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Wir befinden uns mitten in einer Betrachtung des Briefes von Paulus an Titus. Titus, ein jüngerer Mann als Paulus, war die Aufgabe übertragen worden, auf der Insel Kreta zu dienen. Es wurden bereits Gemeinden dort gegründet, bei denen es jedoch in gewissen Bereichen noch große Mängel gibt. Sie brauchen geistliche Leiterschaft. Sie brauchen geistliche Reife unter den Gemeindemitgliedern. Und so wurde Titus damit beauftragt, mit diesem Ziel vor Augen zu arbeiten, wie wir in Kapitel 1, Vers 5, lesen: „… damit du das, was noch mangelt, in Ordnung bringst und in jeder Stadt Älteste einsetzt.“

Um Titus zu bestärken und ihn in seiner Aufgabe zu ermutigen, schreibt der Apostel Paulus ihm diesen Brief. Und dieser Brief ist nicht nur an Titus gerichtet, sondern auch an die Gemeinden, damit sie verstehen, was Titus tut und warum er es tut. Wenn ihr hier bei uns wart, werdet ihr euch erinnern, dass Kapitel 1 sich mit der Leitung der Gemeinde befasst. Selbstverständlich muss die Gemeinde in Bezug auf ihre Leiter in Ordnung gebracht werden. Es werden einige sehr sorgfältige Details angeführt in Bezug auf die Art von Männern und die Pflichten der Männer, die Pastoren und Älteste sein sollen.

Beim Wechsel zu Kapitel 2 verschiebt sich der Schwerpunkt von den Pastoren auf die Menschen, von den Ältesten auf die breite Masse, von der Leiterschaft auf die Laien. Und in Kapitel 2 geht es um den Charakter einer gesunden Gemeinde … den Charakter einer gesunden Gemeinde. Wir werden hier sehr spezifische, sehr unverblümte, sehr direkte Anweisungen für jeden Bereich der Gemeinde finden, damit die Gemeinde in sich gesund sein möge. Es handelt sich hier also um einen sehr praktischen Abschnitt aus der Schrift.

Und ihr wisst meiner Meinung nach auch, dass dem Herrn die Gesundheit seines Leibes, der Gemeinde, am Herzen liegt. Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen sich fanatisch um ihren physischen Leib sorgen, doch wir müssen verstehen, dass der Herr viel mehr um seinen geistlichen Leib besorgt ist. Und das ist es, was sich wirklich hinter diesem Kapitel verbirgt. Es ist unserem Herrn ein großes Anliegen, dass die Gemeinde so sein möge, wie er das möchte. Er ist besorgt um die geistliche Gesundheit der Gemeinde.

Ein Begriff, der sich auf dieses Thema bezieht, ist die Verwendung des Wortes „gesund“. Das griechische Wort für „gesund“ ist im Prinzip der Ursprung für unser Wort „Hygiene“ und bedeutet „gesund“. Es wird in den Pastoralbriefen, insbesondere 1. und 2. Timotheus und Titus, neunmal verwendet. Und von diesen neun Verwendungen des Wortes „gesund“ erscheint es fünfmal in Titus. Fünfmal richtet Paulus die Aufmerksamkeit von Titus und uns auf die Notwendigkeit geistlicher Gesundheit. Etwas, das in den Pastoralbriefen und in Titus sehr deutlich wird, ist, dass gesunde Lehre und ein gesundes Leben unserem Herrn ein Anliegen sind. Und sie sind miteinander verknüpft.

In Kapitel 1, Vers 9 spricht er zum Beispiel über gesunde Lehre und dann in Vers 13 über die praktische Umsetzung durch gesunden Glauben. In Kapitel 2, Vers 1 spricht er wieder über gesunde Lehre und die praktische Umsetzung durch gesunden Glauben. In Kapitel 2, Vers 7 spricht er über unverfälschte Lehre und der daraus folgenden gesunden, untadeligen Rede in Vers 8. Das Thema in Titus sowie 1. und 2. Timotheus ist also die Unterweisung in gesunder Lehre und die Aufforderung nach einem konsequenten soliden Leben und gesunder Lehre, die eine gesunde Lebensweise hervorbringt. Das ist von zentraler Bedeutung.

Nun, all das steht vor dem Hintergrund von anfechtbarer Lehre, die zu einer anfechtbaren Lebensweise führt, oder zu ungesunder Lehre, die ein ungesundes Christentum hervorbringt. In 1. und 2. Timotheus und hier in Titus gibt es immer wieder die Beschäftigung mit Irrlehrern. Ihr erinnert euch sicherlich, dass Irrlehrer in Kapitel 1, Vers 10, als „widerspenstige Männer“, „leere Schwätzer“ und „Verführer“ bezeichnet werden. In Vers 11 lesen wir, dass sie ganze Familien durcheinanderbringen und ungehörige Dinge lehren. Wir stellen fest, dass sie sich jüdischen Mythen zuwenden, Geboten von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden. Und in Vers 16 lesen wir, dass sie vorgeben, Gott zu kennen, ihn aber mit den Werken verleugnen, dass sie verabscheuungswürdig und ungehorsam und zu jedem guten Werk untüchtig seien. Hier seht ihr also ein Beispiel für verdorbene Lehre, die zu einer verdorbenen Lebensweise führt.

In Kapitel 3, Vers 9 werden wir daran erinnert, törichte Streitfragen und Geschlechtsregister und Zwistigkeiten und Auseinandersetzungen über Gesetze zu meiden, weil sie unnütz und nichtig sind. Sie sind ungesund. Wenn jemand solche Sachen lehrt, weise ihn deshalb nach ein- und zweimaliger Zurechtweisung ab, da du weisst, dass ein solcher verkehrt ist und sündigt und sich selbst verurteilt hat. Es gibt anscheinend immer die vorweggenommene Präsenz von Irrtümern und der daraus resultierenden ungesunden Lebensweise. Ich sage also noch einmal, die Pastoralbriefe, und insbesondere Titus, machen sehr deutlich, dass … es Gott ein Anliegen ist, dass seine Gemeinde gesunde Lehre erhalte und zur gesunden Anwendung dieser Lehre, also zu einer gesunden Lebensweise, aufgefordert werde. Wenn eine Gemeinde geistlich gesund sein soll, wenn sie solide und ganzheitlich sein soll, wenn sie stark und mächtig sein und es ihr wohlergehen soll, benötigt sie dazu gesunde Worte, gesunde Lehre, und sie muss zu einem soliden, gesunden geistlichen Leben aufgefordert werden.

Wenn ihr zu irgendeinem Zeitpunkt gemeinsam mit uns die Bibel studiert habt, wisst ihr, dass dieses Thema in der Heiligen Schrift immer wieder auftritt. Dem Apostel Paulus, ebenso wie den restlichen Aposteln, die das Neue Testament schrieben, lagen gesunde Lehre und ein heiliges Leben am Herzen. In diesem praxisnahen Kapitel, und ich meine wirklich praxisnahen Kapitel, werden wir uns mit den Details eines gesunden christlichen Lebens befassen. Wir werden eine gottesfürchtige Gemeinde betrachten und wie gottesfürchtige Gemeinden fungieren. Wir werden über ältere Männer und ältere Frauen, jüngere Frauen, jüngere Männer und jene, die als Angestellte arbeiten und hier als „Sklaven“ bezeichnet werden, sprechen und darüber, welche Verhaltensregeln Gott jedem von uns in unserer eigenen Kategorie gibt. Der Heilige Geist erteilt in diesem Kapitel eine Reihe von Anordnungen, verbindliche Gebote, die jede Gemeinde einhalten muss, um geistlich gesund zu sein. Und ich könnte hier gleich anmerken, dass einige davon sehr unbeliebt sein werden, weil sie modernen Vorstellungen widersprechen … aber sie sind das Wort Gottes. Und es ist die Aufgabe von Titus und von mir und jedem anderen geistlichen Leiter, die Gemeinde zur Rechenschaft zu ziehen für eine gesunde Lebensweise im Angesicht von gesunder Lehre.

Dieses Kapitel ist sehr direkt, sehr klar und sehr stark. Das Verständnis der einleitenden und abschließenden Verse des Kapitels ist sehr wichtig für uns, denn in den einleitenden und abschließenden Versen verlangt Gott, dass diejenigen, die in seiner Gemeinde sind, diesen Modellen folgen und diese Gebote einhalten. Lasst uns bei Vers 1 beginnen. „Du aber rede, was der gesunden Lehre entspricht.“ Im Griechischen steht hier buchstäblich „aber du“. Das steht im Kontrast zu denjenigen, die gerade in Vers 16 beschrieben worden waren - jene widerspenstigen und leeren Verführer, jene Irrlehrer, die verabscheuungswürdig, ungehorsam und zu jedem guten Werk untüchtig sind. Warum? Weil sie Dinge lehren, die sie nicht lehren sollten. Sie lehren irreführende Lügen, sie sind verstrickt in Mythen und menschlichen Geboten und sie wenden sich von der Wahrheit ab. Im Gegensatz dazu steht: „Du aber, Titus, im Gegensatz zu all den ungesunden, falschen Unterweisungen, die von diesen Irrlehrern kommen, rede, was der gesunden Lehre entspricht. Du sollst der Gesundheit der Gemeinde verpflichtet sein.“

Es gibt viele, die Irrlehren unterrichten und die Gemeinde als Folge davon mit Schwäche und Krankheit plagen. Die Seuche der Sünde ist das Ergebnis ihres nutzlosen Geschwätzes. In Vers 16 lesen wir, sie sind zu jedem guten Werk untüchtig, sie bringen der Gemeinde keinen Nutzen, sie sind adokimos, wie es im Griechischen heißt - sie wurden getestet und für nutzlos befunden. Das Wort adokimos wurde im Bau verwendet. Wenn ein Stein zur Verwendung in einem Gebäude nicht geeignet war, wenn er irgendeinen gravierenden Fehler aufwies, kratzte man ein „A“ darauf, ein Alpha für adokimos, und legte ihn beiseite, damit niemand ihn wieder aufnehmen und verwenden würde. Hier handelt es sich um Menschen, die nutzlos sind. Du andererseits, Titus, musst nützlich und für die Gemeinde wertvoll sein, weil du über die Dinge redest, die sich für die gesunde Lehre geziemen.

Jeder Pastor, jeder Gemeindeleiter, ist gewiss zu dieser Verantwortung berufen. Ich möchte jetzt absolut klarstellen, was er hier sagt. Er sagt nicht, verkünde gesunde Lehre. Das wurde im Prinzip schon in Kapitel 1, Vers 9, abgedeckt, wo die Leiter der Gemeinde angewiesen werden, sich an das zuverlässige Wort zu halten und mit der gesunden Lehre zu ermahnen. Was er jetzt hier sagt, ist: Du musst über die Dinge sprechen, die passenderweise mit gesunder Lehre assoziiert werden sollen, das heißt die Dinge, die sich auf die Fragen des täglichen Lebens auswirken. Lehre die praktischen Anforderungen für das alltägliche Leben, die zur wahren Lehre passen. Man kann die Köpfe der Menschen nicht einfach mit Theologie vollstopfen. Du musst wirklich nützlich sein, indem du die erforderlichen Verhaltensweisen lehrst, die der gesunden Lehre entsprechen. Gesunde Lehre, ja. Und dann Lehre über gesundes Leben. Du kannst nicht einfach lehren, ohne die Anwendung in gewissem Maße zu erzwingen.

Die Aussage in Vers 1 enthält eine Reihe von Schlüsselbegriffen, die uns vielleicht helfen könnten. Da ist das Wort „reden“, vom griechischen Verb laleo, das einfach nur „sprechen“ bedeutet. Es ist nicht das Wort kerusso, zu predigen, und es ist nicht das Wort didasko, zu unterweisen, es bedeutet einfach „zu sprechen“. Und es steht im Präsens, rede einfach immer weiter über die Dinge, die geeignet sind, um mit gesunder Lehre assoziiert zu werden, rede ständig über die Art von Verhalten, die zur Wahrheit passt. Und er sagt zu ihm, bleibe bei der Sache, gib dich nicht dem Gefühl des Widerstandes hin und gib einfach auf. Lass dich nicht einschüchtern, lasse nicht nach, weiche nicht ab - egal, welchen Widerstand du spüren magst -, wie er Timotheus im vorangegangenen Kapitel, 2. Timotheus 4, gesagt hatte: „Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben.“ Aber du fahre fort, zu verkündigen, zu überführen, zu ermahnen und zu tadeln und tue es geduldig und mit sorgfältiger Unterweisung. Natürlich wird es Widerstand gegen diese Aufforderungen zu einem heiligen Leben geben, aber du darfst nicht zweideutig reden. Rede weiterhin über diese Dinge.

Und der Gedanke hier ist, wie ich sagte, nicht so sehr das Predigen und Lehren in der formellen Rolle als vielmehr in normalen Alltagsgesprächen. Jetzt reden wir von seelsorgerischer Arbeit. Gewiss steckt da ein Element des Predigens und der Lehre drin, aber es kommt von der Kanzel herunter. Hilf Menschen, die Wahrheit von Angesicht zu Angesicht zu erkennen; hilf ihnen, diese in ihrem Leben umzusetzen. Und was du ihnen erzählst, sind die Dinge, die passend sind. Hier wird das Wort prepo verwendet. Es bedeutet im Prinzip „angemessen, gehörig, passend“, „schicklich“ oder „attraktiv“. Ein gutes altes Wort ist „ziemend“. Du sagst ihnen die Dinge, die sie tun müssen, die zu der Lehre passen, an die sie glauben. Das verlangt nach einem gewissen Verhalten, nach Taten. Es verlangt nach einem Leben, das in vollständiger Übereinstimmung mit der Wahrheit ist. Und jeder Student der Bibel weiß selbstverständlich, dass man niemals Lehre von Pflichten trennt. Wenn Paulus in Römer Kapitel 12 sagt: „Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, daß ihr …“, und dann ausführlich über ein lebendiges Opfer redet und über mehrere Kapitel über die Pflichten eines Christen, so baut er all das in den ersten elf Kapiteln über biblische Lehre auf … deshalb, weil die Barmherzigkeit Gottes wahr ist, weil diese Barmherzigkeit, die Gott euch in der Errettung erwiesen hat, wahr ist, sollt ihr so leben. Als Paulus an die Epheser schreibt, sagt er nach drei Kapiteln über die Lehre einfach: „So ermahne ich euch nun, […], daß ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid.“ Das ist die Berufung, hier ist die Lebensweise, die ihr führen sollt. In Kolosser Kapitel 3, nach zwei Kapiteln über die Lehre, sagt er: „Wenn ihr nun mit Christus auferweckt worden seid, so sucht das, was droben ist.“ So sollt ihr leben. In Philipper sagt er, nachdem er sich drei Kapitel lang mit Fragen der Lehre befasst hat: „Deshalb flehe ich euch an, auf diese Weise zu leben“ und dann folgt in Kapitel 4 eine Liste mit erforderlichen Verhaltensweisen. Das ist grundlegend. Das ist absolut kritisch. Unser Herr will Gemeinden, die seine Wahrheit kennen und sie ausleben. Welchen Wert hat die Wahrheit sonst, wenn sie nicht ausgelebt wird? Er will eine keusche Jungfrau, er will eine reine Braut, er will eine heilige Gemeinde. In 1. Petrus 1,16 wird ganz deutlich, wie heilig: „Seid heilig, denn ich bin heilig." Seid auch heilig in eurem ganzen Verhalten, seid wie der Heilige, der euch berufen hat. Ich will, dass ihr so heilig seid wie ich.

Eine heilige Lebensweise ziemt sich also. Eine heilige Lebensweise ist angebracht. Eine heilige Lebensweise ist gebührend. Eine heilige Lebensweise ist untrennbar mit gesunder Lehre verbunden. Darum geht es. Als diejenigen, die die Gemeinde leiten, sind wir also dazu berufen, euch in gesunder Lehre zu unterweisen und euch zu einer gesunden Lebensweise aufzufordern. Verdorbenes Fleisch darf in unserem Land nicht verkauft werden. Deshalb gibt es Regierungsbehörden, die Fleisch inspizieren und genehmigen, denn verdorbenes Fleisch kann uns krankmachen. Es kann sogar tödlich sein. Und das gilt auch für verdorbene Lehre. Verdorbene Lehre kann Menschen krankmachen und ist tödlich. Aber andererseits kann auch gutes Fleisch, das in falschen Mengen oder nicht im richtigen Gleichgewicht oder im Übermaß gegessen wird, auch zu Krankheiten führen. Selbst von gesunden Dingen können wir nur profitieren, wenn sie in einen gesunden Lebenswandel eingebunden sind. Und so ist es auch mit der gesunden Lehre. Gesunder, solider Lehre muss die Aufforderung folgen, ein gesundes Leben zu führen.

In den letzten Tagen hatte ich die Gelegenheit, Gemeinschaft mit Jacob (?) Dukonchinko (?) zu haben, dem geistlichen Patriarchen der Gemeinde in der GUS. Insbesondere steht er der Gemeinde in der Ukraine vor, ca. 1500 Gemeinden. Als wir uns am Freitag in meinem Büro trafen, sagte ich zu ihm: „In den 70 Jahren der kommunistischen Herrschaft in der Sowjetunion, hat es da Gemeinden gegeben, die in Irrlehren, Irrtümer verwickelt waren?“ Und er sagte Ja. Er sagte: „Sie waren eine Weile mit uns assoziiert und dann kam es zur Teilung.“ Ich glaube, er sagte, 350 Gemeinden hätten sich ausgegliedert. Ich erwiderte: „Wie viele Gemeinden gibt es jetzt, die in irgendeine Irrlehre verstrickt sind?“ Er sagte ca. 500. Ich antwortete: „Wie begann das alles?“ Er sagte: „Nun, es gab einen Mann ... ihr wollt das nicht hören …, der in den 1920ern aus Amerika kam und er begann, Irrlehren zu unterrichten und wir versuchten in diesen ersten Jahren, uns der Sache anzunehmen und gaben die Bemühungen nicht auf, aber schließlich kam es zur Trennung und jetzt gibt es ca. 500 Gemeinden.“

Ihr versteht sicherlich, dass Irrtümer eine ansteckende Krankheit sind. Es ist sehr hart, sie auszumerzen. Manchmal denkt man, man habe es mit einem geistlichen AIDS-Virus zu tun … man kann einfach nichts finden, um es in den Griff zu bekommen. Gesunde Lehre hat deshalb die höchste Priorität. Aber ihr muss die Aufforderung nach einer soliden Lebensweise folgen. Und das steht in Vers 1. Du musst ständig, in jedem Gespräch und zu jeder Zeit, deine Leute zu der Art von heiligem Leben auffordern, das sich für die Wahrheit geziemt. Und die Implikationen dieses Verses sind, dass Lehrer der Wahrheit, die ihre Leute zu einer heiligen Lebensweise auffordern, offensiv und unnachgiebig sein müssen. Ich meine, Irrlehrer sind das ganz gewiss. Und sie müssen einen gewissen biblischen Dogmatismus bewahren, ihre Gebote müssen von einer gewissen starken, fordernden Grundhaltung begleitet werden.

Und so wirft Vers 1 ein sehr starkes Licht auf die Anweisung, die in diesem zweiten Kapitel kommen wird. Sie ist verbindlich für uns. Seht euch dann einmal Vers 15 an und wie er das Kapitel abschließt. Das ist die schließende Klammer. Er sagt: „Dieses“, das sind die Dinge, die er gerade gesagt hat, „sollst du lehren und mit allem Nachdruck ermahnen und zurechtweisen. Niemand soll dich geringschätzen.“ In Vers 1 sagte er: „Rede von diesen Dingen“ und hier in Vers 15 verwendet er dasselbe griechische Verb wieder. „Dieses sollst du reden (lehren).“ Er erinnert ihn noch einmal: Sag es, auch wenn es nicht gerne gehört und vielleicht nicht von allen akzeptiert wird. Es mag einige Diskussionen darüber geben. Es mag einige Leute geben, die es vergessen. Es mag ihnen nicht immer so präsent sein, wie es das sein sollte, deshalb rede beständig und unnachgiebig immer wieder darüber. Wie die große Wahrheit in Kapitel 6 von 5. Mose. „Du sollst davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“ Diese Wahrheit ist allzeit auf euren Lippen. Und nicht nur in diesem allgemeinen Sinne, sondern er sagt dann: „und ermahne.“ Das ist etwas Positives. Nähert euch Menschen an, drängt sie, ermutigt sie, treibt sie an, ermahnt sie auf positive Weise. Auf geht's, das müsst ihr tun. Ihr müsst in diesem Bereich mitgehen. Ihr müsst dieses Gebot befolgen. Das ist der Maßstab. So müsst ihr leben.

Und dann gibt es eine negative Seite. Er sagt, wenn sie es nicht tun, weise sie zurecht. Das ist der negative Ansatz. Weise sie zurecht. Das Wort beinhaltet den Gedanken, jemanden von Angesicht zu Angesicht zu konfrontieren, um ihn seiner Sünde zu überführen. Er sagt zu Titus und zu jedem anderen geistlichen Leiter, du hast also eine Verantwortung und die besteht darin, in eurer gesamten Konversation - sei sie von der Kanzel oder unten, zwischen den Menschen, sei sie in einem öffentlichen Forum oder in Privatgesprächen, sei sie in der Gemeinde oder im Heim -, stets über diese Maßstäbe des heiligen Lebens zu sprechen, die die Partner der gesunden Lehre sind, und ihr müsst ständig darüber reden und euch Menschen annähern, um sie zu ermutigen, gehorsam zu sein. Und wenn sie das nicht tun, musst du sie zurechtweisen. Und er sagt in Vers 15, am Ende des ersten Satzes: „… [tue es] mit allem Nachdruck.“ Und was ist dieser Nachdruck oder diese Autorität? Ist es die Autorität deines Amtes? Nein. Ist es die Autorität deiner Assoziationen? Nein. Es ist die Autorität von Gottes Wort.

Es war nicht so, als hätte Titus diese Autorität einfach durch seine Beziehung zu Paulus erhalten. Titus erhielt diese Autorität, weil das Wort Gottes, durch Paulus, zu Titus kam. Übrigens, das Wort epitage, „Autorität“ oder „Nachdruck“, wird von Paulus im Neuen Testament immer im Sinne eines göttlichen Gebotes benutzt. Du kannst von diesen Dingen als göttlichen Geboten reden. Was ihr in Kapitel 2 hören werdet, ist eine Reihe von göttlichen Geboten. Dann fügt er hinzu: „Niemand soll dich geringschätzen.“ Und das sollen die Gemeinden ganz sicherlich hören. Ich rate euch, das, was Titus sagt, nicht geringzuschätzen. Die Schrift ist nicht ein Buch voller Vorschläge oder ein Buch voller Einblicke. Es ist ein Buch von Geboten. In Psalm 19,8 wird die Schrift als „das Gebot des Herrn“ bezeichnet. In Matthäus 7 und Markus 1 und Lukas 4 lesen wir, dass sie, als sie Jesus sprechen hörte, sagten, er spräche wie einer, der Vollmacht hat. In Matthäus 28,19-20 sagte er: „So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker und tauft sie […] und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit.“

Die kurze Warnung am Ende, „Niemand soll dich geringschätzen“, ist also in Wirklichkeit eine Warnung an jeden, der sich entscheiden könnte, das, was Titus mit der Autorität der Schrift gebietet, abzuleugnen oder sich ihm zu widersetzen. Er sagt: „Titus, mach keinen Rückzieher.“ Zu Timotheus hat er im Prinzip dasselbe gesagt: „Niemand verachte dich wegen deiner Jugend. Lass niemanden mit dir über das streiten, was du sagst, nur weil du jung bist. Sei weiterhin ein Vorbild und gebiete und lehre diese Dinge“, sagte er zu Timotheus. „Behaupte dich. Mache keinen Rückzieher.“

Das griechische Wort für „geringschätzen“ ist ein merkwürdiges Wort. Es ist eines dieser Komposita, das eine Präposition am Anfang enthält und dann das Verb phroneo, das im Prinzip „denken“ bedeutet und mit dem Gehirn zu tun hat. Periphroneo – „peri“ ist das Wort, das wir im Deutschen als veralteten mathematischen Begriff für Umfang, das Äußere von etwas, benutzen. Und das Wort „um etwas herum denken“ ist einfach das Wort, das hier für „geringschätzen“ verwendet wird. Es bedeutet buchstäblich, herumzudenken, dich zu umgehen, zu versuchen, um dich herum etwas wegzudiskutieren, zu versuchen, dir Ausreden zu geben, zu versuchen, sich zu rechtfertigen. Lass nicht zu, dass das jemand tut. Lass niemanden versuchen, diese Gebote zu umgehen. Einige dieser Gebote sind recht einfache Dinge. So sollen ältere Frauen zum Beispiel nicht verleumderisch sein, jüngere Frauen sollen häuslich, und jüngere Männer sollen besonnen sein. Es ist schwer für einen jungen Mann, besonnen zu sein; sie wollen leichtfertig sein. All diese Art von Geboten. Die Menschen werden sagen: „Na ja, dies ... und na ja, das; ach, du verstehst das nicht.“ Lass sie dich in Gedanken nicht umgehen. Lass sie keinen Ausweichkurs einschlagen, auf dem sie sich rechtfertigen oder etwas vernunftmäßig wegdiskutieren. Er hätte sie an die Worte von Jesus in jener tiefschürfenden Aussage in Lukas Kapitel 10, Vers 16 erinnern können, wo Jesus eine Aussage macht, die ich für sehr schlagkräftig halte. „Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verwirft, der verwirft mich; wer aber mich verwirft, der verwirft den, der mich gesandt hat.“ Was bedeutet das? Jesus sagt, wenn sie auf euch, meine Apostel, hören, dann hören sie auf mich. Wenn sie euch ablehnen, lehnen sie mich ab. Wenn sie mich ablehnen, lehnen sie den Vater ab, der mich gesandt hat.

Es geht um Folgendes: Wenn jemand für Gott spricht, wenn jemand Gottes Wahrheit spricht, Gottes Wort, und ihr es ablehnt … dann lehnt ihr Gott ab. Lass nicht zu, dass sie das tun. Unser Herr will also eine gesunde Gemeinde, eine Gemeinde, in der gesunde Lehre unterrichtet wird und zu gesundem geistlichen Verhalten aufgerufen wird. Und er gibt Titus und den anderen Pastoren und Leitern in der Gemeinde die Autorität, weiterhin zu sprechen und sogar zu ermahnen und zurechtzuweisen, falls nötig, und das im Einklang mit der Schrift zu tun und nicht gering geschätzt zu werden.

Er will eine reine Gemeinde. Er will eine keusche Jungfrau. Er will eine heilige, unbefleckte Braut.

Was also macht eine Gemeinde gesund? Heiliges Leben … die Frucht gesunder Lehre. Ich kann das nicht genug betonen, weil heutzutage zum Bau einer Gemeinde so viele Optionen angeboten werden. Was unser Herr will, hat nichts mit der Größe einer Gemeinde zu tun. Was er will, hat mit der Tugend einer Gemeinde, mit dem Charakter einer Gemeinde zu tun. Wie ich im Laufe der Jahre gesagt habe, besteht meine Aufgabe darin, mich auf die geistliche Tiefe der Gemeinde zu konzentriere. Den Umfang überlasse ich Gott. Die Größe ist mir nicht wichtig, wohl aber der Charakter. Und was eine gesunde Gemeinde ausmacht, ist nicht, wie viele Programme oder wie viel Geld sie hat oder wie groß sie ist. Was eine gesunde Gemeinde ausmacht, ist ihr heiliger Charakter. Und dennoch wird das im Bereich des Gemeindewachstums sehr, sehr selten überhaupt angedeutet. Es ist einfach so wichtig, zu verstehen, dass es die Qualität einer Gemeinde ist, nicht deren Größe, die unserem Herrn am Herzen liegt. Die Größe des Ganzen ist verbunden mit seinem eigenen, souveränen Plan. Und ich werde noch einen Schritt weiter gehen und sagen, dass die Größe der Gemeinde direkt mit der Tugend der Gemeinde zusammenhängt. Wir hören ständig, wenn wir die Gemeinde bauen wollen, müssen wir uns Techniken, Strategien, Marketingkenntnisse etc. etc. aneignen. Diese Dinge kümmern unseren Herrn nicht. Was ihm am Herzen liegt, ist der Charakter der Gemeinde, die Tugend, die Gottesfürchtigkeit.

Nun, bevor wir uns im Detail dem Textfluss des Kapitels zuwenden und den spezifischen Geboten, die darin enthalten sind, gibt es ein weiteres Schlüsselelement, das wir in diesem Kapitel würdigen müssen. Es vermittelt euch das Gefühl dieses Kapitel auf sehr eindrucksvolle Weise. Die Gebote und Verhaltensmaßstäbe, die hier aufgeführt werden, sind erforderlich. Und es stimmt, dass ihr und ich, wenn wir sie befolgen, gesegnet sein werden. Aber darauf wird in diesem Kapitel nie hingewiesen. Das wird einfach als selbstverständlich vorausgesetzt. Wir wissen das. Wir wissen, dass Gehorsam zu Segen führt. Wir haben das definitiv in dem Psalm gesehen, den wir heute früh gelesen haben, Psalm 18. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Das wird stillschweigend vorausgesetzt. Hier geht es nicht um die Auswirkungen unserer Heiligkeit auf uns selbst, sondern um die Auswirkungen unserer Heiligkeit auf andere. Darum geht es. Trotz allen positiven Begleiterscheinungen, die Tugendhaftigkeit mir bringt, ist das beherrschende Thema hier, was sie einem anderen Menschen einbringt. Gehorsamkeit gegenüber den Anforderungen in diesem Kapitel ist zwingend erforderlich, wie Paulus aufzeigt, nicht nur um ihrer selbst willen - das ist selbstverständlich, weil ihr dann den Segen und die Freude des christlichen Lebens erfahren könnt -, sondern aufgrund des starken Einflusses, den sie auf andere Menschen hat.

Das wird in diesem Kapitel in drei Finalsätzen beschrieben. Einer befindet sich in Vers 5, der zweite in Vers 8 und der dritte in Vers 10, und sie sind mächtig. Lasst uns Vers 5 betrachten. All diese Verhaltensfragen, siehe Ende von Vers 5, dienen dazu, damit das Wort Gottes nicht verlästert werde. Das ist es. Die erste beherrschende Angelegenheit hier ist die Ehre von Gottes Wort. In 1. Timotheus 5,14 werden jüngere Witwen angewiesen, zu heiraten, Kinder zu gebären und den Haushalt zu führen. Warum? „Um dem Widersacher keinen Anlaß zur Lästerung zu geben, denn etliche haben sich schon abgewandt, dem Satan nach.“ Mit anderen Worten, wie ihr lebt, wirkt sich darauf aus, wie andere Menschen das Christentum wahrnehmen und es macht das Christentum entweder attraktiv oder führt dazu, dass sie sich Satan zuwenden. Das Wort Gottes, sagt er, darf nicht entehrt werden. Das ist es, was heiliges Leben hervorbringt. Das hier am Ende von Vers 5 verwendete Wort ist eigentlich das Wort für „gelästert“, „verschmäht“, „abgelehnt“, „als Lüge behandelt“, „gering geschätzt“, „verspottet“, „geächtet“, „ignoriert“.

Mit anderen Worten, wie ihr lebt, hat direkten Einfluss darauf, was Menschen in Bezug auf das Wort Gottes empfinden. Erstaunlich. Eine christliche Ehefrau, die nicht das ist, was sie sein sollte, ein junger christlicher Mann, der nicht das ist, was er sein sollte, ein älterer christlicher Mann, der nicht das ist, was er sein sollte, eine ältere christliche Frau, die nicht das ist, was sie sein sollte, werden den Menschen Gründe geben, Gottes Wort zu lästern. Seht ihr, die Welt beurteilt uns nicht anhand unserer Theologie, sondern aufgrund unseres Verhaltens, nicht wahr? Und sie beurteilt die Gültigkeit der Schrift aufgrund unseres Verhaltens. Sie … sie beurteilen, ob die Schrift wirklich wahr und mächtig ist und Leben verändert, indem sie gucken, ob sie unser Leben verändert.

Ich erinnere mich daran, dass Sam Ericcson mir vor einigen Jahren erzählte, er hätte einen Anwalt eingeladen. Er arbeitete damals in einer Kanzlei in Los Angeles und lud einen Anwalt in die Gemeinde ein und sagte: „Wir möchten, dass du kommst, weil unsere Gemeinde die Bibel lehrt; wir haben einen Pastor, der die Bibel lehrt, und ich glaube, du würdest das schätzen.“ Und er fragte: „Welche Gemeinde ist das?“ Und Sam erwiderte: „Grace Community Church.“ Der Anwalt antwortete: „Ha, ich gehe in keine Gemeinde, aber ich würde ganz gewiss nicht dorthin gehen. Der unehrlichste Anwalt, den ich in der Stadt kenne, geht dorthin.“ Ende der Diskussion. Das Wort Gottes wurde durch das Leben dieses Mannes gelästert und infolgedessen kehrte dieser Mann der Wahrheit den Rücken zu. Ich habe das übrigens am darauf folgenden Sonntag in unserer Gemeinde erwähnt, ohne den Namen des Anwaltes zu nennen. Ich glaube, 25 Anwälte taten Buße. Aber das ist eine einfache Illustration dessen, was passiert, wenn ihr kein heiliges Leben führt, ihr bringt Schande über die Wahrheit. Wenn es eine lebensverändernde Wahrheit ist, dann sollte sie euer Leben verändern. Warum sollten Menschen glauben, dass es eine lebensverändernde Wahrheit ist, wenn euer Leben sich nicht verändert hat?

Ein ungläubiger Ehemann oder ein anderes Familienmitglied lehnt das Evangelium vielleicht ab und verspottet die Bibel, weil eine christliche Ehefrau nicht getan hat, wozu Gott sie berufen und befähigt hat. In einer ursprünglich englischen Übersetzung dieses Verses (von William Kelly) heißt es: „Damit Gottes Wort keinen Skandal erleiden möge.“ Hört mir gut zu. Die Welt wird die Gültigkeit des Evangeliums, die definitiv in dem Begriff „das Wort Gottes“ inhärent ist, anhand des Charakters der Menschen beurteilen, die daran glauben und es anerkennen und sagen, sie seien dadurch verwandelt worden.

Seht ihr, deshalb ist es so absolut verhängnisvoll, wenn wohlbekannte Evangelisten sich in schweren Sünden und Sittenlosigkeit verstricken und die Welt sagt einfach … „Oh, die verwandelnde Macht der Bibel, die sie predigen, was? Zeigt mir die Verwandlung.“ Wie der deutsche Philosoph Heinz vor vielen Jahren sagte: „Zeigt mir euer erlöstes Leben und vielleicht wäre ich dann geneigt, an euren Erlöser zu glauben.“ Die Glaubwürdigkeit des christlichen Evangeliums ist mit der Integrität des Lebens derjenigen verbunden, die sich darauf berufen. Der Einfluss des Lebens von Männern und Frauen, die den Namen des Herrn tragen, ist von zentraler Bedeutung für die Glaubwürdigkeit des Glaubens und der Wirksamkeit persönlicher Zeugnisse bei der Verkündigung, und entscheidet, ob jemand sich Christus zuwendet oder abwendet und zu Satan hin.

Es gibt einige grafische Illustrationen dieser Tatsache, die vielleicht nirgendwo anschaulicher sind als in der Geschichte von David, in 2. Samuel 12, als David von Nathan konfrontiert wurde wegen seiner gravierenden Sünde mit Batseba und der darauffolgenden Ermordung ihres Ehemannes. David hatte gesündigt, indem er nach einer Frau gelüstet hatte, indem er Ehebruch begangen hatte, indem er den Mord des Ehemannes seiner Geliebten geplant hatte. Und er wird in 2. Samuel, Kapitel 12 von Nathan damit konfrontiert. Das ist eine unglaubliche Schilderung. Ich werde nicht alles vorlesen, aber unten in Vers 13 sagte David zu Nathan: „Ich habe gegen den Herrn gesündigt.“ An dieser Stelle legt David ein ehrliches Bekenntnis ab. „Und Nathan sprach zu David: So hat auch der Herr deine Sünde hinweggenommen; du sollst nicht sterben.“ Es gibt Vergebung für den sündigen Gläubigen. OK, wir wollen das klarstellen … es gibt Vergebung. „Doch weil du den Feinden des Herrn durch diese Sache Anlaß zur Lästerung gegeben hast, so wird auch der Sohn, der dir geboren wurde, gewißlich sterben.“ Gott wird dir deine Sünde vergeben, aber deine Sünde hat dazu geführt, dass die Nichtjuden, die Heiden, die Ungläubigen Gott gelästert haben.

Was meint ihr wohl, was die Welt denkt, wenn sie Christen beobachtet - prominente, sehr bekannte Christen -, und in den Zeitungen liest, dass diese Ehebruch und Unzucht und was noch begangen haben? Was tut die Welt? Sie lästern dem Herrn. Sie lästern dem Wort Gottes, indem sie dessen Macht herabsetzen, indem sie es verspotten.

Im Römerbrief gibt es eine weitere schlagkräftige Aussage, tragisch und gleichzeitig aussagekräftig in Bezug auf Israel. Dort heißt es in Römer 2,24: „Denn der Name Gottes wird um euretwillen gelästert unter den Heiden, wie es geschrieben steht.“ Nun, das war das Gegenteil dessen, was sie tun sollten. Sie waren eine Nation, die von Gott dazu berufen war, Zeugnis abzulegen, damit der Name Gottes verherrlicht würde. Aber aufgrund ihrer Verbrechen und Sünde wurde der Name Gottes besudelt. Es gibt übrigens ein Zitat aus Jesaja 52,5, wo Jesaja sagt: „… mein Name wird [euretwegen] beständig gelästert, den ganzen Tag.“

In Hesekiel 36 gibt es einen ähnlich scharfen Text. Er beginnt in Vers 17. „Menschensohn“, sagt Gott zu Hesekiel, „als das Haus Israel in seinem Land wohnte und sie es mit ihrem Weg und ihren Taten verunreinigten, so daß ihr Weg vor mir war wie die Unreinheit einer Frau in ihrer Monatsblutung, da goß ich meinen Zorn über sie aus wegen des Blutes, das sie im Land vergossen hatten, weil sie es durch ihre Götzen verunreinigt hatten. Ich zerstreute sie unter die Heidenvölker und sie wurden in die Länder versprengt; ich richtete sie entsprechend ihrem Weg und entsprechend ihren Taten. Als sie nun unter die Heidenvölker kamen, wohin sie gezogen waren, da entweihten sie meinen heiligen Namen, indem man von ihnen sagte: 'Das ist das Volk des Herrn'.“ Versteht ihr die Beschreibung? Es war schlimm genug, dass sie in ihrem eigenen Land so schlimm waren, aber als sie überall verstreut wurden, verunreinigten sie den Namen Gottes durch ihr Verhalten. Die Menschen in den Ländern sagten daraufhin: „Seht, das ist das Volk des Herrn, ihr könnt also sehen, was für ein Gott er ist, er ist entweder unmoralisch oder machtlos.“ Er tut entweder nichts dagegen oder er kann es nicht ... und sein Name war entehrt.

Wegen der Sünden von Israel wurden ihre Verbrechen dem Einfluss oder der Machtlosigkeit ihrer Gottheit, ihres Gottes, zugeschrieben, sodass die Heiden Gott aus einer Perspektive der Gotteslästerung betrachteten. Seht ihr, aus diesem Grund sagte Jesus: „So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“, Matthäus 5,16. Aus diesem Grund schrieb Paulus in 2. Korinther 3,2: „Unser Brief seid ihr selbst […], erkannt und gelesen von jedermann.“ Ihr seid das Evangelium, das sie sehen, ihr seid das, was das Wort Gottes glaubwürdig oder unglaubwürdig macht.

Wenn Paulus also zu Titus sagt: „Hier sind die Maßstäbe: Ältere Männer sollen auf diese Weise leben, ältere Frauen auf jene Weise, jüngere Frauen folgendermaßen, jüngere Männer wie folgt und alle an ihrem Arbeitsplatz auf die folgende Weise“, dann besteht der Grund dafür in Folgendem: Wenn ihr kein heiliges Leben führt, dann wird das Wort Gottes verspottet und geächtet und gering geschätzt und entehrt und nicht geachtet und das stellt eine Art der Gotteslästerung dar. Seht ihr, wie viel davon abhängt, wie ihr lebt? Und es geht nicht nur um den Nutzen für euch. Irgendwie müssen wir das Christentum darüber hinaus bringen, denn genau hier stecken wir derzeit fest. Was kann das Christentum mir bieten? Und die Frage ist, was kann eure Art von Christentum jedem Anderen bieten? Darum geht es.

Ich möchte, dass ihr in Vers 8 einen zweiten Finalsatz beachtet, der uns auf den Kern dessen stößt, was Paulus hier sagt, und zwar am Ende von Vers 8. „… damit der Gegner beschämt wird“, das griechische Wort bedeutet buchstäblich „zu erröten“, weil jemandem eine Sache so peinlich ist, „weil er nichts Schlechtes über euch sagen kann.“ Darum geht es noch einmal. Es geht darum ... seht, sie prüfen uns und wir wollen so leben, dass diese Gegner des Glaubens vor Scham erröten, weil es keine gerechtfertigte Kritik gibt. Meint ihr nicht, dass die Gegner des Christentums es lieben, wenn Christen den Glauben durch Skandale in Verruf bringen? Lieben sie es nicht geradezu, in Zeitschriften und Zeitungen über die Unzucht, den Ehebruch, steuerliche Verantwortungslosigkeit und Diebstahl und all die Betrügereien, über die Sünde und den Frevel unter den Leitern zu lesen, die es im simulierten Christentum gibt? Natürlich lieben sie das. Und ich sage euch noch etwas. Die Menschen in eurer kleinen Welt würden jene lieben, die den Herrn verleugnen, die Christus nicht kennen, die sich zu jenem Zeitpunkt noch nicht zu ihm bekehrt haben; sie würden es lieben, euch im großen Stil versagen zu sehen, damit sie ihren Unglauben rechtfertigen können. Sie wollen nicht sehen, dass Gott euer Leben verwandelt und sie dann zurechtweist … aber das ist genau das, was ihr tun wollt. Ihr wollt sie erröten lassen, rot anlaufen lassen, wenn sie Kritik üben, weil sie nichts finden, was sie kritisieren können. Sehr ihr, hier geht es um Evangelisation. Und ich sage es noch einmal, um es in einen Kontext zu setzen: Die richtige Strategie zur Evangelisation ist nicht eine bestimmte Methode oder irgendeine Strategie oder Marketingtechnik. Wir erreichen die Welt durch Tugend, Gottesfürchtigkeit, Heiligkeit und ein reines Leben, das unseren Glauben glaubwürdig macht und Gottes Wort glaubwürdig macht.

Petrus, der mit genau demselben Problem konfrontiert war, schrieb die folgenden Worte, die perfekt zu diesem Gedanken passen. 1. Petrus 2,11: „Geliebte, ich ermahne euch als Gäste und Fremdlinge: Enthaltet euch der fleischlichen Begierden.“ Lasst euch nicht darin verstricken? Warum? „Führt einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie da, wo sie euch als Übeltäter verleumden, doch aufgrund der guten Werke, die sie gesehen haben, Gott preisen am Tag der Untersuchung.“ Wisst ihr, was das bedeutet? Wie könnt ihr Gott am Tag der Untersuchung oder Heimsuchung verherrlichen? Der Tag der Heimsuchung ist der Zeitpunkt, wenn er uns besucht, wenn er kommt. Wie könnt ihr Gott an diesem Tag verherrlichen? Indem ihr ihn empfangt. Ihr könnt ihn nur dann empfangen, wenn ihr ihn kennengelernt habt. Genau das ist es, was Petrus hier sagt. Lasst sie euer Leben betrachten und während sie einerseits kommen, um euch zu kritisieren, lasst euer Verhalten so herausragend sein, dass ihre Kritik sich in Neugier verwandelt und ihre Neugier zu ihrer Bekehrung führt und sie da sind, um den Herrn gemeinsam mit euch zu begrüßen, wenn er kommt. Ihr führt die Leute durch die Tugendhaftigkeit eures Lebens zur Glaubwürdigkeit des Christentums und zur Bekehrung. Haltet euch also fern von fleischlichen Gelüsten und lasst euer Verhalten hervorragend sein.

In Kapitel 2 geht es also, um es noch einmal zu wiederholen, um die evangelistische Strategie der Gemeinde. Wir erreichen die Welt durch Heiligkeit, nicht durch Techniken.

Und dann gibt es einen dritten Text in Vers 10. Ein dritter Finalsatz am Ende von Vers 10: „ … damit sie der Lehre Gottes, unseres Retters, in jeder Hinsicht Ehre machen.“ Damit verschiebt sich der eher negative Ton der ersten beiden zu einem positiven. Zuerst sagt er in Vers 5, wir sollen dafür sorgen, dass Gottes Wort nicht gelästert wird. Zweitens sagt er in Vers 8, wir sollen dafür sorgen, dass jeder, der sich dem Christentum entgegenstellt, seiner Argumente beraubt wird und tief beschämt dasteht, weil es nichts Schlechtes über Christen zu sagen gibt. Und hier sagt er in Vers 10 dagegen etwas Positives: „Wir wollen der Lehre Gottes, unseres Retters, in jeder Hinsicht Ehre machen.“ Das ist ein so überaus schlagkräftiger Punkt.

Ich möchte euch etwas fragen. Was ist unsere primäre Botschaft über Gott an diese Welt? Versuchen wir, der Welt zu sagen, dass Gott allmächtig ist? Nun, das ist wahr. Versuchen wir, dieser Welt zu vermitteln, dass Gott allwissend ist? Dass Gott allgegenwärtig ist? Dass Gott unveränderlich ist? Versuchen wir, dieser Welt zu vermitteln, dass Gott der Schöpfer und Erhalter des Universums ist? Dass Gott souverän ist? Dass Gott ewig ist? Ja, all das ist wahr. Was wir wirklich versuchen, der Welt zu vermitteln, ist, dass Gott ein Erretter ist … nicht wahr? Wir versuchen, ihnen begreiflich zu machen, dass Gott hier ist, um sie zu retten. Und das steht in Vers 10. „Wie können wir die Lehre über Gott als unseren Erretter in jeder Hinsicht Ehre machen, wenn wir nicht aussehen, als ob wir errettet worden seien?“ Ich meine, wenn ich euch etwas über meinen Friseur erzähle und ihr schaut mich an und sagt: „Deine Haare sind ein heilloses Durcheinander“, geht ihr nicht zu meinem Friseur. Das ist ganz offensichtlich, oder? Wenn ich euch sage, ich habe ein wunderbares Restaurant gefunden und esse seit 15 Jahren dort und werde bis an mein Lebensende dort essen, und ich habe eine unheilbare Krankheit, die ich durch eine Lebensmittelvergiftung bekommen habe, dann werdet ihr sagen: „Da gehe ich nicht hin.“ Es bringt nichts, euch etwas zu empfehlen, das nicht in meinem Leben reflektiert wird. Wenn ich der Lehre oder Unterweisung über Gott, unseren Retter, Ehre machen will, muss ich unter Beweis stellen, dass ich errettet wurde. Errettet wovon? Sünde … Sünde.

Wir machen die Errettung attraktiv, wenn wir die Erlösung von Sünde bekunden … Macht über Sünde und Versuchung. Wenn wir Leben führen, die durch Reinheit, Macht, Freude und Segen charakterisiert werden. Übrigens, das Wort „Ehre machen“ ist großartig. Es gibt ein amerikanisches Haarspray, das „Adorn“ heißt und das spricht Bände über das, was dieses Wort bedeutet. Es kommt von dem griechischen Wort kosmeo, von dem wir „Kosmetik“ ableiten. Es bedeutet, etwas schön zu machen. Wir sagen, eine Frau schmückte sich mit Juwelen und in vergangenen Zeiten wurde dieser Begriff so benutzt. Das Wort kosmeo, Kosmetik auftragen, sich oder etwas schön machen. Im Griechischen machte man sogar kosmeo aus dem Chaos und das ist es, was ihr Frauen im Prinzip tut. Ihr verwandelt das Chaos in das Schöne, die Unordnung in Schönheit und Ordnung. Manche von euch sind fantastisch darin. Und das wahre Chaos wird nie bekannt, da bin ich mir sicher. Aber das ist genau das, was das Wort bedeutet. Und wenn wir die Ordnung und Schönheit der Macht eines errettenden Gottes in unserem Leben zeigen, machen wir die Errettung schön, wir machen Gott quasi attraktiv. Und er sagt, das sollt ihr in allen Dingen tun, in jeder Hinsicht.

Seht ihr, was hier auf dem Spiel steht? Seelen, ewige Seelen. Seht ihr, falsches Verhalten auf Seiten von Christen veranlasst Nicht-Christen, Gott zu verleumden, während heiliges Verhalten auf Seiten von Christen dazu führt, dass die Menschen Gott verherrlichen. Beim heiligen Leben geht es also, um es noch einmal zu sagen, nicht nur um ein egoistisches „Ich will glücklich sein, ich will nicht gezüchtigt werden“, sondern um die gesamte Frage der Evangelisation. Das ist alles damit verbunden. Und ich sage noch einmal, was die Gemeinde in der Welt mächtig macht, ist nicht ihre Strategie, sondern ihre Tugendhaftigkeit und Heiligkeit. Was wir glauben, ist mit unserer Lebensweise verknüpft, und wie wir leben, ist direkt mit Evangelisation verknüpft.

Paulus wird also in diesem Kapitel einige Maßstäbe festlegen. Die stehen nicht zur Verhandlung. Sie sind absolut. Er sagt zu Titus: „Lass niemanden das umgehen …, lass niemanden das überlisten … lass niemanden das wegdiskutieren und sich rechtfertigen und sich diesen Dingen entziehen … sie sind unverzichtbar, rede immer weiter und weiter und tue es mit Autorität … denn was steht hier auf dem Spiel? Das Wort Gottes, die errettende Macht Gottes, all das steht auf dem Spiel?“ Und wenn wir einen Einfluss auf die Welt haben werden, so wird das der Einfluss unseres heiligen Lebens sein, ab Vers 2, und hier fangen wir nächstes Mal an. Hier kommen die Gebote. Sie erstrecken sich bis Vers 10 und dann folgt in den Versen 11 bis 14 der Grund dafür. Es ist ein schlagkräftiges Kapitel und ich glaube, Gott wird uns auf mächtige Weise unterweisen. Mein Gebet ist, dass als Folge davon Viele aufgrund eures Lebens und eures Zeugnisses Christus kennenlernen werden.

[Gebet]

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