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Lasst uns heute unsere Bibeln bei Philipper, Kapitel 3 aufschlagen - Philipper, Kapitel 3. Wir kehren zu Teil vier unserer Serie über dieses Kapitel zurück, das wir "Die Jagd nach dem Preis" nennen, das Streben nach dem Preis. Der Text, mit dem wir uns über mehrere Wochen befasst haben, sind die Verse 17 bis 21. Lasst mich euch die-sen Text kurz in Erinnerung rufen, indem ich ihn euch vorlese. Philipper 3:17: "Wer-det meine Nachahmer, ihr Brüder, und seht auf diejenigen, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt. Denn viele wandeln, wie ich euch oft gesagt habe und jetzt auch weinend sage, als Feinde des Kreuzes des Christus; ihr Ende ist das Verder-ben, ihr Gott ist der Bauch, sie rühmen sich ihrer Schande, sie sind irdisch gesinnt. Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird, sodass er gleichförmig wird seinem Leib der Herrlichkeit, vermöge der Kraft durch die er sich selbst auch alles unterwerfen kann."


Wenn wir von Vers 17, den wir gerade gelesen haben, zu Vers 14 zurückgehen, ge-langen wir zum Schlüssel für diesen Abschnitt. Paulus sagt dort: "…[ich] jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus." Wir reden hier vom Streben nach dem Preis, vom Streben nach dem Ziel, euer Leben als Christen so zu führen, dass nach außen hin sichtbar wird, dass euere einzige und größte Leidenschaft darin besteht, wie Jesus Christus zu werden. Das ist der Preis, das ist das Ziel, für das Paulus gelebt hat. In Vers 8 sagte Paulus: "...ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne." In Vers 10 sagt er: "um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichför-mig werde." Und weiter in Vers 11: "damit ich zur Auferstehung aus den Toten ge-lange." Und das brachte ihn zu Vers 13, wo er sagte: "...eines aber [tue ich], Vers 14: "...[ich] jage auf das Ziel zu."

Ihr seht, Paulus' Leben bestand darin, nach Christusähnlichkeit zu streben. Das ha-ben wir in diesem Abschnitt festgestellt. Christusähnlichkeit ist das, wonach jeder Gläubige streben muss. Das ist die einzige und fundamentale Pflicht eines jeden Christen. Wir leben jedoch in einem unverbindlichen Zeitalter. Ich habe diese Woche einen Brief von Leuten erhalten, die mich baten, auf der Nationalen Tagung der reli-giösen Rundfunk- und Fernsehsender (NRB) in Amerika zu sprechen. Sie schrieben: "Wir machen uns ernsthafte Sorgen über die Apathie in Gemeinde, die Trägheit der Gemeinden, den scheinbaren Mangel an Leidenschaftlichkeit in Gemeinden. Wür-dest du uns bitte aufrütteln und uns das zurückgeben?" Es ist die Art und Weise, wie das formuliert war, als ob ich nicht schon genügend Ärger hätte. Jetzt wollen sie, dass ich auch noch Ärger mit allen religiösen Rundfunk- und Fernsehsendern be-komme, was mir gar nichts ausmacht. Diese Art von Schwierigkeiten sind in gewisser Weise genau mein Fall. Aber die Schreiber des Briefes machen sich große Sorgen über das, was sie als eine überall vorhandene Apathie empfinden.

Wir leben in einer Kultur, die Pitrim A. Sorokin als' sinnlich wahrnehmbar' oder 'von materiellen Entwicklungen bestimmt' bezeichnete. Das ist eine Zivilisation, der es weitaus mehr um angenehme Emotionen als um produktiven Einsatz geht. Komfort ist uns deutlich wichtiger als Leistung. Und ich glaube, dass diese Art der Kultur eine faule, träge Gruppe von Menschen hervorgebracht hat. Es lässt sich zum Beispiel leicht anhand der zunehmenden Zahl der "Obdachlosen" feststellen, wie viele Men-schen nicht daran interessiert sind, sich produktiv um etwas zu bemühen. Wir leben in einer Gesellschaft, die sich schnell auf nichts hinzubewegt, absolut nichts, ohne andere Ziele als den persönlichen Komfort, keine Verantwortung, keine Rechen-schaftspflicht, auf der Suche nach Komfort statt Leistung.

Und ich denke, das breitet sich auch in unseren Gemeinden aus. Ich denke, unsere Gemeinden leiden heutzutage an Apathie und mangelnden Engagement. Wir haben vergessen, dass wir einen heiligen Krieg führen und als Soldaten Jesu Christi seine Rüstung tragen müssen. In Epheser 6,14 sagte Paulus, wir sollen unsere Lenden mit Wahrheit umgürten. Das Erste, was ein Soldat anlegte, wenn er in die Schlacht ging, war eine Tunika - einfach ein Stück Stoff. Er würde sich nicht mit lose herumfliegen-dem Stoff auf einen Nahkampf einlassen, da dieser Stoff im Weg wäre und seinen Tod zur Folge haben könnte. Deshalb würde er als erstes eine Schärpe oder einen Gurt um seine Taille binden und so fest wie möglich ziehen, dann die Ecken seiner Tunika nach oben durch den Gurt ziehen, damit er Beinfreiheit hat und sich im Nah-kampf ungehindert im Gelände bewegen konnte. So festgegurtet war die Tunika dann nicht länger im Weg. Und der Gurt der Wahrheit könnte in unserem Text in Wirklichkeit der Gurt der Wahrhaftigkeit sein. Das hat meiner Meinung nach mit unse-rer Entschlossenheit zum Kämpfen zu tun. Es geht nicht wirklich um ein Teil einer Rüstung in dem Sinne, dass es euch direkt beschützen könnte, denn es ist keine Waffe. Aber es weist darauf hin, dass ihr zum Kampf entschlossen seid und die un-gelösten Probleme eures Lebens in den Griff bekommt. Bevor ihr die Machaira nehmt, das Schwert des Geistes, bevor ihr das Schild und den Brustpanzer anlegt, müsst ihr euch sicher sein, dass es euch Ernst ist mit dem Kampf und dass der Gurt der Wahrheit oder Wahrhaftigkeit oder Aufrichtigkeit oder des Engagements bedeu-tet, dass ihr euch voll und ganz für den Kampf, den Sieg und das Streben nach dem Ziel einsetzt. Wir haben bereits viel darüber gesprochen. Ich möchte auf diesem Punkt im Allgemeinen zwar nicht herumreiten, aber wir sind gehalten, dem Ziel der Christusähnlichkeit zu folgen. Das ist das Ziel und das ist der Preis, den Gott uns am Ende geben wird.

Paulus weist uns in Vers 17 beim Abschluss dieses Teiles auf einige Elemente hin, die bei dieser Jagd erforderlich sind. Das erste Element besteht darin, Vorbilder nachzuahmen. In Vers 17 sagt er: "Werdet meine Nachahmer, ihr Brüder, und seht auf diejenigen, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt." Anders ausgedrückt müsst ihr beim Streben nach Christusähnlichkeit jemanden haben, den ihr nachah-men könnt; jemanden, der euch zeigt, wie ihr danach streben sollt. Und darin besteht die Aufgabe geistlicher Jüngerschaft und geistlicher Leiterschaft, Vorbilder nachzu-ahmen.

Das zweite Element, das uns letztes Mal aufgefallen ist, war die Flucht vor Feinden. Verse 18 und 19 gaben uns eine Einleitung zu den Feinden des Kreuzes Christi. Diese Feinde müssen unter allen Umständen vermieden werden, da ihr Ende das Verderben ist, ihr Gott der Bauch, sie sich ihrer Schande rühmen und irdisch gesinnt sind. Deshalb können sie euch nicht auf dem richtigen Weg leiten. Bitte denkt an das, was ich euch letztes Mal gesagt habe. Sie sind Feinde des Kreuzes, geben sich aber nicht als solche zu erkennen. Sie geben sich ausnahmslos als Freunde des Kreuzes aus. Genau das macht die Raffinesse ihrer Täuschung aus.

In Vers 18 werden wir darauf hingewiesen, dass es viele von diesen Feinden gibt; Paulus sagt, viele wandeln auf diesem Weg, er habe oft vor solchen Menschen ge-warnt und er war so leidenschaftlich in dieser Beziehung, dass er sogar beim Abfas-sen jener Zeilen bittere Tränen vergoss. Sowohl Paulus als auch anderen Verfassern des Neuen Testaments ist die Vermeidung von und Flucht vor Feinden des Kreuzes Christi ein großes Anliegen. Ich habe euch letztes Mal angedeutet, dass Paulus in Bezug auf die Philipper zwei verschiedene Gruppen im Sinn gehabt haben könnte. Die einen könnten die Judaisten sein, die er in Versen 2 und 3 erwähnte; die Juda-isten, die sagten: "Ja, wir glauben an Christus, wir glauben an seinen Tod, wir glau-ben an seine Wiederauferstehung, aber wir glauben auch, dass das Heil erworben werden muss - teilweise durch Christus und teilweise durch uns selbst. Es erfordert also Christus plus Beschneidung, Christus plus die Einhaltung des mosaischen Ge-setzes." Sie fügten dem Kreuz also Werke hinzu und waren damit Feinde des Kreu-zes. Das bedeutet Feindschaft gegenüber dem Kreuz. Gottes Wort, seine Offenba-rung, nimmt für sich in Anspruch, dass das Werk Christi am Kreuz hinlänglich ist, dass es keine Notwendigkeit gibt, dem menschliche Werke hinzufügen.

Die Juden, die Judaisten, waren also Feinde des Kreuzes, weil sie zwar das Kreuz bejahten, aber Werke für die Erlösung hinzufügten. Jedes der beschreibenden Ele-mente in Vers 19 könnte auf die Judaisten angewandt werden: 'Ihr Ende wird Ver-derben sein', denn wenn sie dem Heil oder besser gesagt der Gnade Werke hinzufü-gen, gäbe es keine Gnade und damit kein Heil. 'Ihr Gott ist der Bauch' könnte sich auf ihre Besessenheit mit Speisegesetzen beziehen oder auf die Tatsache, dass sie taten, was ihre Lust ihnen diktierte, um Dinge für ihren eigenen Ruhm zu erreichen. 'Ihr Ruhm' in demselben Vers ist genau das, wofür sie sich schämen sollten - nämlich die Tatsache, dass sie der Gnade Werke hinzufügten. Ihre Gesinnung war irdischer Natur, auf Festen und Feiern und Beschneidung und Zeremonien usw. Der Abschnitt könnte sich also auf Judaisten beziehen.

Andererseits hatte er vielleicht eher die zügellosen antinomianistischen Heiden im Sinne, die sagten: "Ja, wir glauben an Christus, aber wir leben so, wie es uns gefällt." Vielleicht hatten sie eine dualistische Ansicht und glaubten, es sei unwichtig, was ihr Fleisch tat. Es reiche einfach, an Christus zu glauben und daran, dass er sich der geistlichen Seite annahm, und unsere Lebensweise im Anschluss daran sei unwich-tig. Diese antinomianistischen, diese gegen das Gesetz gerichteten Menschen, diese Libertinisten waren auch die Feinde des Kreuzes, obwohl sie vielleicht behaupteten, sie glaubten an Christus und an seinen Tod und seine Auferstehung. Die Judaisten fügten dem Heil an der falschen Stelle Werke hinzu und die antinomianistischen Hei-den subtrahierten an der richtigen Stelle Werke vom Heil. Die Juden sagten, man müsse ständig Werke vollbringen und die Heiden behaupteten, man müsse keine Werke hervorbringen. Beim Einen ging es um Rechtfertigung, beim Anderen um Hei-ligung, aber beide waren Feinde des Kreuzes. Zu behaupten, das Kreuz verändere das eigene Leben nicht und fordere nicht zu einem Leben des Gehorsams auf, ist so falsch wie die Behauptung, es seien Werke für das Heil notwendig. Auf der einen Seite standen also die Judaisten, die Werke hinzufügten und Feinde des Kreuzes waren. Andererseits waren die Heiden, die Werke eliminierten, Feinde des Kreuzes. Und wieder einmal macht der Heilige Geist auf die falschen Bekenner aufmerksam, die nicht wirklich errettet sind - ein ständig wiederkehrendes Thema in den Schriften des Neuen Testaments.

Heute früh werden wir uns endlich mit den letzten beiden Versen befassen, dem letzten Element, das erforderlich ist, um nach dem Preis zu streben. Lasst es uns die Konzentration auf Erwartungen nennen. Vorbilder nachahmen, vor Feinden fliehen und sich auf Erwartungen konzentrieren. Hier kommen wir zu der zugrunde liegen-den Motivation. Was ist es, das uns motiviert, nach dem Preis zu streben? Es ist un-sere Erwartung, es ist die Hoffnung der Wiederkunft Christi, der uns ihm gleich ma-chen wird. Diesen Fokus müssen wir klar im Auge behalten.

Lasst mich an dieser Stelle innehalten und sagen, dass das beim Lesen der Verse 20 und 21 offensichtlich ist. Paulus sagt, unser Bürgerrecht ist im Himmel und wir warten gespannt auf die Rückkehr des Herrn Jesus, denn wenn er kommt, wird er uns ihm gleich machen. Er hat die Macht dazu, das sagt Paulus. Mit anderen Worten haben wir eine himmlische Perspektive. Wir betrachten den Himmel als unser höchstes Anliegen. Das ist es, was uns motiviert. Uns geht es darum, den Erlöser zu sehen. Uns geht es darum, "Recht so" von unserem Erlöser zu hören. Uns geht es darum, den Lohn von unserem Erlöser zu empfangen. Uns geht es um ewigen Ruhm und Herrlichkeit, das ist ihr Anliegen. Ihr seht, der Apostel Paulus kannte sehr wenige leibliche Annehmlichkeiten. Er kannte sehr wenig angenehme Emotionen. Meistens hatte er es unbequem, wurde geschlagen, erlitt Schiffbruch, wurde gesteinigt und zum Sterben zurückgelassen und so weiter und so fort. Er war immer bekümmert, weinte ständig über irgendetwas, war voller Tränen, immer in irgendwelchen Schmerzen, erlitt Enttäuschungen, Schwierigkeiten und Entbehrungen. Aber ihm ging es nicht um angenehme Emotionen und Gefühle, er setzte sich voll und ganz für ein produktives Leben ein und strebte nach dem Ziel. Und dieses Ziel war voll und ganz an den Himmel geknüpft. Er war also himmlisch gesinnt. Deshalb konnte er sagen: "Es wäre viel besser, aufzubrechen und bei Christus zu sein." Viel besser für ihn.

Und das ist der Fokus des Lebens, das wir führen müssen, wenn wir nach Christus-ähnlichkeit streben wollen. Christus ist ein himmlisches Geschöpf. Christus ist vom Himmel, aus dem Himmel, im Himmel, der Himmel ist sein Platz, Christus gehört uns, der Himmel ist unser Platz. Wenn Christus unser Anliegen ist, so sind wir himmlisch gesinnt. Was hier geschieht, ist uns dann ziemlich egal; was im Himmel geschieht, ist uns sehr wichtig. Dort ist Christus, dort ist unser Platz. In Vers 20 sagt Paulus also, unser Bürgerrecht ist im Himmel, von woher wir auch gespannt auf einen Retter warten, den Herrn Jesus Christus.

Zurück in Vers 14 nannte Paulus das die himmlische Berufung Gottes in Christus Jesus. Die Zeit wird kommen, wenn … wenn der Herr uns zu sich rufen und wir für immer bei Christus sein werden. Das ist unser Fokus. Paulus sagt: "Danach sehne ich mich ... danach sehne ich mich." Und der einzige Grund, warum er auf Erden verweilte, war der, seine Arbeit und seinen Dienst abzuschließen. Und als er sich in 2. Timotheus seinem Ende näherte, sagte er: "…ich habe den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt." Und jetzt sagt er: "Ich bin bereit, meinen Abschied zu nehmen, ich bin bereit, meine Krone der Gerechtigkeit zu empfangen, die der Herr, der gerechte Richter, mir zuerkennen wird, aber nicht mir allein, sondern auch allen, die seine Er-scheinung liebgewonnen haben." Er hatte genug, als die Arbeit getan war, weil das ein besserer Platz war, weil das sein Platz war. Paulus wollte bei seinem Erlöser sein.

Können wir begreifen, was für ein unwahrscheinlicher Gedanke das für moderne Gemeinden ist? Ehrlich gesagt ist das .... ist das nicht einmal ein beliebter Gedanke. Es ist sogar ein vollkommen unbeliebter Gedanke. Seht ihr, die Gemeinden heutzu-tage betonen weitläufig den Wohlstand, das Evangelium von Gesundheit und Wohlstand, die Lösung aller Probleme, bringt euer Leben in Ordnung, führt eine glückliche Ehe, habt ein glückliches Zuhauses, seid erfolgreich. Wir leben in einer … nicht nur menschorientrierten Theologie sondern einer erdgebundenen Perspektive, in der die Gemeinden damit zufrieden sind, schamlos alles aus der Welt herauszu-holen. Das ist unser Platz geworden, obwohl er es nicht sein sollte.

Vor einigen Monaten predigte ich Sonntagabends eine Serie von acht Predigten über den Himmel. Wenn ihr die nicht gehört habt, besorgt euch die Aufnahmen oder den Studienführer über den Himmel. Ich halte es für wichtig, dass ihr das versteht. Ich möchte gerne kurz einige der Dinge wiederholen, über die wir in dieser Serie gespro-chen haben. In den meisten Fällen ist unser Leben in dieser Welt so sehr an die Erde gebunden, dass wir ehrlich gesagt absolut kein Verlangen danach haben, diese zu verlassen und in den Himmel zu kommen. Und dann gibt es einige Kulturen auf die-ser Welt, wo ich, wenn ich in eine Gemeinde voller Gläubiger ginge und fragte: "Wie

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viele von euch wären bereit, heute alles hinter sich zu lassen und in den Himmel zu gehen?" die meisten mit 'Ja' antworten würden. Wenn ich hier und jetzt allerdings fragen würde: "Wie viele von euch wären ehrlich und aufrichtig bereit, alles hinter sich zu lassen und heute in den Himmel zu gehen?", würden die meisten von uns wahrscheinlich 'Nein' sagen. Einige von uns würden vielleicht gehen wollen, weil wir mit unseren Lebensumständen unzufrieden sind. Andere würden vielleicht gehen wollen, weil sie jemandem, der sie vermissen würde, Schmerzen zufügen möchten. Aber vom Standpunkt der reinen Freude des Gehens, betrachtet... denkt einmal an eine christliche Beerdigung, eine typische christliche Beerdigung. Wir reden nicht über den Himmel, wir denken nicht an den Himmel und wir befassen uns wenig mit dem Himmel, bis jemand stirbt und wir zur Beerdigung gehen. Dann trösten wir die Verbliebenen damit, dass der Verstorbene jetzt im Himmel ist und freuen uns heim-lich, dass wir es nicht sind. Und wir leben mit der großen, trügerischen Lüge, dass der Tod der Feind des Christen ist, während er für diejenigen mit einer himmlischen Perspektive in Wirklichkeit ein Freund ist. In einer humanistischen, evolutionären Welt, wo das Leben so betrachtet wird, als sei der Tod unser Feind, der alles been-det, schenken unsere Gemeinden dem irgendwie Glauben. Und in einer materialisti-schen Welt, in der es nur darum geht, möglichst viel jetzt zu scheffeln, schenken un-sere Gemeinden auch dem Glauben. Und so sammeln sie Schätze auf Erden, wo die Motten und Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen.

Aber wir sind Anhänger dieser Welt. Wir sind außerdem keine Freunde der aufge-schobenen Erfüllung von Wünschen. Und wenn der Herr sagt: "Nun, ich werde euch in der Zukunft belohnen", verstehen wir das nicht, wir haben nicht einmal einen Be-zug dazu. Wer in unserer Welt wartet heutzutage noch auf die Erfüllung von Wün-schen? Was immer ihr wollt, könnt ihr euch sofort besorgen, Geld ist unnötig, eine Kreditkarte reicht. Ihr braucht es nicht zu bauen, ihr könnt es kaufen. Ihr braucht nicht sehr weit zu gehen, um es zu bekommen, es ist überall verfügbar, was immer es sein mag. Alle schreit nach der sofortigen Erfüllung von Wünschen.

Wenn wir also über Belohnung im Himmel sprechen … interessiert das niemanden wirklich, denn wir erwarten die sofortige Erfüllung unserer Wünsche. In unseren mo-dernen evangelikalen Kreisen wird der Himmel also weitgehend ignoriert. Es gibt sehr wenig christliche Predigten über den Himmel, sehr wenig Betonung auf himmli-schen Dingen, sehr wenig über das künftige Leben, aber Unmengen über diese Welt, dieses Leben, wie ich mich fühle, wie es mir geht, wie erfolgreich ich bin, wie wohl-habend ich bin und so weiter und so fort. So wird der Tod zum Feind, weil wir davon ausgehen, dass der irdische Zustand der beste ist, was jedoch nicht stimmt.

Aber wenn ihr nach Christusähnlichkeit streben wollt, dann müsst ihr euren Fokus von dieser Welt auf die nächste verlagern. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass so wenige das mit der gleichen Leidenschaft wie Paulus tun. Lasst uns einmal sehen, ob wir euch nicht behilflich sein können. Betrachtet mit mir Vers 20: "Unser Bürger-recht aber ist im Himmel…" Dort müssen wir beginnen, meine Lieben. Wir sind nicht Bürger dieser Welt. Das Wort "Bürgerrecht", übrigens, wird nur hier gebraucht. Die ses bestimmte Wort bedeutet 'Fremdenkolonie'. Es wurde in einer außerbiblischen Quelle verwendet, um eine Hauptstadt zu bezeichnen, die die Namen ihrer Bürger in einem Register führte. Mit anderen Worten sind wir Bürger, die an einem anderen Ort registriert sind. Wir sind Bürger, die im Himmel registriert sind. Unsere Namen sind dort, unser Vater ist dort, unser Erlöser ist dort, unser Heim ist dort, unsere gläubigen Brüder und Schwestern sind dort, unser Erbe ist dort; das ist unser Platz, unser Platz. Und Paulus sagt, das muss unsere Perspektive sein.

Die Philipper konnten das verstehen, weil sie eine Kolonie römischer Bürger waren, weit entfernt von Rom. Sie wussten also, was es bedeutete, sein Bürgerrecht an ei-nem anderen Ort als dem zu haben, wo sie wohnten. Sie waren römische Bürger, lebten jedoch in der Kolonie Philippi. Wir sind Bürger des Himmels, leben jedoch auf der Erde. Leider ist es so, wie damals bei Israel, als es in babylonische Gefangen-schaft geriet und die Zeit für die Rückkehr in das gelobte Land kam. Damals ent-schieden sich viele, an Ort und Stelle zu bleiben, weil sie so fest verwurzelt waren. Und ich sehe die gleiche Analogie für unsere Gemeinden. Wenn der Herr sagt, jetzt sei unsere Zeit gekommen, sträuben viele von uns sich, als gäbe es nichts Schlim-meres, als in den Himmel zu kommen, weil diese Welt unser Ein und Alles geworden ist. Aber unser Bürgerrecht ist im Himmel, Das müsst ihr verstehen. Unser Bürger-recht ist im Himmel.

Er belässt es jedoch nicht bei diesem Punkt. Er sagt: "…von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter." Paulus sagt uns, dass der Herr im Himmel ist und dass er zurückkommt. Erinnert ihr euch an Johannes 14, wo er sagt: "Ich gehe hin… und wenn ich hingehe,… so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin." Johannes 14,2 und 3 ? "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Jesus sagte also, ich gehe in jedem Fall, im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen, ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten. Ich komme wieder zurück und werde euch holen, ich werde euch zu mir holen. Wir warten also auf Christus, nicht auf ein Ereignis. Wir warten auf eine Per-son … wir warten auf eine Person.

Wisst ihr, vielleicht sind es auch nur meine eigenen Grübeleien, aber es erscheint mir wunderlich, dass die meisten evangelikalen Gemeinden bis vor ca. zehn Jahren An-hänger der Vorentrückungslehre waren. Das bedeutet, das Gemeindezeitalter wäre beendet, wenn Jesus kommt und seine Gemeinde entrückt. Und dann gäbe es eine Phase, die als die Trübsalszeit bekannt ist. Und anschließend würde der Herr mit seinen Heiligen zurückkehren, um sein Königreich zu errichten. Die Gemeinden je-doch würden entrückt, der Herr würde kommen und uns vor der Trübsalszeit ent-rücken - vor der Trübsalszeit mit dem Antichrist und der Massenvernichtung, die be-sonders in Offenbarung, Kapitel 6 und folgenden beschrieben ist. Aber in den letzten zehn Jahren hat dieser Standpunkt sich verschoben und jetzt scheinen in meinen Augen viele von der Nachentrückungslehre beherrscht zu sein, die besagt, dass wir alle die Trübsalszeit durchleben müssen, das ist die verbreitete Auffassung. Und um ehrlich zu sein mit euch halte ich das nicht für sonderlich exegetisch. Ich halte diese Ansicht nicht für sonderlich theologisch. Ich denke, es ist insbesondere eine Reflek-tion des unterbewussten Vertieftseins in die Welt. Wisst ihr, es ist die Art von Menta-lität, die in gewisser Weise gerne dabei wäre, um den Antichristen zu sehen. Nach dem Motto: "Ich habe jetzt so lange davon gelesen, ich möchten den Typen jetzt gerne selber sehen. Also entwickle ich eine Theologie, die besagt, dass ich hier bleibe. Ich bin sowie geschützt, nicht wahr? Ich würde gerne auf ein paar Dämonen herumtrampeln." Diese Art ... die Charismatiker haben auf gewisse Weise das Feuer für das Herumtrampeln auf den Dämonen geschürt, für das Binden von Satan; eine Mentalität, durch die Menschen sich mit Dingen in einer negativen, übernatürlichen Welt befassen. Deshalb denke ich, dass die Welt eine neue Art von beherrschendem Gedanken hat. Unser Verlangen ist nicht mehr auf den Himmel und Christus gerich-tet. Wir möchten am liebsten so lange wie möglich auf dieser Welt bleiben, und wir sind so sehr Teil dieser Welt, dass wir sehen möchten, wie sich das Ende abspielt. Wir möchten auf ein paar Dämonen herumtrampeln und einige der Dinge beobach-ten, die in der Trübsalszeit geschehen. Es ist so, als sei das Buch der Offenbarung eine Liste künftiger Attraktionen und eine Vorschau und wir wollen den Hauptfilm nicht verpassen, denn für uns ist die Neuheit der Geschehnisse geworden zum Hauptfilm geworden. Wir haben die Gemeinschaft mit dem lebendigen Christus aus dem Auge verloren.

Ich möchte jetzt nicht sagen, dass wir in unseren Gemeinden bei einer Position der Nachentrückungslehre gelandet sind, aber ich habe einfach dieses Gefühl. Ich kann das jedoch nicht dogmatisch sagen. Wir befassen uns in ungesundem Maße mit die-ser Art von Dingen und verschwenden kaum einen Gedanken daran, bei Christus zu sein und Christus zu sehen. Aber unser Bürgerrecht ist im Himmel. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich warte nicht auf den Antichrist, ich warte auf Christus. Und ich warte nicht auf die Trübsalszeit; ich bin wirklich nicht daran interessiert, das mit-zuerleben. Ich will bei Christus sein. Warum sollte ich in einer vom Teufel erfüllten Welt sein wollen, wenn ich in einem heiligen Himmel sein kann?

Aber wisst ihr, meiner Meinung nach gibt es andere Menschen, die nicht in den Himmel wollen, weil sie ihre Sünden so mögen und wissen, dass es die im Himmel nicht geben wird. Das ist ein befremdlicher Gedanke, aber ich bin sicher, dass er wahr ist. Die Annehmlichkeiten der Sünde sind nun einmal die Annehmlichkeiten der Sünde. Manche Leute sagen: "Ich will nicht in den Himmel, weil ich dort keinen Spaß haben werde." Manche Christen sträuben sich meiner Meinung nach sogar, einige ihrer Laster aufzugeben. Aber der Himmel ist unser Heim und wir warten auf den Er-löser, den Herrn Jesus Christus.

Römer 8 besagt, dass wir seufzen und die Sohnesstellung der Kinder Gottes erwar-ten, wir erwarten seufzend die Erlösung unseres Leibes, Römer 8,18 bis 23, der ge-samte Text. Wir seufzen und sehnen uns nach dem, was uns erwartet. Paulus sagt, dass die Leiden dieser Welt nicht ins Gewicht fallen im Vergleich zu der Herrlichkeit, die uns erwartet. Ich such also nicht nach leiblichen Annehmlichkeiten, ich suche nicht nach angenehmen Emotionen, ich suche nicht nach einem schmerzfreien Le- ben. All diese Sachen sind mir egal. Ich suche nach dem, was dort ist... was kommt. Ich tue, was Petrus in 2. Petrus 3,14 sagt: "...seid eifrig darum bemüht, dass ihr als unbefleckt und tadellos vor ihm erfunden werdet, in Frieden." Johannes sagt, wenn wir diese Hoffnung in uns haben, reinigen wir uns. Wir sind gehalten, nach Christus zu suchen. Das ist einerseits die größte geistliche Motivation und andererseits die größte geistliche Rechenschaftspflicht und es bietet die größte geistliche Sicherheit.

Ihr fragt jetzt: "Was meinst du damit?" Nun, wenn ich weiß, dass Jesus kommt, dann ist das eine Motivation … eine Motivation. Ich will bereit sein, wenn er kommt. Ich will treu sein, wenn er kommt. Ich will ihm zeigen, dass ich ihm gedient habe. Paulus sagt in 1. Korinther Kapitel 3, wenn Jesus kommt, wird er eure Werke begutachten, sie werden durch das Feuer erprobt werden und ihr werdet einen ewigen Lohn emp-fangen. Es wird sich zeigen, ob eure Werke Holz, Heu, Stroh oder Gold, Silber bzw. kostbare Steine sind. Das ist eine Motivation. Ich möchte den Lohn empfangen, ich möchte den Preis erhalten. Ich möchte "Recht so, du guter und treuer Knecht" hören. Ich will eingehen zur Freude meines Herrn. Das motiviert mich. Ich bin an dieser Stelle motiviert, weil ich Christus liebe und weil ich weiß, dass es ewige Segnungen gibt, die an meine Treue hier geknüpft sind. Deshalb bin ich motiviert durch die Tat-sache, dass er kommt, dass ich ihm gegenüberstehen werde, dass es einen Richter-stuhl Christi geben wird, wo ich mit den Dingen konfrontiert werde, die ich getan habe und nach seinem Ermessen belohnt werde.

Aber es ist nicht nur eine Motivation, es ist auch eine Frage der Rechenschaftspflicht. Es ist nicht nur die reine Motivation der Liebe und Freude und des Verlangens nach dem Lohn, es gibt da auch eine Drohung, oder? Denn ich weiß, dass ich dem Herrn nicht gegenüberstehen möchte, wenn ich verloren habe, was ich bereits erarbeitet hatte, wie Johannes in seiner Epistel sagt. Achtet darauf, dass ihr nicht die Dinge verliert, die ihr bereits erarbeitet habt, sondern dass ihr den vollen Lohn empfangt. Ich weiß, es wird eine Zeit geben, wenn wir vor dem Richterstuhl Christi stehen und so bewertet werden, wie wir wirklich sind. Und ich bin … nun, ich bin nicht mehr ver-dammt, aber ich fühle definitiv die Bedrohung, dass gewisse Dinge, die ich in mei-nem Leben getan habe, dann verbrennen werden. Einerseits gibt es also eine posi-tive Motivation, andererseits eine Art negative Drohung, meine Rechenschaftspflicht gegenüber dem Herrn. Wir sind rechenschaftspflichtig. Deshalb sagt Paulus in 1. Korinther 4: "Wir müssen auf den Tag warten, an dem das im Finsteren Verborgene ans Licht gebracht wird; und dann wird jedem das Lob von Gott zuteil werden." Gott wird das im Finsteren Verborgene und die Absicht des Herzens offenbar machen und herausfinden, was lobenswert ist.

Doch drittens ist unsere Hoffnung in die Wiederkunft Christi nicht nur eine Motivation und eine Frage der Rechenschaftspflicht, sondern unsere größte Sicherheit, weil sie ein Versprechen ist. Jesus sagte in Johannes 14, wenn ich gehe, werde ich … was? … wiederkommen. Das ist ein Versprechen. Apostelgeschichte 1,11: "Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen." Johannes, Kapitel 6, Vers 39: "Und das ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich es auferwecke am letzten Tag." Ihr könnt sicher sein, dass es der Will des Vaters ist, dass alles, was der Vater ihm gegeben hat, am letzten Tag auferweckt wird und nichts von alledem verloren geht. Lest Johannes 6,39 genau. Das ist ein Versprechen.

Wenn ich also die Wiederkunft Christi betrachte und das Versprechen, bei ihm zu sein, finde ich dort Motivation, Rechenschaftspflicht und Sicherheit. Es ist egal, was auf dieser Welt passiert, denn das ändert nichts. Warum? Weil mein Erbe unbefleckt und unvergänglich im Himmel für mich aufbewahrt wird, sagt Petrus. Ist das nicht eine großartige Aussage? Erster Petrus 1 … es wird für mich aufbewahrt. Wir müs-sen in Anbetracht der Wiederkunft Christi leben. Wir müssen in Anbetracht der Rück-kehr Christi leben. Wir sind, in gewissem Sinne, offensichtlich nicht im Himmel, aber in einem anderen Sinn leben wir in himmlischen Regionen. Epheser 1,3 besagt: "…[ihr seid] …gesegnet mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen." Was bedeutet das? Was bedeutet das? Epheser 2 sagt, wir sind in Christus in die himmlischen Regionen versetzt worden. Was meinst du damit? Nun, wir befinden uns nicht an einem Ort, der Himmel genannt wird, aber wir erleben ein himmlisches Leben. Wir haben das Leben Gottes in uns. Wir unterstehen der Herrschaft des himmlischen Königs. Wir leben nach den Regeln des himmlischen Königreichs, des Wortes Gottes, des Maßstabs für Gerechtigkeit. Seht ihr, wir bewohnen gemeinsam die himmlischen Regionen. Wir werden vom König des Himmels beherrscht, wir le-ben im Namen des Himmels, wir halten die Gesetze des Himmels ein. Wir sind gehalten, unsere Schätze im Himmel zu sammeln. Wir sind in der himmlischen Di-mension gesegnet, der geistlichen Dimension unseres neuen Lebens in Christus. Das gibt uns einen Vorgeschmack auf die himmlischen Regionen. Das ist es, was schon Fanny Crosby, Verfasserin des Kirchenliedes 'Sel'ge Gewissheit' mit "wie schon der Vorgeschmack wonnig entzückt" meinte. Wir sind eine neue Gruppe von Menschen, die in einer neuen Gesellschaft lebt und eine neuen Gemeinschaft erlebt, die in dem Ort namens 'Himmel' voll zur Entfaltung kommen wird.

Paulus sagt also: "Seht, ihr gehört in den Himmel, das ist euer Platz. Dort werdet ihr für immer sein. Momentan sind wir auf der Suche nach dem Erlöser. Welche Ein-stellung haben wir dabei?" Achtet auf Vers 20, "erwarten ... erwarten". Dieses wun-derbare Verb ist dasselbe, das im gesamten Neuen Testament für die Wiederkunft Christi verwendet wird. Im Griechischen beschreibt es ein geduldiges, aber äußerst gespanntes Warten. So lässt es sich am besten zusammenfassen, gespannte Er-wartung mit Geduld ... mit Geduld. Und wie ich gesagt habe, wird es häufig in jenen Bibelstellen verwendet, in denen es um die Wiederkunft Christi geht.

Als wir uns mit dem Himmel befassten, tauchte die Frage auf, wo der Himmel ist. Die Menschen fragen immer: "Wo … wo ist der Himmel?" Hört, was die Bibel dazu sagt. Die Bibel sagt, der Himmel ist oben, okay? Oben. Das ist alles, was sie dazu sagt. "Komm hier herauf", Offenbarung 4,1. Ihr fragt: "Wie hoch?" Sehr hoch, ganz weit oben. Wie hoch? Nun, in 2. Korinther 12,2 wird er als dritter Himmel bezeichnet. Ihr fragt: "Wir lange dauert es, dorthin zu gelangen?" Seid ihr bereit? Jesus sagte zum Dieb am Kreuz: "Heute wirst du mit mir im Paradies sein." Wir wissen lediglich, dass es weit oben und weit weg ist und wir schnell dorthin gelangen. Die Bibel sagt: "Aus dem Leib auswandern und daheim beim Herrn". "Es wäre viel besser, aufzubrechen und bei Christus zu sein." Fabelhaft, das zeigt euch ein wenig darüber, was nach dem Tod geschieht … zumindest darüber, wie schnell wir uns [dorthin] bewegen.

Wie ist dieser Himmel? Nun, ihr könnt Hesekiel Kapitel 1 lesen. Dort findet ihr die alttestamentliche Beschreibung des Himmels. Lest es nicht jetzt, aber wenn ihr es gelesen habt, werdet ihr euch am Kopf kratzen und sagen: "Was habe ich gerade gelesen? Das verstehe ich nicht." Das liegt daran, dass ihr die Schönheit des Him-mels nicht begreifen könnt, es sind nur Farben und Räder und Lichter und es ist herr-lich. Schlagt dann Offenbarung 21 und 22 auf und ihr bekommt eine etwas genauere Perspektive davon, wie der Himmel ist. Lest Offenbarung 21 und 22. Dort lest ihr über Edelsteine und Licht und Gold und Engel und Tempel und die Gegenwart Got-tes. Ihr erfahrt, dass es weder Tränen noch Tod, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz gibt. Ihr werdet lesen, dass alles perfekt ist und die Erlösten aller Zeitalter der Geschichte dort sind. Die heiligen Engel sind dort. Das also ist der Himmel. Er hat eine Hauptstadt, die 'Das Neue Jerusalem' heißt. Ihre zwölf Tore bestehen je-weils aus einer großen Perle. Die Stadt bildet ein Viereck, es ist unglaublich, der Himmel ist absolut unbeschreiblich. Er ist alles, was die Schrift beschreiben kann und geht über die Grenzen unseres Vorstellungsvermögens hinaus.

Aber das ist unser Platz. Und dort ist unser Erlöser. Und das ist der Ort, von dem er kommt. Also warten wir gespannt. Wir warten auf ihn. Während wir gespannt warten, sind wir motiviert, wie er zu sein. Wir empfinden eine Art Rechenschaftspflicht und ein Gefühl der Sicherheit, weil wir wissen, dass er kommt, weil er seine Versprechen immer hält. Also warten wir voller Spannung, apekdechomai, wir warten gespannt und eindringlich und dennoch mit Geduld auf seine Wiederkunft.

Wir warten nicht auf ein Ereignis. Lest noch einmal das Ende von Vers 20, "den Herrn Jesus Christus" - wir warten auf eine Person. Das ist der Preis. Meine Lieben, das Ziel, nach dem wir unser ganzes Leben streben, ist Christusähnlichkeit. Der Preis, den wir empfangen, ist so zu sein wie er, wenn wir ihn sehen.

Lasst uns jetzt zu Vers 21 übergehen. Warum warten wir auf Christus? Warum wol-len wir, dass er wiederkehrt? Hört aufmerksam zu. "…[weil er] unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird, so dass er gleichförmig wird seinem Leib der Herrlich-keit." Darum. Warum warten wir auf ihn? Weil wir umgestaltet werden wollen, weil wir seufzend die Erlösung dieses Leibes erwarten. Wir wollen dieses sündhafte Fleisch loswerden. Wir wollen wie Christus sein - perfekt. Und ich möchte noch einmal beto-nen, wenn ihr das nicht wollt, mögt ihr eure Unvollkommenheit. Und wenn ihr eure Unvollkommenheit so mögt, wie sie ist, liegt es daran, dass ihr eure Sünde mögt. So verdreht können unsere Gedanken werden. Christus wird uns ihm gleich machen. Er wird den Leib unserer Niedrigkeit umgestalten. Das ist unser nicht erlöstes Fleisch.

Sehr ihr, in unserem Inneren sind wir bereits zu einer neuen Schöpfung geworden. Aber der innere Mensch ist im nicht erlösten Fleisch gefangen. Wir sind Gefangene, die in unserem nicht erlösten Fleisch eingesperrt sind. Und das ist nicht nur Oberhaut und Gewebe, sondern auch der Verstand des Fleisches und die Gelüste des Flei-sches. Das geht tiefer als nur Gewebe. Es ist eine Menschlichkeit, eine nicht erlöste Menschlichkeit, in der diese neue Schöpfung wohnt. Und die neue Schöpfung sehnt sich danach, befreit zu werden. Deshalb spricht Römer 8 von der Freiheit der Herr-lichkeit der Kinder Gottes. Wir wollen befreit werden. Paulus nannte es den Todes-leib, von dem er erlöst werden wollte. Also warten wir auf diese Erlösung. Und Jesus Christus wird den Leib unserer Niedrigkeit umgestalten.

Und ihr sagt: "Wann geschieht das?" Hört genau zu. Wenn ihr jetzt sterbt oder ir-gendwann, bevor Christus zurückkehrt, um die Seinen zu holen, geht euer Leib in das Grab. Euere Seele wird sofort beim Herrn sein, wie 2. Korinther 5 sagt: "...aus dem Leibt [ausgewandert] und daheim … bei dem Herrn." Philipper 1 sagt: "Es wäre viel besser, aufzubrechen und bei Christus zu sein." Wenn ihr also sterbt, ist euere Seele sofort bei Christus. Und wie ich bereits sagte, geht die 'Reise' in den Himmel schnell. Ihr werden zu einer der Seelen jener gerechten Männer, die perfekt gemacht wurden. Der Himmel wird derzeit von Seelen bewohnt, die perfekt gemacht wurden und auf ihren Leib warten. Die Leiber warten auf die Wiederkunft Christi. Die Bibel sagt, wenn er seine Gemeinde holt, werden die Toten in Christus ... was?... zuerst auferstehen, und diejenigen, die leben, werden dann entrückt und unterwegs um-gestaltet, denn wenn wir zu diesem Zeitpunkt lebendig sind, waren wir vorher noch nicht gestorben. Aber die Leiber werden in der Zukunft wieder auferweckt. Später werden dann die Leiber der Heiligen aus dem Alten Testament wieder auferweckt. Das bedeutet, selbst die Seelen der gerechten Menschen, die jetzt im Himmel perfekt sind, warten auf ihre Leiber. Und sie brauchen einen Leib, weil sie von Gott zum Dienst und zur Anbetung in der ganzen Ewigkeit geschaffen wurden. Beides lässt sich am besten durch einen verherrlichten Leib und eine verherrlichte Seele aus-drücken.

Manche Menschen sagen: "Was passiert, wenn man hier stirbt?" Euere Seele geht sofort zum Herrn, aber euer Leib muss umgestaltet werden. Vers 21 sagt, wenn Je-sus kommt und wir auf ihn warten, wird er den Leib umgestalten. Jetzt sagt ihr viel-leicht: "Nun, mein Leib ist dann vielleicht nichts weiter als ein Häufchen Asche." Das ist okay. Jesus wird ihn dennoch umgestalten. Das Wort für 'umgestalten' lautet metaschematizo. Habt ihr jemals ein Schema gesehen? Dieses Wort ist von dem griechischen Begriff abgeleitet. Ein Schema ist nichts weiter als die interne Anord-nung von etwas. Und was wir hier lesen bedeutet, dass Gott unser Schema, unsere innere Anordnung, neu gestalten wird. Er wird uns komplett umgestalten, es ist ein neues Schema, eine Neugestaltung, ein neues Design. Wir werden ... wir werden einen vollkommen neuen Leib erhalten, der an einen ewigen, heiligen Himmel ange-passt ist.

Ihr fragt: "Wie wird dieser Leib sein?" Seht euch Christus nach seiner Wiederaufer-stehung an. Er aß, er sprach, er ging, er erschien und verschwand wieder, er flog durch die Lüfte von der Erde zum Himmel. Seht, wie Christus nach der Wiederaufer-stehung war. Er war erkennbar, er war identifizierbar. Und doch war er transzendent. All das, perfekte, heilige Herrlichkeit, die an die neue Umgebung angepasst ist. Un-ser neuer Leib wird in 1. Korinther 15 detailliert beschrieben. Wenn ihr eure Bibel herausholt und das nachlest, werdet ihr begeistert sein über einige Dinge, die wahr sind. Wir sind verweslicht und werden auferweckt in Unverweslichkeit. Wir sind sündhaft und werden auferweckt in Perfektion und Heiligkeit. Und wenn unsere Seelen in Herrlichkeit auferweckt sind, sind sie dennoch erst vollständig, wenn der Leib kommt und die Kombination der beiden uns zum immerwährenden Dienst aus-rüstet.

Wie werden wir also im Himmel sein? Wir werden eine perfekte Seele oder einen perfekten Geist haben, ein perfektes Inneres und eine perfekte Gestalt, ein perfektes Äußeres. Die Kombination dessen stellt die Herrlichkeit Gottes dar. Alle Sünde, die in uns verblieben ist, wird eliminiert. Alles, was uns hemmt, wird eliminiert … das uns daran hinderte, genau das zu tun, was Gott wollte. Es wird vollkommene Freiheit von allem Bösen geben. Versteht ihr, es wird keine Sünde, kein Leid, keine Schmerzen, keine Enttäuschung, keine Zweifel, keine Furcht, keine Versuchung, keine Schwä-che, kein Versagen, keinen Hass, keine Wut, keine Auseinandersetzungen, keine weiteren Gebete, keine Buße, keine Bekenntnisse geben, sondern vollkommene Wonne, vollkommene Kenntnis, vollkommenen Komfort, vollkommene Liebe, voll-kommene Freude.

Vielleicht sagt ihr: "Mir gefällt es hier besser." Nein, bestimmt nicht. Das zeigt nur, wie verdreht unsere Gedanken werden können. Darauf warten wir also. Ihr sagt: "Wir werden in …was?... umgestaltet?" In Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlich-keit. Das ist absolut unglaublich. Erster Johannes 3,2 sagt, wir werden wie er sein, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Wisst ihr, es wäre schon genug, wenn Gott uns vor der Hölle rettete. Es wäre genug, wenn Gott uns vor der Hölle rettet und mehr als genug, wenn er uns den Himmel gäbe. Es wäre genug, wenn er und vor der Hölle rettete und uns den Himmel gäbe, aber darüber hinaus macht er uns seinem Sohn gleich und tut all dies aus Gnade, denn wir verdienen nichts davon. Welch Großmut, welch Großzügigkeit. Wir werden Christus gleich gemacht, summorphos, nehmen eine ähnliche Gestalt wie Christus an, unsere Gestalt oder 'Morphos' wird wie Christus gemacht. Das Wort für 'Gleichförmigkeit', summorphos, ist dasselbe, das in Römer 8,29 verwendet wird. Paulus sagt dort, Gottes Vorsatz bei unserer Errettung sei gewesen, uns dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu machen, sodass wir der Gestalt seines Sohnes entsprechen. Die Endung -morph in deutschen Wörtern wie Ektomorph und Mesomorph und ähnlichen leitet sich vom griechischen Morphe ab. Wir werden die gleiche Gestalt haben wie Christus. Unglaublich.

Wenn wir sterben, ist unser Geist also sofort perfekt. Wenn Christus wiederkommt, werden die Leiber von den Toten auferstehen und wir werden sofort in die perfekte Gestalt Christi verwandelt, als perfektes und heiliges Werkzeug für den Dienst, die Anbetung und für Lobpreis - ohne einen einzigen bösen Impuls, ohne eine falsche Bewegung, mit einem Verstand, der von dem reinen Licht der Wahrheit Gottes erfüllt ist und einem Gehirn voller reiner Liebe, Freude, reines Friedens und reiner Güte. Perfekt ausgedrückte Emotionen in ihrer ganzen Fülle und dennoch in vollkomme-nem Gleichgewicht. Danach sollten wir uns von ganzem Herzen sehnen.

Ihr sagt: "Bist du sicher, dass er das kann?" Natürlich, guckt euch das Ende von Vers 21 an. Er wird das tun anhand der Kraft, durch die er sich selbst auch alles unter-werfen kann. Anders ausgedrückt könnte man sagen ... es ist eine gewaltige Aus-sage. Man könnte predigen ... man könnte monatelang nur über Gottes Plan predi-gen, das Universum seiner Autorität zu unterwerfen. Aber er wird dieselbe Kraft nut-zen, durch die er das ganze Universum sich unterwerfen kann. Wenn er das ganze Universum seiner souveränen Kontrolle unterwerfen kann, kann er sicherlich unseren Leib wieder auferwecken. Darum geht es. Das Wort 'unterwerfen' bedeutet eine An-ordnung von Dinge nach der Reihenfolge ihres Ranges oder 'autoritär verwalten'. Er hat die Kraft, das Universum zu gliedern. Er hat die Kraft, alles in Reih und Glied an-zuordnen. Er hat die Kraft, es autoritär zu verwalten. Hört mir zu. Unser Herr hat die Kraft und Macht, die Welt zu schaffen, die Welt durch seine Vorsehung zu kontrollie-ren, auf wundersame Weise Naturgesetze außer Kraft zu setzen, Leben zu spenden, Leben zu nehmen, zu retten, zu unterwerfen und er hat definitiv die Kraft und Macht, Tote wieder aufzuwecken. Und wenn ihr irgendeine Frage dazu habt, denkt nur ein-mal daran, was er für sich selbst getan hat. Es ist dieselbe Kraft, mit der er sich das Universum unterwirft. Lest einmal 1. Korinther 15,24 bis 27 und achtet darauf, wie Christus das ganze Universum an sich nimmt und alle seine Feinde unter seine Füße legt. Er wird sich alles im Universum untertan machen und dann, nachdem er Herr-schaft, Gewalt und Macht im Universum gefangen genommen hat, wird er es Gott übergeben. Das Universum löst sich dann in der Fülle der Dreieinigkeit auf, und wenn Jesus das gesamte gefallene Universum wieder in Besitz nimmt und an Gott zurück gibt, ist die Erlösungsgeschichte abgeschlossen. Und er, der die Macht hat, das gesamte Universum wiederherzustellen und es Gott zurückzugeben als uneinge-schränkten Ausdruck von Gottes Herrlichkeit und Instrument, durch das Gott sich selbst für immer verherrlichen wird, kann auch euren und meinen Körper durch diese Macht wieder aus dem Grab auferstehen lassen. Er hat die Macht, uns den Preis zu geben. Er hat die Macht, uns wie Christus zu machen. Das ist das Versprechen.

In der Hoffnung, die wir in der Wiederkunft Christi haben, liegt also Motivation, Rechenschaftspflicht und ein Versprechen. Worauf konzentriert ihr eurer Augenmerk … wo ist euer Fokus? Ich hoffe, auf dem Himmel. Ich hoffe, ihr seid nicht so abge-lenkt, dass ihr das verpasst habt.

Ich ging vor kurzem an Bord eines Flugzeugs, wie ich es so häufig tue, kurz nach-dem eine DC10 durch ein Maisfeld in Iowa gerollt war. Ich bestieg also das Flugzeug. Manchmal ereignen sich auf meinen Flügen kleine Zwischenfälle. Da fällt zum Bei-spiel beim Abflug ein Motor aus, derartige Dinge. Es ist nicht so, als wäre mir das noch nie passiert. Als ich in diesem Flugzeug saß, dachte ich: "Nun, das ganze Ding hier könnte einfach abstürzen." Ich sah mir all die anderen Leute um mich herum an. Wisst ihr, dann sieht man, wie ernst die Situation ist, wie komplex ihre Leben und Netzwerke sind. Und als wir die Startbahn entlang rollten wurde mir klar, dass dies mein letzter Tag auf Erden sein könnte. Wer weiß, vielleicht hatten die Techniker die Landeklappen nicht an der richtigen Stelle angebracht oder etwas Anderes stimmte nicht. Vielleicht hatte jemand etwas im Fahrwerkschacht vergessen, wie auch immer. Dieses Ding könnte abstürzen.

Und ich begann, über den Himmel nachzudenken. Ich bin zwar ein glücklicher Mensch und Gott dankbar dafür, wo ich bin. Aber ich sage euch, als wir ein Stück in der Luft waren, war es mir völlig egal, ob wir mit oder ohne Landung nach unten kä-men. Ich begann einfach, über die Gegebenheiten des Himmels nachzudenken. Ich hoffe, wir können alle so leben.

Ich möchte schließen, indem ich euch eine kleine Geschichte erzähle, die mich wirk-lich bewegt hat. Es ist die Geschichte eines Mannes, der wirklich gelebt hat. Sein Name ist Phokas, P-h-o-k-a-s. Er lebte im 4. Jahrhundert. Er wurde im Laufe der Jahre als ein wahrer Heiliger angebetet und lebte in Kleinasien. Er lebte in der Stadt Sinope und hatte ein kleines Häuschen mit Garten vor dem Stadttor. Die ganze Ge-schichte dieses Mannes wurde von einem alten Bischof aufgezeichnet und wurde im Laufe der Jahre irgendwie überliefert.

Die Geschichte ging ungefähr so. Zu jeder Tages- und Nachtzeit fuhren Reisende an der Tür von Phokas vorbei, wenn sie das Stadttor betraten und verließen. Und durch die Erfindungsgabe seiner Liebe stoppte er so viele von ihnen wie möglich. Ob sie nicht müde seien? Sie mögen sich doch in seinem gepflegten Garten ausruhen. Brauchten Sie ein freundliches Wort? Er würde im Namen seines geliebten Herrn zu ihnen sprechen.

Aber eines Tages änderte sich das ganze Leben plötzlich für Phokas. Der Kaiser Diokletian verkündete, dass alle Christen zu töten seien. Als die Verfolger nach Si-nope kamen, hatten sie den Auftrag, einen Mann namens Phokas zu finden und ihn zu töten. Als sie eines heißen Nachmittags dabei waren, die Stadt zu betreten, gin-gen sie am Haus und Garten des alten Mannes am Stadttor vorbei. In seiner Un-schuld behandelte dieser sie, als seien sie seine besten Freunde und forderte sie eindringlich auf, eine Pause einzulegen und sich auszuruhen. Sie stimmten zu. Die ihnen erwiesene Gastfreundschaft was so herzlich und gütig, dass sie zustimmten, als ihr Gastgeber sie einlud, die Nacht bei ihm zu verbringen und am nächsten Tag gestärkt weiterzureisen.

"Und in welcher Angelegenheit seid ihr unterwegs?", fragte Phokas arglos. Und sie erwiderten, sie würden seine Frage beantworten, wenn sie als Geheimnis behan-delte. Nun, ihnen sei inzwischen doch klar, dass er ein vertrauenswürdiger Mann sei. Wer waren sie? Sie waren römische Soldaten und auf der Suche nach einem gewis-sen Christen namens Phokas. Und wenn ihr freundlicher Gastgeber ihn kenne, würde er so gut sein und ihnen helfen, ihn zu identifizieren? Schließlich sei er ein gefährlicher Anhänger dieses Jesus, über den die Christen sprachen, und müsse sofort hingerichtet werden.

"Oh, ich kenne ihn gut", sagte Phokas ruhig. "Und übrigens ist er ganz in der Nähe. Lasst uns der Sache am Morgen annehmen." Nachdem seine Gäste sich zurückge-zogen hatten, setzte Phokas sich nieder und dachte nach. Sollte er fliehen? Das wäre einfach. Er musste nur im Schutze der Dunkelheit losziehen und könnte bei Tagesanbruch gute 30 Kilometer entfernt sein. Er kannte andere Christen, die ihn gastfreundlich aufnehmen und verstecken würden. Und wenn die Verfolgung ausge-standen war, könnte er wieder auftauchen und sich um seinen kleinen Garten küm-mern.

Die Entscheidung, in die Sicherheit zu flüchten oder zu bleiben und dem Tod ins An-gesicht zu blicken, wurde offensichtlich ohne inneren Kampf oder Verzögerung ge-troffen. Wir können uns nur vorstellen, was er dachte. Phokas ging raus in seinen Garten und begann, mitten in der Nacht zu graben. Gab es irgendetwas Irdisches, das er mehr liebte als dieses kleine Grundstück, den Geruch der Humuserde, das Gefühl der Erde, des Wunder der Fruchtbarkeit? Woran dachte er, als er weiter grub? Nun, er hatte noch immer Zeit, wegzulaufen, aber unser Erlöser lief nicht weg. Er lief nicht aus Gethsemane davon und er lief nicht vor Golgatha davon. Oder viel-leicht dachte er an seine Brüder und Schwestern in Christus, bei denen er sich aus-ruhen würde. Würde er sie damit nicht in Gefahr bringen? Und was die Scharfrichter anging, die jetzt friedlich unter seinem Dach schliefen, die waren schließlich nur Männer, die ihren Auftrag erfüllten. Wenn sie ihren Mann nicht fanden, würden sie wahrscheinlich selbst ihr Leben lassen müssen und als Sünder sterben.

Phokas grub immer tiefer. Vor Einsetzen der Morgendämmerung war er fertig, und dort war es - sein eigenes Grab. Der Morgen kam und die beiden Scharfrichter er-wachten. "Ich bin Phokas", sagte er ruhig. Und nach den Worten des christlichen Bi-schofs, der die Geschichte aufzeichnete, standen die Männer vor Verwunderung be-wegungslos da. Sie konnten es nicht glauben. Und als sie ihm endlich glaubten, wa-ren sie offensichtlich nicht willens, gnadenlos einen Mann hinzurichten, der ihnen nichts als Gnade erwiesen hatte. Aber es war eine Pflicht, erinnerte er sie, die sie ausführen mussten. Und er war nicht verbittert. Außerdem fürchtete er sich nicht vor dem Tod, sein Herz war voller Hoffnung auf den Himmel. Er empfand nichts außer der Liebe Christi für sie, und Momente später war alles vorbei. Das Schwert hatte seine Arbeit verrichtet und der Körper des Mannes, der von der Liebe Christi be-herrscht worden war, lag totenstill in dem Garten, den er so sehr geliebt hatte.

Die Hoffnung auf den Himmel nimmt uns die Furcht. Ich hoffe, wir alle können ein bisschen mehr wie Phokas leben und ein bisschen weniger, wie wir es meistens beim Streben nach dem Preis tun. Lasst uns beten...

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