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Wir schlagen unsere Bibeln heute früh bei Matthäus Kapitel 24 auf und befassen uns wieder mit den Zeichen der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus, den Zeichen der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus.

Ich weiß nicht, was für eine Kindheit ihr hattet, aber in meiner habe ich viel gespielt. Wenn ich zurückblicke und mich an meine Kindheit erinnere, sehe ich mich nicht in einem Haus, sondern draußen im Freien. Vielleicht liegt das daran, dass ich einen so großen Teil meines Lebens in Südkalifornien verbracht habe. Und wir haben viel im Freien gespielt. Eines der Spiele, das wir oft spielten – und ihr sicherlich auch -, war Verstecken. Und irgendjemand musste immer suchen und alle rannten weg und versteckten sich und das Spiel ging quasi los, wenn die Person, die suchen musste, zu Ende gezählt hatte und sagte "Ich komme". Da war es völlig egal, ob ihr bereit wart oder nicht. Ihr habt es sicherlich auch gespielt. Es war kein sehr raffiniertes Spiel, aber so ging es nun mal. Ich komme, egal, ob ihr bereit seid oder nicht.

Nun, diese Aussage hat große und tiefgehende eschatologische Implikationen, wenn man sie auf den Herrn Jesus Christus bezieht. Und der Text in Matthäus 24, mit dem wir uns heute früh befassen werden, könnte den Titel „Seid ihr bereit? Ich komme!“ tragen, denn genau das lehrt er. Es ist ein Text, der sich mit der plötzlichen und erwarteten Wiederkunft des Herrn Jesus Christus befasst. Wir werden uns heute mit Matthäus 24, Versen 36 bis 42 beschäftigen. Und das ist eigentlich erst der erste Teil in der Botschaft, die uns ganz bis Vers 51 führt.

Ich möchte euch den Hintergrund kurz ins Gedächtnis rufen, damit ihr versteht, wo wir uns in diesem großartigen Evangelium und im Leben unseres Herrn befinden. Es ist der Mittwoch der Leidenswoche. Er ist jetzt nur wenige Stunden vom Verrat und seiner Hinrichtung am Kreuz entfernt. Er sitzt auf dem Ölberg und seine Jünger kommen mit einer sehr wichtigen Frage zu ihm, die sie beschäftigt, und die erfahren wir in Vers 3. Sie sagen: „Sage uns, wann wird dies geschehen und was wird das Zeichen deines Kommens und des Endes der Weltzeit sein?“

Sie haben innerlich das Gefühl, dass das Ende der Weltzeit unmittelbar bevorsteht, dass das Reich des Herrn Jesus Christus sehr bald kommen wird. Man hat sie dazu gebracht, das zu glauben, weil Jesus schließlich der König ist und er hier ist. Er hat Zeichen und Wunder getan, um seine königliche Macht unter Beweis zu stellen. Er hat kürzlich die falschen religiösen Führer Israels denunziert. Er hat den Tempel von allen gottlosen Unternehmungen geläutert, die dort vor sich gingen. Er hat auch angekündigt, dass es bald eine Verwüstung der gesamten Tempelanlage geben wird und er hat sogar die Wahrheit verkündet, dass er in Herrlichkeit kommen würde.

Und all diese Dinge haben sie veranlasst, zu glauben, dass es sehr bald geschehen müsste. In Lukas 19,11 heißt es sogar, sie meinten, das Reich Gottes würde unverzüglich erscheinen. Ich meine, es schien ihnen so, als ob er sich als der König ankündigte, er war dort und zerstörte das falsche religiöse System, das existierte, damit er sein wahres geistliches Reich etablieren könnte, das ihnen von den Propheten des Altertums verheißen worden war. Und deshalb waren sie voller Hoffnung.

Ihre Frage besteht aus zwei Teilen. Ein Teil ist „Was wird das Zeichen deines Kommens sein“ und ein andere „Wann wird dies geschehen“? Was ist das Zeichen und wann wird es geschehen? Unser Herr begann damit, die Frage nach dem Zeichen zu beantworten. Wir haben uns bereits mit seiner Antwort in den Versen 4 bis 35 befasst. In diesem Abschnitt nennt er ihnen die Zeichen seines Kommens. Insbesondere in Vers 29, wo es heißt, der Mond wird seinen Schein nicht geben, die Sonne verfinstert sich, die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden und dann wird das Zeichen erscheinen. Und das Zeichen ist der Menschensohn am Himmel. Das ist das Zeichen, dass er auf die Erde herabkommt - wenn sie ihn am Himmel sehen.

Dem werden einige allgemeine Zeichen vorausgehen, die in den Versen 4 bis 28 beschrieben werden. Es wird also einige allgemeine Zeichen geben. Übrigens, diese allgemeinen Zeichen werden von einem ganz bestimmten Ereignis in Vers 15 ausgelöst, dem Gräuel der Verwüstung, wenn der Antichrist im Allerheiligsten des Tempels von Jerusalem ein Götzenbild von sich selbst errichtet und verlangt, dass die ganze Welt ihn anbetet. Das löst die Wehen aus. Das löst die Zeichen aus, die allgemeinen Zeichen. Ihr beginnt also mit dem Gräuel der Verwüstung, das ist das erste Zeichen. Dann gibt es allgemeine Zeichen, die im Rest dieses Abschnittes beschrieben werden, den wir betrachtet haben, und die in DEM Zeichen gipfeln - der Erscheinung des Menschensohnes am Himmel. Das ist das Zeichen.

All diese Zeichen – beginnend mit dem Gräuel der Verwüstung bis zum Zeichen des Menschensohnes am Himmel – sind sehr schnell aufeinanderfolgende Zeichen. Sie kommen innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums. Die Bibel sagt uns, es sind dreieinhalb Jahre bzw. 42 Monate oder 1.260 Tage. Und deshalb heißen sie Wehen, sie steigern sich schnell und werden intensiver, je näher das Reich Gottes rückt. Sie sind allgemeine Hinweise und schließlich kommt ein spezifischer Hinweis auf das Kommen des Herrn Jesus. Das ist also die Frage „Was ist das Zeichen“.

Ab Vers 36 diskutierte er die Frage nach dem „Wann“. Wann genau wird er kommen? Mit anderen Worten sehen wir zwar das allgemeine Konzept dieses Zeitraumes, aber wann genau wird er kommen? Und ab Vers 36, bis hinunter zu Kapitel 25,31 befasst Jesus sich mit der Frage, wann diese Dinge geschehen werden. Und an diesem Punkt beginnen wir unsere Betrachtung heute früh.

Betrachtet einmal Vers 36. Hier ist der Schlüssel zum Rest dieses Abschnittes. „Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater.“ Und mit dieser Aussage leitet er ihre Gedanken auf die Frage des Zeitpunktes und sagt ihnen, dass der Zeitpunkt ein unbekannter Faktor ist. Die Zeichen, die der Wiederkunft Christi vorausgehen, wurden klar genannt. Sie werden hier in Matthäus 24 unmissverständlich aufgeführt und auch in Offenbarung Kapitel 6 bis 18. Die könnt ihr nicht verpassen. Und die Generation, die in jenem Zeitraum am Leben ist, wird jene Zeichen sehen. Das werden wahrnehmbare Zeichen sein. Das werden weltweite Zeichen sein. Das werden unmissverständliche Hinweise des Zusammenbruchs der Welt und ihres Systems sowie des Universums sein. Aber der spezifische Moment, also der Tag und die Stunde – wie es in Vers 36 heißt -, kennt niemand. Niemand kennt sie. Und wir dürfen nicht vergessen, dass Jesus von einem Tag und einer Stunde spricht.

In Vers 42 heißt es: „So wacht nun, da ihr nicht wißt, in welcher Stunde ... in welcher Stunde.“ Vers 44: „Darum seid auch ihr bereit […] denn [...] kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint.“ Vers 50: „So wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt.“ Kapitel 25, Vers 13: „Darum wacht! Denn ihr wißt weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommen wird.“ Er redet also von einem spezifischen Moment.

Jetzt hört mir gut zu. Der Zeitraum der Wiederkunft Christi wird bekannt sein, er muss bekannt sein. Er muss bekannt sein wegen der Abfolge aller Ereignisse. Der Gräuel der Verwüstung wird ein historisches Ereignis sein. Die enormen weltweiten Konflikte, die Kriege, die Kriegsgerüchte, Heidenvölker gegen Heidenvölker und Königreiche gegen Königreiche, die Hungersnöte, die Seuchen, die Beschreibungen aus Offenbarung 6 bis 18, wo das Süßwasser und das Salzwasser verheert werden und das Meer sich in Blut verwandelt, wo der normale Tagesrhythmus durcheinandergebracht wird und das Tageslicht verkürzt wird und es mehr Finsternis gibt; all diese Ereignisse, die wahrnehmbar sind, werden darauf hinweisen, dass dies der allgemeine Zeitraum und die allgemeine Zeit der Wiederkunft ist. Aber um den Tag und die Stunde weiß niemand. Das wird plötzlich und auf unerwartete Weise kommen. Der Zeitraum der Drangsal wird sehr deutlich kenntlich gemacht und wir wissen aus Vers 29, dass der Menschensohn gleich nach der Drangsal kommen wird. Aber wie bald danach wissen wir nicht.

Um es noch anders anzugehen, ruft euch einmal Folgendes in Erinnerung. Sowohl Daniel im Alten Testament als auch Johannes im Neuen Testament, im Buch der Offenbarung, schreiben, dass der Zeitraum der Drangsal, der großen Drangsal, ein Zeitraum von dreieinhalb Jahren ist, 42 Monate, 1.260 Tage. Das sehen wir in Daniel 7,25, 9,27 und 12,7. Wir sehen es auch in Offenbarung 11,2-3, in Offenbarung 12,14 und Offenbarung 13,5. Das sind also alles sehr klare Hinweise darauf, dass es sich um einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren handelt. Er beginnt mit dem Gräuel der Verwüstung in Vers 15, wo der Antichrist die Anbetung seiner eigenen Person in die Wege leitet. Das ist also sehr wahrnehmbar.

Von da an werden es dreieinhalb Jahre sein. Bald danach, so heißt es in Vers 29, erscheint das Zeichen des Menschensohnes am Himmel. Aber wie bald danach wissen wir nicht. Und wenn das Zeichen erst einmal kommt, wissen wir nicht, wie lange es dauern wird, bevor er sein Reich wirklich errichtet. Da gibt es also einen gewissen Spielraum. Da gibt es einen Zeitraum … Daniel gibt uns einen Hinweis, denn in Daniel 12,11 spricht er von einem Zeitraum der Prüfung und Drangsal, der 1.290 Tage dauern wird. Er fügt also 30 Tage an das Ende. Und in Daniel 12,12 spricht er von 1.335 Tagen und fügt weitere 45 hinzu, das ergibt also insgesamt 75 Tage. Daniel sieht also einen Zeitraum von 3,5 Jahren, 42 Monaten, 1.260 Tagen und dann einen weiteren Zeitraum von 75 Tagen, der nicht näher beschrieben wird.

Wir kennen den genauen Tag und die Stunde also nicht. Den Zeitraum ja, den allgemeinen Zeitraum ja. Wir wissen das aber erst, wenn dieser Zeitraum begonnen hat, nicht wahr? Wir wissen es jetzt nicht, weil wir nicht wissen, welche Generation das ereilen wird. Es wird durch die Entrückung der Gemeinde eingeleitet werden. Das ist noch nicht geschehen. Und dann dreieinhalb Jahre des Friedens, in denen der Antichrist dem nahöstlichen Land Israel zur Rettung eilt und ihnen Sicherheit bringt und beginnt, sein wiederbelebtes Römisches Reich in Europa zu bauen. Und alles läuft reibungslos. Und in der Mitte dieses siebenjährigen Zeitraumes beginnt alles, wenn er die Anbetung seiner eigenen Person in die Wege leitet.

Die Entrückung, der Aufstieg des Antichristen, die Wehen, das Zeichen des Menschensohnes - diese Dinge sind noch nicht geschehen. Wir wissen nicht, welche Generation das ereilen wird. Es könnte diese Generation sein. Es könnte jeden Moment geschehen, die Gemeinde könnte entrückt werden und die Drangsal beginnt. Wir wissen also nicht, welche Generation es ist. Aber selbst die Generation, die das ereilt, wird den genauen Tag und die genaue Stunde von Christi Wiederkunft nicht kennen, trotz all dieser Zeichen, trotz allem, was vor sich geht. Das ist ein Geheimnis. Hier wird nicht von der Entrückung gesprochen, hier geht es um die Wiederkunft Christi. Wir befinden uns am Ende der Drangsal, wie aus Vers 29 sehr deutlich wird. Wir haben in den Gedanken von Matthäus und in der Lehre unseres Herrn die Zeit der Drangsal hinter uns gelassen.

Es ist also eine Zeit, um die niemand weiß. Achtet einmal auf Vers 36, in dem wir ein paar spezifische Details betrachten werden. Wir betrachten hier einen Tag und eine Stunde, nicht ein Zeitalter. Wir wissen nicht, welche Generation es ereilen wird, aber wir wissen Folgendes: Mit welcher Generation auch immer es beginnt, mit der wird es auch enden, nicht wahr? Das steht in Versen 32 bis 35. Die Generation, die den Anfang dieser Dinge erlebt, wird das Ende erleben, weil es so schnell kommen wird … so schnell. Dreieinhalb Jahre der Drangsal werden vorüber sein und dann ein irgendwie unbestimmter Zeitraum und irgendwo da drin wird der Herr kommen und sein Reich errichten, bald nach der Drangsal, aber es wird schnell geschehen. Aber niemand kennt den Tag oder die Stunde, den genauen Moment.

Und er sagt „niemand weiß“ und bezieht sich dabei auf die Menschen, die Menschheit, normale Menschen. Sie wissen es nicht. Sie wissen es nicht. Es wurde ihnen nicht offenbart. Darauf wird auch in Matthäus 25,13 hingewiesen, wie ich euch vor einem Moment vorgelesen habe: „Denn ihr wißt weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommen wird.“ Gott hat sich entschieden, diesen spezifischen Moment nicht zu offenbaren und kein spezifisches Zeichen für diesen genauen Moment zu geben. Und seine große Weisheit in dieser Angelegenheit ist begründet. Wenn die Menschen den genauen Moment wüssten, in dem der Herr käme, wären sie unter Umständen gottlos bis ganz kurz vor diesem Moment. Oder selbst die Menschen, die vorbereitet wären, könnten in Panik leben oder aufgeben, weil sie dächten, die Zeit sei zu kurz. Das Leben würde hoffnungslos werden, wenn man genau wüsste, wann der Herr käme. Es könnte keine Pläne geben, keine dauerhaften Beziehungen, alles würde drastisch von dieser Kenntnis beeinflusst werden. Der Herr hat sich also entschieden, uns diese Kenntnis nicht zu gewähren, sondern uns jeden Moment so in der Erwartung seiner Wiederkunft leben zu lassen, jeden Moment seine Intervention erwartend, damit wir immer vorbereitet sind. Wenn die Welt wüsste, in welchem Moment Christus kommt, würde sie die Zeit nutzlos verstreichen lassen und denken, in jenem letzten, ultimativen Moment könnte sie vielleicht die Schritte ergreifen, um die Dinge gerade noch rechtzeitig in Ordnung zu bringen. Deshalb hat Gott uns das nicht gesagt. Also weiß das kein Mensch. Es ist vor den Menschen verborgen.

Und dann sagt er: „… auch die Engel im Himmel nicht.“ Selbst die Engel wissen es nicht. Die natürliche Welt weiß es nicht und auch die übernatürliche Welt weiß es nicht. Dabei sind Engel enge Vertraute Gottes. In Jesaja 6 schweben sie um den Thron Gottes herum und leisten seinen Anordnungen Folge. In Matthäus 18,10 sieht man sie von Angesicht zu Angesicht mit Gott, in enger Gemeinschaft mit ihm. Sie sind Gott sehr nahe. Sie umgeben seinen Thron. Sie kommunizieren regelmäßig mit ihm, um seinen Anordnungen Folge zu leisten.

Darüber erfahren wir in Matthäus 13, falls ihr euch daran erinnert, dass die Engel bei der Wiederkunft Christi aktiv richten werden. Wenn Gott seine Hand ausstreckt, um zu richten und die Menschen zu diesem Gericht zu versammeln, sendet er seine Engel, die die Schnitter sind, wie ihr euch erinnert, um den Weizen und das Unkraut zusammenzulesen. Die Engel sind also am Gericht beteiligt. In Vers 31 unseres Kapitels, mit dem wir uns jetzt befassen, sind die Engel ebenfalls diejenigen, die ausgesandt werden, um die Auserwählten zu versammeln. Obwohl Engel also enge Vertraute Gottes sind und obwohl sie Gott, geistlich gesehen, von Angesicht zu Angesicht sehen und seinen Anweisungen Folge leisten, und obwohl sie aktiv am Gericht beteiligt sind und die Gottesfürchtigen und Gottlosen zu jener Zeit von Christi Wiederkunft versammeln, kennen sie – trotz alldem – den genauen Moment nicht. Gott hat sich entschieden, ihnen den nicht zu offenbaren. Und er hat seine Gründe dafür. Ich bin in diese Gründe nicht eingeweiht, weil die Schrift sie nicht offenbart. Aber sie wissen es auch nicht.

Die besseren Manuskripte von Matthäus weisen uns darauf hin, dass im Text auch „auch nicht der Sohn ... auch nicht der Sohn" enthalten sein sollte. In Markus 13,32, dem Paralleltext, wird es von Markus definitiv mit aufgeführt: „Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater.“ Es wäre am besten, das hier in Matthäus mit aufzunehmen. Die Luther-Übersetzung (1984) und die Revidierte Elberfelder Übersetzung schließen es zum Beispiel korrekt mit ein. Jesus sagt: „Selbst der Sohn des Menschen weiß es nicht … selbst ich weiß es nicht.“

Und das hat natürlich zu allerlei interessanten Diskussionen geführt. Wie kommt es, dass Jesus Christus, der Gott ist, etwas nicht wissen kann? Wie kommt es, dass Jesus Christus, der Gott ist, der allwissend ist, etwas nicht wissen kann oder etwas nicht weiß? Nun, ich glaube, das lässt sich recht einfach erklären, wenn wir die Bedeutung seiner Fleischwerdung verstehen. Jesus Christus ist ganz Gott, wahrer Gott aus wahrem Gott – wie die Theologen zu sagen pflegten – wahrer Gott aus wahrem Gott, er ist voll und ganz Gott, weil man nicht zu einem Teil Gott sein kann, er ist ganz Gott. Aber als er ein Mensch wurde, schränkte er die Verwendung seiner Gottheit, seiner göttlichen Attribute, freiwillig ein. Es war nicht so, als ob er die Attribute abgelegt hätte, als ob er seine Gottheit abgelegt hätte, sondern dass er die Verwendung dieser Dinge einschränkte. Sie standen ihm als Instrumente zur Verfügung, aber er entschied sich, sie nicht aufzunehmen und zu verwenden. Er lebte also quasi ohne seine Allwissenheit, außer, wenn der Vater ihn aufforderte, sie einzusetzen.

Wir wissen, dass er bei einigen Gelegenheiten allwissend war. In Johannes 2 heißt es, er hatte es nicht nötig, dass jemand Zeugnis gebe von dem Menschen, denn er selbst wusste, was im Herzen des Menschen war. In Johannes 3 sehen wir, wie er eine Frage beantwortet, die Nikodemus nicht einmal gestellt hat, die er jedoch denkt. Es gibt viele Hinweise auf seine große Kenntnis, auf seine göttliche Kenntnis. Aber er schränkte den Einsatz seiner Allwissenheit auf die Dinge ein, die er nach dem Willen des Vaters wissen sollte. Das ist die Absicht der Fleischwerdung. Wenn die Bibel sagt, er wurde ein Sohn, er nahm die Gestalt eines Knechts an, bedeutet das, dass er sich selbst dem unterordnete, was der Vater für ihn vorgesehen hatte, was er nach dem Willen des Vaters sagen und wissen sollte. Deshalb ist Johannes 15,15 so wichtig für das Verständnis Christi. Jesus spricht dort zu den Jüngern und sagt: „Ich nenne euch nicht mehr Sklaven, denn der Sklave weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört habe, euch kundgetan habe.“

Mit anderen Worten war Jesu' Kenntnis in seiner Fleischwerdung durch das bedingt, was der Vater ihm offenbart hatte. Und der Vater offenbarte ihm Dinge durch die Schrift, also das Alte Testament, während Jesus die Schrift studierte - sowohl durch Erfahrungen, als er auf der Welt wandelte und die Macht Gottes in Aktion sah, als auch durch direkte Offenbarung. Aber Jesus beschränkte seine Kenntnis auf das, was der Vater sich entschied, ihm zu offenbaren. Er musste das nicht tun, aber er entschied sich dafür, die Rolle eines Knechts anzunehmen, um die Erlösung der Menschheit herbeizuführen. Das ist ein sehr wichtiges Konzept. Wenn es also heißt, er erniedrigte sich und nahm die Gestalt eines Knechts an, wurde in Gestalt eines Menschen gemacht usw., bedeutet das, dass er den Einsatz dieser Attribute beschränkte. Und wenn ihr zum Beispiel die Abschnitte studieren würdet, die sich mit seinem frühen Leben beschäftigen, werdet ihr euch erinnern, dass es dort heißt: „Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter“, erinnert ihr euch, „und Gnade bei Gott und den Menschen.“ Er nahm zu an Weisheit.

Ihr würdet sagen: „Wie könnte er an Weisheit zunehmen, wenn er Gott war?“ Er nahm in dem Sinne an Weisheit zu, dass er zwar seine Kenntnis auf das beschränkte, was der Vater ihm offenbarte, der Vater jedoch, solange Jesus lebte, ihm ständig Dinge offenbarte, sodass Jesus dadurch an Weisheit zunahm. Versteht ihr das? Das war quasi eine selbst auferlegte Erniedrigung des göttlichen Wesens, um eure und meine Erlösung herbeizuführen. Wenn ihr ihn hier betrachtet, nimmt er in gewissem Sinne immer noch an Weisheit zu. Er nimmt immer noch an Kenntnis zu, weil der Vater ihm das noch nicht offenbart hat.

Ich persönlich bin jedoch der Meinung, dass es ihm nach der Auferstehung offenbart wurde. Dass er, als er in der Herrlichkeit seiner Auferstehung, aus dem Grab kam, zu seinen Jüngern sagte „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden“, wie wir in Matthäus 28,18 lesen. Und ich denke, das bedeutet, dass nichts gefehlt hat - ich habe Autorität über alle Dinge. Und in Apostelgeschichte 1,7 sagte er Folgendes: „Es ist nicht eure Sache, die Zeiten oder Zeitpunkte zu kennen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat“, und hier schließt er sich nicht mehr mit ein. Er sagt, es ist nicht „eure“ Sache. Es ist also durchaus möglich, dass seine Kenntnis nach seiner Auferstehung komplett war. Es ist, als ob der Vater ihm nur das nächste große Ereignis offenbarte und ihm nie den vollständigen Moment seiner Wiederkunft offenbarte, bis er bereits aus dem Grab gekommen war und die Auferstehung abgeschlossen hatte. Und dann eröffnete der Vater ihm das nächste Ereignis in seinem großartigen, wunderbaren Werk.

Er sagt also, die Menschen wissen es nicht und die Engel wissen es nicht und momentan weiß selbst ich es nicht; damit illustriert er, wie überaus unerwartet, plötzlich und geheimnisvoll der Moment der Wiederkunft Jesu Christi sein wird. Und dann am Ende von Vers 36: „sondern allein mein Vater.“ Vergesst nicht, er nannte ihn immer „Vater“, außer bei einer Gelegenheit, wo er sagt: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“, weil er am Kreuz starb und von Gott getrennt war. Alle anderen Male, wenn er zu Gott sprach, sprach er zu ihm als Vater. Das war sein Lieblingswort für Gott. Und hier wird „allein“ betont. Er ist der Einzige, der es weiß. Und deshalb glaube ich natürlich, dass Jesus, als er verherrlicht wurde, wieder voll und ganz den Zustand erreichte, den er vor der Fleischwerdung hatte - wenn nicht unmittelbar nach seiner Auferstehung, dann auf jeden Fall nach seiner Himmelfahrt – und dass er in diesem Moment voll und ganz weiß, wann der Moment seiner Wiederkunft sein wird. Aber inmitten jener Fleischwerdung hatte er das aufgegeben, um das zu erfahren, was der Vater ihm offenbaren würde, und nicht mehr als das.

Wir wissen es also nicht, wir kennen jenen Moment nicht. Und es gibt einen Grund dafür. Denn der Herr will, dass jede Generation voller Erwartung lebt, dass jede Generation voller - seid ihr bereit für dieses Wort? - Bereitschaft lebt. Wir wissen nicht, welche Generation das ereilen wird. Aber wenn es kommt, wird es in einem Inferno und schnell aufeinanderfolgend kommen. Und wir wissen nicht, welche Generation das sein wird. Und selbst die künftige Generation wird den genauen Moment nicht kennen. Christen haben also seit der Zeit des Neuen Testaments immer begierig die Wiederkunft Christi erwartet.

Ein Beispiel dafür sind die Korinther. Paulus schreibt an sie in 1. Korinther 1 und sagt: „... so daß ihr keinen Mangel habt an irgendeiner Gnadengabe, während ihr die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus erwartet.“ Hier wartet eine Gemeinde der ersten Generation in Korinth auf das Kommen des Herrn Jesus Christus. Sie warten, als käme er in ihrer eigenen Generation.

Und dann in Hebräer 10,24-25: „... indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen [...] und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht“, als ob jene Menschen, die den Brief an die Hebräer bekamen, am Leben sein würden, um diesen Tag kommen zu sehen.

Und dann schreibt der Apostel Paulus in Philipper 3,20: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter.“ Paulus sagt, wir blicken nach oben, um uns zu vergewissern, ob er nicht jeden Moment kommt.

Und bei Jakobus finden wir dieselbe Sache in Kapitel 5, Vers 8: „So wartet auch ihr geduldig; stärkt eure Herzen, denn die Wiederkunft des Herrn ist nahe.“ Und in 1. Petrus 4,7 heißt es: „Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge.“ Und in 1. Johannes 2,18 heißt es: „Es ist die letzte Stunde.“ Und in Offenbarung 22,20 sagt Johannes: „Ja, ich komme bald! Amen. – Ja, komm Herr Jesus“.

Ihr seht also, dass die Autoren selbst im Neuen Testament die Wiederkunft Jesus Christi erwarteten. Sie verstanden nicht ganz, wie viel Zeit vergehen würde, sie lebten voller Erwartung. Und jede Generation sollte das tun, weil jede Generation in Bereitschaft leben sollte. Versteht ihr, worauf ich hinaus will? Darum geht es. Wenn wir seine Rückkehr jederzeit erwarten, sind wir jederzeit darauf vorbereitet. Und Gott alleine weiß, wann das sein wird. Gott alleine weiß, wann dieser spezifische Moment kommen wird.

Ihr fragt also: „Nun, warum wartet er?“ Ich glaube, ich kann euch eine Antwort darauf geben. Der erste Teil dieser Antwort stammt aus Offenbarung 14,15. Ich glaube, er wartet aus folgendem Grund. Offenbarung 14,15: „Und ein weiterer Engel kam aus dem Tempel hervor, der rief mit lauter Stimme dem zu, der auf der Wolke saß“, das ist ein Bild, das für uns in Vers 14 gezeichnet wird, vom Sohn des Menschen, dem Herrn Jesus Christus, der im Himmel sitzt und die Engel kommen und rufen mit lauter Stimme, „Sende deine Sichel und ernte; denn die Stunde des Erntens ist für dich gekommen, weil die Ernte der Erde überreif geworden ist. Und der auf der Wolke saß, warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde abgeerntet.“

Die Metaphorik ist hier überaus wichtig. Man pflanzt etwas, pflegt es, und das Korn wächst, bis es reif ist, und dann erntet man. Uns wird ein Bild vermittelt, dass der Herr gewartet hat, bis das Böse herangereift ist. Er hat gewartet, bis die Sünde herangereift ist. Und Gott wird erst dann kommen, um über die Welt zu richten, wenn die Ernte reif ist, wenn die Sünde ihren Verlauf genommen hat, wenn sie sich quasi verausgabt hat. Erst wenn alle Gottlosigkeit des Geheimnisses der Ungerechtigkeit, also das schlimmste Übel, das noch verborgenen ist – und es ist schwer, sich vorzustellen, dass es etwas Böses geben könnte, das noch verborgen ist, nicht wahr, es ist schwer, sich das in unserer Welt vorzustellen -, erst wenn das nicht offenbarte Böse jener künftigen Zeit, in der die Sünde zügellos um sich greift, seinen Höhepunkt erreicht, wird die Sichel angesetzt und die Ernte eingebracht.

Der Grund dafür, dass Gott zweitausend Jahre gewartet hat, liegt erstens darin, dass er es zulässt, dass die Sünde ihren rücksichtslosen Verlauf nimmt, um sich zu verausgaben, um bis zu dem Punkt heranzureifen, an dem sie voll und ganz, endgültig und für immer geerntet werden wird.

Es gibt noch einen weiteren Grund, auf den Römer Kapitel 11,25 hinweist. Dort heißt es: „Denn ich will nicht, meine Brüder, daß euch dieses Geheimnis unbekannt bleibt, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Israel ist zum Teil Verstockung widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist.“ Die Vollzahl der Heiden bezieht sich auf die Versammlung der Gemeinde in diesem Zeitalter. Und ich glaube, der Herr wartet auch deshalb, weil er die Gemeinde versammeln will. Ich glaube, er wartet, um alle Heiligen zu versammeln, deren Namen im Buch des Lebens des Lammes geschrieben stehen. Er wartet, um die Heiden zu versammeln, die ihn für immer und ewig verherrlichen werden, ihn preisen werden, ihn ehren werden, ihn anbeten und ihm dienen werden. Er versammelt die Bewohner für seinen ewigen Himmel, um seinen Namen zu lobpreisen und zu verherrlichen.

Und nachdem die Vollzahl der Heiden eingegangen ist, heißt es in Vers 26: „Und so wird ganz Israel gerettet werden.“ In der Zukunft muss also auch die Errettung Israels kommen. Damit die Juden und die Heiden gemeinsam in aller Ewigkeit Gott preisen mögen.

Seit dem ersten Kommen Christi ist also einige Zeit vergangen. Wir haben bereits zweitausend Jahre gewartet und er ist noch nicht gekommen. Und dafür gibt es zwei Gründe. Erstens soll die Sünde heranreifen können; zweitens sollen die Erlösten, die für seine ewige Herrlichkeit vorhergesehen sind, in diese ewige Herrlichkeit eingebracht werden. Die Gründe sind also Sünde und Errettung.

Betrachtet jetzt einmal kurz 2. Petrus Kapitel 3; das bezieht sich auf denselben Punkt. In 2. Petrus Kapitel 3 sagen wir: „Meine Güte, das dauert so lange, es nimmt einfach kein Ende. Wann … wann wird es enden?“ Aber was wir vergessen, steht in Vers 8: „Dieses eine aber sollt ihr nicht übersehen, Geliebte, daß ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag.“

Mit anderen Worten, Gott schaut nicht auf die Uhr. Und was uns wie eine lange Zeit erscheint, weil wir Kreaturen sind, die nach der Zeit leben, ist für einen zeitlosen, ewigen Gott nur ein kurzer Augenblick. Und der Herr ist in Bezug auf seine Verheißungen nicht lasch, wie manche Menschen es wären. Es ist nicht so, als ob er sie nicht erfüllen könnte oder nicht hält, was er in seinem Wort verspricht; er wartet, weil er uns gegenüber langmütig ist, „weil er nicht will, daß jemand verlorengehe, sondern daß jedermann Raum zur Buße habe.“ Er wartet, bis alle Heiden und alle Juden, die von Anbeginn der Zeit dafür vorgesehen sind, erlöst worden sind. Und dann wird Christus zurückkehren. Es ist nicht so, als ob er nicht handeln könnte, es geht einfach darum, dass er seine Erlösten versammelt. Es ist nicht so, als ob sehr viel Zeit vergangen wäre, denn für Gott ist es nur ein Augenblick gewesen.

Wie töricht sind also die Spötter in Vers 3, nicht wahr? Spötter, die am Ende der Tage kommen werden und nach ihren eigenen Lüsten wandeln und in Vers 4 sagen: „Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft?“ Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft? Er wird nicht wirklich kommen. Wir haben gewartet und gewartet und noch mehr gewartet. „Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist“, sagen sie. Wir sind Uniformisten, Uniformitarianisten. Wir glauben an die Theorie der Uniformität, alles verläuft immer gleich, nichts ändert sich jemals.

Aber in Vers 5 heißt es, um dies zu sagen „übersehen sie aber absichtlich, daß es schon vorzeiten Himmel gab und eine Erde aus dem Wasser heraus [entstanden ist] und inmitten der Wasser bestanden hat durch das Wort Gottes; und daß durch diese [Wasser] die damalige Erde infolge einer Wasserflut zugrundeging.“ Sie müssen bereit sein, die Sintflut zu ignorieren.

Hört mir gut zu. Die Dinge sind nicht immer gleich auf der Erde verlaufen. Gott hat in der Sintflut die gesamte Welt vernichtet, mit Ausnahme von acht Menschen, nicht wahr? Die Welt danach war nicht so wie davor. Und es gibt auf der ganzen Welt Beweise für eine weltweite Sintflut, in der Gott die gesamte Menschheit ertränkte. In 1. Mose 6 blickte Gott auf die gesamte Menschheit und sagte, er sähe nichts außer Bosheit allezeit, und er entschied sich, sie alle zu ertränken, mit Ausnahme von acht gerechten Seelen auf dem Angesicht der Erde – Noah, seine Frau, drei Söhne und deren Ehefrauen. Und wenn ihr jetzt einwendet: „Nun, nichts hat sich verändert, alles ist noch so wie vorher“, dann habt ihr vergessen, dass das geschehen ist. Es ist nicht alles so, wie es schon immer war.

Der Grund dafür, dass es hier eine Zeitverzögerung gibt, liegt zum einen darin, dass Gott in Vers 8 nicht einmal Zeit wahrnimmt und zum anderen darin, dass er darauf wartet, all seine Auserwählten zu versammeln. Aber in Vers 10 heißt es, der Tag des Herrn wird kommen, nicht wahr? Er wird kommen. Und er wird kommen wie ein Dieb in der Nacht, unerwartet und plötzlich, darum geht es hier – wenn wir es nicht erwarten, wenn wir nicht darüber nachdenken, wenn wir es nicht erkennen.

Und dann diskutiert er, wie der Himmel und die Erde und all das hier vergehen werden. Ich finde es interessant, dass Petrus quasi das Gesamtbild der Wiederkunft Christi umfasst und keine Unterscheidung vornimmt. Ich meine damit, dass, zu dem Zeitpunkt, wenn der Herr wiederkehrt, um mit der Errichtung seines Tausendjährigen Reiches zu beginnen, der Himmel drastisch verändert sein wird und auch die Erde wird verändert werden. Wir wissen das. Die Sterne fallen vom Himmel herab. Der Mond scheint sein Licht nicht. Die Sonne erlischt. Alles Wasser, alles Süßwasser, Salzwasser, die Konfigurationen der Erde, sind verändert. Alles ist in Aufruhr, die Kräfte des Himmels werden erschüttert. Wir glauben, dass all das im Zeitraum des Tausendjährigen Reiches stattfinden wird, wenn Jesus quasi einen neuen Himmel und eine neue Erde für das Reich Gottes, für das Tausendjährige Reich, erschafft. Es wird bei der Wiederkunft Christi in gewisser Weise eine Art neuen Himmel und eine neue Erde geben.

Dann, am Ende des Reiches Gottes, in Offenbarung 21, spricht Johannes von DEM neuen Himmel und der neuen Erde. Ich glaube, wir müssen sehen, dass dieser Prozess der Neuschöpfung quasi zweistufig ist. Wenn Jesus kommt, wird das Universum eine Veränderung durchlaufen. Und am Ende des Reiches werden ein neuer Himmel und eine neue Erde geschaffen werden, die ewig bestehen werden. Während des Reiches werden es eine erneuerte Erde und ein erneuerter Himmel sein, wie wir sie kennen. Im endgültigen Zustand wird es einen neuen Himmel und eine neue Erde geben - etwas, das wir noch nie gekannt haben.

In gewissem Sinne führt uns Petrus also den ganzen Weg bis zur Auflösung von allem am Ende des Reiches und sagt uns – effektiv– dass es bei der Wiederkunft Christi eine Auflösung aller Dinge im Himmel und auf der Erde, wie wir sie kennen, geben wird und ein neuer Himmel und eine neue Erde entstehen werden, wie er in Vers 13 sagt. In diesem Sinne führt er uns sehr wahrscheinlich zu der kompletten Veränderung, die am Ende des Reiches stattfinden wird. Aber diese Veränderung beginnt vor den tausend Jahren, wenn wir einen erneuerten Himmel und eine erneuerte Erde haben. Das wissen wir, weil der Zusammenbruch in der Drangsal sehr deutlich ist und etwas Neues daraus hervorgeht und schließlich etwas noch Herrlicheres im ewigen Zustand.

Es ist also interessant, darüber nachzudenken. Gott schuf eine nicht gefallene Welt, dann fiel die Welt. Dann wird die Welt so wiederhergestellt, wie der Herr sie sich für das Reich Jesu Christi wünscht. Und schließlich wird sie für den neuen Himmel und die neue Erde im ewigen Zustand neu geschaffen. Die Geschichte des Erdkreises und des Universums lässt sich also anhand dieser großartigen prophetischen Literatur nachvollziehen.

Petrus sagt, es wird kommen. Es wird kommen. Niemand weiß, wann es soweit sein wird. Lasst uns jetzt zu Matthäus 24,36 zurückkehren. Niemand weiß um den Tag und die Stunde. Wir kennen die Generation, nicht wahr? Wir kennen sie, nicht wahr? Denn es ist die Generation, die die Wehen in den Versen 32 bis 35 erlebt. Das ist die Generation. Aber um den Tag und die Stunde weiß niemand … niemand.

Welche Einstellung sollte also jede einzelne Generation haben? Welche Einstellung sollte jeder einzelne Mensch haben, da wir den genauen Moment nicht kennen? Welche Einstellung sollten insbesondere die Menschen haben, die die Wehen miterleben? Welche Einstellung sollte die Generation haben, die zu jener Zeit am Leben ist? Die Generation, die den Gräuel der Verwüstung erlebt, die den Aufstieg des Antichristen erlebt, die die Veränderungen des Angesichts der Erde erlebt, die all die Katastrophen erlebt – natürlich und geistliche und übernatürlich und was auch immer -, welche Einstellung sollte sie haben?

Die erste Einstellung sollte Wachsamkeit sein. Zweitens Bereitschaft. Und drittens Treue. Wir werden uns nur mit der ersten Einstellung befassen – Wachsamkeit in Vers 37. Die Tatsache, dass die Wiederkunft Christi unerwartet sein wird, fordert zur Wachsamkeit auf. „Wie es aber in den Tagen Noahs war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein.“

Hier finden wir wieder das, was Petrus in seiner Epistel tut – er setzt die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus und das damit einhergehende Gericht, das verheerende Inferno des Gerichts, in Beziehung zur Sintflut. Das ist die einzige Illustration in der Geschichte der Menschheit, die dem auch nur annähernd ähnelt, weil bei der Sintflut die gesamte Erde zerstört wurde. Wir werden also feststellen, dass die Einstellung, die während der Zeit Noahs vorherrscht, die Einstellung sein wird, die während der Zeit der Wiederkunft Christi herrschen wird. Das meint er, wenn er sagt: „Wie es aber in den Tagen Noahs war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein.“ Unmittelbar vor der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus wird es sein wie zur Zeit Noahs.

Wisst ihr, die Menschen sind nicht nur in Unkenntnis über den Tag und die Stunde, in der der Herr wiederkehren wird, den meisten ist das sogar vollkommen egal. Selbst mit allen Zeichen und Wundern und all den Dingen, die vor sich gehen, wird es ihnen egal sein. Sie werden nicht einmal darüber nachdenken. Sie werden es nicht einmal als Alternative erwägen. Es ist schwer, sich das vorzustellen. Ich meine, es ist wirklich schwer, sich das vorzustellen. Es wird Spott und Hohn geben, wie in 2. Petrus 3. Und sie werden ihre kleinen Schublehren und Diagramme herausholen, viel mit ihren Computern herumspielen und das Universum analysieren, um wissenschaftlich zu erklären, warum alles überschnappt. Warum gibt es Erdbeben und warum gibt es alle möglichen Arten von Bewegung am Himmel und warum sind die Gezeiten vollkommen durcheinander und warum erlischt der Mond, warum funktioniert die Sonne nicht richtig, warum ist das Tageslicht verkürzt und warum sind die Meere voller Blut und das Süßwasser bitter und warum bringen die Menschen einander um, warum gibt es schreckliche Massenmorde auf der ganzen Welt? Sie werden versuchen, all das soziologisch, wissenschaftlich und rational zu begründen. Aber sie werden sich nicht der Wahrheit von Gottes Wort zuwenden.

Ihr sagt, das ist kaum zu glauben, aber genauso ist es. Ich meine, warum sollten wir erwarten, dass sie anders sind als das erste Mal, als der Herr Jesus Christus hier war? Ich meine, damals konnten sie ihn sehen. Sie konnten ihn hören. Sie sahen, wie er das Land Palästina von Krankheiten befreite. Sie sahen, wie er Tote zum Leben auferweckte. Und trotzdem kamen sie nicht zu den richtigen Schlussfolgerungen. Die religiösen Führer kamen sogar zu dem Schluss, er sei vom Teufel.

Der Verstand des Menschen ist also verblendet, wie ihr seht. Und die Welt zur Zeit unseres Herrn war so selbstsüchtig, so egoistisch, so bigott, so heuchlerisch, so materialistisch, so sündhaft, so gottlos, so ohne jedes geistliche Leben und Wahrnehmung, dass sie den Heiland nicht einmal erkannten, als er mitten unter ihnen wandelte. Warum sollten wir erwarten, dass die Welt in der Zukunft anders sein wird, wenn sie die Zeichen seiner Wiederkunft sehen werden?

Erinnert ihr euch an die ersten drei Verse in Matthäus Kapitel 16? Eine gewaltige Anklage; die Pharisäer und Sadduzäer kamen und stellten Jesus auf den Prüfstand. Sie wollten, dass er ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen möge. Ich meine, es ist lächerlich, so etwas zu verlangen. „Gib uns ein Zeichen aus dem Himmel …“, sie hatten Tausende und Abertausende solcher Zeichen von ihm gesehen. Und er antwortete und sagte zu ihnen: „Am Abend sagt ihr: ‚Es wird schön, denn der Himmel ist rot!' und am Morgen: ‚Heute kommt ein Ungewitter, den der Himmel ist rot und trübe.‘ Ihr Heuchler, das Aussehen des Himmels versteht ihr zu beurteilen, die Zeichen der Zeit aber nicht.“ Ihr seid angeblich religiöse Führer, ihr könnt das Wetter toll vorhersagen, aber ihr habt keinen blassen Schimmer, was Gott tut.

Seht ihr, sie verschlossen ihren Verstand vor der Wahrheit Gottes, ebenso, wie die Geschichte Israels davon geprägt ist, dass sie das Wort Gottes ignorierten. Sie ignorierten die Propheten Gottes. Sie ignorierten die Wunder jener Propheten. Sie ignorierten die Worte jener Propheten. Sie ermordeten jene Propheten. Sie ermordeten den Sohn Gottes. Und wenn es um die Zeichen seiner Wiederkunft und der großen Drangsal geht, wird die Welt ebenso verfinstert, ebenso blind sein, ebenso wenig das wahrnehmen, was vor sich geht, wie sie es schon immer getan haben. Sie werden das tun, was sie schon immer getan haben, sie werden es wegrationalisieren mit irgendwelchen logischen Argumenten.

Tatsache ist, dass sie in jener Zeit gesetzloser sein werden als zu jeder anderen Zeit in der Geschichte der Welt. Die Bibel sagt uns in 2. Thessalonicher Kapitel 2, dass derjenige, der das Böse in Schach hält, weggenommen werden wird. Der Heilige Geist ist heutzutage auf der Welt und hält das Böse in Schach, hält es zurück. Es scheint, als ob er immer ein wenig mehr herauslässt. Aber schließlich, wenn die Drangsal kommt, lässt er los und das Böse nimmt uneingeschränkt seinen Verlauf. In Offenbarung 9 heißt es, der Schlund des Abgrundes spuckt die vorübergehend gefesselten Dämonen aus und sie überschwemmen die Erde. Die Bevölkerung der Dämonen nimmt also auf einen Schlag drastisch zu. Und dann erfahren wir in Offenbarung 12, dass Michael und Satan miteinander kämpfen und Satan vom Himmel auf die Erde verstoßen wird.

Jetzt ist Satan also auf der Erde und alle Dämonen sind aus der Hölle emporgestiegen, quasi wie dreckige, unreine Frösche, die aus der Hölle kommen, zusätzlich zu allen Dämonen, die bereits da sind, und es gibt keine zurückhaltende Kraft und die Welt läuft Amok vor lauter Sünde. Diese Art von sittlich verkommener Welt, widerlicher als wir es uns vorstellen können – deshalb wird es das Geheimnis der Gesetzlosigkeit genannt, es ist Gesetzlosigkeit auf einem Niveau, das noch nicht einmal offenbart oder erlebt wurde und das noch keiner gekannt hat, wie es in 2. Thessalonicher 2 heißt. Die Welt wird so verdorben und liederlich sein, so mit Sünde und Sex und Drogen und Alkohol beschäftigt, so in ihrer materialistischen Bewahrung des politischen, wirtschaftlichen Babylons, so böse, so voller Hass für einander, für Gott, für die Wahrheit, dass es, wenn all das geschieht, alle möglichen Erklärungen geben wird, außer der Bereitschaft, die Wahrheit zu verstehen. Sie werden nicht bereit sein, die Wahrheit zu verstehen.

Er sagt, es wird sein, wie in den Tagen Noahs. Seht ihr, in den Tagen Noahs ignorierten die Menschen die Wahrheit, nicht wahr? Wisst ihr, wie lange Noah predigte? In 2. Petrus 2,5 wird Noah als „Verkündiger der Gerechtigkeit“ bezeichnet. Glaubt ihr, er hätte einfach eine große hölzerne Truhe, das ist das Wort „Arche“ … das ist das Wort für eine hölzerne Truhe; er hätte einfach eine große hölzerne Truhe mitten in der Wüste gebaut und den Menschen gesagt, es werde eine Flut geben? Und sie lachten, weil es noch nie geregnet hatte. So etwas wie Regen gab es nicht. Und es gab kein Wasser dort. Wisst ihr, wie lange er dieses Boot gebaut hat? 120 Jahre und sie lachten und machten sich lächerlich und spotteten und verhöhnten ihn.

Aber in 2. Petrus 2,5 heißt es, er war ein Verkündiger der Gerechtigkeit. Er war nicht einfach ein Bootsbauer, er war ein Prediger. Bevor er ein Bootsbauer war, war er ein Prediger. Und 120 Jahre lang muss er, während er das Boot baute, bestimmt eine Million Mal gefragt worden sein: „Warum baust du das Boot?“ Richtig? „Warum baust du das Boot?“ Und das war der Auslöser für die Predigt. „Weil Gott über die Boshaftigkeit dieser Welt richten wird und nur die Menschen, die ihren Glauben in ihn setzen, entkommen werden. Und ich baue das Boot, um zu entkommen. Möchtest du gerne mitkommen?“ Und sie lachten und lachten und spotteten. 120 Jahre lang führten sie ihr Leben wie gewohnt fort, während er immer wieder das Gericht predigte und es ihnen bewies, indem er eine riesige hölzerne Truhe baute, größer als die Queen Mary, mittendrin, wo jeder es sehen konnte. Aber sie glaubten ihm nicht. Ich bin sicher, als der erste Regentropfen jemanden traf, dachten sie, ein Dinosaurier hätte hinter einem Hügel geniest oder etwas in der Art. Sie glauben es immer noch nicht. Sie wollten es nicht glauben. Sie hätten allerlei Ausreden erfinden können, um das nicht zu glauben.

Nun, wie war es in den Tagen Noahs? Vers 38: „Denn wie sie“, das sind die Menschen, „in den Tagen vor der Sintflut aßen und tranken, heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging, und nichts merkten, bis die Sintflut kam und sie alle dahinraffte, so wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein.“

Unglaublich … 120 Jahre lang predigte dieser Mann immer und immer wieder. Und sie glaubten es nicht, bis sie von der Sintflut davongespült wurden. Und es wird dreieinhalb Jahre lang Zeichen und Wunder geben, 42 Monate lang bzw. 1.260 Tage. Es wird auf der ganzen Welt klare Zeichen geben, dass die Welt aus den Fugen gerät. Und es wird Verkündiger der Gerechtigkeit geben, die 144.000, die zwei Zeugen aus Offenbarung 11, die erlöste Schar der Heiden aus aller Welt in Offenbarung 7. Und sie werden verstärkt durch den Engel, der das ewige Evangelium auf dem ganzen Erdkreis verkündet. Sie werden die Botschaft hören, aber viele werden sie nicht glauben, sie werden sie nicht glauben, bis sie alle buchstäblich im ultimativen Inferno des Gerichts bei der Wiederkunft Christi weggespült werden. Sie werden sich alle möglichen Gründe ausdenken, um zu spotten, zu verhöhnen, zu lachen und lächerlich zu machen. Und wenn sie schon in den Tagen Noahs so verdorben waren, so werden sie am Tag der Wiederkunft des Menschensohnes noch gesetzloser sein.

Achtet auf das, was dort steht. Sie aßen und tranken, sie heirateten und verheirateten. Das sind keine Sünden. Essen und Trinken sind keine Sünden und Heiraten und Verheiraten sind keine Sünden. „Heiraten“ bezieht sich auf die Menschen, die heiraten, „verheiraten“ bezieht sich auf die Familien, die Ehen für ihre Kinder arrangieren.

Das bedeutet also, dass das Leben ganz normal ablief, nicht wahr? Ich meine, es bedeutet einfach, dass die normale Routine ablief. Sie lebten einfach, als ob sich nichts jemals ändern würde. Sie ignorierten das, was vor sich ging, vollkommen. Sie sahen nicht, welche Bedeutung es hatte. In Noahs Tagen aßen und tranken sie einfach weiter, heirateten und verheirateten, als ob es nie ein Ende geben würde. Essen und Trinken sind also eine persönliche Routine. Heiraten und Verheiraten, das ist Familienroutine, gesellschaftliche Aktivitäten. Sie durchliefen einfach den Zyklen normaler persönlicher, familiärer und geschäftlicher Handlungen, normales Leben, einfach Routine. Sie versuchten, sich ein wenig an diese Person Noah und das, was er sagte, anzupassen, aber das Leben ging wie gewohnt weiter. Und genau das wird bei der Drangsal passieren.

Ich glaube, wir als Christen leben irgendwie mit der Vorstellung, dass die Leute, wenn all das auf der ganzen Welt beginnt, einfach sagen werden: „Oh, das ist es … das ist es.“ Hört mir gut zu. Es wird einen erlösten Rest geben. Es wird einen gewaltigen erlösten Rest geben, der laut Offenbarung 7 so groß sein wird, dass man ihn nicht zählen kann. Es wird eine Erweckung des Glaubens der Nation Israel geben. Aber es wird auch eine weltweite Ablehnung all dieser Dinge geben, die irgendetwas mit Gott zu tun haben. Säkularismus, der Inbegriff davon. Und in den Tagen von Noah, vor der Sintflut, machten sie einfach mit ihrer normalen Routine weiter, bis zu dem Tag, als Noah die kibotos, die Arche, die hölzerne Truhe, betrat.

Und wisst ihr, was dann in 1. Mose 7,11-16 steht? Als sie die Arche betraten, taten sie was? Sie schlossen die Tür hinter sich. Und es dauerte wahrscheinlich nicht lange, nachdem das Wasser zu steigen begann, bevor die ersten Leute anklopften, aber es war zu spät … zu spät. In Vers 39 heißt es ginosko, sie merkten nicht, bis kataklusmos, die Katastrophe, die Sintflut, kam. Das Wort bedeutet „hinabspülen“, bis die Abspülung kam, die sie einfach alle in die Verdammnis spülte, in den Tod, ins Gericht, in eine gottlose Ewigkeit. Am Ende von Vers 37 heißt es: „So wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein.“ Und am Ende von Vers 39 heißt es: „So wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein.“ Zweimal steht das dort. Es wird genauso sein. Normaler Alltag mit all seinen Routinen, bis es zu spät ist … es ist zu spät, sofortige Verheerung.

Diese Generation wird also wie die Generation zu Noahs Zeiten sein – immer und immer wieder gewarnt. Diese Generation wurde 120 Jahre lang gewarnt – damals lebten die Menschen länger. Die künftige Generation wird dreieinhalb Jahre lang gewarnt werden. Und Tatsache ist, dass sie hier und jetzt gewarnt werden. Sie werden bereits gewarnt, seit das Neue Testament geschrieben wurde, egal, welche Generation am Leben sein wird, wenn das geschieht; es könnte diese sein. Aber sie werden erst erwachen, nachdem sie im Gericht davongespült wurden.

Und in Versen 40 und 41 wird er dann sehr spezifisch: „Dann werden zwei auf dem Feld sein; der eine wird genommen, und der andere wird zurückgelassen. Zwei werden auf der Mühle mahlen; die eine wird genommen, und die andere wird zurückgelassen.“ Das Wort „eine“ in Vers 40 ist vom Geschlecht her maskulin. Das „eine“ in Vers 41 ist feminin. Das bedeutet, in Vers 40 geht es um einen Mann auf dem Feld, zwei Männer auf dem Feld, von denen einer genommen und der andere zurückgelassen wird. In Vers 41 geht es um Frauen, zwei Frauen, die auf der Mühle mahlen. Eine wird genommen, die andere wird zurückgelassen. Die Aufgabe des Mannes in diesem spezifischen, landwirtschaftlich geprägten Teil der Welt zu jener Zeit, bestand darin, das Feld zu bestellen, und Frauen übernahmen die Aufgaben, am Mühlstein das zu mahlen, was die Männer geerntet hatten. Ganz normaler Alltag also. Und mitten in dieser alltäglichen Routine wird einer genommen werden.

Was meinen wir mit „genommen“? Ich habe Leute sagen hören, dass sich das auf die Entrückung bezieht. Aber hier könnt ihr die Entrückung nicht ins Spiel bringen. Dieses Ereignis geschieht weitaus später.

Hier geht es darum, dass Leute im Gericht hinweggenommen werden.

Geht einmal zu Vers 39 zurück: „Bis die Sintflut kam und sie alle dahinraffte.“ Es beruht auf diesem Bild. Es beruht auf dem Bild der Sintflut, die den Menschen in den Tod spült. Zwei werden im Feld sein, wenn diese letzte, verheerende Verwüstung kommt. Und einer wird im Gericht dahingerafft. Zwei in der Mühle und einer wird im Gericht dahingerafft. Und der andere … der zurückbleibt … wofür bleiben die zurück? Sie bleiben zurück, um wohin zu gehen? In das Reich Gottes. Und sie werden diejenigen sein, die das Tausendjährige Reich bevölkern. Sie sind die Erlösten. Es gibt also Leute, die arbeiten. Manche werden Gläubige sein und andere Ungläubige. Die Ungläubigen werden vernichtet und die Gläubigen bewahrt werden.

Übrigens wird dieser Prozess der Absonderung detailliert im Gericht über die Schafe und Böcke in Matthäus 25,31-46 beschrieben, wo er die Böcke auf die eine Seite stellt und sie in die ewige Strafe schickt. Seine Schafe stehen auf der anderen Seite und ihnen gibt er das Reich Gottes. Sie werden also zurückgelassen. Sehr wichtig. Sie werden für das Reich Gottes zurückgelassen. Das müssen wir also im Hinterkopf behalten. Wenn das Tausendjährige Reich kommt und beginnt, werden die Menschen, die zurückgelassen werden, um darin Einzug zu halten, Gläubige sein, die nicht im Gericht über alle Gottlosen vernichtet werden. Das Reich Gottes auf Erden, das Tausendjährige Reich, wird also von jenen Gläubigen bevölkert, die die Schreckensherrschaft des Antichristen durchlebt haben und die er nicht zerstört hat. Sie sind immer noch am Leben, wenn Christus kommt. Christus zerstört alle Gottlosen in einem fürchterlichen Gericht. Aber die Gottesfürchtigen, die zurückbleiben und noch am Leben sind, werden in sein Tausendjähriges Reich einziehen, um dieses Reich zu bevölkern. Dieses Reich wird also von leiblichen Geschöpfen, von echten Menschen, bevölkert, die die Schreckensherrschaft des Antichristen durchlebt haben, die an die Wahrheit des Evangeliums geglaubt haben und nicht zerstört wurden. Manche von ihnen haben vielleicht erst im letzten Moment geglaubt.

Erinnert ihr euch, was in Apostelgeschichte Kapitel 2 steht? Das eben zu jener Zeit, wenn der Herr kommt, all jene Ereignisse beschrieben werden, die er aus Joel 3 zitiert, und es heißt, dass in jener großartigen Zeit, als die Zeichen am Himmel sich ereignen und die Errichtung von Gottes Reich kurz bevorsteht, „jeder, der den Namen des Herrn anruft, […] gerettet werden [wird]“. Ich glaube, dass es in diesem letzten Moment, wenn der König kommt, um sein Reich zu errichten, einige geben wird, die den Namen des Herrn rechtzeitig anrufen werden, um errettet zu werden … rechtzeitig. Sie werden zusammen mit denen bewahrt werden, die bereits davor geglaubt hatten, während der Zeit der Drangsal, und gemeinsam werden sie in dieses Zeitalter des Reiches einziehen, um die Erde zu bevölkern, sich zu vermehren, Kinder zu bekommen und das Reich auszuleben, das Gott im Alten Testament verheißen hat. Sie werden also zurückgelassen werden … es wird also eine Zeit großer Absonderung geben, wenn er kommt.

Mit all dem will ich einfach sagen, dass Vers 42 sehr wichtig ist: „So wacht nun, da ihr nicht wißt, in welcher Stunde euer Herr kommt.“ Wenn der Herr kommt, werden die Gottlosen vernichtet und die Gottesfürchtigen zurückgelassen werden, in Sicherheit, um in das Reich Gottes einzuziehen. Das ist die Verheißung. Aber wir wissen nicht, und auch die Generation, die zu jener Zeit am Leben sein wird, weiß nicht, wann genau das sein wird. Es ist also wichtig, vorbereitet zu sein. Sie werden einfach ganz normal leben. Zwei in einem Feld, zwei an einer Mühle … Lukas 17,34 fügt übrigens noch zwei hinzu, die in einem Bett liegen – ein interessanter Hinweis, der für einige der Menschen damals ein Hinweis hätte sein sollen, dass die Erde rund ist, denn es wenn in einem Teil der Welt taghell ist und in einem anderen Nacht, muss der Erdball rund sein. Aber die Welt wird ganz normal ihren Geschäften nachgehen und vom Gericht ereilt werden. Und dann wird die Tür für immer verschlossen werden. Ebenso wie in Matthäus 25,10, dem Gleichnis der Jungfrauen, wo es heißt, diejenigen, die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. Wenn diese Zeit kommt, wird es eine Absonderung geben.

Und der Herr weiß, wie er abzusondern hat. Er weiß Bescheid. Er weiß, wen er zurücklassen soll und wen nicht. Wisst ihr, in Maleachi, wo Gott sein Gericht über sie ergehen ließ, heißt es: „Da besprachen sich die miteinander, welche den HERRN fürchteten“, die den Herrn liebten, die an den Herrn glaubten, die ihren Glauben in ihn setzten. Wisst ihr, was sie zueinander sagten? „Vorsicht, wir könnten in dieser ganzen Sache ebenso zerstört werden.“ Und dann sagt das Wort Gottes zu ihnen: „Nein, sie werden von mir [...] als mein auserwähltes Eigentum behandelt werden.“ Als würde er sagen, der Herr kennt diejenigen, die zu ihm gehören. Richtig? Er weiß Bescheid.

In 2. Petrus 2,4 heißt es: „Denn wenn Gott die Engel nicht verschonte, die gesündigt hatten, sondern sie in Fesseln der Finsternis in den Abgrund warf, um sie zum Gericht aufzubewahren, und wenn er die alte Welt nicht verschonte, sondern [nur] Noah, den Verkündiger der Gerechten, als Achten bewahrte, als er die Sintflut über die Welt der Gottlosen brachte ...“ Mit anderen Worten, wenn Gott wusste, wer die sündhaften Engel waren, und sie bestrafte und die guten rettete, wenn Gott die sündhaften Menschen kannte, sie zerstörte und Noah und die Gerechten rettete, „und auch die Städte Sodom und Gomorra einäscherte und so zum Untergang verurteilte, womit er sie künftigen Gottlosen zum warnenden Beispiel setzte, während er den gerechten Lot herausrettete …“ Mit anderen Worten, wenn Gott wusste, wie er Lot aus Sodom und Gomorra und Noah aus der Sintflut und die heiligen Engel aus der Verheerung des Himmels retten könnte, so heißt es in Vers 9, „so weiß der Herr die Gottesfürchtigen aus der Versuchung zu erretten.“ Wenn das Gericht also kommt, wird der Herr wissen, wie er die Absonderung vornimmt und dann die Ungerechten zur Bestrafung für den Tag des Gerichts aufbewahrt, 2. Petrus 2,9. Er weiß also, wie er sie trennt.

Aber der Ausdruck hier in Vers 42 lautet. „So wacht nun“. Er ist ein Imperativ im Präsens … seid ständig wachsam. Jede Generation, jede Person, seid wachsam, „da ihr nicht wißt, in welcher Stunde euer Herr kommt.“ Es ist ein Aufruf zu ständiger Wachsamkeit, ständiger Aufmerksamkeit. Er wird kommen und die Menschen, die erkennen, dass er kommt, werden auf der Hut sein, werden geistlich wachsam sein.

Hört mir gut zu. Das ist keine Fiktion, das ist eine Tatsache. So wird es wirklich sein. Genauso, wie die Propheten es bei seinem ersten Kommen vorhergesagt hatten - und er erfüllte jede Prophezeiung -, so wird er das auch bei seiner Wiederkunft tun. Seid deshalb wachsam, denn ihr wisst nicht, wann euer Herr kommt. Und wenn er derzeit nicht euer Herr ist, wird er dann euer Herr sein. Und seine Herrschaft wird durch sein Recht offenbar werden, euch in die Ewigkeit zu senden, in die Hölle, zur Strafe. Er ist der Herr. Und in diesem Moment wird sich jedes Knie beugen, manche in liebender Anbetung, andere vor Schrecken, aber jedes Knie wird sich beugen.

Während wir heute früh zum Ende kommen, könntet ihr, ich, wir alle in der Generation leben, die die Entrückung der Gemeinde erleben wird, das Inferno der Drangsal, das Zeichen des Menschensohnes und die Geburt des Reiches Gottes. Es könnte diese Generation sein. Seid ihr bereit? Seid ihr wachsam? Konzentriert ihr euch darauf, die Zeichen der Zeit zu erkennen? Seid ihr mit dem Herrn Jesus Christus versöhnt? Ich glaube, das gesamte Endzeitalter wird durch die Entrückung der Gemeinde eingeleitet. Und wir werden vor dieser Stunde, in der die ganze Welt gerichtet werden wird, bewahrt werden. Ich möchte euch einladen, zu Jesus Christus zu kommen und gemeinsam mit uns vor dieser Stunde bewahrt zu werden. Während die Welt die Schrecknisse der Drangsal durchleben wird, werden wir uns in Gegenwart des Heilands im Himmel freuen und an der Stätte leben, die er für uns vorbereitet hat. Und wenn ihr den Herrn Jesus Christus nicht kennt, könnt ihr ihn durch einen einfachen Akt des Glaubens erkennen, indem ihr ihn in euer Leben bittet - denjenigen, der gelebt hat, gestorben ist und wieder für euch auferstanden ist. Bekennt eure Sünde und nehmt ihn als euren Herrn und Erretter an.

Und diejenigen unter euch, die Christen sind - und ich spreche hier auch mich selbst an -, möchte ich noch einmal daran erinnern, dass wir Investitionen tätigen müssen, die für die Ewigkeit sind. Diese ganze Sache hier wird vergehen. Diese ganze Sache hier wird zerstört werden. Und nur das, was wir in die Ewigkeit investiert haben, wird überleben, wird bewahrt werden. Und ich bitte einfach Gott, mein Bekenntnis zu erneuern, Investitionen in die Ewigkeit zu tätigen, mit allem, was ich habe ... mit allem, was ich habe - Besitztümer, Ressourcen, Fähigkeiten, Zeit, allem.

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