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Lasst uns unsere Bibeln heute früh wieder bei 2. Timotheus Kapitel 4 aufschlagen; wir studieren diese ersten fünf Verse jetzt schon seit einigen Wochen und werden heute früh mit unserer Betrachtung der Verse 1 bis 5 abschließen ... 2. Timotheus Kapitel 4, Verse 1 bis 5. Bevor wir uns jetzt in Gedanken wieder auf die Lehre des Apostels Paulus hier einlassen, möchte ich euch daran erinnern, dass das dominante Element in diesen beiden Briefen an Timotheus meiner Meinung nach in unserer letzten Botschaft sehr deutlich wurde. Das dominante Element besteht eigentlich aus einer Serie von Geboten. Sowohl in 1. Timotheus als auch in 2. Timotheus erlegt Paulus Timotheus eine gewaltige Verantwortung im Hinblick auf seine Pflichten im Dienst auf. Er fordert Timotheus dazu auf, seinen Dienst mit Vortrefflichkeit und Hingabe zu verrichten. Die Gebote, die in der ersten und zweiten Epistel an Timotheus schnell hintereinander abgefeuert werden, beinhalten eine umfangreiche und schwerwiegende Verantwortung.

Was mich beeindruckte, als ich diese Episteln immer und immer wieder las, war, dass es sich hierbei um überaus schwierige Gebote handelt, die es fast unmöglich ist einzuhalten, wenn man das nur im Fleisch versucht. Aber für jemanden wie Timotheus und jemanden, der im Geist Gottes ist, sind sie vielmehr eine Tatsache und nicht mehr als die grundlegenden Elemente seines eigenen Dienstes, den er treu ausführen muss.

Als ich diese Woche darüber nachdachte, wurde mir klar, dass es in all dem vielleicht eine zugrunde liegende Annahme gibt, die ich noch nicht richtig abgehandelt hatte; dass es wahrscheinlich eine Frage hier gibt, mit der wir uns beschäftigen sollten, und die lautet: „Warum sollte Timotheus unbedingt daran gebunden sein, all das zu tun?“ Ich meine, wenn ich zu euch kommen und sagen würde: „Weist Irrlehrer zurecht, verkündigt das Wort, nährt euch an gesunder Lehre, konfrontiert falsche Lehre, seid ein Vorbild für Gläubige, lest den Text, erklärt den Text, wendet den Text an, gebt euer Leben hin, ertragt Bedrängnisse, leidet zusammen mit mir für das Evangelium“, würdet ihr vielleicht sagen: „Einen Moment mal, warum sollte ich das tun?“ Im Allgemeinen denke ich, dass der Geist Gottes bei der Betrachtung von 1. und 2. Timotheus die Worte von Paulus an Timotheus benutzt hat, um uns alle im Inneren zu bewegen und uns zu einer allgemeinen geistlichen Pflicht aufzurufen. Aber es gibt einen gewissen Sinn, in dem diese Dinge spezifisch an Timotheus gerichtet sind, vor allen anderen Leuten in der Gemeinde; sie sind auf ganz besondere Weise an einen Mann gerichtet, der eine besondere Verantwortung vor Gott trägt, sie zu erfüllen. Deshalb behaupte ich, dass die zugrunde liegende Annahme hier lautet, dass Timotheus diese Dinge tun muss, weil er von Gott zu diesem Dienst berufen und beauftragt wurde. Und das ist eine wichtige Sache, die wir im Hinterkopf behalten sollten. Der Grund dafür, dass diese Gebote so eine Verpflichtung für das Leben von Timotheus darstellen, besteht darin, dass Gott ihn für diesen Zweck abgesondert hat. Das ist die zugrunde liegende Annahme. Er wurde von Gott zum öffentlichen Dienst der Lehre und Verkündigung des Wortes berufen. Er ist deshalb ein Mann, der von Gott ernannt wurde. Er ist deshalb ein Mann, der Gottes Autorität untersteht. Er ist deshalb ein Mann, der Gott gegenüber verpflichtet ist. Er hat keine echte Wahl, denn ebenso, wie Gott ihn souverän zur Errettung berufen hat, hat Gott ihn souverän zum Dienst berufen, genaugenommen zum öffentlichen Dienst am Wort Gottes. Deshalb ist er durch den souveränen Ruf Gottes verpflichtet, und durch sein eigenes Gewissen als Reaktion darauf, Gott zu gehorchen. Er hat keine Wahl. Und das trifft den Kern einer sehr wichtigen Angelegenheit. Die treibende Kraft im Leben eines jeden Predigers ist die Berufung durch Gott. Und wenn dieser Ruf euch ereilt hat, wisst ihr, dass ihr darauf reagieren müsst. Ihr seid an eine Pflicht gebunden, die Gott euch auferlegt hat.

Paulus möchte das alles in einem Wort zusammenfassen und nennt sich deshalb ein Sklave Jesu Christi. Das ist in gewisser Hinsicht jemand, der keine Wahlfreiheit hat, der tut, was auch immer ihm aufgetragen wird. Wenn wir uns all diese Ermahnungen anhören, ist das zugrunde liegende und antreibende Element im Leben von Timotheus, dass er reagieren muss, weil er letztendlich von Gott berufen wurde.

Wie sollen wir also den Ruf Gottes verstehen, mit dieser Annahme im Hinterkopf? Woran erkennt ihr, dass ihr berufen wurdet? Woher weiß ich, dass ich berufen wurde? Woran erkennt ihr, ob ihr berufen wurdet? Wir haben hier in unserer Gemeinde im Master’s Seminary ungefähr 120 junge Männer dieses Jahr, und es werden noch mehr kommen, die hier sein werden, weil sie den Ruf Gottes verspüren. Sie wollen sich ausbilden lassen, um dem Herrn zu dienen. Wir haben ungefähr 700 Studenten am Master’s College, von denen viele da sind, weil sie der Meinung sind, Gott habe sie dazu berufen, das Wort Gottes zu verkündigen. In unserer Gemeinde durchlaufen zurzeit ca. 100 Leute Training als Missionarskandidaten; Leute, die als Missionare auf der ganzen Welt arbeiten wollen, weil sie Gottes Ruf in ihrem Leben vernommen haben, das heißt, dass Gott sie auf besondere Weise zu einem Dienst der öffentlichen Verkündigung und Lehre seines Wortes abgesondert hat. Wie sollen wir das verstehen? Woher wissen wir, ob wir wirklich berufen sind? Wie lässt sich das bestätigen, damit wir wissen, ob wir überhaupt auf solche Gebote, wie Paulus sie Timotheus erteilt hat, reagieren sollen? Lasst uns einen Moment über diesen Ruf sprechen.

Erstens möchte ich euch sagen, dass es bei der Errettung einen allgemeinen Ruf zum Dienst gibt. In gewissem Sinne sind alle von uns zum Dienst berufen. In Epheser 2,10 heißt es, wir sind erschaffen zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen. In Offenbarung 22,17 soll jeder, der es hört, sprechen „Komm“; das bedeutet, alle, die das Evangelium gehört und geglaubt haben, tragen die Verantwortung dafür, andere zum selben Evangelium zu rufen. Petrus sagt ganz unmissverständlich, dass wir ein besonderes Volk sind. In 1. Petrus 2,9a nennt er uns ein „auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch [...] berufen hat.“ Er redet hier von einem allgemeinen Aufruf zur Errettung, und weil wir alle zur Errettung berufen wurden, wurde uns die Verantwortung übertragen, andere zur Errettung zu berufen, damit sie die Vortrefflichkeit des Herrn Jesus Christus erkennen, der uns berufen hat. Dieses Konzept geht bis zu den fünf Büchern Mose zurück, wo wir in 5. Mose 11,13 lesen: „Wenn ihr nun meinen Geboten eifrig gehorcht, die ich euch heute gebiete, so daß ihr den HERRN, euren Gott, liebt und ihm mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele dient …“ Jeder Gläubige war von Beginn an dazu berufen, dem Herrn mit all seinem Herzen und all seiner Seele zu dienen. Hier ist also die treibende Kraft für den Dienst im allgemeinen Aufruf zur Pflicht, die an jeden Gläubigen gerichtet ist. In diesem Sinne sind der Dienst am Herrn und die Verkündigung des Evangeliums von Gottes Wahrheit nicht nur einigen wenigen überlassen, sondern allen, die zu Christus gehören. Ja, in 2. Korinther 5 bestätigt Paulus, dass er ein Botschafter Christi sei, aber ich denke, diese Bestätigung kann auf alle ausgedehnt werden, die glauben. Wir haben alle eine Verantwortung als Botschafter übernommen, die Menschen zur Versöhnung mit Gott aufzurufen.

Charles Spurgeon schrieb: „Jeder Jünger Christi ist verpflichtet, nach dem Maß der Gabe, die ihm der Heilige Geist gegeben hat, seiner Zeit und seinem Geschlecht unter Gläubigen und Ungläubigen mit dem Evangelium zu dienen…. um die Kenntnis Christ zu fördern.“ Wir alle tragen diese Verantwortung.

Das bedeutet aber nicht, dass alle das Wort Gottes öffentlich verkündigen und lehren sollen. Aber es bedeutet, dass wir das tun sollen, was unser Motto besagt – dass wir den König erheben und das Reich Gottes ausdehnen sollen. Wir alle wurden zu guten Werken berufen. Wir alle wurden errettet, um dem Herrn Gott zu dienen. Wir alle haben das, was Paulus in Epheser 4,1 als eine würdige Berufung bezeichnet, eine hohe Berufung, Christus zu dienen. Wir alle wurden mit Gnadengaben gesegnet. Wir alle wurden vom göttlichen Geist in irgendeiner Dimension dazu befähigt, mit Segen im Dienst an Gott zu dienen. Das ist also der allgemeine Aufruf zum Dienst.

Zweitens aber, und das ist am eindringlichsten für uns heute früh, gibt es eine spezifische Aufforderung für den direkten Dienst am Wort. Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass es das ist, was ich als den besonderen Ruf Gottes betrachte. Es ist der Ruf zum Dienst am Wort Gottes, zum direkten Dienst am Wort Gottes, nicht zum indirekten Dienst. Gott hat manche Menschen auf einzigartige Weise abgesondert, deren Mission im Leben darin bestehen soll, Gottes Wort öffentlich zu predigen und zu lehren. Sie sind auf besondere Weise als Verkünder dieser göttlichen Wahrheit berufen. Das seht ihr auch, wenn ihr ins Alte Testament zurückgeht, wo Gott Aaron identifiziert und sagt, Aaron solle als Hohepriester gebührend behandelt werden, „und du sollst mit allen reden, die ein weises Herz haben, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe, daß sie dem Aaron Kleider anfertigen, um ihn zu heiligen, damit er mir als Priester diene.“ Und Gott sonderte einen besonderen Mann für eine besondere Aufgabe ab. Oder ihr könnt zu Jesaja gehen, zu dem Gott sagt: „Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen?“ Jesaja sagt: „‚Hier bin ich, sende mich.‘ Und er [der Herr] sprach: ‚Geh und sprich zu diesem Volk.‘“ Auch er ist also berufen. Oder nehmt Jeremia, zu dem der Herr sagt: „Ehe ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich ersehen, und bevor du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt; zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.“ Ihr könnt auch über Jesaja und Jeremia hinausgehen zu den anderen, die Gott berief und die in Jeremia 3,15 erwähnt werden: „Und ich will euch Hirten nach meinem Herzen geben, die sollen euch weiden mit Erkenntnis und Einsicht.“ Was für eine großartige Aussage.

Gott hat schon immer besondere Priester und Propheten und Hirten für sein Volk berufen. Er berief den wunderbaren Propheten Hesekiel; dort sagte er in Kapitel 2: „‚Menschensohn, stelle dich auf deine Füße, so will ich mit dir reden!‘ Und als er zu mir redete, kam der Geist in mich und stellte mich auf meine Füße; und ich hörte dem zu, der mit mir redete. Und er sprach zu mir: ‚Menschensohn, ich sende dich zu den Kindern Israels; zu den abtrünnigen Heiden[stämmen], die sich gegen mich empört haben; sie und ihre Väter sind von mir abgefallen bis zu diesem heutigen Tag. Und diese Kinder haben ein trotziges Angesicht und ein verstocktes Herz; zu ihnen sende ich dich, und ihnen sollst du sagen: ‚So spricht Gott, der HERR!‘“ Vers 7: „Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, ob sie nun darauf hören oder es bleiben lassen.“ Das ist die Berufung. Das ist die besondere Berufung desjenigen, der dem Wort Gottes öffentlich und direkt dienen soll.

Wenn ihr in das Neue Testament kommt, zu Apostelgeschichte 9, trefft ihr dort den Apostel Paulus, zu dem der Herr sagt: „Du wurdest von mir auserwählt, um zu den Heiden zu gehen.“ Paulus wurde von Gott auserwählt, abgesondert. Und Gott hat Apostel gegeben, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer zur Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, Epheser 4. In Kolosser 1 sagt Paulus: „[Ein] Diener bin ich geworden gemäß der Haushalterschaft, die mir von Gott für euch gegeben ist.“

So hat Gott also bestimmt, dass gewisse Menschen sein Wort direkt verkündigen und lehren sollen. Sie sind besonders dazu berufen. Alle von uns sind auf allgemeiner Ebene berufen und manche von uns sind auf ganz besondere Weise für den direkten Dienst am Wort Gottes abgesondert. Und Paulus verstand den inneren Zwang dieser Realität, ebenso wie Timotheus. Paulus kannte das gut. Er wusste, dass er berufen war. In 1. Timotheus 1,12 sagt er: „Und darum danke ich dem, der mir Kraft verliehen hat, Christus Jesus, unserem Herrn, daß er mich treu erachtet und in den Dienst eingesetzt hat.“ In Kapitel 2 sagt er: „… für das ich eingesetzt wurde als Verkündiger und Apostel […], als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit.“ In 2. Timotheus 1,10 sagt er: „… die Erscheinung unseres Retters Jesus Christus, der dem Tod die Macht genommen hat und Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, für das ich als Verkündiger und Apostel und Lehrer [...] eingesetzt worden bin.“ Paulus wusste um seine Berufung. Er wusste, dass er auf besondere Weise von Gott berufen war. Timotheus war ebenso ein Mann, der berufen war. Er war in Apostelgeschichte 16 abgesondert worden, als der Apostel Paulus ihn identifizierte, er war von Paulus ausgebildet worden, er hatte eine Gabe vom Geist Gottes erhalten und hatte den inneren Zwang zum Dienst verspürt.

Das wirft die Frage auf, woher ein Mensch weiß, ob er berufen ist? Da es einen Unterschied zwischen der allgemeinen Berufung und der besonderen Berufung gibt, woher wissen wir, ob wir zum direkten Dienst der Verkündigung und öffentlichen Lehre berufen sind, woher wissen wir es? Meiner Meinung nach weisen vier Dinge in der Schrift darauf hin. Erstens, das subjektive Element … subjektiv. Ich glaube, Menschen wissen, wenn sie den inneren Zwang dazu verspüren, das zu tun. Spurgeon nannte das: „Eine unwiderstehliche, Sehnsucht, ein brennender Durst, anderen zu sagen, was Gott an unserer Seele getan hat.“ Ein brennenderer Dunst, eine unwiderstehlichge Sehnsucht … das ist sicherlich ein Teil dessen, was Paulus in 1. Korinther 9,16 sagte: „Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigen würde, [denn ich bin dazu verpflichtet]“, sagte er, als wollte er sagen, er sei buchstäblich von einer inneren Kraft getrieben, aufgrund derer er nichts anderes tun könne. In 1. Korinther 9,17 sagt er, wenn ich das freiwillig täte, bekäme ich einen Lohn, aber dem ist nicht so, denn in Vers 16 sagt er: „Ich bin dazu verpflichtet.“ Verpflichtung … Paulus kannte diese Verpflichtung, diesen inneren Antrieb. Wenn ich „Verpflichtung“ oder „innerer Antrieb“ sage, denkt bitte nicht, dass ich damit Ehrgeiz meine. Das ist ein großer Unterschied. Ehrgeiz ist eine Art innerer Antrieb, die durch unser Bedürfnis entsteht, gewisse Ziele und Träume zu erfüllen, die wir uns gesteckt haben. Ehrgeiz ist etwas, das in erster Linie vom Ego getrieben wird, vom Wunsch nach Selbstverwirklichung, vom Wunsch nach Errungenschaft. Die hier erwähnte Verpflichtung oder der innere Zwang ist etwas ganz anderes. Es ist eine treibende Kraft in uns, deren Wurzel unter Umständen außerhalb von uns liegt, die jedoch nötig ist. Diejenigen, die Gottes Wort öffentlich und direkt verkündigen und lehren sollen, erhalten, meiner Meinung nach, vom Geist Gottes eine innere treibende Kraft dazu, wie jene, die in 3. Johannes 7 erwähnt werden, die ausgezogen sind, um Gottes Namens willen, wie in 1. Timotheus 3,1, wo es heißt, wer nach einem Aufseherdienst trachtet, der begehrt eine vortreffliche Tätigkeit. Und da ist diese treibende Kraft, dieser innere Zwang wieder. Im Herz mancher Menschen gibt es ein gewaltiges Verlangen danach, das Wort Gottes zu verkündigen und zu lehren … sie verspüren einen Drang dazu.

Im 17. Jahrhundert gab es viele großartige Puritaner; einer von ihnen war ein edler Mann Gottes namens Joseph Alleine, dessen Hauptwerk, was diese Generation angeht, sein noch überlebendes Buch mit dem Titel Weckstimme für die Sünder ist, dass ihr lesen solltet, falls ihr es noch nicht kennt. Man sagte von Joseph Alleine: „Er verspürte eine unendliche und unstillbare Gier nach der Bekehrung von Seelen. Nie hat das Evangelium Jesu inbrünstiger in einem englischen Herzen gebrannt.“ Er war für seine Leidenschaft bekannt. Er war für diesen inneren Drang bekannt. Sein innerer Drang war so groß, dass er noch zu Lebzeiten von der Kanzel verbannt wurde. Sein innerer Drang war so groß, dass er oft für die Verkündigung des Evangeliums inhaftiert wurde. Es war bei schlechter Gesundheit und starb mit 34 Jahren. Er hinterließ der Welt jenes Buch und das Vorbild eines von einem inneren Drang getriebenen Geistes, die Wahrheit zu verkündigen. Zu jungen Männern, die in den Dienst gehen wollen, sage ich: „Geht nicht in den Dienst am Wort Gottes, wenn ihr es vermeiden könnt; tut es nur, wenn ihr nicht anders könnt.“ Das erfordert einen inneren Zwang. Durch Ehrgeiz wird das verdorben. Der innere Zwang ist es, der dazu führen wird, dass dieser Dienst auch langfristig bestehen wird.

Ich glaube, diese Kriterien treffen auf Timotheus zu. Ich glaube, Timotheus verspürte diesen inneren Drang zum Dienst. Und ich glaube, dafür gibt es einige Anzeichen. Lasst uns einmal 2. Korinther Kapitel 1 aufschlagen. Das könntet ihr vielleicht übersehen, wenn ihr nicht sehr sorgfältig darauf achtet. In 2. Korinther Kapitel 1, Vers 1, stellt Paulus sich mit folgenden Worten vor: „Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen“, passt jetzt gut auf, „und Timotheus, der Bruder, an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, samt allen Heiligen, die in ganz Achaja sind.“ Timotheus ist also gemeinsam mit Paulus dort. Paulus bezieht Timotheus in seine persönlichen Referenzen mit ein. Deshalb stehen im gesamten ersten Kapitel alle Pronomina im Plural. Vers 2: „Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis.“ Wer ist „uns“ und „unserer“? Er und Timotheus. Vers 5: „So fließt auch durch Christus reichlich unser Trost.“ Vers 6: „Haben wir Bedrängnis …“ Und Vers 8: „Denn wir wollen euch, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über unsere Bedrängnis.“ Vers 9: „Wir hatten in uns selbst schon das Todesurteil.“ Vers 10: „Er hat uns denn auch aus solch großer Todesgefahr gerettet.“ Vers 11: „Wobei auch ihr mitwirkt durch eure Fürbitte für uns.“ Er schreibt also über sich und Timotheus. Timotheus war in seinem Dienst ausreichend motiviert, um an der Seite des Apostels Paulus zu sein und alles zu ertragen, was Paulus ertrug.

Und dann kommen wir zu Vers 19: „Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der durch uns unter euch verkündigt worden ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, der war nicht Ja und Nein, sondern in ihm ist das Ja geschehen.“ Und hier nimmt Paulus Timotheus in seinem eigenen Dienst und seiner eigenen Verkündigung und seinem eigenen Leid und seinen eigenen Prüfungen und Versuchungen an. Ich glaube, das ist ein Hinweis auf die Einstellung von Timotheus, seinen inneren Drang zum Dienst, denn sonst hätte er sich schon lange vorher verabschiedet.

Schlagt einmal Philipper Kapitel 2 auf; in Vers 19 wird dieses Thema wirklich besiegelt.

Dort sagt er: „Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu senden, damit auch ich ermutigt werde, wenn ich erfahre, wie es um euch steht“, und jetzt passt gut auf, „denn ich habe sonst niemand von gleicher Gesinnung, der so redlich für eure Anliegen sorgen wird.“ Meine Lieben, das ist ein Teil der Leidenschaft von Gottes Dienern. „Denn sie suchen alle das Ihre, nicht das, was Christi Jesu ist! Wie er sich aber bewährt hat, das wißt ihr, daß er nämlich wie ein Kind dem Vater mit mir gedient hat am Evangelium. Diesen hoffe ich nun sofort zu senden, sobald ich absehen kann, wie es mit mir gehen wird.“ Hier war jemand mit derselben Gesinnung, der, während alle anderen nur nach dem Ihren strebten, nur die Interessen von Jesus Christus verfolgte. Hier war jemand, der seinen Wert im Dienst bewiesen hatte, er war kein Abtrünniger, sondern ein innerlich angetriebener Diener Gottes. Er war offensichtlich ein Mann, der einen inneren Drang verspürte, dem Wort Gottes zu dienen, denn sonst wäre er nicht so treu bei der Stange geblieben, wie er es tat. Auch dazu hatte Charles Hadden Spurgeon, dieser großartige englische Prediger, etwas zu sagen, als er eines Tages zu seinen Studenten sprach: „ Wenn einer von unseren Studenten hier in diesem Saal auch als Zeitungsschreiber oder Kaufmann oder Landwirt oder Doktor oder Jurist oder Staatsmann glücklich sein könnte, so soll er doch um Himmels willen seiner Wege gehen; er ist nicht der Mann, in dem der Geist Gottes in seiner Fülle wohnt, denn ein Mann, so voll seines Gottes, würde es verschmähen, nach etwas anderem zu streben als nach dem, wonach seine Seele lechzt. Wenn ihr aber sagen könnt, daß ihr um alle Reichtümer Indiens keinen anderen Beruf ergreifen könnt und dürft als den eines Predigers des Evangeliums Jesu Christi, dann verlaßt euch darauf, ihr habt, wenn auch die andern nötigen Bedingungen vorhanden sind, die Zeichen des Apostelberufs. Wir müssen wie Paulus sagen können: ‚Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte!‘ Das Wort Gottes muß wie Feuer in unseren Gebeinen sein. Sonst sind wir unglücklich in unserem Beruf, wir sind der Selbstverleugnung, die er von uns verlangt, nicht gewachsen, und unsere Predigt schafft keine Frucht. Ich darf wohl von Selbstverleugnung reden, denn ein rechter Pfarrer hat sehr viel Veranlassung dazu, und wenn er keine Liebe zum Beruf hat, wird es ihm bald zuviel. Er gibt entweder den Frondienst ganz auf oder macht unzufrieden im Schlendrian weiter, wie ein blindes Pferd in einer Mühle.“[1]

Ihr solltet also lieber berufen sein, subjektiv betrachtet. Es sollte einen inneren Zwang, eine treibende Kraft in euch geben. Ihr solltet das Amt eines Aufsehers lieber mit starkem Verlangen anstreben.

Es gibt einen zweiten Faktor bei der Berufung, da wir uns nicht in einem übernatürlichen Zeitalter befinden, in dem Gott aus dem Himmel spricht, wie er es tat, als er Aaron und Jesaja und Jeremia und andere Hirten identifizierte und sogar Paulus und Timotheus, der von Gottes Geist identifiziert wurde, indem Paulus und die Älteste ihm ihre Hände auflegten. Aber heutzutage, wo diese übernatürliche Berufung nicht sichtbar gemacht wird, woher erkennen wir da erst einmal subjektiv einen vom Heiligen Geist eingepflanzten inneren Drang? Wir erkennen ihn zweitens objektiv … objektiv. Dieser Ausdruck führt uns zur Betrachtung der externen Faktoren, der Umstände, der Chancen, der Gaben und Gottes Vorhersehung, indem er alles zusammenführt. Dieser innere Zwang muss mit einem angeborenen Talent verbunden sein, er muss mit vom Geist gegebenen Gaben verbunden sein. Der Mann, der den inneren Zwang verspürt, zu predigen, wird feststellen, dass seine äußeren Umstände damit im Einklang stehen, wenn es sich tatsächlich um den Ruf Gottes handelt. Er wird Weisheit haben; Gott wird ihm ein gutes Urteilsvermögen gegeben haben. Er wird Mut haben. Er wird eine Liebe für Gottes Kinder verspüren. Er wird eine gewisse Fähigkeit haben, zu leiten, er wird die geistige Gnadengabe des Lehrens oder Predigens haben, denn andernfalls hätte Gott diesem Mann keinen vom Geist gegebenen inneren Zwang verliehen oder die objektiven Fähigkeiten, diesem Zwang nachzugehen. Darüber hinaus wird Gott sein Leben so arrangieren, dass es Umstände und Gelegenheiten und göttliche Fügungen gibt, in denen seine Gabe Frucht tragen kann.

Wir können also sagen, dass der Ruf zum Dienst mit einem inneren Zwang beginnt. Dieser Ruf nimmt dann langsam Gestalt an durch Gottes Vorhersehung, anhand derer Gott Erfahrungen und Fähigkeiten arrangiert; die beiden gehören zusammen. John Newton schrieb: „Das, was letztendlich der Beweis für eine wahre Berufung ist, ist eine entsprechende Chance, die die Vorhersehung uns durch eine allmähliche Abfolge von Ereignissen bietet, die auf das Mittel, die Zeit und den Ort der tatsächlichen Aufnahme dieser Arbeit hindeuten.“ Mit anderen Worten wird Gott alle Umstände arrangieren, um diesen Dienst zu einer Realität werden zu lassen. Das war die Erfahrung von Timotheus. In Apostelgeschichte 16 war er in seiner Heimatstadt, der Gegend von Galatien, als ihm der Apostel Paulus begegnete. Durch Gottes barmherzige Vorhersehung identifizierte Paulus Timotheus als einen jungen Mann, dessen er sich annehmen wollte. Gott gab Paulus, zweifelsohne, diese Information und wirkte in seinem Herz. Timotheus erhielt dann eine gewaltige Chance, ein gewaltiges Privileg. Die Vorhersehung brachte ihn an die Seite des Apostels Paulus, des größten Lehrers im Dienst, den die Welt je kannte – außer Christus. Und er saß zu seinen Füßen und lernte, wie man dient … was für eine Chance! Und als die Zeit kam, um den Dienst aufzunehmen, tat er das; er verkündete das Evangelium und litt an der Seite von Paulus. Er diente als Pastor in Gemeinden. All das zeigte, wie Gott die objektiven Umstände arrangierte, damit sie im Einklang mit dem subjektiven, ihn antreibenden inneren Zwang standen.

Und dann kam natürlich der Zeitpunkt, als er recht früh ins Amt eingesetzt wurde. In 1. Timotheus 4,14 lesen wir, dass die Ältesten ihm die Hände auflegten und er für den Dienst abgesondert wurde. Alle äußeren Umstände hatten sich gefügt. Er hatte die Gabe dazu. Er war dafür abgesondert. Er war dafür ausgebildet. Gott arrangierte all das und Timotheus erhielt die Gelegenheit, den Dienst auszuüben. Es gibt niemanden, der herumläuft, alle Gaben für den Dienst hat, in seinem Inneren den Zwang zu diesem Dienst verspürt, dessen Leben so ist, wie es sein sollte und der dann keine Gelegenheit hat, diesen Dienst auszuüben.

Das bringt uns zu einem dritten Element, das sehr wichtig ist. Die Berufung eines Menschen zum Dienst erfährt dieser nicht nur subjektiv und objektiv, sondern auch kollektiv. Und das ist der Punkt, an dem das Urteil der Gemeinde von entscheidender Bedeutung ist. In 1. Timotheus 3 heißt es: „Wer nach einem Aufseherdienst trachtet, der begehrt eine vortreffliche Tätigkeit.“ Es beginnt mit diesem alles beherrschenden Wunsch. Der wird dann natürlich durch seine Begabung bestätigt. Aber es heißt weiterhin, wenn jemand dieses Amt ausüben will, muss sein Leben in Augenschein genommen werden. Und das ist die Aufgabe der Gemeinde. Ist er untadelig? Ist er der Mann einer Frau? Ist er nüchtern, besonnen, anständig, gastfreundlich, fähig zu lehren, nicht der Trunkenheit ergeben oder kampflustig, gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig? Steht er seinem eigenen Haus gut vor? Hält er seine Kinder mit aller Ehrbarkeit in Unterordnung? Hat er ein gutes Zeugnis von denen außerhalb der Gemeinde? Er ist kein Neubekehrter. Und so weiter. Dasselbe steht in Titus Kapitel 1; die Gemeinde muss das kollektiv bestätigen.

Warum? Hört mir gut zu. Es könnte einen Menschen geben, der sich subjektiv motiviert fühlt, Gott zu dienen, der objektiv für diesen Dienst begabt ist, der jedoch gesündigt hat, der gegen Gottes Maßstab verstoßen hat, dessen Leben nicht vorbildlich ist und die Gemeinde muss ihn dafür zur Rechenschaft ziehen. Wir sind der Gemeinde gegenüber kollektiv verantwortlich. In Apostelgeschichte 13 kam der Heilige Geist natürlich über die Versammlung der Gemeinde von Antiochia und der Geist Gottes wies diese Gemeinde an, Paulus und Barnabas als für den Dienst geeignet zu befinden und die Gemeinde bestätigte deren Eignung und entsandte sie. Die Gemeinde muss ein Teil dieser Bestätigung für den Dienst sein. Die subjektive und objektive Seite sind also mit der kollektiven Seite verknüpft. Die Gemeinde bestätigt, die Gemeinde unterstützt, die Gemeinde legte Hände auf als Zeichen der Identifikation, als Garantie für diejenigen, die sie entsendet.

Und es gibt noch einen weiteren Aspekt in dieser Angelegenheit – die Tatsache, dass die Gemeinde nicht nur bestätigt und entsendet, sondern auch kollektiv empfängt. Und das ist etwas, wovon nicht oft gesprochen wird. Ich glaube, wenn ein Mensch wirklich objektiv von Gott die Gabe erhalten hat, wenn er subjektiv vom Geist innerlich dazu getrieben wird, dann ist die kollektive Gemeinde bereit, diesen Menschen zu empfangen. Ich möchte euch das noch einmal in den Worten von Spurgeon vermitteln, der sagte: „Ob ihr vom Herrn berufen seid, werdet ihr aus dem vom Gebet getragenen Urteil seiner Gemeinde sehen. Es ist ein notwendiger Beweis für euren Beruf…. Wenn der Ruf des Herrn an euch wirklich vorhanden ist, werdet ihr …nicht lange schweigen müssen. Die Gemeinde Gottes bedarf dringend lebendiger Prediger. Ihr ist ein Mann köstlicher als Gold von Ophir. … Die Gesalbten des Herrn brauchen nicht ohne Amt zu sein, denn es gibt feine Ohren, die sie schnell an ihrer Rede erkennen, und offene Herzen, die sie schon an ihren rechten Platz rufen werden. Seid bereit für die Arbeit, und sie wird euch nie fehlen. Lauft nicht umher, euch selbst anzubieten und hier und dort Probepredigten zu halten. Sorgt mehr um eure Tüchtigkeit als um Gelegenheiten, sie zu zeigen, und am allermeisten sorgt dafür, daß ihr im Herrn wandelt. Die Schafe erkennen den gottgesandten Hirten. Der Torhüter wird euch die Hürde öffnen, und die Herde wird eure Stimme erkennen.“

Ja, genau, das stimmt. Das Geschenk macht dem Menschen Raum, heißt es in den Sprüchen. Und die Gemeinde wird kollektiv nicht nur eure Entsendung bestätigen, sondern wird euch auch empfangen. Wie Spurgeon also sagt, solltet ihr weniger Zeit auf den Versuch verwenden, hier und dort zu predigen, sondern mehr auf den Versuch, ein guter Prediger zu sein - dann kommt das Predigen hier und dort von ganz alleine.

Ich glaube, Timotheus erfüllte die kollektiven Kriterien. In 1. Timotheus 4 legten die Gemeindeältesten ihm die Hände auf und entsandten ihn. In 2. Timotheus 1,6 legte Paulus ihm die Hände auf und entsandte ihn. Kollektiv befürworteten alle ihn. Darüber hinaus wurde Timotheus empfangen, er wurde von den Gemeinden willkommen geheißen, um dort zu dienen. Er war gerade in der Gemeinde von Ephesus, und obwohl sich ihm einige widersetzen, gab es viele wahre Gläubige, die ihn willkommen hießen. Er war ein Repräsentant des Apostels Paulus und so seelenverwandt, dass er anstelle von Paulus empfangen werden konnte. Die Gemeinde hatte Platz für Timotheus. Sie würden ihn kollektiv entsenden und kollektiv empfangen. Und das ist eine Bestätigung der Berufung eines Menschen.

Viertens, und letztens, wird eine Berufung nicht nur subjektiv, objektiv und kollektiv untermauert – subjektiv, objektiv und kollektiv -, sondern, haltet euch fest, auch effektiv. Das letzte Siegel für die Berufung durch Gott ist die Effektivität eines Menschen – die Effektivität eines Menschen. Welche Auswirkungen hat sein Dienst?

Ich werde nie vergessen, wie ich einmal eine Gemeinde besuchte, um dort zu predigen. Ein Mann hatte mich für eine Woche eingeladen. Er sagte: „Ich möchte, dass du kommst und Montag“, ich glaube es war Montag, „bis Sonntag predigst.“ Und noch bevor zwei Tage in jener Woche abgelaufen waren, trieb der Heilige Geist mich dazu, diesem Mann zu sagen, nachdem ich die Umstände und die Situation gesehen hatte: „Nach allem, was ich weiß und hier gesehen habe, bist du in dem, was du hier tust, nicht effektiv. Gott liebt dich und Gott hat dir Gaben verliehen, aber nicht hierfür. Dein Dienst hat absolut keine Wirkung. Niemand reagiert auf das, was du tust.“ Er sagte zu mir: „Aber ich habe das Gefühl, Gott hat mich dazu berufen.“ Soweit ich sehen konnte, gab es zwar eine gewisse kollektive Bestätigung durch eine Gemeinde, die ihn entsandt hatte, aber keinerlei kollektive Bestätigung in der Gemeinde, die ihn empfangen hatte, denn sein Dienst zeigte absolut keine Wirkung, überhaupt keine. Und obwohl er sich entschied, damals nicht auf mich zu hören, wirkte der Geist Gottes weiter in seinem Herz, bis der Zeitpunkt kam, als er den Versuch aufgab, dazu zu tun, wozu Gott ihn nicht berufen hatte.

Es sollte eine Reaktion geben. Ich möchte mit euch zurück zu Jeremia Kapitel 23 gehen; hört mir einfach zu. Ich werde euch nur zwei Verse vorlesen, aber die sind sehr aussagekräftig; Jeremia 23. Gott sagt Folgendes: „Ich habe diese Propheten nicht gesandt, und doch sind sie gelaufen; ich habe nicht zu ihnen geredet, und doch haben sie geweissagt. Hätten sie in meinem Rat gestanden“, mit anderen Worten, wären sie dort gewesen, weil ich sie gesandt hatte, „so würden sie meinem Volk meine Worte verkündigen und sie abbringen von ihrem bösen Weg und von ihrem schlimmen Taten.“ Wären sie von mir gesandt worden, hätten sie eine Wirkung gehabt. Sie hätten eine Wirkung gehabt. Sie hätten eine Kehrtwende bewirkt. Die Dinge hätten nicht so bleiben können. Als Paulus an die Thessalonicher schreibt, sagt er: „Ihr wisst, dass wir, als wir zu euch kamen, nicht mit Schmeichelworten kamen, das wisst ihr. Wir kamen nicht“, 1. Thessalonicher 2, „in einem vergeblichen Versuch, etwas durchzuziehen. Ihr wisst, dass es nicht schal und leer war. Ihr wisst, dass ihr die Macht Gottes gesehen habt.“ Und das stimmt. Das stimmt vollkommen. Das ist ein unverzichtbares Kennzeichen jener, die wahrhaftig berufen sind.

Auch das trifft also auf Timotheus zu. Der Dienst von Timotheus hatte eine Wirkung. 1. Korinther 16,10: „Wenn aber Timotheus kommt, so seht zu, daß er ohne Furcht bei euch sein kann, denn er arbeitet im Werk des Herrn, wie ich auch.“ Wow, das ist ein ziemlich hohes Lob. Paulus sagt, Timotheus kommt an meine Seite und Gottes Hand liegt auf seinem Dienst, genauso wie auf meinem … genauso wie auf meinem. Möchtet ihr wissen, ob ihr berufen seid? Ihr sagt: „Ich verspüre diesen inneren Zwang, das zu tun, und ich denke, dass Gott mir objektiv die Gaben und Chancen gegeben hat, und kollektiv gesehen habe ich einen Platz, um meinen Dienst zu verrichten“; die einzig andere Frage ist, ist euer Dienst effektiv? Tun die Menschen Buße? Kommen die Menschen zu Christus? Fühlen die Sünder sich überführt? Ist bei Heiligen Wachstum zu verzeichnen? Verändert das Leben von Menschen sich? Steckt ihr sie mit eurer Leidenschaft an? Übernehmen sie eure Überzeugungen? Darum geht es.

Ihr könnt Gewissheit erlangen, ob ihr berufen seid – und das sind die Arten, auf die ihr diese Gewissheit erlangen könnt. Timotheus war berufen und das war es, was den Anweisungen von Paulus zugrunde lag und das war der Grund, warum er gehorsam sein musste – weil Gott ihn berufen hatte. Er hatte keine Wahl.

Lasst uns jetzt zu 2. Timotheus 4 zurückkehren und die letzten Aussagen zusammenfassen, die Paulus gegenüber diesem berufenen Mann trifft. Vergesst nicht, es gibt acht Elemente, die einen treuen Prediger ausmachen sollten. In Vers 1 die Ernsthaftigkeit seiner Aufgabe: „Daher ermahne ich dich ernstlich vor dem Angesicht Gottes und des Herrn Jesus Christus, der Lebendige und Tote richten wird, um seiner Erscheinung und seines Reiches willen“. Die Ernsthaftigkeit besteht darin, dass ihr das, was ihr tut, im vollen Angesicht dessen tut, der euch richten wird. Dann sagt er: „Verkündige das Wort“, das ist der Inhalt seiner Aufgabe. Dann sagt er: „Tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung!“ Das ist der Ausmaß seiner Aufgabe. Dann sagt er: „Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben, und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.“ Das ist die Dringlichkeit seiner Aufgabe. Die Zeit wird kommen, wenn sie nicht zuhören werden, tue es jetzt. Dann Vers 5: „Du aber bleibe nüchtern in allen Dingen“, das ist die Einstellung bei seiner Aufgabe. „Nüchtern“ bedeutet ausgewogene, konsequente, solide und logische Stabilität. Sei ein Felsen, nimm nie die Lehren an, die nur die Ohren der breiten Masse kitzeln und die Gelüste nach der Unwahrheit befriedigen. Sei unerschütterlich.

Das bringt uns zu den letzten drei Punkten, nur ganz kurz. Der Preis seines Auftrags. Vers 5: „Erdulde die Widrigkeiten … erdulde die Widrigkeiten.“ In Wirklichkeit bedeutet das, Leid zu ertragen; akzeptiere Leid, ertrage Leid, erwarte es. Ich finde es erstaunlich, liebe Freunde, wie viele junge Männer, die Gott dienen wollen, darauf warten, einen Platz zu finden, der ohne jede Schmerzen behaftet ist. Das wird nur jenen Menschen widerfahren, deren Dienst so harmlos ist, dass es nie Widerstand gibt. Aber wenn euer Dienst irgendwelche Kraft und Wirkung hat, dann macht euch bereit, denn es wird immer Schmerzen geben. Ich vermute, man könnte einen Prediger anhand von zwei Dingen bewerten: wie treu er dem Wort ergeben ist und wie viel Schmerzen er ertragen kann. Das sind die Kriterien. Wie treu er dem Wort Gottes ergeben ist und wie viel Schmerzen er ertragen kann, denn je effektiver er aufgrund seiner Treue ist, umso mehr Leid wird er ertragen müssen. Und die Vorstellung, man könne einen effektiven, schmerzlosen Dienst haben, ist eine Lüge. Das ist nicht der Fall. Wenn ihr im Dienst Problemen oder Nöten begegnet, habt ihr zwei Möglichkeiten. Ihr ertragt sie oder ihr geht einen Kompromiss ein und findet eine Abkürzung, die euch aus der Situation herausführt. Der treue Prediger geht nie Kompromisse ein. Deshalb sagt Paulus also zu Timotheus: „Timotheus, du muss Widrigkeit erdulden. Du musst leiden.“ Das Verb bedeutet im Griechischen einfach, Böses zu ertragen. Ihr müsst schlechte Behandlung ertragen, das gehört dazu.

Er hat das bereits viele Male erwähnt. In 2. Timotheus 2,1-4 haben wir das im Detail besprochen. Timotheus wurde dazu berufen, als ein guter Soldat Jesu Christi Widrigkeiten zu ertragen. Und hier erinnert Paulus ihn wieder daran, dass er bereit sein soll, zu leiden. In Zeiten der Abtrünnigkeit vom Glauben, wie sie in 1. Timotheus 4 beschrieben werden, in Zeiten großer Gefahren für die Gemeinden, wie sie in 2. Timotheus 3,1 beschrieben werden, wird es Feindseligkeit gegenüber dem Prediger geben; die Treuen werden leiden. Und er sagte: „Erdulde es, ertrage es.“ Natürlich ist Paulus selbst eine lebendige Illustration dafür. Betrachtet einmal Vers 6: „Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe.“ Mein Leben steht auf dem Spiel. Ich werde aus dieser Welt genommen werden. „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.“ Ich bin dein Vorbild. Erdulde es. Paulus litt vom Anfang seines Dienstes bis zum Ende. Warum? Weil er einen mächtigen Dienst hatte. Deshalb sagt er zu Timotheus: „Erdulde Widrigkeiten.“

Timotheus hielt sich übrigens treu daran. Schlagt einmal Hebräer Kapitel 13 auf, das letzte Kapitel. Ich weiß nicht, ob ihr diesen Vers schon einmal gesehen habt, er ist ganz am Ende des dreizehnten Kapitels, aber er gewährt uns einen wunderbaren Einblick. Hebräer 13,23; wir wissen nicht, wer den Hebräerbrief geschrieben hat, wahrscheinlich nicht Paulus. Aber wer immer ihn geschrieben hat, kannte Timotheus gut und liebte ihn. Und in dieser Anfangszeit kannten sie sich natürlich alle untereinander. Aber in Hebräer 13,23 schreibt der Autor: „Ihr sollt wissen, daß der Bruder Timotheus freigelassen worden ist; wenn er bald kommt, will ich euch mit ihm besuchen.“ Freigelassen wovon? Das griechische Verb apoluo wird im Neuen Testament meistens in Bezug auf die Freilassung von Gefangenen in Gewahrsam verwendet, wenn diese verhaftet oder im Gefängnis waren. Timotheus war im Gefängnis. Das sagt mir, dass Timotheus das Leid, als es kam, erduldet hat. Er ging keine Kompromisse ein. Er suchte nicht nach einer Abkürzung, nach einem billigen Ausweg. Wir wissen nichts über seine Inhaftierung, wir kennen keine Details, aber er war offensichtlich im Gefängnis, weil er Christus verkündigte. Da der Hebräerbrief kurz nach 2. Timotheus geschrieben wurde, wurde er vielleicht direkt zu der Zeit inhaftiert, als er dort in Ephesus diente, nicht lange, nachdem er eben diesen Brief erhielt.

Aber ich bin so froh über diesen kleinen Hinweis am Ende des Hebräerbriefs, denn das sagt mir, dass Timotheus treu war, nicht wahr? Dass er erduldete. Er war im Gefängnis und dann gewährte Gott ihm in seiner Barmherzigkeit eine Freilassung. Das ist der Maßstab für den Charakter eines Menschen. Nicht, wie klug er ist, sondern wie treu er gegenüber dem Wort Gottes ist und wie viel Schmerzen er ertragen kann, ohne je wankelmütig zu werden ... niemals wankelmütig werden, das ist der Preis. Der Preis unseres Auftrags. Verfolgung, Ablehnung, Feindseligkeit und dennoch gehen wir nie einen Kompromiss ein … wir gehen nie einen Kompromiss ein.

Der siebte Punkt in unserer kleinen Liste von acht Kennzeichen des vortrefflichen Predigers ist die Reichweite seines Auftrags. Ich wünschte, wir könnten viel Zeit darauf verwenden, aber wir wenden uns nur einen Moment damit beschäftigen. Vers 5: „Tue das Werk eines Evangelisten.“ „Timotheus, du hast die Rolle eines lehrenden Pastors, du bist eine Art Apostel auf der zweiten Ebene, du hast viele Dinge an vielen Orten getan, aber, Timotheus, in deiner Arbeit bei der Gemeinde in Ephesus, in deiner Arbeit als Pastor, sollst du auch das Werk eines Evangelisten verrichten.“ Er sagt nicht, Timotheus sei ein Evangelist. Das Wort „Evangelist“ wird im Neuen Testament nur dreimal erwähnt. Es gibt gewisse Männer, die in Epheser 4,11 „Evangelisten“ genannt wurden. Aber obwohl der Begriff „Evangelist“ nur dreimal erwähnt wird, wird die Verbform „die gute Nachricht verkündigen“ 54-mal erwähnt und das Substantiv für „gute Nachricht“ wird 76-mal erwähnt. Das ist also ein großer Teil des Neuen Testaments und bedeutet, „das Evangelium verkündigen“. Er sagt hier: „Timotheus, während du die Herde hütest, während du als Aufseher über die Gemeinde fungierst, evangelisiere die Verlorenen.“ Ich glaube wirklich, dass das die Reichweite des Dienstes eines treuen Predigers ist. Wir können uns nicht streng auf die Predigt für Errettete beschränken, wir müssen die Verlorenen konfrontieren. Obwohl „Evangelist“ an drei Stellen eine Art offizieller Titel ist, wie an den beiden, die ich erwähnt habe – Epheser und Apostelgeschichte 21, wo der Evangelist Philippus erwähnt wird – scheint es hier inoffiziell zu sein. Hier trägt das Wort keinen Artikel. Hier steht nicht: „Timotheus, da du ein Evangelist bist.“ Ich denke, die hier verwendete Form deutet auf einen allgemeinen Verweis hin und könnte mit „Timotheus, tue das Werk eines Evangelisten“ übersetzt werden. Mit anderen Worten, erkenne, dass du, während du die Herde nährst und die Gemeinde baust, die Verlorenen evangelisieren musst. Deshalb heißt es in unserem kleinen Motto: „Den König erheben, das Reich Gottes ausdehnen.“ Ein Teil unserer Aufgabe als Pastor besteht darin, die Nicht-Erretten nicht zu vergessen und zu bedenken, dass einige von ihnen sich in der Gemeinde befinden. Es ist zu leicht, sich einfach darauf zu beschränken, die Heiligen zu unterhalten; wir müssen mutig und treu zu den Verlorenen predigen. Der Evangelist war jemand, der dorthin ging, wo Christus nicht angerufen wurde, und die Menschen zur rettenden Erkenntnis von Christus führte. Verkündigt das Evangelium, auch das ist die Aufgabe eines treuen Predigers. Wir müssen treu das Evangelium verkündigen. Warum? Weil es innerhalb der Gemeinde Menschen gibt, die nicht errettet sind. Warum? Weil es innerhalb der Gemeinde Menschen gibt, die wissen müssen, wie man den Verlorenen das Evangelium verkündet. Warum? Weil es in Hörweite des Predigers innerhalb der Gemeinde jene geben wird, die nicht errettet sind, und die in die Gemeinde gebracht wurden; deshalb ist es von zentraler Bedeutung, dass wir das Evangelium verkündigen. Wir könnten soviel darüber sagen.

Ich möchte nur ein paar Dinge sagen. Erinnerungen für diejenigen, die das Evangelium verkündigen … es gibt ein paar Dinge, die mir wichtig sind; eins ist, dass ihr darauf achtet, bei der Verkündigung des Evangeliums einfach und unmissverständlich zu sein. Seid einfach und unmissverständlich, wählt die einfachste Sprache. Wisst ihr, wenn ihr die theologische Hochschule abgeschlossen habt und denkt, ihr seid so gelehrt und so gebildet, ist die Versuchung groß, sich Leuten auf diese Weise zu nähern. Einfache Sprache ist so wichtig. Erinnert ihr euch an dieses wunderbaren Zeilen? „Szintilliere, szintilliere, lebensspendendes Kügelchen, ich würde so gerne dein spezifisches Wesen erforschen. Stolz erhoben im geräumigen Äther, stark einem kohlenstoffhaltigen Edelstein ähnelnd.“ Oder auch: „Funkel, funkel, kleiner Stern, wer du bist, das wüsst' ich gern. Ganz hoch über dieser Welt, wie ein Diamant am Himmelszelt.“ Der erste Text stammt von einem frischen Absolventen einer theologischen Hochschule, die zweite Fassung gibt es schon ein wenig länger. Es ist nicht besonders tugendhaft, unverständlich zu sein. Seid also einfach und unmissverständlich, wenn ihr das Evangelium predigt.

Zweitens, kennt eure Grenzen … kennt eure Grenzen. Es gibt Grenzen beim Verkündigen des Evangeliums. Verkündigt so, dass die Menschen eine Entscheidung treffen können. Präsentiert die Wahrheit, sodass sie eine Reaktion erfordert, aber manipuliert nicht. Manipuliert nicht. Martyn Lloyd-Jones sagt: „Verweist die Musik auf ihren Platz, sie sollte in keiner Weise die Kontrolle übernehmen.“ Wie oft haben wir erlebt, dass jemand das Evangelium verkündet hat und dann plötzlich kommt beschwingte Musik und das Licht wird gedämpft. Martyn Lloyd-Jones bezeichnete das als „billige psychologische Konditionierung.“ Und er sagte, die Leute rechtfertigen das, weil es den Menschen dadurch leichter fiele, zu glauben und die Wahrheit zu akzeptieren, was für ihn unvorstellbar war, und für mich ebenfalls. Wie um alles in der Welt kann Musik und gedämpftes Licht es jemandem leichter machen, zu glauben, wenn der Glaube ein Werk Gottes ist? Was tun wir mit all diesem Zeug? Lloyd-Jones weigerte sich aus einer Reihe von Gründen, solche Taktiken einzusetzen; er sagte: „Es ist falsch, direkten Druck auf den Willen auszuüben. Der einzige Punkt, wo wir ansetzen dürfen, ist der Verstand - indem wir die Wahrheit präsentieren. Es ist falsch, direkten Druck auf die Emotionen auszuüben“, sagte er, „die Wahrheit muss die Emotionen antreiben. Es ist falsch, anzunehmen, dass Sünder die inhärente Macht der Entscheidungsfällung und Selbstbekehrung haben, wenn die Schrift doch sagte: ‚Auch euch hat er auferweckt ...‘, Epheser 2,1 [Rev. Elberfelder] Es ist falsch, zu denken, der Prediger könne den Heiligen Geist dahingehend manipulieren, jemanden zu retten. Es ist falsch, eine oberflächliche Bekehrung herbeizuführen.“

Verkündigt also die Wahrheit und kennt eure Grenzen. Manipuliert nicht, sondern verkündet einfach die Wahrheit. Verkündet sie mit Kraft und Mut. „Kein Sünder entscheidet sich für Christus, der Sünder fliegt zu Christus in äußerster Hilflosigkeit und Verzweiflung, angetrieben vom Geist Gottes.“ Ausrufend: „Unrein, Herr, flieh‘ ich zu Dir! Wasche mich, sonst sterb‘ ich hier!.“ [2] Das ist wahre Bekehrung. Der Appell muss in der Wahrheit und der Wahrheit allein begründet sein, nicht der Musik und dem Licht und sonstigen manipulativen Dingen. Unser Auftrag muss vom Eifer für die Verlorenen erfüllt sein. Es gibt noch so viel zu sagen, aber die Zeit ist vorbei.

Timotheus war ein Pastor, aber er hatte sich auch der Verbreitung des Evangeliums verschrieben. Und da unser Hauptziel die Ehre Gottes ist, müssen wir auf die Errettung von Sündern abzielen. Und wenn ihre eure Verkündigung auf die Errettung von Sündern abzielt, müsst ihr Christus verkündigen, und ihn gekreuzigt, dann müsst ihr das Gesetz, die Sünde, das Gericht und die Hölle verkündigen, dann müsst ihr die Verderbtheit statt der Würde des Menschen verkünden, dann müsst ihr die Wiederkunft Christi und das ewige Gericht predigen, das Kreuz, die Auferstehung, die Sühne, die Barmherzigkeit und den Glauben. Es muss ernstliche Verkündigung geben, überzeugende Verkündigung. Wie Spurgeon sagte: „Ihr gewährt den Gottlosen keine Ruhe in ihren Sünden.“ In gewissem Sinne lehren wir also und evangelisieren gleichzeitig.

Der treue Prediger weiß also um die Ernsthaftigkeit, den Inhalt, das Ausmaß, die Dringlichkeit, die Einstellung, den Preis und die Reichweite seiner Aufgabe, und schließlich um das Ziel … was ist das Ziel? Am Ende von Vers 5 heißt es: „Richte deinen Dienst völlig aus“, diakonia, richte deinen Dienst völlig aus. „Ausrichten“ bedeutet zu erreichen, auszufüllen, es ist ein wunderbares Wort, „fülle es aus, fülle es aus“, tue alles, was es bedeutet, tue es nicht halbherzig, sondern tue es mit all deiner Kraft. Wie Paulus in Kolosser 1,29 sagte, ringt mit dem Geist, der in Kraft in euch wirkt; halbherzige Bemühungen werden euch nicht in die Lage versetzen, eueren Dienst auszufüllen.

Könnt ihr euch vorstellen, das Ende eures Lebens erreichen zu können, wie Paulus in Vers 6: „Ich bin bereit, zu sterben, weil ich das Werk vollendet habe?“ Wow, was für ein Gedanke. Das Werk vollendet zu haben. Ich erinnere mich lebhaft an meinen Großvater, der auf seinem Sterbebett das Gefühl hatte, seinen Dienst nicht abgeschlossen zu haben und verzweifelt noch einmal predigen wollte. Das ist mir in Erinnerung geblieben. Ich kenne die Details seines geistlichen Lebens nicht, aber ich weiß, dass er ein Mann war, der Gott äußerst ergeben war. Ich weiß nicht, was der Herr tat, besonders als er ihn zu sich nahm, welche Ziele er verfolgte, aber mir blieb immer in Erinnerung, dass mein Großvater das Gefühl hatte, nie die Aufgabe erfüllt und beendet zu haben, die Gott ihm übertragen hatte. Und ich habe immer im Hinterkopf gehabt, wenn man am Ende sein Werk beendet haben will, muss man sich die ganze Zeit über beeilen. Rückstände kann man nicht aufholen. Also dient man dem Herrn mit ganzem Herzen und mit dem ganzen Verstand und aus ganzer Seele. Das bedeutet es. Wir gehen ganz zum Anfang zurück, wo wir heute früh angefangen haben, 5. Mose 11,13. Ihr müsst Gott lieben und ihm dienen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele und mit eurem ganzen Verstand. Es erfordert diese Art von totaler Hingabe.

Und das gilt für alle von uns. Wir alle müssen Gott ergeben sein. Wir unterstehen nicht alle dem Zwang dieser Anweisungen an Timotheus, als hätten wir eine besondere Berufung zur öffentlichen Lehre und Verkündigung des Wortes, aber wir unterstehen alle der allgemeinen Berufung, dem Herrn zu dienen und sein Reich durch die Verkündigung Christi zu erweitern. Und wir müssen unseren Dienst ausfüllen. Wir müssen ihn abschließen und alles tun. Es wäre die wunderbarste Sache meines Lebens, wenn ich diese Welt am Ende meines Lebens verlasse und sage „Herr, ich bin bereit zu gehen und der Heilige Geist mir dann bestätigte, dass ich das Werk vollendet habe. Wow, was für ein Gedanke … was für ein Gedanke. Aber das wird am Ende nur geschehen, wenn ihr auf dem ganzen Weg dorthin während des gesamten Prozesses alles in euren Kräften Stehende tut.

Das Ziel des Dienstes, das Ziel der Aufgabe – füllt es aus. Tut die ganze Sache. Seid nicht erst halb fertig, wenn der Herr euch zu sich holt. Das ist das Ziel. So sollte es für uns alle sein. Dieselbe Hingabe. Lasst uns unsere Köpfe zum Gebet neigen.



[1] C.H. Spurgeon. Ratschläge für Prediger (R. Brockhaus – Nachdruck der dt. Ausgabe von 1925-1962), S. 22

[2] Übersetzung des Liedtextes: www.jesus-web.de/media/texte/rockofages.htm

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