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Wir kehren heute Abend zu unserer Betrachtung des Judasbriefes zurück. Wir können dieses Buch nicht so schnell durcharbeiten wie 2. Johannes und 3. Johannes, nicht zuletzt deshalb, weil es ungefähr doppelt so lang ist wie diese beiden. Aber darüber hinaus ist es eines dieser komprimierten Bücher, doch wenn man es näher betrachtet, entfaltet es sich von alleine. Deshalb graben wir tief und erlangen so ein größeres Verständnis der Wahrheiten, die hier nur kurz angerissen werden, uns jedoch allerlei verschiedene Einsichten ermöglichen.

Judas schrieb diese kurze Epistel über das Thema der Abtrünnigkeit. Abtrünnigkeit bedeutet, vom Glauben abzufallen, den Glauben zu kennen, also das Evangelium Jesu Christi, es bis zu einem bestimmten Grad zu bestätigen, es zu verstehen und es dann aufzugeben, es abzulehnen. Darüber hinaus befasst Judas sich nicht unbedingt mit Abtrünnigkeit im Allgemeinen, sondern mit einer bestimmten Form von Abtrünnigkeit, nämlich der Art von Abtrünnigkeit, die den Glauben ablehnt und dann in der Gemeinde bleibt, verführt und Lügen verbreitet. Es gibt diejenigen, die den Glauben gehört und verstanden haben, sich sogar zum Glauben bekannt haben, den Glauben aufgegeben haben und verschwunden sind; sie setzen nie wieder einen Fuß in die Gemeinde und tun nicht so, als seien sie religiös oder Christen. Sie haben natürlich die ewige Verdammnis auf sich selbst herabgebracht, aber sie sind keine Bedrohung für das Gemeindeleben.

Es gibt jedoch andere Abtrünnige, die den Glauben abgelehnt haben und dann zu ausführenden Organen Satans in der Gemeinde werden; sie tun so, als hielten sie zu einem gewissen Maß am Christentum fest, an christlicher Wahrheit und manchmal sogar an der Schrift. Aber sie sind verdreht und verkehrt und existieren in der Gemeinde, um ihr tödliches Werk zu verrichten, um die Wahrheit von innen zu untergraben. Judas spricht insbesondere jene an, die in Vers 4 als „etliche Menschen“ beschrieben werden, die sich „unbemerkt eingeschlichen“ haben. Oder in Vers 12: „Dies sind Schandflecken bei euren Liebesmahlen.“ Sie sind immer noch in der Gemeinde, sie nennen sich immer noch Christen, sie reden immer noch über den Herrn Jesus, aber sie sind gefährlich. Und sie sind darauf aus, die Wahrheit zu zerstören. In Vers 3 findet sich das zentrale Thema dieses Buches: „... war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den ein für alle Mal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen.“ Das ist ein Ruf zu den Waffen, ein Schlachtruf, um für die Wahrheit zu kämpfen, gegen den Terror, der im Prinzip in der Gemeinde ausgestreut wird, um diese zu verdrehen und zu korrumpieren.

Vor zwei Wochen, undwir nähern uns in unserer Studie dieser Epistel den Versen 8 bis 11 , erzählte ich euch von geistlichen Terroristen, die sich in der Gemeinde verbergen, die gegen die Wahrheit und die Seelen der Männer und Frauen kämpfen. Wir sind uns alle sehr des Terrorismus auf unserer Welt bewusst; das ist die eine Sache, der wir uns wirklich bewusst sind. Zu einem gewissen Ausmaß ist es ein neues Phänomen auf der Welt. Es gibt fanatische Mörder, die aus zwei Gründen besonders gefährlich sind. Erstens sind sie unbekannt, da Geheimhaltung für sie von zentraler Bedeutung ist. Sie sind im Verborgenen tätig. Und zweitens sind sie bereit, ihr eigenes Leben für ihre Sache zu opfern. Ihre extreme Hingabe macht es uns unmöglich, sie mit irgendetwas zu bedrohen, das ihr Unterfangen aufhält, denn sie sind tatsächlich bereit, im Rahmen der Vernichtung anderer Menschenleben ihr eigenes Leben zu opfern. Aus diesen beiden Gründen – dass sie verborgen sind und extrem hingegeben sind, bis zum Selbstmord – sind sie eine neue Bedrohung für unsere heutige Gesellschaft. Und die einzige Möglichkeit, sie aufzuhalten, ist, herauszufinden, wer sie sind und sie aufzuhalten, bevor sie Schaden anrichten können. Es ist überaus wichtig, herauszufinden, wer sie sind, und sie zu entwaffnen, und die ganze Welt ist sich jetzt dieser Tatsache bewusst. Wir leben in einer Welt, die von Angst und Schrecken geprägt ist, einer Welt, die versucht, die Terroristen bloßzustellen, bevor diese zuschlagen, sie zu entblößen und entwaffnen, bevor sie ihr zerstörerisches Werk anrichten können. Und obwohl die Welt sich dieser Tatsache zwar sehr bewusst ist und in Verteidigungsstellung gegangen ist und diese Terroristen verfolgt, um sich vor ihnen zu schützen, scheint die Gemeinde geistlichen Terroristen gegenüber, Satans Al Qaida, gleichgültig zu sein. Und aufgrund derselben zwei Sachen agieren sie im Prinzip auf sehr gefährliche Weise. Sie sind im Inneren des „Christentums“ verborgen und sie scheuen sich nicht davor, sich selbst in die Hölle zu katapultieren. Sie haben also keine Gewissensbisse wegen des Horrors, den sie lehren. Sie sind subtil. Die primäre Verantwortung derjenigen, die die Gemeinde leiten, besteht offensichtlich darin, die Wahrheit zu verkünden und sie zu verteidigen. In Titus Kapitel 1,9 steht über jemanden, der Pastor oder Ältester sein will: „Einer, der sich an das zuverlässige Wort hält, wie es der Lehre entspricht, damit er imstande ist, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen als auch die Widersprechenden zu überführen.“ Das ist der Maßstab, das ist die grundlegende Qualifikation für Leitung in der Gemeinde. Ihr müsst in der Lage sein, die Wahrheit zu erklären und zu verteidigen und diejenigen bloßzustellen, die sie fälschen. Das ist eine grundlegende Funktion eines Hirten, denn wir nähren die Herde nicht nur, sondern wir schützen sie auch vor den Wölfen, die sie zerstören wollen. Wir befinden und befanden uns also schon immer in einem rücksichtslosen Krieg gegen geistliche Terroristen. Falsche Lehrer und insbesondere jene, die in der Gemeinde sind, die ein weitaus größeres Risiko darstellen als jene außerhalb der Gemeinde. Und genau das ist es, was Judas hier anspricht.

Wir befinden uns jetzt im Hauptteil des Briefes, der in Vers 5 beginnt und sich bis zu Vers 16 erstreckt. Das ist eigentlich der Kern des Briefes. Alles davor fließt in diesen Teil über. Alles danach ergibt sich aus diesem Teil. Und in diesem Hauptteil müssen wir ein unverwechselbares Bild von ihnen haben, wenn wir die Wahrheit verteidigen wollen und die Verräter bloßstellen und entwaffnen wollen, bevor sie Schaden anrichten. Wir müssen wissen, wie sie aussehen, damit wir sie sehen und entdecken können. In den Versen 5 bis 16 findet sich also im Wesentlichen ein geistliches Bild der Abtrünnigen, eine Beschreibung, eine Beschreibung, die sie im Prinzip bloßstellt – was, wie ich bereits sagte, absolut kritisch ist. Uns wurde sowohl die Aufgabe erteilt, die Wahrheit zu schützen, als sie zu verkünden.

Wir betrachten jetzt insbesondere Verse 5 bis 11. Und in diesen Versen, so habe ich euch bei den letzten beiden Predigten gesagt, sind drei Dreiergruppen enthalten. Judas ist sehr strukturiert. Es gibt drei Dreiergruppen in diesen Versen, die Abtrünnige beschreiben, welche behaupten, die Wahrheit zu repräsentieren, während sie in Wirklichkeit die Lüge repräsentieren. Es gibt drei Kategorien des Gerichts über Abtrünnige in Versen 5 bis 7. Es gibt drei Charakteristiken, oder Neigungen, von Abtrünnigen in Versen 8 bis 10. Und es gibt drei Vergleiche des Einflusses von Abtrünnigen in Vers 11. Drei Dreiergruppen. Und das wird zu der Collage, die wir betrachten, um zu sehen, wer die wahren Terroristen sind.

Nur noch etwas als kurze Erinnerung. In Versen 5 bis 7 haben wir drei Fälle von Aktivitäten Abtrünniger und des Gerichts über sie gesehen. Ich werde euch die nur kurz vorlesen. „Ich will euch aber daran erinnern, obgleich ihr dies ja schon wißt, daß der Herr, nachdem er das Volk aus dem Land Ägypten errettet hatte, das zweitemal diejenigen vertilgte, die nicht glaubten.“ Und da gibt es das erste Gericht über Abtrünnige, die ersten Abtrünnigen, die er erwähnt, die bloßgestellt und gerichtet wurden und das bezieht sich hier auf Israel. Gott erlöste sie aus Ägypten. Sie wurden abtrünnig und ungläubig, fielen von ihrem Glauben an Gott ab und wurden alle in der Wüste zerstört.

Der zweite Fall der Ungläubigen, die gerichtet wurden, findet sich in Vers 6: „Und daß er die Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrten, sondern ihre eigene Behausung verließen, für das Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln unter der Finsternis verwahrt hat.“ Hier bezieht er sich auf Engel, nicht nur Engel, die vom Himmel gefallen sind, sondern Engel, die in 1. Mose 6 in einem horrenden, von Dämonen getriebenen Akt sündigten, an dem die „Söhne Gottes“ mit den Töchtern der Menschen beteiligt waren. Und diejenigen, die das Produkt dieser Vereinigung waren, starben natürlich in der Sintflut. Engel, denen alle Herrlichkeiten des Himmels zur Verfügung standen, die abtrünnig wurden und vom Glauben abfielen und sich gegen Gott richteten, wurden gerichtet.

Die dritte Illustration ist Sodom und Gomorra. Israel, Engel und Heiden; insbesondere in Vers 7 heißt es, dass Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte in gleicher Weise wie die Engel Unzucht bis zum äußersten trieben und anderem Fleisch nachgingen. Wie wir aus 1. Mose 19 wissen, praktizierten sie Homosexualität und werden als warnendes Beispiel benutzt, indem sie die Strafe eines ewigen Feuers zu erleiden haben.

Jede dieser Illustration zeigt ein Beispiel des Gerichts. Israel wurde in der Wüste zerstört. Die Engel wurden in Fesseln unter der Finsternis verwahrt für den Tag des großen Gerichts. Sodom und Gomorra erleiden die Strafe der Hölle, des ewigen Feuers. Drei Fälle des Gerichts über Abtrünnige. Ich möchte euch nur kurz ein Bild davon vermitteln, wie Abtrünnigkeit aussieht. Es ist eine Abkehr von Gott, und ob es Israel oder die Engel oder sogar Sodom und Gomorra waren, sie alle waren der Wahrheit Gottes ausgesetzt gewesen, dem wahren Gott, und wandten sich gegen ihn.

Zweitens haben wir drei Charakteristiken von Abtrünnigen gesehen. Wenn wir jetzt ein bisschen näherkommen und das Bild vergrößern, konzentrieren wir uns nicht auf die Fälle der Abtrünnigkeit, die gerichtet wurden, sondern auf die Charakteristiken, die diese Abtrünnigen ausmachen. Und das findet sich in Versen 8 bis 10. Dort heißt es, dass – ebenso wie das abtrünnige Israel, die abtrünnigen Engel und Sodom und Gomorra – diejenigen, die von der Erkenntnis Gottes abfielen, die dieser ihnen gegeben hatte, dass diese Menschen, also die aktuellen Abtrünnigen, in derselben Weise, in gleicher Weise, „mit ihren Träumereien das Fleisch [beflecken], die Herrschaft [verachten] und Mächte [lästern]“ - das sind die drei Charakteristiken. Hier sind die drei Charakteristiken eines Abtrünnigen. Sie werden durch drei Dinge getrieben: das Fleisch zu beflecken, die Herrschaft zu verachten und [himmlische] Mächte zu lästern. Damit haben wir uns insbesondere letztes Mal befasst - dass sie das, was sie tun, im Prinzip durch ihre Träumereien tun; hier steht buchstäblich „diese Menschen, diese Träumer ... Träumer“. Es identifiziert sie als Träumer, weil sie im Prinzip das Wort Gottes ablehnen und sie ihre eigenen Erfahrungen, ihre eigene Intuition, ihren eigenen verblendeten Verstand, ihre eigenen esoterischen Erkenntnisse als Grundlage für ihre Lehren nehmen. Sie entwickeln ihre eigene Wahrheit. Sie entwickeln ihre eigenen Hirngespinste, die auf ihren imaginären Visionen und ihren imaginären Offenbarungen und sogar ihren Träumen beruhen, und darüber haben wir bereits ausführlich gesprochen. Sie brauchen irgendeine fundierte Grundlage, anhand derer sie die Menschen überzeugen, dass die Dinge, die sie sagen, wahr sind, während sie es in Wirklichkeit nicht sind. Deshalb behaupten sie, sie hätten irgendeine transzendentale Erfahrung gehabt, irgendwelche mystischen Erkenntnisse, irgendeinen Traum, eine Offenbarung oder eine Vision. Aber, was auch immer sie vorgeben zu sein, sie sind in Wahrheit unmoralisch, ungehorsam und respektlos ... unmoralisch, ungehorsam und respektlos. Das heißt, sie beflecken das Fleisch, verachten Herrschaft und lästern engelhafte Mächte.

Wenn ihr also das Bild derjenigen, die von der Wahrheit abgefallen sind, ein wenig genauer unter die Lupe nehmt, werdet ihr sehen, wie dort ihr Charakter offenbart wird. Sie werden nicht durch überlegene Erkenntnisse angetrieben. Sie werden nicht durch überlegenen Intellekt angetrieben. Sie werden nicht durch überlegene Intuition angetrieben. Sie haben nicht die geheime Erkenntnis Gottes. Die Mormonen haben sie nicht. Mary Baker Eddy hatte sie nicht. Annie Besant hatte sie nicht. Judge Rutherford hatte sie nicht. Die Menschen, die die Zeugen Jehovas ins Leben riefen, hatten sie nicht. Die Mystiker im katholischen System hatten sie nicht. Es ist falsch, diese Träume sind nichts weiter als die Träumereien ihrer eigenen verzerrten Gedanken. Sie haben keine höhere Intuition. Die Gnostiker hatten sie nicht und haben sie nicht. Sie kennen die Geheimnisse der Weltzeiten nicht. Sie werden vielmehr getrieben von den niedrigsten aller Dinge, der Liebe zur Sünde, Geringschätzung für Autorität und Respektlosigkeit gegenüber himmlischen Majestäten. Das letzte Mal haben wir betont, dass sie das Fleisch beflecken und Herrschaft ablehnen.

Heute Abend wenden wir uns dem dritten dieser drei Elemente des Wesens Abtrünniger zu. Eine sehr interessante Aussage. Sie lästern [himmlische] Mächte. Das wird, je nach Übersetzer, unterschiedlich wiedergegeben; es ist eine ganz besondere Anklage. Es erscheint uns so befremdlich, weil es eine so ungewöhnliche Aussage ist, dass sie Mächte lästern. Was um alles in der Welt bedeutet das? Nun, das Wort „lästern“ bedeutet „Gotteslästerung“, blasphemeo, Präsens, schlecht reden über jemanden. Sie sind nicht nur unmoralisch, sie sind nicht nur ungehorsam, sie sind auch respektlos. Sie sind Gotteslästerer, diese Abtrünnigen. Wenn ihr sie näher betrachtet, so behaupten sie immer – egal, was sie behaupten -, sie verfügten über geheime Erkenntnisse Gottes, höhere Kenntnisse Gottes; egal, von welcher Art von Abtrünnigen wir hier reden, ob sie nun Priestergewänder tragen oder wie die Propheten der Mormonen beschrieben werden, ob es sich um theologisch Liberale handelt, die meinen, irgendwelche akademischen Erkenntnisse zu haben, oder ob es Gnostiker sind, die glauben, sie hätten diese geheime Erkenntnis. Was auch immer sie sind, Tatsache ist, dass sie keine geheime Erkenntnis Gottes haben, sondern vielmehr Gotteslästerer sind. Und er sagt insbesondere, dass sie doxas lästern ... doxas, das ist das Wort, das in der Schlachter 2000 mit „Mächte“ übersetzt wird. Es scheint ziemlich bizarr, dieses Wort doxas, von dem wir Doxologie, Lobpreis Gottes, ableiten, so zu übersetzen. Doxas bedeutet „Herrlichkeiten“. Und es könnte sich auf die Herrlichkeiten Gottes und die Herrlichkeit Christi beziehen. Wir könnten es so interpretieren, dass sie Herrlichkeiten lästern, insbesondere die Herrlichkeit Gottes und die Herrlichkeit Christi. Warum werden hier also Engel eingeführt? Nun, bestimmte Engel sind herrlich, das deutet die Schrift an. Warum nimmt der Übersetzer sich hier die Freiheit, [himmlische] Mächte einzufügen? Die Antwort darauf findet sich in 2. Petrus 2. Ich habe euch am Anfang gesagt, und das werden wir immer wieder betonen, dass Judas und 2. Petrus sehr eng miteinander verknüpft sind. Die Sprache ist in manchen Teilen fast identisch, manchmal sogar wirklich identisch. In 2. Petrus schrieb Petrus über falsche Lehrer, die kommen würden. Judas sagt, sie sind hier. Aber in 2. Petrus 2,10, wo Petrus Abtrünnige beschreibt, sagt er, sie laufen dem Fleisch in unreiner Lust nach. Und sie verachten die Herrschergewalt. „Verwegen und frech, wie sie sind, fürchten sie sich nicht, Majestäten zu lästern, wo doch Engel, die an Stärke und Macht größer sind, kein lästerndes Urteil gegen sie bei dem Herrn vorbringen.“ Petrus bezieht sich hier ganz eindeutig auf Engel, er bezieht sich hier eindeutig auf Engel. Sie werden Engel lästern, wo doch selbst die Engel, die an Stärke und Macht größer sind als die Menschen, andere Engel nicht lästern. Das ist es, was Petrus hier sagt. Sie wagen es, Engel zu lästern. Nun, Sodom und Gomorra taten das, erinnert ihr euch? Sodom und Gomorra taten das. Sie lästerten heilige Engel. Böse Engel taten das. Sie lästerten heilige Engel, kämpften gegen heilige Engel, wie wir in Daniel 10 sehen, wo die Dämonen gegen die Pläne Gottes kämpfen, das Werk seiner heiligen Engel. Sie versuchen, dieses Werk aufzuhalten. Aber wenn wir hier fragen „Wie lästern falsche Lehrer Engel?“, so fällt uns die Antwort vielleicht nicht sofort ein, aber sie ist eigentlich ziemlich einfach, ziemlich einfach, denn es gibt einen ganz besonderen Dienst, den die Engel schon seit Langem innehatten und der in der Schrift beschrieben ist. Es ist wirklich unverkennbar. Geht einmal zu 5. Mose 33 zurück; ich will versuchen, euch zu helfen, das zu erkennen. In 5. Mose 33 bekräftigt Moses etwas über die Geschichte Israels. Sein Tod steht kurz bevor und er ruft die Söhne Israels vor seinem Tod zusammen und sagt in 5. Mose 33,2 Folgendes zu ihnen, um sie an ihre Geschichte zu erinnern, daran, wie Gott auf dem Berg Sinai herabkam. „Der Herr kam vom Sinai, und er leuchtete ihnen auf von Seir her; leuchtend erschien er vom Bergland Paran und kam von heiligen Zehntausenden her; aus seiner Rechten [ging] ein feuriges Gesetz für sie. Ja, er liebte das Volk; alle seine Heiligen sind in deiner Hand.“ Hier wird beschrieben, wie Gott vom Berg Sinai herabkommt, buchstäblich mit zehntausenden von Engeln, Unmengen von Engeln. Erinnert ihr euch, was am Berg Sinai geschah? Was wurde am Berg Sinai gegeben? Das Gesetz. Und hier werden die Engel das erste Mal mit der Erteilung des Gesetzes assoziiert. Wenn wir das ein wenig weiter verfolgen, lesen wir in Psalm 68,18 Folgendes: „Gottes Wagen sind zehntausendmal zehntausend“, unendlich viele, „Gottes Wagen sind zehntausendmal zehntausend, tausend und abertausende.“ Wo sonst lest ihr das in der Bibel? Im Buch der Offenbarung, wo alle Engel sich um den Thron herum befinden. Der Herr ist in Heiligkeit unter ihnen, wie auf dem Berg Sinai. Als Gott auf den Berg Sinai herabkam, um das Gesetz zu geben, waren die Engel dort, und zwar in gewaltiger Anzahl, zehntausendmal zehntausend, tausende und abertausende. Es ist, als seien alle Engel des Himmels auf dem Berg Sinai herabgekommen, zu diesem monumentalen Ereignis der Erteilung des Gesetzes. Die Mengen sind dieselben, die verwendet werden, um zu beschreiben, wie viele Engel Gottes Thron im Himmel umgeben.

Im Neuen Testament, in Apostelgeschichte 7, erhalten wir in der Predigt von Stephanus noch größere Einblicke in diesen Sachverhalt. In Vers 53 sagt Stephanus dort: „Ihr, die ihr das Gesetz auf Anordnung von Engeln empfangen und es nicht gehalten habt.“ Was wir aus all diesen Abschnitten lernen, ist, dass die Engel auf irgendeine Weise immer eine besondere Rolle in der Erteilung von Gottes Gesetz auf Sinai spielten.

Schlagt einmal Galater 3,19 auf. Dort steht: „Wozu nun das Gesetz? Der Übertretungen wegen wurde es hinzugefügt [...] und es ist durch Engel übermittelt worden.“ Ich weiß nicht, ob ihr je in dieser Weise über das Gesetz nachgedacht habt, aber die Engel spielten eine sehr, sehr wichtige Rolle bei der Erteilung und Übermittlung von Gottes Gesetz. Und schließlich findet sich in Hebräer 2,1 eine Warnung vor Abtrünnigkeit. „Darum sollten wir desto mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten“, Hebräer 2,1. Und dann Vers 2: „Denn wenn das durch Engel gesprochene Wort zuverlässig war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam den gerechten Lohn empfing, wie wollen wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung mißachten?“ Und da bezieht er sich auf das Gesetz. Und er sagt wieder, das Gesetz wurde durch die Engel verkündet. Die Engel haben also eine besondere Rolle in der moralischen Ordnung der Welt. Und wir sehen, wie die Engel in Jesaja 6 „Heilig, Heilig, Heilig“ sagen. Unmoralische Menschen, die sich auch gegen göttliche Herrschaft auflehnen, unmoralische Menschen, die das Fleisch durch ihre Korruption beflecken, lästern dann auch die heiligen Engel, die als besondere Wächter über das Gesetz Gottes fungieren. Ob sie es erkennen oder nicht, lästern die Abtrünnigen in ihrer Unmoral und ihrem Ungehorsam nicht nur Gott, sie lästern nicht nur Christus und den Heiligen Geist, sondern sie lästern die heiligen Engel sowie denjenigen, dem die Engel dienen.

Geht jetzt einmal zurück zu Judas Kapitel 1. Wenn der Herr kommt, um die Abtrünnigen zu richten, lesen wir am Ende Judas 1,14: „Siehe, der Herr ist gekommen mit seinen heiligen Zehntausenden.“ Wenn er zurückkommt, um zu richten, die Prophezeiung, wenn er zurückkommt, mit seinen heiligen Zehntausenden, und dann in Vers 15 „um Gericht zu halten über alle und alle Gottlosen unter ihnen zu strafen wegen all ihrer gottlosen Taten, womit sie sich vergangen haben, und wegen all der harten [Worte], die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben.“

Wenn der Herr zurückkommt, um alle Gottlosen der Welt zu richten, wird er mit den heiligen Engeln kommen, die durch die Verletzung des Gesetzes, dessen Wächter sie sind, ebenfalls gelästert wurden. Es ist also eine erstaunliche Ironie, eine wirklich erstaunliche Ironie, dass viele abtrünnige falsche Lehrer behaupten, besondere Erkenntnisse und besondere Assoziationen und besondere Beziehungen zu den Engeln zu haben. Ihr studiert die Sekten und Chismen und Verrenkungen falscher Religionen und werdet feststellen, dass sie zwangsweise behaupten, irgendeine Verbindung zu den Engeln zu haben. Ihr geht zum Mormonentempel in Santa Monica und werdet dort einen riesigen goldenen Engel auf dem Dach dieses Tempels sehen, der Moroni heißt. Es wird behauptet, dass Joseph Smith eine besondere Beziehung zu diesem Engel hatte. Die Wahrheit ist, er lästerte Engel, ebenso, wie er Gott lästerte, indem er leugnete, dass dieser eine Dreifaltigkeit sei, ebenso, wie er Christus lästerte, indem er leugnete, dass dieser Gott sei, und ebenso lästerte er Engel, die wahren Behüter von Gottes heiligem Gesetz und seinem heiligen Wort. Sie haben wirklich Umgang mit Dämonen und lästern heilige Engel, weil Dämonen immer die übernatürlichen Autoren falscher Lehren sind, nicht wahr? 1. Timotheus 4, „Lehren der Dämonen“. Alle Irrlehren sind ihrer Quelle nach dämonisch, satanisch. Deshalb ist es eine erstaunliche Ironie, dass diese falschen Religionen, diese Mystiker und Gnostiker und diejenigen, die die erhabene Erkenntnis und die Visionen haben und die Offenbarungen und Träume, über die Tatsache reden, dass diese Dinge von den Engeln kommen, wenn sie in Wirklichkeit die heiligen Engel, die die Wächter des heiligen Wortes Gottes sind, lästern und sie in Wirklichkeit mit Dämonen in Verbindung stehen. Da dieser Punkt so ungewöhnlich ist, betrachtet Judas ihn noch eingehender, indem er ihn mit der Ernsthaftigkeit der Sünde kontrastiert. Betrachtet einmal Vers 9. Wie ich bereits sagte, ist das eine sehr ungewöhnliche Aussage, aber Judas hilft uns hier, eine quasi vollendete Perspektive des Horrors der Abtrünnigkeit zu bekommen. Sie befleckt das Fleisch. Sie ist moralisch verdorben. Sie leugnet Autorität. Deshalb leugnet sie Herrschaft und lästert nicht nur Gott und Christus, sondern auch die heiligen Engel, die die Wächter von Gottes heiligem Gesetz sind. Und um das zu unterstreichen, geht es in Vers 9 weiter. Das ist ein weitverbreiteter Stil, um eine Aussage zu unterstreichen, ein strenger Kontrast, um den Gedanken zu besiegeln. Vers 9: „Der Erzengel Michael dagegen, als er mit dem Teufel Streit hatte und über den Leib Moses verhandelte, wagte kein lästerndes Urteil zu fällen, sondern sprach: ‚Der Herr strafe dich!‘ Diese aber lästern alles, was sie nicht verstehen; was sie aber von Natur wie die unvernünftigen Tiere wissen, darin verderben sie sich.“ Falsche Lehrer zögern nicht, ihrem Fleisch nachzulaufen, die Herrschaft abzulehnen und heilige Engel zu lästern. Heilige Engel zu lästern ist etwas, vor dem ihr euch lieber hüten solltet. Heilige Engel zu lästern, indem man das Gesetz ablehnt, dessen Wächter sie sind, ist eine ernste Sache. Es ist eine ernste Sache, heilige Engel zu lästern. Und hier macht Judas eine sehr schlagkräftige Aussage, denn er sagt, Michael, der selbst ein heiliger Engel ist, würde es nicht wagen, ein lästerndes Urteil über Satan, einen gefallenen Engel, zu fällen. Das ist ein erstaunlicher Kontrast, nicht wahr? Michael, der selbst ein heiliger Engel ist, würde es nicht wagen, einen gefallenen Engel zu lästern, doch diese falschen Lehrer lästern heilige Engel. „Dagegen“ ist das Wort, das ziemlich am Anfang den Kontrast einleitet; Michael der Erzengel ... sein Name bedeutet „jemand, der wie Gott ist“; so jemanden gibt es natürlich nicht, sein Name alleine ist eine Erinnerung daran, dass niemand wie Gott ist ... als Erzengel ist er das oberste Haupt der Engel. Jetzt kommen wir also zur höchsten Hierarchie der Engel. Er wird in Daniel 10 und dann wieder in Daniel 12 erwähnt. Und Michael war ein besonders mächtiger Engel Gottes, der Israel schützen und Satans Pläne gegen Israel, gegen Gottes Volk, durchkreuzen sollte. Deshalb wird er „Michael“ genannt, „dein Prinz, der Prinz von Israel, der Beschützer Israels“.

Er wird auch in Offenbarung 12,7-9 erwähnt. Er wird dort mit der sehr wichtigen Verantwortung eines Beschützers gesehen. In Offenbarung 12,7 führen Michael und seine Engel Krieg gegen Satan und dessen Engel. Und Michael und seine Engel schlagen Satan und dessen Engel natürlich und werfen sie aus dem Himmel herab auf die Erde. Er ist also ein mächtiger, himmlischer, heiliger Engel. Er kannte Lucifer. Er kannte ihn, als dieser der Sohn der Morgenröte war, als er der gesalbte Cherub war, als er um den Thron herum war, als er der Direktor des himmlischen Chores war. Er kannte alle Dämonen, da sie alle gemeinsam geschaffen worden waren. Und als sie fielen, wusste er das und kämpfte gegen sie und war Teil der Armee, die sie aus dem Himmel verstieß. Er ist sich also der Macht bewusst, die er über Satan hat, er weiß, dass Satan gefallen ist. Und dennoch hat er Respekt für diese himmlischen Feinde Gottes, und obwohl er ein mächtiger heiliger Engel ist, weiß er, dass seine Macht und seine Erkenntnis Grenzen haben. Er ist weder allwissend noch allmächtig. Seine Macht als heiliger Engel wird delegiert und seine Aufgabe besteht darin, alles zu tun, wozu Gott ihn auffordert, und nicht unabhängig und selbständig zu handeln. Er wird sich keine göttliche Autorität anmaßen. Er will Satan nicht seinem eigenen Willen unterwerfen. Er wird nicht von sich aus lästern, nicht einmal Satan. Gott hat Pläne für Satan und Gott weiß, wie diese Pläne aussehen, und Michael wird sie ausführen, aber er wird nicht unabhängig von Gott handeln. Er wird sich nicht einmischen. Er wird das Ruder nicht selbst in die Hand nehmen. Und eines der Dinge, die er nicht tun wird, besteht darin, gegen den Teufel ein lästerndes Gericht auszusprechen, sondern stattdessen nur zu sagen: „Der Herr strafe dich.“ Er weiß, dass selbst seine Kraft Grenzen hat. Wenn Michael den Teufel in seinem eigenen Namen zurechtweisen würde, würde er sich nur auf einen Kampf einlassen, wie wir ihn im zehnten Kapitel von Daniel sehen, wo Gott ihn entsendet, um auf Daniels Gebet zu antworten und der Geist des Dämonen ihn aufrechterhielt und ihn in einem Kampf verwickelte. Selbst Michael ist weder allwissend noch allmächtig.

Wie ich bereits sagte, mit dieser Erkenntnis stellt Judas die Erwartung des Lesers auf den Kopf, das Argument von Vers 8 zu beweisen. Abtrünnige lästern heilige Engel, indem sie Gottes heiliges Gesetz missachten, welches die Engel übermittelten und schützen und bewachen. Abtrünnige besitzen die Frechheit, heilige Engel durch ihre Missachtung von Gottes Gesetz zu lästern. Heilige Engel lästern nicht einmal Dämonen. Michael tut in gewisser Weise das, was Jesus tat. Jesus sagte, er täte nur das, was der Vater ihm gebot zu tun, richtig? Er sagte nur, was der Vater ihm auftrug, bei seiner Fleischwerdung zu sagen. Jesus tat das nur im Rahmen seiner Erniedrigung für die Zeit, die er auf der Erde verbrachte. Aber die heiligen Engel tun nur das und sie tun es für immer. Sie tun nur das, was Gott ihnen aufträgt, zu tun. Da sie weder allwissend noch allmächtig sind, unterstehen sie göttlicher Autorität und der Beweis ihrer Heiligkeit ist ihre absolute Hingabe, nur das zu tun, was Gott ihnen gebietet.

Das nur als Anmerkung hier. Es verstört mich immer sehr, besonders in der charismatischen Bewegung, wenn ich höre, wie Menschen Satan richten, wenn ich höre, wie Menschen Satan sagen, was er tun soll, wohin er sich scheren soll, wie sie ihn und Dämonen binden. Das ist nicht unsere Aufgabe. Wir haben nicht die Autorität, das zu tun. Wir haben nicht die Erkenntnis, das zu tun. Sie reagieren nicht auf uns. Sie sind bereit, gegen Michael zu kämpfen; was glaubt ihr, wer ihr seid? Es ist so, wie der Dämon zu den Söhnen von Skeva sagte: „Jesus kenne ich, und von Paulus weiß ich; aber wer seid ihr?“ Warum sollten wir tun, was ihr uns gebietet? Gott sandte Satan zu Hiob; das Beste wäre vermutlich gewesen, den Teufel zu verscheuchen, aber Gott hatte ihn gesandt. Gott überließ Petrus Satan; es wäre am besten gewesen, Satan wegzuschicken. Aber Gott hatte Satan gesandt. Gott sandte einen Boten von Satan, um Paulus einen Dorn im Fleisch zu geben. Das Beste wäre vermutlich gewesen, diesen Boten wegzuschicken, aber Gott hatte ihn gesandt. Ihr wisst nicht, was Gott mit Satan tun wird, der sein Sklave ist. Ihr wisst nicht, was er mit den Dämonen tut, die seinen Willen tun und seine Ziele herbeiführen.

Falsche Lehrer beflecken das Fleisch. Sie lehnen Herrschaft ab. Und sie wollen unabhängig agieren. Sie lästern Gott, indem sie in ihrer Unmoral nicht nur sein heiliges Gesetz ablehnen, indem sie nicht nur seine göttliche Autorität leugnen, sondern indem sie auch respektlos genug sind, sich Vorrechte anzumaßen, die nur Gott zustehen, nicht einmal Michael. Die Menschen rennen herum und sagen Satan, was er tun soll. Michael tut nicht einmal das. Ihr habt eure Grenzen weit überschritten. Ihr habt euch eine Erkenntnis angemaßt, die ihr nicht habt und eine Macht, die ihr nicht habt. Michael demonstrierte seine Heiligkeit dadurch, dass er seinen Platz kannte. Ja, er war der Beschützer von Gottes Volk, aber alle Entscheidungen, wie er Gottes Volk schützen sollte, wurden von Gott gefällt.

Geht noch einmal zu Vers 9 zurück: „Der Erzengel Michael dagegen, als er mit dem Teufel Streit hatte und über den Leib Moses verhandelte, wagte kein lästerndes Urteil zu fällen, sondern sprach: ‚Der Herr strafe dich!‘“ Das unterscheidet sich ziemlich von dem, was wir heute hören, nicht wahr? All diese Leute, die herumlaufen und dem Teufel sagen, was er tun soll. Ihr könnt nicht einmal einen gefallenen Engel lästern und ich hoffe, ihr würdet nicht einmal daran denken, heiligen Engeln zu sagen, was sie tun sollen. Ich hoffe sehr, ihr gebt euch nicht irgendeiner Illusion hin, dass ihr die heiligen Engel kontrollieren könnt. Ich höre nichts davon. Ich höre diese Menschen nicht sagen: „Michael, tu dies oder das.“ Warum sollten sie sagen: „Satan, hör auf, das zu tun?“ Für wen halten diese Leute sich? Vielleicht kommt das als nächstes.

Michaels Reaktion auf diesen Konflikt – ein sehr interessanter Konflikt über den Leib Mose – bestand darin, zu sagen: „Der Herr strafe dich.“ Wisst ihr, Michael kannte die Bibel. Geht einmal zurück zu Sacharja Kapitel 3. Michael kannte die Bibel. Sacharja Kapitel 3, Vers 1. Sacharja ist gleich vor Maleachi, das vorletzte Buch im Alten Testament, falls ihr irgendwo in 4. Mose oder so sein solltet. Also, Sacharja 3,1; Sacharja wird dem Hohepriester Jeschua vorgeführt und hier geht es um eine Vision von Jeschua dem Hohepriester, der der Sohn von Jozadak war und zusammen mit einem Mann namens Serubbabel die erste Gruppe von Juden aus der babylonischen Gefangenschaft zurückführte. Und Jeschua war ein echter Mann und ein echter Hohepriester. Aber er repräsentierte in dieser Vision in Wirklichkeit Israel. Er steht quasi als Vertreter der Nation dort. Also sieht Sacharja in dieser Vision Jeschua, den Hohepriester, der vor dem Engel des Herrn stand, das ist Christus vor seiner Fleischwerdung, das ist Gott der Sohn vor seiner Fleischwerdung, der oft als „Engel des HERRN“ bezeichnet wird.

Jetzt hört euch einmal Folgendes an: „Der Satan aber stand zu seiner Rechten, um ihn anzuklagen.“ Das ist eine Szene, die sich schon seit ewigen Zeiten immer wieder im Himmel abspielt, es ist quasi eine Wiederholung von Hiob, nicht wahr? Satan geht in den Himmel, kommt vor Gott und beginnt mit seinen Anklagen. In diesem Fall steht Satan zur Rechten Christi und klagt Jeschua oder besser gesagt die Nation, die dieser repräsentiert, also Israel, an; und was versucht er zu tun? Er versucht, Gott dazu zu bringen, seinen Bund mit Israel zu brechen. Er versucht, Gott dazu zu bringen, seine Verheißungen gegenüber dem sündhaften Israel zu verleugnen. Und der Engel des Herrn, der in Vers 2 der „HERR“ genannt wird, weil es der Herr selbst war… hört einmal auf das, was er sagt: „Da sprach der HERR zum Satan“, …was?... „der HERR schelte dich.“ Ist das nicht interessant? In einer Art Vorschau darauf, wie Jesus sich verhalten würde, wenn er auf der Erde ist, beugt er sich hier seinem Vater und dem Herrn, dem Engel des Herrn, Christi vor dessen Fleischwerdung in einem Abbild dessen, wie er im Fleisch sein würde, und statt Satan zurechtzuweisen, sagt er zu ihm: „Der HERR schelte dich, du Satan.“ Der Sohn fordert den Vater gewissermaßen auf, Satan zu schelten. „Ja, der HERR schelte dich; er, der Jerusalem auserwählt hat. Ist dieser nicht ein Brandscheit, das aus dem Feuer herausgerissen ist?“ Sprache, die auch Judas verwendet. „Jeschua aber hatte unreine Kleider an und stand doch vor dem Engel. Und er begann und sprach zu denen, die vor ihm standen: ‚Nehmt die unreinen Kleider von ihm weg!‘ Und zu ihm sprach er: ‚Siehe, ich habe deine Sünde von dir genommen und lasse dir Festkleider anziehen! Und ich habe geboten: Man setze einen reinen Kopfbund auf sein Haupt!‘ Da setzten sie den reinen Kopfbund auf sein Haupt und bekleideten ihn mit Gewändern, während der Engel des HERRN dabeistand.“ Gott brach sein Versprechen nicht, sondern gab ihm vielmehr ein Bild der Rechtfertigung, ein Bild des Tages, an dem er Israel mit seiner eigenen Gerechtigkeit bekleiden würde.

Michael war da. Michael kennt die Geschichte, kennt den Text, kennt die Szene. Michael tat genau das, was der Sohn vor seiner Fleischwerdung tat. Er sagte nicht „Ich schelte dich, Satan“, sondern „Das ist Aufgabe des Herrn.“

Und wenn ihr zu Judas 9 zurückgeht, werdet ihr feststellen, dass er genau das bei einem sehr merkwürdigen Anlass tat. Der Anlass war, als Michael mit dem Teufel über den Leib Mose stritt und debattierte. Seht ihr irgendwo etwas darüber, dass Gott jemals mit irgendjemandem über irgendetwas diskutiert hätte, um seinen eigenen Standpunkt zu vermitteln? Nein. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass die Macht von Michael begrenzt ist. Er streitet mit dem Teufel. Und sie streiten sich über den Leib Mose. Wenn er einfach die Möglichkeit gehabt hätte, zu sagen „Ich binde dich Satan, ich verdamme dich, ich verurteile dich, ich verfluche dich, vertreibt ihn“, dann hätte er das vermutlich getan. Er hätte nicht dagestanden und mit ihm gestritten. Aber die einzige Möglichkeit, einen Streit zu beenden, bestand im Prinzip darin, zu sagen „Der Herr schelte dich“. Michael kämpfte im Buch Daniel viele Tage lang mit dem Dämon, bis er ihn schließlich überwältigte. Hier scheint die Debatte jedoch sehr plötzlich zu enden, mit einem Appell an den Herrn.

Worum ging es bei diesem Streit um den Leib Mose? Nur ganz schnell; wenn ihr mit uns zusammen die Schrift durchlest, haben wir gerade 5. Mose beendet und ihr erinnert euch sicherlich, dass Mose in Kapitel 34 von 5. Mose starb. In 5. Mose wird nichts hierüber gesagt, dies hier ist die einzige Stelle, wo dies in der ganzen Schrift erwähnt wird. Wenn ihr 5. Mose lest, wisst ihr nicht, dass das geschehen ist. Ihr wisst nicht, dass es einen Streit über seinen Leib gab. Aber ihr wisst, dass Moses davonging und starb und niemand wusste, wo er begraben wurde, erinnert ihr euch daran? In 5. Mose wusste niemand, wo er begraben war. Warum? Weil Gott nicht wollte, dass sie den Leib ausgraben und einen Götzen aus ihm machen. Ihr wisst, was sie heutzutage in der katholischen Kirche machen, mit der Milch von Maria und den Knochen von Petrus, angeblich, und all diesen Dinge, die als irgendwelche religiösen Artefakte überliefert werden. Deshalb wollte Gott, dass der Leib von Mose an einem unbekannten Ort in einem anonymen Grab begraben wird, sodass niemand es je erkennen würde und es nie verehren könnte.

Nun, Satan wollte den Leib. Was wollte er damit tun? Ich weiß es nicht, ich habe dieselbe Bibel wie ihr. Ich weiß nicht, was er damit tun wollte. Ich kann raten. Vielleicht wollte er ihn vorführen, um ihn irgendwie zu schänden. Oder vielleicht wollte er ihn in irgendetwas verwandeln, was hinterher angebetet wird. Aber Michael war die Verantwortung dafür übertragen worden, diesen Leib zu begraben und Michael behandelte Satan auf die einzig mögliche Weise. Er sagte: „Der Herr schelte dich“. So geht man mit Satan um.

Das ist wirklich ein interessanter Punkt. Abtünnige schelten nicht nur Satan mit erstaunlicher Vermessenheit, sondern sie lehren andere unreife Gläubige, das ebenfalls zu tun. Und darüber hinaus lästern sie auch heilige Engel durch ihr sündhaftes Leben, das Verachtung für das heilige Gesetz Gottes ausdrückt, was den Engeln so kostbar und heilig ist. Sie sind, im wahrsten Sinne des Wortes, die Wächter von Gottes heiligem Gesetz. Und wo immer diese falschen Lehrer durch Materialismus, Hochmut und Ungehorsam gegenüber dem Wort Gottes charakterisiert werden, wo immer sie durch Zorn und Machtgier charakterisiert werden, was auch immer es ist, verstoßen sie gegen das heilige Gesetz Gottes und lästern dann im wahrsten Sinne des Wortes [himmlische] Mächte.

Ein weiterer Kommentar zu dieser sehr ungewöhnlichen Angelegenheit des Lästerns von Mächten findet sich in Vers 10; wir werden bei diesem Punkt aufhören. „Diese aber“ … wer sind diese? … Vers 12 „diese“; Vers 14 ebenfalls „diese“; Vers 16 „das“; Vers 19 „das“. Es sind diese, dieselben, diese Menschen. Welche Menschen? Diese Abtrünnigen, diese Menschen, Vers 4, die sich unbemerkt eingeschlichen haben, die schon längst zum Gericht aufgeschrieben worden sind. Diese gottlosen Personen, „welche die Gnade unseres Gottes in Zügellosigkeit verkehren und Gott, den einzigen Herrscher, und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen“, die den Glauben unterminieren, Vers 8, diese Träumer, das sind diejenigen, Vers 10, die alles lästern, was sie nicht verstehen. Meine Güte, das ist eigentlich wirklich ganz einfach, nicht wahr? Sie tun diese Dinge, weil sie geistlich unwissend sind. In 2. Petrus 2 heißt es, sie lästern über das, was sie nicht verstehen. Sie verstehen das Wort Gottes nicht, weil ihr Verstand verfinstert ist, weil sie nicht bekehrt sind, sie sind geistlich tot. Sie lästern, weil sie geistlich unwissend sind. Sie können es nicht verstehen. Und damit sind wir wieder bei der sehr eindeutigen Stelle in 1. Korinther Kapitel 1 und 2, wo der Apostel Paulus sagt: „Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der Wortgewaltige dieser Weltzeit? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn weil die Welt durch [ihre] Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte ...“ Der darauf folgende Text sagt, dass die Menschen in ihrem natürlichen Zustand die Dinge Gottes nicht verstehen können. All diese Abtrünnigen, all diese Liberalen, all diese Sektierer, all diese falschen Prediger und falschen Lehrer agieren aufgrund ihrer abgrundtiefen Unwissenheit. Sie lästern aufgrund von Unwissenheit.

Und Vers 10 enthält eine noch erstaunlichere Aussage: „Was sie aber von Natur wie die unvernünftigen Tiere wissen, darin verderben sie sich.“ Sie hören nicht zu, sie agieren nicht aufgrund wahrer Kenntnisse. In 2. Petrus 2 heißt es wieder, sie lästern das, was sie nicht verstehen. Sie lernen immerzu und können doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Sie agieren aufgrund der Dinge, die sie instinktiv wissen, wie unvernünftige Tiere. Sie agieren aufgrund ihrer eigenen Intuition. Sie agieren aufgrund ihrer eigenen Träumereien. Sie agieren aufgrund ihres eigenen Instinkts, das griechische Wort dafür lautet phusikos; es bedeutet „ohne den Nutzen der Vernunft oder ohne den Nutzen der Offenbarung“. Wenn ihr im Fernsehen auf dem Sender ABC die Sendung „Jesus and Paul“ seht – ich habe sie mir drei Stunden lang angesehen -, seht ihr dort Menschen, die [Gott] aus lauter Unwissenheit lästern. Sie haben keinerlei Kenntnis der Wahrheit und deshalb agieren sie wie unvernünftige Tiere, aus reinem Instinkt. Und woher kommt der Instinkt? Es kommt aus ihrem Inneren. Sie haben die Wahrheit nicht in sich. Egal,wie akademisch oder philosophisch oder noch so gebildet sie sind, egal, wie viele Visionen und Träume und Erkenntnisse und Eingebungen sie angeblich hatten, sie sind nicht fundiert, sie sind nicht weise, sie wissen nichts und sie agieren wie unvernünftige Tiere. In Römer 1,22 heißt es: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu“, … was? …, „Narren geworden.“ Das griechische Wort dafür lautet moron.

In Vers 10 wissen sie die Dinge, die sie wissen, rein instinktiv, alogia, ohne das Wort, loga, logia, logos, das Wort, die Wahrheit, die Kenntnis. Sie sind a, Alpha privativ, das negiert es. Sie sind ohne das Wort, ohne die Kenntnis. Sie werden von sündhaften Interessen angetrieben. Sie werden von unbotmäßiger Rebellion angetrieben. Sie werden von Respektlosigkeit gegenüber Gottes Gesetz und Gottes Charakter angetrieben. Und sie sind tot in ihren Übertretungen und Sünden. Sie sind natürliche Menschen, die die Dinge Gottes nicht verstehen können. Man kann ihnen ebenso wenig Bildung angedeihen lassen, wie ein Tier zu einer Universität gehen kann. Sie behaupten, überweltlich zu sein. Sie behaupten, göttliche Sphären erreicht zu haben. Sie behaupten, die wahre Kenntnis zu haben. Sie behaupten, Offenbarungen, Visionen und Träume empfangen zu haben. Sie denken, sie seien die Höchsten. In Wirklichkeit sind sie so unwissend wie ein Esel. Und ihre Unwissenheit geht so tief, ist so sehr Bestandteil ihres Wesens, dass sie nur instinktiv auf das Essen in der Falle zugehen können, ohne Vernunft oder Offenbarung, und am Ende von Vers 10 heißt es, sie werden durch genau die Dinge sterben, denen sie instinktiv folgen. Sie jagen sich selbst in die Luft mit ihren lügnerischen, trügerischen Bomben.

Die vielleicht größte und mächtigste Kraft, eine neue Kraft in dieser Hinsicht, ist das Buch „Sakrileg“, das eine Gotteslästerung nach der anderen enthält. Es ist eine Neuauflage des alten Gnostizismus. Es gibt vor, fundierte esoterische, mystische Einblicke in den wahren Jesus zu haben und entbehrt jeder Vernunft, jeder Wahrheit, jeder Kenntnis; es ist so unwissend wie ein dummes Tier. Und durch eben die Dinge, die sie instinktiv tun, werden sie zerstört. Wie ein dummes Tier, das in einer Falle steckt, weil es seiner Begierde nach Essen gefolgt ist, folgen sie der Lust ihres Fleisches, dem Ungehorsam ihres Herzens, der Respektlosigkeit ihres Verstandes und ihre Unwissenheit tötet sie, wie die Selbstmordattentäter, sie jagen sich selbst in die Luft, indem sie Satan dadurch repräsentieren, dass sie ihren eigenen Instinkten folgen. Das Gericht Gottes wird sie am Ende ereilen. In Vers 3 heißt es, ihr müsst für den Glauben kämpfen, der den Heiligen ein für alle Mal überliefert wurde, gegen jene Menschen kämpfen, die sich unbemerkt eingeschlichen haben … hier kommt’s … die schon längst vorher zu diesem Gericht aufgezeichnet wurden. In Vers 5 wurden die Abtrünnigen in Israel anschließend vernichtet. In Vers 6 haben die Abtrünnigen im Himmel das Gericht des großen Tages empfangen und werden bis dahin in ewigen Fesseln unter der Finsternis verwahrt. In Vers 7 erleiden Sodom und Gomorra die Strafe des ewigen Feuers. Und in Vers 10 werden sie am Ende vernichtet.

Wir sehen also die ersten beiden dieser Dreiergruppen. Drei Fälle abtrünnigen Verhaltens in der Vergangenheit und das Gericht darüber und drei Charakteristiken von Abtrünnigen. Jetzt, in Vers 11, folgen drei Vergleiche des Einflusses von Abtrünnigen. „Wehe ihnen! Denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich um Gewinnes willen völlig dem Betrug Bileams hingegeben und sind durch die Widersetzlichkeit Korahs ins Verderben geraten!“ Da ist die dritte Dreiergruppe. Kain, Bileam und Korah. Das kommt nächstes Mal dran. Wir werden den ganzen nächsten Sonntagabend auf Vers 11 verwenden, das verspreche ich euch.

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