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Als ich ursprünglich begann, eine Predigtserie über die Liebe Gottes zu planen, dachte ich über all die Dinge nach, über die ich mit euch sprechen wollte, und letzten Sonntag habe ich euch gesagt, wir würden die Serie an dem Tag, mit der fünften Botschaft, abschließen; aber am Montag, als ich morgens aufstand und während meines Bibelstudiums eine Weile über dieses Thema nachdachte, das ich abgeschlossen hatte, belastete es mich doch sehr, dass ich das Thema keineswegs beendet hatte, dass es noch einen weiteren Aspekt gab, der behandelt werden musste, um das Thema der Liebe Gottes auf irgendeine Weise abzuschließen. Und deshalb möchte ich heute früh die sechste Botschaft in unserer kurzen Serie über die Liebe Gottes predigen.

Ein Thema, das letzte Woche noch nicht angesprochen wurde, ist von zentraler Bedeutung, und das ist die Frage unserer Reaktion. Wir haben in unserer Diskussion Gottes Liebe in aller Ausführlichkeit behandelt. Und wir haben versucht, die Höhe, Tiefe, Länge und Breite dieser Liebe, die unser Vorstellungsvermögen übersteigt, zu erfassen. Und als wir das soweit erfasst hatten, wie es möglich war, und schließlich stillschweigend dastanden, unfähig, das Unerforschliche zu erforschen, waren wir noch nicht am Ende angekommen, denn es fehlte noch eine weitere Diskussion, und die werden wir heute früh führen: Wie reagieren wir auf diese Liebe? Was wird von uns verlangt? Wir können nicht einfach das große Verständnis von Gottes Liebe in den Raum stellen und uns dann davon abwenden; diese Liebe hat gewaltige und spezifische und eindeutige Implikationen für uns. Wie sieht die angemessene Reaktion darauf aus, dass wir von Gott so sehr geliebt werden, wie er es tut? Wie sieht die angemessene Reaktion für Gläubige aus, die diese überragende Liebe, diese vollkommene Liebe, empfangen haben? Die Antwort darauf findet sich ganz klar in der Schrift. Unsere Reaktion besteht darin, dieselbe Liebe anderen Menschen zu erweisen. Das ist die Antwort in einem Satz. Unsere Reaktion besteht darin, dieselbe Liebe anderen Menschen zu erweisen. Genauso, wie Gott uns geliebt hat, sollen wir Andere lieben. Und das ist dann wirklich der Schlussstein für alles.

Ich möchte euch nur kurz vorlesen, was Paulus am Anfang von Epheser Kapitel 5 sagte. Hört mir einfach zu. „Werdet nun Gottes Nachahmer […] und wandelt in der Liebe.“ Ihr seid Gottes geliebte Kinder, ahmt ihn nach. Wie? Indem ihr in Liebe wandelt. So sieht unsere Reaktion auf Gottes Liebe aus - in derselben Art von Liebe zu wandeln.

Aber ich möchte für einen Moment mit euch zu Matthäus Kapitel 5 gehen, denn ich finde, diese Verantwortung, diese Pflicht, diese Implikation von Gottes Liebe wird dort absolut deutlich. Ich werde euch Verse 43 bis 48 vorlesen: „Ihr habt gehört, daß gesagt ist: ‚Du sollst deinen Nächsten Lieben und deinen Feind hassen.‘“ Jesus sagt hier einfach etwas allgemein Bekanntes, oder wenn ihr unseren modernen Jargon verwenden wollt, lautet die gängige Meinung, dass ihr euren Nächsten lieben und euren Feind hassen sollt. Mit anderen Worten waren sie unserer heutigen Gesellschaft nicht unähnlich, sie wollten Spielraum für Hass lassen. Sie fanden das nicht nur vertretbar und akzeptabel, sondern es war sogar religiös, Menschen, die einem Schwierigkeiten bereiteten, zu hassen. Die gängige Meinung lautete, liebt euren Nächsten und hasst euren Feind. „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde […], betet für die, welche euch […] verfolgen.“ Warum? Vers 45: „Damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid.“ Warum? Er liebt seine Feinde.

Die Frage ist: Liebt Gott die Welt? Ja. Liebt er diejenigen, die ihn hassen? Ja. Er liebt seine Feinde und aufgrund dieser Voraussetzung sind wir gehalten, unsere Feinde zu lieben. Da steht es. Wir sollen die Gottlosen lieben, wie auch Gott die Gottlosen liebt. Und wie liebt er sie? Durch allgemeine Gnade, wie wir in Vers 45 sehen: „Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt es regnen über Gerechte und Ungerechte.“ Es gibt eine Liebe, die sich allgemein jedem offenbart, unabhängig von dessen geistlichem Zustand oder davon, ob er zu Gottes geliebten Kindern gehört oder nicht. Es ist keineswegs lobenswert, nur die Menschen zu lieben, die zu euch gehören. In Vers 46 heißt es: „Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn?“ Ich meine, das ist nicht edel. Selbst Zöllner tun das. Zöllner sind im Neuen Testament synonym mit dem Abschaum der Erde, nicht wegen ihres Berufs an sich, sondern weil sie Juden waren, die sich selbst um maßlos übertriebener, illegaler Steuern seitens der Römer untreu geworden waren und deshalb von ihren eigenen Leuten als Verräter betrachtet wurden.

Vers 47: „Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes?“ In welcher Hinsicht unterscheidet ihr euch dann? Das tut jeder, selbst die Heiden. Ihr müsst so lieben, wie Gott es tut, und das wird in Vers 48 auf folgende Weise ausgedrückt: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Es gibt nichts, dass die Vollkommenheit Gottes deutlicher demonstriert, als die Tatsache, dass er diejenigen, die ihn hassen, liebt. Nichts demonstriert die Vollkommenheit Gottes mehr als Gottes Liebe für seine Feinde, die sich gegen ihn richten. Und ihr sollt vollkommen sein, weil euer Vater vollkommen ist. Seht ihr, dieser Vers in Matthäus 5,48 steht in dem Kontext der Liebe für Menschen, die euch hassen.

Wie sollen wir also auf Gottes Liebe reagieren? Wir sollen sie nachahmen. Wir sollen sie nachahmen. Wir sollen sie kopieren. In Epheser 5 verwendete er das Wort mimetes, von dem wir „mimen“ oder „Mimik“ ableiten. Wir sollen dieselbe Art von Liebe reproduzieren. Und das beginnt damit, die Gottlosen ebenso zu lieben, wie Gott sie liebt. Und wir haben euch gesagt, dass Gott die Welt auf uneingeschränkte Weise liebt, Gott liebt alle Sünder. Und das zeigt sich durch seine allgemeine Gnade oder Güte und Freundlichkeit, und zweitens durch seine Barmherzigkeit, sein Erbarmen, seine Weichherzigkeit, seine Sympathie. Und drittens durch Warnungen, Warnungen vor dem Gericht, Warnungen vor der Hölle. Viertens durch den Aufruf zur Buße oder die Einladung zum Glauben an das Evangelium. So sollen wir lieben; genauso, wie Gott seine Feinde liebt. Wir sollten sie freundlich und weichherzig behandeln, mit Sympathie und Erbarmen. Wir sollen wie warnen und ihnen das Evangelium geben. Damit demonstrieren wir, wie es in Vers 45 heißt, dass wir Söhne unseres Vaters im Himmel sind.

Seht ihr, wir haben mit der Aussage begonnen, dass die erste Prämisse in dieser Serie lautete, Gottes Liebe für die Welt sei in ihrem Umfang unbegrenzt. Das bedeutet mit den Worten aus Johannes 3,16: „Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt ...“. In Titus 3,4 lesen wir von seiner Liebe für die Menschheit. Und wie ich schon sagte, manifestiert sich das durch allgemeine Gnade, Erbarmen, Warnungen und einen Aufruf zum Evangelium. Es war Gottes Liebe für die Welt, die ihn dazu veranlasste, seinen Sohn als Retter der Welt zu senden, wie die Schrift ihn nennt. Wir sollen die Welt also auf dieselbe Weise lieben, wie Gott sie liebt, das bedeutet, wir sollen sie voller Güte lieben. Deshalb heißt es in Galater 6,10, wir sollen an allen Gutes tun, besonders an den Hausgenossen des Glaubens, aber wir sollen allen Menschen Gutes tun. In 1. Korinther 16,14 heißt es dazu: „Laßt alles bei euch in Liebe geschehen.“ Lasst eure Liebe für sie von Freundlichkeit und Güte geprägt sein. Helft ihnen, dass die Sonne ein wenig auf sie scheint, der Regen auf sie niederfällt, bringt ein wenig Freude in ihr Leben, behandelt sie höflich und weichherzig.

Dann erinnern wir uns daran, dass der Herr auch auf eine Weise liebte, die ihn freimütig über das Gericht sprechen ließ. Unsere Weichherzigkeit darf uns nicht dahingehend besänftigen, dass wir nicht warnen. Wir sollen die Welt lieben und warnen. Wir sollen ihnen sagen, dass Gott alle Menschen überall zur Buße aufgerufen hat, Apostelgeschichte 17,30, und einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird durch jenen Mann, den er dazu bestimmt hat und den er aus den Toten auferweckt hat, den Herrn Jesus Christus. Wir sollen sie immer wieder warnen über das bevorstehende Verderben und Gericht und die Hölle.

Und dann sollen wir, wie es in Markus 16,15 heißt, in alle Welt gehen und das Evangelium der ganzen Schöpfung verkündigen. Wir sollen also ebenso lieben, wie Gott auf diese vier Weisen liebt. Wir sollen seine Liebe in der Welt mit Güte und Erbarmen und Warnungen und Einladungen zum Glauben reproduzieren.

Die zweite große Prämisse, die wir genannt haben, war, dass Gottes Liebe für die Welt in ihrem Ausmaß eingeschränkt ist. In ihrem Umfang ist sie uneingeschränkt, aber in ihrem Ausmaß ist die eingeschränkt. Gott liebt die Welt nicht so, wie er die Seinen liebt. Er liebt die Welt auf eine irdische, zeitlich befristete Weise, er liebt sie auf eingeschränkte Weise. Er liebt sie nicht so, wie er die Auserwählten liebt, er liebt sie nicht, wie er diejenigen liebt, die er zur Rettung ausersehen hat. In Johannes 13,1 heißt es, er liebt die Seinen bis ans Ende. Er liebt die Seinen eis telos, bis zum Äußersten, bis ans Ende, bis an die Grenze, für immer. Und wir haben gesehen, dass Gott die Seinen, also die Gläubigen, die zu ihm gehören, mit einer überschwänglichen, vergebenden, großzügigen, barmherzigen, gnädigen, unzertrennlichen, unzerbrechlichen, unbesiegbaren, unveränderlichen, unvergänglichen, heiligenden, reinigenden, läuternden, nährenden, wertschätzenden Liebe geliebt hat. Und er liebt sie bis an die Grenzen seiner Fähigkeit, weil er sie bis zur Vollkommenheit liebt … bis zum Äußersten, bis an das Ende, völlig. Und so sollen wir sie lieben. So sollen wir unsere Brüder lieben. Wir sollen sie ebenso lieben, wie Gott uns liebt.

In Johannes 13, in diesem Obergemach an dem Abend, an dem Jesus verraten wurde, demonstrierte er seine Liebe und gab den Jüngern ein Beispiel dafür, wie sie lieben sollten, indem er ihre Füße wusch. Ihr erinnert euch sicherlich, dass sie von einem Tag auf den staubigen Straßen hereingekommen waren und ihre Füße wären schmutzig gewesen, ziemlich schmutzig, und es war üblich, dass der niedrigste Sklave die Füße wusch, weil das unter allen Aufgaben die schmutzigste und niedrigste war. Aber Jesus, der König der Könige und Herr der Herren, beugte sich hinab und verrichtete diese Aufgabe. Und in Johannes 13,12 heißt es, er wusch ihre Füße, zog sich sein Obergewand wieder an, setzte sich wieder zu Tisch und sprach zu ihnen: „Versteht ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht; denn ich bin es auch.“ Ihr fragt euch sicherlich, warum der Herr all das tut, warum tut der Herr das, warum tut der Meister das? Und er sprach zu ihnen: „Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr einander die Füße waschen; denn ein Vorbild habe ich euch gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch der Gesandte größer als der ihn gesandt hat.“ Ich sage euch, wenn ich das getan habe, müsst ihr es tun.

Und dann weiter unten in Vers 34: „Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander lieben sollt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt.“ Das ist jenes überschwängliche, selbstlose, demütige, aufopfernde Beugen des Knies, um die dreckige Arbeit zum Wohle eines Bruders oder einer Schwester zu verrichten. So sollen wir lieben. Es ist eine großzügige Liebe, eine weitreichende Liebe, eine überschwängliche Liebe. Um mit den Worten aus 1. Johannes 3,16-17 zu sprechen, ist es eine Liebe, die unser Mitgefühl mit anderen Menschen in uns weckt. Wir sollen andere Gläubige vollkommen lieben. Wir lieben die Welt, aber nicht in demselben Ausmaß, in dem wir unsere Brüder und Schwestern lieben. Wir lieben unsere Brüder und Schwestern wie Gott es tut, vollkommen, bis zum Äußersten, bis an die Grenze, mit einer grenzenlosen, uneingeschränkten Liebe. Petrus sagt: „Habt ektenes Liebe untereinander“, das ist das griechische Wort für „innig“ oder „eifrig“, ektenes wird verwendet, wenn man einen Muskel bis an die äußerste Grenze dehnt. Wir sollen Gläubige vollkommen lieben. Auf diese Weise sind wir vollkommen, wie unser Vater im Himmel vollkommen ist.

Um das zu verstehen, schlagt bitte 1. Johannes Kapitel 4 auf. Das ist der Text, den der Herr mir wirklich ans Herz gelegt hat … 1. Johannes Kapitel 4. Hier sehen wir einen gewaltigen Aufruf zu vollkommener Liebe. Wenn wir vollkommen sein wollen, ebenso wie unser Vater im Himmel vollkommen ist, dann müssen wir Liebe demonstrieren, denn Liebe ist jene Vollkommenheit Gottes. Und wenn wir wie Gott sein wollen, müssen wir lieben, wie Gott es tut … mit vollkommener Liebe. „Vollkommen“ bedeutet dabei, um es noch einmal zu wiederholen, bis zum Äußersten, bis ans Ende, völlig, gründlich, ganz, im vollen Ausmaß ausgeführt, dauerhaft, überragend, all das.

Johannes schreibt hier an Gläubige und ruft sie in Vers 12 zu dieser Art von Liebe auf; am Ende des Verses spricht er darüber, dass Gottes Liebe in uns vollkommen wird. In Vers 17 heißt es: „Darin ist die Liebe bei uns vollkommen geworden.“ In Vers 18 am Ende des Verses: „… vollkommen geworden in der Liebe.“ Johannes schreibt nicht über irgendeinen kleinen Bestandteil der Liebe, geschmälerte Liebe oder ein reduziertes Ausmaß an Liebe, er schreibt über vollkommene Liebe, damit wir wie unser Vater sein können … vollkommen. Wir sollen in höchstem Maße lieben, wir sollen bis zum Äußersten lieben.

Das ist das Thema, das Johannes in den Versen 7 bis 21 behandelt. Ich möchte sie gemeinsam mit euch betrachten und wir werden sie nur kurz durchgehen. Es beginnt in Vers 7, hier ist die Einleitung, die alles in Bewegung setzt: „Geliebte, laßt uns einander lieben!“ Ja, wir lernen aus Matthäus 5, dass wir unsere Feinde lieben sollen, dass wir die Welt lieben sollen, wie wir gesagt haben, durch allgemeine Gnade, Erbarmen, Gericht, Warnungen und Einladungen zum Evangelium, aber wir sollen auch unsere Brüder und Schwestern lieben. Und diese Liebe wird uns hier geboten … Geliebte … und hier betont er noch einmal, dass wir die Geliebten sind, deshalb nennt er uns hier „Geliebte“ und deshalb sollen wir einander lieben. Wir sollen diese vollkommene Liebe unter Beweis stellen, die uns zu vollkommenen Kindern unseres vollkommenen Vaters im Himmel macht.

In Vers 7 werden wir also ermahnt: „Laßt uns einander lieben!“ Dann folgen sechs Gründe, warum wir das befolgen sollen … sechs Gründe. Und sie überschneiden sich. Johannes überschneidet sich immer wieder. Wenn ihr die Episteln von Johannes lest, werdet ihr sogar das Gefühl haben, dass ihr euch im Kreis bewegt. Er greift immer wieder dieselben Dinge auf, verwebt sie miteinander, lässt sie sich überschneiden und wiederholt sich. Aber ihr werdet hier sechs Gründe sehen, warum der Gläubige eine aufopferungsvolle Liebe an den Tag legt, die wie die Liebe des Vaters für ihn ist.

Erstens, weil Liebe das Wesen Gottes ist … weil Liebe das Wesen Gottes ist. Mit anderen Worten, wenn wir sagen, dass wir Kinder Gottes sind, wie es in Epheser 5 heißt, dann sollten wir besser in Liebe wandeln, denn das ist der Charakter Gottes. Betrachtet einmal Vers 7: „Laßt uns einander lieben“, … warum? ..., „denn die Liebe ist aus Gott.“ Deshalb. Die Liebe ist aus Gott. Und wir, die wir Gottes Kinder sind, werden sein Wesen nachahmen.

Clemens von Alexandria schrieb vor langer Zeit etwas, das manche Menschen als grenzwertige Gotteslästerung betrachten würden, aber er sagte Folgendes: „Der wahre Christ übt, Gott zu sein.“ Denkt ihr so? Wenn ihr mit gewissen Momenten und Tagen und Problemen in eurem Leben konfrontiert seid, sagt ihr zu euch: „Ich will das tun, was Gott tun würde. Ich will das denken, was Gott denken würde und sagen, was Gott sagen würde, und fühlen, was Gott fühlen würde und tun, was Gott tun würde. Ich will so tun, als sei ich Gott, im besten Sinne des Wortes.“

Alexander der Große hatte einen Soldaten in seiner Armee, der denselben Namen wie er trug. Dieser Soldat wurde dabei erwischt, wie er die ihm übertragene Aufgabe nicht gewissenhaft erledigte. Und Alexander sagte einfach zu ihm: „Ändere dein Verhalten oder ändere deinen Namen.“ Wenn ihr sagt, dass ihr zu Gott gehört, dann solltet ihr euch auf eine Weise verhalten, die dem Wesen desjenigen, dessen Namen ihr tragt, entspricht.

Zurück also zu Vers 7: „Laßt uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, der hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe.“ Deshalb würden wir erwarten, dass Gottes Kinder in ... was? ... in Liebe wandeln ... in Liebe. Gottes Kinder sind sein Spiegelbild. Jeder, der gewohnheitsmäßig liebt, beweist damit, dass er von Gott geboren wurde. Da Gott die Quelle der Liebe ist, beweisen jene, die diese Liebe an den Tag legen, dass sie Kinder Gottes sind. Ihr Leben und ihre Liebe leiten sich von ihm ab.

Wisst ihr, es gab Menschen in der Gemeinde, in der Versammlung, an die Johannes diese Epistel schrieb, die durch mystische Lehren beeinflusst wurden, welche später als „Gnostizismus“ bekannt wurden. Und diese mystische Lehre besagte, dass wir uns auf die höheren Ebenen des menschlichen Bewusstseins erhoben haben, auf denen wir Gott erkannt haben. Und sie schauten auf demütige Christen herab, erniedrigten sie, verunglimpften sie, betrachteten sie als Abschaum, als wälzten sie sich im Unrat der Erde, und als seien diese Menschen kraft ihrer Transzendenz, kraft ihrer mystischen Erfahrungen, aus dem Schmutz emporgestiegen und schwebten auf den Wolken der wahren Erkenntnis Gottes. Deshalb nannte man sie „Gnostiker“, von dem Wort gnosis, sie waren Menschen, die der Meinung waren, sie wüssten Bescheid. Und an diese Menschen richtet Johannes quasi folgende Worte: „Derjenige, der umhergeht und behauptet, Gott zu kennen, aber keine Liebe für seine Brüder demonstriert, ist nicht jemand, der Gott kennt, denn Gott ist Liebe und wer aus Gott geboren ist und Gott erkennt, liebt, wie Gott es tut.“

Er sagt also zuerst, dass wir lieben, weil es die Quintessenz von Gottes Wesen ist, zu lieben. Und wir, die wir zu Gott gehören, werden ebenso sein. Ist Gott wirklich Liebe? Ja. Betrachtet einmal diesen kurzen Ausdruck am Ende von Vers 8, „Gott ist Liebe“; im Laufe dieser Serie könnte vielleicht jemand sagen: „Ich bezweifle das. Schau dir doch nur die Welt um uns herum an.“ Ihr sagt, dass die Geschichte der Menschheit von viel Unmenschlichkeit der Menschen gegeneinander geprägt ist, dass die Geschichte ein einziges langes Blutbad ist. Spanien hatte die Inquisition, Großbritannien den atlantischen Sklavenhandel, Deutschland die Gaskammern, Russland die sibirischen Arbeitslager und die USA eigene Beispiele des Missbrauchs. Die Welt wird immer noch von Furcht und Begierde und Habgier überrollt und, meiner Meinung nach, auch von eskalierenden Rassenkonflikten und Hass. Die Natur scheint heutzutage auch genauso verdreht zu sein, wenn nicht noch mehr als je zuvor. Babys werden verdorben geboren. Sie erben Krankheiten und Veranlagungen zu allen Arten von Schwierigkeiten. Unsere Welt ist eine Welt der Raubtiere, der Parasiten, der Viren, der tödlichen Bakterien. Und wenn ihr die Bibel lest, lest ihr sicherlich nichts über Utopia. Ihr schlagt eure Bibel auf und seht dort Tyrannei, Grausamkeit, Verstümmelung, Menschen, deren Augen ausgestochen oder deren Hände abgeschlagen werden. Gott öffnet den Erdboden und verschluckt sie. Und die Bibel ist voller Geschichten über Betrug und Zügellosigkeit und Verderbtheit und Unmoral und Homosexualität und Krieg. Und nicht nur Krieg, sondern Krieg, den Gott anzettelt. Und Assyrien, eines der heidnischsten, verderbtesten, gottlosesten, grausamsten Völker in der Geschichte der Menschheit, wird als „Rute seines [Gottes] Zorns“ bezeichnet. Und dann lest ihr, dass Gott Liebe ist? Einfache Antworten können unmöglich richtig sein. Ihr müsst erkennen, dass wir Kinder sind, dass wir Narren sind, dass wir selbstgefällige, halsstarrige Rebellen sind, die alles falsch machen werden, sofern wir nicht bereit sind, damit aufzuhören, Gott zu sagen, was er tun soll und wie er sein soll.

Und wir sind wieder da angekommen, wo wir letzte Woche waren, wir stehen fest in Römer 9 und hören Paulus sagen: „Ja, o Mensch, wer bist denn du, daß du mit Gott rechten willst?“ Mach den Mund zu. Gott ist Liebe, weil da steht, dass er es ist. Aber seine Liebe ist nicht unbeeinträchtigt oder unberührt von seinen anderen Attributen. Aber Gott ist Liebe, und obwohl es anders aussehen mag, will er, dass die Welt weiß, dass er Liebe ist. Und er demonstriert das durch seine Kinder. Wir, die wir seine Kinder sind, werden seine vollkommene Liebe demonstrieren, deshalb sollen wir in Liebe wandeln. Wir sind also die Nachkommen Gottes und sein Wesen ist Liebe, lasst uns also einander lieben.

Zweitens sollen wir einander vollkommen lieben, weil die Liebe durch Christus geoffenbart wurde. Es ist nicht nur die Quintessenz von Gottes Wesen, die Liebe wurde auch durch Christus geoffenbart. Betrachtet einmal Vers 9: „Darin ist die Liebe Gottes zu uns“, oder in uns, buchstäblich in unserem Fall, „geoffenbart worden, daß Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wird durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe –nicht, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühneopfer für unsere Sünden.“ Meine Lieben, wenn Gott uns genug geliebt hat, um uns seinen Sohn zu senden, sollten wir einander auch lieben. He, wir sollen gottesähnliche Liebe demonstrieren. Gottes Liebe zeigte sich dadurch, dass er uns seinen Sohn sandte.

Das ist das zweite Argument von Johannes hier, ebenso wie der Gedanke, den Paulus in Römer 5,8 verfolgt, dass Gott seine Liebe zu uns dadurch bewies, dass er uns Christus sandte, als wir noch Sünder waren.

Johannes sagt hier: „Schaut, ihr müsst lieben, wie Gott die Welt und die Gläubigen liebt; erstens, weil das Gottes Wesen ist und ihr seine Kinder seid; und zweitens, weil es nicht nur Gottes ewiges Wesen ist, sondern sein historisches Geschenk. Gott gab uns Christus.“

Der Gott, der Liebe ist, drückte seine Liebe aus, indem er seinen Sohn für uns sandte. Der Ursprung der Liebe ist das Wesen Gottes, die Manifestation der Liebe ist die Ankunft Christi. Wir sollen einander lieben, weil wir sehen, wie die Essenz dieser Liebe in Jesus Christus offenbart wird.

„Größere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben lässt für seine Freunde.“ Jesus gab uns die klassische, zeitlose, vollkommene, herrliche Illustration, was Liebe füreinander bedeutet, als er sein Leben gab. So sollen wir lieben. Wir sollen durch Opfer lieben. Johannes sagt, wenn ihr jemanden seht, der Not leidet, und kein Erbarmen habt, wie um alles in der Welt könnt ihr dann sagen, die Liebe Gottes wohne in euch – wo ist das Opfer? Wo ist das Opfer? Gottes freie, spontane Liebe wird durch das Opfer Christi offenbart, den Gott uns gab, wie es in Vers 10 heißt, als Sühneopfer, hilasmos. Das ist ein wunderbares Wort. Man findet es in heidnischer Literatur, heidnischer religiöser Literatur. Und es wird verwendet, wenn es darum geht, einen zornigen Gott zu besänftigen. Heidnische Religionen versuchen immer, Gott zu besänftigen. Sie versuchen immer, sich Gott – welche Gottheit auch immer sie anbeten - vom Hals zu schaffen. Sie versuchen, den Angstfaktor, den Aspekt des Gerichts, zu eliminieren. Und deshalb versuchen sie, Gott zu besänftigen oder zu beschwichtigen oder zu befriedigen. Das bedeutet das Wort. Jesus Christus kam und besänftigte einen zornigen Gott. Jesus Christus kam und beschwichtigte einen feindlichen Gott, einen heiligen Gott im Himmel, der jeden Tag zornig auf die Sünder war. Und Jesus besänftigte Gottes Zorn durch sein Opfer. Und Gott wollte es so, weil er ihn sandte. Gott hegt einen gerechten und heiligen Zorn gegen Sünde. Gott hegt eine heilige Feindseligkeit gegen Bosheit und Verderbtheit. Und deshalb sandte er seinen Sohn, um am Kreuz zu sterben und so seinen eigenen Zorn zu besänftigen, um sein Verlangen nach Vergeltung zu befriedigen.

In Hebräer 9,5 wird ein verwandtes Wort zu hilasmos verwendet, das dort mit „Sühnedeckel“ übersetzt wird. Der Sühnedeckel war der Ort, wo das Blut versprengt wurde, um Gott zufriedenzustellen, das Blut wurde versprengt, um zu sühnen, und dann war Gott zufrieden, wie es in 2. Mose 25,22 heißt. Christus war jener Sühnedeckel, er ist es, der den zornigen Gott zufriedenstellt. Vergesst nicht, meine Lieben, es ist nicht die Fleischwerdung, die die überragende Manifestation von Gottes Liebe ist, es ist nicht Bethlehem, das die überragende Manifestation von Gottes Liebe ist, es ist Golgatha, es ist das Sühneopfer, das die überragende Manifestation von Gottes Liebe ist. Und das ist es, was er hier sagt, Gott sandte Jesus als Sühneopfer für unsere Sünden. Gott liebte uns so sehr, dass er seinen eigenen Zorn beschwichtigen und besänftigen wollte, und deshalb sandte er seinen Sohn, um seinen Zorn zu besänftigen. Niemand, der je am Kreuz gewesen ist und einen Beweis von Gottes Liebe gesehen hat, kann je wieder zu einem Leben des Egoismus zurückkehren. Gott war so selbstlos, dass er uns seinen Sohn sandte. Und er zeigte uns, wie man liebt – nicht nur durch Fußwaschungen, das ist demütig, sondern indem er uns unsere Leben gab.

Wir sollen einander also lieben, weil Gott die Quelle der Liebe ist und wir seine Kinder sind. Wir sollen einander lieben, weil Christus die Offenbarung der Liebe ist und wir seinem Beispiel folgen sollen. Drittens sollen wir lieben, weil es unser Zeugnis ist. Liebe ist unser Zeugnis. Schaut euch einmal Vers 12 an: „Niemand hat Gott jemals gesehen.“ Ich möchte, dass wir hier innehalten.

Das Argument, das Johannes hier vorbringt, ist nicht sehr subtil; man muss zwar einen Moment nachdenken, aber es ist ziemlich deutlich. Er sagt hier, dass niemand Gott gesehen hat. Und das verstehen wir. In 2. Mose 33 heißt es, niemand kann Gott sehen und leben. Niemand hat Gott je gesehen. Johannes geht es hier darum, wie irgendjemand Gott kennen kann, wenn er ihn nicht sehen kann, nicht wahr? Gott wird sich der Welt offenbaren, er will sich selbst zeigen, er will, dass die Menschen ihn erkennen, er will, dass sie ihr Knie beugen. Warum, fragt ihr? Weil es in Johannes 4,23 heißt, dass der Vater wahre Anbeter sucht, die ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Gott sucht also wahre Anbeter. Er will, dass die Menschen ihn sehen, ihn erkennen, vor ihm niederfallen und ihn ehren und verherrlichen und lobpreisen. Aber Johannes sagt, dass niemand Gott jemals gesehen hat. Wie sollen sie ihn erkennen?

Vers 12: „Wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen geworden.“ Wisst ihr, wo der Schlüssel liegt? Wenn wir einander lieben, sehen sie Gott … seht ihr das? Das ist unser Zeugnis. „Daran wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr“, … was? ..., „Liebe untereinander habt“, Johannes 13,35. Gott offenbart sich durch die Liebe seiner Kinder. Und wisst ihr was? All diese philosophischen Fragen, all diese grandiosen theologischen Fragen, mit denen wir uns in unseren Köpfen so idiotisch herumschlagen, um herauszufinden, warum Gott geschehen lässt, was er geschehen lässt, und all diese Fragen, ob Gott wirklich ein Gott der Liebe ist … sie alle werden einfach von der Flut der christlichen Liebe davongeschwemmt. Ihr könnt Menschen begegnen, die philosophisch und analytisch sind und sagen: „Nun, ich kann Gott einfach nicht akzeptieren, weil ich mir einfach nicht erklären kann …“ Die können in der Kraft der christlichen Liebe buchstäblich erstickt werden. Und was sie sehen, ist eine Dimension der Liebe, die ihnen in dieser Form vollkommen unbekannt ist. Und es ist offensichtlich für sie, dass das keine irdische Liebe ist. Kein Mensch sieht Gott zu irgendeiner Zeit, sagt Johannes, das ist noch nie geschehen. Nun, die Reinen im Herzen werden den Herrn in der Zukunft sehen, darüber werden wir heute Abend sprechen. Aber kein Mensch hat Gott je gesehen; man kann ihn nicht sehen und leben. Aber wenn wir einander lieben, dann macht Gott sich in uns durch diese vollkommene Liebe sichtbar, diese Liebe bis zum Äußersten, diese grenzenlose Liebe, liebende Gläubige, so wie Gott sie liebt, überschwänglich, großzügig, barmherzig, vergebend, läuternd.

Gott will, dass wir so lieben wie er, damit die Welt ihn sehen kann. „Oh, ich sehe, wie dein Gott ist, er ist ein Gott gewaltiger, vergebender, aufopferungsvoller Liebe.“ Wir sollen also lieben, weil Gott Liebe ist, weil Gott Jesus Christus gesandt hat, um uns zu lieben und uns ein Vorbild zu geben, wie wir lieben sollen, und weil die Liebe unser Zeugnis ist. Viertens sollen wir einander lieben, weil Liebe unsere Heilsgewissheit ist; Liebe ist unsere Heilsgewissheit. Viele Menschen sind sich unsicher, ob sie errettet sind. Das ist ziemlich weit verbreitet. Sie machen sich Sorgen, ob sie in den Himmel kommen, wenn sie sterben. Sie haben vielleicht Probleme mit Zuversicht und Gewissheit. Ich möchte euch damit helfen. Betrachtet einmal Vers 13. Der enthält einen wunderbaren kleinen Gedankenfluss … ich wünschte, wir hätten genügend Zeit, um das im Detail zu behandeln. Vers 13: „Daran erkennen wir, daß wir in ihm bleiben und er in uns.“

Woran erkennt ihr, dass Gott in euch ist? Woran erkennt ihr, dass ihr gläubig seid? Woran erkennt ihr, dass ihr ihn ihm seid und er in euch? Das ist die Frage. „Daran erkennen wir.“ Woran? Vers 13: „… daß er uns von“, … was? ..., „seinem Geist gegeben hat.“ Paulus sagt, der in uns wohnende Geist ist der Vorschuss, arrabon, die Garantie, der Verlobungsring, die Verheißung einer ewigen und herrlichen Zukunft. Wir wissen also, dass wir Gläubige sind, weil er uns den Geist gegeben hat. Ihr sagt: „Nun, das ist großartig.“ Lest einmal weiter in Vers 14, denn es gibt noch einen Weg, zu wissen, dass wir Christen sind: „Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt.“

Wisst ihr, wodurch wir wissen, dass wir Christen sind? Weil wir das Evangelium verstehen. Das ist richtig. Wir haben gesehen und begriffen, dass Gott seinen Sohn als Retter der Welt gesandt hat. Und dann fügt er dem Vers 15 hinzu: „Wer nun bekennt, daß Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.“ Woran erkennt ihr, dass ihr ein Christ seid? Ihr wisst, dass ihr ein Christ seid, weil ihr den Heiligen Geist in euch habt, weil ihr das Evangelium versteht und weil ihr Jesus als Herrn bekannt habt, nicht wahr? Ihr sagt: „Ich weiß, dass ich ein Christ bin, ich weiß, dass ich ein Christ bin, warum Gott mir seinen Heiligen Geist gab, ich weiß, dass ich ein Christ bin, ich verstehe das Evangelium, ich habe es gehört, gesehen und begriffen, er kam als Erlöser auf die Welt und ich bekenne Jesus als Herrn und Sohn Gottes, ich bin ein Christ.“ Und all das ist wahr. Aber all das ist nur die Vorbereitung auf die eigentliche Thematik in Vers 16, in dem sich der wirkliche Knackpunkt befindet: „Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat.“

Wenn ihr zu einem Christen werdet, begreift ihr vor allen Dingen die Unendlichkeit von Gottes Liebe für euch, dass er euch liebte, während ihr ein Sünder wart, dass er euch so sehr liebte, dass er seinen Sohn sandte, um für euch zu sterben. Er liebte euch so sehr, dass er seinen Geist in euch wohnen ließ. Ihr habt Gottes Liebe verstanden. Und hört jetzt gut zu, er wiederholt es: „Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ Und das ist es, worum es hier geht. Wisst ihr, woran ihr erkennt, dass ihr ein Christ seid? Ihr sagt: „Ich weiß, dass ich ein Christ bin, weil ich den Heiligen Geist habe.“ Das ist richtig. Aber woher wisst ihr, dass ihr den Heiligen Geist habt? „Nun, durch sein Werk in mir.“ Oh, was ist das? Die Frucht des Geistes ist zu allererst Liebe. Es ist eine Sache, Jesus als Herrn zu bekennen, das ist notwendig. Es ist unverzichtbar, dass ihr die Wahrheit, dass Gott seinen Sohn als Retter der Welt sandte, seht und bezeugt, denn das weist darauf hin, dass ihr eure Sünde begreift, dass ihr begreift, dass ihr einen Erretter braucht, dass ihr Jesus als Gottheit bekannt habt, dass ihr ihn als Herrn bestätigt habt, dass ihr Gottes gewaltige und unendliche Liebe für euch begreift, und all das ist in gewisser Weise eine Tatsache, theologische Wahrheit, aber der Punkt, an dem ihr euch wirklich mit der Realität der Tatsache, dass ihr gläubig seid, auseinandersetzt, ist, wenn ihr seht, wie Gottes Liebe in eurem Leben wirkt. Das ist es. Der Heilige Geist hat, laut Römer 5,5, die Liebe Gottes in uns ausgegossen. Das ist eine fantastische Wahrheit.

Seine Liebe wird in uns ausgegossen und durch uns offenbart. Liebt ihr Gläubige? Liebt ihr es, mit Christen zusammen zu sein? Freut ihr euch, wenn jemand zum Glauben kommt? Kümmert es euch, wenn ein Gläubiger leidet? Leidet ihr mit ihm? Seid ihr geneigt, für andere Gläubige zu beten und Fürbitte zu leisten? Das sind Beweise von Liebe. Möchtet ihr jemandem helfen, der über die Wahrheit verwirrt ist? Hegt ihr in eurem Herzen irgendwie den Wunsch, jemandem in seinem christlichen Wandel den geradlinigeren Weg zu zeigen, damit er sich von lähmender Versuchung abwenden kann? Das ist Liebe.

Wenn ihr jemanden in Not seht, schmerzt euer Herz? Möchtet ihr in eure Tasche greifen und diese Not lindern? Möchtet ihre eure Arme um jemanden schlingen, der Probleme in seinem christlichen Leben hat, und versuchen, diesen Menschen zu stützen? Das ist Liebe.

Ich meine, wie sonst sollte ich wissen, dass der Geist in mir ist, wenn ich dessen Früchte nicht sehen kann? Und die erste Frucht, die aufgeführt wird, ist Liebe. Wenn ihr herumlauft und euch fragt, ob ihr ein Christ seid, geht nicht einfach wieder und sagt: „Nun, das muss ich wohl sein, ich kann mich noch an den Tag erinnern, als ich die Karte unterschrieben habe. Ich kann mich noch an den Tag erinnern, als ich meine Hand gehoben habe, nach vorne gegangen bin, aufgestanden bin, niedergekniet habe“ oder was auch immer ihr getan habt. „Oh, ich erinnere mich an den Tag, an dem ich getauft wurde“ oder „Ich muss ein Christ sein, weil ich das Gebet gesprochen habe, ich …“. Ihr könntet sogar sagen: „Nun, ich muss ein Christ sein, weil ich definitiv das Evangelium verstehe. Ich weiß, dass Jesus auf die Welt kam, um für Sünder zu sterben, ich weiß, dass ich einer bin und ich ...“ Aber, wisst ihr, bis ihr die Frucht seht, habt ihr wirklich nichts Greifbares. Oh, ihr könnt Gott beim Wort nehmen, absolut, aber nicht ohne die Bestätigung durch Beweise.

Wir sollen einander lieben, weil Gott Liebe ist, das ist sein Wesen, weil Christus der Maßstab für Liebe ist und unser Vorbild dafür, weil die Liebe unser Zeugnis ist und weil es die Art und Weise ist, wie die Welt Gott sehen wird und weil die Liebe unsere Heilsgewissheit ist. Fünftens, weil die Liebe unsere Freimütigkeit oder Zuversicht im Gericht ist … die Liebe ist unsere Zuversicht im Gericht. Das ist eigentlich eine Erweiterung des letzten Punktes, er hat mit Gewissheit oder Zuversicht zu sein, aber lasst ihn uns separat behandeln. Betrachtet einmal Vers 17: „Darin ist die Liebe bei uns vollkommen geworden, daß wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts.“

Er sagt hier also, wenn euer Leben sich durch Liebe auszeichnet und ihr überall Liebe demonstriert, werdet ihr Zuversicht am Tag des Gerichts haben. Und in Vers 18 heißt es: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus.“ Furcht wovor? Die Furcht vor dem Gericht, weil Furcht Strafe beinhaltet, und – hört mir gut zu – wenn ihr in Furcht vor der Wiederkunft Jesu lebt oder die Begegnung mit dem Herrn fürchtet, dann stimmt irgendetwas in eurem Leben nicht und was daran nicht stimmt, ist, dass ihr keine Liebe demonstriert, denn wenn ihr vollkommene Liebe an den Tag legen würdet, würdet ihr keine Furcht empfinden.

Es gab Christen, die zu mir gesagt haben: „Ich will nicht, dass der Herr jetzt kommt, ich will nicht, dass er mich so vorfindet, wie ich bin, ich habe Angst davor, was geschehen könnte. Vielleicht würde ich nicht einmal durchgelassen werden, vielleicht würde ich in die äußerste Finsternis verstoßen werden. Ich habe Angst.“ Und das liegt daran, weil es an der Offenbarung von Liebe mangelt. Wenn ich mein Leben betrachte und mich frage „Ist John MacArthur ein Christ?“, und es gibt Zeiten, wo ich das in meinem Kopf durchgehe, dann sage ich nicht: „Nun, das muss er sein, er hat Tausende von Predigten gehalten. Nun, das muss er sein, er ist der Pastor einer Gemeinde. Nun, das muss er sein, sein Kopf steckt voller Theologie.“ Nein, er muss es sein, weil er ein Herz für Gottes Kinder hat und die Herde lieben will, wie Jesus seine Herde liebte. Ich erreiche das Ziel nicht, aber der Wunsch besteht.

Und wenn ich an das Gericht denke, empfinde ich keine Furcht, ich mache mir keine Sorgen, dass ich beschämt dastehen und ausgestoßen werde, denn der Geist Gottes hat die Frucht der Liebe in meinem Leben hervorgebracht. Es ist keine Liebe, wie sie sein sollte, und sie ist definitiv noch nicht vollkommen und deshalb erleben wir diese kleinen Einbrüche in unserer Zuversicht, weil die Liebe nicht so vollkommen ist, wie sie es sein sollte, aber sie kann perfekt im Sinne von reif sein. Die Liebe ist unsere Freimütigkeit am Tag des Gerichts, sie vertreibt alle Furcht. Und das wissen wir, da Johannes in 2,28 sagt, dass wir uns nicht schämen müssen vor Jesus bei seiner Wiederkunft.

Am Ende von Vers 17 gibt es einen Ausdruck, der interessant ist: „Denn gleichwie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt“, habt ihr das gesehen? „Denn gleichwie Er ist“, mit einem großen „E“, das ist Christus, „so sind auch wir ...“ So wie Jesus in dieser Welt ist, sind auch wir es. Was bedeutet das? Nun, Jesus war Gott in dieser Welt wohlgefällig und Gott sagte: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“, und er sagte das viele Male. Jesus ist der geliebte Sohn Gottes, an dem er Wohlgefallen hat, und das sind wir auch. Gott hat an uns Wohlgefallen, Gott hat an uns Wohlgefallen. Wir haben nichts zu befürchten. Er hat Wohlgefallen an uns, wenn seine Liebe durch uns offenbart wird und wir dieselbe Zuversicht wie Christus haben können, der das Kreuz betrachtete, die Freude sah und sagte „Her mit dem Kreuz“, weil er wusste, dass er seinem Vater wohlgefiel.

Und zuletzt sollen wir einander mit vollkommener Liebe lieben, weil die Liebe von Gott kommt, weil die Liebe durch Christus offenbart wird, weil die Liebe unser Zeugnis ist, weil die Liebe unsere Heilsgewissheit ist, weil die Liebe unsere Freimütigkeit am Tag des Gerichts ist und schließlich, weil die Liebe logisch ist. Das ist die einzige Sache, die irgendeinen Sinn ergibt. Das ist eigentlich eine Art von Rückblick. Vers 19: „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“ [Rev. Elberfelder] Hört sich das vernünftig an? Es ist einfach die offensichtlichste Reaktion. Wir lieben. Es heißt nicht, wir lieben ihn, das steht nicht in den Manuskripten. Wir lieben andere, weil er uns geliebt hat. Und dann in Vers 20: „Wenn jemand sagt: ‚Ich liebe Gott‘, und hasst doch seinen Bruder, so ist er ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann der Gott lieben, den er nicht sieht? Und dieses Gebot haben wir von ihm, daß, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll.“ Es ist einfach vernünftig, es ist normal, es ist einfach logisch.

Wie wollt ihr einen sichtbaren Menschen lieben, wenn ihr einen unsichtbaren Gott nicht lieben könnt?. Aber wenn ihr gelernt habt, den unsichtbaren Gott zu lieben, ist das beim sichtbaren Menschen leicht. Jede Behauptung, Gott zu lieben, ist eine Täuschung, wenn sie nicht von selbstloser, vollkommener Liebe für Andere begleitet wird.

Jetzt hört mir gut zu. Wie sieht unsere Reaktion also aus? Erstens sollen wir die Welt so lieben, wie Gott sie liebt. Wie liebt er sie? Durch allgemeine Gnade, durch Erbarmen, durch Warnungen und durch einen Aufruf zum Evangelium. Wir sollen unsere Brüder und Schwestern so lieben, wie Gott liebt, das bedeutet, wir sollen sie vollkommen lieben, vollkommene Liebe.

Ich möchte nur eine weitere Sache sagen. Es gibt einen weiteren Aspekt von Gottes Liebe, den wir nachahmen müssen, und das ist Folgender. An höchster Stelle, über Gottes Liebe für Sünder hinaus, die eingeschränkt ist, über Gottes Liebe für Heilige hinaus, die uneingeschränkt ist, steht Gottes Liebe für seinen Sohn, die seit Anbeginn der Zeit besteht. Dies ist mein … was? … Sohn? Geliebter Sohn. Dies ist mein geliebter Sohn. Er hat es in den Evangelien immer wieder gesagt. In Johannes Kapitel 15 wusste Jesus, dass er geliebt wurde; in Johannes 15,9 heißt es: „Gleichwie mich der Vater liebt, so liebe ich euch; bleibt in meiner Liebe!“ Tut bitte dasselbe. Johannes 17,24: „Vater, ich will, daß, wo ich auch bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.“ Vers 26: „Die Liebe, mit der du mich liebst“, Jesus wusste, dass der Vater ihn liebte. Deshalb war es so schrecklich, als er am Kreuz sagte: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Weil er wusste, dass er geliebt wurde, er wusste, dass er der Geliebte war.

Der Vater liebt den Sohn für alle Ewigkeit und in höchstem Maße, und das müssen auch wir tun. Wir müssen die Gottlosen mit derselben Art von Liebe lieben, mit der Gott sie liebt. Wir müssen die Gottesfürchtigen, die Heiligen, mit derselben Art von Liebe lieben, mit der Gott sie liebt. Und wir müssen den Sohn so lieben, wie Gott ihn liebt, in höchstem Maße. Den Herrn Jesus Christus zu lieben, ist von zentraler Bedeutung in unserem Leben. Es ist alles. Petrus sagte in 1. Petrus 1,8: „Ihn liebt ihr, obgleich ihr in nicht gesehen habt.“ Wir sollen den Herrn Jesus Christus lieben. Er soll das Objekt unserer Zuneigung sein. Er ist es, für den wir ständig freudig Opfer bringen.

Der Epheserbrief endet mit den Worten: „Die Gnade sei mit allen, die unseren Herrn Jesus Christus lieb haben mit unvergänglicher Liebe.“ Wir sollen Jesus mit einer unerschütterlichen und unvergänglichen Liebe lieben.

Ihr fragt: „Was bedeutet das, John? Ist das eine Emotion? Singen wir irgendwie Lieder, bis wir uns so fühlen?“ Nein, nein, es funktioniert folgendermaßen. Hört einmal auf folgende Worte aus Johannes 14,15: „Liebt ihr mich, so haltet ihr meine“, … was? ..., „Gebote.“ Vers 21: „Wer meine Gebote festhält und sie befolgt, der ist es, der mich liebt.“ Vers 23: „Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen.“

„Petrus, oder Jonas, liebst du mich?“ „Ja, Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe.“ „Weide meine Lämmer.“ Tu, was ich dir sage. „Simon, Sohn des Jonas, liebst du mich?“ „Ja, ich liebe dich.“ „Hüte meine Schafe.“ „Simon, liebst du mich wirklich?“ „Herr, du weißt alle Dinge; du weißt, daß ich dich lieb habe.“ „Weide meine Schafe.“ Tu, was ich dir sage.

Und da sind wir, im 1. Johannes 4, am Ende des vierten Kapitels, aber nicht am Ende der Diskussion. Betrachtet einmal Kapitel 5, Verse 1 und 2: „Jeder, der glaubt, daß Jesus der Christus ist, der ist aus Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der aus Ihm geboren ist“, wenn ihr also Gott liebt, werdet ihr Jesus lieben. „Daran erkennen wir, daß wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine“, … was? ... „Gebote halten.“ Hier endet die ganze Angelegenheit. Vers 3: „Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“

Wir lieben die Welt also durch Güte, Erbarmen, Warnungen und Aufrufe zum Evangelium. Wir lieben Gläubige mit einer überschwänglichen, großzügigen, heiligenden, reinigenden, vergebenden Liebe. Und wir lieben Christus mit einer gehorsamen Liebe. Und wenn wir das tun, dann reagieren wir auf die einzig angemessene Weise auf die Liebe Gottes für uns.

[Gebet]

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