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Ich möchte euch jetzt bitten, das Wort Gottes in Matthäus Kapitel 25 aufzuschlagen. Wir werden heute damit beginnen, uns mit einem der großartigsten Gleichnisse der ganzen Schrift zu beschäftigen, dem Gleichnis der Talente. Es ist ein Gleichnis über die Tragödie vergeudeter Chancen.

Wisst ihr, die Schrift fordert uns auf, geistliche Chancen voll auszuschöpfen. Vom Anfang der Schrift bis zum Ende werden wir dazu aufgefordert, das Beste aus unseren Privilegien zu machen. Im Buch „Prediger“ werden wir daran erinnert, unser Brot übers Wasser zu senden, dann werden wir es nach langer Zeit wiederfinden. Mit anderen Worten sollen wir es wegwerfen und es wird zu uns zurückkehren. Wir werden daran erinnert, am Morgen unsere Samen zu säen und am Abend unsere Hand nicht ruhen zu lassen, „denn du weißt nicht, ob dieses oder jenes gedeihen wird.“ Anders ausgedrückt sollten wir lieber jede Gelegenheit nutzen, denn wir wissen, dass jede verpasste Gelegenheit vergeudet sein könnte.

Und wir erinnern uns, dass uns in Sprüche 10, 5 gesagt wird: „Wer im Sommer sammelt, ist ein kluger Sohn, wer aber in der Ernte schläft, ist ein Sohn, der Schande macht.“ Ihr solltet euch lieber bevorraten, solange ihr es könnt, ihr solltet lieber ernten, solange es etwas zu ernten gibt.

In Psalm 69,14 heißt es: „Ich aber bete zu dir, o HERR, zur angenehmen Zeit.“ In Jesaja 55,6 lesen wir: „Sucht den HERRN, solange er zu finden ist; ruft ihn an, während er nahe ist!“ In Jeremia Kapitel 8,7 heißt es: „Selbst der Storch am Himmel kennt seine bestimmten Zeiten; Turteltaube, Schwalbe und Kranich halten die Zeit ihrer Wiederkehr ein; aber mein Volk kennt die Rechtsordnung des HERRN nicht.“ Jeremia sagt hier, dass die Tiere – die Vögel – wissen, wann sie wo sein sollten und wie sie sich zur vorherbestimmten Zeit um sich selbst kümmern sollten, und das ist mehr, als man von manchen Menschen behaupten kann.

In Psalm 95 lesen wir in Versen 6-8: „Kommt, laßt uns anbeten und uns beugen, laßt uns niederfallen vor dem HERRN, unserem Schöpfer! Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Schafe seiner Hand. Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.“ Heute, zu der vorherbestimmten Zeit, der angenehmen Zeit, der passenden Zeit, der privilegierten Zeit.

Derselbe Gedanke wird in Hebräer Kapitel 3 wiederholt: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.“ Und in 2. Korinther 6,2 sagt Paulus: „Siehe, jetzt ist die angenehme Zeit; siehe, jetzt ist der Tag des Heils.“

Und selbst unser Herr Jesus forderte uns auf, jeden Moment voll auszuschöpfen, das Beste aus unseren geistlichen Privilegien und geistlichen Chancen zu machen. In Johannes 12,35-36 sagte er: „Noch eine kleine Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht noch habt, damit euch die Finsternis nicht überfällt! Denn wer in der Finsternis wandelt, weiß nicht, wohin er geht. Solange ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Kinder des Lichts werdet.“ Hier werden wir wieder dazu aufgerufen, unsere geistlichen Chancen zu nutzen.

Auf der eher weltlichen Seite gab John Greenleaf Whittier, als er das bekannte Gedicht „Maud Müller“ schrieb, uns das Reimpaar, an das die meisten von uns sich erinnern, nämlich: „Es gibt nichts Traurigeres zu sagen oder zu schreiben als dies: Es hätte sein können.“[1] Vergeudete Chancen.

Das ist das Thema des Gleichnisses in unserem Text. Lasst es uns betrachten; lest bitte leise mit, während ich euch den Text vorlese, dann werdet ihr die Botschaft sehen.

„Denn es ist wie bei einem Menschen, der außer Landes reisen wollte, seine Knechte rief und ihnen seine Güter übergab. Dem einen gab er fünf Talente, dem anderen zwei, dem dritten eins, jedem nach seiner Kraft, und er reiste sogleich ab.

Da ging der hin, welcher die fünf Talente empfangen hatte, handelte mit ihnen und gewann fünf weitere Talente. Und ebenso der, welcher die zwei Talente [empfangen hatte], auch er gewann zwei weitere. Aber der, welcher das eine empfangen hatte, ging hin, grub die Erde auf und verbarg das Geld seines Herrn.

Nach langer Zeit aber kommt der Herr dieser Knechte und hält Abrechnung mit ihnen. Und es trat der hinzu, der die fünf Talente empfangen hatte, brachte noch fünf weitere Talente herzu und sprach: ‚Herr, du hast mir fünf Talente übergeben; siehe, ich habe mit ihnen fünf weitere Talente gewonnen.‘ Da sagte sein Herr zu ihm: ‚Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn!’

Und es trat auch der hinzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach; ‚Herr, du hast mir zwei Talente übergeben; siehe, ich habe mit ihnen zwei andere Talente gewonnen.‘ Sein Herr sagte zu ihm: ‚Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn!’

Da trat auch der hinzu, der das eine Talent empfangen hatte, und sprach: ‚Herr, ich kannte dich, daß du ein harter Mann bist. Du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du das Deine.’ Aber sein Herr antwortete und sprach zu ihm: ‚Du böser und fauler Knecht! Wußtest du, daß ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? Dann hättest du mein Geld den Wechslern bringen sollen, so hätte ich bei meinem Kommen das Meine mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben werden, damit er Überfluß hat; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis. Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein.‘“

Wir werden dieses Gleichnis in zwei Predigten behandeln, weil wir seine großartige, tiefschürfende Botschaft sorgfältig studieren müssen.

Die einfache, alles umspannende Botschaft, ist die Tragödie vergeudeter Chancen. Wie ihr wisst, war unser Herr dabei, eine Frage der Jünger zu beantworten. Und die Frage lautet: „Wann wirst du kommen? Wann wirst du kommen?“ Er hat das in Kapitel 24, Verse 36, 42, 44 und 50 und dann Kapitel 25,13 bereits fünfmal gesagt; fünfmal hat er gesagt: „Niemand kennt den Tag oder die Stunde.“ Mit anderen Worten wird der genaue Tag und die Stunde meines Kommens nicht offenbart. Er nannte ihnen Anzeichen des Zeitraums vor seiner Wiederkunft. In Kapitel 24 beschrieb er die Wehen, die das Reich Gottes einleiten würden. Er diskutierte das Zeichen des Menschensohnes am Himmel. Er sprach über die Gefahr und Verführung und das Böse während des Zeitraums der großen Drangsal. Er sagte, es würde so schnell geschehen, dass diejenigen, die zu Beginn dieser Zeit am Leben waren, auch noch das Ende dieser Zeit erleben würden, es würde so schnell geschehen ... wenn sie nicht in dem Inferno getötet würden. Er gab ihnen allerlei Details über die Ereignisse, die um seine Wiederkunft herum stattfinden würden, kurz davor, aber er sagte ihnen nicht den genauen Tag und den genauen Moment.

Er wird ihnen nicht sagen, welche Generation das ereilen wird. Er wird ihnen nicht sagen, in welchem Jahrhundert oder welchem Zeitalter oder welcher Periode das geschehen wird. Und er wird nicht einmal denjenigen, die am Leben sind, wenn die Zeichen beginnen, den genauen Zeitpunkt seiner Wiederkunft verraten, weil er will, dass alle Menschen in Erwartung seiner Wiederkunft leben, damit jeder Mensch ständig bereit ist. Wenn etwas wie die Wiederkunft Christi geschehen wird, wir aber den Zeitpunkt nicht kennen, dann sind wir gezwungen, jederzeit bereit zu sein, nicht wahr? Die Tatsache, dass der Zeitpunkt von Jesu’ Wiederkehr unbekannt ist, die plötzliche, unerwartete, überraschende Realität dieser Wiederkehr, ist das, was alle Menschen dazu veranlasst, danach zu streben, bereit zu sein – weil es in ihrer Generation geschehen könnte. Deshalb hat der Herr alle Menschen dazu aufgefordert, bereit zu sein. Und die Aufforderung entsteht dadurch, dass er den genauen Tag und die genaue Stunde nicht benennt, damit wir jederzeit bereit sein müssen.

Unser Herr will die Jünger und uns zwingen, zu verstehen, dass wir bereit sein müssen. Er wird zu einer Stunde kommen, da wir es nicht meinen. Er kommt, wenn keiner es weiß. Und wir alle müssen bereit sein. In Kapitel 25 fordert er sie zu ständiger Bereitschaft auf, nachdem er ihnen fünf Mal gesagt hat, dass der Zeitpunkt seiner Wiederkunft unbekannt ist. Und er tut dies anhand von zwei Gleichnissen: das Gleichnis von den zehn Jungfrauen in den Versen 1 bis 12 und das Gleichnis der Talente in den Versen 14 bis 30. Beide verfolgen prinzipiell dieselbe Absicht, dasselbe Argument. Sie verdeutlichen dieselbe Botschaft, nämlich die, bereit zu sein … bereit zu sein. Beides sind sehr wichtige Gleichnisse. Bitte beachtet, dass Vers 13 die beiden Gleichnisse miteinander verbindet. Das Gleichnis der Jungfrauen war ein Gleichnis über Bereitschaft. Und am Ende jenes Gleichnisses sagt Jesus „Darum wacht!“, und das „darum“ verbindet es mit dem Gleichnis der Jungfrauen, „denn ihr wißt weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommen wird.“ Dann beginnt Vers 14: „Denn es ist wie bei einem Menschen, der […] reisen wollte“, und das führt uns direkt zum nächsten Gleichnis, das auch in Vers 13 zusammengefasst ist. Vers 13 ist also quasi die Brücke zwischen den beiden. Das „darum“ leitet den Übergang ein und das „denn“ verbindet Vers 14 wieder damit. Da der genaue Moment der Wiederkunft des Herrn also unbekannt ist, müssen wir ständig bereit sein.

Das Gleichnis der zehn Jungfrauen und das Gleichnis der Talente unterscheiden sich auf gewisse Weise. Beides sind Gleichnisse über Bereitschaft. Erinnert ihr euch an das letzte? Es gab zehn Jungfrauen, von denen fünf bereit waren, als der Bräutigam kam, weil sie Öl in ihren Lampen hatten; fünf waren nicht bereit, weil sie keines hatten. Jeder wartete, aber nur fünf von den zehn waren bereit, um zur Hochzeitsfeier hineinzugehen. Der Sinn dieses Gleichnisses bestand darin, über Bereitschaft zu reden, darüber, vorbereitet zu sein. Und das Gleichnis betonte das Warten … warten auf den kommenden König, hoffen auf die Ankunft des Herrn, Erwartung seiner Wiederkehr. Die Betonung lag auf dem Warten. Die Betonung lag auf dieser inneren Einstellung, dem Herzen, das sich nach der Wiederkunft des Herrn sehnt. Das Gleichnis der Talente legt die Betonung nicht auf das Warten, sondern auf das Arbeiten … auf das Arbeiten. Während wir warten und hoffen und Ausschau halten, sollen wir dienen. Und das ist es, was das Gleichnis der Talente betont. Gemeinsam stellen diese beiden Gleichnisse für uns eine meisterhafte Balance des Lebens in Erwartung der Wiederkunft Christi dar.

Wir warten auf die Wiederkunft Christi nicht nur hoffnungsvoll, wie Jungfrauen oder Brautjungfern, die darauf warten, dass die Hochzeitsfeier beginnt und nichts zu tun haben, herausgeputzt sind und wie bestellt und nicht abgeholt dasitzen und einfach darauf warten, dass es beginnt. Das wäre eine unausgewogene Erwartung. Aber während wir Ausschau halten und hoffen und warten, arbeiten wir auch, dienen wir auch, machen wir das Beste aus den sich uns bietenden Chancen und unserer Haushalterschaft und verherrlichen genau die Rolle, die Gott uns gegeben hat, um ihm zu dienen. Und wenn eines dieser Dinge überbetont wird oder abhandenkommt, gerät die Erfahrung des Christen aus dem Gleichgewicht. Menschen, die nicht mehr auf die Wiederkunft Christi hoffen, sondern all ihre Zeit damit verbringen, in der Welt zu arbeiten, haben eine Perspektive verloren, die für das Gleichgewicht wichtig ist. Und Menschen, die immer nur Ausschau halten und warten und denen die Arbeit unwichtig ist, haben auch einen sehr wichtigen Teil dieses Gleichgewichts verloren … ein sehr wichtiges Gleichgewicht.

Erinnert ihr euch an die Gemeinde in Thessalonich, an die Paulus in seiner zweiten Epistel schreibt und denen er mitteilten musste: „Seht, manche unter euch sind so mit dem Kommen Christi beschäftigt, dass ihr nichts tut, dass ihr keinen Lebensunterhalt verdient, sondern nur wie Wichtigtuer herumrennt. Ihr solltet euch lieber wieder an die Arbeit machen.“ Es gibt ein Gleichgewicht. Andererseits hatten manche Menschen zur Zeit von Petrus, wie er schreibt, anscheinend gerade entschieden, dass Jesus nie zurückkehren würde, sodass sie alles in das Hier und Jetzt investieren würden. Und er sagt: „Einen Moment mal. Es mag Spötter geben, die fragen, wo die Verheißung seiner Wiederkunft ist, aber das sind Narren, denn er wird kommen und er wird wie ein Dieb in der Nacht kommen ... ihr solltet also lieber darauf vorbereitet sein.“ Es gibt hier ein Gleichgewicht – nicht nur beobachten und warten und gar nicht arbeiten einerseits oder nur arbeiten und gar nicht beobachten und warten andererseits. Da wir also weder den Moment noch die Stunde kennen, halten wir jederzeit Ausschau, aber wir arbeiten auch. Und das ist das Gleichgewicht.

Ein gutes Beispiel für ein ausgewogenes christliches Leben sind die Brautjungfern, die Öl hatten. Sie hatten die erforderliche innere Gnade. Das Öl repräsentierte ein verwandeltes Wesen, eine erlöste Seele, ein verändertes Leben. Sie hatten die notwendige Gnade in ihrer Seele. Und das Gleichnis der Talente illustriert die Tatsache, dass wahre Gläubige die notwendige Gnade durch ein Leben des Dienstes bekunden. Einerseits habt ihr also heilbringende Gnade, andererseits habt ihr deren Produkt in Form eines Lebens des Dienstes. Das ist ausgewogenes christliches Leben. Wir sitzen nicht nur herum und warten und wir arbeiten auch nicht nur einfach. Wir arbeiten und wir warten, wir hoffen und wir dienen. Wahrer errettender Glaube ist Glaube, der handelt. Ist es nicht das, was Jakobus in Kapitel 2 sagt? Glaube ohne Werke ist was? Er ist tot. Das Gleichnis betont also die Bereitschaft. Nicht Bereitschaft im Sinne von Ausschau halten, sondern Bereitschaft im Sinne von Dienen. In diesem Gleichnis geht es um die äußerliche Manifestation, während es in dem anderen Gleichnis um die innere Gnade geht.

Ich möchte hier nur eine kurze Anmerkung machen. Manche von euch fühlen sich vielleicht dazu bewegt, dieses Gleichnis mit dem in Lukas 19,11-27 zu vergleichen, dem Gleichnis von den anvertrauten Pfunden. Sie sind nicht identisch. Jenes wurde von unserem Herrn etliche Tage früher erzählt und ist ebenso anders, wie es ähnlich ist; verwechselt die beiden also nicht miteinander. Es ist ein völlig anderes Gleichnis.

Die Botschaft, die wir bei der Betrachtung dieses Gleichnisses verstehen wollen, ist die über vergeudete Chancen. Wir befinden uns in einer Phase des Wartens auf die Wiederkunft des Herrn. Aber es ist nicht nur eine Zeit des Wartens, es ist auch eine Zeit, in der wir Chancen nutzen und das Beste aus unseren Privilegien machen sollten. Und das ist die Botschaft.

Was müssen wir also über geistliche Chancen wissen? Bei der Betrachtung dieses Gleichnisses müssen wir vier Dinge wissen. Wir müssen die Verantwortung kennen, die uns übertragen wird, unsere Reaktion darauf, die Abrechnung, die uns erwartet, und die Belohnung, die wir bekommen. Das sind die Dinge, die wir wissen müssen, wenn wir darauf warten, unsere Chancen zu nutzen. Und sie alle finden sich in dieser Geschichte … ein wirklich wunderbares Gleichnis.

Lasst uns mit der Verantwortung anfangen, die uns übertragen wird. Geht einmal zu Vers 14. In einigen englischen Bibeln findet ihr vielleicht in Kursivschrift eingefügt „denn das Reich der Himmel ist …“. Und das wurde eingefügt, weil es impliziert wird. Es steht nicht im Originaltext, weil es in Vers 1 stand. Und da beide Gleichnisse miteinander verknüpft sind, ist es offensichtlich, dass er immer noch über dieselbe Sache spricht. Es gibt sogar nicht einmal ein richtiges Verb am Anfang des Satzes; es ist irgendwie nur ein verkürzter Satzteil. Man könnte also „denn es ist wie“ einfügen und dann würdet ihr sagen „Nun, was ist dieses ‚es‘“? Und ihr müsstet sagen, es ist das Reich der Himmel, warum sollte man also nicht einfach sagen, das Reich der Himmel ist wie …? Er spricht hier also über das Reich der Himmel. Es ist ein direkter Übergang vom vorherigen Gleichnis, in dem er über das Reich der Himmel sprach, wie Kapitel 25,1 zeigt. Das Reich Gottes wird also mit diesen beiden Gleichnissen verglichen, von denen dieses das zweite ist und deshalb wiederholt er den Ausdruck „das Reich der Himmel“ nicht.

Ich möchte an dieser Stelle innehalten und etwas sagen, das ihr, meiner Meinung nach, unbedingt verstehen müsst. Es gibt Gleichnisse über das Reich Gottes. Das Reich Gottes ist der Einflussbereich, in dem Gott durch Gnade und Heil durch Christus regiert. Das Reich Gottes ist der Einflussbereich von Gottes Herrschaft in Christus. Okay? Seine Herrschaft, sein Bereich.

Gleichwohl möchte ich, dass ihr eure Aufmerksamkeit auf etwas richtet, das euch helfen wird, auf eine Interpretationshilfe für die Evangelien. Wann immer das Reich der Himmel erwähnt wird, ist damit eins von zwei Dingen gemeint. Manchmal wird der Begriff „Reich der Himmel“ für den exklusiven, inneren, unsichtbaren, wahren Leib erlöster Menschen verwendet. Okay? Das wahre Reich Gottes, das wahre Reich Gottes. So wird es zum Beispiel in Matthäus 18,3 verwendet: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen.“ Er redet hier von Bekehrung und Einlass und niemand wird eingelassen, wenn er sich nicht wirklich bekehrt hat. Hier bezieht er sich also auf das Reich der Himmel im reinsten Sinne, im unsichtbaren Sinne, im inneren Sinne, im wahren Sinne, insofern, als dass es die Erlösten, die wahrhaftig Erlösten, die wirklich Erretteten sind.

Dasselbe sehen wir in Matthäus 25,34. Übrigens sind das nur Beispiele; es gibt viele Stellen, an denen er zu denen, die vom Vater gesegnet sind, sagt: „Erbt das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt.“ Und dort bezieht sich das „Reich“ auf den Ort, der für die wahrlich Erlösten vorbereitet wurde.

Wenn ihr also die Evangelien durchlest und den Ausdruck „Reich der Himmel“ seht oder „Reich Gottes“, sollt ihr wissen, dass es sich oft auf das unsichtbare Reich beziehen kann und bezieht; das Reich ist also unsichtbar, weil es ein geistliches Reich ist, das von denen bewohnt wird, die wirklich wiedergeboren sind. Sie sind unsichtbar. Mit anderen Worten können wir nicht sehen, wer in diesem Reich ist. Wir können nicht in die Herzen der Menschen sehen.

Andererseits bezieht sich das „Reich der Himmel“ manchmal auf das sichtbare Reich, das äußerliche Reich, das Reich, das aus Menschen besteht, die sich mit Christus identifizieren … manche sind echt und manche falsch, nicht wahr? In Matthäus 13 ist das Reich Gottes zum Beispiel wie Weizen und Unkraut. Das Reich Gottes ist wie ein Schleppnetz voller Zeug, das vom Meeresgrund hochgebracht wurde, manches davon ist Fisch, den man behält, und anderes ist Müll, den man wegwirft. Das Reich Gottes besteht aus Erde. Manche ist fruchtbar und andere ist unfruchtbar. Manchmal beziehen die Evangelien sich also auf das Reich Gottes im äußerlichen, organisatorisch sichtbaren Sinn und manchmal auf das Reich als Organismus, im inneren, unsichtbaren Sinn. Und ihr müsst das wissen, wenn ihr euch mit diesem Gleichnis beschäftigt, damit ihr es richtig deuten könnt.

Im Fall der Jungfrauen war das Reich Gottes wie zehn Jungfrauen. Wir stellten fest, dass fünf von ihnen echt waren und fünf von ihnen falsch, nicht wahr? Fünf hatten innere Gnade, fünf von ihnen hatten sie nicht. Deshalb stellte das Reich Gottes dort die Echten und die Unechten im organisierten, äußerlich sichtbaren Reich Gottes dar, und das gilt auch für dieses Gleichnis.

Lasst euch davon nicht schockieren. Lasst euch davon nicht verwirren. Wir tun dasselbe mit dem Wort „Gemeinde“. Manchmal, wenn wir von der Gemeinde sprechen, meinen wir damit die wahrhaft Erlösten, nicht wahr? Aber wenn wir sagen, etwas in der Gemeinde ist heutzutage nicht in Ordnung, könnten wir über eine Mischung aus Dingen in der Gemeinde sprechen, die echt und unecht sind. Dasselbe gilt in Bezug auf die Verweise unseres Herrn auf das Reich Gottes. In diesem Fall spricht er, wie bei den zehn Jungfrauen, von den Echten und Unechten. Aber er spricht über das Reich Gottes. Er spricht nicht über Heiden, er spricht nicht über moralisch verkommene Menschen, die Christus leugnen, die Gott leugnen, die nichts mit seiner Gemeinde oder seinem Reich oder seinem Namen zu tun haben wollen. Er spricht über zwei Arten von Knechten – diejenigen, die ihre Chance nutzen, und diejenigen, die sie vergeuden. Aber beide von ihnen geben sich als Diener des Herrn aus. Wir befinden uns hier also im Rahmen des Reiches Gottes im äußerlichen, weit gefassten, sichtbaren Sinne.

Dieses Reich ist also wie ein Mensch, der außer Landes reist, der auf eine lange Reise geht. Wisst ihr, man stieg damals nicht einfach in ein Flugzeug und flog dann ans Ziel und kam am Ende der Woche zurück. In jenen Tagen konnte man ein oder zwei Jahre weg sein. Er könnte lange Zeit weg sein, Monate vielleicht. Das war also sehr üblich. Und er macht sich auf den Weg. Er ruft seine Knechte herbei und übergibt ihnen seine Güter. Das gibt uns den Hintergrund.

Hier betrachten wir das Reich Gottes und das Reich ist voll von unterschiedlichen Knechten. Das ist ein häufiges Bild. Ich wünschte, ich könnte es besser verständlich machen oder die Botschaft zumindest einer größeren Gruppe als unserer Gemeinde vermitteln, weil ich denke, dass so viele Menschen das missverstehen. Die sichtbare Gemeinde, das äußerliche Reich Gottes, ist voller Vielfältigkeit. Es ist das Senfkorn aus Matthäus 13, das zu einem Busch heranwächst, der riesig und so überproportional ist, dass die Vögel darin ihre Nester bauen und wohnen können. Es ist ein Netz voller Fische, die behalten werden, und Müll, der entsorgt wird. Es ist wie Weizen und Unkraut. Es ist wie Jungfrauen mit Öl und Jungfrauen ohne Öl. Es ist wie zwei Häuser, eines mit einem Fundament und eines ohne Fundament. Es ist wie zwei Pfade und zwei Pforten. Mit anderen Worten wird das Reich Gottes immer das Echte und das Unechte enthalten, sei es zur Zeit unseres Herrn, jetzt oder sogar zur Zeit der großen Drangsal. Wir wissen, dass die Zeit, die in dieser Predigt spezifisch diskutiert wird, die Zeit der Drangsal unmittelbar vor der Rückkehr Christi ist. Und selbst zu jener Zeit wird es Jungfrauen ohne Öl geben und Knechte, die ihre Chancen vergeuden. Es wird Häuser ohne Fundament geben. Es wird Unkraut geben, das zwischen dem Weizen wächst. Es wird Müll geben, der im Netz gefangen wird. Es wird unfruchtbaren Boden geben. Es wird Menschen auf einem breiten Pfad geben, die durch eine breite Pforte getreten sind und dachten, sie würden in den Himmel kommen, aber nicht dorthin kommen. Das wird es immer geben, jene Art der aktiven und passiven Täuschung. Und es wird in all jenen Leuten gipfeln, die am Ende sagen: „Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht“ etc. Und er antwortet: „Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!“

Wir müssen also verstehen, dass es im Reich immer diese Kombination geben wird ... es gibt immer diese Kombination, sofern der Herr nicht spezifisch über das unsichtbare, innere, geistliche Reich für die wahrhaftig Erlösten spricht. Aber in diesem Fall ist es der allgemeine Sinn, den er vor Augen hat.

Hier ist also das Bild. Der Mann hat viele Knechte, eine Menge Leute, die zu ihm gehören. Ihre innere Einstellung wird sich hier und jetzt zeigen. Und es gibt heutzutage eine Menge Leute im Reich Gottes, viele Leute, die heutzutage quasi unter der Herrschaft Christi stehen, in seiner Gemeinde, unter der Autorität der von Christus ernannten Führer und Ältesten und Pastoren. Und wenn wir sie angesichts dieses Gleichnisses betrachten, können wir den Vergleich sehen zwischen denen, deren Herzen mit Gott im Reinen sind und jenen, bei denen das nicht zutrifft.

Passt bitte auf, was jetzt geschieht. „Er ruft seine Knechte.“ Und dadurch verstehen wir besser, dass dies die Menschen im Reich Gottes sind. Er kennt sie, er versteht sie, sie kennen ihn, es gibt einen gewissen Grad der Vertrautheit dort, ganz so, wie Judas ein Diener Christi war, ihm nachfolgte, ein Jünger war, alles mitmachte und so weiter. Die Gemeinde wird immer solche Leute haben.

Und er übergibt ihnen seine Güter. Er wird lange genug weg sein und er muss mit der Wirtschaft Schritt halten. Er muss also weise investieren. Er muss eine Ernte einbringen. Er muss dafür sorgen, dass für alles gesorgt wird.

Das griechische Wort für „Knecht“ hier lautet doulos und wir sollten hier nicht vergessen, dass ein Knecht im Sinne von doulos hier nicht unbedingt ein Sklave des niedrigsten Ranges ist, irgendeine Person, die zu nichts gut ist, außer irgendetwas aufzuheben oder zu holen. Jemand, der mit einem Lendenschurz bekleidet herumlief und einen IQ von 75 hatte – das ist nicht die Art von Mensch, mit der wir es hier zu tun haben. Wenn ihr das Wort „Knecht“ seht, könnte man das auch als „Angestellter“ übersetzen. Das hier waren Menschen, die Künstler und (Kunst)Handwerker und begnadete Landwirte waren, die einen guten Geschäftssinn hatten, gut mit Zahlen umgehen und gut handeln konnten und gute Mathematiker waren. Solche Menschen, die quasi alles beherrschten, würden problemlos irgendwo in die Dienststruktur eines Anwesens wie diesem hier passen, und wenn ein Mann verreiste, übergab er diesen Menschen, die vertrauenswürdige, fähige Knechte waren, einen gewissen Teil seiner Güter, damit sie ihm in seiner Abwesenheit eine Rendite einbringen konnten. Das war nicht unüblich. Sie waren Verwalter, die das Geld, Vermögenswerte und Ressourcen zum Vorteil des Herrn einsetzten, und diesen Gewinn würden sie ihm bei seiner Rückkehr übergeben. Und genau das geschieht.

Er übergibt ihnen also seine Güter. Er teilt sie auf. Bitte achtet hier auf Vers 15; darin sehen wir, welche Verantwortung wir haben. „Dem einen gab er fünf Talente, dem anderen zwei, dem dritten eins, jedem nach seiner Kraft, und er reiste sogleich ab.“

Er kennt die Begabung seiner Knechte, er kennt ihre Fähigkeiten. Also teilt er ihnen das zu, wonach sie seiner Meinung nach vernünftig mit umgehen können.

Dem ersten gibt er fünf Talente. Dem zweiten zwei, dem dritten eins. Das ist nur eine Illustration. Die Zahlen könnten anders sein, aber sie illustrieren hoch und niedrig und irgendwo in der Mitte.

Ihr müsst wissen, was hier mit „Talent“ gemeint ist. Im Deutschen wird es in gewisser Weise verwendet, um von den Fähigkeiten einer Person zu sprechen. Aber es bezog sich hier auf ein Gewicht … es bezog sich auf ein Gewicht, wie eine Waage. Deshalb wird in Offenbarung 16 von einem Hagel mit zentnerschweren (griech. talantiaios) Steinen gesprochen. Es war ein bestimmtes Gewicht.

Der Wert eines Talents hing jeweils davon ab, ob es aus Gold war – dann wäre der Wert sehr hoch, astronomisch hoch bei fünf Talenten Gold – oder ob er aus Silber war - dann wäre es um einiges weniger -, oder ob es Kupfer war, was wieder um einiges weniger wert war als Silber. Wahrscheinlich ist es am besten, von Silber auszugehen, weil das Wort, das in Vers 18 für „Geld“ verwendet wird, ein Wort ist, das häufig für Silbermünzen verwendet wird.

Der Mann will also verreisen. Passt jetzt gut auf, was er tut.

Er gibt ihnen eine gewisse Menge Münzen. Er hat sie vielleicht eingesackt und in seiner Buchhaltung erfasst, vielleicht auch nicht, aber er hat ihnen quasi einen Sack mit Münzen übergeben. Ein Mann erhielt einen Sack, der fünf Talente wog, der nächste einen, der zwei Talente wog, und der dritte einen, der ein Talent wog. Dahinter steckte der Gedanke, dass sie das Geld investieren und einen Gewinn erzielen sollten. Erweist euch als treue Verwalter, darum ging es. Es war nicht wichtig, wie hoch der Geldwert war. Das können wir nicht wirklich berechnen, da wir nicht wissen, aus welchem Metall die Münzen waren. Wir wissen nicht genau, was für Münzen es waren. Wichtig ist nur, zu sehen, was sie damit taten.

Achtet einmal auf Vers 15, der den Schlüssel zu der ganzen Angelegenheit enthält. „Er [gab ...] jedem nach seiner Kraft, und er reiste sogleich ab.“ Die Fähigkeit oder Kraft eines jeden Mannes bestimmte, was er erhielt. Manche Menschen waren besser in der Lage, mit großen Mengen Geld umzugehen, als andere Menschen. So war das einfach. Also teilte er das Geld zu. Einer erhielt fünf, der nächste zwei und der letzte ein Talent.

Wenn ihr das Gleichnis betrachtet, ist es offensichtlich, dass der Herr hier unser Herr Jesus Christus ist. Und die Reise, die er antritt, ist die Rückkehr des Herrn in den Himmel, wo er jetzt ist. Wir sind jetzt die Manager. Und wir haben quasi verschiedene Säcke mit Münzen erhalten. Und die sollen wir verwenden, um unseren Glauben zu verwirklichen und zu dienen, wie Gott das von uns erwartet, während er weg ist – bis Christus wiederkehrt. Nicht alle von uns haben dieselbe Menge erhalten. Das müsst ihr verstehen. Nicht alle Menschen sind gleich. Jeder wurde anders geschaffen, mit anderen geistigen Fähigkeiten, anderen verbalen Fähigkeiten, unterschiedlichen Befähigungen, Talenten und Begabungen. Und dazu kommt, dass jeder von uns, zusätzlich zu dem, wie wir von Gott geschaffen wurden, unterschiedlichen Chancen, Privilegien, Lehrern und Jüngerschaftsprozessen ausgesetzt war. Das ist ein sehr breites Spielfeld. Es gibt Leute, die zahlreiche Doktortitel von Theologischen Hochschulen haben. Andererseits gibt es Christen, die so gut wie gar nichts über das Evangelium wissen. Ihr Glaube kam vielleicht durch einen Missionar irgendwo und sie leben in einer sehr primitiven Kultur und haben nie viel mehr als das gehört. Vielleicht verfügen sie nur über sehr wenig Bildung und andere Menschen kämpfen vielleicht mit geistigen oder emotionalen Einschränkungen.

Ich meine, jeder von uns ist anders. Und das ist von Gott so gewollt. Es ist okay, eine Eins zu sein, wenn ihr eine Eins seid. Es ist okay, eine Zwei zu sein, wenn ihr eine Zwei seid oder eine Fünf, wenn ihr eine Fünf seid. Ich meine, so hat Gott es schließlich geplant. Es ist ein Bild … ein Bild von geistlicher Fähigkeit und geistlichen Privilegien und geistlicher Verantwortung und geistlichen Chancen.

Und in der Geschichte wird der Knecht, der seinen Herrn wirklich liebt, sagen: „Das ist meine Chance, ihm zu zeigen, wie sehr ich ihn liebe. Das ist meine Chance, meine Zeit und Energie und Gedanken und Arbeit wirklich darein zu investieren, ihm etwas von dem zurückzugeben, was er mir gegeben hat. Das ist meine Chance, ihm zu zeigen, dass er recht hatte, mir zu vertrauen, sein Vertrauen in mich zu rechtfertigen. Ich will seine Erwartungen erfüllen.“

Das würde an das edelste Motiv im Herzen eines liebenden Knechtes appellieren. Das wäre wirklich etwas, das er für seinen Herrn würde tun wollen, dem er so viel schuldete. Und das ist es, worum es hier geht. Der Herr gibt Menschen in seinem Reich, in seiner Gemeinde, allerlei verschiedene Fähigkeiten und Chancen. Und die Frage ist, was sie mit diesen Chancen tun.

Talente in unseren Taschen, das Talent, das wir bei uns führen, der Sack mit Münzen, den wir tragen, würde zum Beispiel die Lehre einschließen. Wie viel Lehre haben wir empfangen? Wie viel Chancen, zuzuhören, gemischt mit unseren von Gott gegebenen und von Gott geschaffenen intellektuellen und emotionalen Neigungen, Fähigkeiten und Gaben? Und wie viel Gelegenheit zur Gemeinschaft? Und wie viel Gelegenheit für geistlichen Nutzen und Erkenntnisse? Und wie viel Gelegenheit für Segen? Und wie viel haben wir von all dem erhalten was das Reich Gottes bietet? Das ist unser Sack, gemischt mit unseren von Gott gegebenen Fähigkeiten.

Seien wir doch ehrlich, ihr kommt zur Grace Church und wenn wir jeden hier einem IQ-Test unterziehen würden, würden wir feststellen, dass das Intelligenzniveau sehr unterschiedlich ist. Die meisten von uns hätten mehr oder weniger normale Werte. Aber es gibt eine breite Palette. Und manche Leute, die hören, was ich sage, und sich ganz am unteren Ende befinden, werden nur einen gewissen Teil davon verstehen, andere, am ganz oberen Ende, die hören, was vor sich geht, und lesen und studieren, werden deutlich mehr verstehen. Und wir sind alle an irgendeinem Punkt in der Mitte. Mit der uns von Gott gegebenen Fähigkeit, die er souverän vorherbestimmt hat, sind wir in der Lage, sofern diese Fähigkeit nicht durch Drogen oder Alkohol oder etwas anderes Derartiges zerstört wurde, diese Fähigkeit zu nutzen, um das zu verstehen, was Gott uns gibt und dieses geistliche Privileg voll auszuschöpfen, um ihm entsprechend viel zurückzugeben.

Ich sage euch, diejenigen unter uns, die das Privileg hatten, hier in diesem Land und dieser Gemeinde zu sein, haben einen schweren Sack. Das haben wir wirklich. Denkt nur einmal darüber nach. Es gibt neu bekehrte Christen an verschiedenen Orten in unserem eigenen Land und in anderen Teilen der Welt, die so wenig wissen, dass es wirklich verblüffend ist. Ich meine, wir sind hier soweit fortgeschritten mit so vielen Chancen und so vielen Vorteilen. Und diejenigen unter uns, die in diese Gemeinde kommen, haben quasi so einen schweren Geldsack erhalten. Und der unterscheidet sich gewiss, denn wie ich bereits sagte, haben wir unterschiedliche Fähigkeiten, Talente anzunehmen und zu nutzen. Aber alle von uns in der sichtbaren Gemeinde, die sich als Diener des Herrn betrachten, sei es echt oder nicht, haben diese Privilegien erhalten. Und ihr habt das Privileg, das Wort Gottes zu hören, gelehrt zu werden, Menschen zu treffen, die den Herrn lieben, und mit dem Herrn zu wandeln. Es gibt einige Christen, die nur in ihrer Familie oder nur in ihrer Nachbarschaft Christen sind. Es gibt Menschen auf der Welt, die die einzigen Christen in ihrer Stadt sind, soweit sie wissen. Und der Unterschied zwischen den fünf, zwei und dem einen Talent ist ein von Gott gegebener Unterschied. Gott hat euch hierher geführt, um euren Sack hier zu füllen. Und Gott hat euch die Chance gegeben, das zu sein, was er für euch vorgesehen hat. Und er wird euch genau das geben, was ihr gemäß eurer Kraft und euren Fähigkeiten haben solltet. Ich meine, er wird einer Fünf nicht eins geben und wird einer Eins nicht fünf geben. Wenn er einer Fünf ein Talent gäbe, würde ihn das frustrieren. Wenn er einer Eins fünf Talente gäbe, würde ihn das verrückt machen. Er teilt es aus, wie es in Römer 12 heißt, er gibt uns verschiedene Gnadengaben gemäß der uns verliehenen Gnade und in Übereinstimmung mit dem Glauben.

Bitte beachtet auch, dass Fünf seine Talente verdoppelte, ebenso wie Zwei. Ihr sagt: „Ist das nicht großartig? Das ist ein Gewinn von 100%.“ Das ist es wirklich. Es ist ein gleiches Maß an Treue, aber nicht ein gleiches Ergebnis. Es stimmt, dass im geistlichen Dienst manche Menschen größere Erfolge haben als andere. Und das mag an ihrer geistlichen Fähigkeit liegen oder an Chancen, Privilegien und so weiter. Gott gibt uns also verschiedene Fähigkeiten, die zu verschiedenen Ergebnissen führen. Das ist richtig. Dieses Gleichnis impliziert, dass es selbst im Reich Gottes verschiedene Ebenen der Herrschaft für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten geben wird. Gott hat also manche von uns souverän als Herrscher vorherbestimmt und manche von uns als Nachfolger und wieder andere von uns als Menschen, die auf jede Stufe passen, so wie er bei den Jüngern, wo offensichtlich war, dass Petrus, Jakobus und Johannes eine Art Triumvirat von Führern bildeten, in dem Petrus ein ganz besonderer und einzigartiger Führer war. Es war offensichtlich in der Gemeinde in Jerusalem, wo all diese guten Menschen zusammenkamen. Jakobus stieg zu einer Führungsposition auf. Und Gott hat das so geplant. Die Frage ist, ob wir Gott, wenn wir die Gelegenheit dazu haben, das Beste oder die höchste Rendite zurückgeben? Richtig? Wenn ihr eine Fünf seid, will er fünf zurück. Wenn ihre eine Zwei seid, will er zwei zurück. Wenn ihre eine Drei seid, will er drei zurück.

Ihr könntet eine Fünf sein und zwei zurückgeben. Ihr könntet eine Zwei sein und nur eins zurückgeben. Es geht um maximale Rendite … so viel wie möglich zurückzugeben.

Wir bekommen also eine Verantwortung übertragen. Ich sage euch, Leute, ihr tragt einen Sack, für den Gott euch verantwortlich macht. Es ist ein Sack der Haushalterschaft. Es ist ein Sack der Privilegien. Es ist ein Sack der Gelegenheiten. Ihr verwaltet diesen Teil von Gottes Vermögen. Hört mir gut zu. Jedes Mal, wenn ihr der Lehre von Gottes Wort zuhört, jedes Mal, wenn ihr das Wort Gottes lest, jedes Mal, wenn ihr eine große Wahrheit aus dem Wort Gottes lernt, hat jemand wieder etwas Neues in eurem Sack deponiert. Und dieser Jemand war der Geist Gottes. Jetzt seid ihr dafür verantwortlich, die Chancen und Privilegien, die ihr bekommen habt, zu verwirklichen und auszuleben. Ich fürchte, wir alle haben die vergeudet, nicht wahr? Es ist wahre Treue, die der Herr von uns verlangt. Wir haben eine enorme Verantwortung auferlegt bekommen.

Lasst uns jetzt von der Verantwortung, die uns übertragen wurde, zu unserer Reaktion darauf übergehen. Wie sollten wir darauf reagieren? Was sollten wir mit der geistlichen Chance tun? Vers 16: „Da ging der hin, welcher die fünf Talente empfangen hatte, handelte mit ihnen und gewann fünf weitere Talente.“ [Manche Übersetzungen enthalten das Wort „sogleich“].

„Sogleich“ ist ein Schlüsselwort … die Frucht inneren Heils. Und das hier ist ein wahrer Knecht, weil er sofort aktiv wird. Sein Herz reagiert sofort auf das Privileg, seinem Herrn zu dienen. Das ist die Frucht innerer Errettung. Es ist eine sofortige Reaktion. Er ging und handelte; das Wort bedeutet buchstäblich, zu arbeiten. Aber technisch gesehen könnte es in diesem Fall dafür verwendet werden, sich an Geschäften zu beteiligen. Er zog aus und tätigte Geschäfte. Ich weiß nicht, was er mit den fünf Talenten tat. Vielleicht kaufte er ein Feld und bestellte es und brachte eine Ernte ein, die zweimal so viel wert war, wie er bezahlt hatte. Vielleicht zog er aus und kaufte Samen damit und säte die Ernte aus. Vielleicht kaufte er ein Stück Land und verkaufte es wieder. Vielleicht gab er es jemandem, der einen Handel tätigte, und erzielte dadurch eine größere Rendite, die seine Investition verdoppelte. Ich weiß nicht, was er tat. Das steht da nicht. Aber am Ende von Vers 16 heißt es: „[er] gewann …“, das geht auf das griechische Wort kerdaino zurück. Er erzielte einen Gewinn, er gewann fünf weitere Talente dazu. Er verdoppelte das Geld seines Herrn. Das zeigt äußersten Einsatz. Darum geht es unserem Herrn hier. Er machte das Beste aus seinem geistlichen Privileg, aus seiner geistlichen Gelegenheit.

Und in Vers 17 heißt es: „Und ebenso der, welche die zwei Talente [empfangen hatte], auch er gewann zwei weitere.“ Auch er machte das Beste aus dem, was ihm gegeben wurde. Nicht jeder hat dieselben Chancen. Manche Menschen hören nur einen Bruchteil des Evangeliums. Manche Menschen kommen sehr viel damit in Berührung. Manche hatten sehr wenige Privilegien und Chancen, manche sehr große. Aber in beiden Fällen gaben sie Gott die größtmögliche Rendite für die Privilegien, die Gott ihnen gegeben hatte. Und das ist es, worauf Gott aus war.

Der wesentliche Punkt, um den es ihm hier geht, ist sehr einfach: Mache treu das Beste aus deinen Chancen. Mache treu das Beste aus deinen Chancen. Gib Gott das zurück, was er dir gegeben hat. Gibt ihm 100% Rendite auf die Chancen und Privilegien.

Aber in Vers 18 heißt es: „Aber der, welcher das eine empfangen hatte, ging hin, grub die Erde auf und verbarg das Geld seines Herrn.“ Er grub ein Loch und vergrub es darin. Das war durchaus üblich, wenn man Geld sparen wollte. Erinnert ihr euch an Matthäus 13, wo der Mann einen Schatz kaufte, der in einem Feld vergraben war? Ich habe euch damals erzählt, dass die Menschen die Erde als Safe zur Aufbewahrung ihres Geldes benutzten. Sie hatten einen Platz, wisst ihr, den sie mit so vielen Schritten von hier und so vielen Schritten von einem Baum oder was auch immer abmessen würden, und dort wurde der Schatz vergraben. Nun, dieser Typ vergrub das Talent einfach in einem Loch. Genauso, wie Achan es getan hatte, nachdem er all das Geld gestohlen hatte. Erinnert ihr euch? Als sie nach Israel einzogen, vergrub er es in einem Loch in seinem Zelt. Das war durchaus üblich. Also vergrub der Mann das Geld. Er tut absolut gar nichts damit … eine völlig vergeudete Chance, ein vergeudetes Privileg.

Das bedeutet nicht, dass Menschen mit einem Talent automatisch untreu sein werden. Es bedeutet nicht, dass Menschen mit einem Talent tatsächlich die Verlierer sein werden. Es bedeutet, dass ihr, selbst wenn ihr nur ein Talent habt, auch dafür verantwortlich seid. Darum geht es. Ihr seid dafür verantwortlich, Gott etwas zurückzugeben für diese großartige geistliche Chance, die er euch gegeben hat, selbst wenn es nur ein Eins und keine Fünf war, selbst wenn eure Chance eingeschränkt war, ihr seid ihm gegenüber verantwortlich. Hört mir gut zu. Manche Menschen haben das immer wieder gehört und ein Privileg nach dem anderen gehabt, immer wieder in der Grace Community Church gesessen und nach außen hin geben sie vor, Diener Gottes zu sein und machen sich in dieser Hinsicht vielleicht sogar selbst etwas vor. In dieser Hinsicht sind sie eine Fünf. Andererseits mag es Menschen geben, die nur sehr wenig vom Evangelium gehört haben und eine Eins sind, und sie sind Gott gegenüber ebenso dafür verantwortlich, ihm dafür etwas zurückzugeben, wie jemand für seine fünf. Darum geht es. Wir könnten sagen, die Moral von der Geschicht' ist, wenn der Typ mit den fünf Talenten keine Rendite brachte, ist es kein Wunder, dass der Herr sauer auf ihn ist. Gott war einfach sauer, weil er soviel vergeudete. Also verwendet er die Illustration der Eins, damit der Zorn des Herrn nicht darauf beruht, dass er soviel verloren hat, sondern, dass er eine Chance vergeudet hat. Darum geht es. Derjenige, der die wenigsten Chancen hat, ist Gott gegenüber ebenso dafür verantwortlich … ebenso verantwortlich.

Nun, das ist eine schlagkräftige Botschaft. Wir haben geistliche Privilegien erhalten, während unser Herr abwesend ist. Er hat uns Privilegien von unterschiedlichem Ausmaß gewährt, aber er will maximale Rendite für die Privilegien und Chancen, die er uns gewährt hat. Und wir werden ihm dieses Privileg, diese Chance, entweder im gleichen Ausmaß zurückzahlen oder wir tun es nicht, und dann ist es vergeudet. Selbst ein Mensch mit eingeschränkten Chancen, der eine Eins ist, der nur bedingt auf die Wahrheit und das Evangelium reagieren kann, wenig Kontakt mit der biblischer Lehre und geistlichem Leben und geistlicher Freundschaft und heiligender Gnade von anderen Gläubigen und so weiter hat, selbst ein Mensch mit einer Eins ist Gott gegenüber immer noch für diese Eins verantwortlich und dafür, ein guter Verwalter dieses eingeschränkten Privilegs zu sein.

Die Verantwortung und die Reaktion führen dann zur Abrechnung. Ich möchte das nur kurz anreißen und wir werden dann nächstes Mal damit weitermachen. Bitte achtet auf die Abrechnung in Vers 19: „Nach langer Zeit aber kommt der Herr dieser Knechte und hält Abrechnung mit ihnen.“ Das Wort „abrechnen“ ist ein Handelsbegriff und bedeutet, Konten miteinander zu vergleichen. Er kommt zurück, um Einblick in seine Bücher zu nehmen. Er kommt zurück, um zu sehen, ob sie sich als gute Verwalter der ihnen gewährten Chance erwiesen haben. Und so wird es sein, wenn der Herr zurückkehrt. Er wird zurückkehren und einen Blick in die Bücher werfen und sehen, was die Menschen aus ihren Chancen gemacht haben, aus ihren Chancen, dem König zu dienen, aus ihren Chancen, Jesus Christus zu dienen, aus ihren Chancen, dem Herrn zu dienen. Was haben sie aus ihren geistlichen Privilegien gemacht? Das ist eine starke Botschaft für eine Gemeinde wie diese, wo geistliche Privilegien so groß sind, wo geistliche Gnade in so großer Fülle vorhanden ist. Was tut ihr mit euren Privilegien? Habt ihr dem Herrn als Dank dafür wirklich ein ganzes Leben des Dienstes gegeben?

Bitte beachtet, dass Vers 19 eine interessante kleine Anmerkung enthält: „Nach langer Zeit aber kommt der Herr dieser Knechte“. Auch hier versucht unser Herr wieder, den Jüngern zu sagen, dass seine Rückkehr nicht so unmittelbar bevorsteht, wie sie es glauben. Er sagt dasselbe in Kapitel 25,5 im Gleichnis der zehn Jungfrauen, wo er sagte, der Bräutigam habe sich verspätet, bis alle eindösten und schließlich einschliefen. Mit anderen Worten wird es eine Verzögerung in der Wiederkunft des Herrn geben. Er sagt ihnen nicht, wie lang diese Verzögerung sein wird, um sie nicht ihrer Motivation zu berauben. Er sagt ihnen nicht, dass es nicht zu ihren Lebzeiten geschehen wird oder zu Lebzeiten von irgendjemandem sonst. Aber er sagt, es wird länger dauern, als ihr denkt, und will ihnen damit vermitteln: „Seht, es hat keinen Sinn, nur Ausschau zu halten und zu warten, ihr müsst anfangen, aktiv zu dienen“, nicht wahr? Er will nicht, dass sie ihre Mentalität des Dienens einfach aufgeben und nur herumsitzen und auf das Reich Gottes warten. Beschäftigt euch, bis ich komme … beteiligt euch, bis ich komme.

Wisst ihr, vor einigen Jahren – ich würde sagen, es ist acht oder zehn Jahre her – machte die evangelikale Gemeinde sich viele Gedanken um die Wiederkunft Christi. Und jeder dachte darüber nach und machte sich Sorgen darüber. Ich erinnere mich noch, dass ich mit Leuten sprach, die ihren Besitz verkauft hatten. Ich erinnere mich insbesondere an einen Mann, der eine halbe Million Dollar an Vermögenswerten flüssigmachte und Neue Testamente kaufte und sie in die ganze Welt versandte und kleine betende Hände kaufte, die im Dunkeln leuchten, und Bilder von Jesus. Und er ging pleite und bereite sich einfach auf die Wiederkunft Christi vor. Und der Herr kam natürlich nicht. Das Gleichgewicht war komplett gestört. Aber eine etwas ähnliche Einstellung hatten auch die Thessalonicher, die ich vorhin erwähnte, die bereit waren, einfach alles hinzuwerfen und nichts zu tun und auf die Ankunft des Herrn zu warten. Und sie benötigten Unterweisung in Bezug auf die Tatsache, dass sie wieder an die Arbeit gehen mussten und dass es Dinge zu tun gab, bevor Jesus zurückkehren würde.

In gewisser Weise war es interessant, diesen Übergang in unserer eigenen Kultur zu beobachten. Eine Zeitlang, vor acht oder zehn Jahren, dachte jeder über die Wiederkunft Christi nach ... die Wiederkunft war das große Gesprächsthema. Wir wollen uns keine Gedanken über die Zukunft machen, brauchen keine Versicherungspolicen, wollen nicht in die Zukunft investieren, wir werden jeden Moment gehen, der Herr könnte jeden Moment kommen. Das alles hat sich jetzt irgendwie verschoben und ich hoffe, wir sind nicht bei einem Ungleichgewicht auf der anderen Seite angelangt. Er ist nicht gekommen. Und jeder dachte, er würde kommen. Aber in den letzten Jahren ist er es nicht und deshalb haben die Menschen quasi ein bisschen Abstand davon genommen. Gleich nach dem Ende der Hippie-Bewegung kam die Jesus-Bewegung und jeder schloss sich dieser Idee der Wiederkunft Christi an. Und dann, als das nicht sofort geschah, kehrten sie einfach irgendwie zum Alltag zurück. Und in gewisser Weise bin ich dankbar dafür, weil ich denke, wir haben das gemacht, was wir machen sollen, bis er wiederkommt. Ich meine, herumzustehen und in den Himmel zu schauen wird nicht helfen. Wenn er kommt, kommt er. Und natürlich wollen wir, dass er kommt, aber bis dahin haben wir viel zu tun und wollen bereit sein, wenn die Zeit kommt, um Rechenschaft abzulegen. Er redet hier nicht von der Entrückung, wie wir die ganze Zeit schon gesagt haben, sondern von der Wiederkunft Christi und die Zeit der Abrechnung bei der Wiederkunft Christi ist nicht die Zeit, wo Christen belohnt werden, sondern wo Christen von Nicht-Christen abgesondert werden. Und das ist der Kern dieses Gleichnisses.

Nach langer Zeit kommt er also. Und es ist Zeit, einen Blick in seine Bücher zu werfen. Und genau das wird er tun. Übrigens, das Gericht selbst wird ab Vers 31 beschrieben und erstreckt sich bis zum Ende des Kapitels in Vers 46; das werden wir zu einem späteren Zeitpunkt noch sehen.

Was geschah bei der Abrechnung? In Vers 20 heißt es: „Und es trat der hinzu, der die fünf Talente empfangen hatte, brachte noch fünf weitere Talente herzu und sprach: ‚Herr, du hast mir fünf Talente übergeben; siehe, ich habe mit ihnen fünf weitere Talente gewonnen.‘ Da sagte sein Herr zu ihm: ‚Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn!’ Und es trat auch der hinzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach; ‚Herr, du hast mir zwei Talente übergeben; siehe, ich habe mit ihnen zwei andere Talente gewonnen.‘ Sein Herr sagte zu ihm: ‚Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn!’“

Hier sind zwei Knechte, die Gott 100% Rendite auf die Chance gaben, die er ihnen gegeben hatte, nicht wahr? Hier sind zwei Gläubige, wahre Heilige. Hier sind Schafe, um die Worte des Gerichts über die Schafe und die Böcke später in diesem Kapitel zu benutzen. Wahre Knechte.

Aber es gab noch einen anderen. Er sagte, ich habe nur ein Talent erhalten und „ich kannte dich, daß du ein harter Mann bist. Du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du das Deine!“ Er gab ihm das Talent zurück. Der Herr sagte nicht: „Recht so, du guter und treuer Knecht“, sondern „Du böser und fauler Knecht.“

Nun, was bedeutet das alles? Ihr müsst nächste Woche zurückkommen, um das herauszufinden, weil wir dafür heute nicht genügend Zeit haben. Aber das, woran ihr euch heute erinnern sollt, ist Folgendes, und es ist sehr schlagkräftig, das werdet ihr nächstes Mal sehen. Das Besondere ist, das zwei Knechte die Chance nutzten, dem Herrn zu dienen, und dadurch die Echtheit ihrer Errettung bewiesen. Sie waren bereit, ihre Zeit zum Wohl ihres Herrn einzusetzen. Ein Knecht vergrub das Geld seines Herrn im Boden und verbrachte seine Zeit damit, genau das zu tun, was er wollte. Er nannte sich Knecht, aber das war er nicht. Er sagte, er gehöre zum Herrn, aber das tat er nicht und letztendlich wurde er hinausgeworfen. Auch hier sehen wir wieder dieselbe Art von Warnung, die unser Herr immer wieder gibt – achtet darauf, dass ihr, auch wenn ihr äußerlich zum Reich Gottes gehört, auch innerlich dazugehört. Lasst uns unsere Köpfe zum Gebet neigen.

Herr, wir beten, dass niemand durch jenen Verführer, Satan, oder durch seine eigene Selbsttäuschung getäuscht würde, sondern dass jeder von uns sein eigenes Leben dahingehend untersucht, ob wir Weizen oder Unkraut sind, fruchtbarer oder unfruchtbarer Boden, ein Haus mit oder ohne Fundament, Jungfrauen mit oder ohne Öl, Knechte, die dem Herrn dienen und das Beste aus unseren geistlichen Privilegien machen oder uns selbst dienen und geistliche Chancen ignorieren. Möge jedes Herz erforscht werden und möge dein Geist tun, was erforderlich ist, um die Realität aus Unwahrheit hervorzubringen.


Bevor wir im Gebet abschließen, und während unsere Köpfe für einen Moment geneigt sind, bedenkt, dass dies eine ernste Botschaft unseres Herrn an uns ist. Es ist etwas, dass ihm ständig beschäftigt haben muss, weil er es so häufig zur Sprache bringt. Es ist nicht nur Gemeinde vs. Nicht-Gemeinde, sondern auch erlöste und nicht erlöste Gemeinde, errettet und verloren, wahr und falsch, echt und vorgetäuscht, das ihn belastete. Nicht nur die Nicht-Gemeinde, sondern auch diejenigen, die vortäuschen, sich etwas aus dem Reich Gottes zu machen. Selbst an dem Tag, wenn der Herr zurückkehrt, selbst in der Zeit der Drangsal, wird es Menschen geben, die äußerlich den Anschein erwecken, zu seinem Reich zu gehören, die ihn innerlich aber nicht kennen, die während jener Zeit sagen, sie seien seine Diener, ihre geistlichen Chancen aber nicht nutzen. Hört mir gut zu. Dies ist eure Chance, das ist eine angenehme Zeit, das ist eine vorherbestimmte Zeit, das ist eine Zeit des Heils. Ich weiß nicht, wie lang diese Zeit sein wird. Tod, die Entrückung der Gemeinde, die Schrecken der Drangsal, die Wiederkunft Jesu Christi zeichnen sich für jeden von uns ab. Ihr müsst bereit sein, in euch zu gehen und zu erforschen, ob euer Glaube echt ist. Ihr könnt eure Aufrichtigkeit beurteilen, wie ich vorhin sagte, wenn ihr euch davor fürchtet, den Herrn zu beleidigen. Habt ihr diese Furcht, den Missfallen Gottes zu erregen? Wenn es euch ein Anliegen ist, seinen Willen zu kennen und zu tun, mehr als alles andere. Wenn ihr bereit seid, euch selbst zu verleugnen, wenn seine Ehre euch am Herzen liegt, wenn es euer Wunsch ist, nie von seinen Geboten abzuweichen und nie einen anderen Christen zu verletzen.

Beschreibt das eure Einstellung? Wenn ja, sind das die Kennzeichen von Aufrichtigkeit und Echtheit und ihr habt eure Chancen und Privilegien ergriffen und Gott 100% Rendite gegeben für die Chancen, die er euch gegeben hat. Aber wenn das nicht Kennzeichen eures Lebens sind, dann macht euch nicht vor, alles sei in Ordnung, denn das ist es nicht, egal, wie sehr ihr äußerlich zur Gemeinde gehört. Ihr müsst zu Christus kommen, eure Sünde bekennen und an ihn als Erretter und Herrn glauben.



[1] http://res.ldschurch.ch/magazines/liahona/de/2003/liahona_2003-09.pdf , S. 9 (englisches Orginal: „Maud Muller“, The Complete Poetical Works of Whittier, 1894, S. 48)

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