Wie ihr wisst, haben wir uns in den letzten Wochen mit einer Serie zum Thema „Entstehung“ beschäftigt. Das hat meine Gedanken natürlich auf unsere Gesellschaft gelenkt und vielleicht stärker als in der Vergangenheit. Ich denke, man kann ruhig sagen, dass die Lüge, das Universum, wie wir es kennen, habe sich durch Evolution entwickelt, die raffinierteste und komplexeste Lüge ist, die es gibt, und sie durchzieht alle Bildungsschichten. Sie hat im Grunde die ganze Welt erfasst. Große Teile der Menschheit glauben daran, zumindest in der westlichen Welt. Und obwohl das unmöglich und irrational ist, wird diese Lüge dennoch mit viel Einsatz und akademischen Bemühungen am Leben erhalten.
Die moderne Evolutionstheorie hat auf der ganzen Welt Akzeptanz eingefordert und erhalten. Die Theorie, dass niemand das Universum, so wie es ist, geschaffen hat, sondern dass es per Zufall entstand und sich im Rahmen eines willkürlichen Prozesses durch ständige Veränderungen, Mutationen und Wandlungen von einem einfachen Urzustand zu seinem komplexen Zustand weiterentwickelt hat, beherrscht im Prinzip die Gedanken der Menschen.
Wir gehen davon aus, dass die Menschen, die Gott ablehnen und die Bibel ablehnen, die den Herrn Jesus Christus nicht lieben, die ihn nicht kennen, die die Sünde lieben, die keinen moralischen Richter haben wollen oder ein moralisches Gesetz, zufrieden sind mit so einer bequemen Erklärung für den Zustand der Dinge. Ich denke, deshalb ist es so schockierend, dass diese Lüge der Evolution auch die evangelikale christliche Gemeinschaft beherrscht. Theologen und Exegeten und Bibelkommentatoren haben es für nötig befunden, die einfache Erklärung der Schöpfung in 1. Mose 1 zu verleugnen.
Ich habe heute Nachmittag einen sehr etablierten und bekannten Kommentar zu 1. Mose gelesen, in dem der Autor genau diese Meinung vertritt, dass der Text nämlich nicht wirklich meint, was er sagt. Gott meinte nicht wirklich, dass er das in sechs Tagen getan hat. Er meinte offensichtlich etwas anderes, weil die Wissenschaft uns gesagt hat, dass das so nicht sein könne.
Ehrlich gesagt ist es nicht leicht, 1. Mose 1 die Evolution überzustülpen. Das ist eine sehr schwierige Aufgabe für jeden Kommentator oder Exegeten, weil dieser Teil der Schrift, und auch kein anderer Teil der Schrift, rein gar nichts enthält, das so eine bizarre Deutung wie die Evolution zulässt. Es gibt nichts im Text von 1. Mose 1,1-2,3, das einen Schöpfungsbericht enthält, der in irgendeiner Weise etwas Evolutionäres beschreibt. Demzufolge müssen diese Leute, wenn sie 1. Mose 1 die Evolutionstheorie überstülpen wollen, die unverblümte, eindeutige, historische Schilderung der Schöpfung verleugnen. Und sie müssen den Schöpfungsbericht als eine Allegorie umklassifizieren oder als Mythos oder Legende oder eine nicht-wörtliche, literarisch-poetische Schilderung.
Sie tun das, um die Bibel in Einklang mit der gottlosen, irrationalen und unmöglichen Evolution zu bringen. Ich sage es noch einmal: Dieser Text gibt nichts her, das in irgendeiner Weise die Schlussfolgerung rechtfertigt, es handle sich hier um eine Allegorie. Dieser Text enthält nichts, was in der hebräischen Sprache auf irgendeine Weise poetisch ist. Er enthält nichts, das wie ein Mythos oder eine Legende klingt. Deshalb erfinden sie diese Dinge, um der Schrift die gottlose Evolution überzustülpen.
Ihr fragt jetzt: „Warum tun sie das? Warum tun Leute, die von sich behaupten, Christen zu sein, so etwas?“ Nun, dafür gibt es eine Reihe von Gründen.
Der erste Grund ist, um in Akademikerkreisen akzeptiert zu werden. Wenn ihr in einer Universität seid, wenn ihr euch in einem akademischen Umfeld befindet, ist es sehr wichtig, dass ihr keine Verfechter der Schöpfungsgeschichte seid, damit ihr eure Stellung nicht verliert.
Zweitens tun Leute das, weil sie sich nicht mit wahrer Wissenschaft auskennen. Sie verstehen die Wissenschaft nicht wirklich und was Wissenschaft kann und nicht kann. Sie haben sich von der Wissenschaft, der fälschlich so bezeichneten Wissenschaft, täuschen lassen.
Und drittens denke ich, werden sie von derselben Sache angetrieben, die schon Darwin antrieb, nämlich die Illusion des äußeren Anscheins. Darwin entwickelte sein ganzes System auf der Grundlage illusorischer Beobachtungen, die nichts mit DNS zu tun hatten, nichts mit Genetik oder mit dem, was tatsächlich ablief.
Aus diesen Gründen also – Einschüchterung durch die akademische Gemeinschaft, durch falsche Wissenschaft und in gewissem Maße durch falsche Beobachtungen, die von einer Generation an die nächste weitergegeben wurden – nehmen sie das hin und schlucken den Gedanken der Evolution, der auf dem Konzept der Uniformität beruht. Wir bezeichnen das als „uniformitäres Konzept“. Das bedeutet, das alles unverändert und gleichmäßig abläuft in diesem Prozess, der sich über viele Milliarden Jahre erstreckt, immer im gleichen Tempo. Was sie wahrnehmen, sind Einheitlichkeit und Dinge, die in einem bestimmten Tempo ablaufen, und davon leiten sie ab, dass die Dinge schon immer in diesem Tempo abgelaufen sind und deshalb mit etwas ganz Einfachem begonnen haben müssen und mit derselben Geschwindigkeit die ganze Zeit über abgelaufen sind, bis wir im Hier und Jetzt angekommen sind. Sie gehen davon aus, dass dieser Prozess bis zu 20 Milliarden Jahre gedauert hat.
Die Bibel lässt eine solche Illusion jedoch nicht zu. In 2. Petrus 3 sagt sie uns, dass Spötter kommen werden, die Folgendes sagen: „Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist!“ Und jene Spötter, die im Prinzip die Wiederkehr Christi leugnen, behaupten, dass sich nichts ändert, dass alles immer auf dieselbe Weise weiterläuft. Nichts verändert sich. Sie stimmen zwar offensichtlich mit der Schöpfung überein, sagen jedoch, dass seit der Schöpfung nichts diesen einheitlichen Prozess gestört hat.
Aber in Vers 5 heißt es: „Dabei übersehen sie aber absichtlich, daß es schon vorzeiten Himmel gab und eine Erde aus dem Wasser heraus [entstanden ist] und inmitten der Wasser bestanden hat durch das Wort Gottes.“ Hier bezieht er sich auf die Schöpfung, durch die die damalige Welt, wie er sagt „[…] infolge einer Wasserflut zugrundeging. Die jetzigen Himmel aber und die Erde werden durch dasselbe Wort aufgespart und für das Feuer bewahrt bis zum Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen.“
Er sagt, die Menschen, die behaupten, alles sei ohne Veränderungen so weitergelaufen, wie es ganz am Anfang war, haben vergessen, dass es lange zuvor eine Zeit gab, in der die Himmel existierten und die Erde aus dem Wasser und durch Wasser geformt wurde, und eine andere Zeit, als sie durch eine Flut zerstört wurde. Mit anderen Worten weist Petrus auf die Tatsache hin, dass nicht alles seit Anbeginn der Welt gleich geblieben ist, sondern dass es zwei umwälzende Ereignisse gegeben hat – zum einen die Schöpfung, zum anderen die weltweite Sintflut. Die Erde, wie wir sie kennen, hat gewaltige Veränderungen durchgemacht. Die Schöpfung an sich war ein umwälzendes Ereignis. Ursprünglich existierten die Himmel vor langer Zeit und die Erde wurde aus dem Wasser und von Wasser geformt – dazu sage ich noch mehr, wenn wir zu 1. Mose zurückkehren. Und es gab eine Zeit, in der die gesamte Welt zerstört wurde, überschwemmt wurde, und das hatte verheerende Auswirkungen auf die Erdoberfläche.
Diese Erde existierte nicht immer in derselben Form; vielmehr haben zwei umwälzende Ereignisse ihren derzeitigen Zustand beeinflusst – das eine ist die Schöpfung selbst, das andere die Sintflut. Uniformitarier behaupten, dass Gesteinsschichten, Sedimentschichten, Fossilien und die damit einhergehende Chemie geologischer Datierung, die auf Uniformität beruht, eine Erde verlangen, die Milliarden von Jahren alt ist. Im frühen 19. Jahrhundert besagte die zentrale These des Uniformitarismus, dass die Gegenwart der Schlüssel zur Vergangenheit ist. Das bedeutet, dass alles schon immer so abgelaufen ist, wie es jetzt abläuft. Diese These wurde von James Hutton und Charles Lyell populär gemacht, die wiederum Charles Darwin beeinflussten.
Uniformitarismus ist der Glaube, dass der Ursprung und die Entwicklung aller Dinge sich nur durch dieselben Naturgesetze und Prozesse erklären lassen, die wir heute beobachten können. Uniformitarismus war das Rückgrat der modernen historischen Geologie und ist verantwortlich für die derzeit weitverbreitete Annahme, dass die Erde viele Milliarden Jahre alt ist. Die Uniformitarier bestehen darauf, dass alle geologischen Merkmale und Formationen, die ursprünglich geologischen Naturkatastrophen zugeschrieben wurden, sich jetzt durch gewöhnliche Prozesse erklären lassen, die sich über enorm lange Zeiträume ereignet haben. Das ist im Prinzip ihr Standpunkt. Scott Huse, der Autor von The Collapse of Evolution (~Das Scheitern der Evolution) gab uns diese Definition.
Kreationisten haben dem jedoch entgegengehalten, dass geologische Beweise diese Uniformität nicht unterstützen, sondern vielmehr gewaltsame Umwälzungen, und dass insbesondere die Erdoberfläche Anzeichen massiver, weltweiter, hydraulischer Umwälzungen aufweist. In diesem Fall eine gewaltsame Umwälzung, die durch Wasser ausgelöst wurde. Zum Zeitpunkt der Schöpfung gab es buchstäblich eine von Wasser umhüllte Erde, die massiv umgeformt wurde und zum Zeitpunkt der Sintflut gab es eine Flut, die die Erde bedeckte und wieder gewaltige Auswirkungen auf deren Gestalt hatte. Zwei herausragende Theologen und Wissenschaftler, Henry Morris und John Whitcomb, ordneten Beweise bekannter natürlicher Prozesse, einschließlich des hydrodynamischen Widerstands von Überschwemmungen, um zu beweisen, dass eine weltweite Flut erforderlich war, um die vorhandenen geologischen Strukturen der Erde zu erklären, die sich nicht anhand der derzeitigen langsamen Prozesse erklären lassen. Ehrlich gesagt, Leute, steht die Wissenschaft, wahre Wissenschaft, ganz und gar nicht auf der Seite der Evolutionisten. Weitverbreitete geologische Phänomene, wie starke Verbreitung von Ablagerungsgestein und Strukturen auf der gesamten Erdoberfläche, einschließlich Muscheln auf den Gipfeln der höchsten Berge, rapide, fast plötzliche Ablagerungen von Fossilien und extrem große und tiefe Fossilienfriedhöfe, sowie die unter Druck stattfindende Bildung von Kohle und Gas, weisen allesamt auf eine durch Wasser hervorgerufene Umwälzung hin, nicht auf einen langsamen natürlichen Prozess. Dies wird von einer zunehmenden Anzahl neuerer Studien bestätigt.
Scott Huse fasst einen Teil dieser Beweise zusammen; ich möchte euch das nur kurz vorlesen: „Kreationisten behaupten, die uniformitären Prinzipien können die meisten geologischen Merkmale und Formationen einfach nicht erklären. Da wäre zum Beispiel das enorme Hochland von Tibet, das aus Ablagerungen besteht, die Tausende von Metern dick sind, und das sich derzeit knapp 5 km über dem Meeresspiegel befindet. Die Karoo-Formation in Afrika enthält geschätzte 800 Milliarden Wirbeltiere. Die Heringfossilien in Kalifornien belaufen sich auf ca. 1 Milliarde Fische in einem Bereich von 10 km². Das Konzept der Uniformitarier ist gleichermaßen unfähig, die Hochebene von Columbia im Nordwesten der Vereinigten Staaten zu erklären, eine unglaubliche Lavahochebene, die einige Tausend Meter dick ist und eine Fläche von 518.000 km² bedeckt. Uniformitarier sind auch nicht in der Lage, eine vernünftige Erklärung für wichtige geologische Konzepte wie eine Bergbildung zu bieten“, und so geht es immer weiter; ich werde euch damit nicht langweilen.
All diese Dinge erfordern plötzliche und dramatische Veränderungen; rapide Verschüttungen und Lithifikation, wie man das nennt, sind unverzichtbar für die Formierung und Erhaltung von Fossilien. Der einzig mögliche Weg, Muscheln auf dem Gipfel von Bergen, Tausende von Kilometern von der See entfernt, zu finden, ist, wenn es dort einmal Wasser gegeben hat.
Douglas Kelly schreibt in seinem Buch Creation and Change (~Schöpfung und Veränderung): „Die Hypothese der Uniformitarier, Millionen von Jahren geologischer Arbeit, abgeleitet von dem gegenwärtigen, langen, natürlichen Prozess, seien erforderlich, um Strukturen wie zum Beispiel den Grand Canyon in den USA zu erklären, wird durch den Ausbruch von Mount St. Helens im Bundesstaat Washington am 18. Mai 1980 ernsthaft infrage gestellt. Gewaltige Mengen von Energie, die 20.000.000 Tonnen TNT entsprechen, vernichteten 400 km² Wald innerhalb von sechs Minuten, veränderten die Oberfläche des Berges, legten tief liegende Erd- und Gesteinsschichten frei und hinterließen Formationen, die dem größeren Grand Canyon nicht unähnlich sind. Neuere Studien des Phänomens von Mount St. Helens deuten darauf hin, dass eine auf den Grundlagen der uniformitären Theorie beruhenden Datierung dieser Strukturen, die 1980 geformt wurden, zwangsweise auf Millionen von Jahren für die Ausbildung dieser Strukturen herauslaufen würde. Ironischerweise ist eines der Kernstücke, das verwendet wird, um die uniformitäre Chronologie zu beweisen – die geologische Säule -, bei näherer Betrachtung in Wirklichkeit ein Beweis für die Kataklysmentheorie.“ Und so geht es weiter.
Es gibt einige interessante Indikatoren für ein junges Universum. Einer, den ich faszinierend finde, ist der Mondstaub. Bevor der Mensch auf dem Mond landete, gingen einige Wissenschaftler, die annahmen, der Mond sei 3,5 Milliarden Jahre alt, davon aus, es würde deshalb auf dem Mond eine sehr dicke Staubschicht geben. Ein Autor, R.A. Littleton (?), Astronom und Berater für das Raumfahrtprogramm der USA, schrieb Folgendes: „Die Mondoberfläche ist direktem Sonnenlicht ausgesetzt, und starkes ultraviolettes Licht und Röntgenstrahlen können die obersten Schichten des exponierten Gesteins zerstören und es mit einer Geschwindigkeit von einigen zehntausendstel Zoll pro Jahr zu Staub reduzieren. Aber selbst diese winzig kleine Menge könnte ausreichen, um den Mond seit Beginn seiner Existenz mit einer Schicht zu überziehen, die mehrere Kilometer tief ist.“ Deshalb ging er davon aus, der Mond sei mehrere Kilometer tief mit Staub bedeckt.
Es heißt, der Astronaut Neil Armstrong habe dies gelesen und sei sehr besorgt gewesen, dass er beim Verlassen des Raumschiffs für immer in einer Masse tiefen Staubs versinken würde, die ihn ersticken würde. Entgegen seinen Erwartungen fand er jedoch nur sehr wenig Staub vor. Wenn die Berechnungen für die Akkumulation von Staub korrekt waren, lag da nicht der Staub von einer Milliarde Jahre, nicht einmal von einer Million, sondern nur von einigen Tausend Jahren, sofern dieser Staub auf die beschriebene Weise durch das ultraviolette Licht der Sonne geformt wurde.
Ein weiterer interessanter Aspekt sind Ölquellen. Wenn Erdöllagerstätten durch Bohrungen angezapft werden, zwingt der gewaltige Druck in der Lagerstätte das Öl durch eine Art spuckenden Geysir nach oben. Der große Druck, der noch immer bei der Erdölbildung besteht, wird von einigen Geologen als Anzeichen einer jungen Erde gewertet. Ein Wissenschaftler namens Dickey und andere haben die Ergebnisse zu dieser Frage in ihrer Forschung veröffentlicht, in einem Band namens Science (Wissenschaft). Sie schreiben Folgendes: „Studien zeigen, dass sich jeder Druck, der sich aufgebaut hat, innerhalb einiger tausend Jahre in das umliegende Gestein abgeführt und abgeleitet werden sollte. Der extrem hohe Druck, der in Öllagerstätten zu finden ist, widerlegt die Auffassung, sie seien Millionen von Jahren alt, und spricht vielmehr für ein junges Alter, weniger als 10.000 Jahre der Gesteinsbildung und des darin enthaltenen Öls.“
Was mir wirklich gefällt, ist Folgendes. Henry Morris schrieb etwas mit einem Titel wie Biblical Cosmology and Modern Science (~Biblische Kosmologie und Moderne Wissenschaft). Kapitel sechs befasst sich mit dem Thema Weltbevölkerung und Bibelchronologie. Mit sorgfältigen Details und unter Zuhilfenahme mathematischer Gleichungen zeigt er, inwieweit die Weltbevölkerung ein Anzeichen für das Alter der Erde ist. In einem späteren Werk mit dem Titel Scientific Creationism (~Wissenschaftlicher Kreationismus) zeigt er, dass die derzeitige Erdbevölkerung bei einem extrem konservativen durchschnittlichen Bevölkerungswachstum von 0,5 Prozent pro Jahr – was zwar nur einem Viertel unserer aktuellen Wachstumsrate entspricht, aber lasst uns das vorsichtshalber ruhig auf ein Viertel reduzieren und davon ausgehen, dass die Bevölkerung pro Jahr um 0,5 Prozent gewachsen ist -, innerhalb von nur 4.000 Jahren den aktuellen Stand erreicht hätte. Laut biblischer Chronologie passt das, denn vor 4.000 Jahren ereignete sich die Sintflut.
Er schreibt: „Es liegt ganz klar auf der Hand, dass die menschliche Rasse nicht sehr alt sein kann. Die traditionelle biblische Chronologie ist sehr viel realistischer als die Millionen von Jahre alte Geschichte der Menschheit, die Anhänger der Evolutionstheorie propagieren.“ Er sagt weiterhin: „Wenn sie recht hätten und es um Millionen von Jahre ginge, stünde die Erdbevölkerung jetzt bei 105000. Und wenn wir irgendwann in der Lage wären, alle anderen Welten im Universum zu besiedeln und Weltraumstädte überall im interstellaren Raum zu bauen, so könnten dennoch nicht mehr als 10100 Menschen im gesamten Universum untergebracht werden.“
Ihr könnt dieses Problem vom Standpunkt der ehrlichen Wissenschaft aus betrachten und findet dort jegliche Bestätigung für eine junge Erde, die ihr braucht. Diverse physikalische Chronometer, chemische Messvorrichtungen zur Ermittlung des Alters der Erde und des Himmels, also echte Wissenschaft, geben eine präzise Antwort, wenn ihr nur eine Sache versteht – dass Gott die Erde, als er sie schuf, so schuf, wie sie ist. Er schuf sie im ausgereiften Zustand. Er schuf sie mit einem reifen Erscheinungsbild.
Was ich damit meine? Nun, am ersten Tag schuf er Licht und Finsternis. Am zweiten Tag schuf er die Himmel. Am dritten Tag schuf er die Erde. Am vierten Tag schuf er die Himmelskörper, die Licht geben. Am fünften Tag schuf er Fische und Vögel. Und am sechsten Tag schuf er Landtiere und den Menschen. Und er schuf sie alle voll ausgereift, voll entwickelt. Er schuf nicht Samen und Zellen. Er sandte nicht irgendeine kleine Zelle aus, die programmiert war, sich im Verlauf von Millionen von Jahren immer wieder zu teilen. Es gab keine Samen, keine Embryonen und keine Eier, sondern ein voll ausgewachsenes Huhn. Er begann nicht mit ein wenig Licht und ein wenig Gas und einem kleinen elektromagnetischen Feld und ein wenig Kernkraft. Er schuf ein voll ausgereiftes Universum, das bereits alt aussah. Als Adam geschaffen wurde, war er kein Embryo, er war nicht neugeboren, sondern ein erwachsener Mann. Alles war voll ausgewachsen und voll entwickelt. Diese umwälzende Schöpfung des Universums brachte eine reife Schöpfung hervor, die alt aussah und es auch war.
Wenn ihr im Garten eine Eiche fändet und Botaniker wärt, würdet ihr vielleicht eure Säge rausholen und diese kleine Eiche absägen und die Jahresringe zählen. Dann würdet ihr vielleicht herausfinden, dass diese Eiche laut den Ringen 400 Jahre alt ist, während sie in Wirklichkeit vielleicht gerade einmal einen Tag alt war. Sie wurde voll ausgewachsen geschaffen. Und wenn einige Adler herumflögen, sähen die vielleicht 30 Jahre alt aus, aber sie wären nur einen Tag alt. Wenn Elefanten herumliefen, sähen die vielleicht aus, als seien sie viele Jahre alt, 50 oder 60 Jahre vielleicht, aber sie waren nur einen Tag alt. Und wenn um euch herum Berge wären, würdet ihr bei deren Anblick vielleicht vermuten, dass diese Berge und die Schluchten neben ihnen und die Täler und Hügel durch jahrelangen Wind und Wasser und Eruptionen und Erdbeben geformt wurden, während all das in Wirklichkeit in einem einzigen Tag geschaffen wurde. Wenn ihr gen Himmel schaut, wie Adam es tat, und dieses große Himmelszelt über euch sehen und euch fragt, wie lange es schon dort ist, würde die Antwort 48 Stunden lauten. Es war quasi wie bei Jesus, der Wasser in Wein verwandelt, ohne dass ein Prozess daran beteiligt war. Er verwandelte einfach Wasser in Wein – Schöpfung im Bruchteil einer Sekunde.
Wie wir bereits in dieser ganzen Serie bemerkt haben, ist die Evolution unmöglich, weil „Niemand x Nichts = Alles“ unmöglich ist. Es ist nicht nur unmöglich, es ist lächerlich. Und es gibt keine Übergangsformen und Genetik führt zur Devolution, nicht zur Evolution. Eine Veränderung der Genetik kann nur negativ sein, sie kann nur das Gesetz der Entropie erfüllen, das zweite Gesetz der Thermodynamik, und etwas reduzieren, sie kann etwas nicht größer machen. Es gibt keinen genetischen Code, der einen Übergang schaffen kann. Jedes Lebewesen ist abhängig von seiner Genetik und nichts anderem. Wie wir gesehen haben, kann ehrliche Geologie die Hypothese einer alten Welt oder einer Evolution der Welt nicht untermauern. Die Fossilien liefern keine Beweise für dieses Alter, sondern vielmehr für verheerende Veränderungen. So läuft das nun mal.
Ich sage euch das nur, weil ich von der Wissenschaft verlange, dass sie in dieser Situation ehrlich ist. Aber mit all diesem Hintergrundwissen können wir jetzt zu 1. Mose gehen und die Geschichte hier ins rechte Licht rücken.
Wie wurde das Universum zu dem, was es jetzt ist? Die Antwort findet sich in Vers 1: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Die Hebräer hatten kein einzelnes Wort für das Universum. Sie hatten einen Ausdruck dafür, und der Ausdruck, den die Hebräer benutzen, war „die Himmel und die Erde“, das bedeutet einfach das Universum. Am Anfang schuf Gott das Universum bara, ex nihilo, aus dem Nichts, ohne vorher existierende Materie und ohne vorher existierende Energie. Gott schuf das ganze Universum.
Gott selbst hingegen hat keinen Ursprung. Deshalb sagt er in 2. Mose 3,14: „Ich bin, der ich bin.“ Er ist der Ewige. Er, der Ewige, war nicht immer der Schöpfer, aber zu irgendeinem Zeitpunkt in der Vergangenheit wurde er zum Schöpfer.
Letztes Mal haben wir gefragt, wie er geschaffen hat. Die Antwort lautete, durch sein Wort. In Vers 3 heißt es: „Und Gott sprach: Es werde Licht!“ In Vers 6 lesen wir: „Und Gott sprach: Es werde eine Ausdehnung inmitten der Wasser, die bilde eine Scheidung zwischen den Wassern!“ Und in Vers 9: „ Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel.“ Und so geht es immer weiter. Gott schuf, indem er die Dinge einfach durch sein Wort ins Leben rief. So schuf er.
Und wann schuf er? Er schuf innerhalb von sechs Tagen, vor ca. 6.000 Jahren, vielleicht ein wenig mehr, aber definitiv unter 10.000 und eher 6.000 Jahre.
Die Frage, die ich letztes Mal nicht beantwortet habe, war das Warum für die Schöpfung. Die erste Antwort darauf lautet natürlich, weil er es wollte. Und das ist die beste und wahrhaftigste Antwort. Die nächste Frage lautet, warum er das wollte? Die Antwort auf diese Frage ist ziemlich offensichtlich. Er wollte es, weil er seine Herrlichkeit zur Schau stellen wollte, und die Schöpfung gab ihm eine weitere Gelegenheit, seine Herrlichkeit gegenüber den Engeln des Himmels zur Schau zu stellen sowie gegenüber den Menschen, die seine große Schöpfungskraft schätzen lernen würden.
In Offenbarung 4,11 heißt es: „Würdig bist du, o Herr, zu empfangen den Ruhm und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen sind sie und wurden sie geschaffen!“ Ich habe euch besagt, dass er das tat, weil er es wollte. Er tat es, weil er es wollte. Und er wollte es aus dem Grund tun, damit er für immer in seiner Gegenwart für diese überwältigende Zurschaustellung seiner Schöpfungsmacht, die seine Majestät und sein Wesen zeigt, gepriesen und verherrlicht werden wird. In Jesaja 43,7 heißt es: „Ich habe zu meiner Ehre geschaffen.“
Und im Rahmen dieser Schöpfung schuf er den Menschen. Und um noch einen Schritt weiterzugehen, er tat das nicht nur, um seine herrliche und enorme Intelligenz, Macht, Weisheit, Liebe für Schönheit und Komplexität und gleichzeitig Ordnung und Systematisierung unter Beweis zu stellen, sondern auch so viel von seinem Wesen. Aber durch die Schöpfung des Menschen hatte er auch die Gelegenheit, etwas zur Schau stellen, das sonst nicht möglich gewesen wäre – seine Gnade und Barmherzigkeit. Er tat es also, um seine Herrlichkeit zur Schau zu stellen, die Herrlichkeit seiner Schöpfung und die Herrlichkeit seiner Erlösung.
Man könnte auch sagen, dass er es tat, um seinem Sohn eine Braut zu geben. Ich habe euch das früher schon gesagt, und ich war immer der Meinung, ich hätte es noch nie irgendwo gelesen, doch als ich die Schrift studierte, ging mir plötzlich auf, dass Gott eines Tages zu seinem Sohn sagte, dass er ihn mit vollkommener Liebe liebt und quasi sagte: „Ich liebe dich so sehr, dass ich dir ein Geschenk machen möchte, deshalb werde ich etwas erschaffen und aus der Menschheit heraus eine Braut für dich erlösen und diese Braut zur Herrlichkeit führen und diese Braut wird für immer in Gerechtigkeit und Heiligkeit gekleidet sein, und diese Braut wird dein Ebenbild sein und dich anbeten und dich verehren und dir für immer dienen. Und das ist meine Liebesgabe an dich als meinen Sohn.“ Dieser herrliche Plan Gottes, seinem geliebten Sohn, dem zweiten Glied der Dreieinigkeit, einen Ausdruck der Liebe, der ewigen göttlichen Liebe, zu geben, indem er ihm eine erlöste Menschheit gewährt, die seine Herrlichkeit reflektieren und ihm für immer dienen und ihn preisen würde. Was für ein überwältigender Gedanke. Was für ein herrlicher Gedanke. Und das ist gekoppelt an Gottes Absichten für die Schöpfung.
Nun, ich hatte das nirgendwo gelesen, bis ich – was ich etwas entmutigend fand – einen Autor des 12. Jahrhunderts fand, Richard von Sankt Viktor, der in seinem Klassiker De Trinitate (~Über die Dreieinigkeit) darüber schrieb. Er erfasst das Wesentliche dieser überwältigenden Wahrheit. Er lehrt, dass der unendliche Gottvater Gott den gleichermaßen unendlichen Sohn so sehr geliebt hat, dass er aus dem Nichts heraus eine endliche, materielle Welt schuf, die mit Geschöpfen bevölkert sein sollte, die das Ebenbild seines Sohnes sind, damit sie als Braut des Sohnes Anteil an der Glückseligkeit des göttlichen Lebens haben konnten, auf eine Art und Weise, die angemessen für endliche Geschöpfe in Gottes Ebenbild ist, als wunderbare Braut für seinen Sohn, dass der ewige Vater ein ganzes Universum schuf und darin eine Welt, die zuvor nicht existiert hatte, als Kindergarten und Heim, in dem die Braut groß werden sollte. Solch ein umwerfendes Geschenk des Vaters an den Sohn erforderte eine absolute Schöpfung aus dem Nichts. Das lehrte er, und er hatte recht.
Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Übrigens leitet „Im Anfang“ eine vorher nicht existierende Realität ein – Zeit. Sie existierte nicht, bis Gott sie schuf. An einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit rief Gott das Universum, einschließlich der Zeit, durch sein Wort ins Leben – Zeit und Raum und Materie wurden allesamt geschaffen und dienen Gott, der sie schuf.
Zeit wurde von Gott geschaffen. Und Zeit bot den passenden Rahmen für die Schöpfung – Tage eins bis Tag sechs. Zeit ist nicht absolut, Raum ist nicht absolut, und Materie ist nicht absolut. Und Zeit, Raum und Materie, wie wir sie kennen, werden wieder aufgehoben werden. Bevor das Reich der Materie existierte, bevor es Materie im Raum gab, konnte es keine Zeit geben.
St. Augustin drückte es folgendermaßen aus: „Die Zeit nahm ihren Lauf durch die Bewegung von Geschöpfen. Es ist müßig, Zeit vor der Schöpfung zu suchen, als ob es Zeit vor der Zeit gegeben haben könnte. Wenn es keine Bewegung eines geistlichen oder körperlichen Geschöpfs gäbe, durch die die Zukunft, welche sich über die Gegenwart hinaus erstreckt, auf die Vergangenheit folgt, gäbe es überhaupt keine Zeit. Ein Geschöpf könnte sich nicht bewegen, wenn es nicht existierte. Wir sollten deshalb sagen, dass die Zeit mit der Schöpfung begann, statt dass die Schöpfung zu Anbeginn der Zeit begann. Beide sind von Gott, denn von ihm und durch ihn und in ihm sind alle Dinge.“
Gott schuf also die Zeit, zusammen mit allem anderen. Vers 1 bringt diese allgemeine Tatsache zum Ausdruck. In Versen 2 bis 31 gliedert es sich dann in Sequenzen auf. Lasst uns Tag 1 betrachten. Das ist alles wirklich aufregend.
Wir befinden uns am ersten Tag. Vers 2: „Die Erde aber war wüst und leer, und es lag Finsternis auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sah, daß das Licht gut war; da schied Gott das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der erste Tag.“ Das ist überwältigend.
Zu Beginn des ersten Tages befindet die Erde sich in einem einzigartigen Zustand. Drei Ausdrücke werden verwendet, um das zu beschreiben. Sie war wüst und leer, Finsternis lag auf der Tiefe und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Diese drei Ausdrücke beschreiben für uns den Zustand der Schöpfung an Tag eins.
Wenden wir uns dem ersten Ausdruck zu, der vertraut ist. „Die Erde aber war wüst und leer“. Wenn im Hebräischen ein Subjekt vor dem Verb steht, soll das übrigens etwas Neues daran betonen. Ein Hebräer würde das vielleicht folgendermaßen übersetzen. „Was die Erde angeht, sie war wüst und leer.“ Es gibt diesen neuen Planeten und was diesen neuen Planeten angeht, um den es hier geht - und es gibt eine geozentrische Geschichte der Erlösung von hier an bis zur erneuten Schöpfung der neuen Himmel und der neuen Erde -, was also diese Erde angeht, diese neue Sache, so war sie tohu wabohu im Hebräischen.
Wie versteht man tohu wabohu, formlos und leer? Ich weiß, was die christlichen Kommentatoren sagen, also bin ich zu einem jüdischen Kommentator gegangen, Umberto Cassuto. Ich will wissen, was die Hebräer darüber denken. Was denken jüdische Gelehrte darüber und wie haben sie die Etymologie dieser Worte definiert?
Tohu bedeutet „Wüste“, ein verwüsteter Ort. Eine Einöde. Und bohu bedeutet „leer“. Es war eine leere Einöde. Das ergibt Sinn. Es war eine leere Einöde.
Können wir noch mehr darüber herausfinden? Ja, das können wir, denn tohu und bohu werden in einigen anderen Schriftstellen zusammen verwendet. Lasst uns Jeremia 4,23 aufschlagen, das ist sehr aufschlussreich. Hier sehen wir Jeremia, und er ist wirklich tief betrübt in Kapitel 23, aber hier, in Vers 19, leidet er Schmerzen: „Wie ist mir so weh!“ (LÜ 1984). Das ist eine schmerzhafte Phase im Leben von Jeremia. „Mein Herz rast in; ich kann nicht schweigen!“ Warum? „Denn du, meine Seele, hörst den Schall des Horns, das Kriegsgeschrei:
Zerstörung über Zerstörung wird gemeldet; denn das ganze Land ist verheert; plötzlich sind meine Zelte verwüstet, in einem Augenblick meine Zeltbahnen!“ Hier geht es um die Vernichtung von Juda – die Vernichtung von Juda. Und der alte Jeremia bedient sich in Vers 23 eines Zitats aus 1. Mose 1,2: „Ich schaute zur Erde - doch siehe, sie war wüst und leer! und zum Himmel, und er war finster.“ Er bedient sich genau dieser Ausdrucksweise aus 1. Mose, um den Zustand von Juda unter der verheerenden Vernichtung zu beschreiben, die es durch seinen heidnischen Eroberer erlitten hatte.
Darüber hinaus heißt es: „Ich schaute die Berge an — doch siehe, sie erbebten und alle Hügel schwankten!“, totale Verwüstung. „Ich schaute — und siehe, da war kein Mensch mehr, und alle Vögel des Himmels waren verschwunden! Ich schaute — und siehe, das fruchtbare Land war zur Wüste geworden“, da ist dieses Wort, eine Wüste oder Einöde, „und alle seine Städte waren zerstört vor dem HERRN, vor der Glut seines Zorns.“
Wisst ihr, was er hier sieht? Er sieht ein Land, das verwüstet wurde durch eine fremde Armee, ein brennendes Land in Schutt und Asche, ein Land, in dem die Vögel vor dem Rauch geflohen sind, ein Land, in dem niemand übrig ist, sie wurden niedergemetzelt oder in Gefangenschaft geführt. Tohu wabohu-Jeremia hilft uns also, das zu sehen, er bedient sich der Sprache aus 1. Mose, um einen verwüsteten, leeren Ort ohne Einwohner zu beschreiben. Er hat seine frühere Schönheit eingebüßt. Er hat keine Form mehr. Er hat keine Schönheit. Er ist verlassen und hat aufgrund von Metzeleien und Flucht keine Bewohner mehr.
Derselbe Ausdruck wird auch in Jesaja 34,11 verwendet. Er spricht über Gottes Gericht, das über die Nationen dort kommen wird. Jesaja sagt in 34,1: „Kommt herzu, ihr Heiden, um zu hören, und ihr Völker, horcht auf! Es höre die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und alles, was ihm entsproßt! Denn der HERR ist zornig“. Er spricht über die Verwüstung, die kommen wird, wenn das Gericht Gottes die Völker der Welt ereilen wird. Und in Vers 11 spricht er über dieselben Dinge, die den Tieren widerfahren werden und so weiter, und dann in der Mitte von Vers 11: „Die Meßschnur der Verwüstung“, tohu, „wird Er darüber spannen und das Richtblei der Verödung“, bohu. Es wird eine Einöde sein, in der es keine Bewohner geben wird.
Diese Worte haben mit einem verlassenen Ort, einer Einöde, zu tun, in dem es keine Bewohner gibt. Verwüstung und Entvölkerung, ohne Form und Gestalt und Einwohner. Wenn ihr also in 1. Mose die Worte tohu und bohu seht, ist das nicht irgendeine Formsache oder ein unnötiges Detail, das ihr hier seht, es ist einfach das Wort für Verwüstung und Leere. Es war ein verwüsteter Ort ohne jedes Leben. Genau das bedeutet es. Man könnte vielleicht am besten sagen, das die Erde in ihrer Gestalt noch unfertig und noch unbevölkert war. Genau das bedeutete es. Und das ist zu Beginn von Tag 1 verständlich.
Das Materielle war da. Es gab Zeit, Raum und Materie, aber alles war noch ungeformt und unbevölkert. Die ursprünglich geschaffenen Elemente, die in Vers 1, erwähnt werden - Zeit, „im Anfang“; „die Himmel“ sind Materie oder Raum; und „die Erde“ – Materie. Gott schuf sie, rief sie durch sein Wort ins Leben, aber sie waren noch undifferenziert, nicht voneinander getrennt, unorganisiert und es gab keine Bewohner. Gott hatte sie noch nicht geformt und den Kosmos noch nicht bevölkert. In Vers 1 werden also die Rohstoffe erwähnt – Zeit, Raum und Materie. Sie werden, zunächst einmal, als unfertig in Bezug auf ihre Gestalt beschrieben und in Bezug auf Bewohner als unbevölkert beschrieben.
Zweitens erhalten wir noch eine weitere Beschreibung. In Vers 2 heißt es: „Und es lag Finsternis auf der Tiefe“ und der Grund dafür ist, dass Gott kein Licht geschaffen hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es noch nie geschaffenes Licht gegeben … kein geschaffenes Licht. Alles lag in Finsternis.
In dieser, in gewissem Maße, formlosen Gestalt und unbevölkert ist die Erde umgeben von totaler, absoluter Finsternis. Es gab überhaupt kein Licht, über alles breitete sich die Finsternis aus. So steht es da, nicht „auf der Erde“, sondern „auf der Tiefe“.
Nun, das ist interessant, das leitet hier eine andere Komponente ein. Was ist diese ursprüngliche Tiefe? In der Schrift wird „Tiefe“ synonym mit „Meer“ verwendet. In Vers 2 werden wir später sehen, dass Finsternis über der Tiefe lag und der Geist Gottes auch über den Wassern schwebte. Hier definiert Gott die Tiefe durch den Heiligen Geist als Wasser. Das Wort „Tiefe“ wird hier synonym mit „Meer“ verwendet.
Was haben wir hier also? Die Erde, eingehüllt in Finsternis, welche beim Berühren der Erdoberfläche die Wasseroberfläche berührt. Die Erde ist also mit Wasser bedeckt. Die gesamte Erdoberfläche ist Wasser, sie ist eine Tiefe, ein Meer, ein weltweiter, urzeitlicher Ozean, der von universeller Finsternis umgeben ist. Darauf wird auch in Psalm 104,5-6 Bezug genommen: „Er hat die Erde auf ihre Grundfesten gegründet, daß sie nicht wankt für immer und ewig. Mit der Flut decktest du sie wie mit einem Kleid.“ Und es heißt weiterhin, dass das Wasser die Berge bedeckte. Die ungeformte Erde war buchstäblich mit Wasser bedeckt.
In gewisser Weise ist das wie ein Töpfer, der ein wunderschönes Gefäß formen und es dann füllen will. Zuerst nimmt er einen Klumpen Ton und platziert ihn auf der Töpferscheibe, um ihn zu formen und für seine Zwecke passend zu machen. Gott sorgt also zunächst einmal für die Rohstoffe und das ist eine Mischung aus Elementen, bedeckt mit Wasser, existierend in totaler Finsternis. Erst danach beginnt er, diese Rohstoffe zu formen. Und ich glaube, das ist es, was Petrus in 2. Petrus 3,5 meinte mit „[dass] eine Erde aus dem Wasser heraus [entstanden ist …]“, die Erde wurde aus dem Wasser heraus geformt, „und inmitten der Wasser bestanden hat“, das war natürlich die Sintflut. In Sprüche 8,27 heißt es: „Er [maß] einen Kreis ab … auf der Oberfläche der Meerestiefe.“ Zunächst einmal wurde die Materie kreisförmig. Gott hatte also diesen Ball der Elemente, der die Erde formen sollte, als er ihn umgeben von Wasser formte.
Der dritte Kommentar über den Zustand der Erde an Tag eins ist am beachtlichsten. „Der Geist Gottes schwebte über den Wassern.“ Ich liebe das Wort „schwebte“. Über diesem ungeformten und leblosen Material, umgeben von Wasser und in Finsternis getaucht, schwebte der Geist Gottes, ruach Elohim, Gott der Geist. Das deutet auf beaufsichtigende, göttliche Fürsorge und Überwachung hin. In Hiob 33,4 heißt es: „Der ruach Elohim, der Geist Gottes, hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen erhält mich am Leben.“
Das Wort „schweben“ ist ein wunderbares Wort. Wenn ihr seine Verwendung vergleichen wollt, um eine Analogie zu finden, könnt ihr zu 5. Mose 32,11 gehen. Notiert euch das momentan einfach. Dort werdet ihr sehen, dass es verwendet wird, um Adlerjunge im Nest zu beschreiben, Adlerjunge, die noch nicht in der Lage sind, alleine zu fressen, sich alleine zu verteidigen oder alleine klarzukommen, unfähig zu überleben, zu leben, sich zu entwickeln und zu wachsen. Vollkommen abhängig von der Fürsorge ihrer Eltern, die über ihnen schweben, sie mit Nahrung versorgen, ihnen Schutz und Wärme geben, damit sie überleben und leben und wachsen und sich entwickeln können. Und genau dasselbe Bild wird hier verwendet, weil dasselbe hebräische Wort für den Heiligen Geist benutzt wird, der über dieser noch nicht entwickelten, ungeformten, leblosen Masse von Materie im Raum schwebt, bedeckt mit Wasser, umgeben von Finsternis. Und der Geist Gottes schwebt über der Oberfläche dieser Erde. Gottes Geist brütet über den Wassern.
Hört mir gut zu. Das ist ein wichtiges Detail in der Schöpfungsgeschichte, keine Nebensächlichkeit. Zum einen demonstriert es, dass die biblische Weltsicht Gottes darin besteht, dass er direkt an seiner Schöpfung beteiligt ist. Er löst seine Hände nie von den Elementen und der Ausarbeitung der materiellen Ordnung. Seine Gegenwart ist spürbar, er überwacht und schwebt über dieser Schöpfung. Das ist die Antithese dieses philosophischen Deismus, der besagt, dass Gott nur der Urheber der Schöpfung ist. Er beendete sie und wandte ihr dann den Rücken zu. Oder der theologische Dualismus, der eine Kluft zwischen einem guten Gott und Geist und einer schlechten Welt und Materie sieht. Vielmehr gibt es den lebendigen Gott, der überwacht, brütet und über den Wassern schwebt und direkt die Verantwortung für den gesamten Schöpfungsprozess trägt. Wenn ihr die Bibel durchlest, werdet ihr feststellen, dass der Geist Gottes die Quelle allen Lebens ist. Durch seinen Geist hat er die Himmel geordnet, heißt es in Hiob 26. Vor einer Woche haben wir gesehen, dass der Atem Gottes laut Psalm 33 in uns ist. Und es gibt noch viele andere Schriftstellen, wie zum Beispiel Psalm 33,6: „Die Himmel sind durch das Wort des Herrn gemacht, und ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.“ Der Geist Gottes liefert also die Energie, um zu formen, zu organisieren und Leben zu spenden. Das ist das Werk Gottes.
Das Erste, was schöpferisch betrachtet nach Entstehung des Urmaterials geschah, findet sich in Vers 3, Tag eins. „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.“ Wissenschaftler können sich zwar über Jahrzehnte und Jahrhunderte die Haare ausraufen, um herauszufinden, woher das Licht kam, aber eigentlich reicht ein einziger Vers. Es gab kein Licht, Gott sprach „Es werde Licht“ und dann gab es Licht. Er, der ungeschaffenes Licht ist, rief das geschaffene Licht ins Leben, er, der laut 1. Timotheus 6,16 in unzugänglichem Licht wohnt, gebot dem geschaffenen Licht, an einem Ort zu existieren, wo es nur Finsternis gab, und das Licht entstand.
Douglas Kelly hat auch hierzu etwas zu sagen: „Das Ins-Leben-Rufen des geschaffenen Lichts ist die erste von drei Trennungen, die durch den Schöpfer herbeigeführt wurden und die unverzichtbar werden, um das Chaos zu einem Kosmos zu formen. Am ersten Tag trennte das Licht Tag und Nacht voneinander. Am zweiten Tag trennte der Himmel das Wasser oben von der Erde, sodass die Atmosphäre bzw. ein Raum zum Atmen entstand. Am dritten Tag wurden die Wasser unter den Himmeln zu Meeren zusammengeführt und so vom Festland getrennt. Diese drei Trennungen zeigen die allmächtige Hand Gottes, der die finstere Wassermasse zu einem wunderschönen Garten formte, einem geeigneten Ort für Pflanzen, Tiere und Menschen.“
Mit der Schöpfung des Lichts wurde eine regelmäßige Abfolge von Tagen und Nächten geschaffen, Zeitfenster von Licht und Finsternis. Wie wir hier in Vers 5 sehen werden, nannte er das Licht „Tag“ und die Finsternis „Nacht“ und das ergibt den Kreislauf von Tag und Nacht. Das bedeutet, die Erde begann sich sofort um ihre Achse zu drehen und es gab eine Lichtquelle auf der einen Seite der Erde, die der Sonne entsprach, welche erst später geschaffen wurde, und es gab auch Finsternis auf der anderen Seite der Erde. Gott schuf Licht und es gab einfach deshalb Licht, weil Gott ihm befahl, zu existieren. So wie wahrscheinlich ein Mensch, der in einen dunklen Raum kommt, erst einmal das Licht einschaltet, bevor er Ordnung in Dinge bringt, die in dem Zimmer verstreut sind.
In Vers 4 heißt es: „Und Gott sah, dass das Licht gut war.“ Gott sah, dass das Licht gut war. Diese Aussage wird in Versen 10, 12, 18, 21, 25 und 31 wiederholt. Alles, was Gott geschaffen hatte, war gut – richtig? Alles, was Gott geschaffen hatte, war richtig. Am Ende, in Vers 31, bringt er es auf den Punkt. „Und Gott sah alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut.“ Die Werke des Schöpfers konnten nur gut sein, das überrascht uns also nicht. Alles, was er schuf, war gut.
Als Gott sah, dass es gut war – das ist ein ziemlich hoher Maßstab. Gott selbst ist der ursprüngliche Maßstab dafür, was gut ist, und er sagte, es sei gut – es ist gut. Der Maßstab für Güte liegt nicht außerhalb von ihm.
Vor langer Zeit hat ein Mann namens Novatian im 3. Jahrhundert diesen Punkt in einer Aussage über Gott erfasst. Hört einmal zu, was er im 3. Jahrhundert schrieb; es ist natürlich übersetzt: „Was könnte man schon sagen, dass seiner würdig wäre? Er ist erhabener als alle Erhabenheit, höher als alle Höhen, tiefer als alle Tiefen, heller als alles Licht, leuchtender als alle Brillanz, prächtiger als jeder Pracht, starker als alle Kraft, gewaltiger als jede Gewalt, schöner als alle Schönheit, wahrer als alle Wahrheit, beständiger als jede Beständigkeit, größer als alle Majestät, mächtiger als jede Macht, reicher als aller Reichtum, weiser als Weisheit, gütiger als alle Güte, besser als alles Gute, gerechter als alle Gerechtigkeit, barmherziger als jede Barmherzigkeit. Jede Art von Tugend muss notwendigerweise geringer sein als er, der der Gott und die Quelle von allem ist.“ Was für eine großartige Aussage.
Die unvergleichliche Güte Gottes verlangt, dass alles Licht, Festland, Meere, diverse Tiere und alles, was es gab, gut war – es war gut. Der Grund dafür, dass es jetzt schlecht ist, ist nicht Gott, sondern der Sündenfall und die Rebellion des Menschen die Korruption seiner ganz und gar guten Schöpfung. Aber sie begann gut. Und in Vers 4 heißt es: „Da schied Gott das Licht von der Finsternis.“ Deshalb heißt es in Jesaja 45,7: „… der ich das Licht mache und die Finsternis schaffe.“ Damit beginnt der Zyklus der Tage. Er trennt das Licht von der Finsternis. Er schuf das Licht, aber vernichtete die Finsternis nicht. Es war nie sein Wunsch als Schöpfer, dass es ewiges Licht geben möge, ganz und gar nicht. Vielmehr sollten Licht und Finsternis aufeinander folgen. Und das war gut. Und dass sie für feste Zeitfenster in einem unabänderlichen Kreislauf aufeinanderfolgen. Er schuf das so, weil es in seinen Schöpfungsplan passte. Es passte zu seinem Plan, dass die Erde sich dreht und dass es Licht und Finsternis geben sollte.
Und in Vers 5 gibt er ihnen Namen. „Und Gott nannte das Licht ‚Tag‘, und die Finsternis nannte er ‚Nacht‘.“ Und so geschah es und so ist es immer gewesen. Seit dem ersten Tag hat es Licht und Finsternis gegeben. Es hat Tag und Nacht gegeben. Und dieser konstante Kreislauf von Licht und Finsternis, Tag und Nacht, hat den Charakter dieses Universums und dieser Erde seit dem ersten Tag definiert. Und in Vers 5 heißt es auch: „Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der erste Tag.“ Als das Tageslicht geschwunden war, kam das Zeitfenster, das der Finsternis zugeteilt war, und das wurde „Abend“ genannt. Und als die Nacht vorbei war, kam das Zeitfenster, das dem Licht zugeteilt war, und das wurde „Morgen“ genannt. Und mit diesem Kommentar deutet die Bibel den ersten kompletten Tag in der Geschichte an. Und an diesem Tag wurde was geschaffen? Licht – Licht.
Ihr sagt: „Aber wie konnte es Licht geben ohne die Sonne?“ Ich weiß nicht. Wenn es da stünde, wüsste ich es. Aber ihr glaubt doch wohl nicht, dass Gott kein Licht schaffen konnte, aber die Sonne schaffen konnte, die Licht spendete?
Das ist ein ziemlich spektakulärer erster Tag, nicht wahr? Nur für den Fall, dass jemand denken sollte, hier gehe Evolution vor sich, wird in Vers 5 nachdrücklich gesagt: „Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der erste Tag.“ Das ist eine wörtliche Übersetzung des Hebräischen, nicht eine Milliarde Jahre, ein Tag – ein Zyklus von Tag und Nacht, Abend und Morgen, und die Schöpfung hat begonnen. Ich kann es kaum abwarten, bis wir nächste Woche zu Tag zwei kommen.
Der englische Dichter John Dryden schrieb mit großem Einfallsreichtum eine Ode für den St. Cecilia’s Day. Er schrieb sie, glaube ich, um 1687. Und dieses prächtige Lied über die Schöpfung wurde später von Georg Friedrich Händel vertont. Ich werde die Musik hier einmal außer Acht lassen und euch einfach den Text vorlesen. Johny Dryden schrieb mit großer Vorstellungskraft über die Schöpfung:
„Als formlos die Natur noch war und ganz verworren lag, sich selbst noch kaum bewußt, klang wie Musik des Schöpfers Wort: „Erstarrte Welt, wach‘ auf!“ Da ordneten sich Kalt und Heiss, und Feucht und Trocken schieden sich, gehorchend der Musik. Aus Harmonie, aus heil‘ger Harmonie erwuchs dies Weltall, endlos weit: Von Harmonie zu Harmonie durchlief die Schöpfung aller Töne Klang zur letzten Stufe, die da war der Mensch. Wie durch der heil‘gen Klänge Macht der Sphären Lauf begann, so singen sie des Schöpfers Lob den Sel‘gen in der Höh‘. Wenn dann die letzte Stunde schlägt, das Weitenall zu Staub zerfällt, wird der Posaune Ruf erschall‘n. Was stirbt, steht auf, was lebt, vergeht, und der Sphärenklang im All verweht.“[1]
Einfach brillant, aber so wird es sein. Diese herrliche Schöpfung, die vom Sündenfall korrumpiert wurde, wird eines Tages in ihrer Korruption wieder aufgelöst werden und anschließend mit einem neuen Himmel und einer neuen Erde geschaffen werden, um nie wieder Korruption zu erleben. Wir haben hier gelebt und Gott gepriesen und wir werden dort leben.
Lasst uns beten.
[1] www.madrigalchor.at/wp-content/uploads/2008/04/Programm-HtB.pdf
[Übersetzung: Heidi Kirmsse]
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