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Unser heutiger Text ist Lukas 23 … Lukas 23. Wir werden zu der Szene auf Golgatha zurückkehren, an jenem Passah-Freitag im Frühling des Jahres 30 n. Chr., als Jesus gekreuzigt wurde. Ich möchte euch den vollständigen Hintergrund geben, wie Lukas ihn beschreibt. Deshalb möchte ich euch die Verse 32 bis 43 vorlesen. „Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit ihm hingerichtet zu werden. Und als sie an den Ort kamen, den man ‚Schädelstätte’ nennt, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken. Jesus aber sprach: ‚Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!’ Sie teilten aber sein Gewand und warfen das Los darüber. Und das Volk stand da und sah zu. Und es spotteten auch die Obersten mit ihnen und sprachen: ‚Andere hat er gerettet; er rette nun sich selbst, wenn er der Christus ist, der Auserwählte Gottes!’ Aber auch die Kriegsknechte verspotteten ihn, indem sie herzutraten und ihm Essig brachten und sprachen: ‚Bist du der König der Juden, so rette dich selbst!’ Es stand aber auch eine Inschrift über ihm geschrieben [...]: ‚DIESER IST DER KÖNIG DER JUDEN.’ Einer der gehängten Übeltäter aber lästerte ihn und sprach: ‚Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns!’“ Der andere aber antwortete, tadelte ihn und sprach: ‚Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in dem gleichen Gericht bist? Und wir gerechterweise, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes getan!’ Und er sprach zu Jesus: ‚Herr, gedenke an mich, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst!’ Und Jesus sprach zu ihm: ‚Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.’“

Die Geschichte des reumütigen Verbrechers findet sich weder bei Matthäus noch bei Markus oder Johannes. Sie findet sich nur in Lukas. Das ist alles, was wir haben. Und in gewissem Sinne könnten wir, bei der Betrachtung der Verse 39 bis 43 und angesichts der wunderbaren Bekehrung eines Verbrechers, der neben Jesus am Kreuz hängt, schlussfolgern, dass es sich um eine ziemlich rätselhafte Schilderung handelt. Vielleicht würden wir uns wünschen, dass uns Matthäus eine andere Perspektive gegeben hätte oder Markus oder beide oder Johannes. Aber das ist alles, was wir haben. Wir haben die Komödie auf Golgatha betrachtet, die Burleske, das Varieté, den Sarkasmus, den Spott, den ausgedehnten Witz, da der Gedanke, dass Jesus ein König sei, lachhaft war. Sie überschütteten ihn mit Spott. „Wenn du ein König bist, rette dich selbst und uns.“

Wir haben nicht nur die Komödie auf Golgatha betrachtet, sondern auch den Kontrast auf Golgatha, den großen Kontrast zwischen ihrem Hass und seiner Vergebung, während Jesus betet: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, als sie dabei waren, das Schlimmste zu tun, das je von irgendjemandem getan worden war. Und jetzt kommen wir zur Bekehrung auf Golgatha. Die Geschichte der Errettung eines gekreuzigten Verbrechers.

Und wie ich bereits sagte, wirkt sie auf den ersten Blick ziemlich kurz und vielleicht nicht sehr aufschlussreich. Aber wenn wir fertig sind, werdet ihr feststellen, dass das nicht zutrifft. Und es gibt so viele Ironien auf Golgatha, dass es einem fast unmöglich ist, sie alle aufzuführen. Hier wird Jesus verspottet, weil er niemanden retten kann und sich selbst nicht retten kann, während er einen Verbrecher rettet, aber nicht sich selbst.

Die Ironien setzen sich immer weiter fort. Jesus wird beschuldigt, von sich selbst zu behaupten, er sei ein König, eine Bedrohung der Macht Roms, eine Bedrohung Cäsars, eine Bedrohung der römischen Autorität; jemand, der hingerichtet werden muss, bevor er einen Aufstand anführen kann. Und dennoch wird er von denselben Leuten, die behaupteten, Rom vor ihm zu schützen, verspottet und verhöhnt und als ohnmächtig und hilflos verhöhnt. Er wird wie ein König behandelt, allerdings als sarkastisch-grausamer Scherz, während er doch in Wirklichkeit Gottes wahrer König ist. Er wird von jenen, die ihn, den wahren Gott, lästern, der Gotteslästerung beschuldigt. Und so beschuldigen die Gotteslästerer denjenigen, der gelästert wird, der Gotteslästerung.

Es ist auch ironisch, dass er, der Unschuldige, der Gerechte, von den Schuldigen hingerichtet wird, dass die Gerechtigkeit auf den Kopf gestellt wird. Es ist auch irgendwie ironisch, dass er von seinen Feinden verflucht wird, die ihn hassen, aber in unendlich größerem Ausmaß von seinem Vater verflucht wird, der ihn liebt. Er scheint unfähig zu sein, sich selbst oder irgendjemand anders zu retten, doch durch die mangelnde Bereitschaft, sich selbst zu retten, wird er zum Erretter der Welt. Er ist derjenige, der Leben spendet, der das Leben ist, der stirbt, damit diejenigen, die tot sind, zum Leben erweckt werden mögen.

Ein derartiger toter Sünder hängt neben ihm; einer, dem Gott auf wunderbare, souveräne, mächtige Weise sofort ein verwandeltes Leben gibt. Und das ist dieser eine Verbrecher. Es ist eine weitere Ironie, dass die Juden sich seinen Tod wünschen, damit sie das Passah feiern können, das auf seinen Tod hinweist. Die Juden wollen die Lämmer schlachten, die niemals die Sünde ausmerzen können, während sie das wahre Lamm Gottes, das einzig und allein die Sünde der Welt ausmerzen kann, ablehnen. Während sie damit beschäftigt sind, die Lämmer zu schlachten, die keine Macht hatten, tötete Gott durch ihre Hände das Lamm, das alle Macht zur Errettung hat. Die Juden betrachteten Passah als ihre Errettung vor Pharao durch Gottes Hand. Das war es aber nicht wirklich, worum es beim Passah ging. In ihren Augen symbolisierte das Passah ihre Errettung aus der Herrschaft des Pharaos in Ägypten durch die Hand Gottes. In Wirklichkeit war es weitaus mehr als das.

Obwohl es eine Erlösung aus Ägypten gab, barg das Passah eine viel größere Erlösung. Erinnert ihr euch, was das Passah war? Gott verkündete, dass er weitläufig über die Ägypter und die Juden richten würde. Und die einzigen Menschen, die vor diesem Gericht geschützt werden würden, waren jene, die das Blut des Lammes auf den Türpfosten und den Türsturz strichen; andernfalls würde das Gericht Gottes über das Haus kommen und das Leben des Erstgeborenen auslöschen. Und Gott unterschied nicht zwischen den Juden und den Ägyptern. Er würde das Leben eines jeden Erstgeborenen auslöschen. Er würde Zorn und Gericht über jeden Haushalt bringen, der nicht durch das Blut des Passahlammes bedeckt war.

Die Nacht des Passahs war also nicht wirklich eine Erlösung von der Macht des Pharaos und dem Zorn des Pharaos, sondern eine Erlösung vom Zorn Gottes. Irgendwie hatten sie es in ihrer Vorstellung so verdreht, dass sie vom Zorn und von der Macht des Pharaos erlöst worden waren. Sie feierten diesen Teil des Festes und vergaßen, dass das echte Passah eine Erlösung vom Zorn Gottes war. Und alle Sünder verdienen immer den Tod, sofern sie nicht vom Blut bedeckt sind. Und das Blut der Bullen und Ziegen kann die Sünde nicht ausmerzen und den Sünder nicht wirklich bedecken und deshalb hatten sie keine Ahnung, was am Kreuz auf Golgatha vor sich ging, als das wahre Passahlamm im Sterben lag, damit sein Blut zum Schutz für all jene werden könnte, die an ihn glauben.

Indem er also sich selbst nicht rettete, war Jesus in der Lage, andere zu retten. Sie nahmen genau das Gegenteil an, dass er niemanden retten konnte, weil er nicht einmal sich selbst retten konnte. Wie verdreht ihre Wahrnehmung doch war. Wie falsch. Und die ganze Szene trug noch zu dieser verdrehten Wahrnehmung bei. Nirgendwo herrschte Klarheit. Die Leiter hatten keine Klarheit. Die Menschen hatten keine Klarheit. Die Römer hatten keine Klarheit. Die Hohenpriester hatten keine Klarheit. Die obersten Priester hatten sie nicht, niemand hatte sie. Jeder hatte ein verdrehtes und verkehrtes Verständnis der Geschehnisse.

Inmitten all dessen sieht ein Mann die Dinge klar. Trotz allem, was um ihn herum geschieht, woran er beteiligt ist, geht ihm ein Licht auf. Leben entspringt dem Tod. Erkenntnis entspringt der Unwissenheit. Licht verdrängt die Finsternis. Und das ist die Geschichte dieses Mannes, den wir den reumütigen Verbrecher nennen.

Es ist eine persönliche Geschichte, eine sehr persönliche Geschichte. Es ist eine Geschichte über einen Mann. Es ist eine persönliche Geschichte der Errettung, aber es ist auch eine typische Geschichte der Errettung aller Menschen. Vielleicht lest ihr die Geschichte und sagt: „Nun, weißt du, das ist nicht unbedingt das, was wir mit Errettung assoziieren. Es ist irgendwie rätselhaft und sieht quasi wie historische Stenografie aus; haben wir wirklich genug, um zu wissen, dass dieser Mann die notwendigen Voraussetzungen zur Errettung erfüllte?“

Nun, wenn ihr ein bisschen genauer hinseht, werdet ihr feststellen, dass die Antwort darauf definitiv Ja lautet. Diese persönliche Geschichte birgt viel mehr, als auf den ersten Blick zu erkennen ist. Es ist eine persönliche Geschichte, aber es ist auch die Geschichte von jedem, weil sie zeigt, wie alle Sünder [zu Christus] kommen. Und deshalb ist es eure Geschichte und meine Geschichte, wenn ihr Gläubige seid. Lasst uns die Geschichte betrachten. Lasst sie uns aufrollen.

Vers 39: „Einer der gehängten Übeltäter aber lästerte ihn und sprach: ‚Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns“, auf scherzhafte, sarkastische Weise. Erinnert ihr euch, dass es in Vers 32 zwei Verbrecher gab, zwei Verbrecher, die abgeführt wurden, um mit Jesus hingerichtet zu werden. Und Vers 33 besagt: „... kreuzigten sie dort [...] die Übeltäter; den einen zur Rechten, den anderen zur Linken.“ In Vers 39 lesen wir, dass einer der Verbrecher ihn lästerte. Da ist aber nicht wirklich die ganze Geschichte. Matthäus und Markus berichten uns in ihren parallelen Schilderungen des Kreuzes, dass beide Verbrecher das taten … beide Verbrecher. Sie beteiligten sich beide an der Komödie, wenn ihr so wollt, an dem Spott und der Gotteslästerung.

Die Szene entfaltet sich also langsam um neun Uhr an dem Morgen, an dem Jesus gekreuzigt wird. Sie sind Teil des Scherzes, sie sind voll und ganz beteiligt an der Gotteslästerung, die von den jüdischen Leitern angeführt und arrangiert wurde. Die Menschen schließen sich an, die römischen Soldaten schließen sich an, die Verbrecher schließen sich ebenfalls an. Und obwohl sie am Kreuz hängen und dieselben Schmerzen erleiden, wie Jesus selbst physisch erlitt, obwohl sie quälende und tödliche, unerträgliche Schmerzen leiden, bringen sie genug Energie auf, um Jesus zu beschimpfen und zu lästern. So überwältigend … so überwältigend war dieser Moment. So ansteckend war der Hass. Dafür verwenden sie ihre Energie.

Aber einer von ihnen verstummt im Bericht von Lukas plötzlich. Und wir haben nur einen, der Jesus lästert. Irgendetwas geschah mit dem anderen Verbrecher. Als die Stunden am Kreuz vorübergingen, durchlief einer der beiden degeneriertesten Menschen am Berg dort, ein Mann, der sich gewalttätigem Diebstahl widmete, ein übler Verbrecher, eine gewaltige Transformation. Das ist schockierend, 180 Grad, sein Spott verstummt. Und während sein Körper ein entsetzliches Trauma und Schmerzen erleidet, das unvergleichliche Leiden einer Kreuzigung, könnte man annehmen, dass sein Verstand verschwommen wird, während er versucht, die Schmerzen zu bewältigen und während eine Art von Schock einsetzen würde, um ihn vor den Schmerzen zu schützen, die absolut unerträglich wären ... und wir wissen, dass der Körper in der Lage ist, uns in einen Schockzustand zu versetzen, um diese Art von unerträglichen Schmerzen zu lindern. Aber in dem Moment der schlimmsten vorstellbaren Schmerzen wird sein Verstand glasklar, mit einer Klarheit und Wahrnehmung der Realität und Wahrheit, die er nie in seinem Leben erfahren hatte, mit einer Klarheit und Wahrnehmung der Wahrheit und Realität, die er einen Moment zuvor nicht erlebt hatte.

Etwas war geschehen. Plötzlich dreht er sich zu seinem Freund um und tadelt ihn für das, was er gerade getan hatte. Was ist geschehen? Ich sage euch, was geschehen ist; ein göttliches, souveränes Wunder ist geschehen. Es gibt keine andere Erklärung. Möchtet ihr eine Parallele dafür? Die beste Parallele dafür ist Paulus auf der Straße nach Damaskus. Seine Gedanken über Jesus sind Gedanken des Hasses. Seine Gedanken über jene, die den Namen Jesu bekennen, sind Gedanken der Verfolgung und der Hinrichtung. Paulus hat Dokumente. Er ist auf dem Weg nach Damaskus, um jene, die den Namen Christi anrufen, zu verfolgen und hinzurichten. Und während er mit Dokumenten in der Hand auf dem Weg dorthin ist, dringt Gott in sein Leben ein, wirft ihn zu Boden, nimmt ihm das Augenlicht und errettet ihn. So funktioniert die Errettung, Leute. Sie ist ein souveränes Wunder. Nicht immer so dramatisch, aber manchmal so dramatisch.

Das ist die beste biblische Parallele zur Bekehrung von Paulus auf der Straße nach Damaskus - ein überwältigendes Werk Gottes, um jemanden auf den rechten Weg zu bringen. Und das ist es, was Paulus sagte, als er an Timotheus schrieb: „Ich war ein Lästerer, aber Gott hat sich meiner erbarmt.“

Vergesst nicht, dieser Verbrecher wäre der verachtungswürdigste aller Menschen gewesen. Er wäre in den Augen der Juden das schlimmste Geschenk gewesen, die religiösen Juden hätten ihn als jemanden betrachtet, der nicht erlöst werden kann. Wenn ihr das mit jemand Anders verbinden möchtet, so wäre dieser Mann der verlorene Sohn. Das ist ein verdorbener Mann. Aber plötzlich, innerhalb eines Momentes, macht er eine drastische Verwandlung durch und es wird sofort offensichtlich, was geschehen ist. Er lästert nicht mehr Jesus, sondern ist entsetzt darüber, dass der andere Verbrecher Jesus lästert. Seine ganze Wahrnehmung, wie man Jesus zu behandeln hat, hat sich komplett verändert.

Und da beginnt die Geschichte. Der andere Verbrecher durchlief eine solche Veränderung nicht. Er hängt dort und lästert Jesus mit demselben höhnischen Sarkasmus: „Bist du der Christ, so rette dich selbst und uns!’“ Und es muss ihn geschockt haben, von der anderen Seite von Jesus seinen Freund zu hören, der ihm in Vers 40 antwortet, ihn tadelte und sagte: „Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in dem gleichen Gericht bist? Und wir gerechterweise, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes getan!“ Das muss ein Schock für den anderen Verbrecher gewesen sein, der Jesus lästerte. „Was ist mit dir geschehen? Was ist mit dir geschehen, seit man dich dort festgenagelt hat?“

Aber der verwandelte Mann findet den Hohn, der aus dem Mund seines Mitverbrechers kommt, abstoßend und beängstigend. Und dieser Hohn war gerade aus seinem eigenen Mund gekommen. Was dieser Mann sagt, ist der Beweis dafür, dass er sich wahrhaftig geändert hat. Die Errettung ist ein göttliches Wunder und sie manifestiert sich. Hier steckt viel mehr drin, als ihr vielleicht denkt.

Erstens wird er sich Gott und der Furcht vor Gott sehr, sehr bewusst. Dann bekennt er unverblümt seine eigene Sünde. Dann bekennt er die Sündlosigkeit Christi und bekräftigt dessen Messianität und seine Stellung als Erretter. Es ist eine erstaunliche Sache und all das sind Reaktionen auf das wunderbare, souveräne Werk des Geistes Gottes in diesem finsteren Herzen. Das ist das Licht des herrlichen Evangeliums Christi, das inmitten der Finsternis aufleuchtet und diese vertreibt.

Ich möchte die Elemente näher aufzeigen, die offenkundige Beweise dafür sind, dass Gott eine Verwandlung bewirkt hat. Der andere Sünder zeigt keine Furcht vor Gott, keine Furcht vor dem Gericht, kein Empfinden für Sündhaftigkeit, kein Empfinden für Gerechtigkeit, keine Schuldgefühle, kein Wunsch nach Vergebung, kein Verlangen nach Gerechtigkeit, kein Wunsch nach Versöhnung. Und der Verbrecher, der eine Verwandlung durchlief, sieht diesem tragischen Zustand ins Auge, der noch vor wenigen Momenten sein eigener Zustand gewesen war. Er kann diesen Zustand nicht mehr verstehen. In einem kurzen Moment vollzog er den Wechsel: Er war ein Teil dessen gewesen, doch jetzt konnte er es nicht mehr begreifen. Wie kannst du dich so verhalten? Wie kannst du so reden? Fürchtest du Gott nicht? Weißt du nicht, dass du das bekommst, was du verdienst? Weißt du nicht, dass dieser Mann gerecht ist? Was für eine Verwandlung.

Lasst uns diese Verwandlung etwas eingehender betrachten. Während der eine Verbrecher Jesus lästert, antwortet der andere und tadelt ihn; tadeln ist ein sehr starkes Wort, epitimao. Er sagte: „Fürchtest auch du Gott nicht?”

Ich möchte euch den ersten Beweis nennen, dass Gott eine Bekehrung bewirkt … die Furcht Gottes, die Furcht Gottes. Wenn jemand sich zu Christus bekehrt, wenn jemand wiedergeboren ist, wenn jemand wiedergeboren, neu ist, sagt Paulus in 2. Korinther 5,17, so ist er eine neue Schöpfung, das Alte ist vergangen, alles ist neu geworden. Das sehen wir hier ganz deutlich. Und das Erste, was wir bei einer wahren Bekehrung sehen, ist ein geschärftes Bewusstsein, dass Gott eine Bedrohung ist, Angst vor Gott zu haben, sich buchstäblich vor Gott zu fürchten. Er sucht nicht wirklich nach jemandem, der ihn vom Kreuz runterholt. Er versucht nicht, jemanden zu finden, der ihn vor dem physischen Tod bewahren kann. Er will sichergehen, dass er vor dem göttlichen Gericht bewahrt wird. Sein Problem besteht nicht wirklich darin, was mit ihm auf der Erde geschieht, sondern was mit ihm geschieht, wenn er vor den Thron Gottes tritt.

Er ist ein Jude, kein Zweifel, der im Verständnis von Gottes Gesetz erzogen wurde, im Verständnis von Gott, von Gottes Heiligkeit, Gottes Gesetz und des Gehorsams gegenüber Gottes Gesetz. Er ist jemand, der gegen Gottes Gesetz verstoßen hat. Er ist jemand, der unverblümt gegen Gottes Gesetz verstoßen hat. Er ist bekannt als jemand, der gegen Gottes Gesetz verstoßen hat. Er wurde als jemand, der gegen Gottes Gesetz verstoßen hat, verurteilt und stirbt einen gerechten Tod und das sagt er auch. Und das Gesetz der Menschen war eine Reflektion von Gottes Gesetz, zumindest in Israel. Und so weiß er, wenn die Menschen mir das antun, weil ich gegen das Gesetz Gottes verstoßen habe, was um alles in der Welt wird Gott mir antun? Plötzlich sieht er klar, was er über das Gesetz und Schuld und Sünde und Gericht gelernt hat. Er wusste, dass er ein Gesetzesübertreter war. Er wurde innerlich durch das Werk des Heiligen Geistes überführt und wurde sich bewusst, dass das, was er von einem menschlichen Richter bekam, nur ein kleiner Vorgeschmack auf das war, was er von einem göttlichen Richter bekommen würde. Dazu kommen noch die Schuld, die ihn ans Kreuz brachte, und die Tatsache, dass er den Messias lästerte und es jetzt weiß; das ruft noch mehr Schuldgefühle hervor.

Von diesem Punkt der Klarheit aus kann er sich nicht einmal vorstellen, dass er das getan hat, dass er das gesagt hat, was er zu Jesus gesagt hat, und er kann nicht verstehen, wie sein Freund das sagen kann. Er sagt in Vers 40: „Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in dem gleichen Gericht bist?“ Sie waren zwei Männer derselben Sorte. Sieh, wir bekommen genau das, was wir verdienen, fürchtest du dich nicht vor dem, was passieren wird, wenn wir vor Gott stehen werden? Wie Jesus in Lukas 12,4-5 sagte: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten […]; fürchtet den, der den Leib und die Seele in der Hölle zerstört.“

Ich werde euch Folgendes sagen, und ihr dürft das nicht vergessen. In Römer 3,18 heißt es bei der Definition des gefallenen Menschen und seiner Sündhaftigkeit: „Es ist keiner gerecht, auch nicht einer; es ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gutes tut“ etc. etc. Dieser Text von Römer 3,10 bis Vers 18 endet mit der Aussage: „Es ist keine Gottesfurcht in ihren Augen.“ Es ist charakteristisch für die Nichtwiedergeborenen, Gott nicht zu fürchten. Ein typischer Kommentar eines Nichtwiedergeborenen lautet: „Nun, ich habe ein ziemlich gutes Leben geführt, Gott lässt mich bestimmt in den Himmel.“ Wie die Juden in Römer 10, die die Gerechtigkeit Gottes nicht verstanden, lebt der Sünder nicht in Furcht vor Gott; er muss der Furcht Gottes durch die überführende Kraft Gottes unterstellt werden.

Der Verbrecher, der Jesus immer noch lästert, fürchtet Gott nicht, ebenso wie alle anderen Sünder. Aber der Sünder, der Errettung findet, wurde vom Geist Gottes zu einer tödlichen Furcht vor dem göttlichen Gericht gebracht. Und, meine Freunde, diese Realität können wir nicht zurückhalten, wenn wir mit Sündern über das Evangelium reden. Das Evangelium sagt Sündern nicht, dass Jesus sie glücklich machen wird oder dass Jesus ihnen ein besseres Leben geben wird oder dass Jesus ihre Schmerzen beseitigen oder ihnen Erfüllung bringen wird und all diese Dinge. Die Botschaft der Errettung lautet: Du bist ein Übertreter von Gottes Gesetz und befindest dich auf dem Weg zur ewigen Strafe unter Gottes Zorn. Du solltest Gott lieber fürchten.

Das ist die Botschaft. Und wenn ihr eine echte Bekehrung seht, seht ihr das, und das erinnert uns an Lukas 18, nicht wahr? Was tut der Zöllner, als er seinen Kopf beugt, auf den Boden blickt, sich an die Brust schlägt und sagt: „Herr, sei“, … was …, „mir Sünder gnädig. Lass mir keine Gerechtigkeit widerfahren. Lass mir keine Gerechtigkeit widerfahren. Lass das Gericht nicht über mich kommen.“

Wenn ihr das Evangelium verkündet, wenn ihr jemanden evangelisiert, wendet ihr euch als Erstes der Frage des göttlichen Gerichts zu. Wenn ihr sagt, jemand ist errettet … errettet wovor? Errettet vor Gott, vor Gottes Zorn, vor Gottes Gerechtigkeit, vor Gottes Gericht, errettet vor der Hölle.

Plötzlich sah er es glasklar vor seinem inneren Auge, dass er als Sünder vor Gott stehen würde, mit nichts, was ihn retten könnte. Das ist der erste Beweis der Errettung im Herzen eines Menschen. Der zweite ist das Empfinden der eigenen Sündhaftigkeit und die beiden gehören zusammen. Die Furcht Gottes gekoppelt an das Empfinden der eigenen Schuld. Vers 41: „Und wir gerechterweise, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind.“ Er sagt: „Ich bin ein Gesetzesübertreter. Ich weiß das.“ Das ist eine wahre Beurteilung seines Zustandes, wie der verlorene Sohn, der sich zu den Schweinen herablässt und versucht, am Rande des Todes mit ihnen zu essen, wie wir lesen. Jesus erzählte davon in Lukas 15. Der verlorene Sohn kam wieder zur Vernunft. Das ist der Punkt, an dem wahre Buße beginnt, wenn ihr zur Vernunft kommt. Er ist schuldig. Er ist sich seiner Sündhaftigkeit bewusst. Er sagt, in gewissem Sinne: „Ich bin ein Sünder, ich weiß, dass ich ein Sünder bin, ich erhalte das, was ich für meine Taten verdiene.“

Das ist die Einstellung eines wahren Reumütigen. Er begreift, dass er, wenn Gerechtigkeit in seinem Leben waltet, genau das bekommen wird, was er bekommt. Keine Ausreden. Er sagt nicht: „Weißt du, jemand hat mich auf Abwege geführt. Es gab schlimme Einflüsse in meinem Leben. Weißt du, ich wurde sexuell missbraucht, als ich vier Jahre alt war“, was auch immer es sein mag. Er sagt: „Schau, wir bekommen genau das, was wir für unsere Taten verdienen. Die Gerechtigkeit nimmt ihren Lauf und zwar nicht nur in der menschlichen Welt, in der Welt der Menschen; sie wird auch im Reich Gottes ihren Lauf nehmen.“ Die geistliche Realität verdeutlicht, dass der wahre Bekehrte - trotz des Systems des Judaismus, das Errettung durch Werke, Errettung durch eigene Bemühungen, Errettung durch Zeremonien etc. lehrt - um nichts bettelt, sondern seine absolute Schuld und seinen absoluten Ruin bekennt. Er hat Gott nichts zu bieten, hat nichts, um sich selbst zu empfehlen, wie der verlorene Sohn. Er kommt zurück, stinkend und am Rande des Todes. Er braucht Barmherzigkeit. Er braucht Gnade und er weiß es, er ist ein unwürdiger Sünder.

Das sind die Beweise für Gottes Wirken als Erretter. Er braucht Barmherzigkeit und das war noch nie so klar. Und übrigens, Sünde wird dem Sünder nie so klar wie in der Gegenwart von Gerechtigkeit. Wie Jesaja in der Gegenwart Gottes, der heilig, heilig, heilig ist, sagt: „Verdamme mich, denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen.“ Er war sich sehr bewusst, welches Gericht Gottes er verdient und war sich seiner großen Schuld sehr bewusst.

Es gibt ein drittes Element, das für uns ein Beweis für das Wirken Gottes in seinem Herzen wird - dass er nämlich an Christus glaubte … er glaubte an Christus. Wir reden hier von den zwei Dingen, die eine echte Bekehrung ausmachen: Buße im Rahmen der Furcht vor göttlichem Zorn und Glaube an den Herrn Jesus Christus. Und das sehen wir hier. Und die Dinge, die er über Christus sagt, sind, wenn auch kurz, wirklich recht verblüffend.

Am Ende von Vers 41 tut er, was der Sünder tun muss: Er vergleicht sich selbst mit der Perfektion Christi. „Wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes getan.“

Und hier wechselt die Geschichte von einer Beurteilung seines eigenen Zustandes zu einer Beurteilung von Jesus Christus. Genau das geschieht bei einer wahren Bekehrung. Und er geht über die Aussage „Jesus ist des Verbrechens, für das er gekreuzigt wird, nicht schuldig“ hinaus und sagt etwas sehr viel Umfassenderes als das, nämlich: „Er hat nichts Unrechtes getan.“ Ich weiß nicht, wie viel er von all den Versuchen wusste, ein Verbrechen zu finden, für das sie Christus legitim kreuzigen könnten und von der Tatsache, dass sie nie eins finden konnten. Ich weiß nicht, welchen Kontakt er mit Christus gehabt hatte. Ich weiß nicht, was er von anderen Leuten über die Perfektion von Jesus Christus gehört hatte, aber unser Herr war drei Jahre lang mit all seiner Perfektion für alle zu sehen gewesen und niemand war je in der Lage gewesen, irgendwelche legitimen Vorwürfe gegen ihn zu erheben. Der Geist Gottes gibt dem Verbrecher die Klarheit, zu verstehen, dass er als Sünder am Kreuz hängt, der genau das bekommt, was er verdient - neben jemandem, der gerecht ist und bekommt, was er nicht verdient. Er glaubt dann an die Gerechtigkeit Christi.

Und dann sprach er in Vers 42 mit ihm und sagte: „Herr, gedenke an mich, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst.“

Worum bittet er hier? In einem Wort: Vergebung. Nicht wahr? Wie wird er je in das Reich gelangen, wenn er keine Vergebung erfährt? Wusste er, dass im Alten Testament stand: „Wer ist ein Gott wie du, der die Sünden vergibt?“ Wahrscheinlich, vielleicht. Wusste er, dass Gott von Natur aus bereit war, zu vergeben? Wenn er irgendetwas über das Alter Testament wusste, dann wusste er das. Wusste er, was er brauchte? Ja, er hatte nichts, um sich selbst zu empfehlen, er brauchte Vergebung. Warum kam ihm das in den Sinn? Weil Jesus unmittelbar davor zu Gott gesagt hatte: „Vater“, … was? …, „vergib ihnen.“ Er wusste genug über Gott, um zu wissen, dass Gott ein vergebender Gott war, und jetzt, wo ihm klar ist, wer Jesus ist, als Messias Gottes, der Christus, der verheißene König, der verheißene Messias, und als er hört, wie Jesus den Vater um Vergebung für diese Menschen bittet, die ihn direkt vor seiner Nase lästerten, fragt er, ob er nicht einer dieser Empfänger [der Vergebung] sein könnte. Er weiß, was er braucht. Es geht um Vergebung durch Gnade und Barmherzigkeit.

Seht ihr, die Komponenten sind hier. Wenn der Geist Gottes eine Bekehrung herbeiführt und Licht in die Finsternis bringt, offenbart das Licht als erstes den Zorn Gottes. Die zweite Sache, die das Licht offenbart, ist die Schuld der Sünde. Die dritte Sache, die das Licht offenbart, ist die Herrlichkeit Christi und die Hoffnung auf Vergebung.

Das ist dasselbe, was der Zöllner sagte: „Oh Gott, sei mir Sünder gnädig. Gibt es Vergebung bei dir? Gibt es Vergebung bei dir?“ Und es war ihm klar, dass dieses Gebet um Vergebung recht verblüffend war, weil Jesus seinen Vater darum bat, den Menschen zu vergeben, die dabei waren, das schlimmste Verbrechen zu begehen, das je begangen worden war. Sie töten den Sohn Gottes und sie tun es voller Schadenfreude und Sarkasmus und Hohn und Verachtung. Und deshalb schlussfolgert er, wenn es Vergebung gibt, wenn es Gnade gibt, wenn es Barmherzigkeit von Gott gibt für die Menschen, die das tun, vielleicht kann es dann auch Gnade und Barmherzigkeit und Vergebung für mich geben. Vielleicht könnte ich einer von denen sein, die diese Vergebung empfangen.

Und dann sagte er, und ich liebe diese Stelle: „Jesus, Jeshua“; was bedeutet das? Jehova rettet. „Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihrem Sünden“, Matthäus 1,21. Jeshua. Er erkennt Jesus als gerecht an. Er erkennt Jesus als eine Quelle der Vergebung, der Gnade und Barmherzigkeit an. Er erkennt, dass Jesus so barmherzig und gnädig ist, dass er diesen Menschen nicht einmal diese Sünde nachträgt, sondern stattdessen Vergebung für sie möchte. Und er sieht, denke ich, all das mit einer Klarheit, die nur vom Geist Gottes kommt, der es ihm vielleicht hinsichtlich seines Hintergrundes ermöglichte, vielleicht auch aus Gesprächen, wer weiß, woher es kam, diese Klarheit, dieser Fokus, weil er die Wahrheit über Christus wissen musste. Und wenn er „Jesus“ sagt, so steckt sehr viel in diesem Wort. Er erkennt Jesus als den Erretter an.

Woher ich das weiß? Warum sonst würde er ihn bitten, an ihn zu gedenken, wenn er in seiner Königsherrschaft kommt, wenn er nicht dächte, Jesus sei derjenige, der ihn retten könnte? Er sagt nicht zu ihm: „Mein Herr, könnten Sie jemanden finden, der mich retten könnte?“ Er sagt nicht: „Könnten Sie … könnten Sie sich mit demjenigen in Verbindung setzen, der dafür zuständig ist, Menschen wie mich zu retten?“ Er sagt: „Jesus, Jeshua, rette mich.“

Gedenke an mich … mehr als ein Gedanke. Wisst ihr, wir meinen „gedenken“ ist eine verschwommene, diffuse Sache. Davon spricht er hier nicht. Es geht um sehr viel mehr. Es ist ein Plädoyer eines reumütigen, unwürdigen Sünders für Gnade und Barmherzigkeit und in Wirklichkeit sagt er: „Rette mich vor dem Gericht Gottes. Rette mich vor dem, was ich verdiene. Vergib mir, du selbst hast darum gebetet. Kann ich einer von denen sein, die eine Antwort auf dein Gebet sind?“

Und dann - und diese Stelle liebe ich, er hat eine ziemlich umfassende Christologie, denn er sagt: „Gedenke an mich, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst.“ Er hat die … er hat die alttestamentarische Eschatologie. Was lehrte das Alte Testament? Dass der Messias am Ende des Zeitalters in Herrlichkeit kommen und ein Reich errichten würde, nicht wahr? Er würde alle Verheißungen an Abraham, an David, alle wiederholten Verheißungen des Alten Testaments erfüllen, die immer wieder von den Propheten angeführt worden waren, einschließlich des Neuen Bundes, der Errettung Israels und der Errichtung eines Reichs auf Erden. Das wird im Alten Testament sehr ausführlich definiert und beschrieben, ein tatsächliches irdisches Reich, in dem Israel errettet, Jerusalem erhoben und der Messias seinen Thron in Jerusalem errichten würde, von dem er über die Welt herrschen würde. Die Welt würde voller Erkenntnis und Frieden sein und Jesus würde mit einem eisernen Stab in Gerechtigkeit und Herrlichkeit regieren. Der Verbrecher verfügt über ein messianisches Verständnis. Er versteht, dass der Messias ein Reich bringen wird.

Und so sagt er: „Herr, gedenke an mich, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst!“ Niemand überlebte eine Kreuzigung. Deshalb glaubte er auch, dass Jesus sterben und … was? … auferstehen und sein Reich bringen würde. Das ist eine recht gute Christologie. Genau das ist es, was er hier sagt. Gedenke an mich, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst. Er sagt: „Das ist nicht dein Ende.“ Wie der Hauptmann, erinnert ihr euch, der sagt: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.“ Er ist überzeugt.

Ihr sagt: „Nun, vielleicht … vielleicht wusste er, dass Jesus Macht über Leben und Tod hatte.“ Wahrscheinlich. Denn jeder in der Stadt wusste, dass Jesus Lazarus von den Toten auferweckt hatte. Und Matthäus berichtet uns in Matthäus 27, dass, als die Verbrecher ihn lästerten und die anderen Menschen sagten „Du, der du gesagt hast, wenn ihr diesen Tempel zerstört, werde ich ihn in drei Tagen aufbauen“, sie Jesus über seinen Anspruch auf Auferstehung von den Toten verhöhnten. Die Auferstehung wurde also am Fuße des Kreuzes zu einem Streitpunkt. Der Verbrecher hat sehr genau verstanden, wer Christus ist. Er versteht, dass er der Messias ist. Er ist der von Gott gesalbte und auserwählte König, weil er das Reich einleiten wird. Er versteht, dass Jesus gerecht ist. Er versteht, dass Jesus ein Erretter ist. Er versteht, dass Jesus sterben und auferstehen wird. Und Jesus wird in seiner Königsherrschaft kommen und die Heiligen mit sich bringen, die zu ihm gehören. Und der Verbrecher will einer von ihnen sein. Das ist ein eschatologisches Gesuch.

Im Alten Testament betrachteten die Juden ihren Tod als bis zum Ende des Zeitalters andauernd und die Herrlichkeit des Reichs als eine Art Wartezustand. Sie verstanden nicht sehr genau, was nach dem Tod geschah. Sie sprachen über das Totenreich und das Grab und seine Vorstellung war „Vielleicht, Herr, in der Zukunft, am letzten Tag, nachdem du gestorben und auferstanden bist und deine Heiligen zum Leben erweckt hast“; er wusste wahrscheinlich aus Daniel 12, dass die Heiligen zum Leben erweckt und zu einem Ort der Herrlichkeit im Reich gebracht werden. „Wenn jener Tag kommt, Herr, könnte ich dann in deinem Reich sein?“ Er wusste, das würde reine Gnade sein, es würde reine Barmherzigkeit sein. „Würdest du mich zum Leben erwecken und mich zu einem Teil deines Reichs machen?“ Und er spricht über die Herrlichkeit dieses messianischen Reichs in jener Endzeit, das dann zum ewigen Reich im neuen Himmel und auf der neuen Erde wird, wo Christus für immer und ewig regieren wird. „Ich möchte bei den Heiligen in der Herrlichkeit des Reichs sein. Ich weiß, ich bin unwürdig, aber würdest du an mich gedenken? Würdest du mich mitbringen, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst?“

Die Antwort, die Jesus ihm gibt, ist absolut verblüffend. Vers 43: „Und Jesus sprach zu ihm: ‚Wahrlich, ich sage dir’, wahrlich, ich sage dir. Warum fügt er „wahrlich“ hinzu? Weil das so schwer zu glauben ist, das ist wirklich schwer zu glauben, das ist wirklich unmöglich zu glauben. Das ist ein weiterer Angriff auf die Empfindsamkeiten der religiösen Führer, wie der Vater, der auf den verlorenen Sohn zuläuft und dessen gesamten Kopf mit Küssen bedeckt, ihm ein Gewand, einen Ring und Sandalen anlegt und ihn wieder voll als Sohn anerkennt, ihn mit sich nach Hause nimmt, ein Fest veranstaltet, eine vollständige Versöhnung, volle Sohnschaft, uneingeschränkter Reichtum, uneingeschränkte Ressourcen. Das ist ein Schock, denn man umarmte nicht einfach einen verdorbenen Sünder, der sein ganzes Leben sündhaft gelebt hatte, der verdorben ist ... hier handelt es sich um einen verlorenen Sohn, ein Verlorener, der an einem Kreuz hängt; hier endet ein verlorener Sohn letztendlich, selbst Menschen erkennen das. Er wird dort gekreuzigt und das, was Jesus zu ihm sagt, ist empörend.

Er sagt: „Wahrlich, ich sage dir“, und er wirft das „wahrlich“ dort ein, weil es einfach zu schwer zu glauben ist, „heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Wenn Jesus römisch-katholisch gewesen wäre, hätte er gesagt: „Ja, bis das Reich kommt, wirst du vielleicht aus dem Fegefeuer raus sein.“ Oder wenn er dem jüdischen System der Werke angehört hätte, hätte er sagen müssen: „Weißt du was? Deine Einstellung gefällt mir, aber du hast nicht genug Zeit, um deinen Weg ins Reich zu erarbeiten, du bist fast tot. Es gibt nicht viel Hoffnung für dich.“

Was ist dieses „heute … heute?“ „Heute werde ich dir einen Platz im Paradies schaffen, ganz am Rande, und wenn du dort oben Anzeichen für geistliche Entwicklung erkennen lässt, bringen wir dich näher an die Stadt?“

Nein. „Heute wirst du“, wie lauten die nächsten Worte? „Mit mir“. Hatte er das Recht, bei Christus zu sein? Machst du Witze? Mit mir? Heute; was hatte er getan, um das zu verdienen? Nichts, er würde tot sein, bevor er irgendetwas tun konnte. Das ist Gnade, nicht wahr? Das ist der Vater, der den Sohn küsst, das ist volle Versöhnung, ohne Aufschub. Heute … Paradies, paradeisos, ein altes persisches Wort für „Garten“. Es ist ein Synonym für „Himmel“. In 2. Korinther 12 sagt Paulus in Vers 2: „Ich wurde in den dritten Himmel entrückt.“ Und in Vers 4 sagt er: „Er wurde in das Paradies entrückt.“ Dieselbe Sache, der dritte Himmel. Der erste Himmel ist die Atmosphäre, der zweite Himmel sind die Gestirne, der dritte Himmel ist der Wohnsitz Gottes, das ist das Paradies. Oder Offenbarung 2,7, wo Jesus sagt: „Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist.“ Wenn ihr euch Offenbarung 21 und 22 zuwendet, werdet ihr feststellen, dass der Baum des Lebens im Himmel ist. Er sagt hier also nichts weiter, als dass der Verbrecher heute mit ihm im Himmel sein wird. Es gibt keine Wartezone, es gibt keine Übergangszone. Entrückt vom Leib, in Gegenwart des Herrn, dahinscheiden und bei Christus sein. Wenn das nicht … wenn das nicht eine großartige Illustration der Gnade ist, dann weiß ich auch nicht. Hier haben wir einen Mann, dessen gesamten Leben ihn für die Hölle qualifizierte. Und innerhalb eines Moments kam ein souveräner Gott herunter, gab ihm komplette Klarheit über Gott und Christus und rettete ihn durch die Macht des Heiligen Geistes vor dem göttlichen Gericht und traf ihn am selben Tag im Himmel und hatte Gemeinschaft mit ihm.

Könnt ihr verstehen, wie vollkommen inakzeptabel das für ein System der Gerechtigkeit durch Werke ist? Und es gibt hier noch etwas Anderes, das mir auffällt. Die meisten von uns haben sich in ihrem Leben als Christ irgendwann einmal die Frage gestellt: „Bin ich wirklich ein Christ?“ Verständlich? „Ich frage mich, ob ich wirklich errettet bin?“ Und einige Menschen haben damit größere Schwierigkeiten als andere. Wäre es nicht prima, wenn Jesus in dem Moment, als ihr errettet wurdet, auf der Bildfläche erschienen wäre und gesagt hätte: „Du wirst mit mir im Paradies sein?“ Das wäre schön. Diese Art von solider Garantie. Wow!

Das ist eine derartige Freundlichkeit und ein solcher Trost für einen Mann, der zu diesem Zeitpunkt von seiner eigenen Sünde so überwältigt gewesen wäre, so sehr damit gekämpft hätte, zu verstehen, was Jesus gerade gesagt hatte, nämlich „Heute wirst du mit mir im Paradies sein“, der von der quälenden Realität seines ganzen Lebens in Sünde geplagt worden wäre und nichts Anderes als Beweis gehabt hätte, worauf er sich verlassen kann. Und so sagte Jesus ihm einfach, um ihm jede unnötige Sorge zu nehmen: „Du wirst mit mir dort sein … mit mir.“

Der Himmel ist kein Ort, wohin wir gehen und Jesus ansehen können. Der Himmel ist ein Ort, wo ihr bei ihm sein werdet. Er wird dort mit euch wohnen. Der Verbrecher bat um einen Platz in einem künftigen Reich und Christus gab ihm einen Platz in seiner Gegenwart, an jenem Tag und für alle Ewigkeit. Wow … unvorstellbar für den älteren Bruder, oder? Sofortiger Einzug in den Himmel. Er glaubte an ein irdisches Reich, ein messianisches Reich. Er glaubte, das Reich würde von Heiligen bevölkert sein und vom Messias regiert werden. Er glaubte, Jesus sei der Messias, Jesus sei der Erretter, Jesus sei der Gerechte, Jesus biete gnädige Barmherzigkeit und er bat um jene Vergebung und erhielt sie.

Also hatten die Spötter unrecht. Jesus kann retten, aber er kann Sünder nur retten, indem er sich selbst nicht rettet. Verstand der Verbrecher in jenem Moment, dass Jesus tatsächlich am Kreuz hing und unschuldig war? Ja. Verstand er auch, dass Jesus seine Schuld trug? Ich weiß nicht, aber der Zöllner in Lukas 18, der sich an die Brust schlug und sagte „Oh Gott, sei mir Sünder gnädig“, verstand das Kreuz nicht. Vor dem Kreuz und vor der Auferstehung, dies ist ein klassisches Beispiel einer alttestamentarischen Bekehrung, aber sie geht über eine alttestamentarische Bekehrung hinaus, geht es darum, zu Christus zu kommen, und er glaubt, soweit er die Wahrheit Christi kennen kann.

Also hatten die Spötter tatsächlich unrecht. Er kann retten, aber um andere zu retten, muss er sein eigenes Leben geben. Das ist die Geschichte eines Mannes und es ist die Geschichte von uns allen. Wir alle wurden durch souveräne Gnade ergriffen, nicht wahr, erhielten Licht inmitten der Finsternis und Leben inmitten des Todes, als wir uns mit dem Zorn Gottes auseinandersetzten, mit der Realität der Sünde und der Wahrheit Christi und um Gnade und Vergebung baten. Und unser Herr ist so bereitwillig, dass er, sobald ihr fragt, bereitwillig sagen möchte: „Heute - wenn dies der Tag ist, an dem du stirbst - wirst du bei mir sein.“

Manche Menschen denken, dass Jesus bei seinem Tod drei Tage in die Hölle hinabfuhr. Nein. Er verkündete seinen Triumph, aber am selben Tag noch war er mit diesem Verbrecher im Himmel. Was für eine Barmherzigkeit! Und das ist die Gnade, die jeder erfährt, der um Vergebung bittet.

[Gebet]

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