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Wir beschäftigen uns jetzt schon seit mehreren Monaten mit dem ersten Brief von Paulus an die Gemeinde in Thessalonich. Unser heutiger Text findet sich in 1 Thes­salonicher 5, 14-15. Ich möchte euch bitten, diesen Text jetzt in eurer Bibel aufzu­schlagen.

Henry Ward Beecher sagte einmal: "Die Gemeinde ist keine Galerie zur Ausstellung bedeutender Christen, sondern eine Schule zur Ausbildung unvollkommener Chris­ten."

Damit hat er völlig Recht. Die Gemeinde ist kein Ort für perfekte Menschen, sie ist ein Krankenhaus für diejenigen, die wissen, dass sie krank sind. Wir erheben nicht eine Sekunde lang den Anspruch, die Gemeinde sei perfekt. Wir behaupten sogar inbrünstig, dass sie es keineswegs ist. Charles Morrison schrieb: "Die christliche Gemeinde ist eine Gesellschaft voller Sünder." Er sagte sogar: "Sie ist die einzige Gesellschaft auf der Welt, in der die einzige Voraussetzung zur Mitgliedschaft darin besteht, dass der Kandidat der Mitgliedschaft unwürdig ist."

Die Gemeinde steckt voller Probleme, weil sie voller Menschen mit Problemen ist und weil jeder davon ein Sünder ist. Auch wenn wir durch Gnade errettet sind, ist unser Fleisch dennoch nicht erlöst und menschlich, sodass wir gegen die Sünde an­kämpfen. Die Gemeinde wächst geistlich direkt proportional zu ihrem Umgang mit der Sünde in ihr. Der Prozess des Gemeindewachstums ist demzufolge dann der Prozess der Eliminierung von Übertretungen, von Frevel und von Sünde. Wenn die Gemeinde sich effektiv weiterentwickeln und all das sein soll, was Gott für sie vorge­sehen hat, muss sie sich ihrer eigenen, internen Sünden annehmen. Bis zum heuti­gen Tag hat die Welt noch keine absolut reine, heilige Gemeinde erlebt. Die frühe Gemeinde kam dem bisher am nächsten. Im Feuer und in der Hitze, in der Reinheit ihrer Geburt entstand eine Energie, die in der darauffolgenden Geschichte vermutlich ihresgleichen sucht. Gemeindewachstum vom geistlichen Standpunkt aus betrachtet - dem einzigen Standpunkt, um den es Gott geht -, steht in direktem Verhältnis dazu, wie gut wir mit Fehlschlägen in unserer Mitte umgehen.

Paulus möchte uns dabei helfen, indem er uns diese beiden Verse in unserem Text gibt, die wir uns in einem Moment anschauen werden. Aber wenn wir einen Schritt zurück täten, um die Gemeinde zu betrachten und zu fragen, "Nun, wie könnten wir die schwierigen Menschen in unserer Gemeinde kategorisieren?", dann könnten wir mit fünf Kategorien aufwarten … fünf Kategorien von schwierigen Menschen, die das Wachstum und die Effektivität einer Gemeinde hemmen.

Die erste Gruppe werden wir die "Abtrünnigen" nennen … die "Abtrünnigen". Sie ste­hen nie im Einklang mit den Anderen. Sie harmonieren nicht. Sie scheren immer aus. Sie halten sich nie an das Programm. Wenn alle anderen vorwärts gehen, gehen sie rückwärts. Wenn alle anderen ordnungsgemäß ihre Position einnehmen, sind sie ir­gendwo außerhalb, erfüllen ihre Aufgabe nicht, sind nicht besonders interessiert daran zu dienen, manchmal überhaupt nicht interessiert daran zu geben, faul, viel­leicht sogar Nichtstuer. Sie stehen dem Fortschritt im Weg, sind unter Umständen unordentlich, militärisch gesprochen vielleicht sogar "unerlaubt abwesend", sie sind vielleicht apathisch, manchmal streitsüchtig und manchmal rebellisch. Und ich nehme an, sie füllen das gesamte Spektrum von Apathie bis zur Rebellion. Das sind die "Abtrünnigen", die einfach nie mit allen anderen gleichziehen. Sie hadern mit allem.

Eine zweite Gruppe, die wir identifizieren könnten, und die das Wachstum und das Leben und die Effektivität einer Gemeinde hemmt, werden wir die "Besorgten" nen­nen … die "Besorgten". Diese Gruppe wird im Wesentlichen durch Angst getrieben. Das sind die Menschen in der Gemeinde, die keinen Mut haben, von denen wir die bekannten Worte "Das haben wir vorher noch nie so gemacht" hören. Die euch zehn Gründe nennen können, warum ihr eure Vorschläge nicht umsetzen könnt; sie haben keinen Sinn für das Abenteuerliche. Sie hassen Veränderungen. Sie lieben Traditio­nen. Sie fürchten das Unbekannte. Sie scheuen Risiken. Sie machen sich über alles Sorgen. Alle Probleme des Lebens sind weitaus mehr als sie ertragen können. Sie sind in der Regel traurig, immer beunruhigt, manchmal voller Verzweiflung, oft depri­miert, entmutigt und unterlegen. Sie kennen weder den Eifer noch die Freude, den Nervenkitzel oder die Überschwänglichkeit, die durch Abenteuer kommen.

Wir könnten wahrscheinlich eine dritte Gruppe identifizieren, die wir die "Schwachen" nennen könnten … die "Schwachen". Sie sind einfach geistlich und moralisch schwach. Christen, die aufgrund ihres schwachen Glaubens, aufgrund ihrer schwa­chen Disziplin in bestimmten Lebensbereichen anfällig für Sünde sind und immer wieder dieselben Sünden begehen. Kaum hat man sie aufgerichtet und abgestaubt, fallen sie wieder in das gleiche Loch. Sie finden es sehr schwer, Gottes Willen kon­sequent zu befolgen. Sie bringen sich selbst in Verlegenheit. Sie bringen die Ge­meinde in Verlegenheit. Sie beschämen den Herrn. Sie nehmen sehr viel Aufmerk­samkeit in Anspruch. Sie testen, wie gut die Gemeindezucht einer Gemeinde ist und provozieren euch in der Regel mindestens bis zum zweiten Schritt.

Wenn wir eine vierte Gruppe identifizieren wollten, könnten wir sie die "Ermüdenden" nennen … die "Ermüdenden". Ein anderes Wort dafür wäre "frustrierend". Das sind die Ermüdenden, die Bremser. Sie sind zwar im Einklang mit den Anderen, laufen jedoch zu langsam. Sie holen nie auf. Ihr lehrt sie immer wieder und unterweist sie und nehmt sie in die Jüngerschaft und widmet ihnen eure ganze Energie, und jedes Mal, wenn ihr euch umseht, um festzustellen, wie dicht hinter euch sie sein mögen, scheinen sie noch weiter entfernt zu sein. Alles lenkt sie ab. Sie haben große Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren oder zu fokussieren. Sie bringen uns einfach sehr schnell zur Verzweiflung, weil wir unsere gesamten Bemühungen in sie investie­ren und nur ein Minimum zurückbekommen. Sie kommen nicht in dem Tempo voran oder wachsen so schnell, wie man es normalerweise erwarten würde.

Und die fünfte Gruppe wären schließlich die unverhohlenen "Boshaften" … die "Boshaften". Sie tun Böses. Christen, die böse Taten begehen. Sie sündigen gegen andere Christen, direkt in der Gemeinde. Sie zerstören Ehen. Sie schänden Töchter. Sie stehlen. Sie klatschen. Sie verleumden. Sie bringen falsche Anschuldigungen hervor. Sie sind einfach boshaft .

In ihren Bemühungen, zu wachsen, muss die Gemeinde sich mit diesen fünf Grup­pen auseinandersetzen … den Abtrünnigen, den Besorgten, den Schwachen, den Ermüdenden und den Boshaften. Kein Wunder, dass es solch eine Herausforderung ist, eine gesunde Herde aufzuziehen, denn all diese Leute benötigen geistliche Hei­lung. Die Abtrünnigen müssen wieder in unsere Mitte geholt werden. Die Besorgten müssen mehr Mut und Glauben und Kühnheit und Zuversicht haben. Die Schwachen benötigen mehr Disziplin in Fragen des heiligen Lebenswandels. Die Ermüdenden müssen auf Trab gebracht werden. Und die Boshaften müssen rechtschaffen han­deln. Es erfordert viel Arbeit, all diese Menschen in Reih und Glied zu bringen.

Angesichts aller Aussagen über Gemeindewachstum, aller ausgeklügelten Daten, aller Homogenitätsprinzipien, aller kulturellen Demografiken, aller raffinierten Strate­gien, aller Unterhaltungsmethoden, aller Werbetechniken, die der Schlüssel zum Bau und Wachstum der Gemeinde sein sollen ... wird herzlich wenig darüber gesagt, wie man eine gesunde Herde durch die Eliminierung dieser Probleme auf geistlicher Ebene Christus ähnlich macht.

Die Bibel sagt an keiner Stelle etwas über Homogenität. Die Bibel sagt an keiner Stelle etwas über kulturelle Demografie. Die Bibel sagt an keiner Stelle etwas über raffinierte Strategien. Die Bibel sagt an keiner Stelle etwas über Unterhaltungs­methoden. Die Bibel sagt an keiner Stelle etwas über Werbetechniken. Sie sagt je­doch, wenn ihr Gemeindewachstum anstrebt, müsst ihr diese Hindernisse beseitigen, müsst ihr euch der Dinge annehmen, die das Wachstum der Gemeinde hemmen. Und dann, wenn die Gemeinde rein und heilig wird, kommt sie in Bewegung und wird die Macht Gottes erfahren und großen Einfluss auf ihre Kultur haben.

Der Apostel Paulus verstand das. Wenn ihr euch dem Apostel Paulus zuwendet, um die Grundsätze des Gemeindewachstums in Erfahrung zu bringen, wollt ihr als erstes herausfinden, was sein Ziel ist … worauf ist er aus? Wie soll die Gemeinde werden? Größer, reicher, beliebter, mehr in der Nachbarschaft akzeptiert? Lasst uns heraus­finden, was er sich für die Gemeinde wünschte. Geht bitte zurück zu 1 Thessaloni­cher, Kapitel 1. Diese Gemeinde wird ein Vorbild und ein Beispiel dafür sein, was Paulus sich für jede Gemeinde gewünscht hätte. "Wir danken Gott allezeit für euch alle…", sagt er, "…wenn wir euch erwähnen in unseren Gebeten." Er war sehr dank­bar für diese Gemeinde … sehr dankbar.

Was genau war es, das ihn so dankbar machte? Am Ende von Kapitel 2 sagt er: "Ja, ihr seid unsere Ehre und Freude." Am Ende von Kapitel 5, Vers 26 lesen wir: "Grüßt alle Brüder mit einem heiligen Kuß!" Er fühlte eine starke Zuneigung zu dieser Gruppe. Nun, das lag daran, dass sie sich auf dem Weg zum richtigen Ziel befanden. Sie hatten das richtige Ziel im Visier.

Ich sehe mir all diese Experten für Gemeindewachstum an, die immer wieder auftre­ten, und kann immer nur an David denken, als dieser sich zu seinem Kampf gegen Goliath aufmachte. Und Saul kommt zu ihm und gibt David seine Rüstung. Erinnert ihr euch, was in 1 Samuel 17,39 steht? Dort lesen wir über David: Er versuchte vergeb­lich, zu gehen, doch er war es nicht gewohnt. Dann sagte David zu Saul: "... Ich kann darin nicht gehen; denn ich bin es nicht gewohnt!" Ich kann dieses Zeug nicht tragen. Ich bin es nicht gewohnt. Also legte David alles ab, ging aus, nahm seine Schleuder, an die er gewohnt war - und das war das Ende von Goliath. Die einzige Art und Weise, wie die örtliche Gemeinde je ihre 'Goliathe' loswerden wird, ist, indem sie das tut, was sie gewohnt ist, wozu sie beauftragt ist, wozu sie geschult und unterwiesen und entwickelt wurde. Und es wird immer einen Saul in der Flanke geben, der dem kleinen David seine Rüstung aufbürden will. Aber es ist we­sentlich besser für uns, wenn wir die Waffen einsetzen, mit deren Gebrauch wir uns auskennen.

Paulus ließ keine Zweifel am Ziel seines Dienstes - siehe Kapitel 2, Vers 10. Ich möchte mir gemeinsam mit euch einen Eindruck davon verschaffen, was er im Hin­blick auf Gemeindeentwicklung und Gemeindewachstum anvisiert hatte. 2,10-11: "Ihr selbst seid Zeugen, und auch Gott, wie heilig, gerecht und untadelig wir bei euch, den Gläubigen, gewesen sind; ihr wißt ja, wie wir jeden einzelnen von euch ermahnt und ermutigt haben wie ein Vater seine Kinder...". Nun gut, ihr strengt euch wirklich an, aber was versucht ihr zu erreichen? Vers 12: "… daß ihr so wandeln sollt, wie es Gottes würdig ist, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft." Mein Ziel für euch ist, dass ihr so wandelt, dass es eurer Berufung durch Gott würdig ist.

Geht jetzt weiter zu Kapitel 3, Vers 1: "Weil wir es nicht länger aushielten, zogen wir es daher vor, allein in Athen zu bleiben, und sandten Timotheus, unseren Bruder, der Gottes Diener und unser Mitarbeiter am Evangelium von Christus ist…" Er sagt: "Ich konnte es nicht länger aushalten, nicht zu wissen, wie es euch geht und kein geist­liches Wachstum zu sehen. Deshalb habe ich euch Timotheus gesandt, obwohl das bedeutete, dass ich alleine in Athen zurückbleiben musste." Übrigens reiste auch Silas aus Mazedonien ab. Er habe Timotheus gesandt, sagt er, seinen "…Mitarbeiter am Evangelium von Christus …, damit er euch stärkt und euch tröste in eurem Glau­ben, damit niemand wankend werde in diesen Bedrängnissen." (Verse 2-3) Sie wur­den verfolgt. "… denn ihr wißt selbst, daß wir dazu bestimmt sind. Als wir nämlich bei euch waren, sagten wir euch voraus, daß wir Bedrängnisse erleiden müßten, und so ist es auch gekommen, wie ihr wißt. Darum hielt ich es auch nicht mehr länger aus, sondern erkundigte mich nach eurem Glauben, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit umsonst gewesen ist."

Er war besorgt, ob ihr Lebenswandel würdig sei. Er war besorgt, ob ihr Glaube stark sei und sich entwickle. Er war besorgt, ob sie die Verfolgungen und Schwierigkeiten bewältigen konnten. In Vers 8 sagt er: "Denn nun leben wir, wenn ihr feststeht im Herrn." Er war besorgt über ihre geistliche Stärke. In Vers 10 lesen wir: "Tag und Nacht flehen wir aufs allerdringendste, daß wir euer Angesicht sehen …dürfen...". Warum? Um "…das ergänzen [zu] dürfen, was an eurem Glauben noch mangelt." Ihr seht, Paulus wollte einen gefestigten, reifen Glauben. Das war das Ziel seiner Ge­bete und Bemühungen. Das war es, worauf er aus war. Er sagt in Versen 11-12: "Er selbst aber, Gott, unser Vater, und unser Herr Jesus Christus lenke unseren Weg zu euch! Euch aber lasse der Herr wachsen und überströmend werden in der Liebe zu­einander…". Wir wollen, dass ihr einander mehr liebt. "… und zu allen, gleichwie auch wir sie zu euch haben, damit eure Herzen gestärkt und untadelig erfunden wer­den in Heiligkeit vor unserem Gott und Vater…" (V. 12b-13). Seht ihr, es geht ihm um Glauben und Liebe und Tugend.

In Kapitel 4, Vers 1 sagt er: "Weiter nun, ihr Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, daß ihr in dem noch mehr zunehmt, was ihr von uns empfangen habt, nämlich wie ihr wandeln und Gott gefallen sollt - wie ihr auch wandelt, daß ihr darin noch reichlicher zunehmt." Wir wollen, dass ihr würdig wandelt. Wir wollen, dass ihr Gott gefällig seid.

Am Ende von Vers 10 lesen wir: "Wir ermahnen euch aber, ihr Brüder, daß ihr darin noch mehr zunehmt". Und da spricht er über eure Liebe. Und weiter in Vers 11: "und eure Ehre darin sucht, ein stilles Leben zu führen, eure eigenen Angelegenheiten zu besorgen, und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, so wie wir es euch geboten haben." In Kapitel 5, Vers 11 sagt er: "Darum ermahnt einander und erbaut einer den anderen, wie ihr es auch tut!" Und dann diese Segenswünsche in Kapitel 5, Vers 23: "Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer gan­zes [Wesen], der Geist, die Seele und der Leib, möge untadelig bewahrt werden bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus."

Das lässt wohl keinen Zweifel daran, was Gemeindewachstum für Paulus bedeutete. Ihm ging es darum, das Leben der Gläubigen zu stärken, wohl wissend, dass die Gemeinde an Effektivität und Dynamik gewinnt, wenn ihr … wenn ihr die Hindernisse beseitigt, die diejenigen darstellen, welche die Gemeinde hemmen. Deshalb wendet Paulus einen Großteil seiner Energie, seiner Ressourcen, seiner Gebete und seiner Leidenschaft dafür auf, eine geistlich gesunde Herde aufzuziehen, indem er die Ab­trünnigen, die Besorgten, die Schwachen, die Ermüdenden und die Boshaften in rechtschaffene, mächtige und effektive Menschen verwandelt. Und wenn seine Be­mühungen fruchteten, wie in Thessalonich, freute er sich darüber.

Lasst uns jetzt wieder zu Kapitel 1 zurückkehren. Er freute sich. In Vers 3 sagt er: "indem wir unablässig gedenken an euer Werk im Glauben und eure Bemühung in der Liebe und euer standhaftes Ausharren in der Hoffnung…". Und in Vers 6: "Und ihr seid unsere und des Herrn Nachahmer geworden…". Vers 7: "so daß ihr Vorbilder geworden seid für alle Gläubigen in Mazedonien und Achaja." Vers 8: " Denn von euch aus ist das Wort des Herrn erklungen; nicht nur in Mazedonien und Achaja, sondern überall ist euer Glaube an Gott bekanntgeworden." Jeder weiß, dass ihr euch von Götzen bekehrt habt, um dem lebendigen Gott zu dienen. Jeder weiß, dass ihr auf seinen Sohn aus dem Himmel wartet. Ihr habt fantastische Arbeit bei der Evangelisation geleistet, beim Beweis eures Glaubens. Welch Freude ihm das be­reitet hat.

Kapitel 2, Vers 13: "Darum danken wir auch Gott unablässig, daß ihr, als ihr das von uns verkündigte Wort Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort aufge­nommen habt , sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid. Denn ihr, Brüder, seid Nachahmer der Ge­meinden Gottes geworden, die in Judäa in Christus sind, weil ihr dasselbe erlitten habt von euren eigenen Volksgenossen wie sie von den Juden." Noch ein Lob. Sie waren echt. Sie waren aufrichtig. Sie waren treu. Sie waren standhaft. Sie harrten aus in ihren Leiden. Und Paulus freut sich so sehr darüber. Und deshalb sagt er in Versen 19-20: "Ihr seid meine Freude, ihr seid meine Freude"; er sagt das zweimal.

In Kapitel 3, Verse 6-8 lesen wir: "Nun aber, da Timotheus von euch zu uns zurück­gekehrt ist und uns gute Nachricht gebracht hat von eurem Glauben und eurer Liebe, und daß ihr uns allzeit in gutem Andenken habt und daß ihr danach verlangt, uns zu sehen, gleichwie [auch ] wir euch, da sind wir deshalb, ihr Brüder, euretwegen bei all unserer Bedrängnis und Not getröstet worden durch euren Glauben. Denn nun leben wir, wenn ihr feststeht im Herrn."

Ihr seht, es gab so viel Freude, wenn die Gemeinde wuchs und sich weiter entwi­ckelte. Und Paulus sagte sogar: "Über die Bruderliebe aber brauche ich mit euch nicht zu sprechen, denn ihr seid selbst von Gott gelehrt, einander zu lieben und das tut ihr auch. Ich kann nur sagen, nehmt darin einfach noch zu." In Kapitel 4, Vers 9 steigt er ein und bestätigt die große Liebe der Thessalonicher.

Ihr seht also, wenn ihr in einer Gemeinde dient, die wächst und Fortschritte macht und wenn der Glaube gestärkt wird und stark genug ist, um Verfolgung standzuhal­ten und wenn die Gemeinde auf eine Weise wandelt, die des Gottes würdig ist, der sie berufen hat und heilig wandelt, wenn sie versucht, bei der Wiederkunft Christi unbescholten zu sein und wenn die Liebe wächst und gedeiht, ist das berauschend und bringt Freude. Eine gesunde Herde ist eine geliebte Herde und Paulus liebte diese Menschen innig. Er konnte ihnen nicht widerstehen.

Aber das bedeutet nicht … das bedeutet nicht, dass sie keine Probleme hatten. Die hatten sie. Und wenn ihr unseren Text anschaut, Verse 14 und 15, werdet ihr den schwierigen Menschen begegnen. Verse 14-15: "Wir ermahnen auch aber, Brüder: Verwarnt die Unordentlichen, tröstet die Kleinmütigen, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen jedermann! Seht darauf, daß niemand Böses mit Bösem vergilt, sondern trachtet allezeit nach dem Guten, sowohl untereinander als auch ge­genüber jedermann."

Das ist ein wunderbares Duett von Versen, denn obwohl die Gemeinde in Thessalo­nich wuchs und gedieh, hatte sie dennoch Probleme. Und das, woran es ihnen man­gelte, war bedingt durch diese schwierigen Menschen. Alle fünf Gruppen waren ver­treten, ebenso wie alle fünf Gruppen hier vertreten sind. Übrigens, wenn ihr euch jetzt umschaut, um zu sehen, wer in eurer Nähe ist und in welche Gruppe diese Per­son passen könnte, wir gehören alle irgendwann einmal der einen oder anderen die­ser Gruppen an. Aber Paulus sagte in 2 Korinther 11,28, es sei die Sorge für alle Ge­meinden, die die größte Last des Dienstes darstelle. Er sagt, das gehe über alle kör­perlichen Schmerzen hinaus, die er je erlitten habe. Zu all den Schmerzen, den Peit­schen, den Ruten, mit denen sein Körper misshandelt wurde, kommt die Sorge für die Gemeinden.

Kolosser 2,1 : "Ich will aber, daß ihr wißt, welch großen Kampf ich habe um euch..."- um es anders auszudrücken: "Ihr seid mir eine große Last." Das ist eine Last für mich, alle Gemeinden auf dem Buckel zu haben, die wachsen müssen.

In diesen beiden Versen, in denen er die fünf Gruppen definiert, sagt er uns auch, wie wir mit ihnen umgehen sollen. Das ist in einem Abschnitt, den wir "Aufzucht einer gesunden Herde" genannt haben. Verse 12 und 13, mit denen wir uns bereits näher befasst haben, handelten von der wechselseitigen Beziehung zwischen dem Hirten und der Herde. Verse 16 und folgende handeln von der Beziehung der Herde zum obersten Hirten. Und unser Text handelt von der Beziehung der Schafe unterein­ander. Dieser kurze Abschnitt deckt also alles ab.

In Versen 12 und 13 wandte Paulus sich an die Hirten, wie diese ihre Herde behan­deln sollten, und sagte ihnen: "Arbeitet unter euren Schafen, übt Autorität über sie aus und unterweist die Herde." Er sagte den Schafen, wie sie ihre Hirten behandeln sollten. Er sagte ihnen: "Schätzt eure Hirten, achtet sie und ordnet euch ihnen unter." Ab Vers 16 erzählt er den Schafen, wie ihre Beziehung zum obersten Hirten ausse­hen soll: "Freut euch allezeit! Betet ohne Unterlaß! Seid in allem dankbar … den Geist dämpft nicht", und so weiter.

Aber momentan konzentriert er sich darauf, wie die Schafe einander behandeln sol­len. Das Schlüsselwort in Vers 14 ist also "Brüder". Obwohl es sicherlich eine Ver­antwortung seitens der Hirten gibt, ihre einzigartige Autorität bei der Konfrontation mit den fünf Gruppen lästiger Christen auszuüben, sind die Übergänge zwischen dem Hirten und der Herde in dieser Hinsicht fließend. Er benutzt das Wort "Brüder", und nur zum Vergleich möchte ich euch noch einmal Vers 12 in Erinnerung rufen: "Wir bitten euch aber, ihr Brüder, daß ihr diejenigen anerkennt, die an euch arbeiten und euch im Herrn vorstehen und euch zurechtweisen". Erkennt eure Hirten an. In Vers 12 ist "Brüder" also an die Gemeindemitglieder gerichtet, deshalb gehen wir davon aus, dass "Brüder " in Vers 14 ebenfalls an die Gemeindemitglieder gerichtet ist. Er spricht zu den Schafen, wie sie mit anderen Schafen umgehen sollen. Das entbindet die Leiter unter uns nicht von der Verantwortung, schließt aber jeden mit ein. Übri­gens werdet ihr auch bemerken, dass Römer 12,14-17 diesem Text sehr ähnlich ist, und sich offensichtlich an alle Gemeindemitglieder richtet.

Paulus weist auch darauf hin, dass es eine gewisse Dringlichkeit gibt. "Wir ermahnen euch"; er verwendet das vertraute griechische Verb parakaleo, sich jemandem nä­hern, an seine Seite kommen und ihm helfen. Das hat einen Unterton der Dringlichkeit. Paulus ermutigt die Schafe also eindringlich, eifrig und beflissentlich, jenen Schafen, die Hilfe brauchen, Hilfestellung zu leisten. Seht ihr, bei einer Gemeinde geht es nicht nur darum, sonn­tagmorgens zu erscheinen und sich selbst dafür zu beglückwünschen, wie überaus religiös ihr seid. Wahres Engagement in der Gemeinde geht weit über die Zuhörer-Mentalität und den Besuch der Gemeinde hinaus. Hier geht es darum, sich auf diese fünf Gruppen von Menschen einzulassen, die das Wachstum der Gemeinde und da­mit letztendlich ihren Einfluss hemmen.

Lasst uns mit den Abtrünnigen beginnen … Gruppe eins, die Abtrünnigen. In Vers 14 schreibt Paulus: "Wir ermahnen euch aber, Brüder: Verwarnt die Unordentlichen." Dieser kurze Ausdruck "ermahnt die Unordentlichen" ist die Einleitung zu den Ab­trünnigen. Das Word ataktos wurde oft im militärischen Kontext verwendet. Im militä­rischen Kontext beinhaltete es die Vorstellung eines Soldaten, der nicht im Einklang mit den anderen war, ein Soldat, der nicht in Reih und Glied war, ein Soldat, der sich des ungebührlichen Benehmens schuldig gemacht hatte, der widerspenstig war, der sich nicht unterordnete, der Befehle missachtete und seine Pflichten nicht erfüllte. Er scherte aus. Schließlich wurde der Begriff für jemanden benutzt, der seine Pflichten nicht erfüllte; für jeden, der seiner Verantwortung nicht gerecht wird. Moffit (?) über­setzte den Begriff mit "Nichtstuer". Manche haben Drückeberger, faul, träge, arbeits­scheu und apathisch vorgeschlagen. Aber es muss nicht nur das bedeuten. Es kann auch für jemanden stehen, der seine Pflicht nicht nur aus Apathie nicht erfüllt, son­dern auch aus Rebellion.

Dieses Wort wird im gesamten Neuen Testament nur an dieser Stelle verwendet, aber in 2 Thessalonicher 3, wo einige verwandte Formen dieses Wortes in den Ver­sen 6, 7 und 11 verwendet werden, beziehen sie sich in diesen Fällen auf einige faule Wichtigtuer, die nicht arbeiten und erwarten, dass alle Anderen die Arbeit für sie verrichten und sich um sie kümmern. Für uns bezieht es sich auf die Abtrünnigen. Sie scheren aus. Sie sind nicht im Einklang mit den Anderen. Alle Anderen gehen in eine Richtung, sie in die andere. Alle Anderen verstehen ihre geistlichen Pflichten und sind bereit, diese zu verrichten und zu tun, wozu Gott ihnen die entsprechenden Gaben gegeben hat, sich im Gottesdienst zu engagieren; das kann bedeuten, dem Herrn mit meinen Gaben zu dienen, Gott entsprechend unserem Gedeihen zu ge­ben, hinter den Leitern der Gemeinde zu stehen, die Richtung zu befürworten, in die die Gemeinde geht, dabei zu sein, Teil des Teams zu sein, sich zu beteiligen, ein Teil zu sein, involviert zu sein. Das ist die Art von Mensch, die zur Entwicklung und zum Wachstum der Gemeinde beiträgt. Die Abtrünnigen sind die Menschen, die all dies ablehnen. Sie sind nicht im Einklang mit den Anderen. Vielleicht erfüllen sie ihre Pflichten nicht, weil es ihnen egal ist oder vielleicht sind sie verärgert und rebellisch und streitsüchtig. Sie unterstützen einfach nichts und niemanden. Sie sind nicht an den Dingen beteiligt, die vor sich gehen. Manchmal bleiben sie eine Weile am Rand und werden schließlich so bitter, dass sie einfach gehen und sich eine andere Ge­meinde suchen. Sie sind die Reservespieler auf der Bank.

Als ich selber aktiver Sportler war, habe ich einige Dinge gelernt. Eine davon ist, dass Reservespieler zu Kritikern werden. Die Menschen, die die meiste Kritik üben, sind jene, die ihre Aufgaben nicht erfüllen. Ich erinnere mich daran, als ich während einer Football-Saison Reservespieler war. Ich hatte das Privileg, ein Ballträger zu sein und es gab einige Andere, die nicht zum Einsatz kamen, weil ich spielte. An­fangs ermutigten sie mich noch etwas und dachten, ihre Chance käme noch. Und als sie dann keine Chance erhielten, wünschten sie sich heimlich, ich würde mir ein Bein brechen. Und als ich mir kein Bein brach, monierten sie sich über die Dummheit des Coaches, der wahres Talent nicht erkenne, wenn er es sähe. Und schließlich mach­ten sie Stimmung für die gegnerische Mannschaft. So läuft das.

Menschen, die sich jeglichem Engagement widersetzen, die nie über die Zuhörer-Mentalität hinausgehen wollen, sei es aus Apathie oder Rebellion, kommen einfach, um zuzuhören und zu beobachten und dann, im schlimmsten Fall, um zu kritisieren oder im besten Fall, um untätig zu bleiben. Ein Prediger sagte: "In der Regel sitzen diese Menschen hinten", aber das würde ich nicht sagen. Aber ich würde sagen, dass wir manchmal beobachten können, wie Menschen, die kritisch werden, sich systematisch zurückziehen. Ich beobachte euch deshalb. Wenn ihr jede Woche zwei bis drei Reihen weiter nach hinten rückt, weiß ich, was los ist. Das ist eine tadelns­werte Faulheit. Die Menschen, die einfach nur am Rande bleiben wollen, weiter nichts. Sie wollen sich nicht zu sehr beteiligen. Sie lehnen jede Rechenschaftspflicht ab. Sie wollen wirklich nichts damit zu tun haben. Sie wollen kein Teil davon werden. Sie sind einfach nicht im Einklang mit den Anderen. Das ist untragbares Verhalten in einer wachsenden Gemeinde.

Wie sollen wir damit umgehen? Ganz einfach, sie ermahnen. Es gibt weder eine Formel noch ein Programm oder ein System. Einzelne Schafe gehen zu jenen Schafen, die sich am Rand befinden und ihre Aufgaben nicht erfüllen, die ihre Gaben nicht einsetzen, nicht dienen, nicht dabei sind, keine Unterstützung bieten, nicht dem Programm folgen und nicht den gleichen Weg einschlagen wie alle anderen. Sie scheren aus, sind nicht in Reih und Glied, sind unordentlich, "unerlaubt abwesend" und stehen einfach daneben. A.T. Robertson sagte: "Das Verb noutheteo bedeutet 'den Verstand zurechtrücken' oder 'zur Besinnung bringen'. Sich jemandem nähern und ihn zur Besinnung bringen. Ein Autor sagt: "Es drückt den Gedanken aus, auf jemanden zuzugehen, der einen Weg verfolgt, welcher letztendlich ernsthafte Kon­sequenzen haben wird, und ihn über die Unvermeidlichkeit jener Konsequenzen zu belehren."

Mit anderen Worten kann dieses Wort mit "jemanden warnen" übersetzt werden. Es beinhaltet nicht die Vorstellung von distanzierter Verurteilung. Es beinhaltet nicht die Vorstellung der Kritik von einem Blickwinkel der Überlegenheit. Es beinhaltet die Vor­stellung des engen und innigen Kontaktes mit jemandem, und die Aufklärung über die Konsequenzen seines Verhaltens. Es geht darum, so einfache Dinge zu sagen wie: "Ich habe dich beobachtet und deine Gleichgültigkeit bemerkt; du kommst nicht immer treu in die Gemeinde. Du bist an keinem Dienst beteiligt. Du hast eine nega­tive Einstellung zu gewissen Dingen. Oder du bist kritisch gegenüber anderen Din­gen." Und zu dieser Person zu sagen: "Bist du dir bewusst, dass der Weg, den du momentan verfolgst, Konsequenzen hat? Ich glaube nicht, dass du diese Konse­quenzen tragen möchtest und ich möchte das ebenfalls nicht für dich."

Das ist die Art von sanfter Warnung, bei der wir uns jemandem annähern und sagen: "Du gehst in eine Richtung, die am Ende eine große Enttäuschung für dich sein wird." Es ist eine Warnung, die Paulus den Ältesten in Ephesus unter Tränen gab, wie wir in Apostelgeschichte 20,31 lesen. Diese Warnung ist voller Leidenschaft. Sie drückt Schmerzen aus, die besagen: "Ich will nicht, dass ihr das weiter macht, weil am Ende dieses Weges ernste Konsequenzen auf euch warten, denn Gott läutert solche Apathie, solche Rebellion, solche Aufsässigkeit, solch ungebührliches Ver­halten." Und wenn ihr jemanden wirklich liebt, zögert nicht, ihn zu warnen. Ich zögere nicht, das mit meiner Frau und meinen Kindern zu tun oder mit den Menschen, die mir nahestehen. Ordnet euch ein, nicht wegen irgendeines Ziels, das ich verfolge, sondern weil ich nicht möchte, dass ihr die Konsequenzen für diese Lebensweise tragen müsst. Ich möchte, dass ihr in den uneingeschränkten Genuss von Gottes Segen und Gottes Fürsorge kommt. Und ich möchte, dass die Gemeinde sich voll entfalten kann.

Ich gebe mich keiner albernen Illusionen hin, dass die Gemeinde effektiver sein könnte, wenn wir hier auf dem Podium klüger wären. Nein, nein. Damit eine effekti­vere Gemeinde Einfluss auf die Welt nehmen kann, müssen nicht wir hier auf dem Podium klüger sein, sondern wir alle müssen bereit sein, auf abtrünnige Gläubige zuzugehen und sie liebevoll wieder in unsere Mitte zu holen. Dann wird die Macht Gottes fließen und dann wird die Gemeinde beginnen, sich eine Bahn in der Welt zu brechen. Solch eine Konfrontation ist erforderlich. Bei einer Gemeinde geht es nicht darum, in ein Gebäude zu kommen, sich zu setzen und den Hinterkopf des Vorder­mannes zu betrachten. Das ist es nicht. Lobe dich nicht selbst dafür, dass du hier bist. Bei einer Gemeinde geht es darum, am Leben von Menschen teil zu haben, den schwierigen Menschen. Wir müssen auf die zugehen, die sich am Rande befinden und die uns testen, die am Rande leben und Tag für Tag auf Abwegen wandeln, wir müssen sie in unsere Mitte holen. Wir tun das aus Liebe, weil wir uns der Konse­quenzen bewusst sind.

Gruppe zwei sind die Besorgten. Sie lungern nicht am Rand, sie kauern in der Mitte. Sie wollen nicht in die Nähe des Randes geraten. Sie kauern in der Mitte. Und Pau­lus sagt über diese Menschen: "Tröstet die Kleinmütigen." Das ist ein sehr interes­santer Begriff, der ebenfalls nur hier verwendet wird. Es ist der Begriff oligopsuchos, der sich aus zwei griechischen Wörtern ableitet, nämlich "Seele" und "klein", also buchstäblich "die Kleinseeligen." Die beste Illustration dafür ist das Antonym, mega­lopsuchos; mega bedeutet "groß" oder "riesig". Lasst uns also über die megalopsu­chos sprechen, die "Großmütigen". Aristoteles sagte: "Der megalopsuchos ist ein Mensch, der viel erreicht hat, viel für sich in Anspruch genommen hat und viel ver­dient."

Als Gandhi - ein Mensch, den jeder für so demütig hält -, sich selbst einen bezeich­nenden Namen geben wollte, wählte er das Äquivalent für megalopsuchos in Sansk­rit; "Mahatma" bedeutet "großmütig, großmütig". Der Großmütige war in der Lage, die Größe, die massiven Probleme und Bedürfnisse dieses großen Teils der Menschheit zu erfassen. Dieses Wort bezieht sich auf Menschen, die große Risiken eingehen, weil bedeutende Grundsätze und Wahrheiten auf dem Spiel stehen. Es bezieht such auf mutige und kühne Personen, die ihr Leben riskieren für eine ehrbare Sache, auf Personen, die abenteuerlustig sind und Herausforderungen lieben, die nach Konkur­renz streben, die die Schlacht lieben, weil ihnen der Geschmack des Sieges auf der Zunge liegt, die im Angesicht von Schwierigkeiten keine Angst kennen, die keine Angst vor Verfolgung haben, die eine Vision haben und große Dinge erreichen, weil sie jede Gelegenheit sehen, die sich ihnen bietet.

Aber Paulus sagt, in der Mitte der Gemeinde kauern leider, schlotternd vor Angst, die oligopsuchos, die "Kleinmütigen". Sie hassen Veränderungen. Sie lieben Traditionen. Sie wollen alles so tun, wie es schon immer gemacht wurde. Sie fürchten das Unbe­kannte. Sie machen sich über alles Sorgen, Gott behüte sie. Wie William Hardy sagte: "Sie sehen auf jeder Wiese den Dunghaufen." Es mangelt ihnen an Mut. Sie wollen es nicht riskieren, irgendetwas zu tun, das nicht schon einmal getan wurde; sie lieben die Sicherheit. Sie wollen nur auf Wegen wandeln, die bereits von anderen geebnet wurden. Sie wollen nur das tun, was bereits jemand vor ihnen getan hat. Sie wollen ein risikofreies Leben mit absoluter Sicherheit. Sie sind in der Regel melan­cholisch. Es mangelt ihnen an Stärke, mit der Gemeinde zusammen voranzugehen, Herausforderungen anzunehmen und zu neuen Diensten anzusetzen. Sie fürchten Verfolgung und reden nicht gerne über Christus. Sie haben Angst vor Opposition, sind meist traurig, stets beunruhigt, sehr oft deprimiert, voller Verzweiflung und ent­mutigt.

Und die kleine Gruppe dieser Kleinmütigen in Thessalonich, die jeder versuchte, in Bewegung zu versetzen, hatte unter den beiden größten Problemen am meisten ge­litten … das erste Problem war die Verfolgung, sie wurden verfolgt. Und Paulus sagte, sie hätten das erwarten sollen, sie hätten das erwarten sollen, da er es ihnen gesagt hatte. Ich habe euch das in Kapitel 2 vorgelesen. Aber sie litten unter der Verfolgung und sagten: "Oh, oh, der Tag des Herrn muss gewiss gekommen sein und wir haben die Entrückung verpasst, dies ist der Tag des Herrn. Wir werden alle vernichtet werden." Deshalb muss Paulus ihnen schreiben und sagen: "Nein, das ist nicht der Tag des Herrn."

Und dann waren sie wahrscheinlich diejenigen, die der Tod ihrer Freunde am meis­ten getroffen hat, und die sagten: "Seht, sie sind gestorben und Jesus ist noch nicht gekommen, sie werden die Entrückung verpassen … oh, ich Armer." Deshalb musste Paulus schreiben: "Nein, nein, nein, die Toten in Christus werden zuerst auferstehen, sie werden dort sein, sie werden sogar vor euch dort sein, also geht zu diesen Leu­ten und tröstet sie mit diesen Worten."

Aber jede Gemeinde hat kleinmütige Menschen. Es mangelt ihnen an jeglicher Abenteuerlust. Sie können nicht über ihre Probleme hinauswachsen. Sie leiden unter allem. Alle Probleme des Lebens sind mehr, als sie ertragen können und sie sind niedergeschmettert. Sie sind wie Gewichte, man muss sie quasi herumziehen. Und wenn ihr eine Gemeinde als eine Parade betrachten würdet, wären sie diejenigen, die die roten Flaggen tragen … stopp … alle anderen sind in Bewegung und sie hal­ten das Stoppzeichen hoch, weil es ihnen an Vision mangelt, weil sie sich als Versa­ger fühlen, weil es ihnen an Kühnheit mangelt. Ich denke, tief in ihrem Innersten ist Indiana Jones ihr Vorbild, aber das würden sie nie zugeben.

Wie gehen wir mit solchen Leuten um? Paulus sagt in Vers 14: "Tröstet sie einfach." Wunderbare Worte; sie bedeuten, mit jemandem zu sprechen, indem wir uns ihm annähern … zu sprechen … seht ihr, es gibt keine Abkürzungen zwischen den Schafen. Wenn ihr jemanden kennt, der ängstlich und beunruhigt und ständig ver­zweifelt und traurig ist, der sich nicht über die Probleme des Alltags hinwegsetzen kann … wenn ihr so eine Person kennt, müsst ihr Kontakt mit ihr aufnehmen und mit ihr sprechen, eine freundliche Beziehung zu ihr aufbauen. Hier ist der Gedanke ent­halten, sich jemandem anzunähern, um ihn zu trösten, zu ermutigen, zu stärken, zu versichern, aufzumuntern, zu erlaben, zu beruhigen. Aber das geht nur im Rahmen einer Beziehung. Wir können zwar sehr akademische Diskussionen über Jünger­schaft führen, aber das hier ist es, worauf es ankommt. Der Gedanke beinhaltet die Vorstellung einer persönlichen, engen Gemeinschaft mit Christen, die stärker sind. Und das ist eine Freude.

Ihr wisst das wahrscheinlich nicht, aber es gibt Leute in dieser Gemeinde, die in diese Kategorie gehören und mit denen ich mich regelmäßig treffe, einfach um ihnen eine frische Prise Zuversicht zu geben. Das Privileg, mich mit diesen Menschen zu treffen, schätze ich sehr. Wir können nichts Anderes tun, als uns dieser Person in einer engen Gemeinschaft von Christen, die stärker sind, anzunähern und sie sanft zu ermutigen. Es wäre der Situation sehr ähnlich, die Paulus in 1 Thessalonicher 2,7 beschreibt, wo er sagt: "… wir waren liebevoll in eurer Mitte, wie eine stillende Mutter ihre Kinder pflegt", weil wir euch so zugeneigt waren. Wir haben euch so sehr geliebt, dass wir euch gestillt und genährt haben … sanfte Ermutigung. Dazu kann die Ermu­tigung zur persönlichen Gemeinschaft, zum Gebet an den Gott aller Ermutigung, zum Evangelium der Hoffnung, die Ermutigung einer sicheren Errettung, die Ermutigung Gottes als eines souveränen Gottes mit dem Ziel und der Vorhersehung, seinen Wil­len umzusetzen, die Ermutigung der Liebe Christi, der endgültigen Wiederaufer­stehung, des gemeinsamen Leidens in Christus und Ermutigung in jedem anderen Bereich gehören.

Wenn die Gemeinde effektiv sein, wachsen und stark sein soll, wird sie es sein, wenn wir uns persönlich mit den Abtrünnigen und den Besorgten befassen … persönlich, denn wenn die Abtrünnigen in unsere Mitte gebracht werden und die Besorgten sich dem Abenteuer anschließen, haben wir das Hindernis beseitigt, damit die Gemeinde sich weiter entwickeln kann. Dann gibt es da die Schwachen. In Vers 14 sagt Paulus einfach: "Nehmt euch der Schwachen an" - das ist Kategorie Nummer 3, die "Schwa­chen".

Ihr sagt: "Was genau meinst du mit "die Schwachen?" Nun, schwach im Glauben könnte sicherlich ein Bestandteil sein. Der Apostel Paulus hat in 1 Korinther 8-10 und in Römer 14-15 ein Konzept identifiziert, das der "schwache Bruder" genannt wird, erinnert ihr euch daran? Das bedeutet lediglich, dass sein Glaube schwach ist. Sein Glaube ist nicht stark genug, um die ganze Freiheit und Unabhängigkeit zu erleben, die ihm in Christus gehört. Sein Glaube ist schwach. Ein schwacher Glaube schafft ein Problem. Was ist dieses Problem? Ein schwacher Glaube bedeutet, dass diese Person sehr anfällig für Versuchungen und Sünde ist. Er ist extrem anfällig für Sünde. Er ist sogar so anfällig, dass er Dinge als Sünde sieht, die gar keine Sünde sind. Und so zieht er sich zurück. Und Paulus sagt, das lässt sich nicht forcieren. Man kann einen Menschen, der schwach im Glauben ist, nicht zu schnell drängen, sonst drängt ihr ihn zu einer Freiheit oder Erfahrung, mit der er noch nicht wirklich umgehen kann, zu einer Versuchung, die er noch nicht bewältigen kann.

Lasst uns einmal annehmen, ihr wurdet von heidnischer Götzenanbetung bekehrt und habt zuvor die Artemis oder Diana der Epheser angebetet, einen falschen Gott. Stellt euch vor, ihr wurdet zu Jesus Christus bekehrt und jemand serviert euch ein Essen und ihr sagt: "Das sieht lecker aus, woher habt ihr dieses Essen?" "Ich habe es im Tempel gekauft, es ist Fleisch, das einst Diana geopfert wurde und das jetzt dir serviert wird." Und er ringt nach Luft und sagt: "Ich kann kein Fleisch essen, das die­sem Götzen geopfert wurde." Ihr sagt: "Hey, ihr seid frei in Christus, ein Götze ist gar nichts und Fleisch, das einem Götzen geopfert wurde, ist gar nichts und all das steht in der Bibel." Aber das Problem ist, in dem Moment, in dem er das Fleisch verzehrt, versetzt ihn das zurück in die ganze Situation, aus der er kam; all die heidnischen Bräuche, die Götzenanbetung, die Sittenlosigkeit, all der Müll, der Bestandteil dieses falschen Systems war, kommen in diesem Mann wieder hoch, bis sein Glaube groß genug ist, bis er sich die Veränderung seines Lebenswandels wirklich zu eigen ge­macht hat; bis dahin wird er gedanklich sündigen, weil er all das wieder durchleben wird. Diesen Mann darf man nicht so schnell drängen. Seht ihr, das Gewissen ist nicht moralisch, das Gewissen aktiviert nur das, was euer Verstand für moralisch oder unmoralisch hält. Und sein Gewissen ist zu schwach und zu sehr der Vergan­genheit verhaftet, um ihn dahingehend zu befreien, dass er sich so verhalten kann. Drängt ihn also nicht, sonst werdet ihr ihn in den Abgrund stürzen.

Es gab einige, die schwach waren … schwach in ihrem Glauben. Sie konnten die Freiheit in Christus nicht genießen. Sie waren anfällig für ein angeschlagenes Gewis­sen, das sie zu mehr Sünde und mehr Schwäche verleiten könnte.

Aber es gibt eine andere Gruppe, die vielleicht direkter in unserem Sichtfeld ist, und das sind die moralisch Schwachen. Paulus benutzt dieses Wort im Neuen Testament am häufigsten, um sich auf die Anfälligkeit für Sünde zu beziehen; einfach anfällig für Sünde zu sein. Das sind die schwachen Menschen, die ihr kaum aus dem Loch der Sünde geholt und abgestaubt habt, bevor sie schon wieder darin stecken. Das sind die Menschen, die es so unglaublich schwierig finden, Gottes Willen zu befolgen. Das sind die Menschen, die immer wieder denselben Sünden verfallen; ihr bemüht euch so sehr, und sie tun es trotzdem wieder. Ich glaube, dass sind die Menschen, die Jakobus in Jakobus 5,14 im Sinn hatte, als er sagte: "Ist jemand…", und meist steht hier die Übersetzung "krank", aber das Wort ist dasselbe wie das Wort "schwach" hier, "Ist jemand schwach hier? Er soll zu den Ältesten gehen." Warum? Weil sie stark sind und euch halten und für euch beten werden und wenn ihr Sünden be­gangen habt, werden sie euch vergeben werden. Wenn ihr geistlich-moralisch schwach seid, haltet euch an die geistlich Starken. Die Gemeinde ist voll von mora­lisch schwachen Leuten. Glaubt mir, sie sind Hindernisse und Stolpersteine. Sie hemmen das Wachstum der Gemeinde, das Wachstum und die Effektivität der Ge­meinde.

Was sollen wir mit ihnen machen? Ihnen helfen. "Helfen" ist so ein einfaches Wort für so ein großartiges Konzept im Griechischen. Das griechische Wort bedeutet, "an et­was festhalten", "sich an etwas klammern", "unterstützen", "sie aufrecht zu halten". Galater 6,1 besagt: "Brüder, wenn auch ein Mensch von einer Übertretung übereilt würde, so …", was?, "… helft ihr, die ihr geistlich seid, einem solchem im Geist der Sanftmut wieder zurecht." Und dann lesen wir: "Einer trage des anderen Last", das ist der zweite Schritt. Stützt ihn … haltet ihn aufrecht … haltet ihn aufrecht, unter­stützt ihn. Wie tut man das? Auch hier erfordert das wieder Nähe. Ihr geht auf diesen Menschen zu. So wächst die Gemeinde, wenn die Schafe sich umeinander küm­mern, wenn ihnen das Wohlergehen der anderen Schafe wichtig genug ist, um zu den Abtrünnigen zu gehen und sie zu ermahnen, um zu den Besorgten zu gehen und sie zu ermutigen, um zu den Schwachen zu gehen und sie zu stützen. Das erfordert Engagement.

Mir fällt das Beispiel eines jungen Mannes ein, der gegen seine Homosexualität an­kämpfte und mich aufsuchte. Er hatte sich bekehrt und trug fürchterliche Kämpfe ge­gen seine jahrelang praktizierte Homosexualität aus. Er konnte sich davon nicht lö­sen und stellte fest, dass er anfällig für gewisse homosexuelle Praktiken war. Und er kam zu mir voller Verzweiflung, niedergeschmettert und in Tränen aufgelöst. Er sagte: "Ich kann ... ich kann es einfach nicht … ich kann es einfach nicht überwinden … ich komme nicht darüber hinweg." Ich erwiderte: "Nun, ich möchte dir helfen. Ich habe allerdings nicht genügend Zeit, um jeden Tag bei dir zu sein und auf dich auf­zupassen. Ich sage dir aber, was wir tun werden." Ich gab ihm einen kleinen Notiz­block und sagte: "Ich möchte, dass du jeden Wochentag auf eine Seite schreibst und dann möchte ich, dass du am Ende eines jeden Tages alle homosexuellen Handlun­gen aufschreibst, die du an dem Tag begangen hast … ob du allein warst oder mit jemandem zusammen, ob du einfach nur etwas gelesen hast oder egal, was du ge­tan hast; alles, was deine homosexuellen Gefühle erregt hat, alles, was du als Befle­ckung empfandest. Ich möchte, dass du diese Dinge im Detail aufschreibst. Und dann, am Ende der Woche, möchte ich, dass du das vorbeibringst, damit ich das al­les lesen kann."

Nun, sieben Tage später kam er, ging durch die Tür und weinte nicht, er lächelte stattdessen. Und er sagte … ich begrüßte ihn und sagte: "Hast du deinen kleinen Notizblock?"

Er antwortete: "Ja". Aber er sagte: "Es steht sehr wenig drauf. Nur einige wenige Dinge in meinen Gedanken, als ich mit der Versuchung gekämpft habe, aber ich habe nie irgendetwas ausgeführt."

Und ich fragte: "Wirklich? Was hat diese Veränderung bewirkt?"

Er erwiderte: "Denkst du, ich wollte diesen Notizblock hierherbringen, damit du die Einträge darauf lesen kannst?"

Nun, das war eine einfache Methode für mich, ihn zu stützen - indem ich ihn einfach rechenschaftspflichtig gemacht habe. Ihr müsst einen solchen Menschen stützen. Seht ihr, das ist das Wachstum der Gemeinde. Vergesst all das andere Zeug, wir werden eine Gemeinde heranziehen und entwickeln und so tut man das.

Dann gibt es noch Gruppe vier, die "Ermüdenden". Paulus sagt: "Seid langmütig ge­gen jedermann!" Nun, dazu müssten wir fragen, was "jedermann" bedeutet. Das "je­der" in "jedermann" muss sich auf Menschen beziehen, mit denen wir sonst schnell ungeduldig würden. Seid langmütig gegen jedermann, seid geduldig mit allen Men­schen, die eure Geduld auf die Probe stellen. Es ist leicht, frustriert zu werden, es ist leicht, ärgerlich zu werden, enttäuscht zu werden, entmutigt zu werden, sich von manchen Menschen auf die Palme bringen zu lassen. Ihr gebt so viel, ihr gebt so viel, ihr gebt so viel, ihr gebt so viel … und bekommt so wenig zurück. Das ist mir schon passiert, und euch auch, wenn ihr Leute in die Jüngerschaft genommen habt … wenn ihr genügend Leute für lange genug in die Jüngerschaft genommen habt, wisst ihr, was es bedeutet, große Enttäuschungen zu erleben … große Enttäuschun­gen. Und die Gemeinde steckt voller Leute, die dort sitzen und unterwiesen werden und geschult werden und in die Jüngerschaft genommen werden und ermahnt wer­den und gestärkt werden, sie werden inspiriert, sie werden motiviert und sie werden ermutigt. Und ihr Wachstum ist kaum wahrnehmbar. Ihre Entwicklung scheint nie normal zu verlaufen. Alles lenkt sie ab. Alles bremst sie in ihrem Rennen. Sie haben Schwierigkeiten, zu fokussieren. Sie sind undiszipliniert in geistlichen Angelegen­heiten und undiszipliniert in den Mitteln der Gnade. Sie können uns schlicht und ein­fach das Herz brechen.

Es gibt viele Pastoren, die die Abtrünnigen überlebt haben, die sogar die Besorgten überlebt haben, die die Schwachen überlebt haben, die aber auf dem Altar derjeni­gen geopfert wurden, die uns zur Verzweiflung bringen. Sie sind letzten Endes unter den ermüdenden Menschen zusammengebrochen. Und schließlich sagen sie zu sich selbst: "Ich widme mein ganzes Leben dieser Sache und je schneller ich voran­schreite, desto weiter komme ich. Ich kann sie nicht in Bewegung versetzen. Sie be­wegen sich einfach nicht von der Stelle. Sie sind geschult, tun aber nicht das, worin wir sie geschult haben. Sie wurden unterwiesen, aber leben nicht so, wie wir es ihnen beigebracht haben." Das ist sehr, sehr schwierig.

Ihr könnt es in der Stimme von Jesus hören, als er mit gewisser Verzweiflung, aber ohne zu sündigen, sagt: "…Oh ihr Kleingläubigen", ich meine, wann werdet ihr Dummköpfe das verstehen?

Und was sagt Paulus darüber, wie wir mit diesen Menschen umgehen sollen? Ge­duldig sein. Ihr fragt: "Wie geduldig?" Geduldiger als ihr es je zuvor gewesen seid. Ihr fragt: "Wie geduldig?" So geduldig, wie Gott mit euch ist. Oh, so geduldig? Hmmm. Das erfordert viel Geduld.

Wenn wir die Zeit hätten, könnten wir in das Alte Testament gehen und die Geduld Gottes studieren. Lest einfach selbst nach in 2. Mose 34,6 , Jesaiah 63, 7-9 und an vielen anderen Stellen. Aber ihr wisst auch ohne einen Bibelvers, wie geduldig Gott mit euch ist, nicht wahr? So geduldig sollt ihr mit anderen Menschen sein.

Petrus sagte: "Herr, wie geduldig? Siebenmal? Der Herr antwortete: Nein, siebenmal siebzig." So geduldig? Sie machen immer wieder das Gleiche... So geduldig … so geduldig.

Geht auf diese Menschen zu, die euch zur Verzweiflung bringen und seid geduldig … seid geduldig. Die Abtrünnigen müssen ermahnt werden, die Besorgten müssen er­mutigt werden, die Schwachen brauchen Unterstützung und die Ermüdenden brau­chen Geduld. Seht ihr, hier steht, dass wir Mitgefühl füreinander haben sollen, einan­der lieben und füreinander sorgen sollen. So wächst eine Gemeinde. So säubert sie sich.

Und schließlich die schlimmsten von allen, die Boshaften. Was machen wir mit de­nen? Nun, lasst uns zuerst zu Vers 15 gehen, wo wir ihnen begegnen. Sie hatten einen ganzen Vers für sich. "Seht darauf, daß niemand Böses mit Bösem vergilt." Hier wird natürlich impliziert, dass Gott Rache und Vergeltung verbietet und es wird angenommen, dass jemand euch etwas angetan hat … jemand hat euch etwas Bö­ses angetan … kakos, Niederträchtigkeit, Fiesheit, Boshaftigkeit. Das ist meiner Mei­nung nach die schwierigste Situation, mit der wir als Christen konfrontiert werden, der schwerwiegendste Missbrauch, die schmerzvollste Behandlung ist Boshaftigkeit oder Niederträchtigkeit, nicht von der Welt, sondern von unseren Brüdern und Schwes­tern. Das ist der tiefste Schmerz. Und unser christlicher Glaube muss auf dieser Ebene standhalten, er muss es.

Deshalb sagt Paulus: "Seht, hier sind Menschen in der Gemeinde, die euch verletzen werden, die euch Böses antun werden. Sie werden euch direkt mit niederträchtigen Worten schaden, die euch direkt angreifen. Sie werden euch indirekt durch Klatsch und Verleumdung schaden und indem sie anderen Menschen Böses über euch er­zählen. Manchmal schaden sie euch direkt, indem sie euch aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, indem sie euch aus ihrem gesellschaftlichen Kreis ausgrenzen, indem sie euch aus ihrem Dienst ausschließen, weil sie eifersüchtig, neidisch, voller Hass, Bitterkeit und Ärger sind. Vielleicht schaden sie euch direkt, indem sie in einer sexu­ellen Sünde eure Tugend stehlen, eure Ehe zerstören, euch etwas Kostbares neh­men oder eines eurer Kinder in Richtung Boshaftigkeit beeinflussen. Sie werden euch indirekt schaden, indem sie euch zur Sünde verleiten."

Glaubt mir, es gibt Menschen in der Gemeinde, die anderen Menschen gegenüber boshaft oder niederträchtig sind. Das ist böswilliger Schaden und er geschieht in der Gemeinde … Klatsch, Verleumdung, sexuelle Sünde. Übrigens, bevor ihr das tut, schaut euch Matthäus 18 sehr genau an, denn dort sagt Jesus: "Es wäre besser für euch, mit einem Mühlstein am Hals in die Tiefe des Meeres versenkt zu werden, als einem anderen Gläubigen Schaden zuzufügen." Es wäre besser, von einem Mühl­stein versenkt zu werden, als einem der Kleinen zu schaden, die an mich glauben. Dabei geht es nicht um ein Baby, sondern um einen Gläubigen. Er sagt sogar: "Wenn deine Hand den Schaden verursacht, schneide sie ab. Wenn dein Fuß den Schaden verursacht, schneide ihn ab. Wenn dein Auge den Schaden verursacht, reiße es heraus. Wehe demjenigen, der einem von diesen Kleinen, die an mich glau­ben, Anstoß [zur Sünde] gibt."

Sie sind mir so teuer, dass meine Engel immer das Angesicht des Vaters anschauen, der auf seine Kleinen blickt, und wenn das Angesicht des Vaters Sorgenfalten auf­weist, eilen die Engel den Kleinen zur Hilfe. Wenn ihr also Gottes Kinder hereinlegt, legt ihr Menschen herein, die Gott teuer sind.

Aber nichtsdestotrotz werden Christen gedankenlos gegen andere Christen sündi­gen. Was sollen wir in solchen Fällen machen? Wie behandeln wir die Bösen? Er sagt: "Seht darauf, daß niemand Böses mit Bösem vergilt." Ihr rächt euch nicht. Ihr rächt euch nicht. Das ist ein Gebot für die gesamte Gemeinde, Imperativ Plural. Es gibt nirgendwo in der Gemeinde Platz für Vergeltung. Es gibt nirgendwo Platz für persönliche Rache. Der Einzige, der ein Recht auf Vergeltung hat, ist wer? Gott.

Hört auf Römer, Kapitel 12, von dem ich vorhin schon erwähnt hatte, dass es diesem Text sehr ähnelt. In Römer 12 sagt Paulus ausdrücklich in Vers 19: "Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn [Gottes]." Nehmt nicht den Platz Gottes ein und übt selbst Rache, sondern lasst Raum für den Zorn Gottes. "Denn es steht geschrieben:", und hier zitiert er aus dem Alten Testament, "Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr." Mein ist die Rache, ich will vergelten. Ich küm­mere mich darum, nicht ihr.

Andererseits: "Wenn nun dein Feind Hunger hat, so gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, dann gib ihm zu trinken! Wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen [der Schuld] auf sein Haupt sammeln. Laß dich nicht vom Bösen überwinden [das er dir antut], sondern überwinde das Böse durch das Gute [das du ihm tust]." Seht ihr das? Jetzt könnt ihr wieder zu 1 Thessalonicher zurückgehen.

Der Einzige, der ein Recht auf Vergeltung hat, ist Gott. Ihr sagt: "Und wie steht es mit 'Auge um Auge, Zahn um Zahn, Leben für Leben'?" Das war eine Vollmacht der Re­gierung; die Regierung hatte das Recht, Kriminelle nach diesem Grundsatz zu be­strafen. Die Regierung hatte das Recht, ein Leben für ein Leben einzufordern, ein Auge für ein Auge und einen Zahn für einen Zahn. Das war nie eine Anweisung für persönliche Rache. Jesus wollte, dass seine Jünger das verstehen und dass die Ju­den das hören, als er in seiner Bergpredigt sagte: "Ja, ihr denkt, ihr sollt eure Feinde hassen, so habt ihr das Gesetz Gottes pervertiert. Ich bin hier, um euch zu sagen, dass ihr euren Feind lieben sollt und dass ihr denen, die euch Böses tun, Gutes tun sollt."

Wie behandeln wir also jene, die uns Böses tun? Wir streben immer, immer, immer nach dem und verfolgen eifrig und begierig das, was gut, was schön, was ehrbar und was vortrefflich ist. Mit anderen Worten sagt ihr euch: "Nun, trotz dem, was sie mir angetan haben, werde ich alles tun, was mir möglich ist, um ihnen Gutes zu tun, um zu tun, was ehrbar und vortrefflich ist. In einem Akt der Liebe werde ich ihrer Feind­lichkeit mit Güte begegnen. Aber nicht nur ihnen gegenüber, sondern jedermann … jedermann, jedermann … besonders den Hausgenossen des Glaubens", sagt Paulus an anderer Stelle - jedermann.

Eine wachsende Herde … eine wachsende Herde zeichnet sich durch Entwicklung im Glauben, in Liebe, in Reinheit bis zum Maß der vollen Größe des Christus aus. Das ist eine wachsende Gemeinde. Das Wachstum wird durch die Abtrünnigen und die Be­sorgten und die Schwachen und die Ermüdenden und die Boshaften gehemmt. Und wenn die Gemeinde wachsen soll, wird das nicht geschehen, weil irgendjemand eine Strategie entwickelt, um das Problem zu umgehen. Sie wird wachsen, weil die Hirten und die Schafe eine enge Beziehung aufbauen und zusammenkommen, um die Ab­trünnigen zu ermahnen, die Besorgten zu ermutigen, die Schwachen zu stützen, langmütig gegen die Ermüdenden zu sein und den Boshaften mit liebevoller Güte zu begegnen. Und wenn eine Gemeinde solch eine Gestalt annimmt, wird sie wachsen und effektiv werden.

Wir müssen uns dafür einsetzen, das zu sein, was die Gemeinde wirklich ist. Und genau so sieht das aus.

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