zu dessen Mittelpunkt werden. Unser Herr ist in seinen Tempel gekommen. So wie der Prophet sagte: „Er wird plötzlich zu seinem Tempel kommen“, so ist er zu seinem Tempel gekommen. Als er ankommt, ist es Mittwochmorgen. Er kommt, um zu lehren, wie wir in Vers 1 lesen. „Es geschah aber an einem jener Tage“, nämlich am Mittwoch, wenn man alle Berichte vergleicht, „als er das Volk im Tempel lehrte und das Evangelium verkündigte …“. Es ist an der Zeit, dass die Wahrheit Einzug in den Tempel hält. Es ist an der Zeit, die Lügner und Schwindler, die Manipulatoren und die Irrlehrer, die Heuchler und Betrüger und die Simulanten zu vertreiben. Es ist Zeit für die Wahrheit. Es ist Zeit für Gottes wahren Lehrer und Gottes wahres Wort und Gottes wahres Evangelium der Errettung. Es ist Zeit für die wirklich gute Botschaft. Und so kommt er und wird zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Erinnert ihr euch, dass es in Vers 47 hieß, er habe täglich im Tempel gelehrt? „Die obersten Priester aber und die Schriftgelehrten und die Vornehmsten des Volkes trachteten danach, ihn umzubringen; doch sie fanden keinen Weg, wie sie es tun sollten; denn das ganze Volk hing an ihm und hörte ihm zu.“ Und sie fuhren fort, in diesen wenigen Tagen an seinen Lippen zu hängen. Wenn ihr Kapitel 21, Vers 38 betrachtet, so steht dort am Ende des Kapitels, ab Vers 37: „Er war aber tagsüber im Tempel und lehrte […]“, und in Vers 38 dann, „und alles Volk kam früh zu ihm in den Tempel, um ihn zu hören.“ Das war also seine tägliche Routine. Mittwoch, Donnerstag ganz gewiss, am Freitag finden der Prozess und seine Kreuzigung statt. An diesem Mittwoch also kommt er zurück, um einen Ort mit Wahrheit zu erfüllen, der nichts als Lügen gekannt hat, um Gottes wahre Botschaft an einen Ort zu bringen, wo es nichts als satanische Nachahmung und Täuschung gegeben hat. Und so kommt er und lehrt die Menschen im Tempel und verkündigt das Evangelium.

Das ist ein erstaunlicher Tag. Übrigens erstreckt sich die Lehre bis an das Ende von Kapitel 20 … ganz bis zum Ende. In Kapitel 21 gibt es sogar noch mehr, aber ich denke, was ihr hier in Kapitel 20 habt, das ganze Kapitel, ist im Prinzip der Inhalt seiner Lehre an diesem Mittwoch. Diese Lehre ist so wichtig, dass noch mehr dazu in Matthäus und Markus enthalten ist, es ist so ein wichtiger Tag. Es ist das letzte Mal, das er lehrt, das letzte Mal, das er spricht. Und er verkündigt den Menschen das Evangelium. Er verkündigt den Menschen das wahre Wort Gottes. Das ist Gnade. Das ist Erbarmen. Das ist Sympathie. Das ist Zärtlichkeit. Das ist Geduld. Das ist Beständigkeit. Das ist Barmherzigkeit. Und das ist sein Grund und Boden. Einige wenige letzte Tage, um Israel zur Buße aufzurufen, um Israel zur Errettung zu rufen. Er ist nicht daran interessiert, gesellschaftliche, politische oder militärische Reformen herbeizuführen, nicht für eine ungläubige Nation. Und so kommt er, um die Wahrheit zu lehren und das Evangelium zu verkündigen. Und Markus erzählt uns, dass er das tat, während er herumlief, im und um den großen Vorhof im Tempel, mit all den Plätzen darin, den Kolonnaden und Vorhöfen. Er ging in dieser gewaltigen Menschenmenge umher, die Führer waren immer dort und blieben ihm auf den Fersen. In Kapitel 19, Vers 47 lesen wir: „Und er lehrte täglich im Tempel; die obersten Priester aber und die Schriftgelehrten und die Vornehmsten des Volkes trachteten danach, ihn umzubringen; doch sie fanden keinen Weg, wie sie es tun sollten; denn das ganze Volk hing an ihm und hörte ihm zu.“ Sie wollten etwas finden, mit dem sie ihn in eine Falle locken konnten. Das gelang ihnen nicht und sie hatten Angst vor dem Volk. Das war eine rabbinische Vorgehensweise. Man ging umher und bewegte sich, man reagierte und interagierte und es gab Dialoge und Streitgespräche. Und so lehrte er.

Was sagte er? Nun, er lehrte die Menschen. Was war seine Botschaft? Wahrscheinlich dieselbe, die wir in Apostelgeschichte 1,3 lesen. Er sprach über Dinge, die sich auf das Reich Gottes bezogen. Es ging nicht um Politik. Und es ging nicht um die Wirtschaft oder um Anstand. Und es ging nicht um die Dinge, von denen die Menschen wollten, dass der Messias sie ihnen bringt. Es ging um Fragen des Reiches Gottes. Er sprach wahrscheinlich über Sünde, deren Verderbtheit und über die Torheit einer heuchlerischen Religion, die der Sünde nicht Herr werden konnte. Er lehrte wahrscheinlich über das Gericht und die Unausweichlichkeit des göttlichen Gerichts und der Hölle. Er sprach wahrscheinlich über Gerechtigkeit und die Hoffnungslosigkeit des Versuchs, Gerechtigkeit aus eigenen Kräften zu erlangen. Ich bin sicher, er sprach über Demut, die Notwendigkeit eines gebrochenen Geistes sowie eines gebrochenen und reumütigen Herzens. Und er sprach über Liebe, die barmherzige Liebe Gottes für Sünder. Und er sprach über die Möglichkeit des Friedens mit Gott, des Einzugs in das Reich Gottes und das ewige Leben, die Hoffnung der Herrlichkeit. Er sprach wahrscheinlich auch über die Torheit falscher Gebete und nutzloser Wiederholungen und des Verrichtens oberflächlicher religiöser Werke und des Gesehenwerdens von Menschen und der Zufriedenheit mit diesem Zustand, statt Gottes Anerkennung zu haben. Er sprach wahrscheinlich über falsche Demut und geistlichen Hochmut und vielleicht sprach er über den Preis der Nachfolge Christi, über Selbstverleugnung und darüber, das eigene Kreuz aufzunehmen.

Vielleicht sprach er über Verfolgung, das Leiden eines Menschen, der sich mit Jesus identifiziert. Vielleicht sprach er über die Schrift, das Wort Gottes, über Ehrlichkeit, über Vergebung, über wahren Reichtum, über Glauben, über Gnade, Barmherzigkeit … all diese Dinge, die alle ein Teil von euangelizomai sind - ein Verb, das „Verkündigung des Evangeliums“ bedeutet. Er sprach über alle Angelegenheiten, die mit der Errettung zu tun hatten. Und sie hörten zu. Aber die Führer waren da und konnten es nicht ertragen und sie suchten nur nach einem Weg, ihn zu ertappen und in eine Falle zu locken. Das fiel ihnen sehr schwer. Am Ende von Kapitel 19 dauerte es nicht lange, bis sie etwas unternahmen, weil sie so erzürnt waren. In der Mitte von Vers 1 kommen wir zu dem ersten Punkt, auf den ich eure Aufmerksamkeit bei diesem Ereignis lenken möchte - die Konfrontation … die Konfrontation. „Die obersten Priester und die Schriftgelehrten traten herzu und redeten mit ihm.“

Das griechische Verb ephistemi bedeutet „angreifen“, „auf etwas/jemanden stoßen“, „sich auf etwas/jemanden stürzen“. Es ist unvermeidlich. Sie können ihren Zorn nicht länger im Zaum halten. Und sie versuchen, sich zu beherrschen und tun dies, indem sie ihm eine Frage stellen, die ihre wahre Feindlichkeit hinter einem quasi-theologischen Fall verbirgt. Aber sie verfolgen ihn voller Wut. Bitte beachtet, dass es sich hier um die obersten Priester, die Schriftgelehrten und die Ältesten handelt. Das ist wirklich wichtig. Die obersten Priester setzten sich zusammen aus den Hohen Priestern und demjenigen, der direkt unter dem Hohepriester stand, einer Art „Mannschaftskapitän“ der Priester, unter denen Hohepriester ausgewählt wurden und die die Verantwortung hatten, als Aufseher über quasi alles zu fungieren. Dann gab es noch die hochrangigen Priesterorden, Priester, die über jenen Priestern standen, welche ihren zweiwöchigen Dienst pro Jahr dort verrichteten. Es gab alle Arten von Autoritäten und Würdenträgern. Sie werden kollektiv in den obersten Priestern repräsentiert. Die Schriftgelehrten repräsentieren dann die Theologen. Viele von ihnen waren Schrift … waren Pharisäer, nicht alle von ihnen, aber viele von ihnen waren Pharisäer. Und der Rest bestand aus den Ältesten, einschließlich der obersten Priester. Sie setzten sich hauptsächlich aus Sadduzäern zusammen. Die Ältesten setzten sich zum Teil aus Sadduzäern zusammen, wahrscheinlich einige von den Herodianern, einige von den Pharisäern, die den Sanhedrin ausmachen würden, die Gruppe von 70 Männern, die die religiösen Angelegenheiten beherrschten. So kommt also eine Delegation dieses Kollektivs zu ihm.

Folgendes ist daran so interessant. Das hier sind Gruppen mit entgegengesetzten Standpunkten. Die Sadduzäer hatten ihre eigenen Ansichten. Die Pharisäer hatten verschiedene Ansichten. Die Herodianer hatten ihre eigenen Ansichten, die wieder ganz anders waren. Sie alle entstammen sehr unterschiedlichen Gruppen, die sich in einer Sache einig sind: Wir wünschen diesem Mann den Tod. Das ganze religiöse Establishment ist sich in dieser Frage einig. Alle konträren Gruppen sind sich weithin einig in ihrem Wunsch danach, ihren Messias zu töten. Wenn euch das nicht zeigt, wie weit der Judaismus von Gott entfernt war, dann weiß ich auch nicht. Sie konnten sich auf kaum etwas einigen, aber bei der Einigung in dieser Frage gab es keine Probleme. Sie wünschten sich den Tod von Jesus. Das ist eine gute Lektion. Alle falschen Religionen haben ihre eigenen Facetten, aber alle falschen Religionen stimmen darin überein, dass sie eine Position einnehmen, die im Gegensatz zum Evangelium von Jesus Christus steht.

Was ist eine falsche Religion? Eine falsche Religion ist jede Religion eines beliebigen Namens, die nicht im Einklang mit dem Evangelium von Jesus Christus ist … sei es Islam, Buddhismus, Hinduismus oder irgendeine Irrlehre des Christentums. Alle falschen Religionen stimmen darin überein, dass sie gegen das Evangelium gerichtet sind. Es ist immer die Wahrheit, die dem stärksten Angriff ausgesetzt ist.

Sie kamen also alle gemeinsam, um als Antichrist in Erscheinung zu treten. Und sie werden es übrigens am Ende unseres Zeitalters auch sein. Die Religionen dieser Welt werden sich gegen Christus verbünden. Doch sie sind solche Feiglinge. Sie wissen wirklich nicht, wie sie mit dieser Sache umgehen sollen. Sie wollen nicht offenbaren, wie es in ihren Köpfen und ihren Herzen wirklich aussieht und wie ihre wahren Überzeugungen aussehen. Deshalb versuchen sie, Jesus in eine Falle zu locken. Vers 2: „Und sie redeten mit ihm und sprachen: ‚Sage uns, in welcher Vollmacht tust du dies? Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?’“ Ich möchte hier nur eine kurze Anmerkung machen. Sie lebten in einer Welt, in der Autorität eine sehr große Sache war. Es gab … es gab eine … das ist wie eine Hierarchie im Pentagon, sehr komplex. Es gab Leute, die für Feste verantwortlich waren, Leute, die für Musik verantwortlich waren, für Trompeten, Bäckereien, Salz, Holz, Getränke, Lose werfen, Brandopfer, Wasser, Schilder, Weihrauch, Vorhänge, Gewänder, einfach alles. Es gab diese Hackordnung von oben nach unten, bis hoch zum Hohen Priester und unter ihm der „Kapitän“ des Tempels, der nächster in der Hierarchie war und dann all die anderen Menschen von Rang. Und man tat nicht einfach irgendetwas, ohne dafür die Autorität zu haben. Und sie kamen alle zusammen, weil sie effektiv fertiggemacht worden waren. Und sie können alle übereinkommen, dass dies ein empörender Mann ist, der empörende Dinge tut, der ihnen keine Aufmerksamkeit schenkt, und sie denken, sie müssten eine Frage über seine Autorität stellen, weil sie der Meinung sind, die Menschen werden das verstehen. „Sage uns, in welcher Vollmacht tust du diese Dinge?“ Welche Dinge? Welche Dinge?

Nun, manche haben die Lehre vorgeschlagen. Das ist fair. Man könnte nicht im Tempel lehren, wenn man nicht zuvor vom Sanhedrin ordiniert worden war. Manche Leute denken, es seien die Wunder. Ihr erinnert euch sicherlich, dass er diverse Wunder wirkte, die Blinden und die Lahmen, erinnert ihr euch, kamen zu ihm und er heilte sie. Aber darum geht es hier nicht wirklich. Was sie dazu veranlasst hat, diese Frage zu stellen, ist die Läuterung des Tempels. Das ist „dies“; wie kannst du es wagen, diesen Ort einzunehmen? „Dies“ bedeutet der triumphale Einzug, der Anspruch, den du als Messias bereit bist, zu akzeptieren; du kommst herein, fegst diesen Ort leer und übernimmst dann die Macht. Mit wessen Vollmacht? Und ich denke, darauf beziehen sie sich, denn in Johannes, oder Johannes Kapitel 2 am Anfang seines Wirkens, als der den Tempel das erste Mal läuterte, als er das erste Mal kam, „da antworteten die Juden und sprachen zu ihm: ‚Was für ein Zeichen zeigst du uns, daß du dies tun darfst?’“ Wer hat dir die Erlaubnis gegeben, das zu tun? Das ist wieder dieselbe Frage. Sie wollten beim ersten Mal wissen, wer ihm die Erlaubnis dazu gegeben hatte. Sie wollen dieses Mal wissen, wer ihm die Erlaubnis dazu gegeben hatte. Aufgrund welcher Vollmacht und wer genau hat sie dir gegeben?

Jeder verstand das. Jeder verstand das. Alle Menschen verstanden, dass es … dass es Regeln gab und bestimmte Autoritäten, die konsultiert werden mussten. Sie wussten auch, dass Jesus immer behauptete, seine Autorität käme von Gott. Er sagte das immer wieder. Er sagte: „Ich tue, was mein Vater mir sagt. Ich tue, was mein Vater mir zeigt. Ich tue den Willen meines Vaters.“ Ich denke, sie hätten gehofft, dass er sagen würde: „Meine Autorität kommt von Gott“, worauf sie „Gotteslästerer, Gotteslästerer“ geantwortet und ihn gesteinigt hätten.

Und so stellten sie ihm die Frage. Er war jeglicher Autorität gegenüber vollkommen gleichgültig. Wisst ihr, so als Anmerkung, sogar die Rabbiner waren nicht nur ordiniert, sondern es war recht typisch für einen Rabbiner, einen Hut zu tragen, der besagte, wer sein Mentor war. Euer Hut war also ein Zeichen dafür, mit wem ihr assoziiert wart. Vielleicht trug Jesus nicht einmal einen Hut. Autorität war ihnen ein so wichtiges Anliegen.

Und die Antwort von Jesus entblößt sie als das, was sie wirklich sind. Wir gehen jetzt von der Konfrontation zu dem über, was wir als Gegenfrage bezeichnen. Vers 3, die Gegenfrage: „Er aber antwortete und sprach zu ihnen: ‚Auch ich will euch ein Wort fragen! So sagt mir’“. Das ist der typische Stil der Rabbiner. Gute Lehrer tun das immer, aber dies ist der klassische Stil der Rabbiner. Man beantwortet eine Frage mit einer Gegenfrage, um den Studenten dazu zu zwingen, tiefer in die Fragestellung, das Dilemma, einzudringen. Jesus weicht der Antwort nicht aus, er entblößt ihre Heuchelei. Sie wissen, woher seine Autorität kam. Er hat es viele, viele Male gesagt. Sie wissen das. Sie versuchen nur, ihn dazu zu bewegen, es zu sagen, damit sie ihn der Blasphemie bezichtigen und ihn töten können. Aber statt ihre Frage zu beantworten, deckt er ihre Heuchelei auf. Sie sind angeblich die großen Lehrer Israels. Sie kennen angeblich alle Antworten auf alle Fragen. Sie sind angeblich die Führer des Volkes. Sie haben angeblich eine durchdringende Allwissenheit in Bezug auf alle geistlich-theologischen Fragen. Also sagt er: „Lasst mich euch eine Frage stellen“. Übrigens hat Jesus das oft getan … oft. Er tat es in Kapitel 5, Kapitel 6, Kapitel 11. Er wird es in Kapitel 20 wieder tun, wo er eine Frage mit einer Gegenfrage beantwortet. Er sagt in Vers 4: „Ich stelle euch eine Frage, ihr beantwortet sie mir; hier ist die Frage. War die Taufe des Johannes vom Himmel oder von Menschen?“

Jeder dort wusste über Johannes Bescheid, wir reden hier schließlich von Johannes dem Täufer, nicht wahr? Johannes der Täufer, der Prophet, der sich in der Wüste um den Jordan herum befand und die Menschen mit der Taufe der Buße taufte und sie auf die Ankunft des Messias vorbereitete. Erinnert ihr euch, wie das Lukasevangelium beginnt? Der Engel kommt zu Zacharias und sagt: „Ihr werdet ein Kind haben, obwohl ihr unfruchtbar und sehr alt seid. Deine Frau, Elisabeth, und du werdet ein Kind haben. Dieses Kind wird der Wegbereiter des Messias sein.“ Sie bekamen das Kind und dieses Kind war Johannes. Johannes wächst heran und verkündet die bevorstehende Ankunft des Messias. Johannes bereitet die Menschen auf die Ankunft des Messias vor, indem er zur Taufe aufruft. Kommt hier heraus, bekennt eure Sünden, geht symbolisch in das Wasser, was eine Reinwaschung von der Sünde symbolisiert, und bereitet euer Herz damit auf die Ankunft des Messias vor. Ganz Judäa kommt in Scharen zu Johannes hinaus. Diese Menschen werden alle getauft, weil sie bereit sein wollen, wenn der Messias kommt. Eines Tages taucht Jesus dort auf. Johannes sagt: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.“ Johannes tauft Jesus. Die Stimme des Vaters: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“

Die Taufe des Johannes ist ein Zeichen seines ganzen prophetischen Wirkens. Die Taufe des Johannes meint nicht nur den tatsächlichen Akt der Taufe. Wenn unser Herr also sagt: „War die Taufe des Johannes vom Himmel oder von Menschen?“, dann meint er damit das Wirken von Johannes, seine Aufforderung zur Buße und zur dazugehörigen Taufe, um nach außen hin zu demonstrieren, dass Buße in Wirklichkeit eine Proselytentaufe war. Damit wurde einem Juden quasi vermittelt, er müsse sich selbst wie ein Heide behandeln, denn diese Art von Taufe wurde durchgeführt, wenn Heiden den Juden bei ihrer Anbetung beiwohnen wollten. Da sie Außenseiter waren, gab es ein Ritual, dem sie sich unterzogen. Er sagt hier, ihr Juden müsst euch selbst wie einen Heiden behandeln, als wärt ihr ein ausgestoßener Heide; ihr müsst eure Sünde bekennen, Buße dafür tun und das durch eine Zeremonie unter Beweis stellen. Das war die Taufe des Johannes. Um für den Messias bereit zu sein, weist Johannes auf Jesus als den Messias hin. Ihr könnt all das in Lukas 3 lesen, dort sind alle Details enthalten. Ich werde jetzt keine Zeit darauf verwenden, das durchzugehen.

Die Frage ist also ziemlich einfach. War dies das Werk eines Menschen oder das Werk Gottes? Kam es vom Himmel oder von Menschen? Das ist ein unmögliches Dilemma … ein unmögliches Dilemma für sie. Sie wollen sagen, es kam von Menschen, das ist problematisch. Sie wollen nicht sagen, es kam von Gott. Das glauben sie nicht. Sie hassen diese Vorstellung. In Lukas Kapitel 7 lesen wir, dass sie eine Stellung zu Johannes dem Täufer bezogen, als in Vers 29 „das ganze Volk, das ihn hörte, und die Zöllner […] Gott recht [gaben], indem sie sich taufen ließen mit der Taufe des Johannes“. Das ganze Volk zog also aus und unterzog sich dieser Taufe und sagte: „Ja, wir wollen bereit sein. Ja, wir wollen unsere Sünden bekennen und Buße tun. Wir wollen da sein, wenn der Messias kommt, um sein Reich zu errichten.“ Aber in Lukas 7, Vers 30 lesen wir: „Die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten verwarfen den Ratschluß Gottes […], indem sie sich nicht von ihm taufen ließen.“ Sie verwarfen ihn. Sie würden es nicht tun. Das wäre ein Eingeständnis gewesen, dass sie sich nicht an den Bund hielten. Das wäre ein Eingeständnis gewesen, dass sie sich nicht im Reich Gottes befanden. Sie waren nicht heilig. Das würden sie keinesfalls tun. Deshalb lautet ihre Antwort: „Johannes ist nicht von Gott, sondern von Menschen.“

Also spitzt Jesus das Dilemma für sie zu. War die Taufe des Johannes vom Himmel oder von Menschen? Übrigens, in der Parallelstelle in Markus 11,30 lesen wir: „Jesus sprach: ‚Antwortet mir.’“ Er zieht die Daumenschrauben nur ein klein wenig an. Sie stecken also buchstäblich in der Klemme. Entweder geben sie zu, dass Jesus der Messias ist oder leugnen, dass Johannes der Täufer ein Prophet Gottes ist. Sie können nicht zugeben, dass Jesus der Messias ist, das ist unmöglich. Aber sie sollten besser nicht leugnen, dass Johannes ein Prophet ist, weil das ernsthafte Konsequenzen hat. Welche sind das? Vers 5: „Da überlegten sie bei sich selbst.“ Das ist ein interessantes Wort im Griechischen; es bedeutet „reflektieren“, „sich beraten“ oder „abwägen“. Und in der Parallelstelle in Matthäus 21,25 verwendet er ein anderes Wort, das bedeutet „ein (Zwie)Gespräch führen“. Sie reflektierten also, berieten sich und führten Zwiegespräche. Und sie sagten sich: „Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er fragen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?“ Wenn Johannes ein Prophet Gottes ist, der einen Auftrag vom Himmel hatte, warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Warum habt ihr ihm nicht geglaubt, als er sagte, Jesus sei der Messias? Aber in Vers 6 lesen wir: „Wenn wir aber sagen: Von Menschen, so wird das ganze Volk uns steinigen; denn es ist überzeugt, daß Johannes ein Prophet war.“ Warum würde das Volk sie steinigen, wofür? Wegen Blasphemie. Sie würden bis in das Alte Testament zurückgehen, zu Textstellen wie 2. Mose 17,4 und 4. Mose 14,10. Sie würden sie der Gotteslästerung bezichtigen, weil sie einen Propheten Gottes nicht als Propheten Gottes bezeichneten. Wir haben hier also ein echtes Problem. Wenn wir sagen, die Taufe ist vom Himmel, haben wir keinen Grund dafür, nicht an ihn zu glauben. Wenn wir sagen, sie ist von Menschen, werden sie uns steinigen.

Ihr könnt daraus die fiebrige Erregung dieser Menschenmenge ableiten, oder? Das zeigt euch, wie wankelmütig diese Menschenmenge in Bezug auf ihre vorübergehende Begeisterung für Jesus war. Deshalb können sie also nicht die Wahrheit sagen. Was tun sie also? Vers 7: „Und sie antworteten, sie wüßten nicht woher.“ Sie … sie gaben keine Antwort. So viel zu ihrer vorgetäuschten Allwissenheit. Es war ihre Pflicht, die Wahrheit in religiösen Angelegenheiten zu beachten … in religiösen Angelegenheiten. Sie klagen sich selbst an durch ihre mangelnde Bereitschaft, die Frage zu beantworten. Wir wissen es nicht. Es gibt keine Möglichkeit, sich diesem Dilemma noch einmal zu entziehen. Jesus macht das, wie ich bereits gesagt habe, viele Male mit ihnen.

Das führt zum letzten Punkt, der Verurteilung. Die Konfrontation führt zur Gegenfrage und schließlich kommt die Verurteilung. Das ist eine dieser wirklich traurigen Aussagen. „Da sprach Jesus zu ihnen: ‚So sage ich euch auch nicht, in welcher Vollmacht ich dies tue.’“ Das ist einfach tragisch. Jesus sagt im Prinzip, ausgehend von dem, was ihr mit den Informationen gemacht habt, die ihr bereits habt, gebe ich euch keine weiteren, es ist vorbei. Während er einerseits das Volk lehrt und dem Volk das Evangelium verkündet, hat er den Führern nichts mehr zu sagen. Sie kannten den Dienst des Johannes. Sie wussten, dass Jesus behauptet hatte, sowohl er als auch Johannes kämen von Gott. Johannes und Jesus waren unzertrennlich. Sie traten immer als Zweiergespann auf. Es war unsinnig, Perlen vor die Säue zu werfen. Sie lehnten all das Licht vorsätzlich ab, deshalb gab es keinen Grund, ihnen noch mehr zu geben. Das ist das Gericht über die religiöse Führung Israels … das Gericht.

In Kapitel 22, Vers 66 lesen wir: „ […] versammelten sich die Ältesten des Volkes, die obersten Priester und Schriftgelehrten“, hier sind sie wieder, dieselbe Gruppe zu einem späteren Zeitpunkt, „und führten ihn vor ihren Hohen Rat; und sie sprachen: ‚Bist du der Christus? Sag es uns.’ Er aber sprach zu ihnen: ‚Wenn ich es euch sage, so würdet ihr es nicht glauben. Wenn ich aber auch fragte, so würdet ihr mir nicht antworten […]. Von nun an wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Macht Gottes.’“ Alles, was euch noch bleibt, ist das Gericht. „Da sprachen sie alle: ‚Bist du also der Sohn Gottes?’“ Und schließlich würde er nur sagen: „Ich bin es“. Und wie haben sie reagiert? „Was brauchen wir ein weiteres Zeugnis? Denn wir haben es selbst aus seinem Mund gehört. Tötet ihn.“ Es bringt nichts, ihnen irgendetwas zu erzählen, sie sind so erstarrt in ihrem Unglauben. In Kapitel 23, Vers 8 lesen wir: „Herodes aber freute sich sehr, als er Jesus erblickte; denn er hätte ihn schon längst gerne gesehen, weil er viel von ihm gehört hatte, und er hoffte, zu sehen, wie ein Zeichen von ihm vollbracht wurde.“ Vers 9: „Er legte ihm denn auch viele Fragen vor; aber er gab ihm keine Antwort.“

Herodes hielt sich für einen recht wichtigen Menschen. Jesus beantwortete nicht eine einzige seiner Fragen. Nichts zu sagen. Nichts zu sagen. Das ist Gericht. Das ist 1. Mose 6,3: „Mein Geist soll nicht für immer mit den Menschen rechten.“ Gottes Geduld ist irgendwann erschöpft. Das hier ist Nehemia 9,30: „Du aber hattest viele Jahre lang Geduld mit ihnen und hast gegen sie Zeugnis ablegen lassen durch deinen Geist, durch deine Propheten; aber sie wollten nicht hören. Darum hast du sie in die Hand der Völker der Länder gegeben.“ Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wenn Gott sagt: „Ich habe euch nichts mehr zu sagen.“ Jesaja betont das noch einmal in Jesaja 63,10: „Sie aber waren widerspenstig und betrübten seinen Heiligen Geist; da wurde er ihnen zum Feind und kämpfte selbst gegen sie.“ Jeremia Kapitel 11 enthält ein paar sehr ähnliche Verse. Verse 7 und 11: „Denn ich habe euren Vätern eindringlich bezeugt von dem Tag an, als ich sie aus dem Land Ägypten heraufführte, bis zu diesem Tag [indem ich mich früh aufmachte] und es [immer wieder] bezeugte und sprach: ‚Hört auf meine Stimme’“. Sie taten es nicht. In Vers 11 lesen wir: „Darum, so spricht der Herr: ‚Siehe, ich will ein Unheil über sie bringen, dem sie nicht werden entfliehen können; und wenn sie dann zu mir schreien, werde ich sie nicht erhören’“. Erinnert ihr euch an Lukas Kapitel 19, Vers 41, als er sich der Stadt näherte, bei ihrem Anblick weinte und sagte: „Wenn doch auch du erkannt hättest, wenigstens noch an diesem deinen Tag, was zu deinem Frieden dient! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen“?

Dem Volk gegenüber lässt er noch Gnade walten, er bietet ihnen noch das Evangelium und die frohe Botschaft an. Und Pfingsten wird es dann 3.000 Menschen geben, die gläubig werden, und Tausende danach. Aber für die Führer ist es vorbei … es ist vorbei. Und selbst die Auferstehung - wenn er von den Toten aufersteht - werden sie nicht glauben, sondern werden eine Lüge fabrizieren, um sie zu vertuschen. Ich denke, dass es selbst in einer Gemeinde wie dieser heute früh Menschen wie diese gibt. Unser Herr reicht ihnen immer noch die Hand. Und es gibt Menschen, die wie die Führer sind, vor denen die Tür sich für immer verschließt. Wie viele Male könnt ihr das Evangelium hören und es ablehnen, bevor unser Herr sagt: „Ich habe nichts mehr zu sagen?“ Lasst das nicht zu.

Wenn wir heute früh vor das Kreuz kommen, sorgt dafür, dass ihr Christus den Gekreuzigten persönlich und innig kennt, auf eine Weise, die euer Leben verändert, nicht nur als historische Figur.

[Gebet]

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