Grace to You Resources
Grace to You - Resource

Lasst uns unsere Bibeln in Lukas Kapitel 10 aufschlagen. Dort werden wir einen Mann sehen, der sich auf einer vertrauten Reise befindet, und einige tiefgründige Wahrheiten von unserem gesegneten Herrn erfahren; Lukas Kapitel 10. Wir kommen zu dem Abschnitt von Vers 30 bis 37, Lukas 10,30 - 37, die Geschichte des barmherzigen Samariters. Vor uns liegt also eines der bekanntesten Gleichnisse, eine der bekanntesten Illustrationen, die Jesus je erzählt hat. Jesus war der Meister aller Geschichtenerzähler. Er konnte sich eine Geschichte ausdenken, eine Geschichte erzählen, ein Gleichnis voller Bedeutung und Aussagekraft, wodurch es nicht nur leicht zu behalten, sondern auch tiefgründig war.


Diese besondere Geschichte, diese dramatische Geschichte des barmherzigen Samariters ist so bekannt, dass sie sogar zu einem Ausdruck für ungewöhnliche, aufopferungsvolle Freundlichkeit geworden ist. Wir nennen Menschen barmherzige Samariter, die Menschen in Not aufsuchen und ihnen auf ungewöhnliche Weise helfen. Jemanden einen barmherzigen Samariter zu nennen, bedeutet, ihm ein großes Kompliment zu machen. Wir sind also sehr vertraut mit dieser Geschichte. Alle Christen sind damit vertraut und viele Nichtchristen sind ebenfalls damit vertraut. Und manchmal kann unsere Vertrautheit uns dazu verleiten zu denken, wir wüssten, worum es in der Geschichte wirklich geht und was sie vermitteln sollte, während wir das in Wirklichkeit nicht wissen. Und ich … ich denke, ich denke, wir haben vielleicht den Sinn dieser Geschichte nicht begriffen. Ich hoffe, wir können das heute früh hier korrigieren. Oh, wir alle kennen die Geschichte, aber der Sinn der Geschichte ist der Grund dafür, dass sie existierte, der Grund dafür, dass Jesus sie erzählte. Für die meisten Menschen ist es eine Geschichte darüber, jemandem in Not zu helfen. Darum geht es nicht wirklich. Hier geht es in Wirklichkeit darum, wie man das ewige Leben erbt, denn das ist die Frage, die das ganze Gespräch einleitete, das mit dieser Geschichte abgeschlossen wird.

Geht mit mir zurück zu Vers 25, wo Jesus lehrt. Inmitten seiner Lehre stand ein gewisser Gesetzesgelehrter auf, ein Schriftgelehrter, ein Experte im Gesetz von Moses und dem jüdischen Gesetz, und versuchte ihn, indem er sagte: „Meister, was muß ich tun, um das ewige Leben zu erben?“ Das ist die größte Frage, die jemals gestellt oder beantwortet wurde und sie beschäftigte die Juden die ganze Zeit. Sie wussten, dass das Alte Testament ewiges Leben versprach, eine Auferstehung zum Leben, ein ewiges Reich, in dem sie in der Gegenwart Gottes in Erfüllung der göttlichen Verheißungen leben wollten. Sie wollten ewiges Leben erben. Deshalb wurde die Frage so häufig an Jesus gerichtet und erscheint an so vielen Stellen in den Evangelien. Und Jesus selbst sprach häufig über das ewige Leben, weil das die Frage war, um die es ging. Ihnen war das nächste Leben sehr viel wichtiger als dieses Leben. Das himmlische Leben war ihnen sehr viel wichtiger als das irdische Leben, das Reich Gottes war ihnen sehr viel wichtiger als das Reich der Menschen, was hier geschieht, war ihnen nicht annähernd so wichtig wie das, das dort geschehen wird, und sie wollten ein Teil davon sein, sie wollten es nicht verpassen. Und obwohl sie sich darauf verließen, dass ihr Status als Jude und ihre Beschneidung und ihre Zeremonien und ihre Traditionen und all das sie für das Reich qualifizieren würde, gab es weiterhin ein quälendes Bewusstsein in ihren eigenen Herzen, eine quälende Erkenntnis ihrer eigenen Sünde, das sie anklagende Gewissen, das sie befürchten ließ, dass sie - trotz aller äußerlichen Zeichen, trotz des äußerlichen Anscheins, trotz der oberflächlichen Einhaltung des Gesetzes und der Wahrung einer Front - innerlich nicht würdig seien, ein Teil dieses Reiches zu sein, und sie befürchteten, sie würden es verpassen. Deshalb kam die Frage auf: „Was muss ich tun“, sehr persönlich, „um das ewige Leben zu erben?“

Die Antwort, die Jesus ihm gab, steht in Vers 26; es ist eine Frage. „Und er sprach zu ihm: ‚Was steht im Gesetz geschrieben? Wie liest du?“ oder wie rezitierst du es? Was sagt das Gesetz? Was verlangt Gott? Du sagst es zweimal täglich auf, und hier bezieht sich Jesus auf die zweimal tägliche Rezitation der Juden, die ihnen allen sehr vertraut war; es war im Prinzip eine Rezitation der Zusammenfassung des ganzen Gesetzes. Ihr könnt das ganze Gesetz Gottes nehmen und es in zwei Kategorien unterteilen. Es bezieht sich entweder auf den Menschen und Gott oder auf die Menschen untereinander. Das gesamte Gesetz Gottes regelt die Beziehung zwischen dem Menschen und Gott oder zwischen den Menschen untereinander. Alles wird in diesen beiden Kategorien zusammengefasst. Ihr könnt es reduzieren und die Zusammenfassung des gesamten Gesetzes Gottes, das in der Schrift gegeben wird, ist in den Zehn Geboten enthalten. Die erste Hälfte beschäftigt sich mit unserer Beziehung zu Gott, die zweite Hälfte mit der Beziehung zu unseren Mitmenschen. Oder man könnte das Gesetz noch weiter reduzieren, auf nur zwei Gebote: Erstens, liebe den Herrn, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft und zweitens, liebe deinen Nächsten wie dich selbst ... und wenn ihr das tut, braucht ihr keine Regeln. Perfekte Liebe schließt jegliche Regeln aus.

Nun, dieser Gesetzesgelehrte wusste das. Er beantwortete also die Frage von Jesus, indem er das aufsagte, was sie als die Zusammenfassung des Gesetzes kannten, was sie als das kannten, was Gott verlangt, weil sie es zweimal täglich aufsagten: „Er aber antwortete und sprach: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Danken, und deinen Nächsten wie dich selbst.’“ Das stammt aus 5. Mose 6,4-5 und 3. Mose 19,18. Er kannte das Gesetz also. Das Verb „lieben“ steht hier im Präsens, ihr sollt Gott konstant, kontinuierlich, unaufhörlich auf diese Weise lieben und euren Nächsten wie euch selbst, ohne die geringste Verfehlung, ohne einen einzigen Verstoß. In Vers 28 sagte Jesus zu ihm: „Du hast recht geantwortet, das ist die Zusammenfassung des Gesetzes.“ Und dann zitiert er 3. Mose 18,5: „Tue dies, so wirst du leben.“ Leben bedeutet „ewiges Leben“. Tue dies und du wirst das ewige Leben haben. Du willst ewiges Leben? Du kennst die Regel, liebe Gott perfekt, liebe deinen Nächsten wie dich selbst, tue das und du wirst ewiges Leben haben.

An diesem Punkt hätte der Gesetzesgelehrte ehrlich sein sollen. Er hätte sagen sollen: „Pass auf, so kann ich Gott nicht lieben. Ich kann Gott nicht die ganze Zeit perfekt mit all meinen Fähigkeiten lieben und ich kann nicht jeden Menschen um mich herum perfekt lieben, so wie ich mich selbst liebe. Ich kann das nicht tun. Ich habe das nicht getan. Ich bin nicht fähig, das zu tun. Ich werde das in Zukunft nicht tun. Ich gebe meine Unfähigkeit zu. Ich verstoße ständig gegen diesen Standard. Ich kann nicht perfekt sein, so wie der Vater im Himmel perfekt ist. Ich kann nicht heilig sein, so wie er heilig ist. Deshalb bin ich sündhaft. Ich gehe der Bestrafung entgegen. Ich werde das Reich verfehlen, sofern ich nicht Barmherzigkeit und Vergebung empfange.“ Und er hätte um Barmherzigkeit und Vergebung flehen sollen, wie der Zöllner es in Lukas 18 tat und an seine Brust schlug: „Oh Gott, sei mir Sünder gnädig.“ Er hätte beschämt sein sollen. Er hätte sich überführt fühlen sollen. Er hätte diese Schuld tief in seinem Innersten spüren sollen. Er hätte reumütig, zerbrochen, zerknirscht sein sollen, seine Sünde bekennen und um Barmherzigkeit flehen sollen. Aber stattdessen erstickte er das Feuer seines Gewissens. Er erlöschte das Feuer seiner Überführung mit dem Wasser des selbstgerechten Stolzes. Er löschte das, was sich in seinem Gewissen tat, mit seiner eigenen Selbstgerechtigkeit und in Vers 29 lesen wir: „Er aber wollte sich selbst rechtfertigen …“. Das ist ein sehr, sehr trauriges Ziel.

Er wollte die Menschen davon überzeugen, dass er gerecht war, obwohl er wusste, dass er es nicht war. Er wollte die Front, die Fassade wahren. Und so sagte er zu Jesus: „Und wer ist mein Nächster?“ Er übersprang den Teil, in dem es um die Liebe zu Gott geht. „Zwischen Gott und mir ist alles in Ordnung“, sagte er damit eigentlich. „Zwischen Gott und mir ist alles in Ordnung, da gibt es nichts, was ich tun muss, und zwischen mir und meinem Nächsten ist alles in Ordnung, außer“, zynisch, „wenn du eine andere Definition von ‚Nächster’ hast.“ Ich meine, das ist ziemlich irrsinnig, nicht wahr? Dass ein Mensch denken würde, dass er Gott perfekt liebt und Andere ebenso liebt wie sich selbst, dass er versuchen würde, Menschen davon zu überzeugen, dass das wahr sei, dass er versuchen würde, Jesus davon zu überzeugen, dass das wahr sei, dass er sogar versuchen würde, sich selbst davon zu überzeugen, dass das wahr sei - das zeigt euch, wie tief die menschliche Verderbtheit wirklich gehen kann. Er sagt also zynisch: „Vielleicht würdest du ‚Nächster’ gerne neu für mich definieren. Ich habe alle Leute, die sich meiner Meinung nach als meine Nächsten qualifizieren, überprüft, und zwischen uns ist alles in Ordnung. Zwischen Gott und mir ist definitiv alles in Ordnung. Meine Liebe zu ihm ist perfekt. Und ich liebe meinen Nächsten wie mich selbst.“

An diesem Punkt hätte Jesus ihn einfach abtun können. Er hätte sagen können: „Nun, ich kann sehen, dass du vom Reich Gottes ausgeschlossen bist“, und dann zu seiner Lehre zurückkehren können. Er hätte ihn dort in seinem selbstgerechten Stolz stehen lassen können. Unser Herr hätte zu sich sagen können: „Sein Herz ist so verhärtet, sein Stolz ist so resolut, dass ich keine Perlen vor dieses Schwein werfen werde.“ Aber wir denken immer an das Mitgefühl von Jesus, nicht wahr? Und obwohl dieser Gesetzesgelehrte es geschafft hat, den Versuch unseres Herrn zurückzuweisen, ihn im Innersten zu überführen, wird Jesus ihm eine weitere Chance geben. Er wird ihm einen weiteren sehr gnädigen Einblick in seine eigene Verderbtheit gewähren, in seine eigene Sündhaftigkeit, um ihn vielleicht seine wahre Stellung vor Gott erkennen zu lassen, als jemand, der gegen das Gesetz Gottes verstößt und weder Gott noch seinen Nächsten liebt. Wie wird unser Herr das tun? Wie wird unser Herr tiefer gehen? Wie wird er das Messer effektiver hineinstoßen? Wie könnte er das verhärtete Herz dieses Menschen durchdringen?

Nun, die Geschichte entfaltet sich und gibt uns die Antwort. Die Geschichte, die unser Herr uns jetzt erzählt, reicht aus, um den Stolz eines empfindsamen Menschen zu erschüttern, um buchstäblich den Stolz eines geistlich orientierten Menschen zu erschüttern, um den Stolz eines wahrhaft suchenden Herzens zu zerstören. Es ist eine vernichtende Geschichte. Es ist eine unvergessliche Geschichte, die den Zuhörer/Leser unübersehbar überführt, und die nicht als Geschichte gedacht ist, um Gläubige zu lehren, wie sie leben sollen, obwohl sie Implikationen in dieser Hinsicht enthält; sie soll zur Evangelisation dienen. Die Geschichte wird einem Nichtgläubigen erzählt, einem selbstgerechten Mann, der nicht in das Reich Gottes gelangen wird. Die Geschichte wird ihm als Versuch erzählt, ihn zu evangelisieren, um ihn seiner wahren Sündhaftigkeit bewusst zu machen, damit er infolgedessen um Barmherzigkeit fleht. An der Oberfläche scheint die Geschichte eine einfache Geschichte über Freundlichkeit zu sein. Das ist sie nicht. Sie geht sehr viel tiefer als das. Lasst uns die Geschichte betrachten, Vers 30.

„Da erwiderte Jesus“, und das ist an sich schon ein Akt der Barmherzigkeit, „und sprach: ‚Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und liefen davon und ließen ihn halbtot liegen, so wie er war. Es traf sich aber, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er auf der anderen Seite vorüber. Ebenso kam auch ein Levit, der in der Gegend war, sah ihn und ging auf der anderen Seite vorüber. Ein Samariter aber kam auf seiner Reise in seine Nähe, und als er ihn sah, hatte er Erbarmen; und er ging zu ihm hin, verband ihm die Wunden und groß Öl und Wein darauf, hob ihn auf sein eigenes Tier, führte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. Und am anderen Tag, als er fortzog, gab er dem Wirt zwei Denare und sprach zu ihm: ‚Verpflege ihn. Und was du mehr aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.’“

Das ist eine wirklich faszinierende Geschichte, nicht wahr? Es gibt keinen Grund, diesen Abschnitt zu umreißen, eine Geschichte muss man nicht umreißen. Und wenn es nur einen Punkt gibt, braucht man auch keine Kurzfassung, und hier gibt es nur einen Punkt, wie in den meisten Geschichten und Gleichnissen von Jesus.

Das ist keine wahre Geschichte, sie geschah nicht wirklich. Das ist eine Geschichte, die Jesus erfand, eine Illustration, die er sich ausdachte, um auf unvergessliche Weise den Punkt zu dramatisieren, den er im Herzen dieses Mannes, und auch in unserem, verankern wollte. Es ist eine Geschichte über eine Reise auf einer sehr gefährlichen Straße. Lasst uns an den Anfang zurückkehren.

„Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho hinab.“ Hier geht man tatsächlich hinab. Jerusalem liegt ca. 1000 m über dem Meeresspiegel, Jericho liegt ca. 300-350 m unter dem Meeresspiegel. Das ist ein Höhenunterschied von ca. 1200 m über eine Strecke von 27 km, es ist also ziemlich drastisch. Ich war mehrere Male auf dieser Straße. Verschlungen, gefährlich, fast Angst einflößend, Felshänge, die 100 bis 120 Meter in Felsspalten stürzen, sehr dramatisch, voller Höhlen und Felsen. Sie ist als gefährliche Straße bekannt; gefährlich, weil man abstürzen könnte; gefährlich, weil sie so unwirtlich ist; gefährlich, weil all die Höhlen und Felsen den Räubern und Wegelagerern Verstecke bieten. Ich habe gelesen, dass das sogar im vierten Jahrhundert, vier Jahrhunderte nach Christus, ein beliebter Platz für arabische Straßenräuber war, um Menschen auszurauben und zu töten.

Diesen Pass hinab zu gehen oder zu fahren ist, wie ich bereits sagte, an sich schon eine beängstigende Sache, besondern in einem Bus, wenn der Rand des Busses über dem Straßenrand hängt und man direkt nach unten sieht. Der Pass war als die „Anhöhe Adummin“ bekannt, so wird sie in Josua 18,17 [Schlachter 2000] genannt, und das bezieht sich auf das hebräische Wort für „Blut“, es ist ein blutiger Pass, eine Reise an einem sehr, sehr gefährlichen Ort.

Jesus siedelt die Geschichte also an einem vertrauten Ort an, die Straße von Jerusalem nach Jericho. „Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho hinab und das Vorsehbare geschah und er fiel unter die Räuber.“ Eine Gruppe von Straßenräubern fiel über ihn her. Sie raubten ihn nicht nur aus, hört mir genau zu, sie zogen ihn aus. Ich meine, sie nahmen nicht nur seinen Geldbeutel, sie nahmen alles. Sie zogen ihn aus und ließen ihn fast nackt zurück. Und dann schlugen sie ihn. Der Begriff, der hier für „schlagen“ verwendet wird, beinhaltet wiederholte Schläge. Sie bearbeiteten ihn mit den Fäusten. Und sie ließen ihn halbtot zurück. Wir würden heutzutage sagen, sein Zustand war kritisch, er lag im Sterben und war schon halbtot. Der Mann in dieser Geschichte braucht offensichtlich dringend Hilfe in diesem Zustand auf einer einsamen Straße. Es könnte viel Zeit vergehen, bevor jemand vorbeikäme und es gab keine Garantie, dass jemand ihn finden oder ihm helfen würde.

Jesus bringt dann sofort ein wenig Hoffnung in die Geschichte. Er sagt in Vers 31: „Es traf sich aber, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog.“ Oberflächlich betrachtet scheinen das fantastische Neuigkeiten zu sein. Das ist gut, hier kommt ein Priester, ein Diener Gottes, jemand, der Opfer für Menschen im Tempel darbrachte, jemand, der die Menschen im Gebet vor Gott brachte, jemand, der ein Ausbund an geistlicher Tugend war, der beste aller Menschen, der gottesfürchtigste, der gerechteste, die Verkörperung der Tugend. Und das ist ideal, denn ein Priester würde das Gesetz des Alten Testaments kennen, er würde wissen, dass 3. Mose 19,34 besagt, wenn man einen Fremden in Not sieht, tut man alles in seiner Macht Stehende, um ihm zu helfen. Er würde sogar 2. Mose Kapitel 23, Verse 4 und 5 kennen, die besagen, wenn du den Esel deines Feindes in einem Graben findest, sollst du den Esel des Mannes retten, und ganz gewiss den Mann. Und er hätte das gelehrt und das gewusst. Er hätte auch Psalm 37,21 gekannt, dass der Gerechte barmherzig ist und gibt. Ein Priester … ein Priester würde sogar die wunderbaren Worte des Propheten Micha kennen. Und was sagte der Prophet Micha? Er sagte im Namen Gottes: „Es ist dir gesagt, o Mensch“, Micha 6,8, „was gut ist und was der Herr von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln in deinem Gott?“ Er hätte das gewusst. Er hätte gewusst, was Gott von ihm erwartet. Er hätte gewusst, dass jemand, der keine Barmherzigkeit walten ließ, erbarmungslos dafür ins Gericht genommen werden würde.

Und so könnten wir, mit dieser kleinen einleitenden Bemerkung und einem Priester, der zufällig auf dieser Straße entlangging, einen kleinen Anlass zur Hoffnung haben. Diese Hoffnung ist jedoch von kurzer Dauer, denn Jesus sagt sofort: „Und als er ihn sah, ging er auf der anderen Seite vorüber.“ Und hier benutzt er ein Verb, das nur hier in diesem Vers auftaucht, und der nächste Vers enthält das Wort „anti“, um es zu verstärken, er ging buchstäblich in die entgegengesetzte Richtung. Er sah ihn und ging in die entgegengesetzte Richtung.

Hier geht es um Nächstenliebe. Was können wir daraus schlussfolgern? Dieser Priester empfand keine Liebe für den Mann. Jesus hat die Frage sofort auf den Kopf gestellt. Der Gesetzesgelehrte fragte: „Und wer ist mein Nächster?“ Jesus stellte das auf den Kopf und sagte: „Lass uns darüber sprechen, wer sich gutnachbarlich verhält.“ Statt darüber zu reden, wer sich als dein Nächster qualifiziert, lass uns über die Qualität deiner Liebe reden. Wenn du überhaupt die Frage stellst „Wer qualifiziert sich für meine Liebe?“, kannst du dieses Gebot nicht erfüllen. Es geht nicht darum, wer sich dafür qualifiziert, sondern um das Wesen deiner Liebe. Jesus hat das also bereits auf den Kopf gestellt und redet jetzt über die Liebe des Einzelnen für einen Menschen in Not, nicht darüber, ob dieser Bedürftige sich für unsere Liebe qualifiziert.

Wir wissen also, dass Nächstenliebe nicht irgendeine eng gesteckte Definition von Liebe ist, die man nur bestimmten Leuten entgegenbringt. Es ist dasselbe wie die Liebe zu Gott. Ihr sollt Gott mit all euren Fähigkeiten, Herz - Seele - Denken und Kraft, lieben und ihr sollt euren Nächsten lieben wie euch selbst. Und eure Liebe hängt nicht davon ab, wer euer Nächster ist, sondern wer ihr seid.

An diesem Punkt schlug der Priester den anderen Weg ein. Das ist wirklich amüsant an dieser Stelle, weil ich viele Kommentare lese, da ich wissen will, wie diese Dinge im Laufe der Zeit ausgelegt werden; alte Kommentare und sogar neue. Viele Kommentatoren halten an dieser Stelle inne und führen lange Diskussionen … warum ging er nicht dort hinüber? Nun, er war ein Priester und er dachte, vielleicht sei dies ein toter Körper und er konnte keinen toten Körper anfassen. Wenn er einen toten Körper berührte, war er zeremoniell unrein. Andere Kommentatoren wiederum argumentieren: „Nun, es würde keinen Unterschied machen, weil er von Jerusalem nach Jericho ging, nicht von Jericho nach Jerusalem. Wenn er nach Jerusalem ginge, hätte er seine Unreinheit in den Tempel gebracht. Aber da er in die andere Richtung ging, hätte er einige Wochen, um den Reinigungsprozess zu durchlaufen, bevor er zurückkäme“, etc. Wieder Andere sagten: „Nun, er ging nicht dort hinüber, weil er Angst hatte, ebenso zu enden. Er hatte Angst, die Räuber könnten herumschleichen und er würde ihr nächstes Opfer sein.“ Noch Andere haben gesagt: „Er ging nicht dorthin, weil er nicht einem verdorbenen Mann helfen wollte, der vielleicht durch Gottes Zorn bestraft wurde.“

Und wisst ihr was? Wisst ihr, was dieser Mann dachte? Er dachte gar nichts. Woher ich das weiß? Weil er nicht existierte. Es gibt keinen Mann hier. Das ist eine Geschichte. Wie kann man drei Seiten damit füllen, was ein Mensch denkt, der nicht einmal existiert? Dieser Mann lebte nicht, das ist keine reale Person, es ist eine Geschichte. Ich lese und plötzlich sage ich: „Das ist lächerlich, diese Spekulation darüber, was ein Mann denkt, der nicht existierte, er hatte kein Gehirn.“ Dieser Mann hatte kein Gehirn, dieser Mann war niemand. Es ist eine Geschichte. Macht euch keine Gedanken über seine Gründe dafür, über sein Motiv, über seine Ausrede, darüber, was er dachte, er dachte sich nichts. Es geht einfach darum, dass man von dem Priester, der das Gesetz kannte und wusste, was verlangt wurde, erwartete, dass er zu dem Mann geht und ihm hilft. Man würde erwarten, dass gerade der Priester, der dafür sorgte, dass die Menschen zweimal täglich rezitierten, man solle seinen Nächsten lieben wie sich selbst, das tun würde, was er die restlichen Menschen und sich selbst rezitieren ließ. Man würde erwarten, dass ein Priester geht und Hilfestellung leistet. War das eine Anklage gegen das Priestertum allgemein?

Ich denke, man kann mit Sicherheit sagen, dass es den Priestern in Israel an Mitgefühl mangelte, meint ihr nicht? In Matthäus 23 sagt Jesus, dass sie den Menschen schwere Bürden auferlegen und nicht einmal einen Finger heben, um sie von dieser Last zu befreien. Jesus stellt die Priester in Israel quasi wie Wölfe dar, die herbeikommen, die Schafe reißen und den Menschen schwere Bürden auferlegen, deshalb sagte er: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, [...] denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Ich denke, man kann mit Sicherheit sagen, dass die Priester nach außen hin legalistisch und heuchlerisch waren, es ihnen aber an Mitgefühl mangelte. Es mangelte ihnen definitiv an Mitgefühl für Jesus und die Apostel. Aber ich denke nicht, dass dies eine Anklage gegen das Priestertum ist, sondern nur eine Geschichte über einen Mann, von dem man Hilfe erwarten würde, weil er das Gesetz kannte, aber er half nicht … er half nicht.

Und dann fährt Jesus in Vers 32 fort: „Ebenso kam auch ein Levit“, ein Levit wegen des Stammes Levi. Die Priester kamen auch vom Stamm Levi, aber jeder, der in den vierundzwanzig Abteilungen der Priester war, war nicht nur der Sohn von Levi, welcher ein Sohn von Jakob war, sondern jeder, der dem Priestertum angehörte, war ein Sohn Aarons. Die Leviten kamen von Levi, aber nicht von Aaron, und man gab ihnen Aufgaben eines Priesters, sie waren die niedrigsten Leute in der Hierarchie des Priesterdienstes. Sie waren Assistenten der Priester, sie waren die Tempelpolizei. Sie kümmerten sich um die Aspekte der Liturgie und halfen den Priestern. Sie mussten etwas über das Gesetz wissen. Sie waren dicht dran. Sie war sehr vertraut mit den Funktionen des Judaismus, mit den Studien der Gesetzesgelehrten, der Schriftgelehrten etc. Sie hätten also dasselbe wissen sollen wie die Priester.

An oberster Stelle der religiösen Hierarchie steht also der Priester, an unterster der Levit. In Vers 32 lesen wir, er kommt zu dem Ort, sah ihn und geht auf der anderen Seite vorüber. Dasselbe Verb: ging in die andere Richtung, die entgegengesetzte Richtung. Und wieder seht ihr eine Illustration eines Mannes, der keine Liebe empfand.

Man könnte sagen, diese religiöse Elite bestand aus jenen, die in Vers 21 als „die Weisen und Klugen, denen die Dinge Gottes verborgen waren“ bezeichnet wurden. Aber wir müssen zumindest Folgendes sagen: Keiner der beiden Männer, wenn sie echte Menschen wären, wäre für das ewige Leben qualifiziert. Erstens liebten sie Gott nicht, denn wenn man Gott liebt, befolgt man was? Seine Gebote. Also erstens liebten sie Gott nicht und sie liebten auch ihren Nächsten nicht, denn dort ist jemand direkt vor ihnen und sie haben die perfekte Gelegenheit, ihre Nächstenliebe unter Beweis zu stellen, und sie tun es nicht. Religiös zu sein, alle Zeremonien zu befolgen, jüdisch zu sein, beschnitten zu sein, Teil des ganzen Systems zu sein, so eng wie möglich mit dem religiösen System verbunden zu sein, ein Priester und ein Levit zu sein wird euch also keinen Einlass in das Reich Gottes gewähren. Und wenn ihr den Charakter dieser Männer betrachtet, so bestehen sie den Test nicht. Der Test besteht darin, euren Nächsten wie euch selbst zu lieben. Sie gingen in die andere Richtung, wollten nichts damit zu tun haben. Das ist die Einstellung, die wir im menschlichen Leben sehen, im menschlichen Wesen heutzutage, selbst bei uns: „Ich will nichts damit … was? … zu tun haben. Ich weiß nicht, was sie mir antun könnten.“

Und dann die Wende. Vers 33: „Ein Samariter aber kam auf seiner Reise … “. An dieser Stelle habe ich übrigens in der Fußnote gelesen, dass ein liberaler Kommentator, der die Bibel gerne angreift, sagte: „Nun, das ist nicht wahr, das konnte nicht wahr sein, denn die Samariter benutzten diese Straße nicht.“ Und ich wollte diesen Mann finden und sagen, dass das nicht der Samariter ist und dass es sich nicht wirklich um eine Straße handelt, es ist eine Geschichte. Und wenn Jesus ihn dort ansiedelte, dann ist er in der Geschichte dort. Ich weiß nicht, ob sie diese Straße benutzten oder nicht, aber dieser tat es. „Ein Samariter aber kam auf seiner Reise in seine Nähe, und als er ihn sah, hatte er Erbarmen.“

Im Kontext der Beziehungen zwischen Juden und Samaritern wäre dies das Schlimmste, was passieren könnte. Der Mensch - wir nehmen an, dass der Mann ein Jude ist, weil das hier Israel ist und „ein [gewisser] Mensch“ in Israel ein Jude wäre - liegt also da, dieser jüdische Mann. Hier kommt der Samariter. Wir würden annehmen, dass dieser Mann keinerlei Hilfe sein wird, weil die Samariter und die Juden einander verachteten, mit größter Bosheit, die man sich vorstellen kann. Die Samariter waren die Nachfahren der Juden, von denen einige, nachdem das nördliche Königreich erobert worden war, in dem Land blieben. Das Land wurde dann von Heiden übernommen. Diese Juden, die nach der Gefangenschaft, in die die Juden im Norden geraten waren, nie zurückkehrten, diejenigen, die in dem Land blieben, gingen Mischehen mit Heiden ein und wurden dafür verachtet und gehasst, weil sie ihr Geburtsrecht verkauften, sie verunreinigten den reinen Stamm von Gottes auserwähltem Volk. Sie wurden von den Juden gehasst. Als Israel aus der Gefangenschaft in Babylon zurückkehrte, geriet das südliche Königreich später in Gefangenschaft und nach 70 Jahren der Gefangenschaft kehrten sie zurück, Nehemia kehrte zurück, sie wollten die Stadtmauer wieder errichten, erinnert ihr euch daran? Die Samariter kamen. Ihr könnt das in Esra 4 bis 6 und Nehemia 2 bis 4 nachlesen. Die Samariter kamen und sagten: „Wir werden euch helfen. Wir werden euch helfen. Wir werden die Verbindung zu unseren jüdischen Wurzeln wiederherstellen. Jetzt, wo ihr zurück seid, wird Jerusalem wieder aufgebaut, wir werden wieder einen Tempel haben.“

Und sie sagten: „Auf keinen Fall. Wir wollen nichts mit euch zu tun haben.“ Die Bitterkeit saß so tief. Die Samariter wurden dann zu ihren Feinden und erinnert ihr euch an die Geschichte? Die ganze Zeit, während sie versuchen, die Stadtmauer zu errichten, wer versucht, sie davon abzuhalten? Die Samariter, angeführt von einem Mann namens Sanballat. Sie befanden sich in einem ständigen Konflikt. Schließlich bauten die Samariter sogar ihren eigenen Tempel. Sie sagten: „Nun, wenn wir nicht wieder willkommen sind, bauen wir einfach unseren eigenen Tempel an einem Ort namens Berg Garizim.“ Sie bauten ihren eigenen Tempel. Und die Juden, die sie und ihren Tempel hassten, zerstörten diesen Tempel im Jahr 128 v. Chr., einhundertachtundzwanzig Jahre vor der Geburt von Christus, und töteten einige der Samariter.

Die Feindseligkeit zwischen ihnen ging tief … tief. Wann immer ein Jude von Norden nach Süden oder Süden nach Norden reiste, wäre der einfache Weg durch Samaria gewesen. Das taten sie nie, sie machten einen Bogen um Samaria. Bemerkenswert war daran, dass Jesus durch Samaria ging. Er machte diese Reise und traf die Frau am Brunnen. Und es heißt: „Er musste durch Samaria gehen.“ Niemand ging durch Samaria, sie würden ihre Schuhe nicht mit dem Staub von Samaria beschmutzen, so tief saß der Hass.

Hier ist also ein Mann, der nach der Definition des Gesetzesgelehrten der Erzfeind dieses Juden wäre, der dort im Sterben liegt. Das Schlimmste … wenn man das Schlimmste über einen Menschen sagen sollte, die schlimmste Sache, die man sagen könnte, der schlimmste Beiname, mit dem man jemanden belegen konnte, wäre etwas, das wir in Johannes 8,48 nachlesen können: „Da antworteten die Juden Jesus und sprachen zu ihm: ‚Sagen wir nicht mit Recht, daß du ein Samariter bist und einen Dämonen hast?’“ Das Schlimmste, was man je über einen Menschen sagen konnte, war, dass er ein dämonenbesessener Samariter ist.

Und hier kommt also ein Samariter. Welche Einstellung wird der Samariter gegenüber diesem Mann haben? Wenn ihr euch Sorgen darüber macht, wer sich als euer Nächster qualifiziert, er qualifiziert sich nicht. Er ist nicht nur ein Fremder, sondern auch ein Feind und es gibt sehr starken Rassismus zwischen den beiden. Nun, als der Samariter entlangkommt, erleben wir eine Überraschung. „Er traf auf ihn und statt in die andere Richtung zu gehen, empfand er Mitgefühl, als er ihn sah.“ Wow! Manche haben gesagt - muss ich das noch einmal sagen? „War dieser Mann gläubig? War dieser Mann im Reich?“ Dieser Mann existierte nicht, ich sage es noch einmal. Wir müssen uns also keine Sorgen über seinen geistlichen Zustand machen, da er keinen hatte.

Was versucht Jesus hier zu sagen? Das werden wir sehen. Hier ist die Aussage, um die es geht. Zwei Männer empfanden keine Liebe, einer tat es. Könnt ihr das verstehen? Zwei Männer empfanden keine Liebe, einer tat es. Zwei Männer waren religiös, empfanden aber keine Liebe, deshalb trug ihre Religion nichts dazu bei, sie für das Reich zu qualifizieren. Ein Mann hingegen war ein Häretiker, ein Ausgestoßener und dennoch bewies er Liebe. Mitmenschen zu lieben hat also nichts mit der Religion eines Menschen zu tun. Es hat mit etwas Anderem zu tun.

Der Samariter tritt dann in den Mittelpunkt der Geschichte, und hier kommt der wichtigste Punkt. Beachtet einmal wie die Liebe dieses Mannes aussieht. Erst sah er ihn in Vers 33 und dann hatte er Erbarmen. Das ist der Punkt, an dem alles beginnt; etwas in seinem Herzen fühlt mit diesem Menschen mit, eine Traurigkeit, eine Trauer, Sympathie, Schmerzen des Mitgefühls, ein dringendes Bedürfnis, ihn zu retten und wiederherzustellen. Und so lesen wir in Vers 34: „Und er ging zu ihm.“ Das bedeutet einfach, dass er dorthin ging, wo der Mann war. Das ist das erste, was er tut. Er beurteilt, diagnostiziert, bewertet seinen Zustand, seine Bedürfnisse, achtet sorgfältig darauf, was zur Rettung und Wiederherstellung dieses Mannes erforderlich sein wird. Ihr könnt ihn einfach in den Bildern der Geschichte sehen, wie er sich dort über den Mann beugt und seinen Zustand beurteilt. Und er entdeckte, dass der Mann einige Wunden hatte; das griechische Wort dafür lautet trauma. Er hatte einige Wunden, was darauf hinweist, dass er vielleicht blutete. Er hatte vielleicht einige gebrochene Knochen. Wir wissen es nicht, weil Jesus das in der Geschichte nicht angibt. Aber er war auf jeden Fall mit Fäusten bearbeitet, geschlagen und verletzt worden. Und so lesen wir hier, dass er, nachdem er zu ihm gekommen war, seine Wunden verband, was darauf hinweist, dass Jesus hier den Eindruck vermitteln will, dass er offene Wunden hatte, dass er blutete. Und jetzt ist der Mann nackt, er trägt kaum noch Kleider am Leib; was auch immer der Samariter als Bandagen benutzte, kam also aus seiner eigenen Tasche, von seiner eigenen Kleidung. Er beginnt also, seine eigenen Kleider zu zerreißen, wenn nicht diejenigen, die er trug, dann vielleicht die Extrakleidung, die er in seiner Reisetasche bei sich hatte; er beginnt, dem Mann an den Stellen, wo er vielleicht blutete, ein Tourniquet anzulegen. Das ist die Bildsprache der Geschichte. Dann verbindet er die Wunden mit Bandagen, damit kein Schmutz dort eindringt und sie sich verschlimmern. Und dabei goss er auch Öl und Wein auf die Wunden. Wein verwendete man, weil es aufgrund seiner Gärung als Antiseptikum diente. Es wurde zur Abtötung von Keimen verwendet. Er wurde verwendet, um die Wunde von allem zu reinigen, was dort eingedrungen sein und Entzündungen verursachen könnte. Öl wurde zum Einfetten verwendet, um das Gewebe zu beruhigen und weich zu machen. Das war Teil des Heilungsprozesses. Und hier war … hier war etwas, das jeder Reisende mit sich führte; man führte seinen eigenen Wein mit sich, um ihn zu trinken, und sein eigenes Öl, um zu kochen oder zu essen. Und jetzt entledigt der Samariter sich seiner eigenen Kleidung und seiner eigenen Vorräte. Und das Wort „goss“ steht hier … steht hier mit einer Präposition davor, durch die es verstärkt wird; er übergoss den Mann buchstäblich großzügig mit Wein und Öl. Er tupft es nicht auf die Wunden. Es ist die Üppigkeit, es ist die Großzügigkeit der Handlung, die durch die Verwendung dieses … dieses Verbs betont wird. Er gießt buchstäblich das Antiseptikum, das Desinfektionsmittel, über den Mann und dann gießt er Öl über ihn. Was ihr hier seht, ist Großzügigkeit, hier seht ihr eine gewisse freigebige Fürsorge.

Und dann steht im Text: „Er hob ihn auf sein eigenes Tier.“ Ich las einen kurzen Abschnitt darüber, welche Art von Tier das war und dieselbe Sache taucht auf; das Wort ktenos bedeutet „Tier“, es könnte jedes gezähmte Tier sein, wir wissen es nicht. Dieser Mann war nicht in der Lage, auf sein Tier zu steigen, deshalb hob der Samariter ihn auf und legte ihn über den Rücken eines Esels oder Maultieres, vielleicht, damit er ihn irgendwo hinbringen kann, wo er etwas zu essen, etwas Wasser, Fürsorge und Ruhe bekommen kann.

Das ist erstaunlich. Das ist keine minimalistische Fürsorge, das ist das Maximum. Sein Mitgefühl veranlasste ihn, zu dem Mann zu gehen, ihn zu untersuchen und dann seine Wunden zu verbinden. Dann goss er Öl und Wein aus. Dann hob er ihn auf sein eigenes Tier. Und dann brachte er ihn … wir wissen nicht, wie weit entfernt der Ort war, aber er nimmt das Tier bei irgendeinem Seil, an dem es befestigt war, und läuft, während der verletzte Mann über dem Tier liegt. Er bringt ihn zu einer Herberge, läuft neben seinem lebendigen Transportmittel her und hält den Mann fest, damit dieser nicht herunterfällt. Nun, schließlich kommt er mit ihm bei einer Herberge an, im Griechischen pandocheion; das beginnt mit dem Wort pan, „alle(s)“, ein Ort für alle. Das wäre das niedrigste Niveau. Herbergen waren in den besten Fällen notdürftige Orte. Sie waren in der Regel korrupt. Sie waren Orte der Prostitution, Schiebung und des Diebstahls. Niemand wollte wirklich an einem dieser Orte sein, es sei denn, er hatte keine Wahl. Die Wirte waren skrupellos, böse und hatten keinerlei Mitgefühl. Aber in diesem Fall gab es keine Wahl. Wir müssen das nicht alles erörtern. Er ging mit ihm zu einer Herberge, also einem Ort, wo es eine Matte gäbe, auf der er liegen könnte, wo es etwas Wasser und Nahrung sowie ein wenig Ruhe gab.

Und dann lesen wir die wunderbare Beschreibung „und pflegte ihn“. Nachdem er die Unterkunft ausgehandelt, den Mann hineingebracht und ihn zur Ruhe gebettet hatte, arbeitete er weiter an seinen Bandagen, an seinen Wunden, sorgte für Nahrung, Schlaf, Komfort, Wasser und säuberte ihn. Und er tat das die ganze Nacht.

Ihr sagt: „Nun, woher weißt du das?“ Nun, Jesus erzählte das in der Geschichte so. In Vers 35 lesen wir: „Und am anderen Tag …“. Er blieb die ganze Nacht bei ihm. Er schob seine eigenen Pläne auf. Er opferte seine eigene Kleidung, seine eigenen Vorräte, seine eigene Zeit. Das ist erstaunlich für einen Fremden, der sein ärgster Feind war. Und er wachte die ganze Nacht an seinem Bett und sorgte für ihn.

Und das war noch nicht alles. Seht einmal auf Vers 35: „Und am anderen Tag, als er fortzog, gab er dem Wirt zwei Denare und sprach zu ihm: ‚Verpflege ihn.’“ Er wollte sich auf den Weg machen und übergab ihn nun der Obhut eines Wirtes und gibt ihm dafür zwei Denare. Wie viel wäre das ungefähr für die Unterkunft in einer Herberge? Die billigste Unterkunft in einer Herberge würde 1/32 eines Denars kosten. Er gab ihm also genug für 64 Tage Kost und Logis. Wie ich sagte, ist das kein schicker Ort, aber es ist ein Ort, der ein Dach über dem Kopf, Nahrung und Ruhe bietet. Auf der anderen Seite des Spektrums würden manche vielleicht sagen, dass ein Inn 1/12 eines Denars kostet, das wären 24 Tage. Also irgendwo zwischen einem und zwei Monaten Kost und Logis. Das ist ziemlich erstaunlich, ziemlich großzügig. Er hatte den Mann nie getroffen, er war ein völlig Fremder; er weiß nicht, wie er in den Zustand geraten ist, in dem er sich befindet, er fragt nicht danach, und Jesus berichtet über diesen Teil nicht in der Geschichte, das ist nicht wichtig. Alles, was zählt, ist, dass es hier einen Mann gab, dessen Herz so voller Liebe war, dass er, wenn ihm jemand über den Weg lief, egal wer, niemals die Frage nach dessen Qualifikation stellte, es gab nie die Frage: „Ist er mein Nächster oder nicht?“ Die einzige Frage hier war: Wie kann ich diesen Mann in dem Ausmaß lieben, wie er es benötigt? Dabei war es unwichtig, ob es sich um einen Freund oder einen Feind handelte.

Und das ist noch nicht alles. Er sagte zu dem Wirt in Vers 35: „Verpflege ihn. Und was du mehr aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.“ Jetzt hat er dem Wirt die Chance gegeben, ihn ernsthaft zu erpressen. Er hat ihm quasi einen Blankoscheck gegeben. Und er sagt: „Ich werde dorthin gehen, wo ich hin muss, und du gibst das aus, was du ausgeben musst, gib ihm, was immer er für eine vollständige Genesung braucht. Und wenn ich zurückkomme, werde ich dich dafür bezahlen.“

Welchen Eindruck vermittelt das? Großzügigkeit, meint ihr nicht? Mehr als Großzügigkeit? Das ist irgendwie übertrieben, meint ihr nicht? Ihr sagt: „Nun, ich habe mal einen bedürftigen Fremden gesehen und ihm einen Fünfer gegeben.“ Meint ihr, das verdient Applaus? Habt ihr je einen Fremden in Not gesehen, jemanden, den ihr nicht kanntet oder besser noch, jemand, der euer Erzfeind war, und ihr seid zu ihm gegangen, habt alle seine Bedürfnisse gestillt, habt ihm alles gegeben, was er brauchte, seid bei ihm geblieben, habt ihn irgendwo hingebracht, habt ihn ins Bett gelegt, ihm Nahrung gegeben, seid die ganze Nacht geblieben, um sicher zu gehen, dass er sich richtig erholte, habt dann seine Pflege für bis zu zwei Monate bezahlt und gesagt, wenn es noch mehr kostet, dann gebe ich dir den gesamten Rest, wenn ich zurückkomme? Habt ihr das schon einmal für irgendjemanden getan?

Ich sage euch, es gibt jemanden, für den ihr das getan habt, und das seid ihr selbst. So kümmern wir uns um uns selbst, nicht wahr? Gib mir, was immer ich brauche. Was immer ich brauche, bringe mich zum besten Arzt, bringe mich zum besten Ort, beschaffe mir die beste Pflege, die ich bekommen kann. Kümmere dich um mich, solange ich es brauche. Wir kaufen Versicherungspolicen, sind in Krankenkassen, wir tun alles, was wir brauchen, um uns der besten Fürsorge zu versichern. Das ist übertrieben für einen Fremden, übertrieben für einen Feind. Vielleicht kümmert ihr euch annähernd so um einen Freund oder ein Familienmitglied, weil ihr sie und die Familie liebt. Aber wir reden hier nicht von Familie, wir reden über jemanden, der außerhalb dieses Kreises steht. Das tut man einfach nicht.

Ihr sagt: „Nun, willst du damit sagen, dass das noch nie jemand getan hat?“ Nein, es wäre möglich und manche haben es getan und vielleicht habt ihr etwas Großzügiges wie das bei irgendeiner Gelegenheit in eurem Leben getan. Darum geht es nicht. Die Frage ist, ob ihr Fremde euer ganzes Leben lang so geliebt habt? Antwort: natürlich nicht … natürlich nicht.

Wir sorgen natürlich dafür, dass WIR, wenn WIR körperliche Leiden haben, Not leiden oder uns in einer gefährlichen Situation befinden, alles tun, was nötig ist, um maximale Aufmerksamkeit und die beste Pflege zu bekommen, damit all unsere Bedürfnisse erfüllt werden, wir all unsere Annehmlichkeiten haben. Und wir sind … wir sind im Prinzip grenzenlos, wenn es darum geht, uns selbst soviel Fürsorge angedeihen zu lassen, wie wir nur können. Die Menschen belasten sich sogar mit Schulden oder manchmal sogar Privatinsolvenz, um zu gewährleisten, dass sie sich nichts verleugnen müssen, was sie ihrer Meinung nach brauchen. Aber wen sonst liebt ihr so? Genau, niemanden.

Seht ihr, hier geht es um grenzenlose Liebe. Hier geht es um einen Mann, der sagte, ich will mich uneingeschränkt um diesen Mann kümmern. Ich werde diesen Mann lieben, obwohl er mein Feind und ein Fremder für mich ist, ich werde diesem Mann geben, was immer er braucht, ohne Wenn und Aber. Er kann haben, was er will. Wenn ich zurückkomme, sagst du mir einfach, was nötig war, und ich begleiche es.

Ich möchte euch etwas sagen. Das ist die ganze Zeit erforderlich, um euch den Weg in das Reich Gottes zu verdienen. Qualifiziert sich irgendjemand? Nein. Und genau darum geht es. Das ist es, worum es beim ewigen Leben geht. Und wisst ihr, manchmal lehren wir Kinder, teilt euer Mittagessen mit Anderen, seid ein barmherziger Samariter. Nein. Teilt euer Mittagessen mit Anderen ist in Ordnung, aber verwechselt das nicht mit dem barmherzigen Samariter. Ein barmherziger Samariter hat sein Mittagessen nicht geteilt, er hat im Prinzip seine uneingeschränkte Liebe für einen Mann ausgedrückt, den er nicht kannte, der ein Fremder und ein Feind war.

In Vers 36 sagt Jesus dann, nachdem er die Geschichte beendet hat, zu dem Gesetzesgelehrten: „Welcher von diesen Dreien ist deiner Meinung nach nun der Nächste […] gewesen? Vergiss, wer dein Nächster ist und lass uns darüber reden, wer nachbarschaftlich ist. Welcher von diesen Dreien ist deiner Meinung nach nun der Nächste dessen gewesen, der unter die Räuber gefallen ist? Du hast meine Geschichte gehört, wer war der Nächste?“

„Er sprach: ‚Der, welcher Barmherzigkeit an ihm geübt hat.’“ Er hatte recht, nicht wahr? „Da sprach Jesus zu ihm: ‚So geh du hin und handle ebenso.’“

Kann ich noch etwas hinzufügen? „Und wenn du das tust, wirst du das ewige Leben verdienen.“ Das einzige Problem dabei ist, du musst das immer tun. Geh hin und handle ebenso. Was soll das bewirken? Was soll es hervorrufen? Überführung. Jeder, der euch begegnet, jeder Fremde, der euch begegnet, selbst euer schlimmster Feind - liebt ihn freigebig, aufopferungsvoll, großzügig, sanft, grenzenlos, freundlich, bereit, ihm alles zu geben. Denn so liebt ihr euch selbst.

Und so sagt der Mann vor der gesamten Gruppe von Menschen: „Der, welche Barmherzigkeit an ihm geübt hat“. Das wollte Jesus sagen. Versteht ihr jetzt, was die Bibel meint, wenn sie sagt, ihr sollt eueren Nächsten lieben wie euch selbst? Ist das die Art und Weise, wie ihr jemanden in Not, der euch über den Weg läuft, liebt? Geht hin und handelt ebenso.

Du willst ewiges Leben? Wie erlangst du es? Liebe Gott mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele, deinem ganzen Denken und deiner ganzen Kraft. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Okay, du sagst, du liebst Gott so, darüber willst du nicht einmal reden, jetzt willst du über die Liebe zu deinem Nächsten reden. Du denkst, du liebst deinen Nächsten? Ist das die Art und Weise, wie du deinen Feind, den Fremden, liebst?

Nun, der Mann wusste, dass das nicht zutraf. „Geh hin und handle ebenso“, sagt Jesus. Das ist kein Gebot für einen Christen. Hier handelt es sich um fiktive Leute. Das ist kein Gebot für einen Gläubigen, so zu lieben. Das ist eine Anklage der ganzen gefallenen Menschheit. Ihr könnt so nicht lieben, ihr liebt so nicht und ihr werdet nie so lieben. Vielleicht gibt es einen seltenen Fall, wo derartige Liebe hier und dort zum Ausdruck kommt. Aber wozu Jesus uns hier auffordert, ist eine Art von uneingeschränkter, freigebiger Liebe gegenüber jedem Menschen, und das übersteigt unsere Fähigkeiten. Wir lieben uns selbst auf diese Weise. Wir lieben Andere nicht auf diese Weise. Und er gibt diesem Gesetzesgelehrten eine weitere Gelegenheit zu sagen: „Jesus, so liebe ich nicht. So kann ich nicht lieben. So werde ich nie lieben. Ich werde nie in das Reich gelangen, wenn das erforderlich ist. Und um ehrlich zu sein, wenn ich ihn nicht so liebe, wenn ich meinen Nächsten nicht so liebe, dann liebe ich Gott offensichtlich auch nicht mit all meinen Fähigkeiten. Warum höre ich nicht einfach auf und gebe es zu?“

Das wäre … das wäre wunderbar gewesen, nicht wahr, wenn er das gesagt hätte? Wenn er einfach gesagt hätte: „So kann ich nicht lieben. Ich kann Gott nicht perfekt lieben. Ich kann meinen Nächsten definitiv nicht lieben. Wenn das die Bedeutung von Nächstenliebe ist und es nicht darum geht, wer sich dafür qualifiziert, wenn mein Nächster jeder ist, der bedürftig ist, selbst wenn es unser schlimmster Feind ist, wenn es das bedeutet, dann bin ich meilenweit entfernt von dieser grenzenlosen Art der Liebe.“

Und das trifft auch auf uns zu, nicht wahr? Wenn das erforderlich ist, damit ich in den Himmel gelange, werde ich dort nicht hinkommen. Ich könnte mir nicht nur meine Errettung nicht verdienen, indem ich so liebe; selbst als Christ, in dem die Liebe Christi breit gestreut ist, der die Fähigkeit hat, auf eine Art zu lieben, wie ein unbekehrter Mensch das nicht kann, liebe ich immer noch nicht auf diese Weise. Wir wurden also durch Gnade errettet und werden durch Gnade bewahrt, nicht wahr? Der Herr hat mir nicht nur für meine mangelnde Liebe zu Gott und Anderen vergeben, als er mich rettete, er vergibt mir weiterhin für meine unvollkommene Liebe zu Gott und Anderen, die Teil meines gefallenen Lebens ist. Ich werde nie in der Lage sein, Gott perfekt zu lieben, bis ich in seiner Gegenwart bin, und ich werde auch nie in der Lage sein, Andere perfekt zu lieben, bis ich in seiner Gegenwart bin, und dann werden diese Menschen keine Not leiden. Also wird es ein anderer Ausdruck von Liebe sein.

Seht ihr, was Jesus hier mit diesem Mann tat, war, ihm dasselbe Schwert sofort wieder in die Brust zu treiben, um ihn von seiner völligen Unfähigkeit zu überzeugen, sich das Reich Gottes und ewiges Leben aus eigenen Kräften zu verdienen. Wenn er dachte, sein Status als Jude, seine Beschneidung, seine Befolgung der Gesetze, seine Opfer und all das seien genug, machte Jesus Schluss damit durch sein eigenes Eingeständnis, dass es darum geht, Gott und Andere zu lieben. Wenn er dachte, er habe sich dort qualifiziert, dann wird er sagen müssen, dass er immer jeden geliebt hat, der ihm begegnet ist, so wie der barmherzige Samariter den Mann geliebt hat, mit derselben uneingeschränkten, offenen, freigebigen, großzügigen, aufopferungsvollen Fürsorge, und er wusste, wie wir alle, dass wir nicht so lieben.

Übrigens, so liebt Gott uns. Das ist keine Allegorie dieser Liebe. Aber so liebt Gott uns. Und dort stand Jesus vor ihm, bereit, ihm Barmherzigkeit zu gewähren, bereit, ihm Gnade zu gewähren, bereit, ihm Vergebung zu gewähren, wenn er nur bereuen und zugeben würde, was er als wahr kannte. Aber bei unserem Studium des Lebens von Christus auf dem Weg zum Kreuz werden die Herzen immer mehr verhärtet.

Am Ende der Geschichte, am Ende der Begegnung, sagt Jesus: „So geh du hin und handle ebenso.“ Hat er das getan? Nein. Konnte er es? Nein. Würde er Buße tun? Anscheinend nicht. Wird er das Reich Gottes erben? Natürlich nicht. Wer wird es erben? Diejenigen, die ihre mangelnde Liebe zu Gott und Anderen bereuen, um Barmherzigkeit und Vergebung von Christus flehen, der den Lohn für diese Vergebung durch seinen Tod am Kreuz bezahlt hat.


[Gebet]

This sermon series includes the following messages:

Please contact the publisher to obtain copies of this resource.

Publisher Information
Unleashing God’s Truth, One Verse at a Time
Since 1969

Welcome!

Enter your email address and we will send you instructions on how to reset your password.

Back to Log In

Unleashing God’s Truth, One Verse at a Time
Since 1969
Minimize
View Wishlist

Cart

Cart is empty.

Subject to Import Tax

Please be aware that these items are sent out from our office in the UK. Since the UK is now no longer a member of the EU, you may be charged an import tax on this item by the customs authorities in your country of residence, which is beyond our control.

Because we don’t want you to incur expenditure for which you are not prepared, could you please confirm whether you are willing to pay this charge, if necessary?

ECFA Accredited
Unleashing God’s Truth, One Verse at a Time
Since 1969
Back to Cart

Checkout as:

Not ? Log out

Log in to speed up the checkout process.

Unleashing God’s Truth, One Verse at a Time
Since 1969
Minimize