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Wir kommen jetzt zur Betrachtung von Gottes Wort und kehren zur Epistel des Judas zurück. Diesmal sind wir in den Versen 17 bis 25 und dort sehen wir einen ganz deutlichen Wendepunkt. Ihr werdet feststellen, wenn ihr zurückgeht, dass wir uns ab Vers 4 mit bestimmten Personen bekannt gemacht werden, die sich unbemerkt eingeschlichen haben, Gottlose, die die Gnade unseres Gottes in Zügellosigkeit verkehrt haben und den einzigen Herrscher und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen. Das sind die Abtrünnigen, diejenigen, die vom Glauben abgefallen sind. Sie befinden sich nicht außerhalb der Gemeinde, sie haben sich unbemerkt eingeschlichen. Und Judas beschreibt sie noch weiter für uns. In Vers 8 werden sie als „diese [Menschen]“ bezeichnet. Vers 10: „Diese [Menschen]“. Vers 11: „Sie“ und dann wieder „sie“. Und dann Vers 12: „Diese [Menschen]“. Und in Vers 14: „Von diesen [Menschen]“. Dann Vers 16: „Das“. Und plötzlich, in Vers 17, „Ihr aber …“. Und hier kommen wir zu einer bedeutenden Veränderung in der Richtung, die der Autor einschlägt. „Ihr aber“, in Vers 17, noch ein weiterer Kommentar über „diese“ in Vers 19, und zurück zu „Ihr aber“ in Vers 20.

Dieser Teil der Epistel ist an uns gerichtet und handelt davon, wie wir in Zeiten der Abtrünnigkeit überleben können. Bevor wir zu dem Text an sich kommen, noch eine Anmerkung. Als die Gemeinde zu Pfingsten entstand, war das neue Gemeindeleben offensichtlich sehr erhebend. Es war rein. Es war mächtig. Es war produktiv. Sie widmeten sich dem Gebet, der Anbetung und der Lehre der Apostel. Und sie versammelten sich jeden Tag, um sich an all diesen Dingen zu beteiligen und waren auch großzügig gegeneinander in ihrem Geben. Die Folge davon war eine enorme Wirkung der Evangelisation in jener Anfangszeit und die Gemeinde wuchs in nur wenigen Wochen von den 3.000 an Pfingsten zu über 20.000 Menschen, die Jesus Christus als Herrn und Heiland annahmen. Und die ersten Kapitel der Apostelgeschichte zeichnen natürlich die Verwandlung der Gemeinde in ihrer Anfangszeit auf, die Entstehung der Gemeinde, als die Sonne der Gerechtigkeit den Himmel erhellte. Die Gemeinde war erfüllt von Wahrheit, Glauben, Liebe, Großzügigkeit, Leidenschaft für die Verlorenen und Hoffnung. All das wurde durch die Lehre und die Verkündigung und die Schriften der Apostel Jesu Christi und jener, die mit ihnen assoziiert waren, beeinflusst.

Aber selbst in der Reinheit jener Tage, als die Leidenschaft auf dem Höhepunkt war und die Wahrheit vorherrschte und die Menschen durch ihr neu gefundenes Leben berauscht waren, selbst in dieser Anfangszeit gab der Heilige Geist den Aposteln das Privileg, in die Zukunft zu blicken, aber nicht allzu weit. Und indem er ihnen das gestattete, ließ der Heilige Geist sie etwas Erschreckendes, etwas Furchterregendes, etwas Unerklärliches, etwas, ehrlich gesagt, Unglaubliches sehen. Und was zeigte der Heilige Geist ihnen und was weissagten sie? Dass Jesus zurückkehren würde? Ja. Dass die Welt eines Tages zerstört werden würde? Ja. Dass das Universum in einem mehr oder weniger atomaren Inferno schmelzen würde? Ja. Dass Sünder endlich gerichtet werden würden? Ja. Sie sahen in die Zukunft und erhielten das Privileg, das zu sehen. Dass die Gläubigen entrückt werden würden? Ja. Dass sie in die Herrlichkeit eingehen würden? Ja. Dass sie belohnt werden würden? Ja. Dass es ein messianisches Reich der Herrlichkeit geben und Christus darin auf Erden herrschen würde? Ja. Dass es schließlich einen neuen Himmel und eine neue Erde geben würde? Ja. Dass das Evangelium sogar bis an das Ende der Erde verkündet werden würde? Ja. Dass die Gemeinde wachsen und gedeihen würde? Ja. Die Apostel verkündeten das, schrieben darüber, erinnerten sie an die Worte Jesu über viele dieser Themen.

Aber zusätzlich zu all dem gab es eine mehr oder weniger undenkbare, unvorstellbare, bizarre und merkwürdige Realität, die die Apostel vorhersagten und das war, dass die Gemeinde sich von der Wahrheit abwenden würde. Dass sie in ihrem Verständnis der Schrift verdreht werden würde. Dass sie dem Evangelium und Christus den Rücken zuwenden würde. Nicht die ganze Gemeinde, aber einige von ihnen. Und es würde sich auf ganze Versammlungen auswirken, in der Euphorie dieser mächtigen Tage, Tage der Wunder, Tage der furchtlosen Verkündung des Evangeliums, wofür sie verfolgt wurden, Tage des Märtyrertums, Tage der Evangelisation, Tage, in denen die Welt auf den Kopf gestellt wurde, Tage, in denen sie im Glanz und der Herrlichkeit verwandelter Leben lebten, Tage der Anbetung, Tage des Gebets. Es muss ihnen absolut befremdlich erschienen sein, dass eine Zeit kommen würde, wenn Menschen, die Christus bekannten, sich von ihm abwenden würden. Aber es war wahr.

Und das bringt uns zu unserem Text, Vers 17: „Ihr aber, Geliebte, erinnert euch an die Worte, die im voraus von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus gesprochen worden sind, als sie euch sagten: ‚In der letzten Zeit werden Spötter auftreten, die nach ihren eigenen gottlosen Lüsten wandeln.‘ Das sind die, welche Trennungen verursachen, natürliche [Menschen], die den Geist nicht haben.“

Das muss wohl der größte prophetische Schock aller Weissagungen über die Zukunft gewesen sie, die die Ohren und Köpfe der frühen Gemeinde ereilten. Unvorstellbar, dass Menschen von der Herrlichkeit dieser Wahrheit abfallen sollten. Aber das ist es, was die Apostel sagten. Sie werden so weit gehen, diese Wahrheit zu verhöhnen und zu verspotten und nach ihren eigenen gottlosen Lüsten wandeln. Und er sprach hier vom Inneren der Gemeinde, zumindest der sichtbaren Gemeinde. 25 Jahre, nachdem Judas dies schrieb - und Judas hatte die Epistel nur wenige Monate oder höchstens Jahre, nachdem Petrus 2. Petrus 2 verfasst hatte, geschrieben -, gab der Herr dem Apostel Johannes auf der Insel Patmos Briefe. Diese Briefe sind in Kapitel 2 und 3 der Offenbarung enthalten. Und in diesen Briefen, die der Herr durch Johannes an die sieben Gemeinden in Kleinasien sendet, erfahren wir, dass die Prophezeiungen der Apostel sich bereits erfüllt hatten, bevor das 1. Jahrhundert beendet war. Judas schreibt irgendwann vor 70. n.Chr. Irgendwann Anfang der Neunziger Jahre, wie ich schon sagte, ungefähr 25 Jahre später, erhält Johannes Briefe von unserem Herrn an die Gemeinden in Kleinasien; in fünf dieser Gemeinden hat sich die Prophezeiung der Verdrehung, Korruption und Abtrünnigkeit bereits erfüllt. Die Gemeinde in Ephesus hat ihre erste Liebe verlassen. Die Gemeinde von Pergamus ist voller Korruption, Unzucht und Irrlehren. Die Gemeinde von Thyatira ist so verdorben, dass der Herr droht, einige von ihnen zu töten. Die Gemeinde von Sardes ist vollkommen tot, ermordet von Abtrünnigen, die sich von der Gemeinde und der Wahrheit abgewandt haben. Und dann gibt es diese berühmt-berüchtigte Gemeinde von Laodizea, bei der dem Herrn so schlecht wird, dass er sie aus seinem Mund ausspeien wird. Und wir befinden uns noch immer im ersten Jahrhundert. Das dauerte nicht lange, was? Es dauerte nicht lange, bevor die Geschichte der Gemeinde finster und bedrückend wurde und der Geruch des Todes wahrnehmbar ist. Und in der Luft um die Gemeinde lauert drohendes Unheil.

Zwischen dem Text von Judas und dem Text von Johannes, und natürlich noch früher als Judas, liegen die Schriften von Paulus und Paulus ist sich bereits der potenziellen Gefahren der Abtrünnigkeit bewusst und warnt in seinen Episteln immer wieder davor und ruft sie zur gesunden Lehre auf. Je nachdem, welche Epistel ihr lest, werden die Themen der biblischen Lehre angesprochen, mit denen die Gläubigen jeweils konfrontiert waren. Trotz der Warnungen des Herrn über falsche Lehrer, trotz der Warnungen des Apostels Paulus, trotz der Warnungen und Prophezeiungen von Petrus, trotz der Warnungen und Erfüllungen, auf die Judas hingewiesen hatte, wandte die Gemeinde sich weiterhin vom Glauben ab. Und es war eine Prophezeiung, die sich erfüllte. Die Abtrünnigkeit kam und sie kam schnell und die Gemeinde war korrupt, bevor das 1. Jahrhundert überhaupt beendet war. Und seit dieser Zeit hat sich ihre Abtrünnigkeit in jeder Generation fortgesetzt.

Oh, es hat immer einen Überrest gegeben. Es hat immer einen Kern wahrer Gläubiger gegeben. Aber sie haben immer für den den-Heiligen ein-für-allemal-überlieferten Glauben gekämpft. Sie haben schon immer einen Kampf ausgetragen. Und das erzähle ich euch schon die ganze Zeit. Wenn ihr Vers 3 in der Epistel von Judas betrachtet, seht ihr, dass das ein Ruf zu den Waffen ist, ein Aufruf an uns, für den Glauben zu kämpfen, der den Heiligen ein für alle Mal überliefert wurde. Der Leib der Wahrheit, der das christliche Evangelium ausmacht, steht in jeder Generation unter Beschuss, und jetzt hört mir gut zu, und zwar in der Gemeinde ... in der sichtbaren Gemeinde. Treue Christen waren schon immer Soldaten, sie waren schon immer Krieger und Kämpfer und haben schon immer verstanden, dass der Feind sich im Inneren befindet.

Jetzt hat Judas uns ein Bild der Abtrünnigen präsentiert. Er hat uns ihr Wesen, ihre Geschichte und ihre Charakteristiken beschrieben. Er hat dazu auf Beispiele aus der Vergangenheit zurückgegriffen. Er hat uns alle vor der hinterlistigen Unterwanderung gewarnt, die sich sogar soweit erstreckt, dass diese Abtrünnigen zusammen mit uns das Abendmahl nehmen. In Vers 12 nennt er sie „Schandflecken bei euren Liebesmahlen, [die] … mit [euch] [schmausen], indem sie ohne Scheu sich selbst weiden.“ Kurz gesagt seid ihr also, wie ihr erfahren habt, von ihnen umzingelt. Sie befinden sich überall in der Gemeinde. Es gibt Überläufer und Abtrünnige außerhalb der Gemeinde, aber das sind nicht diejenigen, um die es Judas hier geht. Diejenigen, die sich vom christlichen Glauben abwenden, die Christus offen spotten, ihn offen verleugnen und der Gemeinde den Rücken zudrehen und sie verlassen, stellen keine Bedrohung dar. Die schlimmste Gefahr für uns geht von denjenigen aus, die bleiben.

Hier sind wir also, mittendrin. Und die Frage, die am Ende dieses Briefes auftaucht, ist: „Wie kämpfen wir für die Wahrheit? Wie bewahren wir die Wahrheit? Wie beschützen wir die Gemeinde und die Menschen, die in die Gemeinde kommen und die Wahrheit erfahren möchten? Wir schützen wir uns selbst? Wie überleben wir in zunehmend abtrünnigen Zeiten?“ Und Paulus sagte Timotheus natürlich, dass die schlechten Menschen am Ende seines Lebens immer schlimmer werden würden. Und Paulus wies in seinem Brief an die Thessalonicher darauf hin, dass die Abtrünnigkeit zum Ende hin eskalieren würde. Wie überleben wir? Wie beschützen wir die Wahrheit? Wie tragen wir inmitten von Abtrünnigkeit eine siegreiche Schlacht aus?

Die Antwort von Judas steckt in vier notwendigen Elementen … vier. Es gibt vier Dinge, die er uns nennt und die uns für diesen Kampf wappnen werden. Die erste ist, uns zu erinnern. Die zweite ist, zu verharren. Die dritte ist, die Hand auszustrecken. Und die vierte ist, in Gott zu ruhen. Wenn wir diese abschließenden Verse durcharbeiten, werden sich uns all diese Dinge offenbaren.

Wie können wir siegreich in Zeiten der Abtrünnigkeit überleben? Erstens, indem wir uns erinnern. Und dafür möchte ich euch zu dem Text zurückbringen, den ich euch vorgelesen habe, Verse 17 und 18: „Ihr aber, Geliebte, erinnert euch an die Worte, die im voraus von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus gesprochen worden sind, als sie euch sagten: ‚In der letzten Zeit werden Spötter auftreten, die nach ihren eigenen gottlosen Lüsten wandeln.’“ Er spricht hier über das Innere der Gemeinde, diejenigen, die die Wahrheit tatsächlich verhöhnen und aufgrund ihrer Raffinesse davonkommen. Mit anderen Worten sagt er hier: „Denkt daran, dass euch gesagt wurde, so würde es sein.“ Das ist sehr, sehr wichtig. Warum? Warum würde unser Herr sich bemühen, uns solch eine Prophezeiung bekannt zu machen? Warum würde unser Herr sich bemühen, die Apostel darüber zu informieren, damit sie es uns mitteilen könnten? Die offensichtliche Antwort darauf lautet, damit wir nicht … was? … überrascht sind, wenn es passiert. Wenn etwas schiefgeht, solltet ihr euch also daran erinnern, dass nichts passiert, das nicht bereits in der Vergangenheit geschehen ist.

In Vers 5 deutet er das an: „Ich will euch aber daran erinnern, obgleich ihr dies ja schon wißt, daß der Herr, nachdem er das Volk aus dem Land Ägypten errettet hatte, das zweitemal diejenigen vertilgte, die nicht glaubten ...“ Und er fährt fort mit den Engeln, die von ihrem ersten Zustand abgefallen sind. Danach beschreibt er Sodom und Gomorra. Er sagt quasi: „Ich habe euch bereits an Abtrünnigkeit in der Vergangenheit erinnert, darüber wisst ihr Bescheid, ihr wisst über diejenigen in Israel Bescheid, die aus Ägypten herausgeführt wurden, anschließend vom Glauben abfielen und vernichtet wurden, weil sie sich gegen eben jenen Gott wandten, der sie zuvor erlöst hatte. Ihr wisst über die Engel Bescheid, die in Gottes heiliger Gegenwart waren und abtrünnig wurden, sich von ihm abwandten und gerichtet wurden; an jenem großen Tag erwartet sie Finsternis. Ihr wisst über Sodom und Gomorra Bescheid und wie sie die Unzucht bis zum äußersten trieben und die Strafe eines ewigen Feuers erleiden müssen, die sie bereits angetreten haben. Ihr wisst also, dass Abtrünnigkeit nichts Neues ist. Es gab sie schon in der Vergangenheit, es gab sie schon immer. Und es wird sie auch in der Zukunft geben. Wundert euch nicht. So wird es sein.“

Einerseits scheint das unbehaglich, andererseits ist es tatsächlich ein Trost. Einerseits scheint das entmutigend, andererseits ist es tatsächlich ermutigend. Einerseits scheint es schockierend, andererseits ist es überhaupt nicht schockierend. Ich habe fast das Gefühl, wie ein Echo zu klingen, statt wie eine Stimme, weil wir so viel von dem, was Judas in diesem Text betont, bereits in den letzten beiden morgendlichen Gottesdiensten in Kapitel 11 des Lukasevangeliums behandelt haben. Falscher Lehrer gibt es überall und zu jeder Zeit. Warum sollten wir überrascht sein, dass sie auftauchen? Abtrünnigkeit hat es schon immer gegeben. Es gab sie in Israel nach der größten Erlösung durch Gott. Es gab sie im Himmel im Thronsaal Gottes. Warum sollten wir erwarten, dass die Gemeinde solcher Abtrünnigkeit irgendwie entkommt?

Judas bekräftigt übrigens die Inspiration und Autorität der Schrift, indem er bekräftigt, dass das, was sie in der bereits sichtbaren Abtrünnigkeit sehen, das ist, was vorhergesagt worden war. Ihr könnt auf das vertrauen, was die Schrift sagt, selbst wenn sie Abtrünnigkeit vorhersagt. Er sagt also zum zweiten Mal, ihr solltet euch erinnern. In Vers 5 habe ich euch gesagt, ihr sollt euch an das erinnern, was in der Vergangenheit geschehen ist. Und jetzt sage ich euch, ihr sollt euch an das erinnern, was für die Zukunft vorausgesagt worden war.

Wisst ihr, jeder gute Lehrer weiß, wie wichtig das ist. Ich erinnere mich oft an das, was Petrus geschrieben hat, weil Petrus verstand, wie wichtig Erinnerungen sind. In 2. Petrus 1,12 schreibt er: „Darum will ich es nicht versäumen, euch stets an diese Dinge zu erinnern, obwohl ihr sie kennt und in der [bei euch] vorhandenen Wahrheit fest gegründet seid. Ich halte es aber für richtig, solange ich in diesem [Leibes-]Zelt bin, euch aufzuwecken, indem ich euch erinnere.“ Mit anderen Worten sagt er, bis ich mein [Leibes-]Zelt niederlege, bis ich sterbe, werde ich fortfahren, euch zu erinnern. Vers 15 also: „…daß ihr euch auch nach meinem Abschied jederzeit diese Dinge in Erinnerung rufen könnt.“ Es ist sehr, sehr wichtig, erinnert zu werden, und es ist wichtig, an die Dinge erinnert zu werden, die vorhergesagt wurden, damit wir nicht überrascht sind, wenn sie eintreten. Der erste Punkt, mit dem wir beginnen müssen, ist also die Erinnerung.

Ich sage euch, als Lehrer von Gottes Wort, der das schon sehr lange tut, der den Kampf an allen möglichen Fronten ausgetragen hat, ich und all diejenigen um mich herum und diejenigen, die Teil dieser Gemeinde und vieler Gemeinden sind, die an unserer Seite und auf der Seite der Wahrheit stehen, wir führen diesen Kampf schon sehr, sehr lange. Und ab und zu frage ich mich, warum es so schwer sein muss. Ich frage mich, warum es so sein muss. Und dann erinnere ich mich wieder daran, dass Gott sagte, so würde es sein. Und das gibt mir, ehrlich gesagt, Trost. Wenn Gott das nicht gesagt hätte, würde ich mich fragen, ob ihn jemand entthront hätte, ob es vielleicht eine weitere Revolte im Himmel gegeben hatte, diesmal jedoch erfolgreich, bei der Gott abgesetzt worden war. Ich würde mich fühlen wie Jesaja in Jesaja Kapitel 5, nachdem Gott ihm all die schrecklichen Flüche über Israel auflistet und er sich seinen Prophetenkopf kratzt und sich fragt, was wohl los ist. Gott spricht vom Gericht und Jesaja wundert sich, was mit den Verheißungen und dem Bund ist und Gott sagt ihm, wie viel Zerstörung er bringen wird und wie viel Abfall vom Glauben es dort in Israel gibt und wie viel Abtrünnigkeit und wie viel Sünde. Und in Kapitel 6 von Jesaja geht dieser zum Tempel und ich bin ganz sicher, er ging dorthin, um Gott seine Seele auszuschütten, um sicherzugehen, dass Gott noch immer auf dem Thron sitzt. Und als er den Tempel betritt, hat er eine Vision, die sofort in Kapitel 6,1 beginnt und dort sieht er den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron. Und das war erstaunlich für ihn, das war ein gewaltiger Moment des Trostes, denn so, wie es aussah, hatte er den Eindruck, jemand hätte Gott vom Thron gestoßen. Sein Volk tat das Gegenteil von dem, was der Prophet wollte und von dem, was Gott nach Jesajas Kenntnis wollte. Hielt Gott noch immer die Zügel in der Hand? Die Antwort lautet: absolut, ja. Und hier wird uns Auftrieb gegeben, wir werden ermutigt, wir werden durch die Tatsache zusammengehalten, dass Abtrünnigkeit vorhergesagt wurde.

Achtet noch einmal auf Vers 17: „Die Worte, die im voraus von den Aposteln unsers Herrn Jesus Christus gesprochen worden sind.“ Er geht zu den Aposteln Christi zurück und denjenigen, die mit ihnen assoziiert waren, die Abtrünnigkeit vorhersagten. Ich werde mir jetzt nicht die Zeit nehmen, alle Texte durchzugehen, die das tun. Ich werde euch das überlassen, ich werde nur einige erwähnen. Der Erste, der Abtrünnigkeit vorhersagte, war unser Herr in Matthäus Kapitel 24. Er sagte quasi: „Im Laufe der Zeit werden viele falsche Propheten und falsche Christusse auftreten.“ Aber es gibt viele andere Vorhersagen über falsche Lehrer und falsche Propheten. Besonders beachtenswert ist eine des Apostels Paulus, die uns eine Art Standardeinblick gibt, auf den wir zurückgreifen können als bedeutende Illustration dieser Art von Warnung. In 2. Korinther 11,13 lesen wir: „Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die sich als Apostel des Christus verkleiden. Und das ist nicht verwunderlich, denn der Satan selbst verkleidet sich als ein Engel des Lichts. Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Diener sich verkleiden als Diener der Gerechtigkeit; aber ihr Ende wird ihren Werken entsprechend sein.“ Hier warnt also der Apostel Paulus die Gemeinde von Korinth über falsche Lehrer, die Boten Satans sind, verkleidet als Diener Jesu Christi.

Im Kolosserbrief werden wir in Kapitel 2, Vers 16, vor künftigen falschen Lehrern gewarnt, die uns richten wegen Speise oder Trank, wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate – also Judaisten. Und er spricht weiterhin von jenen, die uns um unseren Kampfpreis bringen, indem sie sich in Demut und Verehrung von Engeln gefallen und sich in Sachen einlassen, die sie nicht gesehen haben, wobei sie ohne Grund aufgeblasen sind von ihrer fleischlichen Gesinnung. Das sind diejenigen, die sich den grundlegenden Prinzipien der Welt verpflichtet haben, den externen Elementen der Religion statt Christus.

Der Apostel Paulus warnt in 1. Thessalonicher vor denen, die mit Schmeichelworten kommen, mit verblümter Habsucht vortäuschen. Und in 2. Thessalonicher werden wir gewarnt, dass ein Geheimnis der Gesetzlosigkeit kommen wird, das schon am Wirken ist. In der Zukunft wird Abtrünnigkeit und ein abtrünniger Leiter kommen, den wir als den „Antichrist“ kennen. In 1. Timotheus Kapitel 4 sagt Timotheus „ausdrücklich“, weil der „Geist ... ausdrücklich [sagt], daß in späteren Zeiten“, das ist die Zeit seit der Ankunft des Messias, ganz bis zum Ende, „etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden durch die Heuchelei von Lügenrednern.“

Am Ende von 1. Timotheus findet sich sogar noch eine weitere Warnung. „O Timotheus, bewahre das anvertraute Gut, meide das unheilige, nichtige Geschwätz und die Widersprüche der fälschlich so genannten ‚Erkenntnis‘! Zu dieser haben sich etliche bekannt und haben darüber das Glaubensziel verfehlt.“ In 2. Timotheus Kapitel 3 heißt es: „In den letzten Tagen [werden] schlimme Zeiten eintreten.“ Warum? „Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen“, Kapitel 4, „... sie werden empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.“ Und so geht es weiter.

Und Petrus schreibt in 2. Petrus 2 über sie, in diesem Kapitel, das fast eine Parallele zu Judas ist. „Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden“, 2. Petrus 2,1, „die heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen. Und viele werden ihren verderblichen Wegen nachfolgen, und ihm ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden.“ Und dann fährt Petrus wie folgt fort: „Und aus Habsucht werden sie euch mit betrügerischen Worten ausbeuten; aber das Gericht über sie ist längst vorbereitet, und ihr Verderben schlummert nicht.“ Und Judas nimmt die Warnungen von Petrus wieder auf. Und später, ungefähr 20 oder 25 Jahre danach, als Johannes schreibt, erhält er diese Warnungen aufrecht. In 1. Johannes 2,19 lesen wir: „Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben. Aber es sollte offenbar werden, daß sie alle nicht von uns sind.“ In 1. Johannes 4 heißt es: „Glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen.“ In 2. Johannes: „Denn viele Verführer sind in die Welt hineingekommen, die nicht bekennen, daß Jesus Christus im Fleisch gekommen ist – das ist der Verführer und der Antichrist.“

Ich meine, alle Autoren warnen uns, alle. Jetzt zurück zu unserem Text in Judas: „Erinnert euch an die Worte, die im voraus von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus gesprochen worden sind, als sie euch sagten“, hier steht das Verb im Imperfekt, das bedeutet, dass viele von ihnen bei vielen Gelegenheiten sagten, „‚In der letzten Zeit werden Spötter auftreten, die nach ihren eigenen gottlosen Lüsten wandeln.‘“ Überhaupt keine Überraschung. Und Judas konzentriert sich hier besonders auf 2. Petrus, weil das im Prinzip genau das ist, was dieser in 2. Petrus 3,3 sagte: „Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, daß am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln.“ Das ist beinahe ein Zitat. Aber während er Petrus zitiert, sagt er, dass alle Apostel uns das gesagt haben, dass es keine Überraschung für uns sein sollte.

Petrus verwendet das Wort „Spötter“ und Judas verwendet das Wort „Spötter“ in Vers 18. Dieses Wort ist nur in diesen beiden Versen im Neuen Testament enthalten – ein deutlicher Hinweis darauf, dass Judas hier Petrus zitiert. Da Petrus ein Apostel ist und Judas nicht, ist das einer der Gründe dafür, warum wir schlussfolgern, dass Petrus die zweite Epistel vor Judas schrieb. Judas zitiert dies von Petrus und nennt ihn einen Apostel.

Aber Petrus war nicht der Einzige, der das sagte. Die Botschaft war überall und wir wissen das, weil er sagt, ihr solltet euch an die Worte erinnern, die die Apostel gesprochen haben, damit wir wissen, dass eines der Elemente aller apostolischen Verkündigung, die von Petrus zusammengefasst wird, aber auch ein Element in allem, die künftige Abtrünnigkeit war. Und sie sind Spötter. In Vers 10 wird ihr Spott beschrieben. Sie lästern Dinge, die sie nicht verstehen, was sie aber von Natur wie die unvernünftigen Tiere wissen, darin verderben sie sich. Sie verspotten die Dinge, die sich nicht begreifen können. Sie behandeln die Wahrheit mit Verachtung. Sie behandeln die Wahrheit mit Hohn. Aber es ist die Wahrheit, die sie einst bekannt haben und noch immer bekennen, und das macht sie so gefährlich.

Nehmt bitte zur Kenntnis, dass es in Vers 17 heißt, wir sollten uns an diese Worte erinnern und bei der Zusammenfassung sagt er uns „In der letzten Zeit“. Das stammt wieder direkt von Petrus, aber es ist auch dem, was der Apostel Paulus sagte, sehr ähnlich und auch dem, was Johannes später sagen wird. Indem er sich auf die letzte Zeit bezieht, führt er einen sehr technischen Ausdruck ein. „In der letzten Zeit“ ist ein sehr spezifischer Ausdruck, der sich auf den Zeitraum von der ersten Ankunft des Messias bis zu seiner Wiederkunft bezieht. Wir befinden uns in der letzten Zeit. Diese Art von Sprache taucht im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte auf. Sie taucht in den Episteln auf. Paulus verwendet sie in 2. Timotheus 3,1. Jakobus verwendet sie in Kapitel 5, Vers 3 und Petrus in 1. Petrus 1,5 und 1,20. Johannes verwendet sie in 1. Johannes 2,18. Sie erscheint sogar in Hebräer 9,26, ebenso wie in sehr vertrauten Worten in Hebräer 1: „Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn.“ Die letzten Tage begannen, als Gott durch seinen Sohn sprach, die letzten Tage begannen, als sein Sohn kam. Die Prophezeiung lautet also, dass es in der letzten Zeit – und Johannes schreibt, es ist die letzte Zeit, meine Kinder - Abtrünnigkeit geben wird. Und die Spötter werden immer von derselben Sache angetrieben, sie wandeln nach ihren eigenen gottlosen Lüsten.

Wir haben uns mit all dem schon in Vers 4 beschäftigt. Das sind Gottlose, die im Prinzip von ihrer Zügellosigkeit angetrieben werden. Jetzt also zu Vers 15, wo sie als Gottlose bezeichnet werden, die gottlose Werke auf gottlose Weise verrichten. Und Vers 16: „[Sie wandeln] nach ihren eigenen Lüsten.“ Ich meine, es läuft darauf hinaus, wenn ihr vorgebt, ein religiöser Mensch zu sein, ein christlicher Lehrer oder Prediger oder was auch immer, euer Herz jedoch nie verwandelt wurde, dann ist alles in eurem Inneren verachtenswerte oder böse Leidenschaft und gottlose Lüste. Das ist alles, wozu sie fähig sind. Petrus sagt, sie verspotten die Wiederkunft Christi. In 2. Petrus Kapitel 3 sagt Petrus, dass am Ende der Tage Spötter kommen werden, die die Wiederkunft Christi verspotten. Hier sagt Judas, dass sie das Gesetz Gottes verspotten. Sie verspotten das Gesetz Gottes und damit die Wiederkunft Christi, da gibt es eine echte Verbindung. Wisst ihr, warum Menschen die Wiederkunft Jesu Christi nicht eingestehen wollen? Weil die Wiederkunft Jesu Christi mit ... was? … dem Gericht verbunden ist. Und diejenigen, die das Gesetz Gottes verspottet haben und von ihren gottlosen Lüsten getrieben wurden, werden sicherlich auch die Wiederkunft Christi verspotten. Sie wollen nicht daran denken, für ihre Sünden Rechenschaft vor einem heiligen Gott ablegen zu müssen.

Wir sind also umgeben von diesen Spöttern. Sie verspotten die Wahrheit. Sie leben nach ihren Lüsten. Sie haben keinen Raum für Heiligkeit. Sie lassen ihrer eigenen Leidenschaft freien Lauf, weil sie nichts anderes tun können. Ihr könnt einen falschen Propheten erkennen, wenn ihr nahe genug an ihn herankommt und sein Leben seht, in dem es keine Heiligkeit, sondern nur Leidenschaft, Lüste und böse Begierden gibt. Auch wenn ich hier einigen Leuten auf die Zehen trete, aber sie predigen meistens eher Wohlstand als Heiligkeit. Meistens predigen sogar überhaupt keine Heiligkeit. Aber sie predigen sehr wahrscheinlich Wohlstand und das ist ein klares Zeichen dafür, dass sie von ihren eigenen … was? … Lüsten angetrieben werden.

Wisst ihr, ich habe das vor langer Zeit gesagt. Hört einem Prediger zu und ihr wisst, wie es in seinem Herzen aussieht. So einfach ist das. Sie wollen von materiellem Wohlstand sprechen, sie wollen von der Freiheit in Christus sprechen. Sie wollen von persönlicher Befriedigung und Erfüllung sprechen. Und all das ist einfach ihre Unfähigkeit, ihre eigene Zügellosigkeit zu vertuschen. Das Wohlstandsevangelium, meine Freunde, ist eine Form von gerechtfertigten Lüsten, die diejenigen verspottet, welche wahrlich nach Gerechtigkeit hungern. Wie wir letzte Woche in Lukas 11 erfahren haben, sind falsche Lehrer im Inneren böse und nur in dem verstrickt, was symbolisch, allzu simpel, sekundär und sündhaft ist; sie geben sich der Erhöhung ihres eigenen Status hin und verspotten die Wahrheit, ob sie es nun offen oder verhohlen tun, sie verspotten die Wahrheit und wandeln nach ihren Lüsten. Wir sind also nicht überrascht, wenn wir irgendwelche schrecklichen Skandale hinter den Kulissen entdecken, oder? Wir sind nicht überrascht, dass sie absolute Materialisten sind. Wir sind nicht überrascht, dass sie leben, um ihre persönlichen Lüste zu befriedigen und keine Grenzen kennen, denn die Bibel sagt uns, dass das der Fall sein wird.

Judas hat noch mehr zu sagen über diese Abtrünnigen, deren Ankunft die Apostel verheißen hatten. Ich möchte mit euch eben zu Vers 19 gehen und dann müssen wir aufhören. „Das sind die“, und hier finden wir ein weiteres „die“, eine weitere Reflexion über diese Menschen, „das sind die, welche Trennungen verursachen“, heißt es in der Schlachter, „natürliche [Menschen], die den Geist nicht haben.“ Das ist so interessant. Sie sind immer diejenigen, die behaupten, den Heiligen Geist zu haben, und die denken, dass jeder, der nicht mit ihnen einer Meinung ist, die Trennungen verursacht. Sie sind diejenigen, die die Trennungen verursachen.

Ich möchte darüber reden, weil das eine sehr schwer fassbare Vorstellung ist, wenn ihr nicht zum griechischen Wort zurückgeht. Es ist wahr, Abtrünnige verursachen Trennungen in der Gemeinde, weil es immer eine Trennung zwischen Wahrheit und Irrlehre geben wird, nicht wahr? Sie verursachen also Trennungen, keine Frage … keine Frage. Aber hier steckt mehr drin als nur die Auswirkung. Da ist noch der Kern ihrer spezifischen Vorgehensweise. Das hier verwendete Verb, apodiorizo, das nur hier auftaucht, ist etwas, das wir als hapax legomena bezeichnen; es wird nur dieses eine Mal verwendet und bedeutet „eine Unterscheidung vornehmen“. Okay? Es ist nicht so sehr, dass sie eine Trennung verursachen, das tun sie. Das ist die Auswirkung der falschen Lehre, die Wahrheit und Lügen sind getrennt. Aber es ist der Gedanke, dass sie Unterscheidungen vornehmen. Einfach ausgedrückt glauben sie, sie seien überlegen. Sie glauben, sie stünden über allen anderen. Sie sind wie die Pharisäer. Und ich bin sicher, wenn sie zu den Liebesmahlen gingen, wie es in Vers 12 heißt, saßen sie zusammen und gaben sich nicht mit dem Gesindel ab. Und sie verachteten jeden in der Gemeinde, der Autorität hatte. In Vers 8 heißt es, sie lehnen Autorität ab. Ich bin ziemlich sicher, dass sie sich auch an die Reichen anhängen. Vers 16: „Ihr Mund redet übertriebene Worte, wenn sie aus Eigennutz ins Angesicht schmeicheln.“ Sie waren arrogant.

Das sind Abtrünnige immer. Sie glauben, sie hätten die Wahrheit gefunden. Und wenn sie andere Menschen erfolgreich hinters Licht führen, steigert das ihren Egoismus noch mehr. Sie sind die Elite. Erinnert ihr euch an den Text aus Johannes Kapitel 7, den ich euch heute früh vorgelesen habe, als der Pharisäer quasi sagt: „Niemand von uns glaubt natürlich an Jesus, nur die dummen Leute, die das Gesetz nicht kennen.“ Sie sind herablassend. Sie nehmen eine Unterscheidung vor zwischen sich selbst und allen anderen. Sie hatten ihre eigenen Maßstäbe, ihre eigenen Regeln. Erinnert ihr euch, dass ich euch gesagt habe, das Wort „Pharisäer“ leitet sich von einem hebräischen Wort ab, das „absondern“ bedeutet, also Menschen, die sich absondern. Und hier bezeichnet Judas sie genauso. Sie sondern sich ab. Sie glauben, sie stünden auf einer höheren Ebene. Das ist irgendwie wie die Gnostiker, die später kamen. Sie verspotten die Einfältigen in der Gemeinde. Sie verspotten diejenigen, die das Wort Gottes für bare Münze nehmen und sich bemühen, es einzuhalten. Sie verurteilen wahre Gläubige als nicht intellektuell oder nicht ausreichend gläubig, als nicht erhöht. Vielleicht war Diotrephes einer von ihnen. Erinnert ihr euch an ihn in 3. Johannes 9, Diotrephes, der was bei ihnen sein wollte? Der Erste. Sie verursachen ganz gewiss Trennung, aber sie haben darüber hinaus noch eine überzogene Meinung von sich selbst, sie sehen sich selbst als die Elite. Und je erfolgreicher sie in ihrer Täuschung sind, je selbstbewusster werden sie in ihrer Überlegenheit und sie werden so eingebildet und überlegen in ihrer eigenen Vorstellung, dass sie, meiner Meinung nach, mit ihrer Eigenwerbung und Selbsterhöhung zu weit gehen.

Nicht nur das, sie sind natürliche Menschen. Das ist eine interessante Übersetzung. Ich weiß nicht, was sie sich im Ausschuss gedacht haben, als sie dieses Wort „natürliche [Menschen]“ ausgewählt haben, um den griechischen Begriff psuchikoi zu beschreiben. Psuche ist „Seele“. Das Wort bedeutet buchstäblich, sie sind sinnlich, sie sind seelisch. Für die Griechen beinhaltete das die Vorstellung des Physischen, alles drehte sich um die psuche. Und Tiere haben eine psuche, ebenso wie Pflanzen. Alles, was lebt und atmet und physisch existiert, ist psuche. Sie waren sinnlich und seelisch. Pneuma, ein ganz anderes Wort, ist im Griechischen das Wort für den Geist und der ist einzig und allein dem Menschen vorbehalten. Er ist in der Lage, logisch zu denken. Er ist in der Lage, Beziehung zu führen. Er ist in der Lage, zu kommunizieren. Er ist sich seiner selbst bewusst und kann Gott kennen. Die Abtrünnigen sind nicht pneuma, sie sind psuche. Wir könnten sagen, sie sind nicht pneumatikos, des Geistes, sondern psuchikos, der Sinne. Und so seht ihr sie, während sie behaupten, transzendent zu sein, Gott zu sehen, Gott zu kennen, mit Gott zu sprechen, diese Einblicke und Offenbarungen von Gott zu erhalten, weil sie so weit über dem Rest von uns stehen. Gott spricht mit ihnen, gibt ihnen private Botschaften und Privataudienzen. Sie haben Kenntnisse und Einblicke, die über unsere hinausgehen. Und in Wahrheit tut Gott gar nichts mit ihnen, denn der letzte Kommentar über sie lautet, dass sie den Geist nicht haben. Sie haben den Geist nicht. Sie sind physisch am Leben. Sie sind geistlich tot. Sie sind sinnlich, nicht geistlich. Ich meine, das ist eine aggressive Taktik. Nehmt eine Gruppe von falschen Lehrern, stellt sie alle auf in Reih und Glied und sagt ihnen, ihr kennt Gott nicht, ihr kennt die Wahrheit nicht, ihr habt kein Leben und könnt niemanden zur Wahrheit führen und seid nicht geistlich, ihr seid nicht erhöht. Ihr habt kein geistliches Leben. In Wahrheit seid ihr sinnlich und seelisch und ganz und gar des Heiligen Geistes beraubt. Mit anderen Worten seid ihr Betrüger, ihr gebt vor, etwas zu sein, was ihr nicht seid. Und das ist die Wahrheit. Sie stolzieren umher, als gehörten sie irgendeiner geheiligten Aristokratie an, der Elite, den Erhabenen, den Menschen mit geheimer Kenntnis und privaten Botschaften von Gott und tieferen Einblicken in die Schrift. Sie haben den Geist nicht.

Sie werden vom Fleisch dominiert, sind sinnlich, religiöse Betrüger, sie tragen ihre Religion zur Schau, ihre Spiritualität, sie bieten sich als Sprachrohr Gottes an, als Sprachrohr Christi und als Ausleger der Bibel. Aber das sind sie nicht, doch Millionen folgen ihrer Lehre. Vielleicht sind sie Pastoren in Gemeinden. Vielleicht stehen sie Konfessionen vor. Vielleicht leiten sie Bewegungen. Vielleicht leiten sie einen Rat, Kongresse oder Schulen. Vielleicht sind die die Häupter von Weltreligionen. Für viele sind sie vielleicht Fernsehhelden. Sie denken, sie seien die geistliche Elite und das glauben auch ihre Anhänger. Sie sind Betrüger, die von ihren Lüsten beherrscht werden und den Geist nicht haben. Und ihre Religion ist eine verdrehte Art des Christentums, das ihrer Heuchelei Platz bietet.

Unsere erste Reaktion auf die uns umgebende Welt von Abtrünnigen ist also, uns zu erinnern; die Apostel sagten, sie würden kommen und gaben uns klar erkennbare Charakteristiken, anhand derer wir sie erkennen können. Wenn ihr euch fragt, was mit dem Christentum los ist, wenn ihr euch fragt, wie sie es geschafft haben, das Christentum so für sich einzunehmen, wie sie es getan haben, dann erinnert euch an die Worte der Apostel. Sie sagten, so würde es sein.

Es gibt noch zwei weitere Dinge, mit denen wir uns nächstes Mal beschäftigen werden.

[Gebet]

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