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Ich möchte eure Aufmerksamkeit heute früh wieder auf das wunderbare kleine Buch „Philemon“ lenken. Schlagt in eurer Bibel bitte Philemon auf. Philemon befindet sich zwischen Titus und Hebräer.

Heute früh stammt unser Text aus Philemon, Verse 4 bis 7. Wir befinden uns in einer vierteiligen Serie mit dem Titel „Eine Lektion in Vergebung“. Und heute früh ist der zweite Teil. Lasst mich euch die Verse 4 bis 7 als Rahmen für unsere Botschaft vorlesen.

„Ich danke meinem Gott und gedenke allezeit an dich in meinen Gebeten, weil ich von deinem Glauben höre, den du an den Herrn Jesus hast, und von deiner Liebe gegenüber allen Heiligen, damit deine Gemeinschaft in Hinblick auf den Glauben für Christus Jesus wirksam werde durch die Erkenntnis all des Guten , das in euch ist. Denn wir haben viel Freude und Trost um deiner Liebe willen; denn die Herzen der Heiligen sind durch dich erquickt worden, lieber Bruder.“

Wir leben ganz klar in einer Gesellschaft, die wenig über Vergebung weiß. Wir leben in einer Gesellschaft, der Vergebung nicht wichtig ist. Ich würde sogar denken, dass einer der wichtigsten Faktoren, wenn nicht DER wichtigste Faktor, der zur Zerstörung von Beziehungen in unserer Kultur beiträgt, mangelnde Vergebung ist. Unsere Kultur drängt uns dazu, unversöhnlich zu sein. Sie zelebriert und erhebt Menschen, die nicht bereit sind, zu verzeihen. Wir machen Helden aus Figuren wie Dirty Harry und Rambo, die Menschen aus Rache umbringen.

Als Konsequenz der Sündhaftigkeit, der Verderbtheit und des Mangels an jeglicher christlichen, gesellschaftlichen Zurückhaltung in unserer Kultur ist unsere Gesellschaft voll von Bitterkeit, voll von Rache, voll von Wut, voll von Hass und Feindlichkeit gegenüber anderen. Das wird deutlich in den Verbrechen aus Rache, die heutzutage so verbreitet sind. Es wird deutlich in den Prozessen und Klagen gegen jeden, für alles Erdenkliche und Unvorstellbare. Es ist in der Tat erschreckend, über die Tatsache nachzudenken, dass heutzutage mehr Leute Jura studieren als alle anderen akademischen Studiengänge zusammen. Wir werden eine fast endlose Zahl von Anwälten noch steigern, die sich um eine endlose Anzahl von Klagen kümmern, während die Menschen Vergeltung üben für jedes kleine und große Problem in ihrem Leben, das sie ereilt hat.

Sogar Therapeuten erzählen uns heutzutage, dass es nicht wirklich gesund ist, zu vergeben. Das ist etwas Neues. Es gibt ein beliebtes neues Buch von Susan Forward mit dem Titel „Vergiftete Kindheit“. Die These dieses Buches ist tatsächlich die vorherrschende Einstellung unserer gegenwärtigen Kultur, die da lautet, dass unsere Kultur eine negative Einstellung zur Vergebung hat. Es gibt ein Kapitel in dem Buch, das „Sie müssen nicht vergeben“ heißt. Mit anderen Worten, du bist ein Opfer giftiger Eltern, die dich vergiftet haben und bis du ihnen die Schuld zuschiebst, wo sie hingehört, wirst du kein gesunder Mensch sein. Wir leben in einer Kultur, die von Vergeltung, Rache, Feindlichkeit und Wut geprägt ist und die stets anderen die Schuld für alle Vergehen gegen uns die Schuld zuweisen will, während wir, ehrlich gesagt, für nichts außer Rache verantwortlich sind. Unsere Kultur ist ganz gewiss die feindlichste, wütendste, unversöhnlichste, rachsüchtigste, die ich in meinem kurzen Leben je erlebt habe.

Für einen Christen ist es unvorstellbar, nicht zu vergeben. Es ist mir egal, um welche Frage es geht, es ist mir egal, um welches Vergehen es geht, nicht zu vergeben ist ein unverhohlener Akt des Ungehorsams. Uns wurde so explizit, wie das nur möglich ist, gesagt, dass wir Menschen, die uns verärgern, vergeben sollen. Wie oft? Siebzigmalsieben oder anders ausgedruckt endlose Male. Und der Grund dafür, dass wir vergeben sollen, ist, dass unser Vater im Himmel uns vergeben hat und uns weiterhin vergeben wird, wenn wir treu anderen vergeben.

Lasst uns diese Sache für einen Moment von der Kehrseite betrachten. Wenn wir uns diese Kultur zu eigen machen, eine Kultur, die besagt, ihr müsst nicht vergeben, ihr habt ein Recht auf eure Rache, ihr könnt jeden für alles verklagen, ihr solltet jemandem die Schuld geben für eure Verantwortung und sicher gehen, dass sie schmerzlich für das bezahlen, was sie euch angetan haben, wenn wir uns diese Mentalität zu eigen machen, wird das folgendes hervorbringen. Ich werde euch nur vier Dinge nennen, die dann im Leben eines Christen geschehen werden. Erstens wird euch das zu Gefangenen der Vergangenheit machen. Unversöhnlichkeit wird euch zu Gefangenen eurer Vergangenheit machen. Solange ihr einem Missetäter für etwas, das er euch angetan hat, nicht vergebt, seid ihr an die Vergangenheit gefesselt. Unversöhnlichkeit hält diese Schmerzen am Leben. Unversöhnlichkeit hält diese Wunde offen. Unversöhnlichkeit lässt diese Wunde nie heilen. Und ihr geht durchs Leben und erinnert euch ständig daran, was euch angetan wurde, und so nährt ihr diese offene Wunde, dieses offene Geschwür, ihr wühlt diese Schmerzen auf und staut immer mehr Wut auf. Ihr geht durch das Leben und staut schlechte Gefühle auf.

Denkt einmal darüber nach. Welchen Sinn hat das? Welche Tugend entspringt daraus? Unversöhnlichkeit macht euch nur zu Gefangenen der Vergangenheit und die ganze Zeit, in der ihr in die Vergangenheit zurückgeht und diese unversöhnliche Einstellung wieder hochwürgt, werdet ihr in eurem Leben die Tragödie von eskalierter, aufgebauter, akkumulierter, aufgestauter Wut und Feindlichkeit ansammeln, die euch eurer Lebensfreude berauben wird. Ihr werdet durch das Leben gehen und euch genauso schlecht fühlen, wie ihr es jetzt tut, oder noch schlechter, ohne, dass Entlastung in Sicht wäre. Andererseits öffnet Vergebung die Türen und lässt den Gefangenen frei. Vergebung befreit euch von eurer Vergangenheit. Sobald ihr vergeben habt, ist es vorbei, ihr seid frei. Wenn ihr darauf besteht, euch an diese Vergehen zu erinnern und sie nie zu vergeben, dann erlaubt ihr dieser Person, euch für den Rest eures Lebens zu verletzen, und das ist dann eure Schuld, nicht ihre.

Zweitens macht Unversöhnlichkeit euch nicht nur zu einem Gefangenen eurer eigenen Vergangenheit, sondern ruft auch Bitterkeit hervor. Sie ruft Bitterkeit hervor. Der kumulative Effekt des Sich-an-ein-Vergehen-gegen-euch-Erinnerns, ohne es zu vergeben, egal wie lang oder kurz, besteht darin, dass ihr ein bitterer Mensch werdet. Je länger ihr euch an dieses Vergehen erinnert, je mehr Daten sammelt ihr dazu, je mehr abgespeicherte Erinnerungen ihr daran habt, umso mehr nimmt es euer Denken ein. Und je mehr es euer Denken einnimmt, umso mehr prägt es im Prinzip euer Wesen. Bitterkeit ist nicht nur eine Sünde, sie ist ansteckend. Und sie wird euer ganzes Leben infizieren. Und Bitterkeit kann direkt zu Unversöhnlichkeit zurückverfolgt werden. Sie führt dazu, dass ihr patzig und sarkastisch werdet. Sie führt dazu, dass ihr andere Menschen verurteilt. Sie verleiht euch ein unangenehmes Gemüt: Geplagt von den Erinnerungen an das, was ihr nicht vergeben könnt, werden eure Gedanken gegenüber anderen bösartig, ihr bekommt eine verzerrte Einstellung zum Leben und ihr habt buchstäblich eure ganze Existenz infiziert. Die Wut beginnt in euch zu brodeln und kann leicht außer Kontrolle geraten. Eure Emotionen haben freien Lauf. Euer Verstand fällt dem zum Opfer. Ihr denkt ständig an Rache. Und was geschieht? Selbst beiläufige Gespräche werden zu einem Forum für Verleumdung, Klatsch, versteckte Andeutungen über den Missetäter, und euer Fleisch, dieser schreckliche Rest eures alten Selbst, hat die Oberhand gewonnen.

Ich nehme an, das geschieht am deutlichsten und häufigsten in Ehen. Zwei Christen, die miteinander verheiratet sind, sollten sich niemals scheiden lassen. Sie sollten sich niemals trennen und sie sollten eine glückliche Beziehung führen. Das ist Gottes Wille. Als ich heiratete, heiratete ich eine Sünderin. Was noch unvorstellbarer ist, meine Frau tat das gleiche. Tatsache ist, dass es völlig unmöglich für uns ist, einander nicht zu verärgern. Es geschieht nicht nur gelegentlich im Laufe des Jahres, sondern ziemlich regelmäßig. Aber wo Vergebung geübt wird, kommt und geht ein solches Ärgernis innerhalb eines Momentes. Ohne Vergebung dafür gibt es eine akkumulierte Bitterkeit, die dazu führt, dass ihr euch gegen euren Partner wendet, und das macht euch patzig und sarkastisch. Das blockiert eure Warmherzigkeit und Freundlichkeit. Ihr sucht nach Wegen, euch zu rächen, und die Bitterkeit zerstört die Beziehung. Vergebung, andererseits, vertreibt Bitterkeit und ersetzt sie durch Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Warum würde irgendjemand im Gefängnis seiner Vergangenheit leben wollen? Warum würde irgendjemand mit akkumulierter Bitterkeit leben wollen, die dazu führt, dass er jede Beziehung entehrt?

Es gibt noch eine dritte Sache, die durch Unversöhnlichkeit bewirkt wird. Unversöhnlichkeit öffnet Satan die Tür. Unversöhnlichkeit legt die Türmatte mit dem Schriftzug „Willkommen“ vor die Tür und lädt die Dämonen ein. Wo es ungelöste Wut gibt, wo es ungelöste Bitterkeit gibt, wo es einen unversöhnlichen Geist gibt, habt ihr dem Teufel Raum gegeben. In Epheser 4,26-27 lesen wir: „Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn! Gebt auch nicht Raum dem Teufel.“ Wenn ihr also abends ins Bett geht und nicht völlig vergeben habt, sodass euer Zorn erloschen ist, dann gebt ihr dem Teufel Raum. In 2. Korinther 2 macht der Apostel Paulus eine sehr direkte Aussage darüber. In Kapitel 2, Vers 10 sagt er: „Ich vergebe, ich vergebe“, ... in Vers 11 ..., „damit wir nicht von dem Satan übervorteilt werden; seine Absichten sind uns nämlich nicht unbekannt.“ Der Teufel zieht in ein unversöhnliches Herz ein, in ein unversöhnliches Leben. Es ist keine Übertreibung, zu behaupten - hört mir jetzt gut zu -, es ist keine Übertreibung, zu behaupten, dass der größte … der größte Platz, den Satan in unserem Leben ergreift, durch Unversöhnlichkeit bedingt ist. Seine Absichten sind uns nämlich nicht unbekannt, eine unversöhnliche Einstellung auszunutzen und Beziehungen zu zerstören. Und ehrlich gesagt könnt ihr alle dämonischen Eindringlinge durch einen Akt der Versöhnung vertreiben. Warum würde irgendjemand im Gefängnis seiner Vergangenheit sein wollen? Warum würde irgendjemand an der Krankheit der Bitterkeit leiden wollen, die sein Leben verdreht und verblassen lässt? Und warum würde irgendjemand die Tür öffnen und die Dämonen einladen?

Viertens beeinträchtigt Unversöhnlichkeit eure Beziehung zu Gott. Unversöhnlichkeit beeinträchtigt eure Beziehung zu Gott. Jesus sagte, wenn ihr Menschen vergebt, die gegen euch sündigen, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr den Menschen ihre Sünden nicht vergebt, wird euer Vater euch eure Sünden nicht vergeben. In der fortwährenden Beziehung zu Gott wird dieser uns nicht vergeben, wenn wir anderen nicht vergeben. Wenn also zwischen uns nicht alles zum Besten steht, dann steht auch zwischen Gott und mir nicht alles zum Besten. Warum würde ich mich selbst dazu verurteilen, in einer Position zu sein, in der ich weniger als den maximalen Segen von Gott empfange? Nicht wahr? Welch Torheit wäre das? Wie idiotisch kann ich sein? Ist es für mich von Wert, wenn Gott verärgert mit mir ist? Ist es irgendwie tugendhaft, die Reinheit und Freude meiner Gemeinschaft mit Gott zu beeinträchtigen?

Seht ihr, wie idiotisch eine unversöhnliche Einstellung ist? Ihr werdet zum Gefangenen eurer Vergangenheit. Ihr leidet an Bitterkeit, die euer Leben durchdringt. Unversöhnlichkeit öffnet die Tür für Dämonen und entfremdet euch von der uneingeschränkten, reichhaltigen Gemeinschaft, die Gott mit euch anstrebt. Es gibt also reichlich gute Gründe, ein versöhnlicher Mensch zu sein. Wenn ihr euch weigert, anderen zu vergeben, büßt ihr eure Gemeinschaft mit Gott ein. Ihr gewährt Satan Einlass in euer Leben. Ihr verunreinigt euer Leben und beraubt es seiner Freude und macht euch selbst zu einem Opfer eurer eigenen Vergangenheit.

Dieses Thema der Vergebung wird aufgrund seiner Bedeutung also ausführlich in der Schrift behandelt. Es gibt in der Bibel sogar mindestens 75 verschiedene Wortbilder über Vergebung. Es gibt in der Bibel mindestens 75 Wortbilder über Vergebung. Und sie sind alle da, um uns zu helfen, die Bedeutung oder den Charakter, das Wesen, die Auswirkungen, einfach etwas über Vergebung zu verstehen. Lasst mich euch nur einige der biblischen Wortbilder über Vergebung präsentieren.

Zu vergeben bedeutet, den Schlüssel im Schloss umzudrehen, die Zellentür zu öffnen und den Gefangenen herauszulassen. Zu vergeben bedeutet, in Großbuchstaben über einen Schuldschein „nichts geschuldet“ zu schreiben. Zu vergeben bedeutet, den Hammer im Gerichtssaal niederkommen zu lassen und zu sagen „nicht schuldig“. Zu vergeben bedeutet, einen Pfeil so hoch und so weit zu schießen, dass er nie wieder gefunden werden kann. Zu vergeben bedeutet, allen Müll einzusammeln und zu entsorgen, und das Haus sauber und frisch zu hinterlassen. Zu vergeben bedeutet, die Verankerung eines Schiffes zu lösen und es auf das offene Meer zu entlassen. Zu vergeben bedeutet, einen verurteilten Verbrecher uneingeschränkt zu begnadigen. Zu vergeben bedeutet, den Würgegriff am Gegner in einem Ringkampf zu lockern und ihn leben zu lassen. Zu vergeben bedeutet, eine Wand von Graffiti zu befreien, sodass sie wie neu aussieht. Zu vergeben bedeutet, einen Tontopf in tausend Teile zu zerschmettern, sodass er nie wieder zusammengefügt werden kann. Das Thema Vergebung ist sehr wichtig und ist die Crux für eure und meine geistliche Gesundheit.

Da das so wichtig ist, hat der Heilige Geist dem Thema Vergebung ein ganzes Buch der Bibel gewidmet. Kein sehr langes Buch, aber ein Buch, das Buch „Philemon“. In diesem kleinen Buch mit nur 25 Versen wird die geistliche Pflicht der Vergebung betont - nicht in Form eines Prinzips oder Gleichnisses oder Wortbildes, sondern anhand einer persönlichen, wahren Geschichte.

Ihr erinnert euch an die Geschichte, oder? Ein Mann namens Philemon lebte in Kolossä. Er war mit einer Frau namens Apphia verheiratet und sie hatten einen Sohn, Archippus, der im christlichen Dienst stand. Sie hatten ein Haus. Er muss ein recht wohlhabender Mann gewesen sein. Und in seinem Haus traf sich die Gemeinde. Sie hatten einen Sklaven. Der Sklave hieß Onesimus. Obwohl Philemon ein guter Herr war, wollte Onesimus seine Freiheit, also lief er eines Tages davon. Sein Herr hatte einen sehr hohen Preis für ihn bezahlt. Das hier war Betrug. Nicht nur das, er hatte einige Dinge von seinem Herrn gestohlen und mit sich genommen. Und deshalb hatte er ein schweres Verbrechen begangen, das gerechterweise mit Gefängnis oder sogar dem Tod bestraft werden konnte.

Onesimus rannte von der kleinen Stadt Kolossä weg, um sich in der gewaltigen Menschenmenge in Rom zu verlieren. Er dachte, er könnte sich in der Unterwelt Roms einfach als ein weiterer anonymer Ausreißer verstecken, unter den Obdachlosen, die in den finsteren Seitengässchen dieser großen Stadt lebten; aber es dauerte nicht lange - wir wissen nicht genau, wie lange -, bis dieser entlaufene Sklave diesem äußert beeindruckenden Mann namens Paulus von Angesicht zu Angesicht begegnete. Hier ist also der entlaufene Sklave Onesimus, der von Paulus konfrontiert wird. Paulus hat das Privileg, ihn zu Jesus Christus zu führen. Er wird Christ. Paulus findet dann natürlich heraus, dass Onesimus zu seinem Freund Philemon gehört, dass er dort hingehört, dass er ein Ausreißer ist. Und obwohl Onesimus ein Christ und eine Hilfe für Paulus ist, weiß Paulus, dass er ihn zurücksenden muss. Und so sendet er Onesimus zu Philemon zurück, mit diesem Brief, in dem er erläutert, was passiert ist. Und in dem Brief sagt er, ich möchte, dass du diesem entlaufenen Sklaven vergibst. Die Gesellschaft sagt, vergib ihm nicht, die Gesellschaft sagt, verklage ihn und wirf ihn ins Gefängnis, die Gesellschaft sagt, lass ihn jeden Cent zurückzahlen, den er gestohlen und dann in Rom vergeudet hat, die Gesellschaft sagt, brandmarke ihn mit dem Stigma des Flüchtlings, des entlaufenen Sklaven, und brandmarke seine Stirn mit einem großen „F“, damit er für den Rest seines Lebens als entlaufener Sklave gekennzeichnet ist, der nicht vertrauenswürdig ist. Aber Paulus sagt, vergib ihm einfach … vergib ihm einfach. Egal, was es dich kostet, vergib ihm.

Der Appell in diesem Brief ist also ein Appell für Vergebung. Im Verlaufe des Briefes zeigt es sich, dass Paulus Philemon bittet, einem bußfertigen Mann zu vergeben. Onesimus hatte seinen Teil getan, er ist bußfertig. Er kommt quasi demütig zurück und bittet um Vergebung. Gott hat das Richtige in seinem Herzen getan und jetzt ist Philemon an der Reihe.

Letzte Woche haben wir die ersten drei Verse betrachtet, die die Einleitung waren, und ich habe quasi die Bedeutung der Geschichte dargestellt. Heute früh werden wir uns mit den Versen 4 bis 7 befassen, dem zweiten dieser vier Teile, und in diesem Teil geht es um eine der drei Hauptstoßrichtungen. Verse 4 bis 7 liefern uns den geistlichen Charakter eines versöhnlichen Menschen. Verse 8 bis 18 liefern uns die geistlichen Handlungen eines versöhnlichen Menschen. Verse 19 bis 25 liefern uns die geistliche Motivation eines versöhnlichen Menschen. Wir lernen hier also viel über einen Menschen, der vergibt. Wir lernen, wie wir selbst ein versöhnlicher Mensch sein können. Wir lernen die Grundsätze der Vergebung und das ist die Absicht des Heiligen Geistes beim Verfassen dieses wunderbaren Briefes.

Heute früh befassen wir uns mit den Versen 4 bis 7, dem geistlichen Charakter eines versöhnlichen Menschen. Ich möchte nicht, dass ihr verwirrt werdet, deshalb möchte ich, dass ihr auf das hört, was ich sage. Wenn ihr Verse 4 bis 7 lest, werdet ihr nicht unbedingt sehen, dass Paulus nacheinander die Grundsätze eines versöhnlichen Menschen aufführt, sondern ihr werdet sie durch das erkennen, was er sagt. Sie sind nicht das, was wir explizit sagen, aber sie werden impliziert … sie werden hier sehr, sehr deutlich impliziert. In diesem Abschnitt spricht Paulus voller Begeisterung über Philemon. In den Versen 4 bis 7 lobt er ihn für seinen christlichen Charakter. Und während er das tut, beschreibt die Art von Mensch, der einem anderen vergeben wird. Das ist der geistliche Charakter eines Menschen, der einem anderen vergibt. Er sagt also effektiv: Philemon, ich weiß, dass du die Art von Mensch bist, dem ich vertrauen kann, Onesimus zu vergeben. Er gibt ihm quasi seinen Handlungsrahmen vor, indem er ihn an seinen eigenen Charakter erinnert. Ich meine, es ist eigentlich weise, nicht wahr, zu loben, wann immer und wo immer möglich, denn Lob selbst wird zu etwas, das Tugend nährt. Habt ihr das verstanden? Lob selbst, berechtigtes Lob, nährt Tugend und ist ein starkes Gegenmittel gegen Sünde. Wenn jemand zu dir kommt und sagt: „Ich möchte dir sagen, ich sehe mir dein Leben an und danke einfach Gott dafür, dass du ein gottesfürchtiger, tugendhafter, heiliger Christ bist.“ Glaubt mir, das ist etwas, das eure Tugend nährt. Und gleichzeitig ist das ein Gegenmittel gegen die Sünde, nicht wahr? Denn wenn ihr wisst, dass die Menschen euch so sehen und glauben, dass ihr so seid, dann beschleunigt das euren Wunsch nach Tugend und euer Bestreben, euch von Lastern fernzuhalten.

Und so spricht Paulus von der großen Tugendhaftigkeit von Philemons Charakter als Grundlage für seinen Appell, zu vergeben. Ich weiß, dass du einen versöhnlichen Charakter hast. Nun, wie sieht ein solcher Charakter aus? Wir sehen es in den Versen 4 bis 7. Hier beschreibt Paulus auf wunderbare, warmherzige Weise den Charakter von Philemon und zeigt uns damit die Art von Mensch, die vergibt. Er sagt so viele gute Dinge über ihn, dass man sich fragen muss: Wie wusste er das alles? Erstens kannten sie sich persönlich. Sie kannten sich. In Vers 1 nennt er Philemon sogar „unseren geliebten“, unseren agapetos, unseren geliebten und unseren sunergos, unseren Mitarbeiter. Sie arbeiteten also zusammen. Sie liebten einander. Ich habe euch letzte Woche erzählt, dass Paulus Philemon zu Christus geführt hatte. Er wusste über diesen Mann Bescheid. Darüber hinaus traf die Gemeinde in Kolossä sich in seinem Haus, also wussten viele Christen über ihn Bescheid. Einer von diesen Christen war der Leiter der Gemeinde in Kolossä, ein Mann namens Epaphras, und Epaphras war, laut Vers 23 in Philemon, mit Paulus in Rom. Was auch immer Paulus also über ihn wusste, hätte Epaphras weiter ausführen können, weil Epaphras der Leiter der Gemeinde in Philemons Haus war. Und dann war da Onesimus, der entlaufene Sklave, der all das vermutlich bestätigte. Er lief nicht weg, weil Philemon ein schlechter Mensch war, ein boshafter Herr, ein harter, energischer Arbeitgeber. Keineswegs. Jeder hätte den Charakter dieses Mannes bestätigt. Und so kannte Paulus die Tugendhaftigkeit dieses Mannes gut.

Wenn wir uns jetzt mit Vers 4 und den nachfolgenden befassen, werden wir sehen, welche Art von Mensch vergibt. Welche Art von Mensch verfügt über die Fähigkeit, zu vergeben? Lasst uns bei Vers 4 beginnen. „Ich danke meinem Gott und gedenke allezeit an dich in meinen Gebeten.“ Wir werden das nur ganz kurz kommentieren. Er sagt effektiv, jedes Mal, wenn ich für dich bete, tue ich das voller Dankbarkeit, das sagt er hier. Wann immer ich dich in meinen Gebeten erwähne, danke ich meinem Gott … so könnte man es auch sagen. Wann immer du in meinen Gebeten vorkommst, drücke ich stets meine Dankbarkeit aus. Ich meine, ich habe nichts weiter zu Gott zu sagen, als ihm für dich zu danken, Philemon. Mir ist nichts Negatives über dich bekannt. Alles, was ich je über dich gehört habe, und alles, was ich je mit dir erlebt habe, ist gut.

Darüber hinaus lesen wir in Vers 5: „Weil ich höre …“ Buchstäblich: „Weil ich fortwährend höre.“ Ich höre immer wieder über dich, Philemon, und das veranlasst mich, für dich zu beten, und in meinen Gebeten gebe ich einfach Dank für dich. Paulus sagt, ich bete, und in meinen Gebeten kommst du vor und jedes Mal, wenn du vorkommst, danke ich Gott für dich, denn jedes Mal höre ich etwas, das positiv ist. Was für eine wunderbare Aussage. Alle Informationen über dich, Philemon, sind gut. Es gibt nichts in diesem Brief, um Philemon zu korrigieren. Es gibt nichts in diesem Brief, das darauf hinweist, dass er sich schlecht benähme. Es gibt nichts, das andeutet, seine Theologie sei fehlerhaft, etwas in seinem Heim sei nicht in Ordnung, etwas in seiner Ehe sei nicht in Ordnung. Ich meine, alles war genau so, wie es im Leben dieses Mannes hätte sein sollen. Deshalb sagt er also, alles, was ich über dich weiß, lässt mich Gott für dich danken.

Und was hörte er? Und was wusste er über ihn? Etliche Dinge. Erstens glaubte er dem Herrn ... er glaubte dem Herrn. Bitte achtet auf die erste Sache in Vers 5. Er sagt: „Weil ich“, lest jetzt mit mir, „von deinem Glauben höre, den du an den Herrn Jesus hast.“ Ich möchte, dass ihr euch diesen Ausdruck als Erstes vornehmt. Das erste, was ich über dich höre, ist, dass du einen wahren Glauben an den Herrn Jesus hast, du trägst Sorge für die Dinge des Herrn. Ich weiß, dass ich zu dir kommen kann, Philemon, und dich bitten kann, zu vergeben, denn du trägst Sorge für die Dinge des Herrn, du hast einen wahren errettenden Glauben, du bist ein echter Christ, und deshalb bist du in der Lage, zu vergeben. Du hast Vergebung empfangen und deshalb kannst du vergeben. Du hast die Impulse des neuen Lebens. Du hast den Antrieb des Heiligen Geistes, der in dir wohnt. Du erlebst die Überführung durch das Wort Gottes am eigenen Leib. Du bist ein wahrer Gläubiger und ein wahrer Gläubiger strebt danach, das zu tun, was richtig ist und was den Herrn ehrt, und deshalb kann ich an dich appellieren, zu vergeben, weil du dich um die Dinge des Herrn bemühst.

Übrigens, das Verb „du hast“ steht im Präsens, du hast fortwährend. Ein fortwährender, kontinuierlicher Glaube an den Herrn. Du vertraust beständig auf den Herrn Jesus. Du hast standhaften Glauben. Du bist ein treuer, wahrhaftiger Gläubiger.

Er sagt: „Philemon, du wandelst in deinem Glauben an den Herrn Jesus Christus. Du zeigst dein Vertrauen in ihn in allem. Du suchst nach seinem Willen. Ich weiß, dass du vergeben kannst.“ Seht ihr, wir sind diejenigen, denen viel vergeben wurde, und wir können viel vergeben. Wir sind diejenigen, erinnert ihr euch, von denen Paulus in Epheser 4,32 und Kolosser 3,13 schrieb, dass wir einander vergeben sollen, weil Gott um Christi willen uns vergeben hat. Wir sind wie diejenigen, im Gleichnis in Matthäus 18, denen eine unbezahlbare Schuld erlassen wurde, und wir sollten ausziehen und anderen vergeben. Philemon, du hast echten Glauben, du bist ein wahrer Gläubiger, du kannst vergeben. Und was er hier wirklich sagt, ist, dass das erste Kennzeichen eines versöhnlichen Menschen darin besteht, dass er Christ ist. Er glaubt an den Herrn.

Der Kontrast dazu findet sich in Römer 3. Ich möchte eure Aufmerksamkeit nur kurz auf Römer 3,10 lenken. Hier beschreibt der Apostel Paulus einen Nicht-Christen, einen Ungläubigen. In Vers 10 sagt er, hier ist eine grundlegende Beschreibung des Wesens, des Charakters, des Gemüts eines Nichtgläubigen. „Es ist keiner gerecht, auch nicht einer. Es ist keiner, der verständig ist, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer!“ Das erste, was er also über einen Ungläubigen sagt, ist, dass sie einfach nicht gut sind, sie sind schlecht, boshaft, sündhaft, nicht rechtschaffen, sie können nichts Gutes tun. Selbst ihr Gutes ist schlecht-gut, denn selbst das, was sie tun, das menschlich gesehen gut sein mag, wird durch ihren eigenen Hochmut motiviert, und nicht die Herrlichkeit Gottes, und deshalb ist es schlecht-gut. Ich habe euch bereits früher erzählt, dass Ungläubige nur Schlechtes oder Schlecht-Gutes tun können. Es ist alles schlecht.

In Vers 13 spricht er dann über Beziehungen. „Ihre Kehle ist ein offenes Grab.“ Mit anderen Worten, wenn sie ihren Mund aufmachen, kommt Unrat und Gestank und Fäulnis heraus. „Mit ihren Zungen betrügen sie; Otterngift ist unter ihren Lippen; ihr Mund ist voll Fluchen und Bitterkeit, ihre Füße eilen, um Blut zu vergießen.“ Hier findet sich also eine Beschreibung von nichtwiedergeborenen Menschen. Sie öffnen ihren Mund und Unrat kommt heraus. Auf ihren Zungen findet sich Betrug. Auf ihren Lippen … hier geht es von innen nach außen …, auf ihren Lippen das Gift einer Schlange. Aus ihrem Mund kommen Flüche und Bitterkeit. Und ihr gebt ihnen eine Chance, und wenn sie euch erwischen, töten sie euch. Da gibt es keine Vergebung. Das ist die Bitterkeit und die Rache und der Zorn und der Hass und die Feindlichkeit der nichtwiedergeborenen Menschen. Sie werden von Hass getrieben. Sie werden von Bitterkeit getrieben. Sie verfluchen euch aus ihrer Bitterkeit heraus. Sie töten euch, wenn sie die Chance dazu bekommen.

Andererseits sind diejenigen, die mit Gott versöhnt sind und die, wie Paulus von Philemon sagt, an den Herrn Jesus glauben, bereit zu vergeben, und nur diejenigen. Es überrascht mich nicht, dass unsere Gesellschaft prozesssüchtig ist, dass wir einander verklagen. Es überrascht mich nicht, dass Menschen einander töten. Es überrascht mich nicht, dass, wenn ihr jemanden auf der Autobahn überholt, er auf deine Höhe aufschließt und obszöne Gesten macht oder sogar auf dich schießt. Es überrascht mich nicht, dass die Feindlichkeit und Wut unserer Kultur das ist, was sie ist, denn das steckt im menschlichen Herzen und wir haben uns so weit von irgendeiner Form von christlicher Atmosphäre der christlichen, gesellschaftlichen Zurückhaltung entfernt, dass das inzwischen geduldet wird, sogar mehr als geduldet, befürwortet. Das liegt daran, dass wir erwarten sollten, dass Ungläubige sich so verhalten. Das ist nicht überraschend. Was mich manchmal überrascht, ist, wenn jemand, wenn jemand im Auto neben mir längsseits kommt, das tut, dann weiterfährt und ich auf der hinteren Stoßstange dann einen Fischaufkleber sehe ... und ich denke mir dann, das ist ein christliches Auto, aber kein christlicher Fahrer. Diejenigen, die mit dem Herrn Jesus Christus versöhnt sind, vergeben jedoch, denn wir sind fähig, zu vergeben. Diese Welt wird überall zerrissen, von Ehen über Länder, weil die Menschen nicht vergeben können. Nur Christen können wirklich von Herzen vergeben, wie Jesus gesagt hat. Nur Christen können wirklich von Herzen vergeben.

Ein versöhnlicher Mensch glaubt also an den Herrn. Er trägt Sorge für die Dinge des Herrn. Er liebt den Herrn, er will den Herrn ehren, er strebt nach dem, was seinen Glauben an den Herrn ausdrückt. Und weil sein Glaube echt ist, ist er fähig, zu vergeben. Er hat ein neues Wesen, er ist eine neue Schöpfung, der ihm innewohnende Geist verleiht ihm diese Fähigkeit.

Zweitens liebt der versöhnliche Mensch die Heiligen … er liebt die Heiligen. In Vers 5 sagt Paulus: „… und von deiner Liebe gegenüber allen Heiligen.“ Ihr werdet bemerken, dass bei anderen Übersetzungen dieser Vers anders wiedergegeben wird. Die Struktur dieses Verses wird in der griechischen Sprache als Chiasmus bezeichnet. Mit anderen Worten, die Worte und Gedanken in diesem Vers sind kreuzweise angeordnet. Und der erste griechische Ausdruck [in fast allen dt. Übersetzungen so ersichtlich] … weil ich höre von der Liebe … gehört zum letzten [vierten] Ausdruck [in diesem Vers]. Und der zweite griechische Ausdruck - Glauben - gehört zum dritten Ausdruck - an den Herrn Jesus. Deshalb müsst ihr es bei den meisten dt. Übersetzungen kreuzweise betrachten; das ist der Chiasmus in der griechischen Sprache. Wenn er also von „Glauben“ spricht, spricht er von dem Glauben, den er an dem Herrn Jesus bewiesen hat. Wenn er „Liebe“ sagt, spricht er von der Liebe, die er gegenüber allen Heiligen bewiesen hat. Das ist die zweite Eigenschaft. Ihr liebt die Heiligen. Das ist Agape-Liebe, das ist eine Liebe, die wir wählen, eine Liebe des Willens, eine Liebe der Selbstaufopferung, eine Liebe der Demut, das ist die Liebe, die sagt: „Ich selbst bin mir nicht wichtig, du bist mir wichtig.“ Das ist die Liebe, die sagt: „Ich werde jedes Opfer bringen, um deine Bedürfnisse zu stillen.“ Das ist die Liebe, die sagt: „Bei mir geht es nicht um Gefühle, sondern um Gehorsam. Ich bin nicht gezwungen, dir zu dienen, weil es etwas an dir gibt, das attraktiv ist. Ich bin gezwungen, dir zu dienen, weil es in mir etwas in Bezug auf die Macht Gottes gibt, das mich dazu bewegt.“ Das sagte Paulus in Galater 5,6, wo er von Glauben, der durch die Liebe wirksam ist, sprach. Erinnert ihr euch an 1. Thessalonicher 4,9? Paulus sagt, über die Bruderliebe brauche ich euch nicht zu lehren, denn ihr seid selbst von Gott gelehrt. Römer 5, die Liebe Christi ist breit gestreut in eurem Herzen. In 1. Johannes 3,14 sagt er einfach, wenn ihr wiedergeboren seid, liebt ihr eure Brüder. Wenn ihr eure Brüder nicht liebt, seid ihr nicht wiedergeboren. Mit anderen Worten, wenn ihr ein Christ seid, besitzt ihr die Fähigkeit, zu lieben. Die Liebe Gottes wurde breit in euren Herzen gestreut. Ihr wurdet von Gott gelehrt, zu lieben. Ihr habt diese Fähigkeit erhalten. Sie ist vorhanden. Es ist die Liebe des Heiligen Geistes, der in euch ist.

Und so sagt er zu Philemon: „Ich weiß, dass du jemand sein kannst, der vergibt.“ Warum? Dein Glaube ist echt, du liebst den Herrn. Dein Glaube ist echt, du liebst die Heiligen. Einen Ungläubigen kann man nicht bitten, jemandem zu verzeihen. Sie haben diese Liebe für andere Menschen nicht. Sie sind nicht voller Leidenschaft, aufopferungsvoller, willentlicher Liebe, jemandem gegenüber das zu tun, was richtig ist; das steckt nicht in ihnen. Wenn es ihnen selbst dient, tun sie es. Und die Liebe, die sie kennen, ist die Liebe der Gefühle und Emotionen, nicht die Liebe, die wir wählen und die Liebe der Hingabe. Er sagt also: „Philemon, du bist jemand, der vergeben kann, weil du an den Herrn glaubst, du kennst Gott, du wandelst mit Christus, dein Glaube ist auf ihn gerichtet, fortwährend, und du liebst die Heiligen.“

Drittens liebt ein Mensch, der vergeben kann, die Gemeinschaft … er liebt die Gemeinschaft. Er sagt: „Ich höre von dem Glauben, den du hast an den Herrn Jesus und der Liebe gegenüber allen Heiligen, damit die Gemeinschaft in Hinblick auf den Glauben wirksam werde.“ Hier fügt er ein weiteres Konzept hinzu. Er sagt, du hast wahren errettenden Glauben, du hast wahre geistliche Liebe und du hast den Wunsch nach Gemeinschaft. Dein Glaube strebt nach Gemeinschaft. Er nennt das die Gemeinschaft deines Glaubens. Und er sagt, ich hoffe, dass die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werden möge. Das ist das Wort kräftig … kräftig. Ich weiß, dass du die Gemeinschaft liebst. Nun, das gilt für Christen. Wenn ihr ein Christ seid, liebt ihr die Gemeinschaft. Ihr liebt den Leib Christi … das sagt er hier. Andere Menschen liegen euch am Herzen. Ihr sagt: „Schau, ich will dir vergeben, weil ich kein Chaos in der Gemeinschaft möchte, ich möchte Harmonie, ich möchte Frieden, ich möchte Einheit.“ Das ist kein Individualismus, der da sagt: „Du bist mir egal, ich werde nehmen, was ich bekommen kann und ich werde das fordern, was ich will, und ich werde nur das geben, was ich will und ich werde die Dinge nach meiner eigenen Façon machen, denn der Einzige, der mir wichtig ist, bin ich.“ Wisst ihr, ein Christ sagt so etwas nicht. Ein Christ sagt, ich liebe die Gemeinschaft, du bist mir wichtig, unsere Einheit ist uns wichtig, unser Dienst ist uns wichtig, es ist mir wichtig, dass wir das gemeinsam teilen. Das Wort „Gemeinschaft“, koinonia, lässt sich in Wirklichkeit nur sehr schwer übersetzen. Es wird meistens mit „Gemeinschaft“ übersetzt, aber wenn wir von Gemeinschaft sprechen, meinen wir in der Regel, dass wir gerne in der Gesellschaft von jemandem sind; wir sagen, wir hatten Gemeinschaft, wir meinen, wir hatten einfach Spaß miteinander oder haben uns unterhalten oder haben etwas Zeit miteinander verbracht; wir haben ein wenig geplaudert oder zusammen etwas gegessen oder getrunken. Aber darum geht es hier nicht. Wir reden hier von Zugehörigkeit, das ist das Wort, das mir am besten gefällt, „zugehören“. Ihr gehört zu jemandem Anderen und jemand anders gehört zu euch in einer wechselseitigen Partnerschaft. Er sagt also: Ich weiß, wie wichtig dir dieses Zueinandergehören in deinem Glauben ist.

Und was wird hier impliziert? Nun, Onesimus kehrt zurück. Du weißt jetzt, nachdem du diesen Brief gelesen hast, dass Onesimus ein Christ ist. Und dadurch gehört er zur Gemeinschaft und zu dir, nicht nur als Sklave, sondern als ein Bruder in Christus, und du gehörst zu ihm, nicht nur als Herr, sondern als Bruder in Christus, und ich weiß, dass dir die Zugehörigkeit wichtig ist. Das ist der Gedanke dahinter. Ich weiß, dass dir das wichtig ist. Und dann sagt er: Ich will, dass deine Gemeinschaft, die Gemeinschaft deines Glauben, wirksam wird, dass sie einen starken Einfluss hat. Er sagt hier also, wenn du diesem Mann vergibst, wird das gewaltige Auswirkungen haben, denn dies war ein schweres Verbrechen, für das der Sklave sein Leben einbüßen könnte, und wenn du ihm einfach geradeheraus vergibst, sendet das ein deutliches Signal an die Gemeinde über die Priorität der Zugehörigkeit. Dieser Mann gehört jetzt zu mir, nicht als mein Sklave, sondern als mein Bruder, und mein Bruder braucht Vergebung. Das wird eine deutliche Aussage über Gemeinschaft sein. Es ist egal, was ein Mensch dir antut, wenn ihr diese Person wieder aufnehmen und mit Liebe begrüßen könnt, habt ihr ein deutliches Signal gesendet über eure Liebe für die Gemeinschaft, nicht wahr, für die Zusammengehörigkeit. Es seid nicht ihr selbst, eure Isolierung und euer Individualismus, die euch wichtig sind, sondern die Partnerschaft, die gegenseitige Beteiligung.

Ein Mensch mit einem wahren errettenden Glauben ist also um die Dinge des Herrn besorgt. Ein Mensch, in dessen Herz die Liebe Gottes ausgegossen wurde, kümmert sich um andere Heilige. Und ein Mensch, dem etwas an der Gemeinschaft liegt und dessen Priorität die Zusammengehörigkeit von Gläubigen ist, wird die Art von Mensch sein, die bereitwillig vergibt. Wenn ihr an den Herrn glaubt, wenn ihr die Heiligen liebt, wenn ihr die Gemeinschaft liebt, werdet ihr ein Mensch sein, der vergibt.

Es gibt ein viertes … ein viertes Anliegen, und das ist sein Interesse an der Erkenntnis. Paulus wollte ihn daran erinnern, deshalb sagt er in Vers 6: „[Ich bete], damit die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werde durch die Erkenntnis all des Guten, das unter uns ist, für Christus Jesus.“ Lasst uns an diesem Punkt innehalten. In der Erkenntnis all des Guten, das in euch ist. Ich möchte euch eine Frage stellen. Als ihr Christen wurdet, hat Gott Gutes in euch getan? Ja, ihr wurdet gesegnet mit … was? … jedem geistlichen Segen in den himmlischen [Regionen] in Christus. Wisst ihr, dass ihr eine neue Schöpfung in euch bergt? Wisst ihr, dass viele gute Dinge in euch stecken? Viele gute Dinge. Und er sagt zu Philemon: „Philemon, ich möchte, dass du die Erkenntnis all der guten Dinge in dir hast.“ Wie erfahre ich diese also? Wie finde ich die guten Dinge in mir heraus? Lese ich darüber in einem Buch? Nein. Das Wort für „Erkenntnis“ ist epignosis, nicht nur „wissen“, gnosis, sondern epignosis, fundierte Kenntnis, reichhaltige Kenntnis, umfassende Kenntnis, und - hört gut zu - Kenntnis durch Erfahrung. Er ist die Kenntnis durch die persönliche Begegnung mit der Wahrheit. Es ist die Kenntnis, die durch Erfahrung kommt.

Hört gut zu, was er hier zu ihm sagt. Er sagt: „Philemon, wenn du diesem Mann vergibst, hör gut zu, wenn du diesem Mann vergibst, wirst du sofort in dir diese gute Sache namens ‚Vergebung‘ erfahren. Du könntest über Vergebung in einem Buch lesen, aber du würdest sie nicht wirklich kennen, weil du sie nicht selbst erlebt hast. Du könntest jemanden über Vergebung predigen hören und darüber, wie wunderbar sie ist und wie gesegnet sie ist, aber du würdest das nicht wirklich selbst wissen, bis du vergeben hast. Weißt du, wie du die Erkenntnis der guten Dinge in dir bekommst? Indem du sie praktizierst. Du findest die gewaltige Güte dessen, was Gott in dir verankert hat, wenn du in Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes wandelst und Dinge tust und diese Dinge in deinem eigenen Leben siehst und erfährst. Gott hat dir die Fähigkeit gegeben, zu vergeben. Vergib jemandem und erlebe es selbst.“ Das ist es, was er hier sagt. Sobald du das tust, Philemon, wirst du Vergebung am eigenen Leib erfahren.

Ich meine, wir haben alle gesessen und Bücher gelesen, die einen Mann abgebildet haben, der an einem sonnigen Tag in den Schweizer Alpen Ski gefahren ist, der Schnee weht an ihm vorbei, und das Bild zeigt die ganze Schönheit und das Wunder all dessen und das Abenteuer und das Hochgefühl. Aber ich sage euch, es besteht ein großer Unterschied zwischen dem Betrachten der Bilder im Buch und der Abfahrt vom Berg. Ein Buch vermittelt eine gewisse eindimensionale Kenntnis, die in keiner Weise der Erfahrung gerecht werden kann, den Berg auf Skiern herunterzurasen. Und dasselbe trifft im geistlichen Gebiet zu. Ich kann die platten Worte auf den Seiten der Bibel lesen, die Vergebung definieren, aber ich werde nie die epignosis oder fundierte Kenntnis der Vergebung haben, bis ich … was? … vergebe und dies am eigenen Leib erlebe. Und so finde ich all das Gute heraus, das Gott in mir verankert hat.

Der Mensch, der vergeben kann, glaubt also an den Herrn. Er liebt die Heiligen. Er liebt die Gemeinschaft und er liebt die Erkenntnis. Er will die umfassende, reichhaltige Erkenntnis all des Guten, das in ihm ist. Wisst ihr, verfolgt das einfach mal weiter. Ich will das tun, was Gottes Wille für mich ist, denn ich will die Macht des Guten, das in mir ist, durch ihn erfahren. Es ist nicht meine eigene Güte, sondern das Gute, das er in mir verankert hat. Bringt euch das nicht Freude? Manchmal, wenn wir zum Beispiel die Gelegenheit haben, zu geben und das großzügig und aufopferungsvoll zu tun, fühlen wir diese Aufregung, dieses Hochgefühl, diese Freude, diese Überschwänglichkeit, weil wir die tiefe, reichhaltige Güte, die Gott in uns verankert hat, erfahren haben, die uns befähigt, aufopferungsvoll zu geben. Und so erinnert er Philemon und uns an die Priorität, die Erkenntnis zu lieben.

Es gibt, glaube ich, noch eine fünfte Komponente im Charakter eines versöhnlichen Menschen, und das ist die Liebe des Ruhmes. Am Ende von Vers 6 steht dieser kurze Ausdruck „in Christus“. Im Griechischen steht hier eigentlich „zu Christus … zu Christus“. Mit anderen Worten sagt er hier: „Philemon, ich weiß, dass Gemeinschaft eine Priorität für dich ist. Ich möchte, dass das kräftig ist. Ich weiß, dass dir Erkenntnis wichtig ist und ich will, dass die Erkenntnis all des Guten in dir ist und ich weiß, dass du all das um Christi willen möchtest“, das wird hier impliziert. Anders ausgedrückt ist euch der Ruhm für Christus wichtig. Ihr tut es für ihn, für ihn. Das christliche Leben, mit all seinen Taten, all seinen Freuden, all seinen Werken, all seiner Verantwortung, ist für den Ruhm Christi, um Christi willen, im Namen Christi, zum Lobpreis Christi, zur Herrlichkeit Christi. Und ehrlich gesagt, wenn ihr euch dem verschreibt, werdet ihr vergeben, nicht wahr? Ich kann nicht in einem Moment sagen, ich will alles zum Ruhm Christi tun, aber denke nicht, dass ich dir vergeben werde. Das kannst du nicht sagen. Sei ehrlich. Du musst sagen: „Ich werde dir nicht vergeben, also bin ich nicht an deinem Ruhm interessiert, Christus, ich bin an meiner Rache interessiert.“ Das sagt ihr. Aber wenn ihr Christus ehren wollt, dann werdet ihr vergeben, wie auch er euch vergeben hat, nicht wahr? Wenn ihr Christus ehren wollt, werdet ihr das befolgen, was er euch geboten hat. Gewiss war Philemon daran gelegen, Christus zu verherrlichen. Gewiss würde er es für Christus tun oder um Christi willen. Derjenige, der vergibt, zeichnet sich also durch den Glauben an den Herrn, die Liebe gegenüber allen Heiligen, die Liebe für die Gemeinschaft, die Liebe für fundierte, erfahrungsbasierte Erkenntnis und die Liebe für den Ruhm seines Herrn aus.

Es fehlt noch ein letzter Hinweis. Der Mensch, der vergibt, zeichnet sich dadurch aus, dass es ihm wichtig ist, ein Segen zu sein. Er zeichnet sich dadurch aus, dass es ihm wichtig ist, ein Segen zu sein. Und das wird wiederum impliziert. In Vers 7 sagt Paulus: „Denn ich hatte große Freude und Trost um deiner Liebe willen; …“. Haltet bitte an diesem Punkt inne.

Dieser Mann war für seine Liebe bekannt. Und Paulus sagt, deine Liebe hat mir Freude und Trost gespendet. Das ist es, was er sagt. Nicht nur Freude und Trost, sondern große Freude und Trost. Ich bin an einem Punkt angelangt, wo du mir Grund gegeben hast, mich zu freuen. Ich bin an einem Punkt angelangt, wo du mein Herz durch deine Liebe ermutigt hast. Auf welche Weise? Vers 7, wieder in der Mitte des Verses: „… denn die Herzen der Heiligen sind durch dich, Bruder, erquickt worden.“ Was für eine Aussage. Die Herzen … er verwendet das Wort splangchna, eigentlich die Eingeweide, die Gefühle, der Sitz der Emotionen und Gefühle. Er sagt, bekümmerte Menschen, Menschen mit Gefühlen, Menschen, die leiden und sich abmühen, haben dich als Segen empfunden, du hast sie erquickt. Das ist ein militärischer Begriff für eine Armee, die sich auf einem Marsch befindet, anhält und sich ausruht. Du bringst den Menschen Ruhe. Du bist ein Friedensstifter. Du lässt Menschen wieder aufleben. Deine Fürsorge und dein Dienst und dein erquickendes Herz bringen bekümmerten Menschen Trost.

Nichts weist darauf hin, dass er ein Ältester in der Gemeinde war. Nichts weist darauf hin, dass er ein Diakon in der Gemeinde war. Nichts weist darauf hin, dass er ein Lehrer in der Gemeinde war. Er war offensichtlich eine Art Geschäftsmann. Er war kein bewusster Diplomat. Er war einfach ein Mann von instinktiver Freundlichkeit. Er war ein Segen für jeden. Diese Art von Mensch wird vergeben, die Art von Mensch, der es wichtig ist, ein erquickender Mensch zu sein. Ich möchte keinen Ärger in eurem Leben stiften, ich möchte keinen Unfrieden stiften, ich möchte keine Unruhe bringen, ich möchte Ruhe bringen. Hört mir zu, das sind die Menschen, die mir Freude bringen. Es gibt Menschen in meiner Welt, glaubt mir, es gibt Menschen, mehr, als ich mir bewusst machen möchte, die mir Ärger bringen. Und das ist in der Regel recht konstant. Und ihr sucht lange und intensiv nach jenen, die euch die ganze Zeit erquicken, weil sie alles lösen, weil sie Frieden in alles bringen, weil sie weise Führung und Leiterschaft praktizieren, weil sie dienen und sich kümmern und einfach für alle ein Segen sind. Das sind die Menschen, die vergeben werden, weil sie nur ein Segen sein wollen.

Nun, Philemon sagt sich inzwischen: „Meine Güte, ich bin ein ganz schön toller Mensch. Wow.“ Und genau darauf hofft Paulus, denn in Vers 8 wird er ihn knallhart mit dem konfrontieren, was er tun muss. Und jetzt fühlt er sich so gut, dass er so ein wunderbarer Mann ist, dass er das einfach tun muss, sonst würde er seinem öffentlichen Image keine Ehre machen.

Jeder, der den Herrn Jesus Christus liebt, jeder, der die Heiligen liebt, jeder, der die Gemeinschaft liebt, jeder, der wahre Erkenntnis liebt, jeder, der den Ruhm Christi liebt, jeder der es liebt, ein Segen zu sein, wird ein versöhnlicher Mensch sein. Das ist der Charakter von Menschen, die vergeben. Und so führt Paulus hier diesen Charakter als den Charakter von Philemon ein. Und dann bittet er ihn, zu vergeben, wie wir nächsten Sonntag sehen werden.

Ich habe einen alten Gedichtsband gelesen, der zu meinen Lieblingswerken gehört. Und ich stieß auf ein Gedicht und ich weiß nicht, ob es dieselbe Wirkung auf euch haben wird, wie es auf mich hatte, vielleicht liegt es daran, dass ich Vater von vier Kindern bin und so wunderbare und lieb gewonnene Erinnerungen an meine Kinder haben; es hat einen Nerv in mir getroffen und mich sehr emotional gemacht und jedes Mal, wenn ich es gelesen habe, habe ich auf dieselbe Weise darauf reagiert. Aber es ist nur eine kleine Erinnerung an die einfachen Qualitäten der Vergebung. Seht, ob ihr verfolgen könnt, was der Dichter sagt.

„Mein kleiner Sohn - mit seinem ernsten Blick, der überlegen fast mir gab das Wort zurück - zum siebten Male mein Gebot von ihm war nicht befolgt. Ich schlug ihn im Verdruss, entließ mit harten Worten ihn, und ohne Kuss. Seine Mutter, die geduldige, war tot. Dann fürchtend, dass sein Gram ihn hielte wach, begab ich mich zu seinem Bett hernach. Und fand dort tief im Schlaf den Kleinen, mit dunklen Augenlidern - nass vom Weinen das Wimpernpaar. - Und unter Stöhnen ich küsste fort ihm seine Tränen, gemengt mit meinen; denn ihm zur Seite auf dem Tisch ich fand - gewärtig seiner Hand - ein Kästchen Marken und ein kleines Boot, ein Stein vom Strand - geädert rot. Und sechs bis sieben Muschelschalen licht, ein Gläschen voll Vergissmeinnicht, und Kupfermünzen auch, im Muster hingelegt - des Herzens Trost, das ach, so tiefbewegt. So kam’s, dass, als ich betete hernach zu Gott, ich weinend sprach: Ach wenn dereinst die Kräfte uns versagen - im letzten Schlaf - wir dich nicht länger plagen. Und du gedenkst, aus welchem Tand die Summe unserer Freuden einst bestand; wie selten Glück wir fanden. Dein hohes Wort verstanden! Dann wirst du, väterlich, nicht weniger bereit, wie ich, den du erschufest aus dem Staube, besänftigen deinen Zorn, dies ist mein hoher Glaube ob unserer Kinderhaftigkeit[1].“

Wenn Gott das für uns tun kann, können wir das nicht füreinander tun?

Gebet



[1] Übersetzung: www.archive.org/stream/perlenenglischer00behr/perlenenglischer00behr_djvu.txt (Perlen englischer Dichtung in deutscher Fassung (Herman Behr)

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