Grace to You Resources
Grace to You - Resource

Bitte schlagt das Lukasevangelium in euren Bibeln auf, Kapitel 20. Wir werden zur Leidenswoche zurückkehren, der Woche, in der Jesus gekreuzigt wird, und uns mit dem nächsten Teil der Texte befassen, die Lukas uns gibt, um sowohl die irdische als auch die geistliche Geschichte dieser wunderbaren Woche aufzuzeichnen. Lukas Kapitel 20 - ich möchte euch ab Vers 9 vorlesen, das umfasst das Gleichnis, mit dem wir uns letztes Mal befasst haben, weil es wichtig ist für das, was darauf folgt und womit wir uns heute früh beschäftigen werden.

Lukas Kapitel 20, Vers 9: „Er fing aber an, dem Volk dieses Gleichnis zu sagen. Ein gewisser Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Weingärtner und hielt sich längere Zeit außer Landes auf. Und als es Zeit war, sandte er einen Sklaven zu den Weingärtnern, damit sie ihm [seinen Anteil] von der Frucht des Weinberges gäben. Die Weingärtner aber schlugen ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort. Und er fuhr fort und sandte einen anderen Sklaven. Sie aber schlugen auch diesen und beschimpften ihn und jagten ihn mit leeren Händen davon. Und er fuhr fort und sandte einen dritten; aber auch diesen verwundeten sie und warfen ihn hinaus. Da sprach der Herr des Weinbergs: ‚Was soll ich tun? Ich will meinen Sohn senden, den geliebten: wenn sie den sehen, werden sie sich vielleicht scheuen.’ Als aber die Weingärtner diesen sahen, sprachen sie untereinander: ‚Das ist der Erbe! Kommt, laßt ihn uns töten, damit das Erbgut uns gehört.’ Und sie stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen tun? Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und den Weinberg anderen geben. Als sie das hörten, sprachen sie: ‚Das sei ferne!’ Aber er sah sie an und sagte Folgendes: „Was bedeutet denn das, was geschrieben steht? «Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden.» Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen. Da suchten die obersten Priester und die Schriftgelehrten Hand an ihn zu legen in derselben Stunde; aber sie fürchteten das Volk; denn sie erkannten, daß er dieses Gleichnis im Blick auf sie gesagt hatte. Und sie lauerten ihm auf und sandten Aufpasser ab, die sich stellen sollten, als wären sie redlich, um ihn bei einem Wort zu fassen, damit sie ihn der Obrigkeit und der Gewalt des Statthalters ausliefern könnten. Und sie fragten ihn und sprachen: ‚Meister, wir wissen, daß du richtig redest und lehrst und nicht die Person ansiehst, sondern den Weg Gottes der Wahrheit gemäß lehrst. Ist es uns erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht?’ Da er aber ihre Arglist erkannte, sprach er zu ihnen: ‚[...] Zeigt mir einen Denar! Wessen Bild und Aufschrift trägt er?’ Sie aber antworteten und sprachen: ‚Des Kaisers’. Er aber sagte ihnen: ‚So gebt doch dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist’. Und sie konnten ihn nicht bei diesem Wort fassen vor dem Volk; und sie verwunderten sich über seine Antwort und schwiegen“.

Die Geschichte Israels ist eine lange und tragische Geschichte der Rebellion gegen Gott, der Sünde gegen Gott, der Gleichgültigkeit gegenüber Gottes Offenbarung, des Ungehorsams gegenüber Gottes Gesetz und Gottes Willen und erstreckte sich sogar bis zur Tötung der Propheten, der Tötung der Botschafter, die gekommen waren, um Gnade und Barmherzigkeit und Vergebung und Segen und Errettung und ewiges Leben zu bieten. Und der Kampf gegen Gott gipfelt in der Ermordung von Gottes Sohn, dem Herrn Jesus Christus. Diese Geschichte wird in dem Gleichnis zusammengefasst, das ich von Versen 9 bis 18 vorgelesen habe. Trotz aller prophetischen Offenbarungen des Alten Testaments, die zweifelsfrei auf Jesus Christus hinwiesen, lehnt diese Generation, die die letzte im Gleichnis beschriebene Tat ausführen und den Sohn töten wird, denjenigen ab, der ohne jeden Zweifel ihr Messias ist. Sie wussten über seine jungfräuliche Geburt, sein sündenloses Leben, seine göttlichen Worte und sein göttliches Wirken Bescheid. Sie wussten, dass er Macht über Dämonen, Krankheiten und den Tod hatte. Sie wussten von seiner Autorität über die geschaffene Welt - das Wasser und den Wind zu beruhigen und Nahrung aus dem Nichts zu produzieren. Sie wussten, dass er ihnen das Reich Gottes, Errettung, ewiges Leben und Segen anbot. Und all diese Dinge, die auf ihn zutrafen, waren mit den Verheißungen und Prophezeiungen des Alten Testaments verknüpft. Getreu der Verhaltensweise, die der Geschichte Israels entsprach, lehnten sie ihn ab; sie leugneten nie seine Macht, leugneten nie seine Wunder, leugneten nie seine Weisheit, aber sie lehnten ihn dennoch ab. Und es begann bei den Führern und die Führer beeinflussen die Nation.

Warum lehnten die religiösen Führer, die selbsternannte Elite, die Gelehrten und Theologen des Alten Testaments, die religiöser waren als Andere, die angeblich mehr im Einklang mit Gott und der Schrift waren als alle anderen, ihn ab? Die Antwort ist nicht kompliziert. Sie lautet, weil ihre Herzen von der Sünde beherrscht wurden, ein Komplex der hässlichsten Form von Sünde, wie wir sehen werden.

Ich möchte euch einen kleinen Eindruck der Atmosphäre zu diesem Zeitpunkt verschaffen. Es ist der Mittwoch der Leidenswoche, Mittwoch. Am Freitag wird Jesus gekreuzigt werden. An diesem Mittwoch verbringt Jesus den Tag im Tempel, umgeben von großen Menschenmengen, die wegen des Passahs nach Jerusalem gekommen waren. Und als Jesus in die Stadt kam, wünschten sie sich voll euphorischer Hoffnung, dass er der lang ersehnte Messias sei. Und so bereiteten sie ihm einen triumphalen Einzug und verfolgten noch jede seiner Taten und jedes seiner Worte an jenem Mittwoch im Tempel. Er lehrt diese großen Menschenmengen.

Aber in jeder Menschenmenge befanden sich auch religiöse Führer. Und es gibt wiederholte Konfrontationen zwischen Jesus und diesen religiösen Führern. Die Menschenmenge will einfach nur seine Lehren hören. Sie … wollen, dass er die Dinge sagt, die sie so sehnlichst hören wollen. Die religiösen Führer wollen ihn mit seinen eigenen Worten in eine Falle locken. Die Menschen wissen, dass er Wunder wirkt, sie wissen, dass er Lazarus von den Toten auferweckt hat. Sie wollen, dass er der lang ersehnte Messias ist und zu diesem Zeitpunkt, am Mittwoch, hegen sie noch die Hoffnung, dass er tatsächlich dieser Messias sein wird. Das Blatt hatte sich noch nicht gegen ihn gewendet. Aber die Führer haben ihn schon lange gehasst. Sie hassen ihn schon seit Jahren. Sie wünschen sich seinen Tod, und zwar schnell. Und ihr Wunsch wird am Freitag erfüllt werden. Dieselbe Menschenmenge, die am Montag „Gepriesen sei der Herr“ gerufen hatte, wird am Freitag „Kreuzigt ihn“ rufen. Dieser Umschwung ist enorm, das ist eine Kehrtwende um 180 Grad. Und die religiösen Führer sind im Prinzip für diesen Umschwung verantwortlich. Sie sind brillant. Wie kann man unter Hunderttausenden von Menschen innerhalb weniger Tage eine solche Kehrtwende bewirken, vom Bejubeln eines Menschen als potenziellem Messias zur Forderung nach dessen Blut, weil er kriminell und ein Betrüger sei? Sie verfügen über eine Art böswilliges Genie und jeden Tag wünschen sie sich seinen Tod mehr als am Vortag und jede Stunde wünschen sie sich seinen Tod mehr als in der Stunde zuvor und alles, was er sagt, steigert ihre Feindseligkeit nur noch mehr. Jede Konfrontation mit ihm festigt nur ihr Ziel und ihren Zweck.

Zu dem Zeitpunkt, als unser Text in Vers 19 beginnt, sind sie voll fieberhafter Verzweiflung. Jesus ist bliebt, sehr beliebt. Die Aufmerksamkeit der Menschenmassen ist auf ihn gerichtet. Und er sagt ihnen Dinge, die destruktiv für diese religiösen Führer sind, und die Menschen wissen das. Betrachtet einmal Vers 19: „Da suchten die obersten Priester und die Schriftgelehrten Hand an ihn zu legen in derselben Stunde; aber sie fürchteten das Volk; denn sie“, das sind die Menschen, „erkannten, daß er“, das ist Jesus, „dieses Gleichnis im Blick auf sie“, das sind die religiösen Führer, „gesagt hatte“. Sie bekamen eine Abreibung. Jesus lehrte sie nicht nur Theologie, er deckte die Falschheit dieser religiösen Führer vor den Menschen auf. Sie waren diejenigen, die die Propheten in der Vergangenheit getötet hatten, das war immer von den falschen Führern angeführt worden, sie sind diejenigen, die auch die Hinrichtung von Gottes Sohn anführen werden.

Es stand wirklich viel auf dem Spiel. Die Menschen waren für Jesus und zunehmend mehr gegen die Pharisäer, gegen die Sadduzäer, gegen die Herodianer - gegen den Komplex aus Sekten, aus denen diese mächtigen und einflussreichen religiösen Führer hervorgingen. Sie müssen dem ein Ende setzen. Sie müssen die Menschenmassen zu einer Kehrtwende bewegen. Das ist keine leichte Aufgabe. Wenn es nach ihnen ginge, würden sie ihn auf der Stelle nach guter jüdischer Tradition steinigen, einen Felsvorsprung suchen, ihn hinabstoßen und ihn unter Steinen zerquetschen. Das können sie nicht tun. Cäsar hat ihnen das Recht entzogen, die Todesstrafe zu vollziehen. Cäsar hat die Macht, ein Leben zu nehmen, die Juden haben es nicht. Das können sie nicht tun. Sie müssen sich etwas überlegen, um Jesus loszuwerden, ihre eigene Stellung zu wahren und die Menschenmenge zu einer Kehrtwende zu bewegen. Und in diesem Text sehen wir, wie ihr böswilliges Genie zum Einsatz kommt.

Es gibt viele Möglichkeiten, diesen Text zu unterteilen, um ihn besser zu verstehen, aber ich denke, am direktesten wäre vielleicht eine Betrachtung des Textes als Komplex aus Sünden, mit dem Titel „Diagnose der Menschen, die Christus zurückweisen". Ein wenig geistliche Pathologie durchführen, die Betrachtung jener spezifischen Sünden, die ihre Bemühungen charakterisieren. Lasst uns mit der Sünde des Hasses in Vers 19 beginnen. Das war die beherrschende Realität, sie hassten Jesus. Vers 19: „Da suchten die obersten Priester und die Schriftgelehrten Hand an ihn zu legen in derselben Stunde.“ Wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätten sie ihn sofort abgeführt, an Ort und Stelle. Hier werden die Schriftgelehrten und die Pharisäer erwähnt; wie ihr wisst, waren die Schriftgelehrten die Gelehrten, die Experten des Gesetzes, die Theologen. Die obersten Priester waren diejenigen, die die prominentesten Priester waren. Berichte über dieses Ereignis finden sich auch in Matthäus 22 und Markus 12. Es gibt also drei verschiedene Schilderungen dieses Ereignisses, die sich alle wunderbar ergänzen. Ich werde auf einige andere Stellen verweisen, während wir die Schilderung durchgehen. In Matthäus 22,15 lesen wir, dass auch die Pharisäer eingeschlossen waren. Wir haben also die obersten Priester, die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Inzwischen ist der Hass der obersten Priester, der Schriftgelehrten und der Pharisäer fest etabliert. Matthäus und Markus berichten uns, dass es noch eine weitere Gruppe gab, die als „Herodianer“ bezeichnet wurden. Die Herodianer sind eine weitere Sekte, sie sind eine politische Partei von Juden, die für Herodes sind. Sie sind in gewisser Weise die Außenseiter. Die Juden mochten die Herodianer nicht besonders, sie waren keine Juden, sie waren Hasmonäer. Und dennoch verfügten sie über große Macht und Herrschaft im Land Israel. Das war keine glückliche Situation für die Juden, besonders für die Pharisäer und andere, die eifrige Verfechter des Judaismus waren. Aber es gab einige, die es als zweckdienlich für sich selbst betrachteten, auf der Seite von Herodes zu stehen, denn die Herodianer waren wohlhabend und mächtig. Die Pharisäer hassten die Herodianer im Prinzip, weil die Herodianer reine Politiker waren, die engen Kontakt zur herrschenden Macht haben wollten und wussten, dass sie sich dazu mit Rom einlassen mussten. Für die Pharisäer kam das manchmal infrage, aber nicht in dem Ausmaß, in dem die Herodianer das taten. Aber erstaunlicherweise können die Pharisäer und die Herodianer zusammenkommen, um Jesus loszuwerden, und das ist nichts Neues. In Markus Kapitel 3, Vers 6, lange vor diesem Text, ganz zu Anfang von Jesu Wirken in Galiläa, lesen wir, dass die Pharisäer ausgingen und sogleich mit den Herodianern Rat gegen Jesus hielten, wie sie ihn umbringen könnten. Sie sind also buchstäblich seit Jahren Verbündete und machen gemeinsame Sache, um Jesus loszuwerden.

Bei dieser Sache sind also alle beteiligt … Schriftgelehrte, Pharisäer, Priester, Herodianer. Einige der Priester wären zweifelsohne auch Sadduzäer gewesen. Die Sadduzäer waren in Bezug auf die Religion Liberale, die Pharisäer waren fanatische Fundamentalisten. Die Herodianer waren politisch motiviert. Sie waren alle zusammen, gemeinsam mit den Theologen, die „Schriftgelehrte“ genannt wurden. Alle von ihnen hatten dasselbe gemeinsame Ziel: Jesus loszuwerden. Hier finden wir also das damalige Expertengremium des Judaismus. Und Matthäus berichtet uns, dass sie sich gemeinsam verschworen haben. Das ist ein multilaterales Treffen auf hoher Ebene, ein Treffen aller Köpfe mit einem gemeinsamen Ziel: Jesus loszuwerden. Und sie wollten wirklich in derselben Stunde Hand an ihn legen. Sie wollten nicht eine einzige Stunde mehr warten. Sie wollten ihn abführen und töten, aber das konnten sie nicht. Warum? Sie fürchteten das Volk, denn sie erkannten, dass er dieses Gleichnis im Blick auf sie gesagt hatte. Wenn sie irgendetwas täten, das so aussah wie das, wovon Jesus gesagt hatte, sie würden es tun, dann würden sie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung schaffen und den Zorn der Menschen auf sich ziehen. Sie müssten sehr vorsichtig vorgehen. Sie mussten einen Weg finden, bedenkt das bitte, um diese gewaltige Menschenmasse von ihrer positiven Einstellung gegenüber Jesus zu einer negativen Einstellung ihm gegenüber zu bewegen; von dem Wunsch, ihn als ihren König zu sehen, zu dem Wunsch, ihn tot zu sehen. Wie würden sie das tun?

Es gab nur eine Möglichkeit. Es gab nur eine Macht, die im Land Todesurteile vollstrecken durfte, und das war Rom. Letztendlich musste Rom ihn töten. Aber der Tod von Jesus war für sie nicht erforderlich, um die Menschen gegen ihn aufzubringen. Sie mussten nur dafür sorgen, dass Jesus von Rom verhaftet wurde. Sie waren wirklich alle gegen Rom eingestellt, sie spielten alle Spielchen mit Rom mit, die erforderlich waren, um ihre Macht zu behalten, aber hassten alles Römische abgrundtief und sie wussten, dass das Volk alles Römische verachtete. Aber sie brauchten die Hilfe von Rom, nicht nur zur Hinrichtung von Jesus, sondern auch zu dessen Verhaftung; und sie brauchten diese Hilfe schnell. Wie würden sie das tun? Rom war in Bezug auf Verbrechen und Aufstand extrem sensibel. Sie waren stolz auf den Pax Romana, die Einhaltung des römischen Friedens; sie waren stolz darauf, Rebellionen zu unterdrücken. Sie waren stolz darauf, Aufständische und Rebellen hinzurichten. Sie mussten Jesus durch eine aufständische Aussage in die Falle locken; dann würden die Herodianer ihn melden, weil sie in direkter Kommunikation mit den Römern standen, welche diesen Rebellen umgehend hinrichten würden, wie sie es mit anderen derartigen Rebellen taten. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten und die obersten Priester und die Herodianer kamen also alle zusammen. Sie hielten diese Planungsbesprechung ab, um eine Strategie zu entwickeln, wie das bewerkstelligt werden könnte. Sie mussten lediglich die Römer veranlassen, ihn zu verhaften; dann würde das Volk sich gegen ihn richten.

Warum? Weil die Menschen glaubten, dass das Alte Testament verhieß, der Messias würde kommen und ein Reich errichten, nicht wahr? Und damit hatten sie nicht Unrecht. Sie glaubten, dass der Messias kommen und seinen Thron in Jerusalem in Israel errichten und Israel von jeglicher Herrschaft der Heiden befreien würde; dann wäre Israel die führende Nation in der ganzen Welt. Wenn der Messias käme, würde er ein Reich errichten, das die gesamte heidnische, gotteslästerliche, Götzen anbetende Tyrannei der Heiden zerstören würde. Jeder, der ein Messias sein wollte, der als Messias akzeptiert werden wollte, müsste gegen die Heiden und gegen Rom eingestellt sein. Und wenn sie dafür sorgen könnten, dass Jesus so wirkt, als sei er gegen Rom eingestellt, würde Rom schnell einschreiten. Und sobald dieser potenzielle Messias zeigte, dass Rom Macht über ihn hatte und nicht er Macht über Rom, würde das Blatt sich wenden, denn er konnte nicht der Messias sein. Wie würden sie das bewerkstelligen? Wie werden sie Jesus in jemanden verwandeln, der ein gefährlicher Revolutionär zu sein scheint? Die Römer wussten bereits, dass er Macht über große Menschenmengen hatte. Sie konnten es mit eigenen Augen sehen. Und Pilatus war zu jener Zeit in Jerusalem, auch wenn er nicht immer da war. Sein Wohnsitz war an einem anderen Ort. Er war dort, weil das Passah anstand und die Stadt voller Pilger war; er war dort, um die Kontrolle über alles zu behalten. Sie mussten Jesus von den Römern verhaften lassen und das würde schließlich beweisen, dass er nicht der Messias war. Wie würden sie also Rom dazu bringen, ihn zu verhaften? Sie mussten es so tun und dann … zurück zu Vers 20, in den Vers … könnten sie ihn der Obrigkeit und der Gewalt des Statthalters ausliefern. Das war das ganze Ziel.

Was wir hier sehen, ist also eine Art von ohnmächtigem Zorn. Sie hassen ihn so sehr. Ihr Hass hat den Siedepunkt erreicht. Sie wünschen sich seinen Tod. Aber sie müssen ihre eigenen Stellungen bewahren, weil sie Angst vor dem Volk haben. Das beschreibt ihren Hass und eine zweite Sünde, ihren Stolz … ihren Stolz. In dieser Aussage in Vers 19: „Aber sie fürchteten das Volk; denn das Volk erkannte, dass er ihnen dieses Gleichnis im Blick auf sie gesagt hatte, dass sie diejenigen waren, die er als die Mörder von Gottes Sohn bezeichnet hatte.“ Sie fürchten das Volk. Was meinst du mit „Sie fürchteten das Volk“? Sie fürchteten, dass sie die Wertschätzung und das Vertrauen des Volkes verlieren würden. Seht ihr, sie waren beim Volk beliebt, sie wurden akzeptiert, erhoben, man brachte ihnen Ehre und Respekt entgegen. Davon lebten sie. Das war sogar unverzichtbar, um ihre selbstgerechten Egos zu nähren. Sie liebten es, die Aufmerksamkeit auf sich selbst zu ziehen. Sie liebten es, bestimmte Kleidung zu tragen und auf bestimmte Weise zu handeln und sich auf bestimmte Weise zu verhalten, um damit die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu lenken und als fromm und heilig und erhaben und überlegen zu erscheinen. Jesus sagte in Matthäus 23, sie wollten stets die besten Plätze bei Festen. Sie wollten von den Menschen „Vater, Lehrer, Meister“ genannt werden. Sie brauchten das Volk, so wie alle falschen religiösen Führer es tun. All ihre Macht, all ihre Ehre, all ihre Wertschätzung, ihre gesamte Stellung und all ihre Wichtigkeit bezogen sie vom Volk. Und zum aktuellen Zeitpunkt spürte das Volk noch das Hochgefühl des triumphalen Einzugs, dass Jesus der Messias sein könnte. In Matthäus 21,46 lesen wir: „Diese Führer fürchteten aber die Volksmenge, weil sie ihn für einen Propheten hielten.“ Zumindest war er ein Prophet. Und deshalb hatten sie Angst, sich gegen das Volk zu stellen, weil sie die Volksmenge brauchten.

Übrigens, die Worte des Neuen Testaments, die Worte unseres Herrn selbst in Matthäus 23, sagen uns, dass diese Führer keine Liebe für das Volk empfanden … keine Liebe für das Volk. Sie benutzten das Volk sogar und behandelten es schlecht. Sie legten ihnen schwere Bürden auf, legalistische Bürden, und würden nicht einen Finger heben, um diese Bürden zu tragen. Jesus sagte, sie legten ihnen ein Joch auf, das kein Mensch tragen könne. Sie herrschten mit Furcht und Einschüchterung, so wie alle falschen religiösen Führer herrschen und agieren. Sie setzten die Menschen der Furcht aus, dass sie in die Hölle gehen würden, wenn sie ihnen nicht gehorchten und täten, was sie sagten. Dass sie nicht in das Reich Gottes gelangen werden. Sie haben nichts für das Volk getan. Sie haben sie zu Söhnen der Hölle gemacht. Sie haben sie durch ihre falsche Lehre noch schlechter gemacht. Und sie empfanden nichts als Verachtung für die Menschen. Sie verachteten sie, betrachteten sie als geringer als sich selbst, luden sie nie in ihre Häuser ein oder zu ihren Mittagessen oder Abendessen oder ihren Feiern; sie hatten keinen Kontakt mit ihnen. Sie waren weder Gott gefällig noch den Menschen. Sie taten nur, was ihnen selbst gefiel und nährten ihre stolzen Seelen mit der Anerkennung derjenigen, die sie einschüchterten und schlecht behandelten. Und sie wussten, wenn Jesus von den Römern verhaftet würde, würde die Hoffnung der Menschen auf ihn zerschlagen werden, sie würden ihn loswerden und damit ihre fortwährende Wichtigkeit sichern. Sie sind also voller Hass und voller Stolz. Und sie müssen einen anderen Weg finden, denn sie können nicht einfach Hand an ihn legen. Das ist ein Begriff, der bedeutet, ihn zu ergreifen und abzuführen, um ihn entweder zu töten oder an die Römer zu übergeben, damit diese ihn töten, wenn sie einen Grund gefunden haben. Und wenn sie das ohne ersichtlichen Grund vor den Menschen taten, würden die Menschen sich gegen sie wenden. Deshalb mussten sie die Einstellung des Volkes ändern.

Das führt sie zu einer dritten Sünde in diesem Sündenkomplex … Heuchelei. Sie müssen ihr Spiel spielen, das Spiel, in dem sie so geschickt waren, das Spiel der Heuchelei. Alle falschen religiösen Führer sind Heuchler, damals, heute und immer. Und sie verstehen es meisterhaft, sich zu verstellen. In Vers 20 lesen wir also, dass sie ihm auflauerten, Überwachung, sie beobachteten ihn. Was suchen sie? „Sie […] sandten Aufpasser ab, die sich stellen sollten, als wären sie redlich, um ihn bei einem Wort zu fassen, damit sie ihn der Obrigkeit und der Gewalt des Statthalters ausliefern könnten.“ Das Ziel des ganzen Plans bestand darin, ihn zu Pilatus zu bringen, dem römischen Statthalter, der Cäsar repräsentierte und dessen Aufgabe darin bestand, dafür zu sorgen, dass es keinen Ärger in Israel gibt, der sich mit jeglichem Rebellen oder Aufständischen befassen würde.

Sie mussten ihn zum Statthalter bringen. Um ihn zum Statthalter zu bringen, mussten sie ihn bei irgendeiner Aussage erwischen, die dazu führen würde, dass die Römer ihn verhaften und töten wollen. Um ihn bei einer solchen Aussage zu erwischen, mussten sie ihn im richtigen Moment entdecken und deshalb lauerten sie ihm auf und sandten Aufpasser, die so taten, als suchten sie aufrichtig nach der Wahrheit. Übrigens, Matthäus sagt, die Aufpasser seien Jünger der Pharisäer zusammen mit den Herodianern, weil die Herodianer direkten Zugang zu den Römern hatten. Sie steckten größtenteils eng unter einer Decke. Es ging also darum, ihn bei etwas zu erwischen und die Herodianer dann schnell zu den Römern zu schicken; und da die Herodianer keine religiösen Angelegenheiten oben auf ihrer Liste hatten, sondern politische, würde es sehr viel glaubhafter sein, wenn die Geschichte von den Herodianern erzählt wird.

Der kurze Ausdruck „die sich stellen sollten, als wären sie redlich“ war also ein Standardausdruck für falsche Religion und ist es immer. Sie gaben vor, redlich zu sein. Was sie tatsächlich wollten, war, ihn in eine Falle zu locken, ihn bei einer Aussage zu erwischen, die dazu führen würde, dass er verhaftet und zu den römischen Autoritäten gebracht und als Anführer einer Rebellion, als Rebell, hingerichtet wird.

Wie ich schon sagte, war Pilatus da. Sie würden Pilatus benutzen, um Jesus zu töten. Aber hört mir jetzt gut zu: Sie brauchten den Tod von Jesus nicht, um das Blatt zu wenden. Sie wünschten sich seinen Tod und dieser Wunsch sollte ihnen erfüllt werden; sie brauchten lediglich seine Verhaftung. Das ist alles. Die Juden, die Volksmenge, das Volk erwarteten die Ankunft des Messias, der die Herrschaft der Heiden beenden würde, der kommen und das Reich errichten würde, das von den Propheten verheißen worden war, der Israel von den Nationen erlösen und Israel über alle Nationen setzen würde. Jeder, der für sich beanspruchte, der Messias zu sein, musste bereit sein, den Bruch mit der Macht der Heiden zu fordern. Jeder wahre Messias würde Rom als unerwünschten, gottlosen, Götzen anbetenden, gotteslästerlichen, heidnischen Eindringling und Usurpator betrachten. Der Messias musste also, von Natur aus, ein Revolutionär sein. Er musste das Ziel verfolgen, das Reich Gottes zu errichten, die Herrschaft der Heiden zu beenden und bei der Errichtung von Gottes Reich der Götzenanbetung ein Ende zu machen. Und das ist wahr, die Propheten sagten all das. Das nächste Mal, wenn Jesus kommt, wird er das tun. Die Propheten sprachen auch über die Tatsache, dass er kommen und das erste Mal ein Sündenopfer sein würde. Aber sie sahen nur bis zum Ende. Alle Juden hätten einstimmig bekräftigt, dass der Messias kommen und die heidnischen Gotteslästerer zerstören würde, die dieses Land beherrschten; dass er wieder Gottes Maßstäbe und das Reich Gottes hier errichten würde. Sie wussten, dass die Menschen das wollten. Und sie nahmen an, dass Jesus gezwungen sein würde, dem zuzustimmen. Wenn Jesus weiterhin als Messias betrachtet werden wollte, müsste er dem zustimmen.

Sie selbst betrachteten Jesus nicht als den Messias. Sie waren absolut zuversichtlich, dass er nicht der Messias war. Sie dachten, er sei nur irgendein Typ, der die Menschen dazu bringen wollte, ihn als Messias zu betrachten, und um dieses Gesicht zu wahren, würde er gezwungen sein, sich der Meinung des Volkes anzuschließen, dass Rom gestürzt werden müsste. Sie mussten ihn also lediglich in eine Lage versetzen, wo er das sagen muss. Und wenn die Römer ihn erst einmal verhaften und er zeigt, dass Rom Macht über ihn hat, dass er keine Macht über Rom hat, dann wird sich das Volk innerhalb einer Minute gegen ihn wenden. Es wird vorbei sein und die Römer werden ihn töten.

Sie warten also auf den richtigen Moment. Das führt uns zu der vierten Sünde, Schmeichelei. In Vers 21 ist der richtige Zeitpunkt für sie endlich gekommen: „Und sie fragten ihn und sprachen ...“; achtet darauf, wie sie ihm Honig um den Bart schmieren. „Meister“, dieses Wort war den allerhöchsten Rabbinern vorbehalten. Sie erheben ihn. Es muss schmerzhaft für sie gewesen sein, das zu tun. Sie hassen ihn. Aber sie sagen, was sie ihrer Meinung nach sagen müssen. Und es gibt zwei Gründe, warum sie so reden, wie sie es tun. Erstens wollen sie Jesus in seiner eigenen Einschätzung erheben, damit er sich stolz fühlt und versuchen wird, sich so zu verhalten, dass es dem entspricht, was sie gesagt haben. Zweitens wollen sie zeigen, dass sie dem Volk zustimmen, denn so dachte das Volk über ihn. „Meister“, das Volk betrachtete ihn als einen Meister und noch dazu einen scharfsinnigen, „wir wissen, daß du richtig redest und lehrst.“ Das war die weitverbreitete Ansicht. Hier seht ihr, was das Volk über ihn dachte. Sie sagen uns, was die gängige Meinung war, was das Volk dachte. „Du redest und lehrst richtig, du siehst nicht die Person an, sondern lehrst den Weg Gottes der Wahrheit gemäß.“ Das ist absolute Schmeichelei, die dazu dienen soll, ihn zu zerstören. Das stimmt also, nicht wahr? Alles, was sie sagten, ist wahr. Er ist der Meister, er redet und lehrt richtig, er ist unparteiisch und er lehrt den Weg Gottes gemäß der Wahrheit und sonst nichts. Das ist wahr. So betrachtete das Volk ihn auch. Du redest und lehrst korrekt, das ist im Griechischen orthos. Ich habe dieses Wort erwähnt, weil wir davon den Begriff „orthopädisch“ ableiten. Es bedeutet einfach „gerade“ oder „aufrecht“. Wir haben auch das Wort „orthodox“, das sich tatsächlich aus zwei Worten zusammensetzt, orthos und Doxologie oder doxa, was „Gott die richtige Ehre erweisen“ bedeutet. Du sprichst orthodox, die Wahrheit. Du bist unparteiisch. Der Text von Matthäus, eine kleine Variante, sagt im Grieschichen wörtlich: „Du siehst nicht in das Gesicht von Menschen.“ Mit anderen Worten, du passt deine Botschaft nicht an die Reaktion an, die du bekommst oder an die Menschen, die du ansprichst. Du weichst einer Sache nicht aus wegen der Meinung der Menschen oder den Konsequenzen.

All das ist vollkommen wahr. Sie glauben es nicht. Das ist die landläufige Meinung, aber es ist auch die Wahrheit. Und dann kommen sie zum Höhepunkt: „Du lehrst den Weg Gottes der Wahrheit gemäß ... du lehrst den Weg Gottes der Wahrheit gemäß.“ Heuchlerische Hasser, stolz, sie wollten Jesus nur schmeicheln, sein Ego erheben, damit er gezwungen sein wird, etwas zu tun, das der Art und Weise entspricht, wie sie ihn unverblümt und öffentlich dargestellt haben, damit er sein Gesicht wahren kann und sich den Ruf nicht verdirbt, den sie ihm gerade verschafft haben. Nachdem er öffentlich Honig um den Bart geschmiert bekam und sein Ego öffentlich so aufgebläht wurde, wird er dieser erhabenen Belobigung nicht widersprechen wollen. Also versetzen sie ihn in eine Lage, in der er gezwungen sein wird, ihnen eine unverblümte Antwort zu geben; eine unverblümte Antwort, die ihrer Meinung nach im Einklang mit Gott ist. Und sie wissen, dass diese unverblümte Antwort das ist, was die Menschen alle sagen würden, und wenn er das Volk für sich gewinnen will, wird er es auch sagen müssen.

Gekoppelt an die Sünde der Heuchelei und Schmeichelei ist die Sünde der Täuschung, das ist die fünfte, in Vers 22. Hier kommt die Frage. Ich frage mich, wie lange sie gebraucht haben, um sich diese Frage auszudenken. Von ihrem Standpunkt aus ist sie brillant, das Beste, was sie je hätten tun können. „Ist es uns erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht?“ Denkt daran, in Vers 20 hatten sie vorgegeben, redlich zu sein, aber in Vers 23 in Lukas lesen wir: „Da er aber ihre Arglist erkannte […].“ So kommen wir zur fünften Sünde, der Täuschung … Täuschung. Sie wollen, dass er eine gegen Rom gerichtete Aussage macht, dann werden sie ihn melden, für seine Verhaftung sorgen und die Römer werden ihn hinrichten, weil er so viele Anhänger hat.

Die größte Ehre, die man einem geschätzten Meister je erweisen konnte, bestand darin, ihm eine Frage zu stellen. Das war die größte Ehre, die man je erweisen konnte, eine Frage zu stellen; vielleicht eine schwierige Frage und besonders eine Frage über Gottes Gesetz. Darum handelt es sich hier. „Ist es uns erlaubt“, nicht im Sinne des römischen Gesetzes, sondern erlaubt im Sinne von Gottes Gesetz, „ist es uns erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht?“ In ihren Köpfen gibt es nur eine biblische Antwort: „Nein“. Sie wissen, dass das Volk Nein sagen würde, wir werden gezwungen, Steuern an Cäsar zu zahlen, wir sollten keine Steuern auf das Getreide und das Öl und den Wein und das Land und das Einkommen zahlen, das Gott uns in Gottes eigenem Land gibt, in diesem Land; alles, was es hervorbringt, gehört Gott und wir sollten dies nicht an eine heidnische, Götzen anbetende Besatzungsmacht abgeben, die Gottes Volk unterdrückt und kein Anrecht auf Gottes Land hat. Die Menschen würden einmütig aufstehen und sagen: „Nein, es ist nicht erlaubt, aber wir werden dazu gezwungen.“

Die Juden hassten es übrigens, Steuern an Rom zu zahlen; nicht nur, weil sie es hassten, Geld auszugeben, sondern weil sie es hassten, das Geld an Heiden, Götzenanbeter und Besatzer zu geben. Das Wort, das hier für „Steuern“ im Plural verwendet wird, ist ein allgemeines Wort, phoros, nur ein allgemeines Wort für Steuern, es gab viele davon. Es gab eine Grundsteuer, ein Zehntel des Getreides, ein Fünftel des Öls und des Weins, eine Importsteuer; an jedem Hafen, jeder Grenze und jedem Stadttor gab es einen Tarif für alle Waren, die dort durchliefen. Es gab eine Einkommenssteuer von einem Prozent des Lohns und dann gab es eine Kopfsteuer. Jeder zahlte die. Sie betrug einen Denar pro Jahr. Es war übrigens die Kopfsteuer, die Maria und Josef in Betlehem bezahlten, als Jesus geboren wurde. Matthäus benutzt das Wort „Kopfsteuer“ und im Griechischen ist es das Wort kensos, von dem wir „Zensus“ (Volkszählung) ableiten. Sie hassten es, Steuern an Rom zu zahlen, weil die Römer ein gotteslästerliches, Götzen anbetendes und gottloses Volk waren.

Josephus erzählt uns etwas Interessantes aus der Geschichte, vor der Geburt von Christus. Ein Mann namens Judas von Galiläa kommt vorbei. Er führt einen Aufstand gegen die Römer an und tut dies aufgrund der Tatsache, dass es falsch sei, dass sie Steuern zahlen müssen. Er sagt: „Gott ist unser einziger Herr und Herrscher.“ Und er lehnt sich auf gegen die Zahlung von Kopfsteuern und andere Steuern, weil er sagt, damit würden im Prinzip das Heidentum und die Götzenanbetung finanziert.

Nun, sie brachten ihn um. Sie brachten ihn um. Und jeder, der versuchte, sich seiner Rebellion anzuschließen, wurde überall verstreut. Aber die Stimmung, die Judas entwickelt hatte, blieb bestehen und es schwelte in den Herzen der Menschen und sie alle erinnerten sich daran, obwohl das schon über 30 Jahre her war. Es war Teil der ihnen vertrauten Geschichte. „Erinnert ihr euch, als Judas versuchte, uns von dem Zwang zu befreien, diese Steuern zu zahlen?“ Und der Historiker Josephus sagt, dass dieser Aufstand im Jahr 66 n. Chr., als die große Revolution begann, die 70 n. Chr. mit dem Einzug der Römer, der Zerstörung von Jerusalem und der Ermordung des Volkes endete, dass dieser Aufstand 66 n. Chr., also 72 Jahre nach Judas, auf der gleichen Voraussetzung begann, der unerträglichen Frage der Besteuerung. Die Überzeugung in dieser Frage schwelte also in den Herzen der Menschen, weil das die tägliche, routinemäßige, beständige, konstante Erinnerung an die Realität der römischen Besatzung und Götzenanbetung war. Die Juden betrachteten die Besteuerung durch die Juden im Allgemeinen als Verrat an Gott, den einzig wahren König Israels.

Jetzt waren die Führer sicher, dass Jesus die landläufige Meinung anführen müsste; wenn er gefragt würde: „Sollen wir dem Kaiser die Steuern zahlen?“, nachdem man ihm gerade gesagt hatte, er spräche nur die Wahrheit Gottes, er spräche nur geradlinig und aufrichtig, egal, welche Konsequenzen das hat; dass sie ihn in eine Ecke gedrängt hätten. Und sobald er sagt, was er sagen muss, nämlich „Nein, es ist nicht richtig, das zu tun, es widerspricht dem Gesetz Gottes“, dass sie die Herodianer zu den Römern schicken würden, dass die Römer kommen und die große Menschenmenge sehen und annehmen würden, dass er diese Art von Aussagen verbreitet und ein neuer Aufstand bevorsteht, dass sie ihn verhaften würden und in dem Moment, in dem sie ihn verhaften, jeder wissen wird, dass er gewiss nicht der Messias ist, weil er jetzt ein Opfer derselben Heiden ist. Also versetzen sie ihn in diese Lage.

Er erkannte ihre Arglist. Matthäus sagt: „Jesus aber erkannte ihre Bosheit.“ Lukas nennt es „Arglist“. Matthäus geht über die Arglist hinaus bis zur Bosheit, die sie dazu motivierte. Er wusste, was in ihnen steckte. Woher wusste er von ihrer Arglist? Weil er wusste, was in ihnen steckte. In Johannes 2,25 lesen wir: „Er wußte selbst, was im Menschen war“; er ist Gott. Und er legt es offen.

Vers 24: „Er sprach zu ihnen: [...]: ‚Zeigt mir einen Denar.’“ Es hätte wahrscheinlich eine Weile gedauert, einen in der Menschenmenge zu finden, weil die Juden diese Münzen nicht gerne bei sich trugen. Es waren römische Münzen und es war, als hätte man einen kleinen Götzen in der Tasche. Und historisch betrachtet gab es in Israel keine Götzenanbetung nach Israels Gefangenschaft in Babylon. Sie trugen Kupfermünzen und hebräische Schekel bei sich; dieses Wort habt ihr schon mal gehört. Sie trugen nicht gerne römische Münzen bei sich. Ein Denar ist im Prinzip eine Münze für einen Tageslohn, wertvoll, die aus Silber oder manchmal aus Gold gemacht war. Sie wurde zwischen … nun, 300 v. Chr. bis 300 n. Chr. benutzt, ca. 600 Jahre lang, sechs Jahrhunderte. Sie wurden vom Kaiser geprägt und je nachdem, wer gerade Kaiser war, trugen sie dessen Abbild. Alle Kaiser hatten also ihre Gesichter auf den Münzen, die während ihrer Herrschaft geprägt wurden. Sie trugen das eingravierte Abbild des Kaisers auf einer Seite und dann die Inschriften und die identifizierenden Informationen auf der anderen Seite. Und wie ich bereits sagte, trugen die Juden sie nicht bei sich, weil sie kleine Götzen waren. Aber Jesus sagte: „Sucht einen für mich, zeigt mir einen. Wessen Bild und Aufschrift trägt er?“ Jeder kannte die Antwort darauf. „Des Kaisers“. Und ich bin sicher, in diesem Moment reiben sich die Aufpasser und die Fragenden und wahrscheinlich der Rest, der es geschafft hatte, zu kommen - nicht nur die Aufpasser, jetzt sind alle da - die Hände und denken: „Er tut genau das, was wir erwartet hatten. Er identifiziert sie als Eigentum des Kaisers und damit als gotteslästerlich und Götzen anbetend.“

Und übrigens, Augustus Cäsar hatte 17 v. Chr. Münzen prägen lassen, die ihn als Sohn Gottes zeigten ... wodurch diese Münzen besonders abstoßend für die Juden waren. Tiberius Cäsar hatte Münzen, die ihn als Hohen Priester Gottes darstellen. Nun, da Jesus behauptete, der Sohn Gottes zu sein und der Vermittler zwischen den Menschen und Gott, sieht er, wenn er der wahre Messias und ein wahrer Prophet Gottes ist, diese gotteslästerlichen Götzenmünzen gewiss als das, was sie wirklich sind. Ein wirklich kluger Plan.

Aber seine Antwort in Vers 25 hatten sie nicht erwartet: „Er aber sagte Ihnen: ‚So gebt doch dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Leute, die Tiefgründigkeit dieser Aussage sollte nicht in ihrer Schlichtheit untergehen. Jemand sagte einmal: „Nun, bedeutet das, wir sollen unsere Steuern zahlen?“ Es geht weit darüber hinaus. Aber die Antwort lautet „Ja“. Es geht weit darüber hinaus. Das griechische Verb für „geben“ ist apodote und bedeutet „zurückgeben, weil es geschuldet wird/weil es jemandem gehört/zurückgeben/ wiederherstellen“. Es gibt einige Dinge in dieser Welt, die zu dieser Welt gehören. Es gibt einige Dinge in dieser Welt, die zur Erde gehören, die irdisch sind. Es gibt einige Dinge, die in der Vorhersehung Gottes zum weltlichen Reich gehören. Erfülle deine weltlichen Pflichten im Rahmen von Gottes Vorsehung in der Geschichte; der göttliche Gott selbst hatte Israel der römischen Herrschaft unterworfen. Gott hatte sie dorthin gebracht. Cäsar ist ihr irdischer König. Cäsar ist ihr irdischer Herrscher. Und sie müssen seine Herrschaft unterstützen, weil jegliche Regierung von Gott bestimmt ist. Römer 13 besagt: „Es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre […] und sie trägt das Schwert nicht umsonst. Gottes Dienerin ist sie, um die Unschuldigen zu beschützen und das Böse zu rächen.“ Und das taten die Römer. Sie verfügten über militärische Macht und brachten Frieden und Sicherheit und Schutz hervor, bauten großartige Straßen und Schiffskanäle und vermehrten den Wohlstand. Das hatte einen Wert und dafür bezahlte man. Wir verstehen das. Wir leben als Christen in zwei Reichen. Wir leben in einem irdischen Reich und sind verpflichtet und schulden diesem weltlichen Reich das, was dem weltlichen Reich gehört. Und in der Vorsehung Gottes sind wir nun einmal zufällig die Vereinigten Staaten von Amerika, und wenn sie meine Steuern wollen, um Autobahnen zu bauen, Brücken zu reparieren und den Rest, dann ist das ihr Recht. Und das ist eine Welt, in der ich lebe. Ehrt sie Christus? Erhebt sie Gott? Nein. Aber das wird auch nicht erwartet.

Die Zahlung unserer Steuern, die von der irdischen Regierung festgelegt werden, selbst Götzen anbetende, gotteslästerliche, kommunistische, unterdrückende, autokratische Regierungen, selbst heidnische, selbst jene, die den Sohn Gottes in Kürze hinrichten werden, sind immer noch von Gott eingesetzt. Und wir schulden ihnen das, was ihnen gehört. In 1. Petrus lesen wir: „Ehrt den König, ordnet euch aller menschlichen Ordnung unter.“ Es ist mir egal, ob das eine Demokratie ist in einem Kongress oder lokale Behörden, Polizei, ein kommunistischer Diktator oder ein Kaiser. Der Kaiser hat seinen Einflussbereich durch Gottes Bestimmung und wir schulden das, was wir nach Gottes Vorsehung schulden; wir zahlen, was die Regierung von uns verlangt. Jesus bekräftigt die Rolle der Regierung, das Recht der Regierung, Steuern einzutreiben zur eigenen Unterstützung, weil die Regierung von Gott für das Wohlergehen und den Schutz des Menschen eingesetzt wurde; ohne sie gäbe es Anarchie, Chaos und Zerstörung.

Ihr sagt: „Nun, wie steht es, wenn die Regierung etwas von uns verlangt, was Gott verbietet? Oder wenn die Regierung etwas verbietet, was Gott verlangt?“ Dann kommen wir zu einem Problem wie in Apostelgeschichte 5,29 und sagen: „Urteile du, ob wir Gott oder den Menschen gehorchen.“ Wenn sie mir sagen, ich soll aufhören, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen, dann sage ich: „Es tut mir leid, ich habe einen höheren Befehl als diesen.“ An diesem Punkt überschneiden die beiden sich. Ich gehorche Gott; tut mit mir, was ihr wollt. Seit Ende des theokratischen Reichs im Alten Testament und bis zur Errichtung des künftigen theokratischen Reichs Christi, wenn er zurückkehrt, um sein Reich auf Erden zu errichten, gibt es keine sakrale Gesellschaft, gibt es keine heilige Gesellschaft. Wir leben in zwei Welten, wir sind Bürger dieser irdischen Welt und einer menschlichen Regierung, während wir gleichzeitig Bürger im Reich Gottes sind, unter der Herrschaft von Gott selbst und Christus. Die Gemeinde soll nicht die bürgerliche Regierung übernehmen. Die Gemeinde soll nicht gegen die bürgerliche Regierung rebellieren. Die Gemeinde soll nicht zum Kritiker der bürgerlichen Regierung werden; weder durch Krieg oder zivilen Ungehorsam, noch durch politische Macht sollen wir die bürgerliche Regierung kontrollieren. Das hier ist keine heilige Gesellschaft. Das hier ist kein theokratisches Reich. Weder Amerika noch irgendein anderes irdisches Land ist das.

Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und dankt Gott, dass ihr durch seine Vorsehung der Regierung untersteht, der ihr hier untersteht, denn es gibt weitaus schlimmere Orte auf der Welt und in der Geschichte, als diesen. Aber was auch immer es ist, wir sind als gute Bürger bekannt. Das ist die Botschaft des Apostels Paulus an Timotheus und Titus, falls ihr euch erinnert.

Noch wichtiger als das jedoch ist die Botschaft, die er an sie richtet; eine letzte gütige, freundliche, barmherzige Einladung: „und [gebt] Gott, was Gottes ist“. Warum gebt ihr Gott nicht, was Gottes ist?

Was ist seins? Eure Seele. Nicht wahr? Eure Seele, euer ewiges Leben; sowie ihr der Regierung bestimmte Dinge schuldet, schuldet ihr auch Gott bestimmte Dinge. Ihr schuldet der Regierung das, was der Regierung gehört. Und sie wird euch sagen, was ihr gehört, durch … durch die Gesetze, die sie euch auferlegt. Ihr schuldet Gott, was Gott gehört; und was gehört Gott? Ihr seid Gottes Eigentum. Ihr seid Gottes Eigentum. Er sagt zu ihnen: „Warum beugt ihr nicht euer Knie vor dem größeren, wichtigeren, ultimativen Thron? Gebt Gott die Ehre.“

Ihr schuldet Gott Anbetung, Lobpreis, Verehrung, Herrlichkeit, Gehorsam, Liebe und Vertrauen. Gib ihm dein Leben, alles. Sie gaben Gott nicht das, was Gott verlangte, ihr Herz, ihre Seele, ihr Leben. Die Münze gehört dem Kaiser, ihr gehört Gott. Die Münze trägt das Abbild des Kaisers, ihr seid das Abbild Gottes. Die Münze gehört dem Kaiser, ihr gehört Gott. Das war seine Einladung. Das ist eine Einladung, die heute für euch gilt.

Und sie führte zu einer letzten Sünde. Hass, Stolz, Heuchelei, Schmeichelei, Täuschung und sechstens Sturheit. Ich werde jetzt aufhören. Sturheit in Vers 26: „Und sie konnten ihn nicht bei diesem Wort fassen vor dem Volk; und sie verwunderte sich über seine Antwort und schwiegen.“ Ich wünschte mir, dort stünde: „Sie taten Buße.“ Sie sind so stur. Das ist eine … das eine rettungslose Situation. Sie gehen nur frustriert davon, weil sie ihn nicht dabei erwischen konnten, wie er vor den Leuten das sagte, was zu seiner Verhaftung und Hinrichtung geführt hätte. Statt davonzugehen und zu staunen und sich zu sagen: „Seine Weisheit ist verblüffend, es ist erstaunlich und wir haben Verpflichtungen gegenüber Gott und wir müssen uns mit diesen Verpflichtungen gegenüber Gott befassen“, sind sie so stur … man könnte es auch als Beharrlichkeit, Hartnäckigkeit bezeichnen. Das ist ein hoffnungsloser Sündenkomplex, hoffnungslos.

Übrigens, schlagt einmal Kapitel 23, Vers 2 auf … Kapitel 23, Vers 2. Nun, in Vers 1 schaffen sie Jesus endlich zu Pilatus; wir werden selbstverständlich die Ereignisse dazwischen noch behandeln; Jesus kommt vor Pilatus. Vers 1: „Sie führten ihn vor Pilatus. Sie fingen aber an, ihn zu verklagen und sprachen: ‚Wir haben gefunden, daß dieser das Volk verführt und es davon abhalten will, dem Kaiser die Steuern zu zahlen.’“ Eine unumwundene, schamlose Lüge. Sie wussten, dass sie auf diese Weise seine Verhaftung und Hinrichtung erreichen würden, und wenn er nichts sagen würde, dann würden sie sich etwas ausdenken. Ist das Sturheit? Man wird zum selbstgerechten Lügner bei dem Versuch, Christus abzulehnen. Solcher Hass ist auf gewisse Weise unverständlich, aber das ist ein Sündenkomplex, für den es keine Lösung gibt, der letztendlich nach dem Willen Gottes Erfolg haben wird. Jesus wird verhaftet und hingerichtet. Und die Menschenmenge wird lautstark sein Blut fordern und sie wieder als ihre geistlichen Helden akzeptieren.

Ich hoffe, niemand, der heute hier ist, wird sich von Jesus Christus abwenden. Wählt eine Seite aus - ihr seid entweder auf seiner Seite oder auf ihrer.

[Gebet]

This sermon series includes the following messages:

Please contact the publisher to obtain copies of this resource.

Publisher Information
Unleashing God’s Truth, One Verse at a Time
Since 1969

Welcome!

Enter your email address and we will send you instructions on how to reset your password.

Back to Log In

Unleashing God’s Truth, One Verse at a Time
Since 1969
Minimize
View Wishlist

Cart

Cart is empty.

Subject to Import Tax

Please be aware that these items are sent out from our office in the UK. Since the UK is now no longer a member of the EU, you may be charged an import tax on this item by the customs authorities in your country of residence, which is beyond our control.

Because we don’t want you to incur expenditure for which you are not prepared, could you please confirm whether you are willing to pay this charge, if necessary?

ECFA Accredited
Unleashing God’s Truth, One Verse at a Time
Since 1969
Back to Cart

Checkout as:

Not ? Log out

Log in to speed up the checkout process.

Unleashing God’s Truth, One Verse at a Time
Since 1969
Minimize