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Wir kommen jetzt zu der wunderbarsten und heiligsten Zeit des Gottesdienstes, wo wir Gottes Wort aufschlagen und zuhören, wie er zu uns spricht. Wir sind im Timotheusbrief, Kapitel 4, und befassen uns mit den Versen 1 bis 5. Wir haben bereits zwei Wochen mit diesen fünf Versen verbracht und werden noch diese Woche und eine weitere Woche damit verbringen. Die Tiefgründigkeit der darin enthaltenen Wahrheit war sehr ergreifend für mich und ich gehe davon aus, dass es euch auch so geht.

Wie ihr wisst, ist dieser Monat bei Grace Community Church „Commitment Month“ und da scheint es angemessen, diesen Teil der Schrift zu studieren, denn in diesen fünf Versen ruft Paulus den jungen Timotheus zu vollkommener Hingabe an den Dienst auf, den sein Herr ihm auferlegt hat. Hier, in Kapitel 4, ruft Paulus Timotheus in seinem allerletzten Brief noch ein letztes Mal zum höchsten Maß von aufopfernder Pflichterfüllung für Jesus Christus auf. Das ist der letzte Aufruf zu Vortrefflichkeit im Dienst. In gewissem Sinne fassen diese beiden Verse alles zusammen, was Paulus bereits von Timotheus verlangt hat.

Als ich diese Woche zurückblickte und 1. und 2. Timotheus las und in meinem Kopf alles durchging, was Paulus von Timotheus erwartete, war ich überaus erstaunt über die breite Verantwortung, die er ihm übertragen hatte. Ich möchte für euch nur kurz den Maßstab wiederholen, den Paulus Timotheus in diesen beiden Episteln für den Dienst vorgegeben hatte. Paulus lehrte Timotheus, dass er Irrlehrer zurechtweisen und sie zu einem reinen Herzen, einem reinen Gewissen und einem aufrichtigen Glauben aufrufen müsse. Er lehrte Timotheus, dass er für göttliche Wahrheit und Gottes Ziele kämpfen und dabei seinen eigenen Glauben und ein reines Gewissen bewahren müsse. Er lehrte Timotheus, dass er für die Verlorenen beten und die Männer der Gemeinde darin anleiten müsste, dasselbe zu tun, dass er die Frauen aufrufen müsste, ihre von Gott gegebene Rolle der Unterordnung zu erfüllen, gottesfürchtige Kinder zu erziehen und ein Vorbild im Glauben, in der Liebe und in der Heiligkeit zu sein und Selbstbeherrschung zu üben.

Er lehrte Timotheus, dass er geistliche Leiter für die Gemeinde sorgfältig auswählen müsste, auf der Grundlage ihrer Gottesfurcht und Tugendhaftigkeit. Dass er Irrlehre und jene, die diese verbreiteten, identifizieren muss. Dass er sich ständig am Wort der Schrift erbauen muss und an der gesunden Lehre des Wortes und alle Geheimnisse und falschen Lehren vermeiden muss. Er muss sich zum Zweck der Gottesfurcht selbst züchtigen. Er muss mutig die Leitung übernehmen, wenn er die Wahrheit von Gottes Wort lehrt. Er muss ein Vorbild geistlicher Tugend sein, dem alle folgen können. Er muss die Schrift treu lesen und sie öffentlich erklären und anwenden. Er muss in seinem eigenen Leben Christus immer ähnlicher werden. Er muss, wenn er sein Volk mit dessen Sünden konfrontiert, barmherzig und sanft sein. Er muss besondere Rücksicht und Fürsorge bei Witwen walten lassen. Er muss treue Pastoren ehren, die hart arbeiten, und darf sich nie Anschuldigung gegen diese anhören, sofern sie nicht von zwei oder drei Zeugen bestätigt werden. Er muss Gemeindeleiter sehr sorgfältig auswählen und darauf achten, dass sie reif sind und sich bewährt haben. Er muss sich um sein physisches Wohlergehen kümmern, damit er stark genug für den Dienst ist. Er muss der Liebe zum Geld entfliehen und Gerechtigkeit, Gottesfurcht, Glauben, Liebe, Beharrlichkeit und Sanftmut anstreben.

Er muss gegen alle Feinde und alle Angriffe für den Glauben kämpfen. Er muss alle Gebote des Herrn einhalten. Er muss das Wort Gottes als heiliges Amt und als Schatz bewahren. Er muss das Geschenk Gottes in sich lebendig und nützlich erhalten. Er darf nicht schüchtern sein, sondern muss kraftvoll sein. Er darf sich Christi oder irgendeines Menschen, der Christus dient, nie schämen. Er muss an der Wahrheit festhalten und sie bewahren. Er muss einen starken Charakter haben. Er muss dafür sorgen, dass treue Menschen ihn nachahmen. Er muss Schwierigkeiten und Verfolgungen um Christi willen bereitwillig ertragen. Er muss sein Auge allezeit auf Christus gerichtet haben.

Er muss voller Autorität führen. Er muss die Schrift präzise auslegen und anwenden. Er soll nutzlose Gespräche, die nur zu Gottlosigkeit führen, vermeiden. Er soll ein Werkzeug der Ehre sein, von der Sünde abgesondert und dem Herrn nützlich. Er soll jugendlichen Lüsten fliehen und der Gerechtigkeit, dem Glauben und der Liebe nachjagen. Er soll sich nicht in philosophische und theologische Streitfragen verwickeln lassen. Er soll nicht streitsüchtig sein, sondern milde, fähig zu lehren, sanftmütig und geduldig im Ertragen von Bosheiten. Und er muss gefährlichen Zeiten mit einer soliden Kenntnis von Gottes Wort begegnen.

Was für eine Liste, oder? Das ist die Art von Auftrag, die jedem jungen Mann übertragen werden sollte, der Gott dienen will. Und ich sage euch, diesen Auftrag zu erfüllen erfordert euer ganzes Leben. Aber was für ein Privileg ist es doch, so eine hohe Berufung erhalten zu haben. James Mason Brown hatte recht, als er vor vielen Jahren sagte: „Das einzig wahre Glück entsteht dadurch, dass wir uns für ein großartiges Ziel aufgeben … das einzig wahre Glück entsteht dadurch, dass wir uns für ein großartiges Ziel aufgeben.“ Ehrlich gesagt, Leute, ist der beste Teil des Lebens denen vorbehalten, die sich selbst voll und ganz für ein Ziel aufopfern. Und das höchste Ziel ist die Ehre Gottes und das Evangelium seines Sohnes, des Herrn Jesus Christus. Der beste Teil des Lebens ist also jenen vorbehalten, die sich selbst für die Ehre Gottes und das Evangelium Christi aufopfern.

Um uns näher damit zu befassen, brauchen wir eine Perspektive. Und es schien mir, dass in all dem, was Paulus zu Timotheus gesagt hat, die Betonung auf dem Charakter liegt … die Betonung liegt auf Hingabe, nicht auf Erfolg. Es wird nichts darüber gesagt, wie viele Leute in seiner Gemeinde sein sollen. Es wird nichts darüber gesagt, wie groß seine Gemeinde ist oder wie viel Geld sie einnimmt oder wie viel Einfluss sie hat. Es wird nichts darüber gesagt, wie die Welt ihn verehren, schätzen oder akzeptieren soll. Erfolg wird überhaupt nicht erwähnt. Darum geht es nie. Hier geht es nicht um Erfolg, hier geht es um Vortrefflichkeit. Wenn ihr mir erlaubt, würde ich gerne kurz etwas über den Unterschied zwischen diesen beiden Dingen sagen.

Keine einzige Anweisung von Paulus an Timotheus hat etwas mit Erfolg zu tun. Alle Anweisungen haben mit dem Einsatz für persönliche Vortrefflichkeit zu tun. Sie haben damit zu tun, dass Timotheus das ist, was Gott für ihn vorgesehen hat, ausgehend von seinem von Gott verliehenen Potenzial. Ehrlich gesagt sind manche Menschen mehr an Erfolg als an Vortrefflichkeit interessiert. Manchmal sind alle von uns versucht, eher nach Erfolg als nach Vortrefflichkeit zu streben. John Johnson behauptet in seinem Buch Christian Excellence, dass Erfolg und Vortrefflichkeit miteinander konkurrierende Ideale sind. Mit anderen Worten behauptet er, dass die Energie und Kreativität des Menschen sich auf eines dieser beiden Dinge konzentrieren. Der Mensch ist entweder dazu getrieben, erfolgreich zu sein oder vortrefflich zu sein. Jemand, der erfolgreich ist, ist nicht automatisch vortrefflich und vortrefflich zu sein bedeutet nicht automatisch, dass man in den Augen der Welt erfolgreich ist.

Ich möchte versuchen, euch den Unterschied begreiflich zu machen. Um Erfolg zu definieren, könnten wir sagen, dass Erfolg darin besteht, gesellschaftliche Ziele zu erreichen, die unsere Bedeutung in der Gesellschaft erhöhen. Habt ihr das verstanden? Erfolg bedeutet, gesellschaftliche Ziele zu erreichen, die unsere Bedeutung in der Gesellschaft erhöhen. Status – und Erfolg bringt in der Regel vier Dinge mit sich: Macht, Prestige, Wohlstand und Privilegien. Macht – ihr habt einen Einflussbereich, einen Herrschaftsbereich. Prestige – ihr seid angesehen, werdet verehrt, seid geachtet, werdet bewundert und beneidet. Wohlstand – ihr habt es geschafft. Privilegien – ihr könnt die Dinge tun, die andere Menschen nicht tun können. Ihr habt Zugang, ihr gehört dem inneren Kreis an. Erfolg … Erfolg bedeutet, gesellschaftliche Ziele zu erreichen, die unsere Bedeutung in der Gesellschaft erhöhen.

Ich möchte euch eine Frage stellen. Was hat Erfolg mit Charakter zu tun? Nicht viel. Ich würde wagen zu behaupten, dass die mächtigen, angesehenen, wohlhabenden und privilegierten Menschen in unserer Gesellschaft nicht unbedingt Menschen mit vortrefflichem Charakter sind. Dennoch ist Erfolg immer noch das, wonach die meisten Menschen streben.

Nun, wie steht es mit Vortrefflichkeit, was ist das? Ich möchte euch eine Definition geben. Vortrefflichkeit ist das Streben nach qualitativ hochwertiger Arbeit und Anstrengung, egal, ob die Gesellschaft das anerkennt oder nicht. Vortrefflichkeit ist das Streben nach qualitativ hochwertiger Arbeit und Anstrengung, egal, ob die Gesellschaft das anerkennt oder nicht. Erfolg strebt nach Status, Vortrefflichkeit strebt nach Befriedigung, das Beste gegeben zu haben. Erfolg steht in Beziehung zu anderen in der Gesellschaft. Vortrefflichkeit steht in Beziehung zu eurem eigenen Potenzial. Erfolg strebt danach, von Leuten geschätzt zu werden, Vortrefflichkeit strebt danach, so gut zu sein, wie es mir möglich ist. Erfolg strebt danach, Menschen zu gefallen, Vortrefflichkeit strebt danach, Gott zu gefallen. Erfolg bietet ein erhofftes Ziel, Vortrefflichkeit bietet einen vorhandenen Maßstab. Erfolg misst unseren Wert am Vergleich mit anderen, Vortrefflichkeit misst unseren Wert daran, wie wir im Vergleich zu unserem eigenen Potenzial abschneiden. Erfolg gewährt seine Belohnung nur wenigen, wird aber von der breiten Masse erträumt. Vortrefflichkeit steht allen Menschen offen, wird aber nur von wenigen akzeptiert. Erfolg konzentriert sich auf das Äußere und wird zu einem Appetitanreger für den unersättlichen Appetit des geltungssüchtigen Verbrauchers. Aber Vortrefflichkeit richtet den Lichtstrahl nicht auf das Äußere, sondern auf den inneren Geist und wird zum stillen, aber alles beherrschenden Gewissen der gewissenhaften Person, die sich nach Integrität sehnt. Erfolg verkörpert Fantasie und ein zwanghaftes Haschen nach dem Goldtiegel am Ende des Regenbogens. Vortrefflichkeit bringt uns auf den Boden der Tatsachen zurück und zu einer tiefen Dankbarkeit für die verheißene Freude, wenn wir unser Bestes tun.

Erfolg ermutigt Zweckmäßigkeit und Kompromisse und das veranlasst uns, Menschen als Mittel zum Zweck zu behandeln. Vortrefflichkeit pflegt Prinzipien und Konsequenz, und das sorgt dafür, dass wir alle Menschen als intrinsisch wertvoll behandeln, als Gipfel von Gottes himmlischer Schöpfung. Meine Lieben, Erfolg verblasst im Vergleich zur Vortrefflichkeit. Vortrefflichkeit hat mit dem Charakter zu tun. Vortrefflichkeit hat mit Integrität zu tun. Vortrefflichkeit hat damit zu tun, so gut zu sein, wie ihr könnt. Erfolg hat nicht automatisch irgendetwas mit einem dieser Dinge zu tun. Erfolg kann billig sein. Er ist oft billig. Man kann über Abkürzungen zu Erfolg gelangen. Man kann lügen und betrügen und stehlen und rauben, aber für Vortrefflichkeit werdet ihr den vollen Preis zahlen. Sie wird nie billig sein, nie. Sie wird nie im Preis herabgesetzt. Sie wird euch immer alles kosten, immer ... immer. Aber sie ist das dauerhafteste, lohnendste Ideal.

Hört euch einmal die Worte von David Neff an: „Erfolg ist der Schlüssel, den sie euch reichen, wenn sie euch mögen. Es ist egal, warum. Sie geben euch einfach den Schlüssel, der die exklusive Eigentumswohnung aufschließt und das mächtige Schnurren eures neuen Mercedes auslöst. Und euch Zugang zu den Waschräumen der Führungskräfte gewährt. Erfolg ist etwas, was sie euch geben. Vortrefflichkeit ist anders. Das ist etwas, was in euch steckt. Es ist etwas, das ihr tut und das die Gedanken und Muskeln streckt. Sie servieren euch Erfolg, wenn ihr hoch im Kurs steht, wenn eure Verkaufszahlen gut sind oder wenn die begierige Masse ihr schmuddliges Geld hinknallt, um eure Sachen zu kaufen; und sie werden euch den Erfolg bei Tagesanbruch wegnehmen. Erfolg liebt One-Night-Stands im Ritz, erwartet jedoch nie, „Ich will“ zu sagen. Erfolg ist ein Tagesausflügler, Erfolg neckt uns. Der Erfolg wird euch vergessen“, und dann kommt eine Zeile, die ich liebe, „Vortrefflichkeit überdauert, wenn die Massen weiterziehen.“ Vortrefflichkeit überdauert, wenn die Massen weiterziehen.

Was treibt euch geistlich an? Erfolg? Oder Vortrefflichkeit? Bernhard, der alte Heilige aus dem Mittelalter, hatte einen Arbeitstisch und auf dem stand geschrieben: „Bernhard, wozu bist du hier?“ Er sah diese Worte jeden Tag. „Bernhard, wozu bist du hier?“ Er stellte sich die tiefste Frage, was ist dein raison d’être, wie die Franzosen sagen, wofür existierst du, strebst du nach Erfolg oder Vortrefflichkeit? 1932 schrieb George Henderson aus Südafrika etwas, das mir sehr gefällt: „Der Wunsch, hilfreich zu predigen, ohne die notwendigen Vorbereitungen dafür zu treffen, ist kein wahrer Ehrgeiz, sondern schlicht und einfach Wunschdenken.“ Hört mir gut zu. Unsere Gesellschaft ist voll von Menschen, die von Wunschdenken geprägt sind. Sie wünschen sich viel, aber sie verstehen nicht, was erforderlich ist, um die notwendigen Vorbereitungen zu treffen, die zu Vortrefflichkeit führen. Oftmals streben wir nach Erfolg statt nach Vortrefflichkeit. Das Eine ist Hochmut, das Andere ist Demut. Das Eine besagt, ich bin damit zufrieden, so gut zu sein, wie ich es sein kann, das Andere sagt, ich bin erst zufrieden, wenn ich besser bin als du. Das ist Erfolg.

Betrachtet es auch einmal vom Standpunkt des Dienstes aus, wie Henderson das ebenfalls gesagt hat: „Einige junge Männer schätzen ihre eigenen Kräfte so hoch ein, dass sie sich an den sie umgebenden Einschränkungen reiben; sie sind der Meinung, sie wurden für das Universum gemacht, nicht für das kleine Dorf, in dem sie ihren Dienst ausüben. Die Schrift erinnert uns jedoch daran, dass das Geschenk dem Menschen Raum macht, Sprüche 18,16, und die Natur lehrt uns, dass Gott den Geschöpfen, die fliegen sollen, Flügel verleiht. Wenn wir also nach Positionen streben, die wir nicht in der Lage sind, angemessen zu besetzen, zeigen wir lediglich unsere Inkompetenz.“ Das ist wirklich tiefschürfend.

Wenn ihr Erfolg auf einer Ebene anstrebt, die eure Fähigkeiten überschreitet, werdet ihr eure Inkompetenz nur so vergrößern, dass jeder sie sieht. Wieviel besser ist es doch, einfach so gut zu sein, wie ihr es sein könnt, auf dem Niveau, das Gott für euch vorgesehen hat?

Der große Dr. Joseph Parker hielt vor vielen Jahren einmal eine interessante Predigt mit dem Titel „Von großen und kleinen Uhren“. Ich möchte hier eine Geschichte zitieren, die er darin erzählte. „Eine kleine Uhr, die sehr filigran gemacht war, war unzufrieden mit ihrem kleinen Einflussbereich in der Tasche einer Dame. Sie beneidete Big Ben, die große Turmuhr in London. Und eines Tages, als sie mit ihrer Ladyschaft die Westminster Bridge überquerte, sagte die kleine Uhr: ‚Ich wünschte, ich könnte dort oben sein, dann könnte ich einer großen Menge dienen.‘ Du wirst deine Gelegenheit bekommen, kleine Uhr. Und so wurde die kleine Uhr auf dramatische Weise zum Turm gebracht und von einem schmalen Faden ganz bis nach oben gezogen, wo sie direkt vor Big Ben hing.

„Als sie ganz oben ankam, stand ihre Besitzerin am Boden, sah nach oben und sagte: ‚Wo bist du, kleine Uhr? Ich kann dich nicht sehen.‘“

Dann hielt Joseph Parker in seinem dramatischen Stil inne und sagte: „Ihre Erhebung hatte sie bedeutungslos werden lassen.“

Wenn ihr genauso sein wollt, wie Gott euch gemacht hat, aber dabei so gut sein wollt, wie es euch möglich ist - das ist Vortrefflichkeit. Erfolg könnte euer Ende sein.

Paulus sagt hier etwas Ähnliches zu Timotheus. Er ruft Timotheus nicht dazu auf, erfolgreich zu sein, er ruft ihn vielmehr dazu auf, vortrefflich zu sein. In diesem Text gibt es acht Elemente, die von einem vortrefflichen Prediger verlangt werden. Lasst uns nur noch einmal die erwähnen, die wir bereits betrachtet haben.

Erstens hat er bereits angemerkt, dass ein vortrefflicher Prediger die Ernsthaftigkeit seiner Aufgabe versteht, Vers 1: „Daher ermahne ich dich ernstlich vor dem Angesicht Gottes und des Herrn Jesus Christis, der Lebendige und Tote richten wird, um seiner Erscheinung und seines Reiches willen:“ Das ist die Ernsthaftigkeit dieser Aufgabe. Wenn ihr vortrefflichen Dienst leisten wollt, müsst ihr erkennen, dass ihr gerichtet werdet. Ihr müsst auch begreifen, dass derjenige, der euch richten wird, derselbe ist, in dessen Gegenwart ihr jetzt dient. Euer Richter ist also jetzt gegenwärtig und sieht alles, was ihr tut. So ernst ist die Aufgabe. Der Dienst, den ihr jetzt verrichtet, geschieht vor den Augen desjenigen, der euch richten wird. Es muss also ein Verständnis der Ernsthaftigkeit dieser Aufgabe geben.

Vortrefflichkeit im Dienst verlangt, dass ihr den Inhalt dieser Aufgabe versteht, Vers 2: „Verkündige das Wort.“ Der Inhalt für einen treuen Diener Gottes wird ganz klar als das Wort Gottes definiert. Unsere Aufgabe besteht darin, die göttliche Offenbarung zu verkündigen, dieses heilige Buch. Wir sollen es verkündigen.

Drittens, das Ausmaß seines Auftrags. Er muss verstehen, wie weitreichend der Auftrag zur Verkündigung ist. In Bezug auf die Zeit soll er jederzeit bereit sein, sei es gelegen oder ungelegen. Wie ein Autor es ausdrückte: „Es gibt nur zwei Zeiten, wann man predigen darf … wenn es gelegen ist und wenn es ungelegen ist.“ Das bedeutet jederzeit, überall.

Und dann spricht er nicht nur über die zeitliche Dimension des Dienstes, sondern auch über den Ton. Er soll negativ sein … überführen und tadeln. Und positiv … mit aller Langmut und Belehrung ermahnen. Jeder vortreffliche Diener Gottes wird also die Ernsthaftigkeit seiner Aufgabe verstehen, den Inhalt der Aufgabe und das Ausmaß seines Auftrags. Er soll verkündigen. Er soll jederzeit verkündigen. Wie das alte Glaubensbekenntnis sagt, soll er „kein Opfer außer Golgatha, keinen Priester außer Christus, keinen Beichtstuhl außer den Thron der Gnade und keine Autorität außer das Wort Gottes“ verkündigen. Er wird Zuhörer bei seinen Predigten haben, also sollten sie interessant sein. Seine Predigten sollen verstanden werden, also sollten sie unmissverständlich sein. Seine Predigten sollen nützlich sein, also sollten sie praktisch sein. Seine Predigten sollen befolgt werden, also sollten sie biblisch sein. Der vortreffliche Prediger wird sich durch vortreffliche Predigten auszeichnen, weil er die Ernsthaftigkeit, den Inhalt und das Ausmaß seiner Aufgabe versteht.

Das bringt uns zum vierten Punkt, mit dem wir uns heute früh befassen werden, der Dringlichkeit seiner Aufgabe. Und das ist ein dramatischer Teil des Textes. Nachdem Paulus Timotheus in den ersten beiden Versen zur Vortrefflichkeit in Predigt und Lehre aufgerufen hat, spricht er jetzt zu ihm über Feindseligkeit. Der Dienst unterliegt einer gewissen Dringlichkeit aufgrund der Aussage in Versen 3 und 4, die wir uns jetzt ansehen wollen. „Denn es wird eine Zeit kommen …“ Haltet an dieser Stelle bitte inne. Das ist eine Prophezeiung, das leitet eine Prophezeiung ein … es wird eine Zeit kommen. Das ähnelt sehr Kapitel 3, Vers 1: „Das aber sollst du wissen, daß in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden.“ Es ähnelt 1. Timotheus 4,1 sehr, wo der Geist ausdrücklich sagt: „In späteren Zeiten [werden] etliche vom Glauben abfallen.“ Hier entsteht also der Eindruck einer dritten Prophezeiung an Timotheus. In der ersten hieß es: „Timotheus, es wird eine Zeit kommen, in der die Menschen vom Glauben abfallen werden.“ In der zweiten: „Es werden gefährliche Zeiten in der Gemeinde kommen.“ Und dann die dritte, in der es heißt: „Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben, und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.“

Darin, liebe Freunde, besteht die Dringlichkeit der Aufgabe. Wir müssen unsere Aufgabe jetzt erfüllen, weil die Zeit kommen wird, wenn die Menschen nicht zuhören werden. Diese Zeit kommt in der gesamten Kirchengeschichte, es hat solche Zeiten in verschiedenen Ländern in verschiedenen Zeitaltern gegeben, wo die Menschen das Wort Gottes nicht hörten. Das griechische Wort für „Zeit“ ist übrigens kairos, nicht chronos, nicht die chronologische Zeit, sondern die epochale Zeit, die Phase, die Ära. Es ist dasselbe Wort, das in Kapitel 3,1 verwendet wird, wo „schlimme Zeiten“ steht; das bedeutet Saison, Ära, Epochen, Intervalle. Paulus sagt zu Timotheus, es wird in der Zukunft solche Zeiten und Phasen geben, wenn die Menschen nicht zuhören werden. Sie werden nicht hören.

Geht einmal zurück zu Matthäus Kapitel 10, Vers 16, wo unser Herr seine Jünger warnt und sagte: „Siehe, ich sende euch aus wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben! Hütet euch aber vor den Menschen! Denn sie werden euch den Gerichten ausliefern, und in ihren Synagogen werden sie euch geißeln; auch vor Fürsten und Könige wird man euch führen um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis. Wenn sie euch aber ausliefern, so sorgt euch nicht darum, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid es, die reden, sondern der Geist eures Vaters ist’s, der durch euch redet. Es wird aber ein Bruder den anderen zum Tode ausliefern und ein Vater sein Kind; und Kinder werden sich gegen die Eltern erheben und werden sie töten helfen. Und ihr werdet von jedermann gehaßt sein um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden. Wenn sie euch aber in der einen Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Denn wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht fertig sein, bis der Sohn des Menschen kommt.“ Vielleicht können wir aus den allgemeinen Hauptaussagen des Textes zu der Verheißung gelangen, dass wir Schwierigkeiten haben werden ... dass schwierige Zeiten kommen werden, Zeiten, in denen die Menschen den Boten Gottes nicht nur nicht zuhören, sondern sie verfolgen werden.

In Johannes 15 und 16 ist es dasselbe. Jesus sagte, wenn sie mich gehasst haben, werden sie euch hassen. Die Zeit wird kommen, wenn ihr Hass in inbrünstige Verfolgung umschlagen wird. Er beginnt Kapitel 16 des Johannesevangeliums wie folgt: „Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr keinen Anstoß nehmt. Sie werden euch aus der Synagoge ausschließen; es kommt sogar die Stunde, wo jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst zu erweisen.“ Jesus warnt also seine Jünger und Paulus warnt seinen Jünger Timotheus, dass Zeiten und Phasen kommen werden, wenn die Menschen nicht auf die Wahrheit hören werden. Deshalb wird die furchtlose Verkündigung angesichts dessen, was uns erwartet, umso notwendiger. Es wird nicht möglich sein, das immer zu tun, also tut es, wenn ihr könnt. Verkündet, solange sie zuhören. Verkündet, während ihr ein empfängliches Publikum habt, denn die Zeit wird kommen, wenn die Menschen die Wahrheit nicht dulden werden.

Es hat bereits solche Zeiten gegeben, und ihr könnt sie in der Kirchengeschichte nachlesen, ihr könnt sie studieren – Zeiten, in denen die Menschen der Wahrheit Gottes den Rücken zugewandt haben. Achtet einmal auf das, was in Vers 3 steht: „Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen.“ Das Wort für „ertragen“, anecho, bedeutet „hören, unterstützen, festhalten an“. Das lässt sich im Deutschen am besten durch „dulden“ wiedergeben, sie werden gesunde Lehre nicht dulden. Sie wollen mit gesunder Lehre nichts zu tun haben. Sie sind an gesunder Lehre nicht interessiert. Das griechische Wort für „gesund“ ist sehr interessant, es tritt hier in der Form hugiainouses auf. Es ist die Form, von der wir das Wort „hygienisch“ ableiten. Sie wollen keine saubere Lehre hören. Sie wollen keine gesunde Lehre hören. Sie sind daran nicht interessiert. Sie werden sich demgegenüber taub stellen. In 1. Timotheus 1,10 sagte er sogar, es gibt Unzüchtige, Knabenschänder, Menschenräuber, Lügner, Meineidige und was sonst der gesunden Lehre widerspricht. Und dort, wo ihr eine Gesellschaft habt, die von Leuten durchdrungen ist, deren Leben der gesunden Lehre widerspricht, werdet ihr Widerstand gegen die gesunde Lehre haben. In einer Gesellschaft voller Homosexueller, Lügner, Meineidiger, Mörder, Leuten, die Gottes Rollen für die Geschlechter auf den Kopf stellen, Feministinnen und all den anderen Dingen werdet ihr Widerstand gegen die Wahrheit finden. Keine Frage.

Achtet hier bitte einmal auf das Wort „sie“ in Vers 3. „Da werden sie [...] nicht ertragen.“ In Bezug auf die Auslegung stellt sich hier die Frage, auf wen sich „sie“ bezieht. Bezieht es sich auf die Welt da draußen? Nun, das tut es zum Teil sicherlich, aber bezieht es sich auf die Gemeinde? Das muss es, denn diejenigen, auf die er sich mit „sie“ bezieht, sind diejenigen, zu denen Timotheus predigen wird, und dazu wird ohne jeden Zweifel die Gemeinde gehören. Es wird eine Zeit kommen, wenn bekennende Christen zu diesem „sie“ gehören werden, wie die Gemeinde dort in Ephesus, wo Timotheus arbeitete. Und auch sie würden kein Interesse daran haben, gesunde Lehre zu hören, also die Wahrheit von Gottes Wort. In der Gemeinde wird es immer eine schmale Pforte geben, einen schmalen Weg, und nur wenige, die den finden werden. Es gibt viele Arten von Böden und viele Arten von falschen Bekehrungen, aber nur wenig guten Boden. Es gibt viele verhärtete Herzen. Als Gott Jesaja in Kapitel 6 rief und Jesaja sagt „Hier bin ich, sende mich“, sagte Gott zu ihm: „Ich muss dir eine Sache sagen. Ihre Augen sind blind, ihre Ohren sind taub, ihre Herzen sind feist, sie werden nicht zuhören.“ Er sagte, es gibt nur einen kleinen Überrest, ein Zehntel, die zuhören werden. Die Menschen werden die Wahrheit nicht dulden, sie werden die gesunde Lehre nicht dulden.

Ich blicke zurück auf unser Land. Ich glaube, es gab eine Zeit in den Vereinigten Staaten von Amerika, diesem großartigen Land, als die Menschen Gottes Wort ehrten, als sie auf die gesunde Lehre hörten, als sie auf die Wahrheit Gottes hörten, als sie die Diener Gottes verehrten. Das trifft nicht mehr zu. Und es ist nicht nur die Welt, die die Wahrheit nicht hören will, selbst die Gemeinde will die Wahrheit nicht hören. Im Rahmen dessen, was als die Gemeinde/Kirche bekannt ist, ist das Christentum eine kleine Gruppe von Leuten, die die Wahrheit glauben und bereit sind, sich der Wahrheit zu stellen, die Wahrheit zu hören, die gesunde Lehre. Und heutzutage befürwortet die Gemeinde/Kirche Rechte für Homosexuelle und die feministische Lehre, die Gottes Bestimmung für Frauen umstürzt; ich habe vergangene Woche Auszüge aus der feministischen Bibel gelesen und an den Stellen, an denen Gott der Vater erwähnt wird, wurde das zu irgendeinem unbestimmten, geschlechtslosen Begriff umgeschrieben, der bei Frauen keinen Anstoß erweckt. Es scheint niemanden zu kümmern, dass man die Bibel nicht einfach ändern kann, ohne Gott einen Schlag zu versetzen.

Aber das ist ihnen egal. Sie wollen die Wahrheit nicht hören. Sie wollen die Wahrheit nicht hören. Die Gesellschaft will die Wahrheit dessen, was Gott über die Rolle der Frau lehrt, nicht hören. Die Gesellschaft will die Wahrheit darüber, was Gott über Homosexualität lehrt, nicht hören. Und es gibt viele in der Gemeinde, die das ebenfalls nicht hören wollen. Die Gesellschaft will die Wahrheit über Abtreibung nicht hören und es gibt viele in der Gemeinde, die das nicht hören wollen. Ehrlich gesagt bin ich überzeugt, dass die meisten Gemeinden in diesem Land keine zwei Wochen lang starke biblische Lehre dulden würden, die sie mit ihren Irrlehren konfrontiert, diese Irrlehren widerlegt, sie mit ihren Sünden konfrontiert, sie ihrer Sünde überführt und sie dazu aufruft, die Wahrheit zu befolgen. Ich glaube, sie würden euch in den meisten Fällen innerhalb von zwei Wochen rausschmeißen. Sie wollen keine gesunde Lehre hören. Warum? Weil die Gesellschaft so verdorben und verdreht ist, dass die Gemeinde zur Welt geworden ist, sie hat sich deren Philosophie jetzt zu eigen gemacht und, meine Lieben, ich sage euch, wenn sich nicht etwas Dramatisches in diesem Land ändert, wird der Druck immer größer werden gegen jeden, der die Wahrheit spricht ... denn nicht nur die Gesellschaft will das nicht hören, selbst die Gemeinde will das nicht hören und die Gemeinde, große Teile der liberalen Gemeinde, die Gemeinde, die biblische Wahrheit nicht bekräftigt, wird die Partei der Welt ergreifen, gegen das, was sie als Extremisten in der Gemeinde betrachten. Ich weiß, dass die Angriffe gegen mich allein in den letzten Jahren immer häufiger kamen und das gilt selbstverständlich auch für jeden, der für die gesunde Lehre in unserer Gesellschaft steht. Und ich werde mehr angegriffen als viele andere, weil mein Dienst über das Radio und die Kassetten so weit verbreitet ist. Aber es würde mich überhaupt nicht überraschen, wenn ich bei allerlei Gruppen, die die gesunde Lehre nicht hören wollen, in Schwierigkeiten stecke … das könnte zu allerlei interessanten Konflikten führen. Glaubt mir, die Menschen können in dieser Hinsicht sehr wankelmütig sein.

Was aber wollen sie hören? Betrachtet einmal Vers 3: „[sie werden] sich selbst […] beschaffen“ – das ist ein interessanter Aspekt hier, den ihr unterstreichen könnt, „sich selbst“. Seht ihr, sie tun das hier für sich selbst. „[Sie werden] sich selbst nach ihren eigenen Lüsten“, epithumia, „Lehrer beschaffen.“ Gebt uns Leute, die uns das sagen, was wir hören wollen. Sehr ihr, darum geht es.

Jeremia wandte sich dem in Kapitel 5 zu. Ich möchte mich einen Moment von 2. Timotheus abwenden; lasst uns gemeinsam Jeremia 5,30 betrachten. Seine Sprache ist sehr anschaulich. „Entsetzliches und Abscheuliches ist im Land geschehen.“ Er wählt starke Adjektive. „Entsetzliches und Abscheuliches ist im Land geschehen.“ Was ist das, Jeremia, was ist das? „Die Propheten weissagen falsch, und die Priester herrschen mit ihrer Unterstützung“, und hier kommt es, „und mein Volk“, was?, „liebt es so.“ Sie wollen, dass jemand das sagt, was sie hören wollen. Sie wollen, dass die Propheten lügen, dass sie ihnen sagen, was sie hören wollen. Sie wollen, dass die Priester auf sich selbst gestützt handeln, nicht aufgrund göttlicher Autorität.

Hesekiel konfrontierte das in sehr anschaulicher Sprache. Betrachtet einmal Hesekiel, Kapitel 33. Kapitel 33, 30 ist so eine ergreifende Stelle. Gott spricht zu Hesekiel: „Und du, Menschensohn, die Kinder deines Volkes unterreden sich deinetwegen an den Mauern und unter den Türen der Häuser und sagen zueinander, jeder zu seinem Bruder: ‚Kommt doch und hört, was für ein Wort vom Herrn ausgeht.‘“ Sie reden über dich, Hesekiel. Sie stehen an der Wand und reden über dich. Sie reden über dich unter den Türen ihrer Häuser. Und sie sagen zueinander … lasst uns hören, was der Herr durch Hesekiel spricht. Vers 31: „Und sie werden zu dir kommen, wie das Volk zusammenkommt, und werden als mein Volk vor dir sitzen und deine Worte hören, aber nicht danach handeln. Denn wenn sie auch mit dem Mund ihre Liebe bekunden, so läuft ihr Herz doch hinter dem Gewinn her. Und siehe, du bist für sie wie ein liebliches Lied, wie einer, der eine schöne Stimme hat und gut die Saiten spielen kann; sie werden deine Worte hören, aber sie nicht tun. Wenn es aber kommt – und siehe, es kommt! -, so werden sie erkennen, daß ein Prophet in ihrer Mitte gewesen ist.“ Sie werden zu spät erwachen. Sie hören dir zu, weil sie dich faszinierend finden. Du bist wie ein liebliches Lied von jemandem, der eine wunderschöne Stimme hat, du bist sehr unterhaltsam; er muss gewisse rhetorische Fähigkeiten gehabt haben. Sie wollen sich jedoch Lehrer beschaffen, die ihnen sagen, was ihnen ihre Lüste bereits diktieren.

Jetzt könnt ihr wieder zu 2. Timotheus zurückgehen. Sie werden sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen. Das trifft definitiv auch heutzutage zu! Die Gemeinden sind voll mit Leuten, die genau das sagen, was die Gemeindemitglieder hören wollen, nicht wahr? Was wollen sie hören? Sie sind wie diejenigen in Apostelgeschichte 17: „Erzähl uns etwas Neues.“ Sie wollten etwas, das ihr Ego stärkt. Sie wollten etwas, wodurch sie sich besser fühlen. „Gib uns etwas Spektakuläres, gib uns etwas Unterhaltsames, gib uns etwas, das unser Ego füllt, wodurch wir uns besser fühlen, was uns zufriedener macht.“ Und die Prediger, die ihre Lüste in den Wind schießen und sie mit ihren Sünden konfrontieren, lehnen sie ab. Sie beschaffen sich also viele Lehrer, die ihre Lüste - das sind übrigens unersättliche Begierden - befriedigen, und auf diese Unersättlichkeit einzugehen ist die schlimmste Torheit, denn diese Unersättlichkeit kann in keiner Weise befriedigt werden. Aber solche Lehrer und Prediger wollen sie. Und der Prediger, den sie am wenigsten hören wollen, bringt ihnen die Botschaft, die sie am meisten hören müssten, versteht ihr das? Der Wahrheit wird nur selten Gehör verschafft … der Wahrheit wird nur selten Gehör verschafft.

Der Bibelgelehrte Vincent, der ein gewaltiges Werk zu Wortstudien im Neuen Testament verfasste, sagte Folgendes: „Wenn Menschen sich ein Kalb zu Anbetung wünschen, findet sich problemlos ein Diener, der ihnen ein solches Kalb macht.“ Sie sind immer da … immer da.

Ihre Gelüste nehmen ein schreckliches Ende … Vers 4. Dort heißt es: „Und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.“ Als Erstes kommt eine eine absichtliche Weigerung und dann werden sie zum Opfer dieser Weigerung. Im Griechischen steht das erste Verb im Aktiv, das zweite im Passiv. Sie wenden ihre Ohren aktiv von der Wahrheit ab und dann werden sie zu Opfern und werden den Legenden zugewendet. Ihr könnt nicht in einem Vakuum leben, darum geht es. Wenn ihr euch von der Wahrheit abwendet, werdet ihr zu Opfern von Satan, der euch Irrlehren zuwenden wird. Das ist heutzutage so weit verbreitet, Leute, die Anstoß an der Wahrheit nehmen. Meine Lieben, versteht ihr, wie viele Leute Anstoß an der Wahrheit nehmen und wie viele Leute sogar in der Gemeinde Anstoß an der Wahrheit nehmen? Wenn ihr die Wahrheit mutig verkündigt und die Wahrheit aus Gottes Wort verkündigt, nehmen sie Anstoß daran, sie wollen das nicht hören, sie wollen nichts damit zu tun haben. Also wenden sie ihre Ohren von der Wahrheit ab und werden dann, durch eine Kraft von außen, zu Opfern derjenigen, die sie den Legenden zuwenden … jene heuchlerischen Lügner, die Unterhändler von Satan sind. Das Verb „abwenden“ bedeutet, sich ein Glied zu verdrehen oder auszurenken, ihr Verstand ist ausgerenkt, aus dem Gleichgewicht geraten, funktioniert nicht. Ihr Verstand ist ausgerenkt und sie glauben an Täuschungen und muthos, Mythen, Fabeln, nicht die Wahrheit.

Und genau das ist die Situation heutzutage. Der Müll, die Mythen, die Fabeln, die theologischen Irrlehren, die überall gepredigt und gelehrt und befürwortet werden - die Menschen strömen in Scharen dorthin. Warum? Weil sie die Wahrheit nicht hören wollen und deshalb werden sie zu Opfern davon, weil man nicht in einem Vakuum existieren kann. Sobald ihr euch von der Wahrheit abwendet, werdet ihr zu einer Marionette von Satan, er zieht die Fäden.

Was verbirgt sich hinter all dem? Geht einmal zu Vers 3 zurück und lasst uns die zentrale Aussage dort aufnehmen, die das Motiv für all das darstellt. Warum werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen? Warum beschaffen sie sich Lehrer? Warum wenden sie sich von der Wahrheit ab? Weil sie tief in ihrem Inneren empfindliche Ohren haben. Sie wollen keine Konfrontation. Sie wollen nicht überführt werden. Sie wollen nur unterhalten werden. Seht ihr, hier geht es darum, von Dingen zu sprechen, die angenehme Gefühle erwecken, das ist der Gedanke dahinter. Sie wollen sich einfach nur gut fühlen. Sie wollen, dass ihnen jemand die Ohren kratzt, ohne tiefer einzudringen, nur ein paar nette Geschichten … ein wenig positives Denken, ein wenig Psychologie, ein wenig Stärkung des Egos, ein wenig Selbstgefälligkeit. Vielleicht sogar ein wenig über einige Tragödien der Menschheit, damit ich das Gefühl habe, dass es ein Anliegen gibt. Dadurch fühle ich mich besser. Kitzel einfach meine Ohren, verschaff mir ein paar angenehme Gefühle.

Wollt ihr etwas über das Evangelium wissen? Das Evangelium kitzelt eure Ohren nicht, es schlägt auf sie ein. Es schlägt nicht nur auf sie ein, es verbrennt sie. Es schlägt auf eure Ohren ein, es überführt, es tadelt, es verurteilt. Das ist es, womit Prediger konfrontiert sind. Darin liegt die Dringlichkeit des Dienstes. In meinem kurzen Leben hat die Gleichgültigkeit gegenüber der Wahrheit zugenommen, trifft das nicht auch auf euer Leben zu? Selbst in der Gemeinde. Und wir müssen predigen, während uns das möglich ist, bevor sie ganz und gar aufhören, zuzuhören. Bald, glaube ich, wird die Toleranz gegenüber der Wahrheit sehr, sehr gering sein.

Vor zwei Wochen habe ich von einem jungen Mädchen gelesen, die Jahrgangsbeste ihrer Abschlussklasse in der Oberschule war. Sie sollte die Rede bei der Abschlussfeier halten. Sie war Christin und verwendete in ihrer Rede das Wort „Herr“ einmal in einer Aussage, die ungefähr folgendermaßen lautete: „Wenn ich jetzt dem Leben freudig entgegensehe, bin ich dankbar, dass die wichtigste Person in meinem Leben mein Herr ist.“ Nicht mehr als das. Die Schule verlangte, dass sie das Wort „Herr“ aus der Rede streicht. Sie weigerte sich und durfte deshalb die Rede nicht halten. Das sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Auf unseren Münzen steht „Auf Gott vertrauen wir“, aber ihr dürft in einer Abschlussfeier auf der Oberschule nicht „Herr“ sagen, selbst, wenn das euer Glaube ist. Erschreckend! Intoleranz gegenüber der Wahrheit, selbst gegenüber allem, das nur annähernd die Wahrheit ist. Ein treuer Prediger weiß also, dass seiner Arbeit eine gewisse Dringlichkeit anhaftet. Ich weiß nicht, wie viel Zeit wir haben werden, um die Wahrheit zu verkünden, bevor sie sich gegen uns auflehnen, aber wir werden das tun, solange wir können.

Derjenige, der vortrefflich dient, ist also derjenige, der durch die Ernsthaftigkeit, den Inhalt, das Ausmaß und die Dringlichkeit seiner Aufgabe angetrieben wird. Ich möchte euch noch eine weitere Sache heute früh nennen, die so gut ist – nur ganz kurz. Die Einstellung bei seiner Aufgabe … die Einstellung. Was ist die alles beherrschende Einstellung, die wir haben sollen? Betrachtet einmal Vers 5, nur den Anfang: „Du aber“, im Gegensatz zu jenen verdrehten Menschen, die nicht auf die Wahrheit hören und sich abwenden, „bleibe nüchtern in allen Dingen.“ Was meinst du damit? Nun, was meint er mit „bleibe nüchtern“? Nicht betrunken? Nun, das gehört sicherlich dazu, aber das meint er hier nicht. Nüchtern bedeutet autark, beständig. Ich möchte euch meine Lieblingssynonyme dafür nennen: stabil, unbewegt, standhaft, unerschütterlich. Der griechische Gelehrte Hort sagt: „Es beschreibt einen Geisteszustand, in dem jemand im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten ist, in dem eine Person in der Lage ist, allen Fakten und allen Abwägungen direkt mit Bedacht ins Gesicht zu sehen.“

Das ist eine solide Person, eine stabile Person, wie ein Sportler, der all seine Leidenschaft und all seinen Appetit und alle seine Nerven vollkommen unter Kontrolle hat, um sein Bestes zu geben. Um es negativ auszudrücken, soll ein Prediger nicht unzuverlässig sein, nicht irgendwelchen Trends folgen, nicht das Opfer von Launen sein, nicht inkonsequent sein – er soll beständig sein. Inmitten dieser sich verändernden Welt, inmitten dieser sich verändernden Gemeinde, inmitten einer im ständigen Umbruch begriffenen Welt, inmitten all dieser Feindseligkeit gegen die Wahrheit, solltet ihr lieber ein unerschütterlicher, stabiler, fester Felsen sein, denn sonst werdet ihr Kompromisse eingehen, wenn der Druck kommt. Ihr sollt in allen Dingen beständig sein. Werdet nicht zu einem Opfer. Hier geht es um Stabilität. Wir haben alle die Nase voll von unzuverlässigen Predigern, von trendigen Predigern, von launischen Predigern, die ihr Fähnchen nach dem Wind hängen. Was wir brauchen, sind diejenigen, die vollkommen unerschütterlich in einer instabilen Welt leben, die ihre Prioritäten kennen. Wir brauchen Männer Gottes, deren Kopf frei von Täuschung ist, die keiner falschen Lehre unterliegen, die frei von Launen sind, die sich nicht beeinflussen lassen von den Lüsten der Menschen, die ihre Ohren kitzeln. Ich bete, dass Gott mächtige Prediger heranwachsen lassen möge. Es ist so zermürbend, faden, harmlosen Einheitsbrei von den Kanzeln zu hören, statt das tiefsinnige Wort Gottes. Ich denke, das impliziert auch eine gelassene Aufmerksamkeit und Wachsamkeit. Etwas sehr Ausgeglichenes. Etwas sehr Beständiges. Etwas sehr Solides. Der edle Prediger zeichnet sich durch einen klaren Verstand aus, er wählt nie die Dinge aus, die die Ohren kitzeln und die Lüste der lasziven Masse unterhalten. Das rührt ihn einfach nicht.

Timotheus musste sich damit auseinandersetzen. Er musste sich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass er echtem Druck ausgesetzt sein würde, denn sie würden nicht das hören wollen, was er sagte, und er musste standfest sein und es trotzdem sagen, weil er seine Aufgabe vor Gott erfüllen musste. Vortrefflichkeit, nicht Erfolg, Vortrefflichkeit … nicht, wie ich in den Augen anderer in meiner Gesellschaft abschneide, sondern wie ich in Gottes Auge abschneide. Nicht, ob ich besser bin als jemand anders, sondern ob ich so gut bin, wie ich sein kann. Darum geht es immer. Paulus ruft Timotheus zur Vortrefflichkeit auf und er ruft mich und euch zur Vortrefflichkeit auf. Und deshalb müssen wir unser Leben unter die Lupe nehmen. Ihr könnt immer nur ihr selbst sein, so gut wie möglich. Und wenn ihr versucht, mehr zu sein, werdet ihr eine kleine Uhr sein, die vor Big Ben hängt und niemand wird wissen, dass ihr da seid und eure Erhebung wird euer Ende sein. Und wenn ihr nach Erfolg strebt, werdet ihr Kompromisse eingehen, aber wenn ihr nach Vortrefflichkeit strebt, könnt ihr keine Kompromisse eingehen … Vortrefflichkeit bietet keinen Platz für Kompromisse. Ihr könnt den billigen Weg zum Erfolg einschlagen, aber der Weg zur Vortrefflichkeit wird euch alles kosten. Ihr könnt euren Erfolg hier und jetzt haben oder ihr könnt die Belohnung für Vortrefflichkeit für alle Ewigkeit haben. Die Entscheidung liegt bei euch, und zwar jeden Tag, jede Stunde. Darauf läuft es hinaus. Lasst uns zusammen beten.

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