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Heute früh kehren wir bei unserer Betrachtung von Gottes Wort zum Brief des Paulus an Philemon zurück, die Epistel an Philemon. Diese kurze Epistel besteht aus 25 kurzen Versen, einem Kapitel, und ist eine lebendige Lektion in Vergebung. Und das hier ist unsere dritte von vier Lektionen über diese kurze Epistel und heute früh werden wir wieder Paulus zu Füßen sitzen und lernen, wie man vergibt. Ihr erinnert euch sicherlich, dass die ersten drei Verse die Einleitung waren. Die Verse 4 bis 7 zeigten uns anschließend die Charakteristiken eines versöhnlichen Menschen. Und jetzt, in den Versen 8 bis 18, kommen wir zum Akt der Vergebung an sich. Wir werden uns mit dem Thema „Vergebung“ an sich befassen.

Ich möchte eure Erinnerung nur kurz auffrischen, falls ihr etwas vergessen habt oder neu bei uns seid. Philemon war ein Christ ohne offizielle Funktion in der Gemeinde, der in der Stadt Kolossä lebte, und in dessen Haus sich die Gemeinde von Kolossä traf. Er war von Paulus zu Christus geführt worden. Seine Frau war Apphia, sein Sohn Archippus, und sie hatten einen Sklaven namens Onesimus. Onesimus lief weg. Er war ein Flüchtling, ein entlaufener Sklave. Er wollte seine Freiheit. Er landete in Rom. Und als er in Rom war, begegnete er irgendwie durch Gottes Vorsehung dem Apostel Paulus. Paulus war dort unter Hausarrest, in einem gemieteten Haus, und war in der Lage, in eingeschränktem Maße zu dienen; und irgendwie landete dieser entlaufene Sklave, Onesimus, bei Paulus und Paulus führte ihn zu Christus. Jetzt sendet er ihn zu seinem Besitzer, Philemon, zurück, zusammen mit diesem Brief, in dem er Philemon darum bittet, ihm seine Abtrünnigkeit, seinen Betrug und was auch immer er Philemon schulden mag, da er gestohlen hatte, als er weglief, zu verzeihen. Es ist also ein Aufruf an einen Menschen, einem zu vergeben, der gegen ihn gesündigt hat, in diesem Fall der entlaufene Sklave Onesimus.

Das Thema dieses kurzen Buches ist Vergebung. Interessanterweise wird das Wort hier nie erwähnt. Es ist fast so, als ob der Heilige Geist diese Epistel zu einer Art „Lückentext“ gemacht hätte. Es steckt überall drin, wird aber nie als Vergebung benannt, und dennoch ist dem Leser klar, worum es hier geht.

Ein weiteres merkwürdiges Detail dieses Buches ist die Tatsache, dass hier keine Grundsätze der biblischen Lehre vermittelt werden, die die Grundlage für Vergebung darstellen würden. Man würde denken, dass ein so bedeutender Theologe wie der Apostel Paulus, der einen Mann zur Vergebung auffordert, ihm die Theologie der Vergebung an die Hand geben würde, oder biblische Grundsätze, die Vergebung zu einer Pflicht machen, zu einem Erfordernis oder einem Gebot. Aber die finden sich hier nicht. Wenn ihr die Epistel durchlest, werdet ihr sogar feststellen, dass dort nichts über die Prinzipien der Vergebung gesagt wird. Der Appell ist, ganz im Gegenteil, nicht an das Gesetz oder Grundsätze oder Theologie oder biblische Texte gerichtet, sondern an die Liebe. Er beruft sich auf einen höheren moralischen Standpunkt. Er weiß, dass Philemon ein gottesfürchtiger Mann ist. Er weiß, dass er ein geistlicher Mann ist. Er weiß, dass er ein Mann ist, dessen Herzen mit Gott im Reinen ist. Und so appelliert er nicht an das Gesetz, sondern an die Liebe, was, wie ich noch einmal betonen möchte, der höhere moralische Standpunkt ist.

Wir müssen davon ausgehen, dass Philemon die Theologie der Vergebung kannte. Wir müssen davon ausgehen, dass er die Prinzipien kannte, auf denen Vergebung basiert, die biblischen Lehren, die uns zur Vergebung führen. Er muss sie gekannt haben. Es ist offensichtlich, dass er fundierte Kenntnisse des Wortes hatte. Doch so sehr ich mir das auch wünschte, kann ich das nicht von euch allen annehmen. Ich könnte an den höheren moralischen Standpunkt der Liebe appellieren, aber ich bin mir nicht sicher, dass ihr alle die Theologie der Vergebung versteht, die hinter diesem Appell steckt. Und deshalb denke ich, es wäre gut für uns, in einem kurzen Teil unserer Diskussion heute früh einige wesentliche Elemente der Vergebung festzulegen, die sich aus der Schrift ergeben und die uns aus der Sicht von Gottes maßgeblichem Wort dazu verpflichten, zu vergeben.

Ich möchte euch sieben Schlüssel oder sieben Elemente oder sieben Merkmale einer auf theologischen Lehren beruhenden, biblischen Verteidigung der Vergebung nennen. Erstens verbietet das sechste Gebot nicht nur Mord, sondern auch mangelnde Vergebung. Das sechste Gebot, „Du sollst nicht töten“. Aber das ist nur eine sehr oberflächliche Aussage, die mit sehr viel mehr Inhalt aufgefüllt werden muss. Und für diesen Inhalt müssen wir nur an Matthäus 5 denken und die Worte, die Jesus selbst sprach, nämlich: „Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: ‚Du sollst nicht töten!’, wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein.

Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: ‚Raka!’“, ... das ist ein Ausdruck des Hohns ..., „der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: ‚Du Narr!’, der wird dem höllischen Feuer verfallen sein.“ Mit anderen Worten sagte Jesus, als Gott sagte, ihr sollt nicht töten, meinte er damit auch, ihr sollt nicht hassen, ihr sollt nicht bösartig sein, ihr sollt nicht zornig sein, ihr sollt nicht wütend sein, ihr sollt nicht rachsüchtig sein, ihr sollt nicht nach Vergeltung streben, ihr sollt euch nicht durch mangelnde Vergebung auszeichnen. Auch das verbietet Gott.

Die Theologie der Vergebung beginnt also in Wirklichkeit mit dem Dekalog, oder den Zehn Geboten. Wir sollen nicht nur nicht töten, sondern auch keine Gefühle hegen, die letztendlich dazu führen, dass wir im extremsten Fall das Leben eines Menschen auslöschen. Wie kann ich mich jetzt aber von einigen dieser Haltungen der Wut und Feindlichkeit und Unversöhnlichkeit und Rachsucht befreien? Nun, zuerst einmal betrachtet denjenigen, dem ihr nicht vergeben wollt, als eine Schöpfung Gottes. Mit anderen Worten, liebt diesen Menschen und vergebt ihm für die Seiten Gottes, die in ihm stecken. Denn jeder von uns, wurde in Gottes Ebenbild geschaffen, auch wenn dieses Ebenbild vernarbt und geschädigt ist; wenn ich einen Gläubigen betrachte, der Christ ist, ist er also heilig und trägt etwas von Gottes moralischem Ebenbild in sich. Und ich kann ihm für die Seiten Gottes, die in ihm stecken, vergeben. Wenn ich einen Ungläubigen ansehe, der nicht heilig ist, ist er trotzdem immer noch das natürliche Ebenbild Gottes und ich kann ihm für die Seiten Gottes, die in ihm stecken, vergeben. Wenn ich das Ebenbild Gottes in einem anderen Menschen sehen kann, könnte ich meinen Zorn und meine mangelnde Vergebung durch Ehrfurcht ersetzen.

Darüber hinaus sagte Jesus, wir sollen unseren Nächsten lieben wie uns selbst. Ihr strebt doch sicherlich danach, das Ebenbild Gottes in euch selbst zu sehen, oder? Empfindet ihr euch selbst nicht als überaus würdig, Vergebung zu empfangen? Findet ihr es nicht schwer, zu begreifen, warum jemand anders euch nicht vergeben will? Ihr seid gewiss überaus bereit, euch selbst zu vergeben, ihr tragt euch selbst nichts nach, ihr bestraft euch selbst nicht, ihr seid nicht rachsüchtig gegenüber euch selbst. Und wenn ihr euch nicht gegen euch selbst versündigt und es euch selbst vorhaltet, so ist dies kein Wunsch nach Zerstörung, sondern ein Wunsch nach Segen. Die Wiederherstellung, die ihr anstrebt. Ihr müsst also, als erstes, erkennen, dass jeder Hass, jeder Mangel an Vergebung, ein Verstoß gegen das Gebot ist, nicht zu töten, weil das der Haltung, die zum Mord führt, zugrunde liegt; der Haltung, die zum Tode eines Menschen führen könnte, wenn man sichergehen könnte, nicht erwischt zu werden oder die dem anderen Menschen Schaden zufügen würde, wenn das möglich wäre.

Außerdem müsstet ihr, um euch mit dieser Haltung auseinanderzusetzen, erkennen, dass euer Mangel an Vergebung schlicht und einfach egoistisch ist. Ihr müsst euch mit eurem Egoismus auseinandersetzen. Es ist genau diese unverdiente Liebe zu euch selbst, die euch veranlasst, die Fehler anderer, die euch verärgern, zu verschärfen. Ich sage es noch einmal. Es ist eine unverdiente Liebe zu euch selbst, die euch die Fehler anderer Menschen, die euch verärgern, verschärfen lasst. Andererseits werdet ihr euch, wenn ihr demütig und selbstlos seid und euch selbst verleugnet, als eine so niedrige Person sehen, dass keine Kränkung gegen euch bedeutend sein könnte. Ein hochmütiges Ego, das sich selbst schätzt, wird schnell verärgert und ist in der Regel unversöhnlich, weil es sich selbst für so viel besser hält und jeden, der sein herrliches Wesen gekränkt hat, hasst. Ihr dürft also nicht nur nicht töten, sagt Gott, ihr dürft auch nicht hassen, ihr dürft nicht zornig sein und ihr dürft nicht unversöhnlich sein. Und wenn ihr unversöhnlich seid, dann legt ihr damit Egoismus an den Tag, dann seht ihr in Anderen nicht das Ebenbild Gottes und verstoßt damit gegen das sechste Gebot.

Lasst mich euch eine zweite theologische Grundlage für Vergebung nennen. Wer auch immer euch gekränkt hat, hat Gott noch mehr gekränkt. Wer auch immer euch gekränkt hat, hat Gott noch mehr gekränkt. Und wenn Gott, der Allerheiligste, ihm die größere Sünde vergeben hat, könnt ihr, die ihr am wenigsten heilig seid, dann nicht die geringere Sünde vergeben? Versteht ihr das? David, der sich gegen Batseba versündigt hat, der sich gegen ihren Mann Uria versündigt hat, der sich gegen seine eigene Frau versündigt hat, seine eigenen Kinder, sein eigenes Land, der sich gegen all diese Menschen versündigt hat, sagte in Psalm 51: „An dir allein habe ich gesündigt.“ Mit anderen Worten, er wusste, egal, welchen Anstoß er bei den Menschen erregt hatte, er hatte noch größeren Anstoß bei Gott erregt. Und wenn Gott das größere Übel verzeihen kann, warum könnt ihr dann nicht das geringere Übel verzeihen? Darum geht es hier. Das ist die unerklärliche Frage im Gleichnis in Matthäus 18, wo der König dem Mann eine untilgbare Schuld vergibt und der Mann dann einem anderen Mann eine sehr einfache Schuld nicht vergibt, sondern ihn würgt und ins Gefängnis wirft. Und die Frage ist: Wie um alles in der Welt könnt ihr auf Gott blicken, der die größere Schuld vergibt, und selbst nicht die geringere vergeben? Jedes Verbrechen, das gegen euch begangen wird, ist ein größeres Verbrechen gegen Gott. Jedes Mal, wenn jemand sich gegen euch versündigt, wenn es euch kränken mag, kränkt es Gott noch mehr. Warum? Er ist heiliger als ihr. Für ihn ist Sünde sündhafter. Sie erregt mehr Anstoß bei ihm. Dasselbe Übel mag für euch eine ernste Angelegenheit sein, aber für einen unendlich heiligen Gott ist es eine viel ernstere Angelegenheit. Dennoch hat Gott barmherzig vergeben. Seid ihr gerechter? Seid ihr heiliger? Seid ihr ein höheres Gericht mit einem höheren Gesetz? Die Wahrheit ist, wenn ihr nicht vergebt, seid ihr überhaupt nicht wie Gott, dann seid ihr mehr wie der Teufel. Vergesst nicht, dass Gott euch viel zu vergeben hat, und es gibt keinen Vergleich zwischen dem Übel, das andere Menschen euch antun, und dem, was ihr Gott antut ...weder in der Menge oder Ernsthaftigkeit, noch in den Folgen. Kein Mensch könnte jemals soviel Anstoß bei euch erregen, wie ihr das bei Gott tut, und Gott vergibt euch. Könnt ihr anderen nicht vergeben? Ihr verdient Verdammnis durch Gott, und ich auch, aber er gewährt uns Gnade für all unsere Übertretungen. Werdet ihr euer Leben damit verbringen, nach Rache für die kleinen, unbedeutenden Kränkungen zu suchen, die ihr erlitten habt?

Was ist die Theologie der Vergebung? Denkt an Folgendes. Gott verbietet Wut, Hass und Unversöhnlichkeit, nicht nur Mord. Denkt an Folgendes. Er wird am meisten gekränkt und er vergibt euch und ihr, die ihr am wenigsten gekränkt wurdet, solltet vergeben.

Prinzip Nummer 3, sehr wichtig: Gott wird euch nicht vergeben, wenn ihr nicht Anderen vergebt. Wir haben das in Matthäus Kapitel 6, Verse 14 und 15 bemerkt, wo Gott sagt, wenn ihr Anderen ihre Übertretungen vergebt, wird euer Vater euch eure vergeben. Wenn ihr Anderen nicht vergebt, wird er euch nicht vergeben. Mit anderen Worten, im Sinne unserer Beziehung zu Gott werden wir mit unvergebenen Sünden Gottes Züchtigung unterstehen, wenn wir Anderen nicht vergeben. Das ist ein hoher Preis für mangelnde Vergebung. Wenn ihr euch weigert, jemandem zu vergeben, dann weigert Gott sich, euch zu vergeben ... und eure verständnisinnige Gemeinschaft mit Gott wird aufgelöst und ihr untersteht seiner Züchtigung.

Viertens werdet ihr die Liebe der Brüder nicht erfahren, wenn ihr nicht vergebt. Ihr werdet die Liebe der Brüder nicht erfahren, wenn ihr nicht vergebt. Mit anderen Worten werdet ihr nie in der Lage sein, euch an der freudigen Gemeinschaft und Liebe christlicher Gläubiger zu beteiligen, wenn ihr nicht vergebt. Erinnert ihr euch an das Gleichnis in Matthäus 18? Erinnert ihr euch, dass der Mann loszog und diesen anderen Mann würgte und sagte, er wolle alles, was dieser ihm schulde? Letzterer wollte ihn nicht bezahlen, deshalb warf er ihn ins Gefängnis, bis er alle seine Schulden abbezahlt hätte. Hier war ein Mann, dem Gott vergeben hatte, aber er war nicht bereit, einem Freund zu vergeben. In Matthäus 18, Vers 31, lesen wir: „Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, kamen und berichteten ihrem Herrn den ganzen Vorfall und sagten: ‚Herr, du musst dich um diesen Mann kümmern.’“ Was ist das? Ich sage euch, was das ist. Das sind eure christlichen Freunde, die euch mit einer Haltung, die Gott gegenüber unversöhnlich ist, sehen und sagen: „Gott, du musst diese Person züchtigen.“ Das ist in Wirklichkeit ein Bild der Gemeindezucht. Die Heiligen versammeln sich vor Gott und sagen: „Gott, lasse Zucht im Leben dieses Menschen walten.“ Ihr zerstört eure eigene Beziehung mit anderen Christen, die dann zu Gott gehen und ihn bitten müssen, euch zu züchtigen, wenn ihr nicht vergebt. Wenn ihr nicht vergebt, werden sie unversöhnlich sein und sie werden Gott bitten, sich eurer anzunehmen. Und so werdet ihr nicht nur eure Gemeinschaft mit Gott einbüßen, sondern auch die wunderbare, liebevolle, bestätigende Unterstützung anderer Gläubiger, die euch als eine Bedrohung für die Reinheit der Gemeinde sehen und zu Gott gehen, damit dein Leben verändert werden möge oder du rausgeworfen wirst.

Hört mir gut zu. Die Theologie der Vergebung ist wie folgt. Gott verbietet die Haltung der Unversöhnlichkeit ebenso sehr wie Mord. Ihm wird das größte Übel zugefügt und dennoch vergibt er, also solltet ihr, denen das geringste Übel zugefügt wird, ebenfalls vergeben. Ihr werdet keine Gemeinschaft mit Gott haben, die sich aus Vergebung ergibt, wenn ihr nicht Anderen vergebt, und werdet auch nicht die Gemeinschaft mit oder Liebe von anderen Christen erfahren.

Fünftens, ein sehr wichtiges Element im Verständnis von Vergebung: Wenn ihr nicht vergebt und stattdessen nach Vergeltung strebt, habt ihr euch widerrechtlich die Autorität Gottes angeeignet. Ihr habt euch widerrechtlich die Autorität Gottes angeeignet. Hört auf das, was Paulus in seinem Brief an die Römer, in diesem wunderbaren zwölften Kapitel, in Versen 14 und 19 sagt: „Segnet, die euch verfolgen; segnet und flucht nicht“. Dann Folgendes, in Vers 19: „Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn [Gottes]; denn es steht geschrieben: ‚Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr’“. Überlasst die Rache dem Herrn. Wenn ihr jemandem nicht vergebt, wenn ihr diese Haltung der Wut und Bitterkeit und Feindlichkeit mit euch herumschleppt, erdreistet ihr euch buchstäblich, das Schwert der göttlichen Rache aus Gottes Hand zu nehmen und es selbst einzusetzen. Ihr sagt: „Gott, gib mir das Schwert, ich übernehme ab hier.“ Solch eine Haltung besagt: „Ich muss ein Racheengel sein, weil Gott ungerecht ist, oder langsam oder desinteressiert oder weil Gott es einfach nicht versteht. Er ist unwissend oder nicht in der Lage, zu richten“, und all das ist Gotteslästerung. Gott ist sehr viel besser in der Lage, sich jeder Kränkung gegen euch anzunehmen, als ihr. Er ist besser in der Lage, sich der Konsequenzen der Sünde anzunehmen, als ihr. Er versteht die Dinge am besten. Euer Verständnis ist beschränkt. Er hat die höchste Autorität, ihr habt keine. Er ist unparteiisch und gerecht, ihr seid in eurem eigenen Interesse voreingenommen. Er ist allwissend und ewig, sieht das Ende aller Dinge, ihr seid kurzsichtig, unwissend und seht nicht über den Moment hinaus. Er ist weise und gut und alles, was er tut, dient vollkommen gerechten Zielen, ihr seid unwissend und geblendet durch euren Zorn und eure Ziele könnten böse sein. Es ist vollkommen sinnlos für einen Menschen, Gott so zu lästern, indem er das Schwert aus Gottes Hand nimmt und es selbst schwingt.

Sechstens, ein sehr wichtiger Punkt: Durch mangelnde Vergebung disqualifiziert ihr euch für die Anbetung Gottes. Mangelnde Vergebung disqualifiziert euch für die Anbetung Gottes. Unser Herr sagte, wieder in der Bergpredigt, Kapitel 5: „Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar und gehr zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.“ Wagt es ja nicht, mich anzubeten, wenn ihr nicht voll und ganz mit euren christlichen Brüdern versöhnt seid. Ihr könnt euch mit solch einer Gesinnung der Unversöhnlichkeit nicht Gott nähern. Ihr seid nicht qualifiziert, Gemeinschaft mit Gottes Kindern zu haben. Ihr seid nicht qualifiziert, Gemeinschaft mit Gott zu haben. Ihr befindet euch in einer Situation der verschärften Sünde, ihr könnt kein Segen für Andere sein, ihr könnt für Gott nicht annehmbar sein. Seht ihr, die biblische Theologie der Vergebung beinhaltet also das Verständnis, dass Gott Unversöhnlichkeit ebenso verbietet wie Mord. Dass er, obwohl er am stärksten gekränkt wurde, dennoch vergibt, und das solltet auch ihr tun. Dass ihr, wenn ihr nicht vergebt, eure Gemeinschaft mit ihm und die Liebe der Brüder einbüßt. Wenn ihr nicht vergebt und fühlt, ihr müsstet selbst Rache üben, maßt ihr euch die Rache an, die Gott zusteht; das ist ein Akt der Gotteslästerung. Und ihr habt euch für die Anbetung Gottes disqualifiziert.

Und schließlich, sehr wichtig, sind eure Verletzungen und Kränkungen, die Verletzungen und Kränkungen, die man euch zugefügt hat, eure Prüfungen und Versuchungen. Das ist so wichtig. Ihr müsst erkennen, dass immer, wenn euch etwas zustößt, das eine Kränkung oder eine Sünde gegen euch ist, dies eine Prüfung und/oder Versuchung ist und ihr es als solche behandeln müsst. Jesus sagte, wieder in Matthäus 5,44: „Ich aber sage euch: ‚Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid.’“ Wenn ihr wahrhaftige Christen sein sollt, wenn ihr eure Sohnschaft wirklich bekunden wollt, wenn ihr wahrhaftig und unverwechselbar christlich sein wollt, dann vergebt ihr Menschen und liebt sie, egal, was euch jemand antut. Jedes Mal, wenn euch jemand kränkt, ist das eine Prüfung oder Versuchung. Wenn ihr diese besteht und ihnen vergebt, ist das eine Prüfung, die euch stärker macht. Wenn ihr versagt und nicht vergebt, ist das eine Versuchung, die Sünde hervorbringt. Eure Ereignisse, die Ereignisse, die in euer Leben treten, gehen in eine von zwei Richtungen … eine richtige Reaktion macht sie zu einer Prüfung, die Gerechtigkeit hervorbringt, eine falsche Reaktion macht sie zu einer Versuchung, die Ungerechtigkeit hervorbringt. Euer einziges Anliegen, das ihr in Bezug auf die Handlungen eines Anderen gegenüber euch haben solltet, ist, sicher zu sein, dass ihr euch nicht versündigt, indem ihr durch diese Kränkung in Versuchung geratet. Es sollte euch wenig kümmern, was andere euch antun, egal, was es ist, aber es sollte euch sehr kümmern, ob das zu Prüfungen wird, die euch stärker machen, oder Versuchungen, die euch sündhaft machen.

Wir gehen davon aus, dass Philemon all das wusste, weil Paulus es ihm nicht sagte. Die Theologie der Vergebung war Philemon gewiss bekannt. Und deshalb erwähnt Paulus sie nicht und ich habe sie für diejenigen unter euch erwähnt, die das hören mussten. Lasst uns nun zum Text zurückkehren.

Da Philemon all dies verstand, baute Paulus seinen Fall nicht auf einer Bekräftigung dieses theologischen Fundamentes auf, sondern berief sich auf einen höheren moralischen Standpunkt und appelliert an die Liebe, wohlwissentlich, dass Philemon weiß, dass dies der biblischen Lehre entspricht. Verse 8 und 9: „Darum, obwohl ich in Christus volle Freiheit hätte, dir zu gebieten, was sich geziemt, so will ich doch, um der Liebe willen, vielmehr eine Bitte aussprechen, in dem Zustand, in dem ich bin, nämlich als der alte Paulus, und jetzt auch ein Gefangener Jesu Christi.“ Er sagt: „Sieh, ich könnte es dir befehlen, ich habe genügend Freiheit in meinen Auftrag in Christus … was er hier meint ist … ich habe genug Kühnheit, ich habe genug Mut als ein Apostel, der direkt vom auferstandenen Christus beauftragt wurde, um dir zu gebieten, zu vergeben, ausgehend von der Theologie der Vergebung, die von Gott geboten wurde. Ich habe das göttliche Recht, es dir zu gebieten, es mangelt mir nicht an Mut, dieses göttliche Recht zu nutzen, denn es ist in Christus und wurde mir von ihm gegeben, und so könnte ich von dir verlangen, das zu tun, was sich geziemt, oder was sich buchstäblich für den Herrn gehört, was unverwechselbar christlich ist, nämlich, dass du vergibst, und „dennoch …“, sagt er in Vers 9, „um der Liebe willen will ich vielmehr eine Bitte aussprechen.“ Ich berufe mich auf einen höheren moralischen Standpunkt.

Paulus liebte Philemon. In Vers 1 nennt er ihn agapetos, „geliebter“. In Vers 7 sagt er: „Denn wir haben viel Freude und Trost um deiner Liebe willen.“ Es gab ein Band der Liebe zwischen diesen beiden Männern. Es war nicht nötig, ihm etwas zu gebieten. Ihr erinnert euch sicher, dass Jesus sagte, wenn ihr das Gesetz einhalten wollt, dann liebt den Herrn, euren Gott, mit all eurem Herzen, mit all eurer Seele, mit eurem ganzen Denken und mit eurer ganzen Kraft und liebt euren Nächsten wie euch selbst, daran hängen das ganze Gesetz und die Propheten. Paulus sagte, darin wird das ganze Gesetz erfüllt, Liebe erfüllt das ganze Gesetz. Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes, sagt er in Römer 13. Liebe ist der höhere moralische Standpunkt, wenn jemand wahre, gottesfürchtige, tugendhafte, vom Geist gegebene Liebe besitzt, das ist der höhere moralische Standpunkt, jenseits des Gesetzes und der Forderungen und des Gebots, sie verpflichtet einen dazu, das Richtige zu tun. Und während Vergebung in der Schrift obligatorisch ist und durch apostolische Autorität hätte geboten werden können, weiß Paulus, dass der Mann, mit dem er spricht, ein Mann ist, der durch Liebe motiviert ist. Er spricht nicht zu einem sündhaften Bruder, der im Fleisch wandelt, er spricht zu einem geistlich gesinnten, reifen, gottesfürchtigen Mann, und Liebe wird dessen Herz motivieren. Also wird der Hinweis auf die Autorität von Paulus dort nur angebracht, damit Philemon einen kurzen Blick darauf wirft und dann wird er zurückgenommen. Eine kleine Erinnerung, dass er sie einsetzen könnte, wenn er wollte. Aber dann sagt er: Ich bitte dich vielmehr um der Liebe willen.

Und dann, um das Herz von Philemon zu erweichen, weil es eine schwierige Szene ist, wirft er zwei Aussagen über sich selbst ein. Tue es um der Liebe willen, sagt er, wegen des Zustandes, in dem ich bin, nämlich als der alte Paulus, und jetzt auch ein Gefangener Jesu Christi. Um das Herz von Philemon zu erweichen, will Paulus etwas mitleiderregende Kommunikation einsetzen. Er sagt, wirst du es für mich Armen tun? Er drückt hier eigentlich nur auf die Tränendrüse. Und er spricht von sich selbst auf zwei mitleiderregende Arten, die Philemon erweichen sollen. Schließlich ist das eine recht interessante Lage, in der Philemon sich befindet. Und er liest hier, wie ihr und ich heute, und er liest bis Vers 8 runter, er ist da in seinem Haus, liest diesen kurzen Brief, und direkt vor sich kann er Onesimus sehen, den entlaufenen Sklaven, der ihn betrogen hat, und all die Emotionen, die er empfunden hat, seit Onesimus weggelaufen ist und seitdem, kommen in ihm hoch, er weiß nicht wirklich, was vor sich geht. Hier ist Tychikus, den er kennt, der die Epistel an die Kolosser in seinen Händen hält, um sie der ganzen Gemeinde zu verlesen, aber hier ist Onesimus, der Mann, der in seinem Herzen allerlei Arten von Feindlichkeit und Verführungen zum Zorn hervorgerufen hat, mit denen er sich auseinandersetzen musste, und er ist zurück und er blickt ihm ins Auge und versteht nicht so richtig, was vor sich geht. Und er empfindet Emotionen, aufgrund derer er vielleicht Onesimus ergreifen und ihn schlagen oder ihn ins Gefängnis werfen möchte. Und so sagt der Apostel Paulus, ich werde dich nur um der Liebe willen bitten, ihm zu vergeben, und würdest du das bitte tun, denn diese Bitte kommt von Paulus, der alt ist und ein Gefangener? Er will einfach ein wenig Sympathie ins Spiel bringen.

Das Wort „alt“ bedeutet einfach genau das, presbutes, „alt“. Er war nicht sehr alt, ich meine, um die 60. Aber zu jener Zeit lebten die Menschen oft nicht viel länger. Der Apostel Johannes lebte länger, aber das war selten. Die Lebenserwartung der Menschen war damals kürzer. Es war vielleicht nicht viel älter als Philemon, denn Philemon war alt genug, um einen Sohn im Dienst Gottes zu haben.

Aber das Wort „alt“ beinhaltet im Falle von Paulus mehr als nur die Jahre, es beinhaltet auch den Gedanken eines Alterungsprozesses, der ohne Zweifel durch die Erfahrungen von Paulus beschleunigt worden war. Ihr könnt sicher sein, dass die Jahre, die sich auf dem Rücken von Paulus angesammelt hatten, schwerer wogen als die Jahre, die sich auf dem Rücken von Philemon angesammelt hatten. Es mag keine große Zeitspanne gewesen sein, aber es gab eine Spanne im Alterungsprozess, Paulus war älter als seine Jahre. In Apostelgeschichte 7, als er dabeistand und zusah, wie sie Stephanus steinigten, lesen wir, dass er ein junger Mann war; er ist jetzt kein junger Mann mehr. Er ist alt und älter als seine Jahre, weil er so viele Inhaftierungen, schreckliches Essen, Krankheiten, Reisen, Verfolgungen, Arbeit und körperliche Verletzungen erlitten hat. Er sagte: Ich trage an meinem Körper überall die Zeichen des Christen, von Steinen, die ihm den Atem geraubt hatten, von Peitschen und Stöcken und allen anderen Dingen und Fußfesseln, in denen er gefangen gehalten worden war. All die schmerzhaften, anstrengenden, lähmenden Erfahrungen, die in jene Jahre gezwängt worden waren, machten ihn zu dem alten Paulus. Und dieser zarte, flüchtige Eindruck soll auf Philemons Tränendrüsen drücken und bei ihm Mitleid für diesen alten Krieger erregen und so Liebe für den aufopferungsvollen Apostel heraufbeschwören, der ihn zu Christus führte.

Und als ob das noch nicht genüg wäre, um Sympathie heraufzubeschwören, rüttelt er ihn noch weiter auf und sagt: „Und ich bin auch ein Gefangner Jesu Christi.“ In seinen Gedanken ist er nie ein Gefangener Roms, sondern immer ein Gefangener Jesu Christi, gefangen für Christus. In Apostelgeschichte 28 lesen wir, dass er ein Gefangener in einem gemieteten Haus war, Menschen gingen ein und aus, er ist wahrscheinlich an einen römischen Soldaten gekettet. Und er sagt: „Philemon, kannst du es wirklich wagen, eine Bitte von dem armen, alten Paulus auszuschlagen?“

Und was ist diese Bitte? Was soll er tun? Ab Vers 10 geht es, wenn ihr so wollt, an die wesentlichen Elemente der Vergebung. Und hier sind drei Schritte, die jemand, der vergibt, unternehmen muss. Drei Dinge gehören zur Vergebung.

Erstens, Aufnahme … Aufnahme. Was ich damit meine? Nun, das erste Element der Vergebung beinhaltet einfach, euer Leben zu öffnen und die Person wieder aufzunehmen. Lasst sie in euer Leben ein. Vers 10: „Ich bitte dich für mein Kind, das ich in meinen Fesseln gezeugt habe, Onesimus, der dir einst unnütz war, jetzt aber dir und mir nützlich ist. Ich sende ihn hiermit zurück; du aber nimm ihn auf wie mein eigenes Herz. Ich wollte ihn bei mir behalten, damit er mir an deiner Stelle diene in den Fesseln, die ich um des Evangeliums willen trage, aber ohne deine Zustimmung wollte ich nichts tun, damit deine Wohltat nicht gleichsam erzwungen, sondern freiwillig sei.“

Nimm ihn einfach zurück, sagt er. Ich appelliere an dich, nimm ihn zurück. Und das sollte sofort geschehen, denn es gibt drei Dinge, die jetzt auf Onesimus zutreffen. Seid ihr für sie bereit? Er ist bußfertig. Er ist verwandelt. Und er hat sich als treu erwiesen. Er ist bußfertig, er ist verwandelt und er hat sich als treu erwiesen. Das ergibt sich aus diesen einfachen Versen. Er sagt, du musst ihn zurücknehmen, weil er bereit ist dafür.

Und Vergebung beginnt mit persönlicher Aufnahme. Schließe die Lücke. Überbrücke die Kluft. Heile die Wunde. Lass Onesimus wieder in dein Leben. Ich appelliere an dich, sagt er, für mein Kind. Ich habe ihn zu Christus geführt, Philemon, so wie auch dich. Er ist mein Sohn im Glauben, wie Timotheus, wie Titus, wie andere. Und die Szene ist sehr dramatisch, denn da steht Onesimus. Das ist ein Schock für Philemon, denn er ist mit Tychikus zurückgekommen und er ist mit dieser unglaublichen Erfahrung mit dem Apostel Paulus zurückgekommen. Und Paulus sagt, nimm ihn zurück, er kommt bußfertig zu dir.

Ihr sagt: „Wo ist die Buße?“ Vers 10: „Ich bitte dich für mein Kind, das ich in meinen Fesseln gezeugt habe, Onesimus.“ Es wird impliziert. Woher ich weiß, dass er Buße getan hat? Weil er da ist, Leute, er ist da. Er ist zurückgegangen. Er hat die gefährlichste Sache getan. Er ist demütig und bußfertig zurückgegangen, um dem Mann zu begegnen, dem er ein Unrecht getan hatte, dem Mann, der das Recht hatte, über sein Leben oder seinen Tod zu entscheiden, ihn zu bestrafen. Er ist zurückgegangen. Das ist Buße. Ihr braucht das Wort nicht zu sagen, ihr müsst nur entsprechend handeln. Erinnert ihr euch, was Johannes der Täufer zu den Pharisäern und den Schriftgelehrten sagte? Er sagt, warum zeigt ihr mir nicht die Früchte eurer Buße und redet nicht nur darüber? Hier ist die Frucht. Er ist zurückgegangen. Sehr gefährlich, das hätte ihn sein Leben kosten können. Aber er tat, was richtig war. Er sagt: Ich appelliere an dich für den Menschen, der vor dir steht, den ich gezeugt habe, ich bin das menschliche Instrument seiner Errettung durch die Gnade Gottes, er ist jetzt mein Kind, er kam zu Christus, hier in meinem Gefängnis, und ich sende ihn zurück, öffne deine Arme, er ist bußfertig. Das ist offensichtlich, sonst wäre er nicht dort. Er ist demütig. Er strebt danach, die Beziehung mit diesem Mann, dem er ein Unrecht getan hat, wiederherzustellen. Das ist das erste Element der Vergebung, die Person wieder in das eigene Leben aufzunehmen. Öffnet euch, begrabt die Feindschaft, heißt die Person willkommen.

Zweitens war er nicht nur bußfertig, sondern war auch verwandelt worden. Betrachtet einmal Vers 11. Er sagt, du bekommst nicht denselben zurück, den du verloren hast. „Der dir einst unnütz war, jetzt aber dir und mir nützlich ist.“ Er ist nicht derselbe Mensch. Übrigens, das ist ein Wortspiel. Onesimus bedeutet „der Nützliche“. Das war ein gängiger Name für Sklaven, der wahrscheinlich als Spitzname begann. Sie gaben ihren Sklaven einfach den Spitznamen „nützlich“. Und manchen Sklaven gaben sie wahrscheinlich den Spitznamen „nutzlos“, weil diese beiden Worte im Griechischen sehr ähnlich sind. Je nachdem, wie gut sie also waren, gab man ihnen den Spitznamen „nützlich“ oder „nutzlos“. Onesimus bedeutet „der Nützliche“. Paulus veranstaltet hier in Vers 11 also ein kleines Wortspiel, indem er sagt: „’Der Nützliche’, der dir einst unnütz war, jetzt aber dir und mir nützlich ist.“ Warum? Gott hat ihn verändert, er ist nicht mehr derselbe Mensch, er ist anders. Eine radikale Veränderung hat stattgefunden. Er wird dir so dienen, wie es in Kolosser 3,22-23 steht, dem Brief, den er wenig später lesen wird, nicht mit Augendienerei, um den Menschen zu gefallen, sondern, um Gott von Herzen zu dienen. Er kommt als veränderter Sklave zurück. Er wird dir nicht dienen und darauf achten, ob du ihn beobachtest, und wenn ja, dann arbeiten, sondern er wird dir dienen, als ob er dem Herrn diene. Er ist ein verwandelter Mensch. Und er ist jetzt nützlich, er lebt seinen Namen aus, sowohl dir gegenüber als auch mir. Ich habe seine Nützlichkeit erlebt, und du wirst sie auch sehen.

Es gibt ein drittes Element, das darauf hinweist, dass er es wert war, aufgenommen zu werden, und das ist, dass er nicht nur bußfertig und verwandelt war, sondern sich auch als treu erwiesen hatte. In Vers 12 sagt Paulus: „Ich habe ihn dir persönlich zurückgeschickt, nimm ihn auf wie mein eigenes Herz. Er hat sich bewährt. Ich meine, es ist schmerzhaft für mich, ihn zu dir zu senden. Ich habe ihn mit Tychikus zurückgesandt, weil ich wusste, dass es richtig war, er musste wiederhergestellt werden, es musste eine Versöhnung in der Beziehung geben, er musste von dir aufgenommen werden, es musste wieder alles ins richtige Lot kommen, aber ich muss dir einfach sagen, ich sende ihn zurück und es zerbricht mir das Herz. Diesen Mann kann man lieben.“

Der Apostel Paulus war zu großer Liebe fähig und er war zu dem Punkt gekommen, wo er diesen Mann liebte. Nimm ihn auf wie mein eigenes Herz; das Wort „Herz“ beschreibt eigentlich die Eingeweide, den unteren Teil, wo wir fühlen. Die Hebräer bezogen sich immer darauf als Sitz der Emotionen und Gefühle. Und er sagt, „meine Gefühle für diesen Flüchtling gehen tief, für diesen kriminellen phrygischen Sklaven, den ich so lieb gewonnen habe. Ich habe meine Arme geöffnet und ihn aufgenommen und ich sage dir, das ist ein großartiger Mann, den es sich zu kennen und zu lieben lohnt, und indem ich ihn zu dir schicke, bricht es mir das Herz.“ Er sagt also: „Nimm ihn zurück, er ist bußfertig, er hat sich verändert, nimm ihn zurück, er ist würdig, er ist wertvoll, er ist ein wunderbarer Freund, öffne ihm dein Herz, nimm ihn zurück.“

In Vers 13 sagt er: „Ich wollte ihn bei mir behalten“. Ich wollte ihn behalten, deshalb bricht es mir das Herz, ihn zu dir zu senden. Und hört auf diesen subtilen kleinen Hinweis: „… damit er mir an deiner Stelle diene in den Fesseln, die ich um des Evangeliums willen trage.“ Was meint er damit? Das ist eine andere Art und Weise, den barmherzigen, liebevollen Charakter von Philemon zu bekräftigen. Er sagt: „Oh Philemon, ich sende ihn dir zurück und es bricht mir das Herz. Ich wollte ihn hier behalten, damit er mir an deiner Stelle in meiner Haft für das Evangelium dienen könnte. Ich weiß, du wärst gerne hier, um zu dienen, ich kenne dein liebevolles Herz, ich weiß, du wünscht dir, du könntest hier sein und ich dachte, ich könnte einfach Onesimus behalten und das wäre so, als hätte ich dich hier und er wird mir dort dienen, wo du das nicht kannst. Ich weiß, du hättest gewollt, dass mir jemand dient und ich weiß, du hättest es selbst getan, wenn du das gekonnt hättest, deshalb dachte ich, ich behalte ihn einfach hier und er kann mir an deiner Stelle dienen, weil ich weiß, dass du das liebend gerne tun würdest.“

Aber er sagt in Vers 14: „Aber ohne deine Zustimmung wolle ich nichts tun.“ Ich weiß, du hättest ihn gerne hier gelassen, damit er mir hier in meiner Haft hilft … und er rüttelt ihn zum vierten Mal auf, damit das Herz von Philemon weiter weich bleibt. „Ich weiß, du hättest gewollt, dass er bleibt, aber ich würde das nicht ohne deine Zustimmung tun, damit deine Güte nicht quasi erzwungen wäre, sondern freiwillig.“ Ich wollte nicht, dass du gut bist, weil du keine Wahl hattest, ich wollte, dass du aus freien Stücken gut bist. Ich wollte nichts gegen deinen Willen tun, ich wollte nichts erzwingen. Ich weiß, dass du ein wunderbarer Mensch bist und ich weiß, du wolltest mir dienen und du hättest es selbst getan und du hättest mir wahrscheinlich Onesimus gegeben, um das zu tun, aber ich wollte deine Liebe nicht voraussetzen und wollte, dass du die Wahl, gut zu sein, aus freien Stücken triffst. Mehr als das wollte Paulus jedoch, dass er die Verwandlung, die Buße und den Wert von Onesimus sieht.

Meine Lieben, hier beginnt Vergebung. Sie beginnt damit, euer Leben zu öffnen und den entsprechenden Menschen wieder aufzunehmen. Sie beginnt damit, den Groll zu vergessen und die Kränkungen zu vergessen und mein Leben einfach zu öffnen und sie hineinzulassen und zu sagen: „Ja, wenn es dir leidtut, nehme ich dich wieder auf ... ja, ich kann sehen, dass du nicht dieselbe Person bist, die du warst, als du das getan hast ... ja, du hast Wert und das erkenne ich an.“ Die Person, der ihr vergebt und die nicht bußfertig ist, zu der könnt ihr nie diese Beziehung herstellen. Und so ist Vergebung sehr eindimensional. Aber wo es Buße und Veränderung und Wert gibt, da nehmt ihr diese Person zurück.

Nun, das führt uns zu einem zweiten Element. Das erste ist die Aufnahme … die Aufnahme. Das zweite ist die Wiederherstellung -- Wiederherstellung. Paulus schlägt vor, dass ihr nicht nur eure Arme öffnen und ihn zurücknehmen solltet, weil er es wert ist, geliebt zu werden, sondern ihr müsst ihn wieder in den Dienst stellen, ihr müsst ihm wieder eine Aufgabe und einen Dienst geben. Vers 15, das ist faszinierend: „Denn vielleicht“, und hier beruft er sich auf die Vorsehung Gottes, „vielleicht ist er darum auf eine kurze Zeit von dir getrennt worden, damit du ihn auf ewig besitzen sollst, nicht mehr als einen Sklaven, sondern, was besser ist als ein Sklave, als einen geliebten Bruder.“ Was für eine Aussage. Paulus sagt: „Siehe ich werde die Schuld von Onesimus nicht schmälern, was Onesimus getan hat, war ganz offensichtlich falsch, aber ich wollte nur, dass du darüber nachdenkst, dass Gott vielleicht ein Ziel verfolgt.“ Und Paulus sagt „vielleicht“, denn niemand kann die geheime Vorsehung Gottes in Aktion sehen. Aber denkst du nicht, Philemon, dass Gott dieses Unheil vielleicht verwendet hat, um etwas Gutes daraus hervorzubringen? Denkt an 1. Mose 50,20: „Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut zu machen.“ Römer 8,28: „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.“ Psalm 76,11, der Zorn des Menschen muss Gott preisen. Gott kann alles Unheil außer Kraft setzen. Gott triumphiert stets über die Sünde - durch seine vorhersehende Macht und seine vorhersehende Barmherzigkeit. Er nimmt die unendlichen Möglichkeiten und Entscheidungen der ganzen Menschheit und verwendet sie, um seine eigenen Pläne zu bewirken, und so sagt Paulus: „Meinst du nicht, dass Gott all das vielleicht von Anfang an geplant hat, dass dieser Mann, als er dich verließ, anders zurückkehren würde?“ Er hat dich für eine Weile verlassen, damit du ihn für immer zurückbekämst. Du hast einen Sklaven verloren und einen Bruder gewonnen. Du hast einen Sklaven verloren und einen Bruder gewonnen. Gott hat es zugelassen. Gott hat es außer Kraft gesetzt. Eine vorübergehende Trennung hat zu einer ewigen Beziehung geführt.

Was Onesimus tat, hätte irreparablen Schaden in Bezug auf das Vertrauen von Philemon bewirken können. Aber er musste sehen, dass Gott hierin wirkte und dass Gott diesen Mann direkt zu Paulus geführt hatte, ihn sich bekehren ließ und ihn direkt zurücksandte. Und jetzt, in Vers 16, sagt er: „Nicht mehr als reiner Sklave.“ Das bedeutet nicht, dass er kein Sklave sein soll, hier wird keine Emanzipation verkündet. Er sagt, er ist nicht mehr nur ein Sklave, er ist mehr als ein Sklave, er kehrt als geliebter Bruder zurück. Nimm ihn also wieder auf, ja, um wieder ein Diener zu sein, ja, um wieder ein Sklave zu sein, aber nicht nur das, mehr als das. Er sagte, das war er bereits, Vers 16, besonders für mich, aber wie viel mehr für dich, sowohl im Fleisch, das ist als physischer Sklave, als auch im Herrn als Bruder in Christus? Du bekommst ihn in doppelter Hinsicht.

Paulus hebt hier nicht die Sklaverei auf. Er sagt, er kommt als Sklave zurück, er kommt als Sklave zurück. Aber er ist nicht nur ein Sklave. Du hattest nur einen Sklaven verloren, du hast einen treueren Sklaven zurückbekommen, der zur Ehre des Herrn dienen wird, und du hast einen geliebten Bruder in Christus zurückbekommen. Wie viel mehr wird er für dich sein, sagt Paulus, als er für mich war. Für mich war er nur ein Bruder im Herrn, für dich ist er ein Diener im Fleisch und ein Bruder im Herrn. Du bekommst seinen physischen Dienst und seinen geistlichen Dienst in seiner ganzen Fülle.

Vergebung bedeutet, ich öffne mein Herz, ich nehme die entsprechende Person in eine Beziehung auf. Es bedeutet, ich nehme diese Person im Hinblick auf ihre Wiederherstellung zum Dienst auf. Aufnahme, das ist persönlich. Wiederherstellung zur Nützlichkeit und zum Dienst. Drittens, das dritte Element in einer versöhnlichen Beziehung ist Wiedergutmachung … Wiedergutmachung. Es ist ein Unrecht verübt worden und es ist nötig, sich mit diesem Unrecht auseinanderzusetzen. Wie setzt man sich damit auseinander? Als Onesimus Hals über Kopf weglief, hat er Philemon offensichtlich betrogen. Wenn der Preis eines guten Dieners 500 Denare betrug, müsste er 500 Denare nehmen, das wäre ein normaler, üblicher Lohn, der Lohn für 500 Tage, und sich einen anderen Diener kaufen; das bedeutet, es war ein herber finanzieller Verlust für ihn. Nicht nur das, es scheint, dass Onesimus, als er weglief, einige der Besitztümer und Geld von Philemon mitnahm, um sein Leben als Flüchtling zu finanzieren. Und so hat er ihn definitiv betrogen.

Die Bibel hat sehr geradlinige Grundsätze der Wiedergutmachung. Ihr könnt sie zum Beispiel in 4. Mose Kapitel 5, Verse 6 bis 8 nachlesen, da steht das drin. Es musste zurückgezahlt werden. Und so muss es eine Wiedergutmachung geben. Wie wird Paulus damit umgehen? Onesimus hat nichts. Wie der verlorene Sohn hat er alles, was er hatte, für zügelloses Leben verschwendet und hat sich keine Arbeit gesucht, er hat nur dem Apostel Paulus gedient, was verständlich ist aufgrund seines neu gefundenen Glaubens und der Sehnsucht in seinem Herzen, in der Nähe dieses gottesfürchtigen Mannes zu sein. Er kehrt wahrscheinlich mit leeren Taschen zurück. Was wird er also in Bezug auf die Wiedergutmachung tun? Verse 17 und 18: „Wenn du mich nun für einen hältst, der Gemeinschaft mit dir hat“, einen, der am geistlichen Leben mit teilhat, ein koinonon, „wenn du mich nun für einen hältst, der Gemeinschaft mit dir hat, so nimm ihn auf wie mich selbst.“ Ach du meine Güte. Er sagt gerade, behandle ihn, wie du mich behandeln würdest. Ich will, dass Onesimus in deinen Augen meine Gerechtigkeit hat. Heiße ihn willkommen, wie du mich empfangen würdest. Vergib ihm, wie du mir vergeben würdest. Halte an seinen Schulden dir gegenüber fest, wie du an meinen Schulden dir gegenüber festhalten würdest. Nimm ihn einfach zurück, wie du mich aufnehmen würdest.

Und dann, in Vers 18, fügt Paulus hinzu. „Wenn er dir aber Schaden zugefügt hat oder etwas schuldig ist, so stelle das mir in Rechnung.“ Wiedergutmachung ist immer ein wesentliches Element der Vergebung. Es wäre richtig gewesen, wenn Philemon gesagt hätte: „Du wirst mir das zurückzahlen, was es mich gekostet hat, dich zu ersetzen. Ich werde es von deinem Lohn abziehen. Du wirst Überstunden leisten und wiedergutmachen, was du von mir gestohlen hast, als du weggelaufen bist.“ Das wäre gerecht, das wäre nicht falsch. Aber es ist auch nicht falsch, barmherzig zu sein. Es ist auch nicht falsch, zu sagen, ich weiß, dass du ein gottloser, sündhafter Mann warst und ich verstehe, dass diese Art von Verhalten zu solch einem Wesen gepasst hat. Jetzt, wo du ein verwandelter Mensch bist, mache ich dich nicht länger verantwortlich für das, was du in deinem nicht erlösten Zustand getan hast. Ich bin barmherzig und vergebe dir. Das wäre eine wunderbare Sache gewesen und wäre gewiss ein höherer christlicher Standpunkt gewesen, um die Sache anzugehen. Aber nur, um dich von jedem Druck zu befreien, Philemon, in einen barmherzigen Akt vollkommener Vergebung gedrängt zu werden, sagt Paulus, was immer er dir schuldet, werde ich dir zahlen, da er kein Geld hat. Offensichtlich hatte er nichts, womit er zahlen konnte, deshalb sagt Paulus, ich werde es bezahlen. Ihr sagt: „Hatte Paulus denn Geld?“ Er muss ein wenig gehabt haben, er hat ein Haus gemietet, in dem er wohnte. Und ab und zu hatte er gearbeitet und Geld angespart, damit er die Menschen um sich herum unterstützen konnte. Paulus sagt, stelle das einfach mir in Rechnung. Und dann, in Vers 22, sagt er: „Ich komme, um bei dir zu wohnen.“ Die Annahme hier wäre, wenn ich zu dir komme, werde ich seine Rechnung begleichen.

Es muss Wiedergutmachung geben. Manchmal ist die Wiedergutmachung eine Rückzahlung, wenn jemand dazu fähig ist. Aber manchmal ist die beste Art der Wiedergutmachung einfach reine Vergebung und die Barmherzigkeit Gottes. In diesem Fall wird ein wunderbares Element hinzugefügt, denn ich möchte, dass ihr diesen Gedanken hier weiterverfolgt. Paulus spielt im Leben von Philemon und Onesimus eine sehr, sehr vertraute Rolle. Es ist eine Rolle, die er gut kannte. Es ist dieselbe Rolle, die Jesus Christus in der Beziehung zwischen dem Sünder und Gott spielt. Philemon ist wie Gott, er ist verletzt worden. Er ist betrogen worden. Onesimus ist wie der Sünder, der vor Gott weggelaufen ist, der Gott betrogen hat, der sein Leben vergeudet hat. Und wenn der Sünder mit Gott versöhnt werden soll, muss jemand den Preis zahlen, nicht wahr? Das war Christus. Paulus kennt diesen stellvertretenden Tod Jesu Christi sehr gut, er hat ihn jahrelang gepredigt. Was Paulus hier sagt, ist großartig. Paulus sagt: „Ich will wie Christus sein, ich will die Schuld und die Sünde von Onesimus auf mich nehmen, damit er mit dir versöhnt werden kann.“

Gibt euch das einen Einblick in Paulus? Erinnert ihr euch, wie er bei zahlreichen Gelegenheiten sagte: „Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich [Nachahmer] des Christus bin?“ Hier seht ihr ihn als Stellvertreter für die Versöhnung, ähnlich wie Christus. Wir sind Gott nie ähnlicher, als wenn wir vergeben. Wir sind Christus nie ähnlicher, als wenn wir die Schuld tragen, damit es Vergebung geben kann. Paulus handelt wie Christus. Er sagt: „Ich nehme die Konsequenzen seiner Sünde auf mich, nimm ihn einfach zurück.“ Eine wirklich wunderbare Perspektive in dieser Frage der Wiedergutmachung.

Wir erfahren nicht, was Philemon getan hat, aber ich bin ziemlich zuversichtlich, dass er vergeben und dem Apostel Paulus nichts in Rechnung gestellt hat. Wie vergeben wir? Aufnahme, öffnet eure Arme, nehmt den entsprechenden Menschen persönlich liebevoll wieder auf. Zweitens, Wiederherstellung, nehmt sie wieder in nützlichen Dienst auf. Drittens, sorgt dafür, dass ihre Schuld voll und ganz beglichen wurde. Wenn sie zahlen können, und es gerecht und ihr Wunsch ist, nehmt die Zahlung an. Wenn sie es nicht können, bietet Vergebung an und vielleicht könnt ihr gleichzeitig der Stellvertreter für diese Versöhnung sein, sogar für euch selbst. So sieht der Charakter der Vergebung aus und so ist die Vergebung, die wir nach Gottes Erwartung einander gewähren sollen. Lasst uns unsere Köpfe zum Gebet neigen.

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