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Wir wenden uns nun in Gottes Wort Lukas Kapitel 15 zu. Unser Text heute früh ist Lukas Kapitel 15 und wir beginnen in Vers 11 mit diesem sehr bekannten Gleichnis unseres Herrn, wahrscheinlich sein bekanntestes und denkwürdigstes Gleichnis, das „Das Gleichnis vom verlorenen Sohn“ heißt. Charles Dickens und Ralph Waldo Emerson sagten, dies sei die großartigste Kurzgeschichte, die je geschrieben wurde, und beide Herren waren selbst nicht schlecht darin, Geschichten zu erzählen. Dies ist wahrscheinlich das aussagekräftigste und unerschöpflichste Gleichnis von Jesus, aber dennoch kann ein Kind seine grundlegende Wahrheit erfassen.

Wenn wir zu einem Gleichnis wie diesem kommen, ist es wirklich wichtig, dass wir daran denken, dass die Bibel ein Buch aus dem Nahen Osten ist. Es ist ein altes Buch aus dem Nahen Osten. Seine Wahrheiten sind in einer Kultur angesiedelt, die sich von unserer sehr unterscheidet. Wir leben in der westlichen Welt, zweitausend Jahre später, und haben wenig eigene Erfahrung mit dem Leben im Nahen Osten, sei es in früheren Zeiten oder heutzutage. Und es ist allzu leicht für uns, diese Geschichte aus dem Zusammenhang zu reißen, sie auf unsere moderne Welt zu übertragen und einige Anwendungen zu suchen, die bestenfalls minimalistisch sind. Das hier verdient mehr als eine minimalistische Behandlung. Es ist keine Geschichte, deren Fülle und daher Botschaft oberflächlich verstanden werden kann. Sie enthält Nuancen, Feinheiten, kulturelle Einstellungen und Merkmale, die der Geschichte ihre volle Bedeutung verleihen. Und vergesst nicht, was auch immer die Bibel den Menschen bedeutete, für die sie geschrieben war, das bedeutet sie auch heute. Was auch immer Jesus den Menschen bedeutete, zu denen er sprach, ist genau das, was sein Wort heute bedeutet. Und eine der traurigsten Realitäten unserer modernen Welt ist, dass wir es so eilig haben, die Bibel zu lesen und sie anzuwenden, ohne sie je auszulegen. Und in unseren recht unnachgiebigen Bemühungen, die Bibel zu aktualisieren, ignorieren wir ihren ursprünglichen Kontext in unserer Eile, sie in das 21. Jahrhundert zu befördern.

Aber um zu begreifen, was Gott uns wissen lassen wollte und was er uns für unsere Erbauung offenbaren wollte, ist es überaus wichtig, dass wir verstehen und dass wir die Geschichte hören, wie das Publikum von Jesus sie hörte. Sie hatten in ihren Köpfen tief verwurzelte Vorstellungen, kulturelle Einstellungen, Verhaltensmuster, unausgesprochene Gefühle und Empfindsamkeiten, wie sie im ländlichen Dorfleben des Nahen Ostens existierten. Und das sind die Dinge, die die Geschichte erleuchten. Das sind die Dinge, die sie zum Leben erwecken und es uns erlauben, die Geschichte mitzuerleben. Christus sprach zu Landarbeitern aus dem Nahen Osten. Die Evangelien sind im Grunde an Menschen in diesem Kontext gerichtet. Selbst die Mehrheit der gebildeten Menschen jener Zeit hatte ihre Wurzeln im einfachen, landwirtschaftlichen Dorfleben. Was in dieser Kultur und in ihrem gesellschaftlichen Leben vor sich ging, und was seit Generationen in ihren Empfindsamkeiten verwurzelt war, findet sich selbst heutzutage noch im ländlichen Leben des Nahen Ostens. Es gab Dinge, die empfunden, aber nie ausgesprochen wurden. Es gab tief verwurzelte Einstellungen, die nie artikuliert wurden, nicht einmal bewusst wahrgenommen wurden, weil sie schon so lange im Unterbewusstsein waren. Und wenn wir die Meisterhaftigkeit dieser großartigen Geschichte und ihrer ganzen geistlichen Bedeutung erfassen wollen, müssen wir zurückgehen und unser Bestes geben, um uns an diesen Ort und in diese Zeit zu versetzen. Wir müssen uns in die Einstellungen und Erwartungen der Dorfkultur des Nahen Ostens versetzen; erst dann wird uns in Gedanken die Aussagekraft dieser Geschichte bewusst werden.

Bevor wir uns jetzt der Geschichte zuwenden, möchte ich euch ein wenig Hintergrundinformationen geben, damit ihr wisst, wo wir uns befinden. Christus ist auf dem Weg nach Jerusalem, in den letzten Monaten seines Lebens. Er beabsichtigt, sich selbst als Gottes perfektes Sühneopfer darzubieten, am Kreuz zu sterben und dann am darauffolgenden Sonntag wieder von den Toten aufzuerstehen, nachdem er unsere Erlösung bewirkt hat. Er hat jetzt seit fast drei Jahren gedient und die Botschaft des Reichs Gottes und der Buße verkündet, Männer und Frauen dazu aufgerufen, in das Reich Gottes zu kommen, indem sie Buße tun, und an Ihn als Messias und den Herrn Gott glauben. Er hat sich einige erbarmungslose Feinde zugezogen - die Pharisäer und die Schriftgelehrten. Das sind zu jener Zeit quasi die Architekten der populären Religion des Judaismus. Sie haben Einfluss in der Synagoge; das sind die örtlichen Versammlungen der jüdischen Menschen, in denen sie zusammenkommen, um sich unterweisen zu lassen. Sie sind diejenigen, die den größten Einfluss haben. Sie sind legalistisch. Sie sind innerlich korrupt. Sie sind Heuchler. Sie sind Jesus gegenüber feindlich eingestellt. Und dennoch haben sie den größten Einfluss und deshalb findet ihr hier im Prinzip ein Volk, das unter ihrem Einfluss Jesus gegenüber größtenteils entweder feindlich eingestellt oder gleichgültig ist. Und das entlädt sich letztendlich über ihm, als sie in Jerusalem lautstark sein Blut fordern und ihm das Leben nehmen.

Die Feindseligkeit der Pharisäer und der Schriftgelehrten beruht auf der Tatsache, dass Jesus sie direkt mit ihrer Heuchelei konfrontiert hatte. Er bezeichnete sie als selbstgerecht und nicht wirklich gerecht. Er bezeichnete sie als Menschen, die die Schrift oder den Willen Gottes nicht wirklich verstanden. Er sagte ihnen, sie würden Gott nicht kennen. Sie kannten den wahren Weg der Errettung nicht. Er sagte ihnen, sie seien vom Reich Gottes ausgeschlossen, weil sie innerlich korrupt seien und auf ein göttliches Urteil zusteuerten. Das ist nicht das, was sie hören wollten. Und obwohl er das voller Mitgefühl und Barmherzigkeit und Gnade sagte, und obwohl er es wiederholt unter diversen Umständen sagte, hassten sie ihn, egal, wie er es sagte. Und aus diesem Grund wollten sie Jesus angreifen; deshalb verbreiteten sie das schlimmstmögliche Gerücht über ihn, dass er nämlich alle seine Werke durch die Kraft Satans vollbracht habe. Das genaue Gegenteil davon, Gott zu repräsentieren - sie sagten, er repräsentiere den Teufel selbst, und seine Aussagen seien dämonisch und höllisch. Das war ihre Überzeugung und das ist deshalb die Lüge, die sie im Land verbreiteten. Und sie bekräftigten diese Lüge auf jede erdenkliche Weise, die sich ihnen bot. Eine Möglichkeit, die in ihren Augen sehr effektiv war, bestand darin, den Menschen zu sagen: „Seht, mit wem Jesus verkehrt. Er verkehrt nicht mit Gottes Menschen, sondern mit den Anhängern des Teufels. Er verkehrt mit Zöllnern, Prostituierten, Straftätern - der Kategorie, die man allgemein als ‚Sünder' bezeichnet.“ Und wann immer sie Jesus als jemanden bezeichnen konnten, der mit Sündern verkehrt, taten sie das liebend gerne, um ihn in Verruf zu bringen, um zu bestätigen, dass er sich bei den Anhängern Satans wohlfühlt, bei den Menschen Gottes - für die sie sich hielten - hingegen unwohl.

Das also ist der Anlass für die Geschichten, die Jesus in Lukas 15 erzählt. In Vers 1 lesen wir: „Es pflegten sich ihm aber alle Zöllner und Sünder zu nahen, um ihn zu hören.“ Sie kamen, weil es, wie wir in der letzten Aussage in Vers 14 lesen, heißt: „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ Sie waren bereit, zuzuhören, und deshalb kamen sie. „Und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt Sünder an und ißt mit ihnen!“ Dabei war das gemeinsame Essen mit jemandem natürlich stillschweigende Bestätigung und Zustimmung. Und deshalb waren sie erbost, denn sie würden mit solchen Menschen nicht verkehren. Sie würden keinesfalls mit solchen Menschen essen. Sie hielten sich von allen derartigen Menschen fern, in einer Art selbst kreierter Bemühung, ihre eigene, imaginäre Reinheit zu schützen.

Trotz der Wunder, die Jesus vollbracht hatte und denen sie sich nicht entziehen konnten, versuchten sie nie, diese zu leugnen, trotz zahlreicher Beweise Jesu für seine Gottheit, trotz der Kraft und der Klarheit und des verwandelnden Wesens seiner Worte. Sie kehrten immer wieder zurück zu der Tatsache, dass er satanisch sei und dass das bei diesem Anlass offensichtlich sei, weil er mit Menschen, die dem Teufel angehörten, verkehrte. Er verstieß nicht nur gegen die Traditionen des Judaismus und die Sitten der Pharisäer und Schriftgelehrten, er nahm nicht nur keine Rücksicht auf ihre Behandlung des Sabbats oder ihre anderen Regeln, sondern verkehrte ganz besonders mit den sündigen Ausgestoßenen. Und deshalb brachten sie das hier wieder zu Sprache, wie sie es bereits in Kapitel 5, Verse 29 bis 32 getan hatten - dieselbe Beschwerde.

Das zieht eine Antwort unseres Herrn nach sich. Und die Antwort ist recht einfach. „Ihr versteht das nicht, oder? Der Grund dafür, dass ich mit diesen Sündern verkehre, ist der, dass ich gekommen bin, um zu suchen und zu retten, was verloren ist“, sagt er ausdrücklich in Lukas 19,10. „Ich tue das, weil es dem Vater Freude bereitet, weil es Gott Freude bereitet, verlorene Sünder zu retten.“ Und dann erzählt er eine Geschichte über einen Hirten, der hundert Schafe hatte und eines verlor und ihm nachging und es fand. Er brachte das Schaf zurück und fragt: „Worum geht es bei dieser Geschichte?“ Lukas 15,7: „Ich sage euch, so wird auch Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die keine Buße brauchen!“ Und das ist eine sarkastische Zurechtweisung der Pharisäer, die dachten, sie seien gerecht und bräuchten keine Buße. Der Himmel wird sich nicht an euch erfreuen, der Himmel erfreut sich an der Wiederherstellung eines verlorenen Sünders, der Buße tut. Und dann erzählte er eine zweite Geschichte über eine Frau, die zehn Silbermünzen hatte und eine verlor und danach suchte, bis sie sie wiederfand. Und noch einmal in Vers 10: „Ich sage euch, so ist auch Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.“

Hier sagt er effektiv zu ihnen, ihr seid so weit von Gott entfernt, dass ihr nicht einmal versteht, was Gott Freude bringt. Ihr versteht nicht, was Gott Zufriedenheit, Befriedigung und Freude verschafft. Es ist die Wiederherstellung von Sündern. Ihr seid so weit davon entfernt, Gott zu kennen.

Und das führt natürlich zu der dritten Geschichte, dem wichtigsten Gleichnis. Wir haben die Rettung eines verlorenen Schafs und einer verlorenen Münze gesehen. Und hier kommt die Rettung eines verlorenen Sohns. Aber diese Geschichte soll dieselbe Sache demonstrieren, die Freude Gottes über die Wiederherstellung eines verlorenen Sünders. Aber diese Geschichte geht selbst darüber hinaus und zeigt das Wesen der Buße auf. Buße wurde in Vers 7 erwähnt und in Vers 10, aber nie definiert. In dieser Geschichte wird sie vollständig definiert und erstmals tauchen in dieser Geschichte die Pharisäer und Schriftgelehrten tatsächlich auf. Sie sind ein Charakter in dieser Geschichte und wir sehen sie in all ihrer Hässlichkeit, und so sahen sie sich selbst. Und das ist das überraschende Ende der Geschichte. Bis zu jenem Punkt stimmten sie weitgehend mit der Geschichte überein. Und das war immer die Methode von Christus, sie dazu zu bringen, die Geschichte in Bezug auf Interesse daran und Verständnis erst zu schlucken und sie dann dazu zu bringen, die ethischen Aspekte der Geschichte zu verstehen, weil sie sich ihrer eigenen, hohen Ethik rühmten. Und dann nahm er ihr eigenes ethisches Verständnis und stellt es auf den Kopf und machte die Theologie der Geschichte zu einer Art Messer, das ihre sündigen Herzen durchbohrte. All das, und noch viel mehr, geschieht in dieser Geschichte.

Die ersten beiden Geschichten, über das Schaf und die Münze, betonen Gott als den Suchenden, als den Finder und als den, der sich freut. Aber in der dritten Geschichte geht es nicht so sehr um die göttliche Seite, sondern um die menschliche … Sünde, Buße, Wiederherstellung und Zurückweisung. Das ist eine dramatische Geschichte. Das ist eine bewegende Geschichte. All das ist sehr interessant und hat großen Einfluss auf das Denken von jedem, der von der göttlichen Wahrheit erfasst wurde.

Die Geschichte enthält nicht alles, was über die Errettung zu sagen ist. Sie ist keine vollständige Theologie der Errettung. Aber sie führt uns zum Kreuz, das noch bevorsteht, denn sie ist eine Geschichte der Versöhnung und es gibt keine Versöhnung ohne den Tod Christi, der den Lohn in vollem Umfang gezahlt hat und dem Sünder dadurch Versöhnung bietet. Aber das Kreuz ist nicht in der Geschichte, es steht noch bevor. Und deshalb ist sie keine vollständige Theologie der Errettung, aber sie handelt von einigen grundlegenden Elementen der Sünde und Wiederherstellung und der Freude und Zurückweisung.

Die Geschichte ist auf drei Charaktere verteilt - den jüngeren Sohn, den Vater und den älteren Sohn. Und sollte wirklich so aufgeteilt sein. Ich würde sie gerne bequem in drei Teile aufteilen; das ist eines meiner Lebensziele, seit ich begonnen habe, zu predigen … ein Ziel, das ich nie erreicht habe. Wir werden es also nehmen, wie es kommt.

Aber wir beginnen mit dem jüngeren Sohn … dem jüngeren Sohn. Und zum Auftakt der Geschichte des jüngeren Sohnes möchte ich euch zwei Dinge zum Nachdenken geben. Erstens, eine schamlose Aufforderung und dann eine schamlose Rebellion. Vers 11: „Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sprach zum Vater: Gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt.“ Wir werden hier einen Moment innehalten.

Der erste Sohn ist nicht der einzige Charakter. In Vers 11 finden wir den Mann und beide Söhne. Deshalb nenne ich dies die Geschichte zweier Söhne. Es ist nicht wirklich die Geschichte eines Sohnes, es ist die Geschichte zweier Söhne und der Höhepunkt der ganzen Geschichte weist darauf hin, dass der andere Sohn, über den wir nicht nachdenken, das eigentliche Ziel der Geschichte ist. Aber im Deutschen nennen wir diesen jüngeren Sohn den „verlorenen Sohn“, im Englischen nennt man ihn den „verschwenderischen Sohn“ - prodigal - und aus dem Lateinischen haben wir das alte deutsche Wort „Prodigalität“, Verschwendungssucht. Es beschreibt jemanden, der verschwenderisch ist, eine sinnlos extravagante, zügellose Person. Und das ist eine großartige Beschreibung für diesen ersten Sohn, deshalb hat sie so lange überlebt. Aber es ist kein Wort, das irgendwo in der Geschichte vorkommt, es ist einfach ein Wort, das in der ursprünglichen Version gut passt. Der junge Mann ist die klassische Illustration einer Person, die ihr Leben verschwendet und extravagant zügellos ist. Und deshalb wird er als verschwenderisch oder auch verloren bezeichnet, weil er nicht weiß, worauf es ankommt.

Aber lasst uns jetzt die Geschichte betrachten, bei der es in Wirklichkeit um eine Geschichte zwischen zwei Söhnen und einem liebenden Vater geht. Jesus sagte: „Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sprach zum Vater: „Gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt, Vater!“ Als Jesus das sagte, kann man sich glatt vorstellen, wie die Pharisäer und Schriftgelehrten, die sein einziges Publikum waren, ein „Ahh!!!“ ausstießen. Das ist eine absolut empörende Aussage. Er ist wahrscheinlich nicht verheiratet, denn er will gehen und sich die Hörner abstoßen, ist also wahrscheinlich ein Jugendlicher. Er ist seinem Vater gegenüber vollkommen respektlos. Es mangelt ihm an jeglicher Liebe für seinen Vater. Es gibt nicht ein Gramm der Dankbarkeit in seinem Herzen für das Vermächtnis, das Generationen seiner Familie für seinen Vater und eines Tages für ihn hinterlassen haben. Es ist sogar so, dass eine solche Aussage eines Sohnes angesichts der Empfindsamkeiten des altertümlichen Dorflebens im Nahen Osten der Aussage „Vater, ich wünschte, du wärest tot“ gleichkäme. „Du stehst meinen Plänen im Weg, du bist ein Hindernis. Ich will meine Freiheit, ich will meine Erfüllung und ich will sofort von dieser Familie weg. Ich habe andere Pläne, die dich nicht beinhalten, die diese Familie nicht beinhalten, die dieses Anwesen nicht beinhalten, die dieses Dorf nicht beinhalten. Ich will mit niemandem von euch irgendetwas zu tun haben. Ich will mein Erbe jetzt haben.“ Das ist so, als würde man sagen: „Ich wünschte, du wärest tot.“

In einer Kultur, in der Ehre so wichtig war, in einer Kultur, die auf einem der Zehn Gebote - „Ehre deinen Vater und deine Mutter“ - beruhte, war dies ausgeschmückt und verbessert worden, sodass es an oberster Stelle des gesellschaftlichen Lebens stand, den Vater zu ehren. Und jeder Sohn, der solch eine Forderung stellte, solch eine atemberaubende Forderung, solch eine empörende Forderung an einen gesunden, wahrscheinlich recht jungen Vater stellte, wünschte sich in den Augen aller den Tod seines Vaters. Seht ihr, es war üblich, dass man das Erbe erst bekam, wenn der Vater gestorben war. Aber das zu tun, und zu diesem Zeitpunkt darum zu bitten, war nicht nur eine Bestätigung, dass euer Vater tot sei, sondern war auch eurerseits Selbstmord, denn jeder würde erwarten, dass diese Art von Aufforderung an einen Vater mit einem Schlag ins Gesicht beantwortet werden würde. Das war eine typisch jüdische Geste, um Zurechtweisung für solche Geringschätzung seitens des jüngeren Sohnes auszudrücken, der von allem, was die Familie hatte, profitiert hatte und wahrscheinlich von allen angehäuften Reichtümern der vergangenen Generationen - und so behandelt er seinen Vater? Er hätte einen nicht gerade zimperlichen Schlag ins Gesicht erhalten und wäre dann wahrscheinlich öffentlich der Schande preisgegeben und vielleicht von allem enteignet worden, was er hatte, vielleicht wäre er sogar als tot betrachtet und von der Familie verstoßen worden. So schwerwiegend war dieser Verstoß und deshalb sagt der Vater in Vers 24, wo der Sohn zurückkehrt: „Dieser mein Sohn war tot ...“. Und er sagt es erneut in Vers 32 zum älteren Bruder: „[...] denn dieser dein Bruder war tot [...].“ Es war sogar üblich zu jener Zeit und in dieser Gegend, eine offizielle Zeremonie abzuhalten, ein Begräbnis quasi, für solche Unverschämtheit. Und man selbst war erledigt, aus der Familie ausgestoßen und tot. Der einzige Weg zurück war eine Form von Wiedergutmachung, irgendein Weg, um die Gunst der Familie zurückzugewinnen für die Schande, die ihr der Familie gebracht hattet. Das System war für jeden sehr klar. Der Vater stand auf der Ehrenliste ganz oben, dann kam der ältere Bruder und dann der jüngere. Das ist Schamlosigkeit auf dem höchsten Niveau. Der Niedrigste in der Familie, der Niedrigste in der Ehrenrangfolge, verlieh seiner Verärgerung und seiner Irritation und seinem Hass für seinen Vater Ausdruck, dass dieser überhaupt noch lebt und ihm im Weg steht, um das zu bekommen, was er will. Das ist die größte Schande, die vorstellbar ist. Es gab keine Möglichkeit, dass Jesus größere Schande für einen Menschen darstellen konnte, als durch diese Handlung. In der gesellschaftlichen Struktur Israels gab es keine größere Schande.

Und seine Aufforderung ist: „Gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt.“ Gib ihn mir. Er verwendet den Begriff „Vermögen.“ Das ist das griechische Wort tes ousias, das nur hier verwendet wird und an keiner anderen Stelle des Neuen Testaments. Es bedeutet die Güter, das Eigentum, der Anteil. Er bittet um die materiellen Dinge, Land, Tiere, Gebäude, die Familienbesitztümer, auf die er einen Anspruch hat. Und in einer Familie mit zwei Brüdern würde das Vermögen laut 5. Mose 21,17 ungleich aufgeteilt werden. Der ältere Sohn erhält das Doppelte von dem, was der jüngere Sohn bekommt, das heißt, der Ältere bekommt zwei Drittel und der jüngere Sohn ein Drittel. Er wollte also ein Drittel von allem, was seine Familie hatte. Und sie mussten wohl viel gehabt haben. Sie hatten Diener, wie wir später in der Geschichte erfahren. Sie mieteten Musiker und Tänzer für die Feier. Sie hatten Tagelöhner, die sie neben ihren normalen Bediensteten für die Familie anstellten. Sie hatten Tiere, einschließlich eines gemästeten Kalbes. Und sie mussten ein ausreichend großes Vermögen haben, dass er dachte, wenn er sein Drittel bekäme, könnte er seine Rebellion recht gut finanzieren. Aber er wollte ausschließlich tes ousias und das ist ein sehr wichtiges Wort, denn das normale Wort für eine Erbschaft ist kleronomia, das ist das normale Wort. Aber hört mir aufmerksam zu. Wenn ihr dieses Wort benutzt und über eine Erbschaft sprecht, dann beinhaltet das alles, was mit dem Materiellen zusammenhängt. Dann geht es auch um die Leitung des Anwesens, um Führung, um Verantwortung dafür, Ressourcen für die Familie bereitzustellen. Wenn ihr ein Erbe von eurem Vater erhaltet, erhaltet ihr buchstäblich die Verantwortung, alle Aktivposten des Vermögens im Auftrag der anwesenden Familie zu verwalten, um das Vermögen zu erweitern und dadurch das Vermögen für die künftige Familie auszubauen. Das Wort „Erbe“ beinhaltet also Verantwortung und Rechenschaftspflicht für die Zukunft. Er wollte nichts davon, er benutzt dieses Wort nicht. Jesus legte ihm das Wort tes ousias in den Mund - „ich will einfach meine Sachen. Ich will keine Führungsrolle, ich will keine Verantwortung, ich will keine Rechenschaftspflicht, ich will nichts für die Zukunft. Ich übernehme keine Verantwortung für diese Familie, weder jetzt noch irgendwann. Ich will mich um niemanden kümmern. Ich will nur meine Sachen. Keine Führungsrolle, keine Verantwortung, keine Rechenschaftspflicht, kein Teil der Familie, kein Teil der Zukunft des Vaters.“ All das weist darauf hin, dass er sehr widerwillig unter der Autorität des Vaters lebt. Er ist unglücklich. Er will Freiheit und Unabhängigkeit. Er will Distanz, er will so weit wie möglich von allen Einschränkungen und aller Rechenschaftspflicht weg. Er will seinem Vater nicht gehorchen. Er will keine Anweisungen von seinem Vater erhalten. Er will seinem Vater keine Rechenschaft ablegen. Er will nichts zu tun haben mit irgendjemandem, der ihn kennt. Er will weg, aber er will mit allem weg, was er bekommen kann, um seinen Abgang zu finanzieren.

Ein Vater konnte seinen Kindern natürlich Geschenke geben. Jeder Vater in der jüdischen Kultur jener Zeit konnte seinen Kindern nach eigenem Ermessen Geschenke geben. Er konnte ihnen auch ihre Teile des Vermögens zuteilen und irgendwann sagen: „Das sind die Zweidrittel, die du als der ältere Sohn erhalten wirst. Das ist das eine Drittel, das du als der jüngere Sohn erhalten wirst.“ Und selbst wenn er diese Zuteilung vornahm, konnten sie kein Besitz davon ergreifen, bis er gestorben war, denn in jener Kultur der Ehre war der Vater das Oberhaupt, bis er starb. Er gab das nie an seine Kinder ab. Er würde also sagen: „Das wird deins sein.“ Er würde nie sagen: „Das ist deins, nimm es dir jetzt.“ Er würde immer weiterhin der Verantwortliche bleiben. Und wenn er ihnen ihr Vermögen zuteilte und sagte: „Ich möchte, dass ihr jetzt lernt, euren Bereich zu verwalten und diesen Bereich zu verwalten“, dann hätte er nach den Traditionen Zugriff auf alles Einkommen, was sie bei der Verwaltung ihres Vermögen erwirtschafteten. Deshalb behielt er alles fest im Griff.

Aber das verlangt der Sohn nicht. Er verlangt nicht zu wissen, was er in der Zukunft bekommen wird. Er verlangt nach dem, worauf er warten sollte, bis sein Vater gestorben ist. Das Dorf würde wahrscheinlich Wind davon bekommen, es würde in der Regel im Dorf kursieren. Sie würden erwarten, dass der Vater sich zornig, beschämt und entehrt fühlt. Sie würden erwarten, dass er fuchsteufelswild ist über seinen Sohn. Sie würden erwarten, dass er den Jungen ins Gesicht schlägt, ihn zurechtweist, ihn der Schande preisgibt, ihn bestraft, ihn aus der Familie verstößt und vielleicht sogar ein Begräbnis abhält.

Aber hier kommt die erste Überraschung in der Geschichte. Geht zurück zu Vers 12: „Und er teilte ihnen das Gut.“ Er teilte sein Hab und Gut auf. Wisst ihr, was das Wort „Gut“ auf Griechisch ist? Bios, Leben, Biologie, das ist ihr Leben, das ist die Familie … das ist es, was das Leben der Familie über Generationen hinweg hervorgebracht hatte. Das ist …das ist sein Leben(sunterhalt). Das ist die Quelle seines Einkommens. Jesus sagt also, er teilte es auf. Nun, einige der Pharisäer und Sadduzäer … oder Schriftgelehrten, dachten wahrscheinlich: „Nun ja, er sagt ihnen einfach, das und das werdet ihr bekommen, das wird deins und das deins und ihr könnt anfangen, für das, was euch gehören wird, Verantwortung zu übernehmen und ich werde da sein, um darüber zu wachen.“ Vielleicht meinte er das. Er teilte einfach auf, wie in 5. Mose 21,17 beschrieben, ein Drittel und zwei Drittel. Und doch sollte es an diesem Punkt eine Überraschung geben. Eine recht schockierende Überraschung wegen der Art und Weise, in der die Aufforderung vorgetragen worden war. Wenn der Vater es aus freiem Willen getan hätte, weil er so großen Respekt für seine Söhne hatte und als Vertrauensbeweis in seine Söhne und aus Liebe für seine Söhne, wäre das verständlich. Aber für diese Art von Sohn mit dieser Art von Aufforderung war es sehr schockierend, dass ein Vater sich so verhalten würde und es würde den Pharisäern wieder einmal den Atem verschlagen. Statt ihm für seine Unverschämtheit ins Gesicht zu schlagen, gewährt der Vater ihm, worum er gebeten hatte. Er gewährt ihm diese … Freiheit, weil er bereit ist, den Schmerz zurückgewiesener Liebe zu erdulden. Und das ist der Schmerz, der am schlimmsten von allen persönlichen Schmerzen ist, der Schmerz der zurückgewiesenen Liebe. Je größer die Liebe, umso größer die Schmerzen, wenn diese Liebe zurückgewiesen wird. Das ist Gott. Das ist Gott, der dem Sünder seine Freiheit gibt. Es gibt kein Gesetz in den Sitten Israels, das einem Vater verbieten würde, das zu tun. Er tut es nicht, weil … weil er denkt, dass es das Beste ist. Er gibt dem Sünder seine Freiheit. Und der Sünder bricht nicht wirklich das Gesetz, aber er zeigt, dass er keine Beziehung hat. Und das ist es, worum es hier geht.

Der Sünder hat keinerlei Beziehung mit Gott. Er liebt Gott nicht, Gott ist ihm egal, er will nichts mit Gott zu tun haben, nichts mit der Familie Gottes zu tun haben, nichts mit der Zukunft der Familie Gottes zu tun haben, will keine Rechenschaftspflicht gegenüber Gott haben, will kein Interesse an Gott haben, will Gott gegenüber keine Rechenschaft ablegen, will sich Gott nicht unterordnen, will keinerlei Beziehung irgendeiner Art. Er hat nicht einmal eine. Und Gott lässt den Sünder gehen und erduldet die Schmerzen zurückgewiesener Liebe. Es ist wie Römer 1, Gott hat sie dahingegeben, dahingegeben, dahingegeben.

Achtet jetzt noch einmal in Vers 12 darauf, dass er sein Hab und Gut unter ihnen aufteilte. Wir haben zu diesem Zeitpunkt immer noch zwei Söhne in dieser Geschichte, denn nach der Aufteilung war dem anderen Bruder klar, was sein Teil war. Und so erhielten sie beide ihren Anteil. Obwohl ich sagte, das sei selten und es gäbe kein Gesetz, das das verbiete, war es sehr, sehr ungewöhnlich, dass so etwas geschah und es könnte niemals unter diesen Umständen mit dieser Art von Sohn geschehen, der solch eine Forderung stellt. Das jüdische Gesetz besagte, laut der Mischna - das ist die Kodifizierung des jüdischen Gesetzes -, wenn so etwas geschah, wenn ein Vater sich dafür entschied, mussten die Söhne den Besitz behalten, bis ihr Vater starb und erst dann konnten sie damit tun, was sie wollten. Bis zu jener Zeit überwachte der Vater noch immer, wie sie den Besitz verwalteten und der Vater hatte ein Recht auf alles, was daraus an Einkommen hervorging. Aber das hätte gewiss nicht in die Pläne des jüngeren Sohnes gepasst. Er wollte seinen Willen, und er wollte ihn sofort.

Nun, der erste Schritt bestand darin, den Vater zu veranlassen, das Vermögen aufzuteilen. Schritt zwei, in Vers 13, ließ nicht lange auf sich warten: „Und nach nicht vielen Tagen […].“ Damit beginnt die zweite Sache, über die ich euch aufgefordert habe nachzudenken in dieser Geschichte; erstens, die schamlose Aufforderung, und zweitens eine schamlose Rebellion. Nach nur wenigen Tagen, nicht viele Tage später. Er wartete nicht lange, er konnte nicht warten, er hat lange genug gewartet. Er hat genug davon, in der Gegenwart seines Vaters zu sein. Er hat genug von Rechenschaftspflicht oder Beziehungen mit der Familie. Er empfindet keine Liebe für seinen Vater. Er empfindet auch absolut keine Liebe für seinen älteren Bruder und sein älterer Bruder empfindet keine Liebe für ihn. Und übrigens, als Anmerkung nebenbei, der ältere Bruder empfindet ebenfalls keine Liebe für den Vater. Das stimmt … der ältere Bruder empfindet keine Liebe für den Vater. Als der Jüngere nach Hause kommt und der Vater glücklich ist, ist der ältere Bruder sogar verärgert. Er hat keinen Anteil an der Zuneigung des Vaters. Er ist ebenso lieblos und undankbar, obwohl er zu Hause bleibt. Er ist der Heuchler im Haus.

Der Vater hat also effektiv mit keinem der beiden Söhne eine Beziehung. Es gibt zwei Arten von Menschen, die keine Beziehung mit Gott haben. Die einen sind nicht religiös und die anderen sind religiös. Die einen sind so weit von Gott entfernt, wie es geht. Die anderen sind so nah, wie es geht.

Aber was wollte der jüngere Sohn? „Und nach nicht vielen Tagen“ … lesen wir …, „nach nicht vielen Tagen“, bzw. später … lesen wir …, „packte der jüngere Sohn alles zusammen.“ Wortwörtlich steht dort sozusagen, dass er alles in Bargeld verwandelte. Er verwandelte alles in Bargeld. „Ich will weg, das hat nichts mit dir zu tun.“ Technisch gesehen konnte er das Eigentum übrigens verkaufen. Sobald es ihm gegeben worden war, gab es ein Hintertürchen. Der Vater hatte zwar noch einige gewisse Aufsicht und konnte Zinsen abschöpfen und sie konnten es nicht in Besitz nehmen, bis der Vater gestorben war, aber es gab ein Schlupfloch in der Tradition jener Zeit, dass er nämlich an jemanden verkaufen konnte, der es kaufen würde, aber den Besitz erst übernehmen würde, wenn der Vater gestorben war. Ihr werft ein: „Nun, auf dieser Grundlage zu verkaufen, ist recht schwierig, oder?“ Nicht unbedingt. Er wollte Bargeld. Er muss einen Käufer für sein Drittel des Vermögens finden, einen Käufer, der ihm sofort Bargeld dafür gibt und den Besitz erst übernimmt, wenn der Vater tot ist. Wenn ihr das für ungewöhnlich haltet, denkt nur einmal daran, dass Menschen heutzutage jeden Tag sogenannte „Terminkontrakte“, Gebrauchsgüter, kaufen. Und warum sollten Menschen jetzt etwas kaufen, das sie erst in Zukunft in Anspruch nehmen können? Weil sie denken, der Preis könnte steigen. Ihr sichert euch also für die Zukunft ab, indem ihr den Kaufpreis jetzt bezahlt, obwohl ihr das Erworbene erst in Zukunft in Anspruch nehmen könnt. So sieht das Kaufen von Terminkontrakten aus, das ist ein Absichern für die Zukunft. Und ihr wisst, dass der Preis gut sein würde, weil der Verkäufer verzweifelt war. Wenn ihr der Käufer seid, gibt es nichts Besseres als einen verzweifelten Verkäufer, nicht wahr? Jemanden, der weg will, der schnell weg will. Nicht viele Tage danach … er will alles in Bargeld verwandeln, sein Besitz kann verkauft werden, und das bedeutet Gebäude, Land, Tiere, was auch immer es war, er bekommt das Bargeld auf der Stelle. Wer auch immer es gekauft hat, kann es nicht in Besitz nehmen, bis der Vater stirbt. Und natürlich gibt es Menschen, die froh wären, das zu tun, weil es wie ein Ausverkauf nach einem Brandschaden sein wird, der Typ will weg, er will sofort weg. Er akzeptiert einen niedrigeren Preis. Und irgendjemand ist sehr glücklich, an dem Wert des Besitzes festzuhalten und die Jahre abzuwarten, bis der Mann stirbt, dann Besitz zu ergreifen und es dem aktuellen und künftigen Vermögen seiner Familie hinzuzufügen. Das ist die Torheit des Sünders. Er will weg von Gott, er will sofort weg von Gott. Er will keine Rechenschaftspflicht gegenüber Gott. Er verschleudert alle Gelegenheiten, die Gott ihm gegeben hat, alle guten Gaben, alle Gelegenheiten, das Evangelium zu hören, alles, was gut ist und was Gott in diese Welt gebracht hat. All diese Güte und Langmut Gottes, die den Sünder zu einer Beziehung mit Gott führen soll, verschmäht er, und sobald er sein Bargeld bekommt, seht ihr in Vers 13, was mit ihm geschieht: „Er reiste in ein fernes Land.“

„Fern“ ist hier das entscheidende Wort, wegkommen, schnell weg und weit weg. Das Land der Heiden wäre ein fernes Land. Jedes Land außerhalb von Israel ist heidnisches Land. Er ging in ein heidnisches Land, und das war ein Horror. Das ist ein weiterer Horror. Wie schlecht ist dieser Sohn? Er ist so schlecht, wie ein Mensch nur sein könnte. Man kann nicht schlimmer sein, als den eigenen Vater zu verachten und zu entehren. Und dazu kommt noch materielle Habgier. Dann noch der Verkauf des Vermögens aus Generationen der Familie. Und obendrein noch das Auswandern in ein heidnisches Land, weit weg von jedem, der dich kennt, damit niemand weiß oder sich darum kümmert, was du tust. Empörendes Verhalten. Und die Familie und das Dorf hätten dann sicherlich ein Begräbnis abgehalten. Er ist weg und er ist tot. Es ist vorbei. Eine Versöhnung wäre nur möglich, wenn er zurückkäme und das Hab und Gut zurückkaufte, das er verkauft hatte. Er müsste zurückkommen und es zurückkaufen.

Übrigens, nur als Anmerkung nebenbei, als ich dies durchging, stellte ich mir die Frage, wo der ältere Sohn bei all dem ist? Warum ist er nie zur Stelle, um die Ehre seines Vaters zu verteidigen? Warum tritt er nie vor und schützt seinen Vater? Warum gibt es keinen Vers über: „Aber der ältere Sohn ging zu dem jüngeren und wies ihn zurecht, weil er den Vater entehrt hatte?“ Die Antwort lautet: weil er den Vater ebenfalls nicht liebte. Er war glücklich, seinen Anteil zu bekommen und zu Hause zu bleiben. Er verteidigte den Vater zu keinem Zeitpunkt und empfindet keine Liebe für diesen, wie wir sehen werden.

Die ganze Szene ist von Schande erfüllt. Es ist eine vollkommen dysfunktionale Familie; ein liebender, großzügiger Vater, der seinen beiden Söhnen enorme Geschenke gemacht hat. Einer ist ein offensichtlicher, rebellischer, unreligiöser Sünder, der andere ist ein religiöser, der zu Hause blieb, aber keiner von beiden hat irgendeine Form von Beziehung zum Vater oder zueinander. Sie beiden hassen einander und auch den Vater.

Nun, die Rebellion beginnt. Und wir lesen in Vers 13: „Als er in jenes ferne Land kam, verschleuderte er sein Vermögen mit ausschweifendem Leben.“ Verschleudern bedeutet zerstreuen. Er warf es einfach weg … warf es einfach weg. Deshalb die Verschwendungssucht, über die wir vorhin gesprochen haben. Ausschweifendes Leben, rücksichtsloses, verschwenderisches Leben, zao asotos, ein vergeudendes Leben, ein sittlich verkommenes Leben, ein zügelloses Leben. In Vers 30 sagt sein älterer Bruder sogar: „Er vergeudete sein Gut mit Huren.“ Wow! Manche Menschen denken, das könnten … das könnte einfach eine aus dem Ärmel geschüttelte Anschuldigung des älteren Bruders sein. Aber es gibt keinen älteren Bruder, das hier ist nur eine Geschichte, und der Autor all dessen ist Jesus. Und Jesus brachte das in die Geschichte ein, weil es eine präzise Reflexion dessen ist, was er über die Taten des jungen Mannes vermitteln möchte. Was sonst würde er tun? Er läuft vor aller Rechenschaftspflicht so weit wie möglich davon, behält all sein Geld beieinander und geht in dieses ferne Land, um so weit wie möglich von jeder Verantwortung oder Rechenschaftspflicht gegenüber seinem Vater wegzukommen und er vergeudet sein Leben auf unsittliche Weise. Er verschwendet es. Er schmeißt sein Leben weg, würden wir in unserer modernen Umgangssprache sagen.

Nun, dieser junge Sohn repräsentiert offenkundige Sünder, die Rebellen, die ... die Zügellosen, die lasterhaften Menschen, die Ausschweifenden, die Verkommenen, die Sittenlosen, diejenigen, die nicht vorgeben, an Gott zu glauben oder Gott zu lieben. Das sind diejenigen in Vers 1, das sind die Zöllner und Sünder, die Aussätzigen, die Unreligiösen. Und sie rennen, so weit sie können, von Gott weg, weil sie keine Liebe für ihn empfinden und keine Beziehung zu ihm haben. Sie wollen nichts mit seinem Gesetz oder seiner Herrschaft zu tun haben. Sie lehnen jede Rechenschaftspflicht ihm gegenüber ab. Sie überschreiten die Schwellen der Gemeinde nicht. Sie sind nicht daran interessiert, sich selbst den Erwartungen anderer Menschen auszusetzen.

Aber Sünde endet nie so, wie es auf den ersten Blick aussieht. Vers 14: „Nachdem er aber alles aufgebraucht hatte.“ Das ist quasi eine Einführung zu der Tatsache, dass er bei seiner Ankunft in dem fernen Land ein Bonze war, der Liebling, der Neuling in der Stadt mit dem großen Bankkonto. Er hatte einen Haufen Geld. Er kommt in die Stadt, feiert ausgiebig und wirft mit seinem Geld um sich. Er lockt sicherlich alle möglichen Leute an, die von seiner Großzügigkeit profitieren wollten, seiner törichten Großzügigkeit. Er umgibt sich mit dem Gesindel und dem Abschaum und zwielichtigen Erscheinungen und das Geld geht ihm aus. Er hatte alles ausgegeben, wie wir in Vers 14 lesen, und das ist seine Schuld … das ist seine Schuld.

„Eine gewaltige Hungersnot kam über jenes Land“, das ist nicht seine Schuld, aber so ist das Leben nun einmal. Manche Dinge sind unsere Schuld und andere nicht. Aber das Zusammenspiel dieser Dinge kann verheerend sein. So ist das Leben. Es gab eine gewaltige Hungersnot in jenem Land. Nun, ihr würdet nicht wissen, was eine gewaltige Hungersnot ist, und ich ebenfalls nicht. Was ist eine gewaltige Hungersnot? Wie verhalten Menschen sich in einer gewaltigen Hungersnot? Nicht eine kleine Hungersnot, eine gewaltige Hungersnot, sagt unser Herr, und ich wollte irgendwie sehen, ob ich verstehen könnte, was eine Hungersnot ist. Und ich fand eine Beschreibung einer Hungersnot. Diese Hungersnot trat im 19. Jahrhundert auf und ein Mann schrieb darüber. Die Beschreibung ist ziemlich charakteristisch für das, was bei einer Hungersnot vor sich geht. Das würde in einem Dorf geschehen, das wäre es, was die Menschen, die Jesus zuhörten, mit ihren Empfindsamkeiten verstehen würden. Was ist eine Hungersnot? Sie würden sich zum Beispiel an die Zeit erinnern, als Israel belagert wurde, und Frauen ihre Plazenta und schließlich ihre eigenen Kinder aßen. Das findet sich im Alten Testament. Das ist eine Hungersnot.

Aber hier ist eine Beschreibung einer Hungersnot aus dem 19. Jahrhundert. Der Autor berichtet von Kindern, die in die Sklaverei verkauft wurden, damit sie nicht verhungern würden. Er berichtet davon, dass jeden Morgen Männer tot auf den Straßen aufgefunden wurden. Und als die Anzahl wuchs, verkündete der Herrscher der Stadt, dass jeder Mann dafür verantwortlich sei, die Toten vor seinem Haus in den Fluss zu werfen. Und weil sie nicht all die Toten vor ihrem Haus haben wollten, würden die Bewohner der Stadt die Toten vor die Häuser anderer Menschen schleppen. Jeden Morgen würde in der ganzen Stadt Wortwechsel ertönen, während Männer sich darüber stritten, wo die Toten tatsächlich gestorben waren. Kleine Händler musste Peitschen aus Nilpferdhaut in der Nähe haben, um die rasenden Bettler abzuwehren, die sie körperlich angriffen und das wenige verschlangen, was sie in ihren Läden hatten. Kleine Straßenhändler würden sich auf ihre Waren werfen, wenn die armen Schlucker vorbeikamen, um etwas zu essen zu stehlen. Männer, die nachts unbewaffnet hinausgingen, wurden angegriffen und aufgegessen. Streunende Tiere wurden getötet und roh gegessen. Schuhleder, verrottetes Fleisch und Müll wurden allesamt verschlungen. Palmen wurden gegessen. Familien in den Dörfern, die mit dem Tod konfrontiert waren, mauerten die Türen ihres Hauses zu und warteten in einem Zimmer auf den Tod, damit ihre eigenen Körper nicht von Hyänen verschlungen würden. Ganze Dörfer wurden auf diese Weise ausgelöscht. Das ist eine Hungersnot.

Etwas in der Art hätten die Zuhörer von Jesus im Hinterkopf gehabt, als er diese Geschichte erzählte. Wir reden hier von einem Ausmaß von Verzweiflung, das über alles hinausgeht, was wir uns vorstellen können. Er hat also einige schlechte Entscheidungen selbst getroffen, die schlimmsten, und die Umstände haben die Situation jetzt noch schlimmer gemacht. Das ist der Tiefpunkt im Leben eines Menschen, Leute. Und die Pharisäer und die Schriftgelehrten, die sich die Geschichte anhören, spüren jetzt die Last des ... des Horrors des Lebens dieses jungen Mannes. Von einem wunderbaren Ort bei einem liebenden Vater in einer großzügigen Umgebung ist er hier gelandet. Das ist der Tiefpunkt in seinem Leben, absolute Verzweiflung. Er hat keine Familie. Er hat niemanden mehr. Er ist in einem fremden Land und kann sich nirgendwo hinwenden. Alle seine Ressourcen sind aufgebraucht. Er ist bettelarm. Er ist heruntergekommen. Er steht ohne jeden Cent da. Er ist allein. Die Party ist definitiv vorbei.

Aber er ist immer noch nicht bereit, nach Hause zu gehen. Das ist ein großer Schritt. Immer noch nicht bereit, sich vollkommen zu demütigen, zu Kreuze zu kriechen, zurückzugehen, der Schande ausgesetzt zu werden, gedemütigt zu werden, seinem Vater zu begegnen und der Missgunst seines älteren Bruders, weil der die Erbmasse vergeudet hat. Der ältere Bruder weiß, nachdem das Hab und Gut erst einmal aufgeteilt war, könnte er keine Ressourcen mehr aus dem anderen Drittel beziehen und somit würde er um das betrogen, was er bekommen würde, und das steigert seinen Hass. Er will mit nichts davon konfrontiert werden. Er will nicht mit der Stadt konfrontiert werden. Er will mit nichts davon konfrontiert werden.

Also tut er das, was Menschen so oft tun, wenn sie am Tiefpunkt angekommen sind. Am Ende von Vers 14 lesen wir: „Er fing an, Mangel zu leiden.“ Zum ersten Mal kann er seine Bedürfnisse nicht befriedigen. Das ist der Anfang. Und wie typische Sünder schmiedet er seinen ersten Plan. Das ist sein Plan A. Er ging und hängte sich an einen Bürger jenes Landes, denn als Erstes sagte er sich: „Ich brauche eine Arbeit. Ich muss wieder auf die Beine kommen.“ Das ist typisch für den Sünder; er rennt vor Gott davon, geht hinaus, lebt ein zügelloses, rebellisches Leben, sündigt über alle Maßen, endet am Boden und hat nichts vorzuweisen, ist vollkommen bankrott, nackt. Er ist heruntergekommen. Er wandelt durch die Straßen. Er hat nichts, aber er sammelt sich, um wieder auf die Beine zu kommen. Ich muss eine Arbeit finden und muss das erste Mal in meinem Leben arbeiten.

Dieses kleine Vorhaben führte nicht zum gewünschten Erfolg. Diese kleine Eskapade führte nicht zum gewünschten Erfolg. Er büßte das leichte, unkomplizierte Leben ein. Er ließ einen liebenden Vater zurück. Stattdessen wurde sein Leben sehr, sehr schwer. Er wollte uneingeschränktes Vergnügen. Er wollte die Erfüllung seiner Lüste, ohne Unterbrechung und ohne Zurechtweisung. Stattdessen erlebte er Schmerzen und mangelnde Erfüllung, Einsamkeit. Er war sogar mit dem Tod konfrontiert. Also ging er und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes. „Bürger“ ist ein Wort, das sich auf eine privilegierte Person bezieht, nicht jeder Mensch war ein Bürger. Das bedeutet, man war privilegiert und wurde von der Gesellschaft geehrt und auf der Stadtrolle eingetragen. Er fand jemanden, der etwas betucht war, einen Bürger, und hängte sich an ihn an. Das ist ein großartiges Wort im Griechischen, kollao, anhängen, kleben. Er hängte sich an diesen Menschen an. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier impliziert wird, dies sei nicht die Idee jenes Bürgers gewesen. Wenn ihr jemals in der Dritten Welt gereist seid, wenn ihr jemals in Indien reist, wird eine eurer größten Anstrengungen darin bestehen, die Bettler abzuschütteln. Ihr geht einfach auf die Straße und es dauert keine fünf Minuten, bevor sie euch am Rockzipfel hängen, an eurem Arm ziehen, an euren Taschen ziehen, und ihr müsst geschützt sein, denn ihr könnt wirklich komplett überwältigt werden. Das Ausmaß ihrer Verzweiflung veranlasst die Menschen, so zu handeln. Und das Bild hier ist das eines Mannes, der jetzt ein Bettler ist. Und so findet er einen Bürger, der Geld hat, und hängt sich an ihn, bis dieser Mann ihn nicht mehr los werden kann. Und schließlich lesen wir in Vers 15, dass dieser ihn auf seine Äcker schickte, die Schweine zu hüten.

Das ist keine wirkliche Arbeit. Ich meine, das ist die niedrigste Aufgabe, die jemand je verrichten könnte, und wie sich herausstellte, wurde sie nicht bezahlt, aber um den jungen Mann loszuwerden, sagte der Bürger: „Geh auf den Acker und hüte meine Schweine.“ Und er ist so verzweifelt, dass er es tut. Und an dieser Stelle wird lauter als je zuvor gejapst. Hier ist ein jüdischer Junge, der Schweine in einem heidnischen Land hütet und einem Heiden dient. 3. Mose 11,7, 5. Mose 14,8 und andere Abschnitte aus dem Alten Testament weisen darauf hin, dass Juden kein Schwein bzw. unreine Tiere essen durften. Und er muss letzten Endes Schweine hüten. „Geh und hüte meine Schweine.“ Das ist … etwas Niedrigeres ist kaum vorstellbar.

Aber das ist noch nicht alles. Betrachtet einmal Vers 16. Er geht also, was kann er sonst tun? Und er kommt dort hin und wir lesen, dass er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, welche die Schweine fraßen. Heh, habt ihr je versucht, euch unter die Schweine zu mischen, um zu fressen? Das ist es, was hier steht. Er war so hungrig, dass er nicht nur Schweine hütete und Geld verdiente, er versuchte sogar, das Futter der Schweine zu essen und mit ihnen darum zu konkurrieren. Das ist ein aussichtsloser Kampf. Er war versucht, seinen Bauch mit den Schoten zu füllen, Johannisbrotschoten in diesem Fall, eine bittere schwarze Beere, die Schweine manchmal von einem Busch aßen, die aber auch gesammelt wurde; dann wurde Melasse aus den Johannisbrotschoten extrahiert und die breiige Masse, die dabei übrig blieb, wurde den Schweinen zum Fraß vorgeworfen. Er aß hier also aller Wahrscheinlichkeit nach die breiige Masse der Johannisbrotschoten, zusammen mit den Schweinen. Als ich in der High School war, habe ich im Sommer ein bisschen für Leute gearbeitet, die im Osten unserer Stadt Schweine gezüchtet haben. Es war ein komischer Job, aber der Vater von einem meiner Schulfreunde arbeitete auf diesem Gebiet und sie waren damals die Müllmänner für Los Angeles, sie sammelten den ganzen Müll. Sie nahmen ihn vom Osten der Stadt, kochten ihn in gewaltigen Boilern und heraus kam der gekochte Müll, der auf den Betonböden verteilt wurde, wo Schweine waren. Und der ganze gekochte Müll wurde von den Schweinen aufgefressen und dann verkauften sie die Schweine, die Schweine wurden geschlachtet und Schinken daraus gemacht. Der Schinken kam in die Lebensmittelgeschäfte, und die Menschen, die den Müll rausstellten, kauften den Schinken und begannen den Kreislauf von Neuem. So funktioniert das. Aber in den frühen Jahren in Los Angeles waren die Menschen, die den Müll abholten, dieselben, die all das Schweinefleisch lieferten, denn so funktionierte das System. Und ich kann euch sagen, mit Schweinen um etwas zu Essen zu kämpfen wäre ein aussichtsloser Kampf. Sie sind fies. Und hier ist ein jüdischer junger Mann und die unglaubliche Wahrheit ist, er ist ein Schwein. Er ist nicht bei ihnen, er ist einer von ihnen und wünscht sich nur, er wäre besser darin, Essen zu ergattern, es verlangt ihn danach, epithumeo, ein starker Wunsch. Er kämpft mit den Schweinen. Es ist unvorstellbar. Er ist so tief unten, er kann nicht tiefer sinken. Und was auch immer man ihm in Bezug auf den Job und Geld versprochen hatte, Vers 16 sagt am Ende: „Niemand gab ihm irgendetwas.“ Er bekam nichts. Deshalb denke ich, dass er sich an diesen Bürger hängte und dieser sagte: „Lass mich in Ruhe und hüte meine Schweine“, und er hatte keine andere Wahl. Er rannte dort hinaus, er wurde nicht dafür bezahlt und wurde letzten Endes selbst zum Schwein, versuchte, Schweinefutter zu essen und genug zu bekommen, um seinen Magen zu füllen.

Ihr könnt euch die hochgestochenen, elitären Empfindsamkeiten der Pharisäer und Schriftgelehrten bei dem Gedanken, ein junger jüdischer Mann könnte so etwas tun, nicht einmal annähernd vorstellen. Unvorstellbar. Und am Ende gab ihm niemand irgendetwas. Das ist die größte Tragödie, die sie sich vorstellen konnten. Das ist die größte Rebellion, der größte Verstoß, die größte Vergeudung eines Lebens, die Verschwendung einer Gelegenheit, das ist das verachtungswürdigste Verhalten, das sie sich vorstellen konnten. Und das ist es, worum es hier geht. Und jetzt verhungert er. Das ist Verzweiflung. Das ist der Sünder, arm, hungrig, hoffnungslos; er versucht, ein wenig Schweinefutter abzubekommen. Niemand, der ihm hilft. Niemand, der ihn bemitleidet.

Was ist die Moral hier? Die Moral ist, dass Sünde Rebellion gegen Gott den Vater ist. Sie ist nicht so sehr Sünde gegen sein Gesetz, sondern vielmehr Rebellion gegen seine Beziehung. Es ist ein Verstoß gegen seine Vaterschaft, seine Liebe. Sünde ist sicherlich eine Verachtung von Gottes Gesetz, aber vor allem ist sie eine Verachtung von Gottes Person, Gottes Autorität, Gottes Wille. Sünde ist eine Ablehnung jeglicher Verantwortung und Rechenschaftspflicht. Sie verweigert Gott seine [rechtmäßige] Stellung. Sünde heißt, Gott zu hassen. Sünde heißt, zu wünschen, Gott wäre tot. Sünde heißt, ihn ganz und gar nicht zu lieben, ihn zu entehren. Sünde heißt, alle Gaben, mit denen er uns im Leben umgeben hat, zu nehmen und sie zu verschwenden, als seien sie nichts wert. Sünde bedeutet, so weit wie möglich von Gott wegzulaufen, nicht an ihn zu denken, ihn nicht zu berücksichtigen, sich nicht um ihn zu kümmern. Sünde bedeutet, euer Leben in Zügellosigkeit und Ausschweifung und uneingeschränkter Lust zu leben. Sünde bedeutet, alles zu meiden, außer den Dingen, die wir wollen. Es ist das rücksichtslos Böse und die Zügellosigkeit, durch die ihr am Futtertrog der Schweine landet, geistlich bankrott, leer, verzweifelt, mit niemandem zur Hilfe, niemand, der für euch da ist, mit dem Tod konfrontiert, ewiger Tod. Und dann hat der törichte Sünder Plan A ausgeschöpft - ich werde mein eigenes Leben in den Griff bekommen, ich gehe zum Psychologen, ich nehme Drogen, ich trinke Alkohol, ich gehe zu irgendeiner Selbsthilfegruppe, ich ziehe in eine neue Nachbarschaft, ich heirate einen anderen Menschen. Wenn all das ausgeschöpft ist, wacht der Sünder am Boden auf. Und hier befindet der junge Mann sich; eine schändliche Forderung, eine schändliche Rebellion, aber sie führt zu einer beschämenden Buße. Und damit befassen wir uns nächstes Mal, es ist wunderbar. Lasst uns beten.

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