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Heute Abend werden wir Kapitel 12 des Römerbriefs weiter betrachten, und zwar einige sehr praxisbezogene Abschnitte, die vor uns liegen. Ich glaube, der Herr wird uns auf wunderbare Weise in unserem Leben gebrauchen, wenn wir ihm gehorsam sind. Der Text ist quasi wie eine Einkaufsliste, eine Sache nach der anderen, von Vers 9 bis Vers 21. Es gibt eine gewisse Struktur und Ordnung, wie wir im Verlaufe des Textes sehen werden. Aber im Prinzip handelt es sich einfach um eine Liste der Pflichten praktisch ausgelebten Christentums ... wie wir nach dem Willen des Herrn unser Leben als Christ führen sollen.

Ich möchte hier ganz am Anfang etwas sagen, das euch hoffentlich helfen wird. Wir finden hier eine Liste mit mehr als zwanzig separaten Ermahnungen, die recht schnell nacheinander abgefeuert werden. Wenn ihr, wie ich bei der Erwähnung dieser Dinge, von der Bedeutsamkeit und Dringlichkeit und einem gewissen Mangel dieser Dinge in eurem Leben überkommen werdet, dann ist das der Geist Gottes, der direkt auf euch einwirkt. Einige dieser Punkte werdet ihr einfach hören und über sie nachdenken und werdet keine große Mühe damit haben, wenn wir die Bedeutsamkeit eines jeden Punktes anreißen. Bei diesen Punkten werdet ihr euch nicht sonderlich überführt fühlen. Das liegt wahrscheinlich daran, weil diese Dinge in eurem Leben bereits offenbar sind. Ich glaube wirklich, wenn ihr ein Kind des Herrn Jesus Christus seid und im Geist wandelt, werden diese Dinge auf euer Leben zutreffen. Ihr braucht euch also nicht auf der ganzen Linie geschlagen zu fühlen, wenn wir die Liste abarbeiten. An manchen Stellen werdet ihr euch vielleicht überführt fühlen. Ich weiß, dass es bei meinem eigenen Studium dieser Liste manche Dinge gegeben hat, die mich sehr direkt getroffen haben, während andere mich weniger direkt getroffen haben. Aber wenn ich spüre, dass diese Dinge unmittelbar auf mein Leben zutreffen und ich ihnen gegenüber empfindsam sein muss, dann weiß ich, dass der Geist Gottes mich überführt. Wenn ich andererseits spüre, dass gewisse Dinge mich nicht so stark ansprechen, dann weiß ich, dass dies Bereiche sind, in denen der Geist Gottes bereits begonnen hat, in meinem Leben zu wirken. Und das ist ein großer Trost. Ich sollte in der Lage sein, zu sagen: „He, so fühle ich mich, dieser Meinung bin ich auch. So fühle ich mich. So will ich leben. Das sehe ich in meinem Leben.“ Ich denke, ihr werdet das im Laufe des Textes ebenfalls feststellen. Erwartet also nicht einfach Verurteilung; ich denke, ihr werdet hier auch ein gewisses Maß an Lob finden. Ihr werdet euch wahrscheinlich denken, dass ihr bereits sehen könnt, wie Gott gewisse Dinge in eurem Leben tut. Ich kann sehen, dass der Herr mein Leben verändert hat – es konzentriert sich nicht mehr auf die natürliche, sondern auf die übernatürliche Ebene. Und diese Dinge kenne ich auch aus eigener Erfahrung. In diesem Sinne sollte das Durcharbeiten dieses Abschnittes aus Römer Kapitel 12 eine sehr befriedigende Erfahrung sein.

Der große englische Romancier Huxley machte einst eine interessante Aussage. Er sagte: „Christ zu sein erfordert nicht viel, es erfordert alles, was ein Mensch geben kann.“ Und Henry Drummond, ein enger Freund von D.L. Moody, drückte es in einer seiner Botschaften folgendermaßen aus: „Meine Damen und Herren, der Zutritt zu Gottes Reich ist nichts, aber die jährlichen Gebühren sind alles.“

Das Leben eines Christen ist eine alles verzehrende Lebensweise. Das Leben eines Christen ist eine ganz eigene Lebensweise, die buchstäblich die Parameter für unser ganzes Leben absteckt. Als Jesus sagte „Ihr kommt durch eine schmale Pforte und wandelt auf einem schmalen Weg“, meinte er genau das. Die Lebensweise eines Christen ist klar definiert. Auf der einen Seite gibt es keinen Spielraum, auf der anderen Seite gibt es viel Freiheit. Unsere Freiheit besteht darin, das zu tun, was richtig ist. Unsere Freiheit ist die Freiheit, Gott zu ehren. Die Einschränkung ist, dass wir das tun müssen, was Gott uns gebietet. In gewisser Weise könnten wir also sagen, dass Römer 12, Verse 9 bis 21, das Gesetz des Neuen Testaments sind. Sie bieten keinen Verhandlungsspielraum. Wir haben die Freiheit, das Gesetz zu erfüllen … und ich sage „Freiheit“, weil wir in der Freiheit unseres Gehorsams unseren Segen finden. Wie ihr aus unserer Studie von Kapitel 2 des Epheserbriefs wisst, sind wir geschaffen zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen. Wir wurden, wie Paulus sagt, dazu geschaffen, die Früchte der Gerechtigkeit zu offenbaren. Die Definition des Lebens eines Christen ist also, dass dieser auf einzigartige Weise lebt, dass die Parameter und die Wände und Grenzen seines Lebens besonnen sind und von Gott selbst festgelegt werden.

Hier haben wir also ein paar Grundsätze für das Leben eines Christen. Auf der einen Seite sind sie allgemein, auf der anderen spezifisch. Sie sind allgemein in der Hinsicht, dass sie alle möglichen Lebensbereiche betreffen können. Sie sind spezifisch in der Hinsicht, dass sie auf jedes Ereignis, auf jede Handlung und jede Reaktion im Leben angewandt werden müssen. Das ist jedoch nicht allumfassend, es gibt noch andere Dinge, für die wir verantwortlich sind. Es gibt andere Elemente unserer Lebensweise, in denen wir Gott folgen sollen, die jedoch nicht in dieser Liste enthalten sind; sie ist jedoch eine wunderbare Zusammenstellung von Dingen, die für das Leben eines Christen gelten sollten.

Eine andere Sache, die wir im Hinterkopf behalten sollten, ist, dass das Leben eines Christen nichts Rätselhaftes an sich hat. Es geht dabei nicht um eine kurzlebige, illusorische, übernatürliche Art von abgehobener Mentalität, die nicht auf das Niveau des wahren Lebens heruntergeholt werden kann. Sie ist sehr praktisch. Sie ist keineswegs mystisch, sondern sehr pragmatisch. Es geht darum, auf bestimmte Weise zu denken, zu reden und zu handeln – und das ist die Weise, wie Christen leben sollen.

Wir kommen jetzt zu einem sehr entscheidenden Teil des Römerbriefs. Die meisten Leute denken, der Großteil des Römerbriefs sei beendet, aber das stimmt nicht. Wenn ihr die ersten elf Kapitel gelesen habt und dann diese herrliche Erklärung in Kapitel 12,1-2 und vielleicht den großartigen Abschnitt über Geistesgaben in Kapitel 12,3-8, haben die Leute den Eindruck, das sei in Wirklichkeit der Kern des Buches. Aber das stimmt nicht. Der wahre Kern des Buchs kommt jetzt erst. Die Absicht dieser Epistel bestand darin, Gläubige zu einer bestimmten Lebensweise aufzurufen. Die ersten elf Kapitel stellten einfach nur die Grundlage für diese Lebensweise dar. Paulus sagte auf diese Art und Weise: „Schaut, hier sind elf Kapitel, die beschreiben, was Gott getan hat, um das möglich zu machen, jetzt widmet ihm bitte euer Leben – Kapitel 12. Nutzt eure Geistesgaben voll aus und fangt dann an, folgendermaßen zu leben.“ Das ist die wahre Botschaft des Römerbriefs und von hier an bis zum ersten Teil von Kapitel 15 werden wir einigen sehr praktischen Anordnungen für das christliche Leben begegnen – wie wir mit unseren Familienangehörigen leben sollen, wie wir mit Menschen außerhalb unserer Familie leben sollen, wie wir auf jene reagieren sollen, die unsere erklärten persönlichen Feinde sind, wie wir auf die Regierung reagieren sollen, wie wir mit jenen umgehen sollen, die schwächer im Glauben sind als wir. Und diese praktischen Anordnungen in Kapiteln 12, 13 und 14 und ein wenig in Kapitel 15 sind das, worum es Paulus in Wirklichkeit die ganze Zeit ging.

Ihr fragt jetzt vielleicht: „Nun, warum hat er soviel Zeit mit den Grundlagen verbracht?“ Weil er solide Grundlagen schaffen wollte. Und weil wir erkennen müssen, wie umfassend unsere Errettung ist. Und drittens, weil uns das so unendlich dankbar machen sollte, dass die richtige Lebensweise eine sehr offensichtliche und unmittelbare Reaktion ist. Wenn ich durch Römer 1 bis 11 verstehe, was der Herr für mich getan hat, scheint es eine Kleinigkeit zu sein, ihm die mir erwiesene Liebe durch ein Leben des Gehorsams zurückzugeben, wie in Kapitel 12, 13, 14 und 15 beschrieben. In Kapitel 12,9 beginnt Paulus also damit, die Pflichten eines Christen aufzuführen; Dinge, die sehr sachlich und praktisch sind.

Dieser Abschnitt, Verse 9 bis 21, lässt sich nur schwer detailliert gliedern, es ist wirklich schwer, ihn in kleine Scheibchen zu zerlegen. Die beste Erklärung, die ich euch geben kann, damit ihr ein Bild im Kopf habt, ist, dass es sich um einen ständig ausdehnenden Kreis handelt. Er beginnt recht klein und wird immer größer und umfasst immer mehr Leute. In Vers 9 seht ihr zum Beispiel, dass der Kreis eher persönlich ist. Er beginnt bei mir. Es geht um mein Leben, darum, das zu hassen, was böse ist und am Guten festzuhalten. Das ist einfach sehr persönlich. Das ist etwas, dem ich mich innerlich verschreibe. Der Kreis beginnt also bei mir.

Und dann, in Versen 10 bis 13, beginnt der Kreis, sich auszudehnen: „In der Bruderliebe seid herzlich gegeneinander“, und dann geht es weiter damit, dass wir einander zuvorkommen sollen, eifrig sein sollen, brennend im Geist und dem Herrn dienen sollen. Der Kreis dehnt sich also auf Andere aus und bezieht sich gleichzeitig auf Dinge in meinem eigenen Leben zurück, wie Vers 12 zeigt – in Hoffnung fröhlich sein, in Bedrängnis standhalten und im Gebet beharrlich sein. Der Kreis dehnt sich also ein wenig aus, verliert das Ich aber nicht aus den Augen; er spricht über Andere und meine Beziehung zu ihnen und blickt dann noch einmal zurück und spricht wieder von mir.

Der Kreis wird größer und in Versen 14 bis 16 dehnt er sich über die Kinder Gottes hinaus aus, über meine Geschwister im Glauben hinaus, und umfasst alle Menschen im Allgemeinen; wenn sie uns verfolgen, sollen wir sie segnen, wenn sie fröhlich sind, sollen wir uns mit ihnen freuen, wenn sie weinen, sollen wir mit ihnen weinen. Und wir sollen sie alle als gleich betrachten und uns nicht für besser als sie halten, Vers 16. Hier geht es also wieder um persönlichen Hochmut. In gewissem Sinne wird der Kreis also immer größer und umfasst jedes Mal eine neue Kategorie von Leuten, aber er bezieht sich trotzdem immer noch zurück und schließt die anderen mit ein.

Die letzte Ausdehnung des Kreises findet sich in Versen 17 bis 21. Dort werden selbst jene eingeschlossen, die unsere persönlichen und erklärten Feinde sind, die aktiv gegen uns vorgehen, die nicht nur das verfolgen, woran wir glauben, sondern uns physisch und seelisch verletzen, uns Schaden zufügen und heftig gegen uns sündigen. Hier finden wir Anweisungen, wie wir darauf reagieren sollen – niemandem Böses mit Bösem vergelten, keine Rache in unserem Herzen schüren usw. Ich sage es noch einmal: Obwohl der Kreis sich soweit ausdehnt, dass er persönliche Feinde einschließt, geht er doch gleichzeitig so weit zurück, dass er unsere innere Einstellung und unsere Lebensweise erfasst, wie zum Beispiel das friedliche Zusammenleben mit allen Menschen, das in Vers 18 beschrieben wird.

Paulus greift also einige willkürliche Dinge heraus, aber in seinem Kopf scheint er diesen Gedankenkreis ständig auszudehnen. Meiner Meinung nach ist das der beste Ansatz, um den Textfluss in diesen Versen zu verstehen.

Eine Sache kann ich euch versprechen. Dieser Abschnitt wird nicht sehr tiefschürfend sein in dem Sinne, dass ihr Dinge hören werdet, die euch provozieren werden oder Dinge, die ihr noch nie zuvor gehört habt oder dass ihr irgendeine großartige neue Wahrheit entdecken werdet. Es ist vielmehr ein In-Erinnerung-Rufen von Dingen, die ihr bereits wisst, und von vielen Dingen, die ihr bereits praktiziert, und vielen Dingen, die euer Leben bereits kennzeichnen, für die ich Gott preise und danke. Lasst euch also durch diesen Abschnitt ermutigen. Falls nötig, lasst euch durch diesen Abschnitt überführen, aber auch ermutigen, wenn ihr Dinge seht, die bereits auf euer Leben zutreffen.

Lasst uns mit dem ersten Kreis beginnen, den ich als „persönliche Pflichten“ bezeichnen möchte. In Vers 9 nennt Paulus drei davon. Er scheint kleine Dreiergruppen besonders zu mögen. In Vers 9 finden wir drei. In Vers 11 finden wir drei und ebenso in Vers 12. Mir scheint, das entspricht seiner Denkweise in dieser Einleitung. Aber wie auch immer, in Vers 9 ist der Kreis sehr persönlich. Drei elementare Einstellungen, drei elementare Einstellungen, die ausgestalten, wie wir im Verhältnis zu unseren eigenen persönlichen Denkmustern leben. Vers 9: „Die Liebe sei ungeheuchelt! Haßt das Böse, haltet fest am Guten.“

Das erfordert wirklich sehr wenig Erläuterungen. Es ist sehr leicht verständlich und das muss es auch sein, damit wir es nicht übersehen. Aber ich möchte diese drei Dinge kurz aufteilen und sehen, ob ich sie nicht verstärken kann, indem ich euch einen Eindruck davon gebe, was die Schrift über sie sagt. Erstens, und sehr passend: „Die Liebe sei ungeheuchelt.“ Die größte Sache im Leben eines Christen ist was? Die Liebe. In 1. Korinther Kapitel 13 sagt Paulus: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist“, … was? …, „die Liebe.“ Wir alle wissen das. Schlagt einmal kurz Römer 13,8 auf. Dort sagt Paulus: „Seid niemand etwas schuldig, außer daß ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt.“ Und dann am Ende von Vers 10: „So ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.“ Erinnert ihr euch, dass unser Herr gesagt hat: „[Wenn ihr das ganze Gesetz Gottes einhalten wollt, tut einfach Folgendes:] Liebt den Herrn, euren Gott, mit all eurem Herzen, mit all eurer Seele, mit eurem ganzen Denken und mit eurer ganzen Kraft und liebt euren Nächsten wie euch selbst“? Liebe ist das Allerhöchste. Deshalb ist es nicht wirklich überraschend, dass Paulus damit beginnt, und auch nicht, dass er in Galater 5, wo er über die Frucht des Geistes spricht, sagt: „Die Frucht des Geistes aber ist …“, und was ist das Erste? „Liebe“, gefolgt von Freude, Friede und so weiter. Alles beginnt mit der Liebe. Der Ausgangspunkt für die christliche Erfahrung ist Liebe. Jesus sagt in Johannes 13 zu seinen Jüngern: „Daran wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ Er schrieb an seine geliebten Brüder und Schwestern in der Gemeinde und sagte: „Und um das bete ich, daß eure Liebe noch mehr und mehr überströme.“ Liebe ist das Größte. Liebe übertrifft alles. Deshalb beginnt er mit der Tatsache, dass wir ein von Liebe gekennzeichnetes Leben führen sollen.

In 2. Korinther Kapitel 6, einer etwas weniger bekannten Stelle, die euch vielleicht weniger vertraut ist, sagt er Folgendes. Paulus spricht hier über seinen Dienst und bezeichnet sich als Diener Gottes und dann beginnt er, seinen Dienst zu beschreiben: „In viel standhaftem Ausharren, in Bedrängnissen, in Nöten, in Ängsten, unter Schlägen, in Gefängnissen, in Unruhen“, die oft Teil seines Dienstes waren, „in Mühen, im Wachen“, das bedeutet, auf der Hut für sein Leben und das Leben Anderer zu sein, „im Fasten; in Keuschheit, in Erkenntnis, in Langmut, in Freundlichkeit, im Heiligen Geist“, und dann das hier, was ihr unterstreichen solltet, „in ungeheuchelter Liebe; im Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, durch die Waffen der Gerechtigkeit in der Rechten und Linken“ und so weiter und so fort. Mit anderen Worten beschreibt er, als er beginnt, seine Art des Dienstes zu beschreiben, auch seine Einstellung – nämlich die der ungeheuchelten Liebe. Das ist reine Liebe, Liebe „ohne Heuchelei“ bzw. „ungeheuchelt“. Liebe, die nicht vorgetäuscht ist, echte Liebe, wahre Liebe, das ist die oberste Pflicht eines Christen auf dieser Liste.

Erinnert ihr euch an 1. Petrus 1,22? Petrus sagt: „Da ihr eure Seele im Gehorsam gegen die Wahrheit gereinigt habt durch den Geist“, mit anderen Worten, wenn ihr wiedergeboren seid, sollte die Folge davon ungeheuchelte Bruderliebe sein in Verbindung mit der Forderung „so liebt einander beharrlich und aus reinem Herzen; denn ihr seid wiedergeboren.“ Anders ausgedrückt ist ungeheuchelte Liebe die Folge der Wiedergeburt. Und dann sagt er: „Liebt einander beharrlich.“ Er verwendet hier ein sehr interessantes Wort, „beharrlich“. Petrus benutzt hier das Wort ektenes, das im Prinzip für das Dehnen eines Muskels verwendet wird, selbst bei einem Pferd und auch bei Menschen, aber es geht um das Dehnen eines Muskels bis zum Maximum, der Muskel wird bis an seine Grenzen gedehnt. Und das ist das Wort, das Petrus wählt - ein anatomischer Begriff, der bedeutet: „Streckt euch bis an eure Grenzen, wenn ihr einander Liebe erweist, denn schließlich wurdet ihr wiedergeboren.“ Die erste und grundlegende praktische Pflicht eines Christen ist Liebe.

Und ihr erinnert euch sicherlich an diesen wunderbaren und mehr oder weniger vertrauten Vers in 1. Petrus 4,8, in dem es heißt: „Vor allem aber habt innige Liebe“, hier steht dasselbe Wort, ektenes, „untereinander; denn die Liebe wird eine Menge von Sünden zudecken.“ Die Liebe findet immer einen Weg, die bösen Taten eines Mitmenschen zuzudecken, nicht wahr? Sie deckt das Unrecht, die Fehler und die Verletzungen durch einen Anderen zu. Deshalb ist Liebe der Ausgangspunkt.

Aber es geht um die Art von Liebe, die wir in der Epistel des Petrus sehen und in 2. Korinther 6, was ich euch vorgelesen habe, um eine ungeheuchelte Liebe, nicht vorgetäuschte Liebe, keine oberflächliche Liebe, sondern echte, aufrichtige, tief gehende Liebe. Wie D.L. Moody sagte: „Es gibt viele Menschen, deren Worte Sahne sind, während ihr Leben nur entrahmte Milch ist.“ Aber hier geht es nicht um die entrahmte Form der Liebe, sondern um echte Liebe ... Es geht um christliche Liebe, die nicht durch Eigennutz und Selbstverwirklichung und Selbsterhöhung angetrieben wird, sondern reine Liebe, die einem reinen Herzen entstammt, zum Wohle Christi, die nicht nur so tut, als ob. Deshalb müssen wir unseren Mitmenschen reine Liebe entgegen bringen.

Ich kann mich noch erinnern, dass ich als Kind oft Leute sagen hörte: „Nun, wir lieben Soundso im Herrn.“ Habt ihr das je irgendjemanden sagen gehört? Ich liebe jemanden im Herrn. In der Regel bedeutet das: „Ich persönlich kann diesen Menschen nicht ausstehen, aber geistlich bin ich dazu verpflichtet.“ Es ist, als würde irgendwo ein Rohr aus euch herausragen und ihr könntet diesen Menschen mit göttlicher Liebe bespritzen. „Hier, nimm das, es kommt nicht von mir, aber du bekommst es durch die Kraft Gottes von mir.“ Davon spricht er hier nicht. Ich will jetzt nicht ausschweifen und eine komplette biblische Theologie der Liebe entwickeln; es reicht wohl, wenn ich euch sage, dass es um die Art der Liebe geht, die die Hand nach Anderen ausstreckt und Bedürfnisse stillt. Jesus sagte in Johannes 13 „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“, und er hatte seine Liebe für sie gerade dadurch unter Beweis gestellt, dass er ihre dreckigen Füße gewaschen hatte. Das war etwas, das auf ihrer Seite nötig war, und er hat sich dessen angenommen. Es ist eine Form des Sich-Herablassens, aber nicht auf negative Art, nicht auf erniedrigende Art und Weise; es geht darum, auf die Ebene eines Menschen herabzukommen, der ein bestimmtes Bedürfnis hat oder Not leidet. Ehrlich gesagt gibt es in der Welt der Sünde nichts Schlimmeres als Heuchelei. Der größte Sünder, der jemals lebte, war deshalb der größte Sünder, weil seine Sünde so tief reichte – es war Judas. Heuchelei ist die abscheulichste und hässlichste aller Sünden, weil sie Zuneigung vorheuchelt und gleichzeitig voller Hass ist. Keine Sünde ist schlimmer als Heuchelei. Kein Übel ist zerstörerischer als Heuchelei. Und keine Tugend ist wunderbarer als Liebe. Geheuchelte Liebe ist also eine unglaubliche Kombination, über die der Theologie John Murray sagte: „Wenn Liebe die Summe der Tugend ist und Heuchelei der Inbegriff des Lasters, wie groß ist dann der Widerspruch, die beiden miteinander zu kombinieren.“ Christen wird geboten, auf reine, wahre, echte Weise zu lieben.

Wenn man nicht viel Zeit darauf verwenden will, Liebe zu definieren, wäre wohl 1. Johannes 3,14 die beste Textstelle. Dort heißt es: „Wir wissen, daß wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind“. Wie wissen wir das? Wie wissen wir, dass wir errettet wurden? „Denn wir lieben die Brüder“, weil wir in unserem Herz Liebe für Gottes Kinder empfinden. „Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod.“ In Vers 18 kommt dann eine sehr wichtige Aussage: „Meine Kinder“, und jetzt kommt der Test auf wahre, reine, inbrünstige Liebe, „laßt uns nicht mit“, … was? ..., „Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in“, … was? ... „Tat und Wahrheit.” Wahre Liebe wird sich nicht durch irgendeine Form der Sentimentalität äußern, sondern durch freundliche Taten, durch Fürsorge, durch das Stillen von Bedürfnissen, durch Unterstützung. Dr. Barnhouse, der große Bibellehrer an der Philadelphia Tenth Presbyterian Church, der jetzt beim Herrn ist, pflegte zu sagen: „Wahre Liebe verlässt die Bühne und wandelt auf dem Pfad des wahren Lebens.“ Die Antithese dazu findet sich in Lukas 22,48, wo Jesus Judas in die Augen schaut und sagt: „Verrätst du den Sohn des Menschen mit einem Kuß?“ Und er verwendete den Ausdruck „Kuss der Liebe“.

Die oberste Pflicht eines Christen, die höchste Pflicht eines Christen, besteht darin, ein Leben zu führen, das von ungeheuchelter, ehrlicher, legitimer, echter und wahrhaftiger Liebe geprägt ist, die sich im selbstlosen, aufopfernden Dienst gegenüber jenen, die Not leiden, zeigt. Erinnert ihr euch, als der Herr gesagt hatte „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, und man ihn anschließend fragte: „Wer ist mein Nächster?“ Daraufhin erzählte Jesus die Geschichte eines Mannes, der auf der Straße nach Jericho lag. In der Geschichte ging es darum, dass jeder, der euch auf eurem Weg begegnet und Not leidet, ein Mensch ist, dem ihr eure Liebe erweisen müsst. Die oberste Pflicht ist Liebe. Erinnert ihr euch noch an den Brief des Apostels Paulus an die Korinther, in dem er sagt: „Ihr habt keinen Mangel an irgendeiner Gnadengabe“? In Kapitel 12 beschreibt er alle Geistesgaben und wählte aus, wie all diese Gaben eingesetzt werden sollen. Nach der Beschreibung all dieser Geistesgaben in Kapitel 12 kommt er zum letzten Vers und sagt: „Ich will euch einen“, … was? …, „noch weit vortrefflicheren Weg zeigen.“ Mit anderen Worten, einen noch besseren Weg als die Verwendung der Geistesgaben. Und dann geht er direkt zu Kapitel 13 über und beginnt diese monumentale Beschreibung der Liebe, die wir alle so gut kennen. „Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüßte und alle Erkenntnisse, und wenn ich allen Glauben besäße, so daß ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe austeilte und meinen Leib hingäbe, damit ich verbrannt würde, aber keine Liebe hätte, so nützte es mir nichts.“ Mit anderen Worten, ohne Liebe läuft alles andere auf nichts hinaus … auf nichts.

Liebe hat also höchste Priorität und das muss bei unserer eigenen Beziehung innerhalb unserer Familie anfangen, bei unseren Freunden, in unserer Gemeinde, bei allen Leuten im Kreis eurer Freunde und in eurem Einflussbereich. Christen werden der Welt die Echtheit ihres Christentums durch die Echtheit ihrer Liebe beweisen. Stimmt das nicht? Jesus sagte in Johannes 13: „Daran wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“

Ich werde nie den Besuch einer bestimmten Frau in dieser Gemeinde vergessen. Sie ging zu der Synagoge hier in unserer Straße, um sich Rat zu holen und dort weigerte man sich, ihr Rat zu ihren Eheproblemen zu geben, weil sie ihren Beitrag nicht gezahlt hatte. Sie war sehr aufgewühlt, das war bereits vor einigen Jahren, und kam die Straße entlang zur nächsten religiösen Einrichtung, um sich Hilfe zu holen. Sie kam also in diese Richtung, lief den Bürgersteig entlang und trat ein – es war ein Sonntag. Ich weiß ehrlich nicht, ob sie tatsächlich vorhatte, hereinzukommen, aber als sie erkannt hatte, wo sie war, befand sie sich bereits in einer Gruppe und in diesem Gebäude. Sie nahm Christus an. Später legte sie ihr Zeugnis vor mir ab. Sie sagte: „Ich war so aufgewühlt, dass man sich [in der Synagoge] weigerte, mir Rat zu geben, dass ich einfach hier hereinschneite.“ Sie sagte: „Ich sage dir, das hat mein Leben verändert.“

Ich erwiderte: „Nun, wie hat dir der Gottesdienst an jenem Tag gefallen?“

Ihre Antwort lautete: „Ich weiß nicht einmal, was du gesagt hast, ich hätte nicht einmal bemerkt, dass du da bist. Ich war einfach überwältigt von der Liebe dieser Menschen füreinander. Das war meinen eigenen Erfahrungen so fremd. Und genau das war es, war mich zu meinem Messias hinzog.“

Geschichten dieser Art gibt es zuhauf. Wenn ihr der Meinung seid, die Welt sei nicht auf der Suche nach Liebe, hört euch nur einmal die Lieder im Radio an. Das ist ein ständiger Strom von Leuten, die lauthals nach bedeutsamer Liebe rufen - welche sich auf rein menschlichem Niveau nicht finden lässt, nicht in der Dimension, die sie suchen. Wenn wir den Menschen Liebe anbieten, bieten wir der Welt das Größte von allem an.

In Vers 9 sagt Paulus noch eine zweite Sache … keine Sorge, ihr könnt euch entspannen, wir werden nicht bis zu Vers 21 runtergehen. Nur weil ich heute früh 16 Verse behandelt habe, heißt das nicht, dass ich das jemals wieder tun werde. Aber wir werden zumindest Vers 9 durcharbeiten, in Ordnung? Das Zweite, was er in Vers 9 sagt, ist: „Haßt das Böse … haßt das Böse.“ Das ist so einfach. Das folgt ganz offensichtlich dem Ersten. „Wenn ihr Gott mit ganzem Herzen liebt und euren Nächsten liebt und eure Brüder liebt, werdet ihr das Böse hassen, weil das Böse die Gemeinschaft befleckt.“ Wie kann ich sagen, dass ich dich liebe und gleichzeitig Sünde tolerieren? Das kann ich nicht, denn Sünde zerstört meine Beziehung zu dir und deine Beziehung zu mir. Sünde ist eine katastrophale Invasion in eine Beziehung der Liebe. Jeder, der wahrhaftig liebt, muss also das Böse hassen. Psalm 97,10 enthält ein wunderbares, einfaches Wort, das besagt: „Die ihr den Herrn liebt, haßt das Böse … die ihr den Herrn liebt, haßt das Böse.“ Die beiden stehen in direktem Gegensatz. Seht ihr, Gott ist zu heilig, um Sünde zu dulden. Sünde ist die Antithese zu Gott.

Ich möchte euch nur einen kurzen Überblick über die Lehre Gottes geben. Die grundlegende, zentrale Eigenschaft Gottes ist seine Heiligkeit. Er ist heilig, heilig, heilig. Das ist die unverkennbarste Definition Gottes. „Heilig“ bedeutet abgesondert und bedeutet, dass Gott vollkommen anders ist als wir, er ist nicht wie wir. Der Grund dafür, dass er nicht wie wir ist, besteht darin, dass er heilig ist und ohne … was? ... Sünde. Und es ist seine absolute Sündlosigkeit, die seine absolute Andersartigkeit ausmacht, sein absolutes anders-als-wir-Sein, wenn man es so sagen kann. Gott ist also ein Gott der totalen und absoluten und äußersten Reinheit und Sündlosigkeit. Demzufolge kann er dem Bösen nicht ins Auge sehen und kann das Böse nicht dulden. Jemand, der die Liebe Gottes wirklich kennt und Gott im Gegenzug liebt, müsste das Böse hassen. Ich möchte eure Aufmerksamkeit darauf lenken, dass diese Aufforderung im Imperativ Präsens steht: „Hasst das Böse kontinuierlich.“

Hasst das Böse kontinuierlich. Das ist ein sehr starker Ausdruck. Das Böse ist nicht etwas, was wir akzeptieren dürfen – egal, auf welchem Niveau. Das Böse ist etwas, das wir mit Inbrunst hassen müssen. Mit dem Bösen kann man keinen Waffenstillstand schließen. Das Böse darf man auch nicht im Geringsten tolerieren. Wir müssen ständig alles, was böse ist, hassen. Hört euch einmal Psalm 101 an, in dem wir im Prinzip dazu aufgerufen werden. „Von Gnade und Recht will ich singen; dir, Herr, will ich spielen. Ich will achthaben auf den vollkommenen Weg“, sagt David. „Wann wirst du zu mir kommen? Ich will mit lauterem Herzen wandeln im Inneren meines Herzens. Ich will nichts Schändliches vor meine Augen stellen. Das Tun der Abtrünnigen hasse ich.“ Das bezieht sich auf Menschen, die sich vom Wort und Willen Gottes abwenden. „Es soll mir nicht anhaften! Ein verkehrtes Herz soll von mir weichen; von Bösem will ich nichts wissen! Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will ich vertilgen. Wer stolze Augen und ein hochmütiges Herz hat, den will ich nicht dulden. Ich achte auf die Treuen im Land, sie sollen bei mir wohnen; wer auf unsträflichem Weg wandelt, der soll mir dienen. In meinem Haus soll keiner wohnen, der Betrug verübt. Wer Lügen redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen. Jeden Morgen will ich alle Gottlosen im Land vertilgen, um aus der Stadt des Herrn alle auszurotten, die Böses tun.“

Meine Güte, David ist wirklich aufgeregt, nicht wahr? Er sagt: „Herr, ich will auf einem perfekten Weg wandeln. Ich will ein reines Herz bewahren. Ich will ein verkehrtes Herz ablegen. Und wenn ich einen Menschen treffe, der verkehrt ist, werde ich ihn aus meiner Gegenwart verbannen. Wenn ich einen Menschen treffe, der trügerisch ist, werde ich ihn aus meinem Leben verbannen. Wenn ich einen Menschen treffe, der ein Lügner ist, werde ich ihn aus meinem Haus verbannen. Ich werde nichts mit Bosheit zu tun haben. Ich werde nichts mit bösen Menschen zu tun haben.“ Mit anderen Worten weiß David, dass man mit dem Bösen keine Vereinbarungen treffen kann. Man muss davor fliehen. Man darf es nicht dulden. Es muss ständig gehasst werden. Deshalb sagt er: „Ich werde alles tun, was ich kann, damit diese Menschen keinen Anteil an meinem Leben haben.“ „Vertilgen“ ist ein alter hebräischer Ausdruck für „töten“. Ich werde Bosheit eliminieren. Ich werde diejenigen eliminieren, die Böses tun … sagt er.

Erinnert ihr euch, was unser Herr in Matthäus 18 sagte? Er sagte: „Wenn dein Auge für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so“, … was? ..., „reiß es aus und wirf es von dir […] wenn deine Hand für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab.“ Der Herr verwendet hier im Prinzip eine sprichwörtliche Aussage, eine Aussage mit großer verbaler Übertreibung, um ein Argument vorzubringen, nämlich, dass man mit Sünde drastisch umgehen muss. Man geht mit Sünde drastisch um, weil sie so sehr gegen Gott gerichtet ist.

Erinnert ihr euch an Sprüche 8,13? Ich weiß noch, dass ich das als Junge gelernt habe. Ich habe zwei Verse aus den Sprüchen gelernt, an die ich mich aus meiner Kindheit erinnere. Sprüche 9,10 besagt: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit, und die Erkenntnis des Heiligen ist Einsicht.” Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit. Die Kehrseite der Medaille findet sich in Sprüche 8,13: „Die Furcht des Herrn bedeutet, das Böse zu hassen.“ Die Furcht des Herrn bedeutet, Weisheit zu lieben und Böses zu hassen. „Stolz und Übermut, den Weg des Bösen und einen verkehrten Mund hasse ich.“ Hasst ihr das? Hasst ihr Stolz? Hasst ihr Übermut (Arroganz)? Hasst ihr den Weg des Bösen? Hasst ihr einen verkehrten Mund? Oder habt ihr euch an die verkehrten Dinge gewöhnt, die aus dem Mund von Menschen kommen? Habt ihr euch an die verkehrte Lebensweise gewöhnt? Duldet ihr das? Stellt ihr fest, dass ihr euch bei solchen Dingen nicht unwohl fühlt? Ertragt ihr es, in der Gesellschaft eines Menschen zu sein, der ein verkehrtes Leben führt, der verkehrte Dinge sagt, dessen Herz voller Stolz und Übermut ist? Oder findet ihr diese Dinge so abscheulich, dass ihr mit den Worten von David sagt: „Ich werde einen solchen Menschen aus meiner Gegenwart verbannen, weil ich nicht ertragen will, dass die heiligen Maßstäbe meines eigenen Lebens zerstört werden“?

Ich möchte euch noch einen anderen Vers zeigen, der dieses Thema anspricht. Judas, diese kurze Epistel direkt vor dem Buch der Offenbarung, enthält in Vers 23 eine sehr schlagkräftige und zwingende Aussage. In Vers 20 heißt es, wir sollen uns in unserem allerheiligsten Glauben auferbauen. In Vers 21 heißt es: „Bewahrt euch selbst in der Liebe Gottes.“ Mit anderen Worten, bleibt überschüttet von Gottes Liebe. „Lebt ein Leben der Heiligkeit, ein Leben der Liebe.“ Und wenn ihr die Hand nach Anderen ausstreckt, sagt er in Vers 22: „Erbarmt euch.“ Wenn ihr Menschen seht, die Not leiden, erbarmt euch ihrer. In Vers 23 heißt es: „Andere aber rettet mit Furcht.“ Anders ausgedrückt, wenn ihr die Hand ausstreckt, um einen Sünder zu retten, tut das mit einem Gefühl der Furcht. Warum? „[Reißt sie aus dem Feuer, weil ihr] auch das Gewand [hasst], das befleckt ist vom Fleisch.“ [Luther 1984] Das Wort, das hier für „Gewand“ verwendet wird, ist interessant. Es ist ein Wort, das mit dem inneren Gewand zu tun hat, also quasi mit dem Unterkleid, dem chiton, das direkt auf der Haut getragen wurde, das innere Gewand, das Symbol von allem, was das Fleisch berührte. Judas sagt hier, selbst wenn ihr in die Welt hinausgeht, um jemanden für Christus zu erreichen, zu evangelisieren, müsst ihr euch bewusst sein, dass ihr gesunde Furcht braucht und dass ihr alles hassen müsst, was befleckt ist, sogar das, was von der Entweihung der Welt berührt wurde. Deshalb reißt ihr es aus dem Feuer wie einen Ast, damit euer eigenes Gewand nicht befleckt oder entweiht wird.

Es ist eine sehr ernste Warnung. Das ist wie die Leute, die in Krankenhäusern arbeiten und sehr empfindlich auf die neue Krankheit reagieren, die wir AIDS nennen, die wissen, dass die Krankheit ansteckend und tödlich ist und mit Menschen umgehen müssen, die AIDS haben und sich davor fürchten, überhaupt in die Nähe dieser Krankheit zu kommen. So ist es auch in der geistlichen Dimension; wir hassen Sünden und wir hassen jeden, der ein Leben der uneinsichtigen Sündhaftigkeit gegen Gott führt – in dem Sinne, dass wir die Sünde dieser Menschen hassen, sie selbst jedoch als jemanden, der verloren ist, lieben. Wenn wir diesen Menschen die Hand reichen, müssen wir dabei viel Furcht walten lassen, damit wir nicht durch ihre Sünde befleckt werden und ihnen nicht so nahe kommen, dass ein gewisses Maß der Beschmutzung in ihrem Leben auf uns abfärben sollte, damit wir uns nicht mit der Krankheit anstecken.

Es gab wohl mal einen Mann, der mit dem Apostel Paulus zusammen reiste und mit diesem Problem nicht klarkam. Sein Name war Demas. Und obwohl er in der Nähe von Paulus war, dem besten aller Männer, verließ er Paulus, weil er was liebte? Die jetzige Weltzeit. Er konnte kein effektiver Missionar sein. Er konnte kein effektiver Evangelist sein, weil das System, wenn er ihm nahekam, das Schlimmste aus ihm hervorbrachte. Statt das System zu verändern, veränderte es ihn. Deshalb hassen wir die Sünde, weil wir wissen, was sie tun kann, wie sehr sie beschmutzen kann. Ein Autor sagte vor langer Zeit: „Unser einziger Schutz vor der Sünde besteht darin, durch sie schockiert zu sein; wenn die Sünde uns nicht schockiert, sind wir nicht davor geschützt, dass sie in unser Bewusstsein eindringt.“ Ich wage zu behaupten, dass es in der Gesellschaft, in der wir leben, schwer ist, durch irgendeine Sünde geschockt zu sein, oder? Wir haben uns so sehr an all das gewöhnt, aber wir sollen die Sünde hassen. Das sagt die Schrift uns.

Ich möchte euch noch auf zwei andere Textstellen aufmerksam machen, obwohl es noch so viele gibt, die wir betrachten können. In Amos 5,15 sagt Amos: „Haßt das Böse und liebt das Gute.“ Und erinnert ihr euch an Micha? Micha verkündigte das Gericht gegen die Führer Israels in Kapitel … ich weiß nicht mehr genau, in welchem Kapitel das war, aber er sagte Folgendes: „Das Problem mit euch ist, dass ihr das Gute hasst und das Böse liebt.“ Sie hatten den Spieß umgedreht. Erinnert ihr euch an 1. Thessalonicher 5,22? Ich bin mir sicher, das tut ihr. „Haltet euch fern von dem“, … was? ... „Bösen in jeglicher Gestalt.“ Hier geht es nicht darum, dass etwas böse erscheint, es jedoch nicht ist. Es bedeutet, dass ihr euch abwenden sollt, sobald das Böse auch nur auf der Bildfläche erscheint. Verschwindet, bleibt nicht dort. Wenn ihr einen verkehrten Mund hört oder einen bösen Weg seht, wendet euch ab. Sobald das auf der Bildfläche erscheint, wendet euch ab, bleibt nicht lange genug da, um herauszufinden, ob das böse ist oder nicht. Sofern ihr irgendwelche Zweifel habt, wendet euch ab.

Wollt ihr eine der wunderbarsten Beschreibungen des Heilands in Hebräer 1 hören? In Vers 8 spricht der Vater zum Sohn: „Dein Thron, o Gott, währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das Zepter deines Reiches ist ein Zepter des Rechts. Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt; Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl, mehr als deine Gefährten.“ Jesus war über allen erhoben, weil er die reine Liebe der Gerechtigkeit und den reinen Hass des Bösen besaß. Jeder Christ muss die unendliche Schönheit der Heiligkeit und die unendliche Verwerflichkeit der Sünde sehen.

Woher wissen wir, was wir mit „Böse“ meinen? Das ist nicht allzu schwer. Es sollte für alle von uns offensichtlich sein, aber falls es euch an einer Definition mangelt, möchte ich euch ein paar Dinge vorschlagen. Geht für einen Moment zum Buch der Sprüche zurück, Kapitel 6, und lasst uns herausfinden, was der Herr hasst, okay? Er hasst Böses. Lasst uns herausfinden, was er hasst. Hier in Sprüche 6 bekommen wir einen guten Einblick, beginnend bei Vers 16. „Diese sechs haßt der Herr, und sieben sind seiner Seele ein Greuel.“ Sieben Dinge hasst der Herr. „Stolze Augen“, hasst ihr Stolz, hasst ihr ihn wirklich? „Eine falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das böse Pläne schmiedet, Füße, die schnell zum Bösen laufen, ein falscher Zeuge, der Lügen ausspricht, und einer, der Zwietracht sät zwischen Brüdern.“ Nein, der Herr hasst Hochmut, er hasst Lügen, er hasst Mörder, er hasst böse Pläne jeder Art, unmoralische Taten und Füße, die eifrig zu dem Bösen, das sie planen, rennen. Er hasst jene, die falsches Zeugnis ablegen und jene, die Zwietracht schüren, Uneinigkeit, Aufstände und Ärger. Das sind die Dinge, die der Herr hasst.

Es könnte andere Listen geben, die diese Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Aber momentan wollen wir das erste Kapitel von Jesaja betrachten, das uns noch mal einen Einblick darin gewährt. Der Herr verurteilt sein Volk und bringt das Gericht über Juda und Jerusalem. In Vers 12 heißt es: „Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht zu erscheinen – wer verlangt dies von euch, daß ihr meine Vorhöfe zertretet?“ Wer hat euch aufgefordert, zu mir zu kommen? Könnt ihr euch das vorstellen? Gott sagt zu seinem Volk: „Wer hat euch aufgefordert, zu mir zu kommen? War ich das etwa?“ Hier wird impliziert, dass niemand sie gebeten hat zu kommen, weder Gott noch sonst jemand. „Bringt mir nicht mehr vergebliches Speisopfer! Räucherwerk ist mir ein Greuel! Neumond und Sabbat, Versammlungen halten: Frevel verbunden mit Festgedränge ertrage ich nicht! Eure Neumonde und Festzeiten haßt meine Seele; sie sind mir zur Last geworden; ich bin es müde, sie zu ertragen. Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch, und wenn ihr auch noch so viel betet, höre ich doch nicht, denn eure Hände sind voller Blut. Wascht, reinigt euch!“

Wisst ihr, was Gott hasst? Falsche Religion … falsche Religion. Es ist nicht schwer, herauszufinden, was dieses Böse ist, das Gott hasst. Jeder, der als Christ leben will, beginnt mit einer sehr einfachen praktischen Pflicht, die darin besteht, das Böse zu hassen, es beständig zu hassen, es in jeder Gestalt zu hassen, und zwar nicht nur, wenn es voll ausgeprägt ist, sondern bereits, sobald es auf der Bildfläche erscheint, es zu hassen, sich davon fernzuhalten, sich abzuwenden und nichts zu tun, das in irgendeiner Weise als böse aufgefasst werden könnte. Da für ist kein Raum. Es macht mich traurig, zu wissen, dass die Menschen in unserer Gesellschaft im Prinzip Unterhaltungswert im Bösen finden. Niemand gehorcht diesem Gebot wirklich, und das ist ein wichtiger Hinweis, niemand gehorcht diesem Gebot wirklich, wenn er nur die Folgen des Bösen fürchtet. Habt ihr das gehört? Niemand gehorcht diesem Gebot wirklich, wenn er nur die Folgen des Bösen fürchtet. Es geht hier nicht um die Folgen des Bösen; ein wahrhaft gottesfürchtiger Mensch hasst das Böse inbrünstig, einfach aufgrund dessen, was das Böse ist und nicht aufgrund dessen, was ihm geschieht, wenn er Böses tut. Er hasst es aufgrund seines heiligen Wesens. Er hasst es, weil Gott das Böse hasst, und er liebt Gott. Es gibt einige Menschen, die das Böse nicht hassen, sie hassen es nur, mit den Konsequenzen konfrontiert zu werden. Das ist sehr kindisch und unreif und sehr egoistisch. Es ist keineswegs das Motiv, das einen Gläubigen bewegen sollte. Ein guter Mensch hasst das Böse - nicht, weil er sich vor den Konsequenzen fürchtet, sondern weil er Heiligkeit liebt.

Und dann sagt Paulus am Ende von Vers 9: „Haltet fest“, das Wort dafür, kollao, wird auch für den Bund der Ehe verwendet. Das Wort bedeutet, etwas zusammenzukleben. „Haltet fest am Guten“, klebt fest am Guten, verlasst es nie, lasst euch davon nie trennen. Überall gibt es jetzt diese neuartigen Kleber, die auf großartige Weise illustriert werden. Ich sehe, wie sie einen Klebetropfen auf ein Stück Metall geben, dann noch ein Stück Metall anfügen und damit einen LKW anheben. Das ist ein Bild dafür, wirklich an etwas festzuhalten oder festzukleben. Seid mit dem verschmolzen, haltet an dem fest, was gut ist, agathos, in sich gut, wahrlich gut, qualitativ gut. Ist es nicht das, was der Psalmist in Psalm 1 sagte? „Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen.“ Meine Güte, das ist so ein tiefgründiger Vers, habt ihr das bemerkt? „Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen.“ Und genau das geschieht. Zuerst wandelt ihr, dann haltet ihr inne, um zu sehen, was da vor sich geht, und dann dauert es nicht mehr lange, bevor ihr euch niedersetzt. Wohl dem, der nichts davon tut. „Sondern seine Lust hat am Gesetz des Herrn und über sein Gesetz“, … was? ..., „nachsinnt Tag und Nacht.“ Hasse das Böse, liebe das Gute … hasse das Böse, liebe das Gute. Im Philipperbrief lesen wir, wie man das tut. In Philipper 4,8 heißt es: „Im übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgend eine Tugend oder etwas Lobenswertes ist“, … was? …, „darauf seid bedacht.“ Wo liegt der Schlüssel? Darauf seid bedacht. Darauf seid bedacht – darüber sollt ihr nachdenken. So haltet ihr am Guten fest.

Das war die Einstellung von Paulus. Ich möchte mit euch noch einen Moment zu Römer Kapitel 7 gehen, wo die Einstellung von Paulus illustriert wird. Ich finde es sehr interessant, was er in Vers 15 sagt. Er ist hier ein Gläubiger. Er sagt quasi: „Was ich tue, verstehe ich nicht.“ Trifft das auch auf euch zu? Manchmal habt ihr eine Sünde begangen, vielleicht durch eure Einstellung, etwas, was ihr gesagt habt, Gleichgültigkeit, und ihr sagt euch: „Ich verstehe das nicht, ich hasse das, ich hasse das an mir. Ich hasse es nicht nur bei anderen, ich hasse es auch, das bei mir zu sehen.“ Das ist meine Reaktion. Das war die Reaktion von Paulus. „Denn was ich vollbringe, billige ich nicht. Warum tue ich das? Denn ich tue nicht, was ich will, sondern was ich“, … was? ..., „hasse, das übe ich aus.“ Das ist nach meinem Wissen der beste Hinweis darauf, dass jemand ein echter Christ ist. Ein wahrer Christ ist jemand, der das Böse hasst und Gerechtigkeit liebt. Das ist das Kennzeichen. Es geht nicht darum, ob ihr „eine Entscheidung getroffen habt“, sondern darum, ob ihr Gerechtigkeit liebt und das Böse hasst. Oh, ihr könnt die Gerechtigkeit lieben und das Böse hassen und trotzdem Böses tun, nicht wahr? Das ist es, was Paulus hier sagt. Er begreift nicht, warum er tut, was er hasst. Das ist nicht er, das ist nicht das, was er tun will. In Vers 17 heißt es: „[Es ist] die Sünde, die in mir wohnt“, und ich hasse das. Deshalb sagt er: „Ich elender Mensch!“ Wer wird mich aus dieser Misere erlösen? Ich denke, jeder Christ unter uns kann sich mit diesem Kampf identifizieren. Ihr liebt Gerechtigkeit, ihr liebt die Dinge Gottes, ihr möchtet keine verbitterte Einstellung haben, ihr hört euch selbst nicht gerne kritisch, vorschnell urteilend, verdammend und unfreundlich sein. Ihr mögt es nicht, euren Kopf und eure Augen mit Dingen zu bombardieren, die ihr nicht sehen solltet. Ihr mögt es nicht, Dinge zu denken, die ihr nicht denken solltet. Ihr mögt es nicht, hochmütig und egozentrisch zu sein, gleichgültig zu sein, und ihr sagt zu euch selbst: „Ich hasse das, warum tue ich das nur?“ Ihr sagt, wie Paulus, voller Frust: „Es ist die Sünde, die in mir wohnt, es ist nicht das, was ich wirklich will, es ist die Sünde in mir.“ Und ihr sagt: „Oh elender Mensch, der ich bin, wer holt mich hier raus?“ Und ihr ergebt euch dem Heiligen Geist noch mehr, hoffe ich, damit er in euch das Gute wirken kann, aber mehr noch als das sehnt ihr euch nach dem Tag, wenn diese Misere für euch vorbei ist, nicht wahr? Wenn ihr euer Fleisch und eure Sünde ablegt und beim Herrn sein werdet. In Römer 8 sagt er quasi: „Wir warten auf den Tag, an dem wir erlöst werden, nicht nur unsere Seele, sondern auch unser Leib, wir warten auf die Erlösung unseres Leibes, die Befreiung der Kinder Gottes zur Herrlichkeit, wenn, wie Paulus sagt, das Verwesliche Unverweslichkeit anziehen muss und das Sterbliche Unsterblichkeit, wenn wir wie Christus sein werden.“

Paulus hilft uns also, zu verstehen, dass wir als Menschen charakterisiert werden sollen, die tief in ihrem Innersten Sünde und Böses hassen … auch wenn wir die Dinge, die wir tun, hassen. Und das ist der beste Test, den ich kenne, dem ihr euch selbst unterziehen könnt, um herauszufinden, ob ihr wirklich gläubig seid. Wenn ihr sündigt, hasst ihr das? Tendiert ihr dazu, das Richtige zu tun? Und wenn ihr etwas Unrechtes tut, ist das etwas, was ihr verachtet und ablegen wollt? Paulus sagt, das ist ein Kennzeichen, das einen Grundsatz der Pflichten eines Christen darstellt. Als Erstes sollen wir ungeheuchelt lieben. Zweitens sollen wir das Böse hassen. Drittens sollen wir am Guten festhalten. In Römer 7,19 sagt Paulus: „Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will, das verübe ich.“ Aber er sagt hier „das Gute, das ich will“ … er will sich an das halten, was gut ist, er will am Guten festhalten. Übrigens gibt es hier keine Neutralität. Es gibt keinen Kompromiss. Entweder haltet ihr euch an das Gute und ihr bewegt euch auf das Böse zu.

Ihr sagt jetzt: „Nun, woher weiß ich, was gut ist?“ Das ist ziemlich einfach. Wo sind die guten Dinge? Sie sind im Wort Gottes. Wenn ihr die Bibel studiert, werdet ihr herausfinden, was gut ist. Ein Mann sagte einmal zu mir: „Ich habe zwar Christus angenommen, aber ich habe so viel Müll im Kopf, wie werde ich den los? Wie werde ich den los?“ Ich erwiderte: „Nun, du musst umprogrammiert werden.“ Seht ihr, ihr wart lange Zeit programmiert und euer Kopf steckt voller Unrat und muss umprogrammiert werden, komplett ausgespült. Und das geht nur durch eine Waschung mit dem Wort, nicht wahr?

Ein weiteres Element zur Erkenntnis dessen, was gut ist, steckt in Kapitel 12,2: „Und paßt euch nicht dem Weltlauf an, sondern laßt euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes.“ Das sage ich hier. Wenn ihr euch von der Welt löst und euch vom Wort Gottes durchdringen lasst, wird euer Verstand erneuert werden und ihr werdet in der Lage sein, zu prüfen, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist. Ihr werdet wissen, was gut ist, wenn ihr allmählich umprogrammiert und vom Wort Gottes durchdrungen werdet, weil ihr nicht nur Gottes Wort empfangen werdet, sondern von wem unterwiesen werdet, während ihr das Wort studiert? Vom Heiligem Geist.

Nun, damit haben wir heute Abend zumindest einige Grundlagen geschaffen. Die erste Pflicht eines jeden Christen ist reine Liebe, das Böse zu hassen und am Guten festzuhalten. Ganz einfach, oder? Ich meine, das ist das absolute Minimum des christlichen Lebens. Ich weiß, dass die meisten von euch, wenn ihr momentan eine geistliche Bestandsaufnahme machen würdet, wahrscheinlich sagen würden: „Ja, ich liebe die Brüder.“ Ist euch klar, dass eine Person, die zur Grace Church kommt und Jesus Christus nicht kennt, diese Unendlichkeit, diese Liebe, dieses Gefühl der Aufopferung für Gottes Kinder nicht empfindet? Vielmehr gibt es wahrscheinlich nicht nur eine gewisse Gleichgültigkeit, sondern auch einen gewissen Widerwillen zwischen dieser Person und unserer Gemeinschaft. Wenn ihr also in eurem Inneren Liebe verspürt, wenn ihr Freude verspürt in Gemeinschaft mit Gottes Kindern, wenn ihr die Hand ausstrecken wollt nach Menschen in Not, ist das ein Hinweis darauf, dass ihr euch auf dem Weg der Pflicht eines Christen wandelt. Und wenn ihr euer Leben betrachtet und euch mit dem Kampf des Apostels Paulus identifizieren könnt und sagt: „Ja, ich will am Guten festhalten, auch wenn ich das nicht immer tue, ja, ich hasse das Böse, auch wenn ich es manchmal tue“ - wenn ihr tief in eurem Innersten den Wunsch verspürt, Gottes Kinder zu lieben, Gutes zu tun, das Böse zu meiden – dann seid ihr auf dem richtigen Weg. Alles, was ihr tun müsst, ist, auf diesem Pfand zu bleiben – aus Dankbarkeit für das, was der Herr für euch getan hat. Ist es nicht das, was Paulus hier sagt? In Kapitel 12,1 sagt er: „Angesichts der Barmherzigkeit Gottes, [… bringt] eure Leiber [dar] als ein lebendiges, Gott wohlgefälliges Opfer“ – und kommt in die Gänge. Und was bedeutet das? Das bedeutet, wir sollen beginnen, in dem vollen Ausmaß zu lieben, zu dem die Kraft des Geistes uns befähigt, wir sollen beginnen, das Böse zu hassen, als konsequente Lebensweise, und am Guten festhalten. Wir sollen uns nie durch das Böse beflecken lassen. Lebt euer ganzes Leben in einem Gefühl der Furcht davor, dem Bösen zu nahe zu kommen, weil es uns tief in unserem Innersten beflecken kann und so verheerende Konsequenzen haben kann.

Nun, das ist ein guter Anfang. Und nächsten Sonntag werden wir uns mit einem größeren Teil auseinandersetzen. Lasst uns unsere Köpfe zum Gebet neigen.

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