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Und jetzt kommen wir wieder zu Gottes Wort; unser Text ist Lukas 20 ... Lukas 20. Wir sind am Ende dieses Kapitels angekommen und werden uns mit den letzten drei Versen befassen … Lukas Kapitel 20, Verse 45 bis 47. Ich möchte diese Verse in euren Köpfen verankern. Lasst sie uns gemeinsam lesen. Lukas Kapitel 20, ab Vers 45.

„Als aber das ganze Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern: ‚Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die gern im Talar einhergehen und die Begrüßungen auf den Märkten lieben und die ersten Sitze in den Synagogen und die obersten Plätze bei den Mahlzeiten; sie fressen die Häuser der Witwen und sprechen zum Schein lange Gebete; diese werden ein um so schwereres Gericht empfangen.’“

Das sind starke Worte. Unmissverständliche Worte. Wenn wir ein wenig Abstand von diesem Text nehmen und ihn aus einer größeren Perspektive betrachten, müssen wir daran erinnert werden, dass die Bibel uns von Anfang bis Ende über Irrlehrer warnt. Es hat immer und wird immer falsche religiöse Lehrer geben, die für Satan agieren. Sie agieren aus dem Reich der Finsternis heraus, handeln aber so, als seien sie Boten Gottes.

In Kapitel 20 der Apostelgeschichte traf der Apostel Paulus sich mit den Ältesten in Ephesus und sagte Folgendes zu ihnen: „Ich habe nicht aufgehört, drei Jahre lang Tag und Nacht jeden einzelnen unter Tränen zu ermahnen.“ Zu ermahnen worüber? „Räuberische Wölfe, die hineinkommen werden, die die Herde nicht schonen; und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft“; das ist es, was hier impliziert wird. „Erwartet das von innen und von außen.“

In 2. Korinther 11, Verse 13-15 sagte der Apostel Paulus, dass Satan sich als Engel des Lichts tarnt. Das heißt, er kommt, als repräsentiere er Gott. Es sollte euch also nicht überraschen, wenn seine Botschafter ebenfalls als Engel des Lichts getarnt sind.

Irrlehrer kleiden sich in den Gewändern Gottes. Sie wollen, dass die Menschen glauben, sie würden Gott repräsentierten, sie würden Gott kennen, sie hätten Einblicke in Geistlichkeit und göttliche Wahrheit und göttliche Weisheit, obwohl sie Abgesandte der Hölle selbst sind. Als der Apostel Paulus an Timotheus schreibt, damit dieser den Dienst in der Gemeinde besser versteht, sagt er in 1. Timotheus 4: „Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden durch die Heuchelei von Lügenrednern […].“ Dämonische Lehren angetrieben durch dämonische Geister in heuchlerischen Irrlehrern, die lügen.

Petrus … 2. Petrus 2, Vers 1 besagt: „Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten einführen […]; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen. Und viele werden ihren verderblichen Wegen nachfolgen, und um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden. Und aus Habsucht werden sie euch mit betrügerischen Worten ausbeuten; aber das Gericht über sie ist längst vorbereitet, und ihr Verderben schlummert nicht.“

Und ihr erinnert euch sicherlich an die Worte von Judas. „Da es mir ein großes Anliegen ist, euch von dem gemeinsamen Heil zu schreiben, hielt ich es für notwendig, euch mit der Ermahnung zu schreiben, daß ihr für den Glauben kämpft [...].“ Warum? „Es haben sich nämlich etliche Menschen unbemerkt eingeschlichen, die schon längst zu diesem Gericht aufgeschrieben worden sind, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Zügellosigkeit verkehren und Gott, den einzigen Herrscher, und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen.“ Habt acht … habt acht … habt acht vor Irrlehrern. Wie wir in 1. Johannes Kapitel 2 lesen, gibt es viele Antichristen. Sie sind überall und ihr, die ihr die Wahrheit kennt, müsst euch vor ihnen schützen.

Nie waren Irrlehrer aggressiver als zu der Zeit, als unser Herr Jesus Christus wirkte. Es war, als ob die Hölle ihren schärfsten Angriff, den es je auf einen Menschen gegeben hatte, während dieser drei Jahre auf unseren Herrn Jesus Christus konzentrierte. Und wir würden das verstehen. Wir würden das verstehen. Um die Ziele von Gottes Evangelium zu vereiteln, fuhr Satan alle Geschütze, die er hatte, gegen Jesus Christus auf. Und wenn wir fragen, wer waren die Akteure der Hölle? Wer waren die Akteure Satans, die versuchten, Gottes Ziele zu vereiteln? Waren sie die Kriminellen in jener Kultur? Waren sie die Zöllner, die Verräter? Waren sie die Prostituierten, die Schläger, die Diebe? Dann lautet die Antwort„Nein“. Die Abgesandten und Akteure Satans waren die frommsten, religiösesten Führer Israels mit dem höchsten Respekt ... die Schriftgelehrten und die Pharisäer, zusammen mit den Sadduzäern und den Herodianern. Sie alle verbündeten sich gegen Jesus Christus. Sie vereinten all ihre Fähigkeiten, all ihre dämonisch konzipierte geistliche Fähigkeit, um Jesus anzugreifen, ihn zu Fall zu bringen, um die Ziele Gottes zu vereiteln. Vergesst dabei nicht, dass die Feinde des Evangeliums immer dann am gewaltigsten waren und sind, wenn sie religiös sind … besonders die Pharisäer und die Schriftgelehrten, weil sie zur damaligen Zeit die dominante Religion des Judaismus kontrollierten. Sie waren unnachgiebig in ihren Angriffen auf Jesus.

Sie vertrugen sich nicht mit den Sadduzäern, weil sie sehr unterschiedliche Theologien hatten. Sie vertrugen sich nicht mit den Herodianern, weil die Herodianer politisch waren und auf der Seite von Herodes standen, der nicht einmal ein Jude war. Es gab große Differenzen unter den Pharisäern, den Sadduzäern und den Herodianern, aber in einer Sache brachte die Hölle sie alle zusammen: Sie alle wollten Jesus loswerden. Und am Freitag der Leidenswoche hatten sie aufgrund von Gottes Plänen Erfolg; sie schafften es, ihn kreuzigen zu lassen.

In Lukas Kapitel 20, mit dem wir uns befassen, ist es jedoch der Mittwoch der Leidenswoche. Es ist Mittwoch. Es war ein langer Tag, ein langer Tag, an dem Jesus im Tempel gewesen war und unter den Menschenmassen im Tempel umherlief; er hatte die Menschenmenge gelehrt. Und er hatte Konfrontationen mit den Pharisäern, den Schriftgelehrten, den obersten Priestern, den Sadduzäern und den Herodianern ausgetragen, die ihn alle angegriffen hatten, weil sie ihn in der Öffentlichkeit unglaubwürdig machen wollten, damit sie einen triftigen Grund hätten, ihn hinrichten zu lassen, weil er solch eine Bedrohung für das Reich der Finsternis und ihre eigene irdische Position darstellte. Sie versuchten alles, was ihnen einfiel, hatten aber keinen Erfolg.

Deshalb lesen wir in Kapitel 20, Vers 40, dass sie keinen Mut mehr hatten, ihm noch irgendwelche Fragen zu stellen. Sie waren fertig. Sie hatten alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Es war vorbei. Sie stellten ihm keine weiteren Fragen. Und dann hatten wir gesagt, dass Jesus in Vers 41 begann, Fragen zu stellen, und barmherzig, mitfühlend und gütig, wie er ist, bringt er die Frage nach der Identität des Messias nicht nur als Sohn Davids, sondern als Sohn Gottes, als DER Sohn Gottes, wieder zur Sprache.

In Versen 41 bis 44, an die ihr euch vielleicht aus der letzten Woche erinnert, geht er mit ihnen zurück zu Psalm 110, in dem David den Messias „mein Herr“ nennt. Der Messias ist also sowohl Davids Sohn als auch Davids Herr und deshalb ist er ein Mensch, der noch nicht geboren ist, der aber gleichzeitig Gott sein muss und zu der Zeit lebte, als David sprach. In einem letzten mitfühlenden Versuch bekräftigt Jesus also noch einmal seine Göttlichkeit und die Notwendigkeit, dass der Messias sowohl Gott als auch Mensch sein muss. Das ist ein Akt des Mitgefühls. In einem Sinne ist es ein letzter Akt des Mitgefühls, eine letzte Gelegenheit, von seiner Identität als wahrer Messias, Sohn Davids und Sohn Gottes zu sprechen.

Und jetzt ist er fertig. Er hat den Schriftgelehrten, den Pharisäern, den Sadduzäern und den Herodianern nichts mehr zu sagen, außer bei seiner Verhandlung. Er hat der Menschenmenge nichts mehr zu sagen und in Vers 45 lesen wir: „Als aber das ganze Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern …“ Das ist eine Überleitung. Die Menschen hören immer noch zu, aber er dreht sich um und spricht zu den Jüngern. Das wird er von jetzt an tun. Keine weiteren Botschaften für die Menschenmassen. Von jetzt an spricht er zu seinen Jüngern. Eine sehr wichtige Überleitung. Er hatte alles gesagt, was es zu sagen gab. Er hat jede Frage beantwortet, die man hätte stellen können. Er wird sich umdrehen und denjenigen Anweisungen geben, die ihm noch nachfolgen, noch Interesse bekunden, noch immer von ihm lernen wollen, die ihm noch nachfolgen. Die Angreifer sind weg und die Menschenmenge schwindet dahin.

Aber es gibt eine letzte Botschaft für jeden, sowohl für seine Jünger als auch die Menschen. Diese Botschaft findet sich in den Versen 46 und 47: „Hütet euch vor den Schriftgelehrten.“ Sein Abgang wird von einer Warnung begleitet. Die letzte Botschaft, die jemand hinterlässt, muss immer eine wichtige Botschaft sein. Was ist die letzte Sache, die Jesus der Menschenmenge zu sagen hat? Wir wollen wissen, was dieses letzte Wort ist, es ist ein Wort der Warnung. Nicht nur ein Wort der Warnung, sondern ein Wort der Verurteilung. Hütet euch vor ihnen, sie sind gefährlich und werden ein umso schweres Gericht empfangen … Ende von Vers 47. Er warnt die Menschen also vor ihnen und verurteilt sie. Das sind sehr starke Worte.

Bevor wir uns damit befassen, möchte ich die Bedeutung dieses Textes in einen aktuellen Kontext setzen, okay? Vor einigen Monaten habe ich ein Buch mit dem Titel „The Truth War“ geschrieben. Es ist die neueste Ausgabe in einer Reihe von Büchern, die ich im Laufe der Jahre geschrieben habe, um mich dem zuzuwenden, was ich für gefährliche Irrtümer und Verfehlungen in der Gemeinde halte. Ich habe das Buch, „The Truth War“, geschrieben, um die Irrwege und Gefahren einer neuen Bewegung namens „Emerging Church“ oder „The Emergent Church Movement“ zu aufzudecken und das Gericht Gottes darüber. Es handelt sich dabei in Wirklichkeit um einen postmodernen Relativismus, der die Gemeinde verdirbt. Diese Bewegung hat sich eingeschlichen unter sogenannten Evangelikalen, die jetzt die Gewissheit biblischer Lehre, die Klarheit der Schrift und die Ausschließlichkeit des Evangeliums ablehnen. Ich sage das noch einmal. Das Kennzeichen dieser Bewegung ist eine Ablehnung der Gewissheit biblischer Lehren, der Klarheit der Schrift und der Ausschließlichkeit des Evangeliums. Das ist Neoliberalismus. Es ist einfach der alte Liberalismus, der die großen Konfessionen in diesem Land zerstörte, die alte, höhere, kritische Theorie, es ist der alte Liberalismus in einem neuen Gewand, sozusagen, der zu Kameraderie, Kollegialität und Toleranz gegenüber denjenigen aufruft, die das Evangelium nicht glauben und nicht einmal glauben, dass das Christentum die wahre Religion ist. Der die Tugend des großherzigen, offenen Dialogs anstelle von Dogmatismus hoch lobt. Der zu Respekt, Toleranz und Vielfalt auffordert. Und nur, um das alles auf einen Nenner zu bringen, haben sie ein Schlagwort gefunden, um das zu definieren, was die Bewegung der Emerging Church definiert; es ist das Wort „Konversation“ oder „Gespräch“. Das ist ihr Wort. Sie wollen jeden in ein Gespräch verwickeln, damit wir alle unsere geistlichen Erkenntnisse beitragen können.

Einer der Führer des alten Liberalismus war ein Mann namens Harry Emerson Fosdick. 1928 sagte Fosdick Folgendes: „Viele Prediger frönen gewohnheitsmäßig einer Sache, die sie als ‚Auslegungspredigten’ bezeichnen. Sie nehmen einen Abschnitt aus der Schrift und gehen dann aufgrund der Annahme vor, dass die Besucher ihrer Gemeinde an dem Morgen ein großes Interesse an der Bedeutung dieses Abschnitts haben. Sie verbringen eine halbe Stunde oder mehr mit einer historischen Auslegung des Verses oder Kapitels und schließen mit irgendeiner angehängten praktischen Anwendung für ihre Zuhörer ab. Gibt es irgendeine Vorgehensweise, die mit größerer Sicherheit dazu prädestiniert ist, langweilig und nutzlos zu sein? Wer nimmt ernsthaft an, dass auch nur einer unter hundert Gemeindemitgliedern daran interessiert ist, damit zu beginnen, was Moses, Jesaja, Paulus oder Johannes in jenen spezifischen Versen meinten, oder mit großem Interesse daran in die Gemeinde gekommen ist? Niemand sonst, der zu einem Publikum spricht, geht davon aus, dass das wesentliche Interesse der Menschen auf der Bedeutung von Worten liegt, die vor zweitausend Jahren gesprochen wurden.“ Also stellte Fosdick 1928 eine Prophezeiung auf und sagt: „Die Zukunft gehört einer Form von Predigt, die sich am besten als ein Abenteuer in kooperativem Denken beschreiben lässt.“ Konversation … ein Abenteuer in kooperativem Denken … 1928.

Erst kürzlich, 2005, hat Doug Pagitt, einer der Führer der Emerging-Church-Bewegung, gesagt: „Unsere Predigten sind keine Lektionen, die den Glauben genau definieren, sondern vielmehr Geschichten, die offen für unsere Hoffnungen und Ideen und unsere Beteiligung sind.“ Lasst uns ein Gespräch führen. Ein Gespräch mit jenen, die anderer Meinung sind, ein Gespräch mit jenen, die einer anderen Religion angehören. Kein Dogmatismus mehr. Wir lassen Gericht und Verurteilung zugunsten von Konversation außer Acht.

Brian McLaren, einer der führenden, wenn nicht DER führende Autor der Emerging-Church-Bewegung, hat ein neues Buch mit dem Titel „Die geheime Botschaft von Jesus“ geschrieben. Das ist immer erschreckend. Jesus hat keine geheime Botschaft. Er offenbarte seine Botschaft. Aber jedenfalls sagt McLaren in „Die geheime Botschaft von Jesus“: „In einem Zeitalter des globalen Terrorismus und des zunehmenden religiösen Konflikts ist es wichtig, zu beachten, dass alle Muslime Jesus als einen großen Propheten betrachten, dass viele Hindus bereit sind, Jesus als eine legitime Manifestation des Göttlichen zu betrachten, dass viele Buddhisten Jesus als einen der am meisten erleuchteten Menschen in der Menschheit betrachten und dass Jesus selbst ein Jude war.“ He, er sagt: „Ist das nicht großartig? Wir alle mögen Jesus. Lasst uns ein Gespräch beginnen.“ Er fährt fort: „Eine gemeinsame Neubewertung der Botschaft von Jesus könnte einen einzigartigen Freiraum oder eine gemeinsame Ebene für einen dringend benötigten religiösen Dialog schaffen. Und es scheint nicht übertrieben, zu sagen, dass die Zukunft unseres Planeten vielleicht von solch einem Dialog abhängt.“ Wir werden also alle unsere Differenzen in Bezug auf die biblische Lehre außer Acht lassen, um den Planeten zu retten, lasst die Menschen in die Hölle fahren.

Sein letzter Kommentar: „Diese Neubewertung der Botschaft von Jesus könnte das einzige Projekt sein, das in der Lage ist, eine Reihe von Religionen zu retten, so auch das Christentum.“ Wir alle müssen also die geheime Botschaft von Jesus finden, die zweifelsohne in unserer eigenen geistlichen Psyche verborgen ist, und ein Gespräch führen. Statt über diese anderen Religionen zu richten, müssen wir uns hinsetzen und ein Gespräch führen und von ihrer Geistlichkeit lernen, von ihrer geistlichen Erfahrung lernen, von Gott in ihnen lernen.

Ein weiterer prominenter Befürworter der Emerging-Church-Bewegung trägt einen in den USA ziemlich bekannten Namen - Tony Campollo, ein sehr beliebter Redner. Hier sind seine eigenen Worte, die euch einen Eindruck davon vermitteln, in welche Richtung diese Bewegung geht. Ich lese derartige Dinge in der Regel nicht, aber ich denke, es ist sehr hilfreich, zu wissen, was los ist. Er sagt Folgendes: „Es ist unsere Aufgabe, anderen Menschen Respekt zu zollen und bei unseren Gesprächen miteinander im Hinterkopf zu behalten, dass selbst Menschen, die sich nicht bekehren, Kinder Gottes sind. Gott liebt sie und wir richten nicht darüber, wer in den Himmel kommt und wer in die Hölle kommt. Ich denke, unsere einzige Aufgabe besteht darin, Gott das Gericht zu überlassen. Muslime werden Juden und Christen nicht zur Hölle verdammen, wenn diese den Islam nicht akzeptieren. Der Islam ist gegenüber evangelikalen Christen, die dem Neuen Testament treu sind, sehr viel barmherziger als Christen gegenüber Moslems, die dem Koran treu sind.“ Das ist doch mal eine interessante Auslegung. Offensichtlich hat er in den Zeitungen nichts über die Ermordung von Christen in islamischen Umfeldern gelesen.

Aber sein Gedanke ist, dass wir nur großzügig gegenüber jedermann sein müssen. Er fährt fort: „Mohammed hatte großes Verständnis dafür, dass sich große Wahrheit im Christentum verbarg. Er unterschied sich von uns darin, dass er seiner Meinung nach eine umfassendere Wahrheit hatte und der Islam sich daran halten würde. Aber Mohammed behauptete, dass wir letztendlich im Hinblick auf die Wahrheit gerichtet würden, die uns zur Verfügung stand. Ich denke, es gibt moslemische Brüder und Schwestern, die bereit sind, zu sagen, man lebt nach der Wahrheit, wie man sie versteht, ich werde nach der Wahrheit leben, wie ich sie verstehe, und den Rest überlassen wir Gott am Tag des Jüngsten Gerichts. Ich muss daran glauben, dass Jesus der einzige Erretter ist, aber Christ zu sein ist nicht der einzige Weg, errettet zu werden.“

Darüber hinaus sagt er: „Unsere moslemischen Brüder und Schwestern können sagen, dass der Islam der einzig wahre Glauben ist, aber wir sind nicht davon überzeugt, dass nur Moslems errettet werden. Ich bin nicht überzeugt davon, dass die Barmherzigkeit Gottes sich nicht über die christliche Gemeinschaft hinaus erstreckt.“ Hier ist noch ein Satz: „Unsere Aufgabe besteht darin, zu sagen, dass wir unterschiedliche Dinge glauben. Aber es gibt so viel Gutes in der islamischen Gemeinschaft, das nicht ignoriert werden kann. Es scheint mir, wenn wir uns die moslemischen Mystiken anhören, die von Jesus und ihrer Liebe zu ihm erzählen, dann ist das dem Christentum des Neuen Testaments sehr viel näher als viele Christen, denen ich zuhöre.“

Mit anderen Worten, wenn wir nach einer Gemeinsamkeit suchen, können wir diese in mystischer Geistlichkeit finden, selbst wenn wir uns theologisch nicht einigen können. Können wir gemeinsam so beten, dass wir eine Verbindung zu einem Gott herstellen, der über unseren theologischen Differenzen steht. Das ist das Gespräch. Das könnt ihr mit absolut jedem führen, weil wir keine klare biblische Lehre haben. Wir wissen nicht, wie die wahre Auslegung der Schrift lautet.

Im Januar 2006 traf die Gruppe „Emergent USA“ sich mit „Synagogue 3000“ zu einem 24-stündigen interreligiösen Gespräch, bei dem es um die Themen heilige Gemeinschaft Lernen und Anbetung ging. In einem jüdischen Blog mit dem Titel Synablog, steht ein Bericht darüber, was dort geschah. „Synagogue 3000“ hat ein zeitgenössisches jüdisches, religiöses Phänomen identifiziert, das sich „Jewish Emergent“ nennt. In dieser Woche hat „Synagogue 3000“ das erste Mal eine Arbeitsgruppe zum Thema aufstrebende heilige Gemeinschaften zusammengerufen; visionäre jüdische Führer, die sich für die Gründung von transformativen, heiligen Gemeinschaften engagieren, welche nicht durch herkömmliche Erwartungen, wie eine Synagoge sein sollte, eingeschränkt sind. Das ist also das Motto der Emerging Church, das ist ihr Ziel: Gemeinden, die nicht durch die herkömmliche Auffassung über Gemeinden eingeschränkt sind; jetzt, wo die Juden sich anschließen, werden sie sich nicht durch die herkömmlichen Vorstellungen einer Synagoge einschränken lassen. Um das Gespräch zu bereichern, lud Synagogue 3000 einige Mitglieder der Arbeitsgruppe ein, um Ideen mit vorausdenkenden christlichen Führern von Emergent US auszutauschen. Dieses Treffen der Arbeitsgruppe über aufstrebende heilige Gemeinschaften ist das erste Mal, dass Emergent US sich mit einer anderen religiösen Gruppe außerhalb des christlichen Glaubens getroffen hatte. Es war aufregend, inspirierend und historisch. Und für Anhänger der Emerging-Church-Bewegung ist es das perfekte Umfeld. Man geht dort hin, erfährt etwas über ihre Geistlichkeit und ihre Kenntnis Gottes. Und man führt ein Gespräch. Und aus diesem Gespräch entsteht irgendeine eine Form der Erleuchtung zusammen mit den Vertretern des Judaismus oder Islams oder Mormonentums oder der römisch-katholisch oder griechisch orthodoxen Religion. Oder Zeugen Jehovas, was auch immer.

All das sollte nur dazu dienen, euch Folgendes zu sagen. Als ich das Buch „The Truth War“ schrieb, war ich neugierig, zu erfahren, welche Reaktion ich ernten würde. Die Anhänger der Emerging Church reagierten mit Missfallen. Das schockierte mich nicht. Und die Reaktion war wie folgt. „Das Buch spaltet. Das Buch ist lieblos. Das Buch ist nicht tolerant.“ Und sie sagten: „Wenn mir die Menschen wirklich am Herzen lägen und ich wirklich den Geist Jesu in mir hätte, würde ich mich demütig am Dialog beteiligen und offen die nützlichen geistlichen Einblicke anderer Religionen begrüßen.“

Dialog, was? Keine Verurteilung, kein Gericht. Und außerdem, und das wird heutzutage zunehmend beliebter, müssen Juden sowieso nicht an Jesus glauben, sie werden auf andere Weise errettet.

Nun, warum schließe ich mich als Reaktion auf diese Kritik nicht dem Dialog an? Ich muss nur eine einzige Frage beantworten und die lautet: Wie ging Jesus mit denen um, die nicht an die Wahrheit glaubten? Wie ging Jesus mit jenen um, die nicht an die Wahrheit glaubten, die [jedoch] völlig religiös waren? Bei denen Geistlichkeit der Höhepunkt der menschlichen Erfahrung war? Wie ging Jesus mit religiösen Menschen, mit religiösen Führern um? Führte er ein Gespräch mit ihnen? Oder richtete er über sie? Denn ich will nur das tun, was Jesus tat.

Nun, Jesus hat sich ganz eindeutig nicht auf postmoderne Gespräche eingelassen. Er ließ sich nicht auf irgendwelche abstrakten, relativistischen Dialoge über Themen der Geistlichkeit ein oder warf mit Gedanken über Gott und sich selbst als Jesus umher; Gedanken, die so flexibel waren wie Gummi. Hier sind die letzten Worte unseres Herrn über religiöse Führer; nicht unreligiöse, religiöse, jüdische religiöse Führer. Und das, was er sagt, ist ehrlich gesagt nicht neu. Geht einmal zurück zu Lukas Kapitel 11, es ist nicht neu. Vers 37: „Und während er redete, bat ihn ein gewisser Pharisäer, bei ihm zu Mittag zu essen.“ Nun, das ist die perfekte Gelegenheit für ein Gespräch. Hier handelt es sich nicht einmal um eine förmliche Veranstaltung. Das ist nicht einmal eine Synagoge, eine Predigt oder irgendein öffentliches Treffen im Tempel. Hier handelt es sich um ein Mittagessen im Hause des Pharisäers.

Er ging also hin und setzte sich zu Tisch. Und es wären noch viele andere Pharisäer dort gewesen. „Der Pharisäer aber verwunderte sich, als er sah, daß er sich vor dem Mittagsmahl nicht gewaschen hatte.“ Jesus hielt sich nicht an die Anweisungen der Pharisäer für einige der zeremoniellen Waschungen. Er setzte sich einfach und aß. Und die Antwort unseres Herrn an den Pharisäer lautete:

„Da sprach der Herr zu ihm: ‚Nun, ihr Pharisäer, ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, euer Inneres aber ist voll Raub und Bosheit.’“ Das ist ein kurzes Gespräch. Das ist ein Gespräch, das nirgendwo hinführt. Und dann macht er die Sache noch schlimmer, wie wir in Vers 40 lesen: „Ihr Toren! Hat nicht der, welcher das Äußere schuf, auch das Innere gemacht? Gebt nur von dem, was darin ist, Almosen, siehe, so ist euch alles rein! Aber wehe euch Pharisäern, daß ihr die Minze und die Raute und alles Gemüse verzehntet und das Recht und die Liebe Gottes umgeht. Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen. Wehe euch Pharisäern, daß ihr den ersten Sitz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten liebt. Wehe euch […], daß ihr wie die unkenntlich gewordenen Gräber seid, über welche die Leute dahingehen, ohne es zu wissen. Ihr werdet verunreinigt …“ Was für ein Gespräch!

In Lukas Kapitel 12 kommt diese gewaltige Menschenmasse zusammen. In Vers 1 lesen wir, dass es so viele waren, dass sie aufeinander traten. „Er begann zuerst zu seinen Jüngern zu sprechen: ‚Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher die Heuchelei ist. Es ist aber nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das nicht bekannt werden wird. Ich werde ihre Heuchelei aufdecken.“

Für den vor uns liegenden Text in Lukas 20 gibt es eine Parallele in Markus 12 … ebenfalls ein kurzer Text. Aber es gibt auch eine Parallele in Matthäus 23. Nur dort nimmt der Bericht ein ganzes Kapitel ein. Der vollständige Text dessen, was Jesus über die Pharisäer und die Schriftgelehrten sagt, findet sich in Matthäus 23. Das könnt ihr alleine nachlesen, wir werden das heute nicht durchgehen. Aber das ist der vollständige Text dessen, was Jesus an diesem Mittwoch sagte; Lukas berichtet uns nur einen kleinen Teil davon. Es ist ein wütender Angriff … eine wütende Schmährede gegen die falschen religiösen Führer. Kein Gespräch, keine Kollegialität, kein Dialog, keine Kooperation, sondern Konfrontation, Verurteilung. Ohne Mitgefühl? Nein. Denkt einmal an Kapitel 19, Vers 41, als er in die Stadt kam. Was tat er da? Er weinte bitterlich. Und wir haben es gerade noch einmal gehört, dass er ihnen verkündete, er sei der Messias, der Sohn Davids und der Sohn Gottes. Das ist noch eine barmherzige Bemühung, zu verkünden, wer er ist. Diese Tage sind angefüllt mit Trauer seinerseits und mit Mitgefühl, während er sie dazu einlädt, zu glauben. Aber wenn das Mitgefühl erschöpft ist und es keine Einladungen mehr gibt, kommt die Verurteilung.

Lasst uns jetzt den Text betrachten. Drei Punkte … eine Warnung, eine Charakterisierung und eine Verurteilung. Jeder, dessen Ansicht von Jesus Christus und dem Evangelium korrumpiert ist, untersteht dem Gericht. Jeder, der nicht an den Herrn Jesus Christus glaubt, kennt den Vater nicht. Wenn ihr den Sohn nicht kennt, kennt ihr den Vater nicht, 1. Johannes 2. Lasst uns die Warnung betrachten.

Ganz einfach: „Hütet euch vor den Schriftgelehrten … hütet euch vor den Schriftgelehrten.“ In der ausführlichen Beschreibung der Schmährede unseres Herrn in Matthäus heißt es: „Hütet euch vor den Schriftgelehrten und Pharisäern.“ Die Schriftgelehrten waren Pharisäer … Schriftgelehrte waren Pharisäer, sie waren Experten im Gesetz, nicht alle Pharisäer waren Schriftgelehrte, aber Schriftgelehrte waren Pharisäer. Es gab Pharisäer, die keine Schriftgelehrten waren, aber Schriftgelehrte waren Pharisäer. Sie waren die Experten im Gesetz, sie waren die legalistische, selbstgerechte Sekte. Die Juden hatten sogar eine Redewendung, die wie folgt lautete: „Moses empfing das Gesetz und gab es Josua, Josua empfing das Gesetz und gab es den Ältesten, die Ältesten empfingen das Gesetz und gaben es den Propheten, die Propheten empfingen das Gesetz und gaben es den Pharisäern und den Schriftgelehrten.“ Sie waren die Schatzmeister von Gottes Gesetz. Sie waren diejenigen, die das Vermächtnis erhielten. Sie waren Experten. Sie waren die Rechtsgelehrten Israels. Vergesst nicht, es handelt sich hier um ein theokratisches Reich, in dem alle Gesetze als Gesetz Gottes betrachtet werden, nicht nur biblisches Gesetz, sondern auch das traditionelle Gesetz, die Gesetze, die sich im Laufe der Jahre entwickelt hatten. Der ganze Verbund aus Gesetzen wurde auf theokratische Weise betrachtet. Es war alles Gottes Gesetz.

Diejenigen, die das Gesetz Gottes kannten, es auslegten und anwandten, waren die Rechtsgelehrten Israels. Sie gaben nicht nur Pharisäern und Rabbinern und Priestern und Anderen Einblicke in die Bedeutung der Schrift, sie legten auch das ganze Gesetz aus, nicht nur in dessen Bedeutung, sondern auch in seiner Anwendung. Sie waren die Rechtsgelehrten Israels. Sie kümmerten sich um alle rechtlichen Angelegenheiten. Sie waren die vorherrschende Macht im Judaismus, nicht nur in religiöser Hinsicht, sondern auch gesellschaftlich. Sie wickelten alle rechtlichen Angelegenheiten der Menschen ab, wie Eigentum, Immobilien, Verträge und Beschlüsse. All diese Dinge oblagen jenen Rechtsgelehrten.

Es war damals nicht anders als für uns heute. Alle rechtlichen Angelegenheiten landen letztendlich bei Anwälten. Und so endete dies bei den Schriftgelehrten. Aber von ihrem Standpunkt aus war alles heilig. Und jede Entscheidung, die sie trafen, und jede Stellung, die sie bezogen, sollte in Wirklichkeit eine Repräsentation Gottes und seines Willens sein ... quasi eine Haushalterschaft im Auftrag Gottes. Denn dann waren sie die Bevollmächtigen Gottes, sie waren überaus wichtig und genossen großes Vertrauen. Die Menschen konnten sich nirgendwo anders hinwenden, denn es gab niemand Anders als die Schriftgelehrten, um sich all ihrer Angelegenheiten anzunehmen. Jesus warnt alle, sowohl die Menschenmenge als auch die Jünger, sich zu hüten, prosechete apo, achtet auf, schützt euch vor.

Wie würden sie das tun? Wie würden sie das tun? Denn sie waren an allem beteiligt. Wie könnte man sich aus diesem theokratischen Umfeld lösen, in dem alles in den Schoß der Schriftgelehrten fällt und sie allem ihren Willen auferlegen? Das Letzte, was Jesus zu ihnen sagen würde, wäre, dass sie im Prinzip gute Menschen sind, die religiöse Absichten hätten und einige geistliche Erkenntnisse, also lasst uns ein Gespräch mit ihnen führen. Schiebt sie weg, entfernt euch von ihnen. So, wie wir es in Judas 23 lesen: „Wenn ihr zu nah kommt, wird euer Gewand befleckt oder ihr verbrennt euch.“

Warum sind sie eine solche Bedrohung? Weil sie nicht gottesfürchtig sind. Sie kennen Gott nicht. Sie haben keine geistliche Weisheit. Sie sind zerstörerisch. Sie handeln im Auftrag Satans und wurden gesandt, um Gottes Pläne zu bekämpfen.

Versteht ihr das? Und das ist so grundlegend und ich habe es im Laufe der Jahre so viele Male gesagt. Falsche Religion kann das Fleisch nie zurückhalten. All diese Menschen agieren also wie der schlimmste Nichtwiedergeborene, nur ist das an der Oberfläche nicht ersichtlich. Falsche Religion kann das verdorbene Herz nicht besiegen. Das kann nur durch Wiedergeburt besiegt werden und das wiederum geschieht nur durch die Wahrheit des Evangeliums. Sie werden also äußerlich immer etwas Anderes sein als innerlich. Hütet euch vor ihnen. Sie sind nicht gottesfürchtig. Sie haben geistlich nichts zu bieten. Sie können euch nichts geben, was euch nützt. Sie sind zerstörerisch. Sie sind tödlich. Sie sind gefährlich. Kommt nicht in ihre Nähe oder ihr werdet angesengt und befleckt. Haltet euch fern.

Deshalb steht am Anfang von Psalm 1, einem so grundlegenden Text wie Psalm 1: Lektion eins: „Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen.“ Kommt nicht mit ihnen zusammen.

Von der Warnung geht es weiter zur Charakterisierung. Jesus charakterisiert sie folgendermaßen. Vers 46: „Die gern im Talar einher gehen und die Begrüßungen auf den Märkten lieben und die ersten Sitze in den Synagogen und die obersten Plätze bei den Mahlzeiten; sie fressen die Häuser der Witwen und sprechen zum Schein lange Gebete.“ Wow! All das lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Heuchler. Alle Menschen in falschen Religionen sind Heuchler. Sie kennen Gott nicht. Sie kennen Gott nicht. Man kommt nur durch Christus zu Gott. Unser Herr kämpft mit harten Bandagen. Das wichtigste Element ist, dass sie alle geistliche Schwindler sind, sie sind alle geistliche Betrüger.

Sein Publikum wäre mit der Art von Dingen, die sie taten, sehr vertraut gewesen. Lasst uns sie nur einmal durchgehen; es sind sechs. Erstens gehen sie gern im Talar einher. Das griechische Wort lautet stole, davon leitet sich das alte Wort „Stola“ ab, ein Gewand bis zum Boden. Und sie begannen, Gewänder zu entwickeln, sie sich deutlich von denen der anderen Menschen unterschieden. Hier handelte es sich um Gewänder, die mit gewissen kleinen Dingen bestückt waren, Zeichen und extravaganten Dingen. Sie wurden zu einzigartigen und extravaganten und teueren Gewändern, durch die sie als heilige Menschen identifiziert wurden. Sie verlängerten die Quasten an ihren Gewändern, wie wir in Matthäus 23,5 lesen. Und das kommt aus dem Alten Testament. Im Alten Testament, in 4. Mose 15, Verse 38-40, hatte Gott bestimmt, dass die Juden kleine Quasten an die Zipfel ihrer Gewänder befestigen sollten, und es war wirklich ein wunderbares kleines Symbol, um sie an das Gesetz Gottes zu erinnern. Überall, wo ihr hingeht, seht ihr das. Es erinnert euch an das Gesetz Gottes. Jesus hatte sie an seinem Gewand, wie wir in Matthäus 9,20 lesen. Das war halt üblich. Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer verlängerten die Quasten - nicht, um ihr Gedächtnis zu stützen, sondern zur Prahlerei, zur Zurschaustellung. Sie versuchten nicht, die Aufmerksamkeit auf Gott und sein Wort zu lenken, sondern auf sich selbst, als seien sie heilig. Es war eine Methode, sich selbst zu positionieren, um sich in Stellung zu bringen und das zu erreichen, was sie wollten. Und sie wollten am Leben der Menschen beteiligt sein und die Menschen für ihre eigenen Zwecke missbrauchen und ausnutzen. Deshalb trugen sie besondere Kleidung.

Ich denke jedes Mal daran, wenn ich jemanden sehe, der irgendein lächerliches religiöses Kleidungsstück trägt und herumstolziert, als sei das ein Hinweis auf größere Heiligkeit. Statt einer kleinen Sache am Zipfel des Gewandes, um Unterordnung unter Gottes Gesetz zu signalisieren, hatten sie diese Art von Gewändern entwickelt, die ihnen Status verliehen. So ist das auch heute noch. Die Menschen tragen religiöse Gewänder.

Zweitens liebten sie respektvolle Begrüßungen auf den Märkten. Während sie im Alltag, im öffentlichen Leben, bei Menschen ein- und ausgingen, erwarteten sie, mit würdevollen Titeln angesprochen zu werden. Zurück zu Matthäus 23. In dieser vollständigen Abhandlung der Worte unseres Herrn über sie, die wir in Matthäus 23 finden, erzählt Jesus uns von den besonderen Titeln, die sie mochten. In Vers 7 lesen wir, dass sie von den Menschen „Rabbi“ genannt werden wollten. Wir verwenden die deutsche Transliteration, Rabbi. Das bedeutet „erhobener Lehrer, Exzellenz, Belesenster, Weisester“. Das wäre ungefähr so, als wenn man heutzutage jemanden „Doktor“ nennen würde. Sie waren ganz oben. Sie waren sogar so erhoben, wenn man „Rabbi“ genannt wurde, dann war man so erhoben, dass im Talmud, Sanhedrin 88, steht: „Es ist strafbarer, gegen die Worte eines Schriftgelehrten zu verstoßen, als gegen die Worte der Schrift.“ Sie wollten „Exzellenz/Erhabener/Belesenster/Erhobener“ genannt werden. Das ist es, wonach sie strebten.

Sie wollten auch „Vater“ genannt werden. Vers 9: „Nennt auch niemand auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.“ „Vater“ bedeutet „Quelle“; sie sind nicht nur in ihrer Weisheit erhaben, sondern sie sind auch die Quelle des geistlichen Lebens, sie sind die Quelle der geistlichen Wahrheit. Sie wollen der Vater sein, der Stammvater, der Schöpfer.

Deshalb wollen sie extravagante Gewänder tragen. Sie wollen erhabene, hohe und mächtige, scheinheilige Titel haben. Und sie wollen „Vater“ genannt werden, als seien sie die Quelle des geistlichen Lebens. Sie wollen „Meister“ genannt werden, Vers 10. „Auch sollt ihr euch nicht Meister nennen lassen; denn einer ist euer Meister, der Christus.“ Nennt euch Diener. Sie wollten Meister sein. Das ist derjenige, der die Richtung vorgibt, der das Schicksal entscheidet, der die Weichen stellt. Irrlehrer sind nie bescheiden. Sie verstecken sich hinter einer Fassade der Demut. Aber behaltet das im Hinterkopf. Wenn ihr die Wahrheit ablehnt, ist das die hochmütigste Sache, die ihr tun könnt, um euch gegen Gott und sein Wort zu stellen, nicht wahr? Ihr lehnt die Bibel ab, ihr lehnt das Evangelium ab, das ist der ultimative Schritt des Hochmuts. Irrlehrer sind nie bescheiden. Die hochmütigste Sache, die ihr tun könnt, ist, Gottes Wort abzulehnen, dagegen zu rebellieren. Und genau das tun sie. Sie wollen durch Titel und Kleidung erhoben werden.

Drittens lieben sie nicht nur respektvolle Begrüßungen auf den Märkten, selbes Verb, sondern auch die ersten Sitze in den Synagogen. Im vorderen Teil der Synagoge gab es erhöhte Podien. Die wichtigen Schriftgelehrten, Pharisäer, würden auf diesem erhöhten Podium sitzen; sie wurden als Experten im Gesetz anerkannt. Schriftgelehrte, die von ihrer eigenen Synagoge in eine andere Synagoge zu Besuch kamen, würden erwarten, auf diesem erhöhten Podium Platz nehmen zu dürfen.

Versteht ihr langsam, worum es ging? Jetzt wisst ihr, warum ich nicht „Doktor“ genannt werde, warum ich kein Gewand trage und nicht auf dem Podium sitze. Es ist nur ein kleiner Schritt, um mich von all dem hier zu distanzieren.

Und viertens lieben sie die obersten Plätze bei den Mahlzeiten. Bei jedem besonderen Anlass wollten sie die Ehrenplätze, die sich neben dem Gastgeber befinden. Sie wollen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, am meisten von Allen geehrt werden.

Darauf sind sie aus. Es dreht sich alles um Hochmut. Alle vier erwähnten Dinge haben mit Hochmut zu tun … sie streben danach, erhoben zu werden, darauf sind die religiösen Führer aus … falsche religiöse Führer. Mit der fünften Sache tritt eine Veränderung ein. Vers 47: „Sie fressen die Häuser der Witwen.“

Was ist das? Erstens möchte ich euch sagen, dass das Wort „fressen“ ein sehr starkes Wort ist. Das griechische Verb dafür lautet esthio. Es bedeutet, zu verzehren oder zu vertilgen bzw. das ist metaphorisch; buchstäblich bedeutet es zu essen … das Wort für „essen“. Aber metaphorisch bedeutet es, zu verschlingen oder zu verzehren. Hier handelt es sich nicht um esthio sondern um kathestio. Wann immer eine Präposition am Anfang steht, wird das Verb dadurch verstärkt. Das bedeutet „völlig verzehren/plündern/aufessen“. Deshalb „auffressen“ im stärksten Sinne. Sie suchen sich die wehrlosesten Opfer. Wie die Irrlehrer, von denen Paulus an Timotheus schreibt, sie würden sich einfältige Frauen als Opfer suchen. Sie verfolgen die Schutzlosen und die Schwachen. Sie verschlingen die Häuser von Witwen. Witwen sind das leichteste Opfer.

Was meinst du damit? Nun, erstens sollten Witwen geschützt werden, nicht wahr? Jakobus sagt, dass reine und makellose Frömmigkeit im Alten Testament darin bestand, für Witwen zu sorgen. In 2. Mose 22,21 , 5. Mose 10,18 , Maleachi 3,5 und anderen Schriftstellen werden die Menschen aufgefordert, sich um die Witwen zu kümmern. Gott nimmt sich der Witwen an. Diese Schriftgelehrten verschlingen sie.

Wie tun sie das? Vergesst jetzt nicht, dass sie die Rechtsgelehrten des Systems waren. Wenn also eine Witwe jemanden brauchte, der sie beschützte, würde sie sich an einen Rechtsgelehrten wenden, mit der Vorstellung, dass dieser ihr Haus, ihr Eigentum, all diese Dinge schützen würde. Es gibt einige interessante Untersuchungen, interessante Forschung, über das, was da vor sich ging. Hier ist nur ein kurzer Einblick.

Erstens würden sie Unterstützung, Geld für sich selbst, von den Witwen nehmen, obwohl das verboten war. Wissen ohne einen Preis. Wissen ohne einen Preis war der Kodex eines wahren Rabbiners, ganz gewiss im Hinblick auf Witwen. Sie würden das nicht befolgen und welche Weisheit auch immer sie den Witwen gaben, sie würden dafür exorbitante Gebühren von ihnen verlangen. Was konnte eine Witwe tun?

Zweitens würden sie Witwen durch rechtliche Machenschaften um ihr Vermögen betrügen, unter dem Vorwand, ihnen rechtlichen Schutz zu gewähren. Sie würden buchstäblich beginnen, das Vermögen dieser Witwe zu verschlingen.

Drittens würden sie sich an sie hängen und ihre Gastfreundschaft missbrauchen und verfügbare Räume, Kost und Logis ausnutzen. Es gibt einige Geschichten über Völlerei und übermäßige Trinkgelage … die sie durch arme Witwen finanzierten.

Eine weitere Methode war, das Eigentum der Witwe so schlecht zu verwalten, dass diese durch völlige Nachlässigkeit absolut mittellos zurückblieb. Eine beliebte Masche war, Geld von älteren Witwen zu nehmen, die geistig nicht mehr ganz beieinander waren; jene auszunutzen, die geistig nicht in der Lage waren, sich zu wehren.

Und am schlimmsten war es vielleicht, dass sie Schulden anhäuften, die die Witwe ihnen dann über sehr lange Zeit schuldete und nicht bezahlen konnte. Dann würden sie das Haus der Witwe als Pfand für die Schuld nehmen … und es somit verschlingen. Wenn die Witwe nicht bezahlen konnte, warfen sie sie hinaus. Deshalb werden sie in Lukas 11,39 von Jesus mit den folgenden Worten charakterisiert, die ich euch noch einmal vorlesen möchte: „Ihr seid voller Raub. Ihr seid voller Raub und Bosheit.“ Oder mit den Worten von Lukas in Lukas 16,14: „[…] die Pharisäer, die geldgierig waren.“ Hochmütig und gierig, das ist charakteristisch für sie, das ist typisch für Irrlehrer. Sie tun das, was sie tun, für schnöden Mammon. Sie erheben sich selbst. Sie verstecken sich hinter einer Fassade der Geistlichkeit. Und sie betrügen die hilflosesten, wehrlosesten Menschen.

Es gibt durchaus Anwälte, die das tun. Dank sei dem Herrn für christliche Anwälte und Anwälte mit Integrität, die das nicht tun. Aber es gibt Anwälte, die das tun. Aber wisst ihr was? Es gibt Evangelisten, die das tun, falsche Evangelisten, falsche religiöse Lehrer, die den Menschen Geld aus der Tasche ziehen. Und falsche Religionen beuten Menschen in Entwicklungsländern aus, die bereits von vorneherein sehr arm sind. Die neueste Masche dieser Art trägt sich übrigens in Afrika zu. Die Vertreter des „Gesundheit, Wohlstand, Reichtum“-Evangeliums sind jetzt mit großem Erfolg nach Afrika gegangen. Die Bevölkerung dort ist geprägt durch Menschen, die hoffnungslos arm sind, die keinerlei Zukunft vor Augen haben, die von minimalen Beträgen leben, die in gewisser Weise wehrlos sind, am Rande der Hoffnungslosigkeit leben; man verspricht ihnen Gesundheit, Wohlstand und Reichtum. Das ist überaus erfolgreich.

Ich möchte euch das nur kurz illustrieren. In Lagos, Nigeria, gibt es eine Gemeinde, in der dieses Zeug 54.000 Gemeindemitgliedern gepredigt wird. Und um Gesundheit, Wohlstand und Reichtum zu bekommen, muss man dem Gemeindeleiter eine Summe zahlen, die der Höhe eines Monatseinkommens entspricht. Hier werden die Missbrauchten, die Armen, die Wehrlosen im Namen Jesu ausgebeutet. Und das breitet sich in Afrika aus. In Afrika werden die größten Gemeinden des Planeten im Namen des Evangeliums von Gesundheit, Wohlstand und Reichtum gebaut und die armen Menschen, die keine Hoffnung haben, ausgebeutet. Das ist eine Vorgehensweise, die den Menschen an der Spitze reich macht.

Irrlehrer sind also hochmütig und habgierig … nicht alle im gleichen Ausmaß. Und sechstens sprechen sie zum Schein lange Gebete. Ein langes Gebet ist vollkommen in Ordnung. Ich habe selbst einige lange Gebete gesprochen. Was aber nicht in Ordnung ist, ist das Beten zum Schein, nur, damit man dabei gesehen wird. Erinnert ihr euch an Matthäus 6,5-6, wo Jesus diese Art von Gebet, die so charakteristisch für die Irrlehrer war, in der Bergpredigt verurteilt? Er sagt Folgendes: „Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie stellen sich gern in den Synagogen und an den Straßenecken auf und beten, um von den Leuten bemerkt zu werden.“ Geistliche Betrüger, geistliche Schwindler, die Menschen ausnutzen. Sie tun es unter Vortäuschung falscher Tatsachen.

Übrigens, das Wort „Vortäuschung (falscher Tatsachen)“, prophasis, ist ein interessantes Wort. Es bedeutet „das, was vorgeschoben wird, um den wahren Zustand von Dingen zu verbergen“. Das ist es. Sie verbergen die Realität ihres wahren Zustandes. Ihre langen Gewänder sind ein fadenscheiniges Gewand, das sie tragen. Es ist ein falsches Spiel, das die Lehrer spielen. Und in Matthäus Kapitel 23 beschreibt unser Herr diese Art von Heuchelei auch wieder. In Vers 25 heißt es: „Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel reinigt, inwendig aber sind sie voller Raub und Unmäßigkeit. Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, damit auch ihr Äußeres rein werde. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr getünchten Gräbern gleicht, die äußerlich zwar schön scheinen, inwendig aber voller Totengebeine und aller Unreinheit sind. So erscheint auch ihr äußerlich vor den Menschen als gerecht, inwendig aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit.“

Das sind die religiösesten Menschen in Israel. Es gibt heutzutage Evangelikale, die sagen, wir müssen mit Israel zusammenarbeiten. Wir müssen uns bei ihnen unterhaken, weil sie das Volk Gottes sind, und unsere geistlichen Erkenntnisse teilen. Nein … nein. Jesus führte kein Gespräch mit den religiösesten Menschen in Israel. Er richtete über sie. Während wir noch in Matthäus 23 sind, betrachtet noch einmal Vers 15. „Wehe“ bedeutet Verurteilung, ein Fluch; in Versen 16, 23, 25, 27, 29, überall lesen wir „wehe“. Damit spricht er ein schreckliches, fürchterliches Urteil über sie aus. Vers 33: „Ihr Schlangen! Ihr Otterngezücht! Wie wollt ihr dem Gericht der Hölle entgehen?“ Das ist eine Verurteilung, nicht ein Gespräch.

Lasst uns jetzt zu Lukas zurückkehren und die letzten Worte des Kapitels betrachten. Wir haben die Warnung und die Charakterisierung gesehen. Hier ist die Verurteilung. „Diese werden ein um so schwereres Gericht empfangen.“ Der Schlüsselbegriff ist „umso schwereres“, nicht geringeres, weil sie religiös sind. Der Herr wird sie nicht plötzlich mögen, weil sie religiös sind, weil sie gut sind, weil sie moralisch sind, weil Gott alle Religionen liebt und alle Religionen Gott lieben und Jesus alle Religionen liebt und alle Religionen Jesus lieben. Das ist wunderbar. Nein. Er wird sie einem umso schwereren Gericht unterwerfen. Schwerer, perissoteron, ist ein Komparativ, krima ist ein Urteil oder Gericht. Perissoteron, ein umso größeres, ein übermäßiges, ein überschwänglicheres. Oder, wenn ihr so wollt, ein außergewöhnliches Gericht, mehr als üblich. Religiöse Menschen empfangen ein schwereres Gericht, nicht ein geringeres. Weit davon entfernt, Gott wohlzugefallen, weil sie nach ihrer eigenen Wahrheit lebten, empfangen sie ein schwereres Gericht … besonders, wenn sie das Blut des Bundes mit Füßen getreten haben und ihn als etwas Unheiliges betrachtet haben, Hebräer 10,29-31 … wenn sie Christus abgelehnt haben.

Der Gedankengang ist klar. Wenn ihr in der falschen Religion seid, untersteht ihr dem Gericht. Wenn ihr ein Vermittler der falschen Religion seid, werdet ihr in der Hölle umso mehr leiden und verurteilt werden. Sie sind gefährlich, seid gewarnt. Sie sind Heuchler, sie verdienen das Gericht. Mitgefühl … ja, Evangelium, gebt ihnen das Evangelium, betet für ihre Errettung, trauert um sie, aber am Ende können wir von Irrlehrern und falschen Religionen nichts lernen. Und sie müssen wissen, dass sie dem göttlichen Gericht unterstehen. Sie müssen es um ihrer selbst willen, und um derjenigen willen wissen, die vor ihnen geschützt werden müssen. Lasst uns beten.

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