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Lasst uns unsere Bibeln im ersten Kapitel von Jakobus aufschlagen und gemeinsam das Wort Gottes in den Versen 2 bis 12 betrachten. Während ihr euch gemeinsam auf das Studium von Gottes Wort vorbereitet, möchte ich euch kurz daran erinnern, dass es häufig im Leben vorkommt, ganz gewiss in meinem Leben und bestimmt auch in eurem Leben als Christen, dass man Menschen begegnet, die sich für Christen hielten. Ich denke, das ist ziemlich normal. Menschen, die glaubten, errettet zu sein und dachten, sie würden Gott kennen. Und dann trat irgendein großes Problem in ihr Leben und offenbarte die Tatsache, dass sie Gott überhaupt nicht kannten, als sie sich als unfähig herausstellten, diese schwere Prüfung zu bewältigen. Ihr Glaube wurde offenbart. Er stellte sich als toter Glaube, als nicht-lebendiger Glaube, als nicht-errettender Glaube heraus. Sie waren unfähig, sich an den Ressourcen festzuhalten, die in jenen Menschen stecken, die wirklich an Gott glauben, und sie gaben das auf, was vielleicht echter Glaube zu sein schien.

Die Art von Prüfungen, die uns immer wieder im Leben ereilen, sind dazu gedacht, genau das zu tun, Leute aus ihrer Sicherheit wachzurütteln, sie der Tatsache bewusst zu machten, dass sie in den schwersten menschlichen Notlagen entweder auf Gott vertrauen oder nicht. Prüfungen dienen einem sehr nützlichen Zweck, indem sie entweder die Echtheit oder Falschheit unseres Glaubens bekräftigen. Und genau das hat Jakobus in der Einleitung zu dieser wunderbaren Epistel hier im Sinn. Die Frage des lebendigen Glaubens ist ihm in der gesamten Epistel ein Anliegen. Er befasst sich mit dem Thema und der Problematik echter Errettung. Wie wir bemerkt haben, ist die ganze Epistel eine Reihe von Prüfungen, die dazu dienen sollen, die Echtheit des Glaubens eines Menschen zu beweisen. Die ganze Epistel ist eine Serie von Prüfungen für lebendigen Glauben. Die erste ist die Prüfung schwerer Anfechtungen. Wenn Anfechtungen/Prüfungen in unser Leben kommen, offenbaren sie, ob unser Glaube echt ist oder nicht. Er hält entweder stand oder nicht. Wir halten uns an Gott fest und verlassen uns auf seine Ressourcen oder wir tun das nicht. Und das ist etwas, was wir wissen müssen. Wir alle müssen die Kraft oder Echtheit unseres eigenen Glaubens verstehen. Wir müssen das nicht nur in unserem eigenen Leben erkennen, sondern auch im Leben von anderen Menschen.

Um euch das auf biblische Weise zu veranschaulichen, möchte ich euch dazu ein paar Fragen stellen. Wie würdet ihr einen Menschen beurteilen, das geistliche Leben eines Menschen, der erstens bereitwillig das Evangelium gehört hat, aufgeschlossen, gespannt, begierig, zweitens das Wort ohne Widerstand persönlich angenommen, drittens mit Freude darauf reagiert und viertens geglaubt hat? Jemand, der bereitwillig das Evangelium gehört, das Wort persönlich angenommen, mit Freude darauf reagiert und geglaubt hat … sind das Zeichen echter Errettung? Sind das Zeichen eines echten Christen? Ist das charakteristisch für echten, errettenden Glauben?

Nun, lasst uns das herausfinden, indem wir uns mit Kapitel 8 im Lukasevangelium befassen. Lukas Kapitel 8, Vers 13. Hier ist ein Vers, der einen Teil des Gleichnisses vom Sämann erklärt; es hat mit der flachen Erde zu tun, unter der sich Steine befinden, der Boden. Es heißt: „Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören“, das Evangelium bereitwillig hören, das Wort aufnehmen, das Wort über Christus persönlich aufnehmen, „mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben nur eine Zeitlang, und zur Zeit der Versuchung“, … was? …, „fallen sie ab.“

Ihr werdet hier bemerken, dass diejenigen, die das Evangelium gehört haben, die das Wort persönlich aufgenommen haben, mit Freude darauf reagierten, glaubten und dann vom Glauben abfielen. All das ist an und für sich weniger als errettender Glaube, wäre aber vielleicht nie als weniger offenbart worden, wenn es keine Prüfungen gegeben hätte, wenn es keine Zeit der Prüfung gegeben hätte. Dieser kurze Ausdruck „Zeit der Versuchung/Prüfung“ ist ein sehr interessanter Ausdruck. Er ist ein zentraler Bestandteil von Gottes Plan für die Menschen, damit die Realität ihres Glaubens - das, was er wirklich ist - offenbart werden kann. Das griechische Wort für „Zeit“ ist hier nicht chronos, was sich auf chronologische Zeit bezieht, so wie es momentan zum Beispiel 18:35 Uhr ist, es ist nicht die chronologische Zeit im Sinne von Kalendern und Uhren. Es ist ein anderes Wort, nämlich kairos. Das bedeutet eine vorherbestimmte Zeit, eine Zeit der Gelegenheit, ein Umstand, eine bestimmte Saison.

Er spricht hier also nicht über die Uhrzeit, sondern eine Zeit in unserem Schicksal, eine Zeit im Leben eines Menschen. Es wird eine Zeit der Prüfung kommen. Und in diesem Fall gab es jene, die dann abfielen. Das bedeutet nicht, dass sie einst Kinder Gottes gewesen waren. Das griechische Verb aphistemi bedeutet buchstäblich „abseitsstehen“. In der Zeit der Prüfung standen sie abseits von Gott. Sie waren nie seine Kinder gewesen und die Prüfung machte das deutlich. Wir kehren wieder zu 1. Johannes 2,19 zurück: „Denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben. Aber es sollte offenbar werden, daß sie alle nicht von uns sind.“ Dies sind Menschen, die in der Zeit der Prüfung allein dastehen, sie stehen abseits von Gott. Sie kennen Gott eigentlich gar nicht. Sie finden zwar, wie der Same in Lukas 8, ein klein wenig Erde, die gerade ausreicht, damit die Pflanze aufrecht stehen kann, aber sie entwickelt nie Wurzeln.

Es geht hier also nicht um eine Entwurzelung, darum geht es nicht. Es gab nie eine Wurzel. Die Pflanze stand einfach, auf sich selbst gestellt, quasi im Staub, und die Verwachsung mit der Erde war nur eine augenscheinliche Verwachsung, es gab nie eine wirkliche Beziehung … nie die Art der Symbiose, durch die die Pflanze tiefe Wurzeln hätte entwickeln, wachsen und Früchte tragen können. Aber die Realität dieser Art von unzureichendem Glauben wurde erst durch die Prüfung manifestiert. Übrigens wird hier in Lukas 8,13 derselbe Begriff, peirasmos, die Zeit der Prüfung, verwendet, über den auch Jakobus spricht.

Lasst uns jetzt zu Jakobus zurückkehren und sehen, was er uns zum selben Thema lehrt. Prüfungen können den Glauben nicht zerstören. Ich möchte, dass ihr das wisst. Ich möchte das immer wieder betonen. Prüfungen zerstören unseren Glauben nicht, sie stellen ihn nur auf den Prüfstand. Und der Glaube, der sich bei Prüfungen bewährt, erweist sich als echter Glaube, während der Glaube, der die Prüfung nicht besteht, sich als falscher Glaube erweist. Prüfungen können Glauben nicht zerstören, sie können ihn nur auf den Prüfstand stellen.

Letzte Woche habe ich euch gezeigt, dass Prüfungen vielen Zwecken dienen. Erinnert ihr euch, was wir gesagt haben? Gott schickt uns Prüfungen, damit wir demütig werden. Er schickt uns Prüfungen, damit wir uns von der Welt lösen. Er schickt uns Prüfungen, damit wir uns auf ewige Dinge konzentrieren. Er schickt uns Prüfungen, um zu offenbaren, was wir wirklich lieben. Er schickt uns Prüfungen, um uns den Wert von Gottes Gunst und Segen zu lehren. Er schickt uns Prüfungen, um uns zu befähigen, anderen bei ihren Prüfungen zu helfen. Er schickt uns Prüfungen, um uns stärker zu machen, damit wir nützlicher werden. Und eine Sache habe ich nicht erwähnt: Manchmal schickt er uns Prüfungen, um uns für unsere Sünde zu züchtigen und uns der Vollkommenheit näher zu bringen. Aber Jakobus befasst sich hauptsächlich mit einem Grund, aus dem Gott Prüfungen schickt, nämlich die Prüfung der Echtheit unseres Glaubens. Wie ich es letzte Woche ausgedrückt habe: um die Kraft unseres Glaubens zu messen.

Wir haben die ganze Zeit gesagt, dass wahrer Glaube inmitten einer Prüfung ausharren wird. Wahrer Glaube harrt aus. Wahrer Glaube hält sich fest und geht voran. Er wird bis zum Ende ausharren. Er wird jede Prüfung erdulden.

Und die Frage, zu der Jakobus uns wirklich hinzieht, ist: Wie macht er das? Wie kann wahrer Glaube jede Prüfung erdulden? Wie kann wahrer Glaube jeglichen Verlust ertragen und sich dennoch weiter an seinem Glauben an Gott festhalten? Was gibt uns die Fähigkeit, auszuharren und nicht abzufallen?

Nun, es gibt zahlreiche Komponenten und wir haben uns bereits damit befasst. Zuerst ist es laut Jakobus eine freudige Einstellung. Wahrer Glaube zeichnet sich durch eine freudige Einstellung inmitten der schwersten Prüfung aus. Vers 2: „Meine Brüder, achtet es für lauter Freude“ oder völlige Freude oder blanke Freude oder unverfälscht Freude oder reine Freude, „wenn ihr in mancherlei Prüfungen geratet.“

Die erste Einstellung, die charakteristisch für wahren Glauben ist, ist also Freude inmitten von Prüfungen. In jeder Prüfung gibt es irgendwo ein Fenster, in dem der wahre Gläubige eine Quelle der Freude finden kann. Vielleicht ist es unser Bewusstsein dafür, dass Gott in Kontrolle ist. Und wir wissen das. Vielleicht ist es die Hoffnung auf den Himmel, wie wir heute früh bei dem Vater gesehen haben, der wusste, dass seine Töchter in der Gegenwart Christi sind. Aber der wahre Gläubige wird eine freudige Einstellung haben und wir müssen das in unserem eigenen geistlichen Leben kultivieren. Wegen all der Dinge, die Prüfungen bewirken und nicht bewirken können, weil sie uns dem Herrn näher bringen, uns stärken, uns nützlicher machen, all die positiven Dinge, und aufgrund der Tatsache, dass Prüfungen niemals wahren Glauben zerstören können, nie den Plan Gottes verhindern können, nie seinen ewigen Plan verändern können - wegen all dieser Dinge können wir uns inmitten jeder Prüfung freuen. Eine freudige Einstellung also.

Zweitens gibt es noch eine Komponente, die von Bedeutung für die Fähigkeit ist, auszuharren - wir haben das vor zwei Wochen gesehen -, nämlich ein einsichtiger Verstand. Achtet auf Vers 3: „Da ihr ja wißt, daß die Bewährung“, oder Prüfung, „eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt.“ Ihr müsst Prüfungen mit dieser Kenntnis angehen. Ihr müsst wissen, dass Prüfungen Ausharren bewirken, also Durchhaltevermögen, Standhaftigkeit. Ohne Prüfungen werdet ihr nicht gestärkt werden, um auszuharren. Eine freudige Einstellung also und ein einsichtiger Verstand.

Drittens haben wir einen gehorsamen Willen festgestellt. In Vers 4 benutzt er im Griechischen ursprünglich einen Imperativ und sagt: „Das standhafte Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollständig seid und es euch an nichts mangelt.“ Mit anderen Worten, lasst die Prüfung kommen und lasst sie das Durchhaltevermögen bringen. Und lasst das Ausharren Vollkommenheit bringen. Wir haben auch festgestellt, dass Vollkommenheit hier geistliche Reife bedeutet … geistliche Reife. Lasst sie tun, was Gott beabsichtigt. Lasst sie euch demütig machen. Lasst sie euch von der Welt lösen. Lasst sie euch auf eine ewige Hoffnung konzentrieren. Lasst sie offenbaren, was ihr wirklich liebt. Lasst sie euch lehren, Gottes Segen wertzuschätzen. Lasst sie euch befähigen, Anderen zu helfen. Lasst sie Kraft in euch entwickeln, damit ihr in Zukunft auf noch größere Weise eingesetzt werden könnt. Lasst sie euch züchtigen, wenn das eure Läuterung bedeutet.

Mit anderen Worten, lasst sie das tun, was Gott beabsichtigt. Kämpft nicht dagegen an. Die richtige Einstellung, wenn uns eine Prüfung ereilt, ist also eine freudige Einstellung. Der richtige Verstand ist ein einsichtiger Verstand, der die Zwecke Gottes versteht. Und ein gehorsamer Wille, der dies begierig und gespannt akzeptiert, in dem Bewusstsein, dass wir durch Prüfungen wie Christus werden. Das ist der Weg zur Reife.

Nach diesen ersten drei möchten ich heute Abend mit euch über die letzten zwei Einstellungen sprechen, die im Leben eines Menschen, der ausharrt, notwendig sind. Viertens, ein gläubiges Herz … ein gläubiges Herz. Und dafür betrachten wir Verse 5 bis 8; ein gläubiges Herz. Lasst mich einen Moment innehalten, bevor wir uns dem Text zuwenden. Ich möchte euch gerne einen Eindruck der Atmosphäre verschaffen, wenn ihr mir das gestattet.

Lasst uns annehmen, ihr macht eine Prüfung durch und versucht wirklich euer Bestes, um eine freudige Einstellung zu bewahren, einen einsichtigen Verstand und einen gehorsamen Willen, aber ihr habt wirklich Schwierigkeiten, zu begreifen, was da geschieht. Vielleicht sagt ihr euch: „Weißt du, ich will ja die richtige Einstellung haben, ich will das richtige Verständnis haben und ich will einen gehorsamen Willen haben, aber mir fehlt etwas; mir fehlt die Weisheit und die Kraft, freudig zu bleiben, auszuharren und durch diese Sache zu reifen. Es fällt mir schwer, mein Herz auf die Gründe zur Freude zu richten. Es fällt mir schwer, dies zu verstehen und es fällt mir schwer, es zuzulassen. Ich brauche Hilfe. Was soll ich tun?“

Nun, was ihr wirklich braucht, ist eine Sache - Weisheit. Für eine Prüfung braucht ihr Weisheit. Ihr müsst die Prüfung verstehen. Ihr braucht praktische Erkenntnisse, die nötig sind, um die Probleme des Lebens anzugehen. Ihr werdet nicht in der Lage sein, eine freudige Einstellung, einen einsichtigen Verstand und einen gehorsamen Willen zu bewahren, wenn Gott euch nicht mehr gibt, als nur eure eigenen menschlichen Fähigkeiten, mit denen ihr arbeiten könnt. Und an dieser Stelle kommen wir zu Vers 5: „Wenn es aber jemand unter euch an“, … was? …, „Weisheit mangelt.“ Wenn es jemandem von euch an Weisheit mangelt. Weisheit ist immer besonders kostbar, aber besonders dann, wenn euch eine Prüfung ereilt, wenn ihr verstehen wollt, wenn ihr wissen wollt, wie ihr freudig sein könnt, wenn ihr bereit sein wollt, für Gottes heilige Zwecke in der Prüfung auszuharren - das erfordert Weisheit. Und in eurer menschlichen Logik werdet ihr nicht all die Antworten finden.

Für Jakobus und jeden jüdischen Leser und jeden Juden zu jener Zeit war Weisheit das Verständnis, was erforderlich war, um ein Leben zur Ehre Gottes zu führen. Weisheit bedeutet, gemäß dem Willen und Wort Gottes zu funktionieren. Es begann mit der Furcht Gottes und wurde dann zum Gehorsam gegenüber Gott. Und wenn wir eine Prüfung, eine Anfechtung, durchmachen, brauchen wir Weisheit. Jeder Gläubige wird sich schwach fühlen. Er wird die Notwendigkeit für Kraft und Ressourcen spüren. Er wird nach etwas suchen, an dem er sich inmitten der Prüfung festhalten kann. Und wohin geht er? Er geht zu Gott und bittet ihn um Weisheit. Das ist die Verheißung. Wenn es jemandem an Weisheit mangelt, so … was? … erbitte er sie von Gott. Erbitte sie von Gott. Die Suche nach Weisheit ist die vorrangigste Suche des Menschen. Für diejenigen unter uns, die den Herrn kennen und lieben, bietet er jene Weisheit.

Ich denke dabei an Sprüche 3,5-7: „Vertrau auf den HERRN von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen Verstand.“ Was für eine großartige Aussage. Wenn ihr eine Prüfung durchmacht, wenn ihr Schwierigkeiten habt, verlasst euch nicht auf euren eigenen Verstand, sondern vertraut aus ganzem Herzen auf Gott. „Erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er deine Pfade ebnen. Halte dich nicht selbst für weise.“ Sucht die Antworten nicht bei euch selbst. Bittet Gott um göttliche Weisheit.

Wir könnten hier also ruhig sagen, dass Prüfungen dazu führen, unser Gebetsleben zu stärken, nicht wahr? Sie lassen euch auf die Knie fallen. Sie veranlassen euch, Gott für die Dinge anzurufen, die ihr nicht habt und die ihr so verzweifelt haben möchtet.

Wenn ihr also die Prüfungen des Lebens durchmacht, was auch immer sie sein mögen, besteht Gottes Ziel darin, dass ihr den Bankrott des menschlichen Verstandes begreift und der Antworten, die ihr vielleicht von anderen Menschen bekommt ... ich denke dabei an Hiob, der versuchte, von jedem um ihn herum Antworten zu bekommen, und jeder gab ihm die falsche Antwort. Die richtige Antwort ist immer von Gott verfügbar, wenn wir ihn darum ersuchen.

Lasst uns einen Moment gemeinsam Hiob 28 betrachten, eine meiner Lieblingsstellen in der Schrift … dieses unglaubliche Kapitel. Im ersten Teil dieses Kapitels geht es um die Gewinnung von Edelmetallen und dass Menschen sich unglaublich bemühen, um Wohlstand zu erlangen. Auf der Suche nach Wohlstand nehmen sie diesen aus der Erde, gehen tief unter die Erde und durch allerlei Dinge. Aber in Vers 12 heißt es: „Aber die Weisheit, wo wird sie gefunden?“ Wohin geht der Mensch, um Weisheit zu finden, wenn er sie benötigt? „Und wo ist der Fundort der Einsicht? Der Sterbliche kennt ihren Wert nicht, und im Land der Lebendigen wird sie nicht gefunden.“ Sie ist nicht verfügbar, nicht verkäuflich und hat keinen Preis. „Die Tiefe spricht: ‚Sie ist nicht in mir.’“ Er wird sie nicht tief im Inneren der Erde finden. „Und das Meer: ‚Sie ist nicht bei mir.’ Mit Feingold kann man sie nicht bezahlen, und Silber kann nicht als ihr Kaufpreis abgewogen werden. Um Gold von Ophir ist sie nicht zu haben, auch nicht um köstlichen Onyxstein und Saphir. Gold und Glas kommen ihr nicht gleich, noch kann man sie eintauschen gegen ein goldenes Gerät. Korallen und Kristall gelten nichts gegen sie, und der Besitz der Weisheit geht über Perlen. Der Topaz aus Kusch ist ihr nicht zu vergleichen; mit reinem Gold wird sie nicht aufgewogen. Woher kommt denn nun die Weisheit, und wo ist der Fundort der Einsicht? Sie ist verborgen vor den Augen alles Lebendigen und vor den Vögeln des Himmels versteckt.“

Wahre Weisheit, die übernatürliche Weisheit, die benötigt wird, um die Prüfungen des Lebens zu verstehen, ist in der Welt, die uns umgibt, nicht verfügbar. „Der Abgrund und der Tod sprechen: ‚Wir haben mit unseren Ohren ein Gerücht von ihr gehört’“. Der Abgrund und der Tod haben davon gehört. Sie haben sie nicht gefunden ... sie haben sie nicht gefunden. Und dann in Vers 23: „Gott hat Einsicht in ihren Weg, und er kennt ihre Fundstätte.“

Wenn ihr also Weisheit wollt … wohin geht ihr? Ihr geht zu Gott. Ich will die Dinge nicht zu sehr vereinfachen, ich möchte lediglich betonen, was die Bibel sagt. Ihr könnt jetzt zu Jakobus 1 zurückgehen. Meine Lieben, ich möchte, dass ihr versteht, dass die Schrift ganz einfach sagt, wenn ihr eine Prüfung durchmacht, ist Gott derjenige, zu dem ihr gehen sollt. Das ist viel wichtiger, als zu euren Freunden zu rennen, um Antworten zu bekommen, und in derselben Situation wie Hiob zu landen. Das ist viel wichtiger, als irgendwelche Termine für irgendwelche Seelsorge zu machen, bevor ihr überhaupt irgendetwas getan habt, um den Verstand Gottes zu berücksichtigen und zu konsultieren. Ich glaube, die Verheißung Gottes in diesem Vers ist eine der größten Verheißungen in der ganzen Schrift, wenn nicht die größte Verheißung für einen Gläubigen, der in dieser Welt lebt - die Verheißung, dass Gott ihm Weisheit gibt, wenn er sie braucht. Ich meine, was gibt es sonst noch? Was könnten wir uns mehr wünschen als die göttliche Erkenntnis, um jede Prüfung in unserem Leben zu verstehen und richtig darauf zu reagieren? Gott gibt uns Weisheit.

Über was für eine Art von Weisheit reden wir? Wir reden nicht über philosophische Spekulation, wir reden davon, das Richtige zu tun. Wir reden davon, zu verstehen, was in Gottes Verstand vor sich geht. Wir reden davon, was Jakobus eingehender in Kapitel 3, Vers 17, diskutiert - die Weisheit von oben, die rein und friedfertig ist. Das ist das richtige Verhalten in allen Fragen des Lebens. Darum geht es hier. Und das ist die Art von Weisheit, die von Gott kommt und irgendwo auf unserem Weg müssen wir dahin zurückkehren, wisst ihr. Wenn Christen heutzutage schwierige Zeiten durchmachen, besteht ihre erste Reaktion in der Regel darin, zu irgendeinem anderen Menschen zu laufen. Aber hier steht: „Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott … so erbitte er sie von Gott.“

Worum bittet ihr? Ihr bittet um eine Art von Verständnis, die es euch erlauben wird, freudig zu sein und euch unterzuordnen. Ihr bittet um das, was das Richtige in dieser Situation ist. Und ich bete, dass die Menschen inmitten all der Schwierigkeiten, die sie zu haben scheinen, lernen würden, dass Schwierigkeiten dazu da sind, sie nicht anderen Menschen, sondern Gott näher zu bringen … um in ihm die einzige Quelle wahrer Weisheit, den Pfad der richtigen Reaktion zu finden.

Lasst uns jetzt wieder Vers 5 betrachten. „Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott … so erbitte er sie von Gott.“ Das ist ein Imperativ. Das ist nicht optional. Das ist obligatorisch. Das ist ein Gebot. Das ist ebenso ein Gebot, zu beten, wie „Betet ohne Unterlass“. Das ist ebenso ein Gebot, zu beten, wie das, was wir in 1. Timotheus 2 über heilige Männer gelernt haben, die heilige Hände zum Gebet erheben. Das ist ein Gebot, das uns zum Gebet auffordert. Prüfungen sollen uns, in unserer Abhängigkeit von Gott, ihm näher bringen. Wir sollen erkennen, dass wir keine menschlichen Ressourcen haben, dass uns nur ein unsichtbares Mittel zu unserer Unterstützung bleibt. Der wahre Gläubige wird bei einer Prüfung also wissen, dass er Weisheit braucht, und Gott anrufen. Man kann ihn fast nicht davon abhalten, Gott anzurufen, aber wir müssen das viel mehr tun.

Am Ende von Jakobus 5, Vers 16, heißt es: „Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.“ Und dann die Illustration von Elia, einem „Menschen von gleicher Art wie wir, und er betete inständig, daß es nicht regnen solle, und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht im Land. Und er betete wiederum; da gab der Himmel Regen, und die Erde brachte ihre Frucht.“ Gott erhört Gebete. Gott antwortet.

Geht jetzt bitte zurück zu Vers 5 in Kapitel 1; was sehen wir dort? „Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott.“ Das ist ein Gebot für uns, zu beten. „Lasst Prüfungen euch Gott näher bringen, lasst Prüfungen euch zum Gebet motivieren.“ Und ich möchte euch Folgendes nahelegen: Wenn ihr irgendwelche ernsthaften Schwierigkeiten in eurem Leben durchmacht und diese euer Gebetsleben nicht bereichert und euch nicht dem Thron der Gnade näher gebracht haben, dann werden die Schwierigkeiten vielleicht andauern, bis ihr endlich aufwacht und anfangt, das zu tun. Die Quelle der Weisheit ist vorhanden, wenn wir dorthin gehen.

Und was werden wir finden, wenn wir dort ankommen? Schaut euch einmal Vers 5 an: „So erbitte er sie von Gott, der allen gerne […] gibt.“ Der allen gerne gibt … wir haben einen großzügigen und barmherzigen Gott, der uns gerne die Dinge gibt, nach denen wir streben. In Sprüche 2 sagt der Autor: „So daß du der Weisheit dein Ohr leihst und dein Herz der Einsicht zuwendest.“ Wie bekomme ich das? „Wenn du um Verständnis betest und um Einsicht flehst, wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forscht wie nach Schätzen, dann wirst du die Furcht des Herrn verstehen und die Erkenntnis Gottes erlangen. Denn der Herr gibt Weisheit, aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht.“

Bei Gott ist die Weisheit verfügbar und Gott möchte sie dem geben, dessen Herz danach strebt. Aber in gewissem Sinne hält er sie zurück, bis ihr zu ihm kommt und ihn darum bittet und eure Liebe, euer Vertrauen und eure Abhängigkeit von ihm beweist. In Jeremia 29,11 heißt es: „Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.“ Mit anderen Worten, um euch das zu geben, was von Nutzen ist. „Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir flehen, und ich will euch erhören; ja, ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir verlangen werdet; und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der Herr.“

Das griechische Wort für „gerne“ ist wunderbar, haplos, das bedeutet „bedingungslos“. Es bedeutet, ohne zu verhandeln. Es bedeutet freigebig und großzügig. Es erinnert an Matthäus 7; ich denke, ihr seid mit Matthäus 7 sehr vertraut, besonders mit den Versen 7 bis 11. Wir alle haben uns irgendwann einmal darauf berufen. „Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan. Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan. Oder ist unter euch ein Mensch, der, wenn sein Sohn ihn um Brot bittet, ihm einen Stein gibt, und, wenn er um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gibt? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten!“ Die Verheißung ist da. Wenn ihr Schwierigkeiten durchmacht, wenn ihr in Bedrängnis seid, wenn ihr eine Prüfung durchmacht, geht im Gebet zu Gott. Er verhandelt nicht. Er stellt keine Bedingungen. Er gibt die Weisheit, die ihr braucht, um die Prüfung zu verstehen und darauf zu reagieren, freigebig und großzügig.

Dann fügt er in Vers 5 noch hinzu „und ohne Vorwurf“. Das bedeutet eigentlich nichts weiter, als dass er nichts zurückhält. Er gibt gerne und großzügig, ohne Vorbehalt. Das ist die negative Form der vorherigen Aussage. In Kapitel 1, Vers 17, heißt es, er sei der Geber jeder guten Gabe und jedes vollkommenen Geschenks, bei ihm ist keine Veränderung und kein Schatten infolge von Wechsel. Er gibt und gibt und gibt, das ist sein Wesen als gebender Gott. Er gibt aufrichtig, ohne zu zögern; er gibt, ohne geistliche Vorbehalte. Er gibt nicht widerwillig, das bedeutet es. Er sagt nicht: „Nun, das sollte ich eigentlich nicht tun, aber was soll’s, ich tue es trotzdem, aber ich hoffe, du weißt das zu schätzen.“ Er spielt keine Spielchen mit euch im Hinblick auf eure Unwürdigkeit. Er erinnert euch nicht daran, wie unwürdig ihr seid. Er ist gut und er gibt immer und immer wieder … er enthält uns nichts vor.

Wenn es euch an Weisheit mangelt, so wird euch geboten, Gott darum zu bitten, der allen gerne und ohne Vorwurf gibt, er enthält uns nichts vor, und wenn ihr ihn bittet, so heißt es am Ende von Vers 5, wird sie ihm gegeben. Weisheit, die ein Gläubiger braucht, um in einer Prüfung auszuharren, wird ihm nie vorenthalten werden, wenn er darum bittet - das ist ein Versprechen. Ist das nicht ein wunderbares Versprechen? Ich hoffe, ihr habt es verstanden. Weisheit, die ein Gläubiger braucht, um in Prüfungen auszuharren, wird ihm nie vorenthalten werden, wenn er darum bittet. Manchmal bitten wir einfach nicht darum. Wir tun alles Andere, außer Gott zu fragen. Manchmal sollten wir uns auf unseren Knien wiederfinden, tief aus unserem Innersten Gott anrufend, damit er uns seinen Weg weist.

Ich liebe das, was in Psalm 81,11 steht; vielleicht erinnert ihr euch daran. „Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten herausgeführt hat“, ... hier kommt’s … „Tue deinen Mund weit auf, so will ich ihn füllen!“ Ist das nicht ein wunderbares Versprechen? Gott will einem Gläubigen, der mitten in einer Prüfung steckt, jedes benötigte Hilfsmittel geben.

Wie ich schon sagte, bedeutet das, dass wir durch Gebet ausharren. Wir harren durch inbrünstigere Gebete aus und geben uns Gott anheim. In Markus 14,38 heißt es: „Wacht und betet, damit ihr nicht in Prüfung geratet“, peirasmos. Wacht und betet, damit ihr nicht in peirasmos geratet, und wenn ihr dann einmal drin steckt, wenn euch eine Prüfung ereilt, sorgt dafür, dass sie nie zu einer Versuchung wird, indem ihr euch auf Gott verlasst. Wir harren durch Gebet aus, wenn wir Gott bitten.

Aber achtet bitte darauf, dass in Vers 6 eine Bedingung gestellt wird, wie wir bitten sollen. „Er bitte aber im Glauben.“ Mit anderen Worten: gläubiges, zuversichtliches Gebet, echtes Vertrauen.

Nachdem Jakobus den bereitwilligen Vater beschrieben hat, wendet er sich jetzt dem wartenden Kind zu. Wenn es jemandem an Weisheit mangelt, ist das nicht Gottes Schuld. Wenn ihr eure Prüfung nicht versteht, wenn ihr euch vor Gram verzehrt und nicht versteht, warum eure Frau oder euer Mann gestorben ist, warum jemand eine Krankheit bekommen hat oder wenn ihr nicht wisst, warum ihr von einem wirtschaftlichen oder finanziellen Problem, Probleme mit eurer Behausung, eurem Auto oder eurem Arbeitsplatz oder einem Sorgen ereilt wurdet, wenn ihr Prüfungen durchmacht und den Grund dafür nicht verstehen könnt, dann ist der Grund dafür anfangs schlicht und einfach, dass ihr Gott nicht gebeten habt, euch Weisheit zu geben. Ihr habt ihn nicht aus ganzem Herzen gesucht. Und wenn ihr darum gebeten habt und die Antwort immer noch nicht kennt, habt ihr nicht in wahrem Glauben gefragt.

Vielleicht habt ihr ein wenig unaufrichtig gebetet, vielleicht ein bisschen wie im vierten Kapitel von Jakobus, wo ihr betet, um Dinge in euren Lüsten zu vergeuden. Ihr bittet nicht wirklich in aufrichtigem Glauben, aus ganzem Herzen glaubend, dass Gott euch erhören kann und wird. Vielleicht betet ihr genau gegenteilig zu der Art und Weise, wie Menschen in 1. Timotheus 2,8 gelehrt werden zu beten; sie sollen heilige Hände aufheben ohne Zorn und Zweifel. Und ihr zweifelt, ob Gott helfen kann. Ihr debattiert. Oder vielleicht könnte das griechische Wort, diakrivomai, das den Gedanken des Schwankens beinhaltet, auch bedeuten, lasst ihn im Glauben bitten, ohne zu schwanken. Das Wort „schwanken“ oder „zaudern“ bedeutet „zweifeln“, „anfechten“ oder „debattieren“.

Es gibt einige Leute, die einfach bezweifeln, dass Gott ihnen eine Antwort geben kann. Und es gibt andere Menschen, die einfach mit Gott diskutieren wollen, warum er etwas getan hat, und deshalb sind ihre Gebete nichts weiter als ein Kampf. Aber ihr sollt das verfügbare Angebot Gottes nicht anzweifeln. Ihr sollt die verfügbare Macht Gottes nicht anzweifeln. Und ihr sollt den Zweck und den Willen Gottes nicht anzweifeln. Ihr solltet nicht debattieren, ob Gott das getan hat, was er hätte tun sollen oder nicht. Wenn etwas in eurem Leben schief läuft, ist das kein Grund, mit Gott zu debattieren oder zu streiten und ihm zu sagen, er hätte es auf eure Weise tun sollen. Standhafter Glaube glaubt einfach, dass Gott souverän ist, dass er liebevoll ist und dass Gott uns alles geben wird, was erforderlich ist, um die Prüfung zu verstehen; standhafter Glaube kommt im Gebet vor Gott.

Meine Lieben, ist es nicht in der Regel so, dass wir eine Prüfung durchmachen und was wir eigentlich tun sollten, ist direkt zum Herrn zu gehen und sie ohne jeden Zweifel ihm zu Füßen zu legen, wissend, dass er sie lösen kann, dass er uns die nötige Weisheit geben kann, ohne anzufechten oder zu debattieren, was er getan hat; wir sollten sie ihm einfach übergeben und ihn um Weisheit ersuchen, aber das tun wir nur selten.

Matthäus 21 enthält ein paar Verse, die ich im Bezug darauf für wichtig halte: „Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: ‚Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht nur tun, was mit dem Feigenbaum geschah, sondern auch, wenn ihr zu diesem Berg sagt: Hebe dich und wirf dich ins Meer!, so wird es geschehen. Und alles, was ihr glaubend erbittet im Gebet, das werdet ihr empfangen.’“ Dort sagt Jesus im Prinzip dasselbe. Qualifizierter Glaube setzt die Muskeln der Allmacht in Bewegung.

Das ist allerdings kein Blankoscheck. Ihr werdet nicht erhalten, worum ihr bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden. Ihr werdet nicht erhalten, worum ihr bittet, sofern es nicht dem Willen Gottes entspricht. Ihr werdet nicht erhalten, worum ihr bittet, sofern Gott dem Vater keine Ehre bringt, wie es in Johannes 14,13-14 heißt. Der betende Jünger jedoch, der die Kraft des Glaubens nutzt, wird Gott plötzlich und dramatisch am Werk sehen, wie Jesus es tat. Und er wird Berge versetzen. Das ist übrigens eine literarische Metapher für etwas Schwieriges. Sie wurde von unserem Herrn als Redewendung eingesetzt und bezog sich nicht auf einen buchstäblichen Berg. Und Glaube von der Größe eines Senfkorns fängt klein an und wird sehr groß. Das Senfkorn war der kleinste Same in der Landwirtschaft und er wurde zu einem riesigen Baum, einem buschartigen Baum. Er sagt hier, wenn ihr Glauben habt, der klein anfängt, aber ausharrt und groß wird, werdet ihr erleben, wie Gott als Antwort auf eure Gebete große Dinge tut; beharrliches, stetig wachsendes Vertrauen in Gott, entsprechend Gottes Willen, ist mächtig und bringt die Weisheit, die wir für jede Prüfung brauchen.

Was für ein Versprechen. Was auch immer die Prüfung sein mag, ihr müsst ein gläubiges Herz haben, das glaubt, dass Gott die Prüfung für einen bestimmten Zweck zugelassen hat und dass es so richtig ist; ihr müsst glauben, dass er euch die Weisheit geben wird, sie zu ertragen und besser zu sein, als ihr je hättet sein können, wenn ihr die Prüfung nicht erduldet hättet.

Aber achtet bitte auf das Gegenteil davon in Vers 7: „Ein solcher Mensch denke nicht ...“, zurück zu Vers 6, den haben wir fast ausgelassen: „Denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird.“ Ein zweifelnder Mensch, der vor Gott kommt und nicht wirklich glaubt, dass Gott ihm die Weisheit geben kann, und schwankt, ist wie das wogende Meer, das sich mit seinen endlosen Gezeiten vor und zurückbewegt, nie zur Ruhe kommen kann, wie der Mensch, der hin- und hergeworfen und umhergetrieben wird. Wie die Menschen zurzeit von Josua, erinnert ihr euch, die zwischen zwei Meinungen schwankten. Wie die Menschen zurzeit von Elia, die sich nicht entscheiden konnten, ob Jehova Gott war oder ob Baal Gott war. Wie die Menschen zurzeit von Paulus, die den Dämonen opferten und dann vor den Altar des Herrn traten. Die Menschen, die Gott wollen, aber gleichzeitig etwas Anderes wollen und hin- und herschwanken, diese lauwarmen Menschen, die Gott ausspucken wird, weil sie weder heiß noch kalt sind, diese schwankenden Personen, die nicht vor Gott kommen und sich voller Zuversicht und Vertrauen festhalten, sind wie das wogende Meer. Und in Vers 7 heißt es: „Ein solcher Mensch denke nicht, daß er etwas von dem Herrn empfangen wird.“

Solch ein Mensch hat nicht das Gefühl, er würde irgendetwas vom Herrn empfangen. Derjenige, der Gott anzweifelt, der mit Gott debattiert, der in seinem Vertrauen schwankt und sich nicht fest und ganz dem Herrn verschrieben hat, wird nichts empfangen. Solch ein Mensch charakterisiert einen Ungläubigen oder eventuell auch einen schwachen, zweifelnden Christen, der sich wie ein Ungläubiger verhält. Und es ist wirklich traurig, das zu sehen. Ein Mensch, der in die Gemeinde kommt und ein geheuchelter Christ ist, der nicht echt ist, der in eine Prüfung gerät und beginnt, zu zweifeln, mit Gott zu streiten, zornig auf ihn zu werden und dann die Gemeinde verlässt.

Aber sehr häufig, und in vielerlei Hinsicht ebenso tragisch, ist ein Christ, der schwach in seinem Glauben ist. Er macht eine schwere Prüfung durch und statt eine freudige Einstellung zu haben, einen einsichtigen Verstand, einen gehorsamen Willen und ein gläubiges Herz, schwankt er hin und her und ist ein emotionales Nervenbündel und kann Gott nicht vertrauen. Und er scheint nicht in der Lage zu sein, zu beten und Gott um Weisheit zu bitten. Er ist buchstäblich unwillig, die Ressourcen zu nutzen, die Gott ihm auf seinem geistlichen Konto zur Verfügung gestellt hat. Und er erhält nichts. Und so macht er einfach immer weiter im Elend dieser Prüfung und erfährt nie die Lösung, die ihm unverzüglich zur Verfügung steht durch treues, beharrliches, vertrauensvolles Gebet zu Gott.

Die Zusammenfassung finden wir in Vers 8: „Ein Mann mit geteiltem Herzen“, der hin- und herschwankt und nicht weiß, ob er Gott vertrauen oder aufgeben soll, „[ist] unbeständig in all seinen Wegen.“ Ein Mann mit geteiltem Herzen, ein sündhafter Mensch. In Jakobus 4,8 heißt es genau genommen: „Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, die ihr geteilten Herzens seid!“ Ein Mensch mit geteiltem Herzen ist in Wirklichkeit ein Heuchler, jemand, der sagt „Ich glaube an Gott“, aber wenn die Prüfung ihn ereilt, weiß er nicht, was er tun soll. Er will Gott vielleicht vertrauen, tut es aber nicht und schwankt hin und her, wie er hier sagt; in diesem Fall wird er nichts empfangen. Genau genommen wird er in allen seinen Wegen unbeständig sein. Mit geteiltem Herzen heißt auf Griechisch dipsuchos, das Wort di am Anfang bedeutet „zwei“ und psuchos ist das Wort für Seele - zwei-seelig, zwei Verstände, eine Seele, die zwischen Gott und der Welt gespalten ist, die vertraut und nicht vertraut, glaubt und nicht glaubt, ein Freund des Herrn und ein Freund der Welt. Ihr erinnert euch sicherlich, was in Jakobus 4,4 steht: „Freundschaft mit der Welt [ist] Feindschaft gegen Gott.“ Sie lieben die Welt und versuchen gleichzeitig, Gott zu lieben. Gott sagt, es ist unmöglich, das zu tun.

In seinem Klassiker „Die Pilgerreise zur ewigen Seligkeit“ nannte John Bunyan ihn „Mister Facing Both Ways“ [„Herr Achselträger“]. Psalm 12,3 spricht von einem doppelten Herzen, das der Herr richten wird. 5. Mose 6,5 spricht von einem ungeteilten Herz, wenn es dort heißt, wir sollen den Herrn lieben mit unserem ganzen Herzen, unserer ganzen Seele und unserer ganzen Kraft.

Das ist ein unentschlossener Mensch. Und ich glaube, das ist insbesondere ein Ungläubiger. Aber so traurig es auch ist, manchmal sind selbst Christen nicht in der Lage, die Souveränität Gottes zu begreifen, Gott zu vertrauen, ihre Zweifel abzulegen, um die Weisheit zu akzeptieren, dass Gott bereitwillig und gerne gibt, wenn sie ihn nur darum bitten. Und so ein doppelgesichtiger Mensch mit geteiltem Herzen ist in allen Bereichen des Lebens unbeständig, nicht nur in einigen, sondern allen. Er kann in den Prüfungen des Lebens nicht standhalten, weil er nicht genug Glaube an Gott hat. Sein Glaube an Gott reicht nicht aus, um nach der Weisheit zu suchen, die er so dringend benötigt. Und dieser zweifelnde Mensch wird in dieser Epistel verdammt. Er hat kein Vertrauen, keine wahre Loyalität. Sein ganzes Leben ist Schwankungen unterworfen. Er ist labil. Das bedeutet unbeständig. Es wird in 1. Korinther 14,33 verwendet: „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung.“ Dieser Mensch ist verwirrt. Dieser Mensch ist chaotisch. Ich glaube, es wird auch in Jakobus 3 verwendet, wo es in Vers 8 als „unbändig“ übersetzt wird. Eine Person, die unbeständig ist und schwankt.

Verse 5 bis 8 sind also einfach. Lasst mich sie noch einmal zusammenfassen. Wenn euch eine Anfechtung ereilt, besteht der Weg, um darin auszuharren, darin, von Gott göttliche Weisheit zu empfangen, zu Gott zu gehen und darauf zu vertrauen, dass er freizügig gibt, nie debattiert, nie streitet, nie etwas vorenthält, sondern uns genau das gibt, was wir brauchen, um diese Prüfung auszuhalten. Aber die Bedingung dafür ist, dass euer Glaube echt ist, dass ihr in eurem Glauben nicht wankelmütig seid, nicht, wie das aufgewühlte Meer. Denn wenn euer Glaube wankelmütig ist, wenn ihr mal vertraut und dann wieder nicht, mal glaubt und dann wieder nicht, dann steckt ihr mittendrin fest und werdet nichts empfangen. Solch ein geteiltes Herz wird euch, genau genommen, in jedem Bereich eueres Lebens unbeständig machen. Wahre Stabilität im Leben kommt zu jenen, die Gott inmitten jeder Prüfung vertrauen … jeder Prüfung. Ein gläubiges Herz, das wahrhaftig glaubt, ist also unverzichtbar zum Ausharren.

Und schließlich ein demütiger Geist … ein demütiger Geist. Diese Diskussion ist sehr tiefgründig. Vers 9: „Der Bruder aber, der niedrig gestellt ist, soll sich seiner Erhöhung rühmen“; haltet hier bitte einen Moment inne.

Das ist ein weiteres Gebot. Ein Gebot, sich zu freuen. „Der Bruder aber, der niedrig gestellt ist, soll …“; was soll das bedeuten? Der Arme, der sozial Benachteiligte, der arme Christ, der wirtschaftlich gesehen niedrig gestellt ist, jemand, der nicht viel besitzt. Wisst ihr, die zerstreuten Gläubigen, an die Jakobus schrieb, zwölf Stämme, die im Ausland verstreut waren, wie es in Vers 1 heißt, waren Opfer von Verfolgungen, Opfer von Enteignungen, von Entbehrungen, Rassismus und blindem religiösem Eifer. Armut war weit verbreitet unter denen in der Zerstreuung. Viele von ihnen waren sehr arm. Sie besaßen sehr wenig.

Das Wort, das hier mit „niedrig gestellt“ übersetzt wurde, wird in der Septuaginta, also dem Alten Testament auf Griechisch, verwendet, um das Wort „arm“ zu übersetzen; im Griechischen war das tapeinos. Lasst die Armen sich freuen. Was bedeutet das? Das ist ein sehr bedeutungsvolles Wort; es bedeutet, sich eines Privilegs oder eines Besitztums zu rühmen. Lasst sie sich rühmen. Lasst die Armen sich rühmen. Hier finden wir die Freude berechtigten Stolzes. Er mag vielleicht nichts auf der Welt haben, worüber er sich freuen kann, er mag vielleicht nichts auf der Welt besitzen, aber lass ihn sich freuen, lass ihn Gott verherrlichen und erheben. Es ist ein Privileg. Und was ist das? Dass er … was? … erhoben wird. Auf welche Weise wird er erhoben? Geistlich. Er mag vielleicht der Unrat und Abschaum der Welt sein, aber er kann sich freuen, weil er vor Gott erhaben ist.

Jakobus sagt also, wenn ihr nichts in diesem Leben habt, wenn ihr benachteiligt wurdet, sodass ihr euch ganz unten wiederfindet, so habt ihr dennoch Anlass zur Freude, weil ihr geistlich erhaben seid. Er mag hungrig sein, aber er hat das Brot des Lebens. Er mag durstig sein, aber er hat das Wasser des Lebens. Er mag arm sein, aber er hat ewigen Reichtum. Er mag von Menschen beiseitegeschoben worden sein, aber er wurde von Gott angenommen. Er mag obdachlos sein, aber in seinem künftigen Leben hat er ein herrliches Heim. Jakobus sagt also, ihr armen Leute, freut euch, dass ihr Gottes Aufmerksamkeit empfangen habt und dass eure Prüfungen euch vollkommen machen, um euch dadurch in der geistlichen Dimension zu erheben. Wenn Gott etwas wegnimmt, tut er das, um euch geistlich reif zu machen. Wenn er euch geistlich reif macht, ist das eine Erhöhung.

Der Mensch, der benachteiligt ist, kann diese Benachteiligung und seine Prüfungen also akzeptieren … aufgrund der Hoffnung, dass Gott ihn dadurch in der geistlichen Dimension erhöht und letztendlich zu ewiger Herrlichkeit führt, ihn letztendlich zu dem Tag erhebt, wenn er das ganze Erbe empfangen wird, dass den Heiligen, die Gott lieben, verheißen wurde. Eines Tages, sagt Petrus, wird er ein Erbe empfangen, über das er sich jubelnd freuen wird mit unaussprechlicher und herrlicher Freude.

Wir können uns also in jeder Prüfung freuen. Wir können uns bei jeder Benachteiligung freuen, weil Gott uns für eine erhabene Position in seinem Reich auserwählt hat. Und Paulus sagte, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden sollt. Wir können dies in Römer 8,17 und den folgenden Versen nachlesen. Uns erwarten wahre Reichtümer. Armut ist also eine kurzfristige Prüfung, die nicht sehr lange andauert. Und diejenigen unter uns, die die Art von Prüfungen erdulden, zu denen Armut gehört, können sich auf eine herrliche Zeit der Erhebung freuen.

Um es noch einmal zusammenzufassen: Erwartet nicht, eure Freude von euren weltlichen Umständen abzuleiten; so werdet ihr nicht enttäuscht sein, wenn ihr nichts habt. Bezieht eure Freude aus eurer geistlichen Erhöhung, eurer Errettung durch Gott, eurer zunehmenden Christusähnlichkeit und der Tatsache, dass ihr eines Tages in seiner Gegenwart sein werdet.

Und dann betrachtet andererseits Vers 10: „Der Reiche dagegen [rühme sich] seiner Niedrigkeit.“ Das bedeutet, lass ihn sich rühmen, hier gilt dasselbe Verb, lass ihn sich erhöhen und lobpreisen, lass ihn sich „seiner Niedrigkeit“ rühmen. Der reiche Bruder, über den wir reden, der reiche Christ, für den alles gut zu verlaufen scheint, denn so viele Prüfungen im Leben beziehen sich auf Armut, dieser reiche Mensch, bei dem alles in geordneten Bahnen verläuft, soll sich freuen - nicht wegen seines Reichtums, sondern wegen seiner Niedrigkeit, seiner Demut. Denn wenn ein reicher Mensch eine Prüfung durchmacht, beginnt er die Dinge realistisch zu sehen und zu erkennen, dass all seine Besitztümer ihm nicht die wahren Dinge des Lebens kaufen können. Der wohlhabende Christ sollte sich freuen, wenn er Prüfungen durchmacht, mit dem Bankrott der weltlichen Reichtümer konfrontiert ist und sich auf die Gaben und die Barmherzigkeit Gottes verlassen muss.

Der demütige Mensch erfreut sich also an dem, was Gott ihm gibt. Und der wohlhabende Mensch erfreut sich auf dieselbe Weise an dem, was Gott ihm gibt. Der Mensch, der nichts hat, freut sich an dem, was Gott ihm gibt. Der Mensch, der alles hat und sich bewusst ist, dass er damit nicht das kaufen kann, was er braucht, freut sich auch über das, was Gott ihm gegeben hat. Der arme Christ kann sich übrigens, nur so als Anmerkung, auch darüber freuen, dass er Kontakte mit reichen Christen hat. Und der reiche Christ kann sich an dem Privileg erfreuen, dem selbstverleugnenden Privileg, mit Christus und armen Gläubigen identifiziert zu werden. Warum? Weil wir alle in einer Prüfung auf derselben Ebene demütig gemacht werden und wir uns alle auf Gott verlassen müssen, nicht wahr? Darum geht es. Geld erkauft den Menschen keinen Ausweg aus ihren Problemen, ihren echten Prüfungen. Es mag zwar wirtschaftliche Probleme lösen, aber dann werdet ihr von einer Reihe anderer Probleme ereilt werden, die nicht mit Geld gelöst werden können.

Hier geht es also darum, dass Prüfungen in unser Leben kommen, um uns demütig zu machen, egal, ob wir arm oder reich sind. Und wahre Demut, egal, ob sie viele irdische Güter besitzt oder nicht, sagt: „Meine Ressourcen liegen bei Gott.“ Der große lutheranische Kommentator, Lenski, hat meiner Meinung nach etwas Interessantes dazu geschrieben. Er sagt: „Der Glaube an Christus erhebt den niedrig gestellten Bruder über seine Prüfungen hinaus auf die große Höhe einer Stellung im Reich Christi, wo er als Gottes Kind reich ist, frohlocken und sich rühmen darf. Der Glaube an Christus bietet eine ähnliche Segnung für den reichen Bruder. Er erfüllt ihn mit dem Geist Christi, dem Geist der Niedrigkeit und der wahren christlichen Demut. So wie der arme Bruder all seine irdische Armut vergisst, vergisst der reiche Bruder all seinen irdischen Reichtum und beide sind durch den Glauben in Christus gleich.“

Das ist richtig. Und ich glaube, dass Gleichheit durch Prüfungen verdeutlicht wird. Wenn ihr einen Sohn oder eine Tochter verliert, eine Ehefrau oder einen Ehemann, ist es egal, wie viel Geld ihr habt, nichts davon erkauft euch einen Ausweg aus dieser Prüfung … nichts davon. Das ist der Gleichmacher. Prüfung bringen uns zum selben Ausmaß der Abhängigkeit von Gott und bringen uns dadurch demütig auf denselben Stand untereinander. Damit wir uns nicht vorrangig mit irdischen Dingen beschäftigen. Und in der Gemeinde erheben wir nicht jene, die viel besitzen, im Gegensatz zu denen, die wenig besitzen, denn all unsere irdischen Besitztümer sind unzureichend, um uns das zu kaufen, was wir in geistlicher Hinsicht brauchen.

Jakobus scheint es ein besonderes Anliegen zu sein, die reichen Leute ins Visier zu nehmen. Er tut das in Kapitel 1 und dann immer wieder während der Epistel, wie wir sehen werden. Aber achtet einmal auf Vers 10, wo er sagt, der Reiche sollte wegen seiner Niedrigkeit glücklich sein, denn wenn er niedrig gestellt ist, erkennt er, dass die wahren Reichtümer im Jenseits liegen, nicht hier. Wie eine Blume des Grases wird er vergehen. Reiche Menschen im Allgemeinen, er spricht hier nicht speziell von einem reichen Christen, sondern reiche Menschen im Allgemeinen werden vergehen. Ebenso wie die Blume des Grases; in Israel gibt es drei sehr weitverbreitete Blumen, die Anemone, das Alpenveilchen und die Lilie. Sie können blühen und gedeihen und ihr könnt die Schönheit ihrer Farbe im Februar sehen, und im Mai sind sie bereits völlig verdorrt. Das ähnelt ehrlich gesagt den Hügeln in Südkalifornien, wo die Pflanzen blühen, man der Stadt eine Woche lang den Rücken kehrt und bei der Rückkehr feststellt, dass alles wieder zu einer Wüstenlandschaft geworden ist.

Und das ist es, was er hier sieht. Es gibt einen wahren Geist der Demut, der besagt: „Ich setze mein Vertrauen nicht in die Dinge, die so kurzlebig sind, die so schnell verbrennen.“ Und der Dichter in Jakobus dehnt diese Illustration in Vers 11 noch weiter aus: „Denn kaum ist die Sonne aufgegangen mit ihrer Glut, so verdorrt das Gras, und seine Blume fällt ab, und die Schönheit seiner Gestalt vergeht; so wird auch der Reiche verwelken auf seinen Wegen.“ Die Form der griechischen Sprache hier ist gnomischanomisch und das drückt das aus, was in der Regel geschieht. Der Gedanke geht zurück auf Jesaja 40, Verse 6 bis 8, entlehnt von dem Propheten Jesaja. Er spricht von der brennenden Sonne oder buchstäblich der sengenden Hitze. Das könnte sich auf den heißen Wind beziehen, den wir als Schirokko kennen, der urplötzlich kommt uns alle Blumen in seinem Pfad zerstört, jener heiße, stürmische Wind. So wird es in der Zukunft sein, so wird das Schicksal der Reichen sein. Die sengende Hitze und der Wind des Zornes des Todes und des Gerichts Gottes wird alles verbrennen. Der Reiche sollte also in seinen Prüfungen frohlocken, weil diese ihn von der Abhängigkeit, von seinen Ressourcen, gelöst haben. Und all seine Ressourcen werden sowieso verloren gehen. Und er kann frohlocken. Wenn alles verbrannt ist, dann wird er wahren Reichtum haben, ebenso wie der arme Mann.

Was also ist erforderlich? Was für eine Einstellung sollen wir haben, um in Prüfungen durchzuhalten? Eine freudige Einstellung, einen einsichtigen Verstand, einen gehorsamen Willen, ein gläubiges Herz und einen demütigen Geist, der sich nicht auf unsere Besitztümer, sondern Gottes Gaben verlässt.

Jetzt zur Schlussfolgerung. Lasst uns zum Anfang zurückkehren. Die erste Prüfung lebendigen Glaubens sind Anfechtungen/Prüfungen. Ausharren im Leid ist ein Kennzeichen eines echten Gläubigen, es zeichnet einen echten Gläubigen aus. Und ihr müsst sie in eurem eigenen Leben und dem Leben Anderer betrachten, um festzustellen und kritisch zu urteilen, wer echt ist; das ist überaus wichtig. Während wir diese Prüfungen durchmachen, löst der Herr uns von unserer Abhängigkeit von weltlichen Dingen und bringt uns sich selbst näher, er zeigt uns den Charakter unseres Glaubens und macht uns Christus ähnlicher. Was für ein herrlicher Gedanke.

Segler sagten früher: „Seitenwinde sind am sichersten, um im Hafen einzulaufen.“ Das ist logisch, oder? Seid ihr je gesegelt? Habt ihr je versucht, mit Gegenwind in einen Hafen einzulaufen? Das ist sehr schwierig. Habt ihr je versucht, mit Rückenwind in einen Hafen einzulaufen und seid gute 10m auf dem Strand gelandet? Die Segler haben recht. Seitenwinde sind am sichersten, um in einen Hafen einzulaufen.

George Whitfield sagte einmal: „Alle Prüfungen dienen zwei Zwecken: damit wir unser eigenes verdorbenes Herz besser kennenlernen und damit wir unseren geliebten Erretter besser kennenlernen.“ Das ist richtig. Dazu sind sie da.

Kardinal Richelieu starb 1642. Er sagte einst: „Ein tugendhafter und wohlgesonnener Mensch ist wie gutes Metall. Je mehr er dem Feuer ausgesetzt wird, desto mehr wird er geläutert. Je mehr Widerstand er ausgesetzt wird, desto mehr bewährt er sich. Unrecht mag ihn als Prüfung ereilen und ihn berühren, kann ihm aber keinen falschen Stempel aufdrücken.“ Es ist wahr.

Ich habe diese Woche, wie ich es so gerne tue, einige klassische Autoren gelesen und dabei einen wunderbaren Gedanken bei Joseph Church aus dem 17. Jahrhundert gefunden. Er sagte Folgendes: „Leiden sind nichts weiter als kleine Späne vom Kreuz Christi.“ Leiden sind nichts weiter als kleine Späne vom Kreuz Christi. Er, der so viel für uns gelitten hat, und wir haben das Privileg, in geringem Maße für ihn zu leiden.

Ich möchte mit einem Gedicht abschließen, um euch einen Gedanken zu vermitteln, der von Ella Wheeler Wilcox in den 1880ern stammt. Sie sagte:

„Kein Zweifel soll mich trüben, wenn alle meine Schiffe auf See mit gebrochenem Mast und zerfetzten Segeln heimwärts getrieben werden; ich glaube ihm, dessen Hand nie versagt. Der mir von scheinbar Schlechtem Gutes schafft; auch wenn ich weine, da jene Segel ganz zerrissen, wenn all meine Hoffnungen zerschmettert sind, rufe ich doch aus: ‚Ich vertraue auf dich.’

Ich werde nicht zweifeln, auch wenn all meine Gebete unbeantwortet von dem stillen weißen Reich oben zurückkehren. Ich werde an eine allweise Liebe glauben, die jene Dinge verweigert hat, nach denen ich mich sehne. Und obwohl ich manchmal nicht aufhören kann zu trauern, wird doch die reine Flamme meines festen Glaubens ungedämpft brennen.

Ich werde nicht zweifeln, auch wenn die Sorgen wie Regen fallen, und Mühen um mich herum summen wie Bienen um den Stock. Ich begreife, die Höhen, die zu erlangen ich bestrebt bin, sind nur durch Schmerz und Pein zu erreichen; Auch wenn ich unter meinem Kreuz stöhne und bange, werde ich doch durch schlimmste Verluste hindurch meinen größten Gewinn vor Augen sehen.

Ich werde nicht zweifeln; fest verankert im Glauben wie ein unerschütterliches Schiff trotzt meine Seele jedem Sturm. So stark ist seine Tapferkeit, dass es nicht versagen wird, gegen die mächtige, unbekannte See des Todes anzukämpfen. Oh, möge ich ausrufen, wenn Leib und Seele scheiden, ‚Ich zweifle nicht’, damit zuhörende Welten es mit meinem letzten Atemzug hören mögen.“

So sollte man das Leben und den Tod in Angriff nehmen, unerschütterlich in jedem Sinne. Und Gott bietet uns das, wenn wir auf die Weise ausharren, die Jakobus uns gelehrt hat. Lasst uns unsere Köpfe zum Gebet neigen.

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