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Lasst uns das Wort Gottes im dreiundzwanzigsten Kapitel des Lukasevangeliums aufschlagen, Lukas Kapitel 23. Bei unserer Betrachtung dieses wunderbaren Evangeliums kommen wir jetzt zur sehr kurzen Schilderung des eigentlichen Todes von Jesus Christus. Diese Schilderung befindet sich in den Versen 44 bis 46, die ich euch vorlesen möchte.

„Es war aber um die sechste Stunde, und eine Finsternis kam über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und die Sonne wurde verfinstert, und der Vorhang im Tempel riß mitten entzwei. Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: ‚Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!’ Und als er das gesagt hatte, verschied er.“

Bis jetzt könnte man in der Schilderung der Kreuzigung von Jesus Christus denken, er sei einfach ein Opfer menschlicher Ungerechtigkeit und Grausamkeit. Bei der Farce des Ablaufs seiner Prozesse, sowohl des jüdischen als auch des römischen, denen er unterworfen wurde, findet sich eine wiederholte Beteuerung seiner Unschuld. Und dennoch wird er zum Tode verurteilt.

Das gehört wohl zu den eklatantesten Ungerechtigkeiten, die je von einem Gericht gegen einen Menschen begangen wurden. Darüber hinaus zählt es wohl als DER ungerechteste menschliche Akt, weil Christus absolut sündenlos war. Es war das Schlimmste, was Menschen tun konnten. Es ist das Schlimmste, was Menschen je taten.

Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Und sie wurde begleitet von einer Grausamkeit, die ebenso bösartig ist - Jesus wurde zur Zielscheibe ihres Spotts, sie verhöhnten die Vorstellung, dass er ein König sei; die römischen Soldaten folgten dem Vorbild der religiösen Führer des Judaismus und drücken ihm eine Dornenkrone auf den Kopf als eine Scheinkrone, sie legen ihm ein purpurnes Gewand um und geben ihm ein falsches Zepter in die Hand und lobpreisen ihn mit spöttischem Sarkasmus als eine Art König. Als er schließlich zur Kreuzigung geführt wird, kreuzigen sie einen Verbrecher zur einen Seite und einen anderen Verbrecher zur anderen Seite und verspotten damit das Bild eines Königs mit seinen beiden edelsten Höflingen zu seiner Rechten und Linken.

Und dann verspotten sie ihn verbal - die Führer, das Volk, die Verbrecher neben ihm und auch die Soldaten, sie lästern ihn mit Sarkasmus, als sei er eine Art König. Wir haben das die Komödie auf Golgatha genannt. Das sollte eine Burleske, ein Varieté sein. Es sollte eine Verspottung höchsten Grades sein.

Aber auf dem Höhepunkt der Komödie geschieht etwas Dramatisches. Sie verwandelt sich in ein Drama. Und wo ursprünglich die jüdischen Leiter, die all das in Szene setzten, in Wirklichkeit im Mittelpunkt standen, rückt jetzt jemand anders in den Mittelpunkt. In einem einzigen Moment verstummt die Komödie und das Drama beginnt. Und diejenigen, die die Hauptrollen in der Komödie gespielt haben, verschwinden und eine große Person tritt in den Mittelpunkt, und zwar niemand anders als Gott selbst. An jenem Tag taucht Gott auf Golgatha auf und verwandelt die Komödie in ein Drama.

Alle von uns begreifen den Tod von Christus. Wir alle begreifen, dass Christus für unsere Sünden gestorben ist. Jeder wahre Christ weiß das und glaubt das. Aber wir tendieren dazu, das Kreuz Christi entweder unter physischen Aspekten zu betrachten, die, wie ich euch vor einigen Wochen in Erinnerung gerufen habe, für die Verbrecher dieselben waren wie für Jesus, und uns im physischen Leiden zu verstricken. Oder wir tendieren dazu, es als großes Liebesopfer Christi zu betrachten, was es auch war. Er selbst sagte: „Größere Liebe hat niemand als die, daß einer sein Leben läßt für seine Freunde.“ Und obwohl es wahr ist, dass es physische Qualen gab, die man verstehen muss, und dass es Liebe gibt, die man verstehen und betonen muss, so gibt es ein Element auf Golgatha, das in der Offenbarung des Neuen Testaments eine wichtige Rolle spielt, doch oft übersehen wird, nämlich die Gegenwart Gottes.

Bei Golgatha geht es mehr um den Zorn Gottes als um irgendetwas Anderes. Ja, es geht auch um Grausamkeit und Ungerechtigkeit in ihrer schlimmsten Form. Ja, es geht auch um einen Ausdruck von aufopferungsvoller Liebe in ihrer besten Form. Aber am wichtigsten ist, dass die Vorgänge auf Golgatha durch das, was Gott dort tut, Bedeutung für euch und mich haben. Golgatha wird zu dem errettenden Ereignis, das es ist, als Gott dort auftaucht. Jesus ist das Opfer von menschlicher Ungerechtigkeit. Jesus litt schreckliche, quälende Schmerzen. Jesus starb bereitwillig und gab sein eigenes Leben in Liebe für uns auf. Diese Dinge sind wahr.

Aber wir müssen tiefsinniger denken. Wir müssen das flache Ende des Wassers, wenn ihr so wollt, hinter uns lassen und uns in das tiefe Wasser begeben. Und das tut ihr, wenn ihr beginnt, Gott auf Golgatha zu sehen. Jesus wurde am Freitag der Passahwoche um neun Uhr morgens gekreuzigt. In den ersten drei Stunden beherrschten das Volk, die Herrscher, die Soldaten und sogar die Verbrecher die Szene … Gotteslästerung, Spott, Hohn, Beschimpfungen und Nachäffung. Es gibt nur einen Mann, der in jenen ersten drei Stunden eine Ausnahme von der Regel darstellt, und das ist einer der beiden Verbrecher, der von Gott Licht und Leben erhält und die Wahrheit erkennt und auf wunderbare Weise errettet wird, während er neben Jesus hängt. Der Rest ist damit zufrieden, den Scherz so weit zu treiben, wie es geht.

Aber die Komödie endet am Mittag. Sie hatten ihre drei Stunden und es ist vorbei. Und als es vorbei war, war es wirklich vorbei. Gott rückte in den Mittelpunkt. Es war die Inszenierung des Volkes gewesen, jetzt war Gott an der Reihe. Sie waren Schauspieler auf der Bühne gewesen und jetzt würde Gott der Akteur sein. Diese drei Verse sind einfach genug, sie erfordern keine Gliederung; das würde fast bedeuten, sie ihrer Einfachheit zu berauben. Man sollte das ganz gewiss nicht so predigen, als ob man die Sache verschönern könnte.

Die Struktur ist offensichtlich. Das ist nicht die Art und Weise, einen Mechanismus zu ersinnen, der [diese Beschreibung] ihrer einfachen Pracht beraubt. Lasst uns also einfach diese drei Verse betrachten und sehen, was sie uns sagen. Vers 44: „Es war jetzt, oder bereits, um die sechste Stunde.“ Das wäre Mittag … das wäre Mittag. Der jüdische Tag begann im Prinzip um 06.00 Uhr. Vergesst nicht, sie hatten keine Uhren, deshalb bemaßen sie Zeit nicht nach Stunden und Minuten und Sekunden. Der jüdische Tag begann gegen 06.00 Uhr. Eine Stunde variierte in ihrer Länge, je nach Jahreszeit, aber die sechste Stunde war immer der Mittag, die Sonne in ihrem Zenith. Das ist ein sehr wichtiger Fakt. Frühling in Israel, zwölf Uhr mittags, hell, trocken, Dürre, sonnig, fast so sonnig, dass man überall blinzeln muss, selbst, wenn man von der Sonne wegblickt. Zwölf Uhr mittags.

Schlagt bitte einmal Johannes 19 auf, weil ich etwas für euch klarstellen möchte. Ebenso wie Matthäus, Markus und Lukas enthält Johannes diese historische Schilderung des Todes unseres Herrn Jesus Christus, die perfekt mit allen anderen übereinstimmt. Aber in Johannes 19, Vers 14 gibt es einen interessanten Hinweis, auf den es sich lohnt, hinzuweisen. Jesus steht vor Pilatus. Und in Vers 14 lesen wir, es sei der Rüsttag für das Passah. Jesus steht vor dem Richterstuhl, laut Vers 13, an der Stätte, die „Steinpflaster“ genannt wird und in Hebräisch „Gabbatha“, und er steht vor Pilatus. Und wir lesen dort, dass es um die sechste Stunde war. Nun, in Lukas 23 haben wir gerade gelesen, dass es die sechste Stunde war und Jesus bereits drei Stunden am Kreuz gehangen hatte und es nach der jüdischen Berechnung neun Uhr morgens war. Wie kann es also die sechste Stunde sein, während Jesus bei Pilatus ist?

Die Antwort ist einfach. In der Gerichtshalle von Pilatus und im Herrschaftsbereich von Pilatus unterstand man der römischen Zeit. Und die römische Zeit beginnt um Mitternacht. Es ist sechs Uhr morgens, als Jesus vor Pilatus steht. Und Pilatus entscheidet schließlich unter dem Druck und der Manipulation der Menschen und ihrer Einschüchterung, dass er Jesus aussenden wird, um gekreuzigt zu werden, obwohl er weiß, dass Jesus unschuldig ist, und deshalb merkt Johannes einfach an, dass es sechs Uhr morgens römischer Zeit ist. Jesus steht noch immer vor Pilatus. Drei Stunden später, um neun Uhr morgens, wird er gekreuzigt. Drei Stunden danach endet die Komödie.

Während dieser drei Stunden, in denen Jesus am Kreuz hängt - ihr könnt zu Lukas 23 zurückgehen -, in der Zeit, die Jesus am Kreuz hängt, spricht unser Herr dreimal. Zuerst sagt er: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Zweitens blickt er auf seine Mutter, Maria, und auf den geliebten Apostel Johannes und sagt: „Frau, siehe dein Sohn. Siehe deine Mutter.“ Damit überträgt er die Fürsorge für seine Mutter auf Johannes. Und die dritte Sache, die er sagte, war an den neben ihm hängenden Verbrecher gerichtet: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ In drei Stunden sprach er nur dreimal.

Die Luft war mit Geschwätz erfüllt, aber es war Hohn und Spott und Beschimpfungen, die dem gekreuzigten Jesus von der Menge entgegengeschleudert wurden. Aber zur Mittagszeit, so heißt es, „kam eine Finsternis über das ganze Land, bis zur neunten Stunde. Und die Sonne wurde verfinstert.“ Das bedeutet buchstäblich versagen, erlöschen.

Es ist mitten am Tag, zwölf Uhr mittags, die Sonne steht in ihrem Zenith mitten am Himmel, es ist leuchtend hell - und all das verwandelt sich innerhalb eines Moments in tiefste Finsternis. Die Sonne erlischt. Es gibt keinen Mond. Es gibt keine Sterne. Tiefste Finsternis. Ihr könnt euch diesen Schock nicht einmal vorstellen. Unvorstellbar. Sie wussten, was sie getan hatten … spotten, Gott lästern. Und plötzlich wird die Welt ohne Vorwarnung innerhalb eines unheimlichen, Angst einflößenden, Panik erzeugenden, verstörenden Moments in tiefste Finsternis versetzt und zerstört ihr Gefühl der Sicherheit und ernüchtert sie in ihrer Leichtfertigkeit. Kein Strom, nur diese allgegenwärtigen kleinen Öllampen mit einem schwimmenden Docht, und die hatte niemand mitten am Tag dabei. Die Finsternis fällt über das ganze Land. Wir wissen nicht, wie weit. Golgatha, Jerusalem, Judäa, wir wissen nicht, wie weit. Aber sie hüllte diese Nation ein.

Was verursachte diese Finsternis? Manche haben spekuliert, es habe sich um eine natürliche Sonnen-/Mondfinsternis gehandelt. Das ist nicht möglich, da Passah nach dem Vollmond ausgerichtet ist und man bei Vollmond keine Verfinsterung haben kann. Andere haben spekuliert, es sei die Gegenwart Satans, der die Macht der Finsternis über das Haupt von Jesus ergießt. Nun, wir wissen, dass Jesus an einer früheren Stelle bei Lukas gesagt hatte: “Dies ist die Stunde der Dunkelheit“, und wir begreifen, dass das Reich Satans sich durch moralische und geistliche Finsternis auszeichnet. Aber Satan hat keine Macht über die Naturgewalten. Moralische Finsternis: ja, geistliche Finsternis: ja. Aber hier handelt es sich um nichts von beidem. Hier handelt es sich um natürliche Finsternis, aber ohne eine natürliche Erklärung dafür.

Es gibt nur eine Alternative und das ist Gott. Wie würden die Juden das betrachten? Würden sie sagen: „Wow … eine Sonnen-/Mondfinsternis?“ Nein, Vollmond, Passah. Würden sie sagen: „Satan ist erschienen?“ Würden sie das sagen? Nein … nein. Was würden sie sagen? Was wäre ihr erster Gedanke, als totale Finsternis innerhalb eines Moments über sie einfiel? Sie konnten die Hand vor Augen nicht sehen und die Finsternis dauert ganze drei Stunden an. Sie konnten sich nicht bewegen. Sie konnten den Hügel nicht runterlaufen. Sie konnten nirgendwo hingehen. Es gab nirgendwo Licht. Was würden sie denken? Welche Gedanken würden ihnen in den Sinn kommen?

Nun, jemand könnte vielleicht sagen: „Nun, sie würden nicht an Gott denken, weil Gott das Licht ist.“ Manchmal ist das wahr. Gott erschien, als er Israel aus Ägypten hinausführte, ursprünglich als Licht bei Tag und Licht bei Nacht, eine Wolke des Lichts am Tag, eine Säule des Lichts bei Nacht. Und Gott kam als Shekinah-Licht herunter, um im Allerheiligsten in der Stiftshütte und dann wieder im Tempel zu verweilen. Und es stimmt, dass Psalm 27,1 und andere Psalme besagen, der Herr ist mein Licht und meine Errettung und dass Gott sich selbst mit Licht assoziiert. Aber sie wussten auch, dass Gott sich noch häufiger mit der Finsternis assoziiert. Sie wussten das sehr wohl.

Das würde auf 1. Mose Kapitel 15 zurückgehen, wo Gott kommt und einen Bund mit Abraham schließt. Und Gott sagt: „Ich werde einen Bund mit dir schließen, dich zu segnen und durch dich die ganze Welt zu segnen“, der Abrahamische Bund. „Und ich will diesen Bund mit Blut besiegeln, deshalb will ich, dass du ein paar Tiere tötest, sie in Hälften schneidest, sie einander gegenüber legst, einen toten Vogel da hinlegst und einen toten Vogel dorthin. Ordne all diese blutigen Teile richtig an“; das taten sie damals so. Sie taten das als Symbol eines geschlossenen Blutbundes und dann gingen die beiden Menschen, die den Bund geschlossen hatten, durch die blutigen Teile und besiegelten damit den Bund. Nur in Gottes Fall ist das ein einseitiger, bedingungsloser Bund, den Gott mit sich selbst schließt und es gibt keine Bedingungen, die Abraham erfüllen muss. Deshalb versetzt er Abraham in einen Tiefschlaf. Und genau das geschieht laut 1. Mose beim Erscheinen Gottes. „Und als die Sonne anfing, sich zu neigen, […], siehe, Schrecken und große Finsternis überfielen ihn.“

Als Gott erschien, tat er das als große Finsternis. Er erschien in Form des Gerichts. In 2. Mose Kapitel 10, wieder beim Volk Israel, wird die Finsternis mit der Gegenwart Gottes assoziiert. „Und der Herr sprach zu Mose: ‚Strecke deine Hand aus zum Himmel“, wir befinden uns in Ägypten, „damit es im Land Ägypten so finster wird, daß man die Finsternis greifen kann.“

Wenn Gott Finsternis bringt, ist sie so dicht, dass man sie greifen kann. In 2. Mose Kapitel 19, nach dem Auszug aus Ägypten, kamen sie zum Fuße des Bergs Sinai und standen dort, in Kapitel 19, Vers 17. Aber in Vers 16 lesen wir: „[…] da erhob sich ein Donner und Blitzen, und eine dichte Wolke lag auf dem Berg.“ In Vers 18 heißt es: „[Aber der ganze Berg Sinai rauchte], weil der Herr im Feuer auf ihn herabstieg. Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte heftig.“ In Kapitel 20 wiederholt sich dasselbe dramatische Ereignis. Gott kommt, es herrscht Finsternis, dicke Wolken, Rauch. Dieselbe Repräsentation Gottes findet ihr in Jesaja 8,22 und an anderen Stellen.

Das Volk Israel würde also sehr wohl wissen, dass die Gegenwart Gottes mit übernatürlicher, unerklärlicher Finsternis assoziiert werden konnte. Hier geht es nicht um ein paar Wolken, die sich vor die Sonne schieben. Hier geht es um vollkommene, tiefste Finsternis.

Aber es geht sogar um noch mehr, denn die Seite Gottes, die mit Finsternis assoziiert war, war immer mit Gericht assoziiert ... mit Gericht. Das ist im Alten Testament ein sehr vertrautes Thema und es baut auf einem Ausdruck auf, der „der Tag des HERRN“ heißt ... der Tag des HERRN. Es handelt sich hierbei um einen Fachbegriff. Er beschreibt das Jüngste Gericht, als würde man sagen, heute ist der Tag des Menschen, aber der Tag des HERRN naht. Der Tag naht, wenn Gott in seinem endgültigen eschatologischen, verheerenden, zerstörerischen Gericht kommt. Und der Tag des HERRN ist mit Gericht assoziiert und Gericht mit Finsternis. Joel schreibt darüber. In Joel 1, Vers 15 lesen wir: „Ach, was für ein Tag! Ja, der Tag des HERRN ist nahe, er kommt als eine Verwüstung vom Allmächtigen.“

Welche Charakteristiken zeichnen den Tag des HERRN aus? Joel Kapitel 2, Vers 10: „Die Erde erbebt, der Himmel erzittert; Sonne und Mond verfinstern sich, und die Sterne verlieren ihren Schein. Und der HERR läßt seine Stimme hören vor seinem Kriegsvolk her; denn sehr groß ist sein Heerlager und gewaltig sind, die sein Wort vollstrecken. Ja, groß ist der Tag des HERRN und sehr schrecklich; wer kann ihn ertragen?“ Es ist Zerstörung, es ist Verwüstung, es ist tödlich und niemand überlebt.

In Kapitel 3 von Joel, Vers 3, lesen wir: „Und ich werde Zeichen geben am Himmel und auf Erden“, er spricht immer noch vom Tag des HERRN, „… Blut und Feuer und Rauchsäulen; die Sonne soll verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt.“

Der nächste Prophet ist Amos; Amos Kapitel 5, Vers 20: „Wird nicht der Tag des HERRN Finsternis sein und nicht Licht […]?“ Amos 8,9: „Und es soll geschehen an jenem Tag, spricht GOTT, der Herr, da will ich die Sonne am Mittag untergehen lassen und über die Erde Finsternis bringen am lichten Tag.“ Ziemlich eindeutig.

Zephanja 1,14: „Nahe ist der große Tag des HERRN; er ist nahe, und sehr rasch kommt er herbei. Horch, der Tag des HERRN! Bitter schreit dort auf der Held. Ein Tag des Zorns ist dieser Tag, ein Tag der Angst und der Bedrängnis, ein Tag des Ruins und der Zerstörung, ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels.“ Sie wussten, dass übernatürliche Finsternis mit göttlichem Gericht assoziiert war.

Sie war nicht nur mit göttlicher Gegenwart assoziiert, sondern göttlicher Gegenwart im Gericht … nicht nur göttliche Gegenwart im Gericht, sondern jenes Jüngsten Gerichts. Als sie Jesus verspotteten und verhöhnten und ihre ganze Welt innerhalb eines Moments von tiefster Finsternis überschattet wurde, muss ihnen der Gedanke gekommen sein, dass die Komödie wirklich vorbei ist.

Übrigens, ein paar Verse später, als sie den Hügel hinuntergingen, als das Licht endlich zurückkehrte, schlugen sie sich an die Brust - ein Zeichen von Trauer und Furcht. Finsternis symbolisiert göttlichen Zorn. Diese Art von tiefster Finsternis, schlimmer noch als die Finsternis, die es beim Bund mit Abraham gegeben hatte, schlimmer noch als die Finsternis am Berg Sinai, das ist die Finsternis des Tages des HERRN. Das ist die endgültige Finsternis. Was symbolisiert sie? Die Gegenwart Gottes im Gericht. Und deshalb sage ich, es befindet sich ein neuer Akteur auf der Bühne, Gott ist jetzt der Hauptdarsteller und alle Augen sind auf ihn gerichtet. Gott erschien auf Golgatha nicht als Licht, sondern als Finsternis. Er erschien, um zu richten. Nicht im eschatologischen Sinne in der Zukunft, gegen die Gottlosen, sondern im soteriologischen Sinne gegen den Göttlichen. Was auf Golgatha tatsächlich geschieht, Leute - und hier kommen wir zum tieferen Verständnis -, geht über das physische Leiden und über das Opfer von Christus hinaus.

Was hier geschieht, ist göttlicher Zorn, der in seiner abschließenden Form ausgegossen wird. In einem Moment wird ewiger Zorn entfesselt werden und überall herrscht Finsternis. Man könnte es auch anders sagen. Gott brachte an jenem Tag die Hölle nach Jerusalem. In Matthäus 8, Vers 12, Matthäus 22, Vers 13 und Matthäus 25, Vers 30 nennt Jesus die Hölle „äußerste Finsternis“, das ultimative schwarze Loch, wo es Heulen und Zähneknirschen in ewiger, unverminderter Schwärze gibt. Es ist die Finsternis von Gottes Gegenwart als Richter.

Vom Mittag bis drei Uhr nachmittags kam also die Hölle nach Jerusalem und Judäa. Gott erschien in seinem Zorn. Und das Interessante daran ist, es war kein Zorn, der sich über die Römer oder die jüdischen Führer oder das Volk ergoss. Es war Zorn, der sich über den Sohn ergoss. Und Gott entfesselte das volle Maß seines Zorns über Jesus Christus. Wie Jesaja in Jesaja 13,9 schreibt: „Grimm und Zornglut.“ Die Hölle kam dorthin.

Was ist die Hölle? Die Hölle ist, wo Gott die Menschen für immer bestraft. Die Hölle ist, wo Gott für immer seinen Zorn über Menschen ergießt. Gott ist die Macht, die hinter der Bestrafung in der Hölle steckt. Wenn ihr sagt, die Hölle bedeute, von Gott getrennt zu sein, dann stimmt das nur im Sinne seiner tröstenden Gegenwart, aber nicht im Sinne seiner bestrafenden Gegenwart. Er ist derjenige, der sowohl die Seele als auch den Körper in der Hölle zerstört. Er ist der König der Hölle, nicht Satan. Und Gott, der der Bestrafer aller Seelen in der ewigen Hölle ist, erscheint in der Finsternis auf Golgatha, um seinen Sohn zu bestrafen. Und er gibt seinem Sohn die ewige Hölle, stellvertretend für alle, die je glauben würden.

Das ist der Kelch, den Jesus im Garten mit solch Schrecken erwartet hatte und wegen dem er gefragt hatte, ob es eine Möglichkeit gebe, ihn an ihm vorbeigehen zu lassen. In diesen drei Stunden gibt es keine Komödie, Leute, keine Aufzeichnungen über Hohn oder Spott oder Gotteslästerung. Niemand sagte irgendetwas, nicht einmal Jesus. Jesus spricht in diesen drei Stunden nicht und auch niemand anders tut das. In diesen drei Stunden leidet Jesus die Qualen der ewigen Hölle für alle, die glauben würden.

Die Finsternis ist also nicht die Abwesenheit Gottes. Sie ist das Gegenteil. Sie ist die Gegenwart Gottes in uneingeschränktem Gericht, Rache und Zorn; unendlicher Zorn motiviert durch unendliche Gerechtigkeit entfesselt die unendliche Strafe für den unendlichen Sohn, der in drei Stunden eine ewige Hölle für alle absorbieren kann, die je glauben werden. Hier hat er unsere eigenen Sünden auf sich geladen. Hier wird er, der Sünde nicht kannte, für uns zur Sünde gemacht. Hier wird er um unserer Übertretungen willen durchbohrt und wegen unserer Missetaten zerschlagen. Hier wird er um unserer willen verflucht.

Das sind die drei Stunden, in denen der Zorn Gottes auf ihm liegt. Es ist verblüffend, darüber nachzudenken. Alle Menschen, die die Ewigkeit in der Hölle zubringen werden, werden für immer dort sein, weil sie nie in der Lage sein werden, alle ihre Sünden zu begleichen … doch Jesus konnte innerhalb von drei Stunden den Lohn für alle Sünden aller Menschen, die je glauben werden, bezahlen. Wie? Weil eine unendliche Menge von Zorn nur durch eine unendliche Person absorbiert werden konnte. Verblüffend.

Es heißt: „Finsternis kam über das ganze Land, bis zur neunten Stunde.“ Zur neunten Stunde war die Finsternis verflogen. Drei Stunden, drei Uhr nachmittags, und das Licht kehrt zurück. Markus berichtet uns, was Jesus sagte. Er spricht. In Markus 15, Vers 33 lesen wir: „Als aber die sechste Stunde anbrach“, dasselbe, was Lukas sagt, „kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.“ Zur neunten Stunde, um drei Uhr nachmittags, ist die Finsternis verflogen, zu jener neunten Stunde ist sie verflogen und Jesus ruft mit lauter Stimme: “ELOI, ELOI, LAMA SABACHTHANI? Das heißt übersetzt: ‚MEIN GOTT, MEIN GOTT, WARUM HAST DU MICH VERLASSEN?’“

Wie sollen wir das verstehen? Theologen haben viel darüber nachgedacht, gesprochen und viele Bücher darüber geschrieben. Ich erwarte gewiss nicht, ein besseres Verständnis davon zu haben als sie. Aber ich glaube nicht, dass es so kompliziert ist, wie manche versucht haben, es zu machen. Vielleicht erwartete Jesus, der Mensch, nachdem die Finsternis vorbei war und er zur vollständigen Zufriedenheit Gottes den Zorn Gottes stellvertretend für alle, die je glauben würden, getragen hatte, dass es sofortigen Trost geben würde. Dass es sofortige Liebe vom Vater geben würde. Dass er die Anwesenheit Gottes im Gericht nicht gespürt hätte, aber die warme, tröstende Gemeinschaft mit Gott spüren würde. Aber das tut er nicht … das tut er nicht.

Der Zorn ist vorbei. Gott war in seiner vollen Gegenwart dort. Er war nicht abwesend, er war anwesend und ergoss seinen Zorn. Aber als die Finsternis schwand, tat auch Gott das auf irgendeine unerklärliche, göttliche Weise.

Ich denke, was unser Herr hier sagt, ist: „Wo ist der Trost?“ Es gab einen Moment, nachdem das Gericht vorüber war, nachdem er den ganzen Zorn von Gottes Gegenwart im Gericht auf sich geladen hatte, als er Trost erwartete, und den gab es nicht. In der unvorstellbaren Erschöpfung nach der Finsternis sagt er: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Das ist eine faire Frage. Warum spendete Gott ihm nicht unverzüglich Trost? Unverzügliche Gemeinschaft mit Gott?

Nun, es scheint mir, als ob das das endgültige Leiden der Hölle ist. Es ist eine Erinnerung an alle Sünder, dass die Hölle zwar der uneingeschränkte Zorn von Gottes Gegenwart für die persönliche Bestrafung ist, er jedoch nie dort sein wird, um Trost zu spenden. Er wird nie dort sein, um Sympathie zu bekunden. Er wird nie Erleichterung bringen. Und wenn Jesus die volle Hölle ertragen soll, so ist das sowohl die Bestrafung durch Gott als auch die Abwesenheit von Trost. Das ist die Hölle. Und an diesem Tag kam die Hölle in ihrer ganzen Fülle nach Golgatha. „Warum hast du mich verlassen?“ Aber das ist die Hölle … das ist die Hölle, Bestrafung ohne Erleichterung.

Ihr haltet den Ausdruck „Mein Gott, mein Gott“ vielleicht für etwas gleichgültig oder weniger liebevoll als „Vater“. Das ist das einzige Mal im gesamten Neuen Testament, wo Jesus sich auf Gott als etwas Anderes als seinen Vater bezieht, er verwendet sonst immer „Vater“ mit Ausnahme dieses „Mein Gott, mein Gott“. Deutet das auf irgendeine Veränderung in seiner Einstellung gegenüber Gott hin? Hat er die Liebe zu seinem Vater verloren?

Ich denke, ich kann euch dabei helfen. Jesus verwendete doppelte Bezeichnungen bei einer Reihe von Anlässen. Der erste ist „Martha, Martha“. War das mangelnde Zuneigung? Ich glaube nicht; es war Enttäuschung, nicht wahr? „Martha, Martha.“ Es ist ein intimer Ausdruck, ein Ausdruck der Liebe, der Enttäuschung enthält. Wie steht es hiermit? Weitere Beispiele sind Lukas 10,41 und Lukas 22,31. Er betrachtet Petrus und sagt … was? …: „Simon, Simon.“ Ist das ein Zeichen für mangelnde Liebe? Nein. Das ist ein Ausdruck der Intimität, der Enttäuschung enthält. Oder Lukas 13,34: „Jerusalem, Jerusalem.“ Ist das ein Zeichen für mangelnde Liebe? „Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen […], und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch verwüstet gelassen werden.“ Es ist Liebe mit darin enthaltener Enttäuschung. Und das gilt auch für „Mein Gott, Mein Gott“. Es ist eine intime, zärtliche Liebe vermischt mit Enttäuschung, so ähnlich wie David, der sagte: „Absalom, Absalom, mein Sohn.“ Es ist Liebe mit darin enthaltener Enttäuschung.

Ihr könnt das auch umdrehen und es in Matthäus 7 hören: „Viele werden zu mir sagen: ‚Herr, Herr’ und ich werde sagen: ‚Ich habe euch nie gekannt.’“ Diese Menschen, die von unserem Herrn zurückgewiesen wurden, die in ihren Köpfen die Vorstellung hegen, sie hätten eine sehr enge Beziehung mit ihm, werden enttäuscht sein.

Wenn er sagt „Mein Gott, Mein Gott“, so ist das intim, aber die Enttäuschung des Moments schwingt darin mit. Wo ist der Trost? Aber das ist die Hölle, die er erlitt.

Und dann, in Vers 45, unterstrich Gott das Werk, das er am Kreuz vollbracht hatte. Lukas berichtet uns etwas, das so verblüffend ist und gleichzeitig eine solche Untertreibung: „Und der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei.“ Wenn ihr das lest, erscheint das wie eine langweilige Zeile. Ihr müsst begreifen, was hier vor sich geht. Es ist drei Stunden lang finster gewesen, tiefste Finsternis. Niemand konnte die Hand vor Augen sehen. Sie hatten drei Stunden lang herumgestanden und versucht, herauszufinden, was vor sich ging. Sie würden das mit göttlicher Gegenwart und Gericht assoziieren. Im Tempel sind Priester, die sich bereit machen, mit der Schlachtung von Zehntausenden von Lämmern und anderen Tieren zu beginnen; bereit, ihre blutige Schlachtarbeit am Passah auszuführen. Dann sind da all die Anbeter, Leute, die nicht auf Golgatha sind oder die zu Hunderttausenden in der Stadt herumlaufen; Schätzungen belaufen sich sogar auf bis zu zwei Millionen. Und drei Stunden lang hatten sie wie angewurzelt dort gestanden, wo sie sich gerade befanden.

Das Licht geht wieder an und ich nehme an, wenn wir uns nur auf die Priester und den Tempel konzentrieren, versuchen sie, sich zu sammeln, die in der Finsternis verlorene Zeit wettzumachen und loszulegen, denn die Passahlämmer werden zwischen drei Uhr und fünf Uhr geschlachtet. Und gerade, als sie beginnen, die Passahlämmer zu schlachten, hören sie ein Geräusch, ein lautes, reißendes Geräusch, das aus dem Inneren des Heiligtums, aus dem Allerheiligsten, kommt, als Gott den Vorhang von oben nach unten mitten entzweireißt. Matthäus berichtet uns, dass der Riss von oben nach unten verlief. Lukas sagt, in zwei Hälften, mitten entzwei zerriss Gott diesen Vorhang. Es gab mindestens 13 Vorhänge im Tempel, aber einer von ihnen war der wichtigste, nämlich der, der den Zugang zum Allerheiligsten blockierte. Und er war dort, weil Gott bestimmt hatte, dass er dort sein sollte, weil der Weg zu Gott offiziell noch nicht freigemacht worden war. Der Hohepriester konnte einmal pro Jahr hineingehen und das war alles und nur der Hohepriester und auch nur für einen Moment, um Blut auf den Gnadenstuhl zu versprengen und dann gleich wieder hinauszugehen. Der Zugang zu Gott war offiziell noch nicht aktiviert worden. Das Allerheiligste symbolisierte, dass der Zugang zur Gegenwart Gottes für alle versperrt war. Aber um drei Uhr, zur vollen Stunde oder ungefähr um diese Zeit, dämmert das Licht und Gott reißt das Allerheiligste auf, weil Jesus Christus den Zugang zu Gott offiziell aktiviert hat. Das Kreuz ist die Sühne. Der Vorhang ist der Zugang.

Durch den Tod von Jesus wird der Neue Bund ratifiziert. Er war in Kraft gewesen, Menschen waren schon vorher errettet worden, aber die offizielle Ratifizierung und Aktivierung dieses Neuen Bundes geschah erst, als Jesus am Kreuz starb und Gott dann den Vorhang zerriss und den Weg zu seiner Gegenwart freimachte.

Als das geschah, war der Tempel überflüssig, war der Hohepriester überflüssig, waren alle Priester überflüssig, waren alle Opfer überflüssig. Alles, was an diesem Ort vor sich ging, was überflüssig. Es war vorbei. Sie alle waren Schatten. Sie alle waren Symbole dessen, was noch kommen sollte. Genau in dem Moment, als die Priester begannen, die Tiere zu schlachten, die die Sünde nicht ausmerzen konnten, riss Gott den Zugang zu seiner Gegenwart auf, erkauft durch das Opfer desjenigen, der die Sünde hinwegnahm. Was für ein Moment … was für ein Moment.

Einige Tage zuvor hatte Jesus die physische Zerstörung des Tempels verkündet; in Kapitel 21, Verse 5-6 hatte er gesagt, nicht ein Stein werde auf dem anderen bleiben. Und hier verkündet Gott sein geistliches Urteil über das gesamte System. Das ganze System, das ganze System des Tempels bestand darin, ein Mittel bereitzustellen, durch das ein Sünder Zugang zu Gott haben könnte. Aber nichts davon bewirkte das jemals, bis Jesus am Kreuz starb und Gott sagte: „Das hat den gewünschten Erfolg erzielt“ und den Vorhang zerriss.

Wenn ihr das neunte Kapitel des Hebräerbriefs lest, werdet ihr in der Einleitung acht Verse darüber lesen, wie Gott diesen Ort und ein Allerheiligstes und einen Vorhang und eine Abtrennung konzipiert hat und niemand dort hineingehen kann. Und wenn ihr dann in Kapitel 9, Verse 11 bis 14, weiterlest, ändern sich die Dinge plötzlich dramatisch. Hört einmal auf Hebräer 9, Vers 11: „Als aber der Christus kam als ein Hohepriester der zukünftigen Heilsgüter, ist er durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt, nicht von dieser Schöpfung ist auch nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt.“ Das ist die Ratifizierung des Neuen Bundes.

Und so besagt Hebräer 10, Vers 19: „Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum, den er uns eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt durch sein Fleisch, […] so laßt uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in völliger Gewissheit des Glaubens, durch Besprengung des Herzens los vom bösen Gewissen und am Leib gewaschen mit reinem Wasser.“ Hebräer 4,16 besagt, wir können jetzt freimütig zum Thron der Gnade hinzutreten, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe. Gott zerriss den Vorhang und das Werk war vollendet.

Übrigens, über denselben Moment sagt Matthäus 27,51: „Und die Erde erbebte und die Felsen spalteten sich.“ Das ist ein Erdbeben, das stark genug ist, um Felsen zu spalten. Hier in Südkalifornien kennen wir uns mit Erdbeben aus. Es handelt sich um ein starkes Erdbeben, das Felsen spaltet. Ich weiß nicht, was das auf der Richterskala wäre … 8 vielleicht? Ein Erdbeben dieser Stärke hätte Jerusalem lahmgelegt. Das ist ein ziemlich Angst einflößender Tag, wenn man alles bedenkt. Und wisst ihr, womit sie Erdbeben assoziiert hätten? Ich habe euch über Erdbeben vorgelesen, die bei den Propheten mit der Gegenwart Gottes im Gericht am Tag des HERRN assoziiert werden. Als Gott auf den Berg Sinai herabkam, so steht es in 2. Mose 19,18, bebte der ganze Berg. In Psalm 18,8 lesen wir, dass die Erde bebte und erzitterte. Die Hügel wurden in ihrem Fundament erschüttert und bebten, weil Gott zornig war. Wenn es plötzlich finster wird, liegt das am göttlichen Gericht. Wenn die Erde bebt, so ist das göttlicher Zorn. Psalm 68,9: „Da erbebte die Erde, auch die Himmel troffen vor Gottes Angesicht, der Sinai dort vor Gott, dem Gott Israels.“ Und Nahum, der Prophet, schrieb in seiner kurzen Prophezeiung: „Die Berge erbeben vor ihm, und die Hügel zerschmelzen; das Land hebt sich empor vor seinem Angesicht, der Erdkreis samt allen, die darauf wohnen.“ Gott ist in der Finsternis, Gott ist in dem Erdbeben. Das Buch der Offenbarung berichtet uns, dass es am Ende, beim Jüngsten Gericht, Erdbeben geben wird, wie die Welt sie nie zuvor erlebt hat.

Das ist der Zorn Gottes. Nicht gegen religiöse Führer, nicht gegen die Juden, nicht gegen die Römer, nicht gegen jene Menschen, sondern gegen seinen Sohn. Gott ist dort und richtet. Das ist nicht alles. Ja, er ist dort und richtet, aber vergesst nicht, dass er auch den Vorhang zerrissen hat, das Negative, das durch die Finsternis und das Erdbeben bezeichnet werden; das Positive jenes Gerichts ist, dass der Weg zu ihm freigemacht wird. Und es gibt einen weiteren positiven Effekt. Matthäus sagt in Matthäus 27,52 Folgendes: „Und die Gräber öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt und gingen aus den Gräbern hervor nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen.“ Wow.

Welche Folgen hatte das Werk Christi am Kreuz? Zugang zu Gott und ein Leben nach dem Tod und Gott illustriert das auf dramatische Weise, indem er den Vorhang zerreißt. Das bedeutet, der Weg ist frei, die Menschen, die in verherrlichten Leibern tot waren, kommen aus ihren Gräbern. Sie erscheinen erst nach der Auferstehung Christi, sodass Christus ganz klar der Erstgeborene aller Auferstandenen ist, und sie gehen umher und legen Zeugnis über die Auferstehungskraft Christi ab. Was für ein Tag. Als Gott erschien, um zu richten, erschien er auch, um zu erretten, nicht wahr? Gericht über seinen Sohn, Errettung für uns. Der ganze Zorn entlädt sich über Christus, für uns wird der Weg freigemacht. Der ganze Zorn entlädt sich über Christus, während uns ein Leben nach dem Tod angeboten wird.

Nachdem die Finsternis geschwunden ist, nachdem das Erdbeben vorbei ist, nachdem der Vorhang zerrissen ist, muss das Chaos in Jerusalem unbeschreiblich gewesen sein. Aber an jenem mittleren Kreuz finden wir eine ruhige Gelassenheit, eine ruhige Gelassenheit.

Schlagt bitte einmal Johannes 19 auf. In diesem Moment befindet Jesus sich im Auge des Sturms, er ist vollkommen ruhig. In Johannes 19,28 lesen wir, nachdem all diese Dinge beschrieben wurden: „Nach diesem, da Jesus wußte, daß schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde.“ Es ist vorbei … es ist alles vorbei, er hat es alles auf sich genommen. Der Weg ist frei, ein Leben nach dem Tod ist möglich geworden, er hat es hinter sich gebracht. Inmitten dieser ruhigen Gelassenheit sagt er: „Mich dürstet.“ So wunderbar menschlich. Erinnert ihr euch, dass er die ganze Zeit nichts trank, damit er das, was ihn erwartete, bei vollem Bewusstsein erleben würde? Aber jetzt ist es vorbei und er sagt: „Mich dürstet.“ Ein Glas mit saurem Wein stand in der Nähe, deshalb legten sie einen Schwamm mit dem saueren Wein, wie Essig eigentlich, um einen Ysop und hielten es ihm an den Mund. „Als Jesus nun den Essig genommen hatte, sprach er: „Tetelestai, es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.“

Kehrt bitte zurück zu Lukas 23. Dort werden wir Schluss machen. Kurz bevor sein Geist dahinschied, kurz nachdem er gesagt hatte „Mich dürstet“, nachdem er triumphierend gesagt hatte „Es ist vollbracht“, nur ein Wort im Griechischen, kurz bevor er verschied, lesen wir in Lukas 23, Vers 46: „Und Jesus rief aus mit lauter Stimme“. Das ist sehr wichtig; Matthäus 27,50 und Markus 15,37 sagen dasselbe. Es wäre unmöglich für ein gekreuzigtes Opfer, das zu tun, wenn er eines natürlichen Todes stürbe, weil man erstickt, keinen Sauerstoff mehr hat, keine Kraft, kaum noch flüstern kann und durch das Trauma des Todes durch eine Kreuzigung wirr ist. Er ist stark, er ist triumphierend. Er sagte in Johannes 10: „Der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe.“ Er sagte: „Niemand nimmt [mein Leben] von mir, sondern ich lasse es von mir aus. Ich habe Vollmacht, es zu lassen“ oder die Autorität, es zu lassen. „Ich habe Vollmacht, es wieder zu nehmen. Niemand nimmt mein Leben von mir.“ Das ist der Beweis. „Er rief mit lauter Stimme“, er schrie kraftvoll aus voller Lunge. Was sagt er? „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist.“

Nun, alle Juden dort hätten das verstanden. Das war Psalm 31,6, das war Psalm 31,6, ein sehr bekannter Vers. Dieser Vers war sogar so vertraut, dass er ihr Abendgebet darstellte. Er war ihr Nachtgebet, bevor sie zu Bett gingen. Es war quasi ihr „Müde bin ich, geh zur Ruh“-Gebet. „In deine Hände befehle ich meinen Geist“ war ihnen allen sehr vertraut. Das beteten sie regelmäßig.

Aber er nahm zwei Änderungen daran vor. Erstens fügte er etwas hinzu, nämlich „Vater“, und stellte damit die herzliche Gemeinschaft mit Gott wieder her. Die Hölle war für drei Stunden dort, dann war sie vergangen. Die Bestrafung ist vorbei. Das Leiden ist vorbei. Die enge Gemeinschaft mit dem Vater war wiederhergestellt worden.

Und dann ließ er etwas aus. Psalm 31,6 endet folgendermaßen: „Du hast mich erlöst, HERR, du treuer Gott“ oder „Du hast mich erlöst“. Nun, Jesus war nicht derjenige, der am Kreuz erlöst wurde, er war der Erlöser. Ach, die Präzision der Schrift ist doch beeindruckend, nicht wahr? Er fügte „Vater“ hinzu, um uns wissen zu lassen, dass diese Beziehung genauso war, wie wir es erwarten würden. Er ließ den Teil über die Erlösung aus, weil er nicht erlöst wurde, sondern der Erlöser war. Jesus bezog sich auf diesen Psalm, weil es hier um das Gebet eines gerechten Leidenden geht, der inmitten seines Leidens sagt: „Alles, was ich tun kann, ist dir mein Herz anzubefehlen, dir meinen Geist anzubefehlen, dir mein Leben anzubefehlen.“ Und Jesus ist der perfekte, sündlose, gerechte Leidende, der in seinem Tod vollkommenes Vertrauen in die Liebe seines Vaters und dessen Verheißung, ihn aufzunehmen, zum Ausdruck bringt.

Genau das sagte Petrus, nicht wahr? Er schmähte nicht, er befahl sich einem treuen Schöpfer an. Übrigens bezog Stephanus sich auch darauf. Erinnert ihr euch, als Stephanus starb und sagte: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf“, sowie Jesus gesagt hatte: „Vater, nimm meinen Geist auf.“

Lukas schreibt, dass Jesus, nachdem er das gesagt hatte, verschied. Sehr anschaulich in seiner Einfachheit und doch sehr zurückhaltend. Gott hatte also sein eigenes Passahlamm geschlachtet. Und Gottes eigenes Passahlamm war sein Erstgeborener.

Wie reagieren wir darauf? Nun, damit werden wir uns nächstes Mal befassen, aber lasst uns zum Abschluss kurz Vers 47 ansehen. „Als aber der Hauptmann sah, was geschah“, begann er … was? … was? ..., ja, das ist die richtige Reaktion, nicht wahr? Wie sonst könnte man darauf reagieren, als Gott zu preisen? Jede Segnung im Neuen Testament ist ein Ausdruck des Lobpreises Gottes für unsere Erlösung. Wir wollen in den himmlischen Chor einstimmen und singen: „Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke.“ Es gibt nur eine Reaktion darauf und das ist, zu sagen, wenn die gesamte Natur mir gehörte, wäre das immer noch ein viel zu kleines Geschenk. Ich möchte nichts, was diese Welt zu bieten hat, ich gebe alles für Christus auf, alles.

[Gebet]

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