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Wenn ihr wie ich seid, habt ihr die Kommentare und Einschätzungen der Welt über diese Jahreszeit schon häufig gehört. Und einer der Sätze, den wir häufig hören, lautet: „Geist der Weihnacht, wir brauchen den Geist der Weihnacht.“

Und da ich mehr oder weniger analytisch veranlagt bin, begann ich natürlich darüber nachzudenken, was genau dieser „Geist der Weihnacht“ ist. Und ich glaube, es gibt sehr viele mögliche Antworten auf diese Frage. Für Ebenezer Scrooge aus der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens war der Geist der Weihnacht buchstäblich ein Geist. Für die Spirituosenindustrie steckt der Geist der Weihnacht in einer Flasche, mit einem Umsatz von ca. $75 Millionen diesen Monat in Amerika. Manche Menschen glauben, dass der Geist der Weihnacht irgendwie der Waffenstillstand in der Familie ist, wenn niemand die Probleme und Konflikte zur Sprache bringt. Ich vermute, für manche Menschen kommt der Geist der Weihnacht in einer Karte zum Ausdruck, die ein Gefühl des Wohlbefindens vermittelt. Fünfundneunzig Prozent aller Amerikaner werden über fünf Milliarden Weihnachtskarten versenden, die diese Gefühle zum Ausdruck bringen.

Ein kleiner Junge behauptete, dass der Geist der Weihnacht in Wirklichkeit Zufriedenheit sei, denn das sei es, was man brauche, wenn man nicht das bekäme, was man wollte. Für manche Menschen ist der Geist der Weihnacht ein Glücksgefühl, das sie in der Gemeinschaft mit Freunden finden, oder die festliche Atmosphäre, wenn 10 - 15 Millionen Truthähne oder Gänse verzehrt werden. Für viele ist der Geist der Weihnacht jedoch nicht so trivial oder frivol oder lustig. Für viele ist der Geist der Weihnacht geprägt von tiefer Trauer und zunehmenden Depressionen, weil alles, was in ihrem Leben nicht in Ordnung ist, dann an der Heiterkeit dieser Jahreszeit gemessen wird und noch schmerzhafter erscheint.

Ein Dichter brachte seine Schmerzen auf sehr persönliche Weise zum Ausdruck: „Weihnachten ist ein bitterer Tag für Mütter, die arm sind. Die wehmütigen Augen der Kinder gleichen Dolchen, die sie ertragen müssen. Obwohl die Geschäfte mit genügend Spielzeug für alle vollgestopft sind, könnten sie ebenso gut keine enthalten, wenn das Portemonnaie der Mutter leer ist.“ Und dann schloss der Dichter mit diesen Worten: „Mein Portemonnaie ist voller Geld, aber ich kann kein Spielzeug kaufen, sondern nur einen Stechpalmenkranz für das Grab meines kleinen Jungen.“ So ist Weihnachten für manche Menschen.

Für andere ist es eine Zeit der Danksagung für einige sehr grundlegende Dinge. G.K. Chesterton sagte vor vielen Jahren: „Als wir Kinder waren, waren wir denen dankbar, die unsere Weihnachtsstrümpfe Weihnachten mit Spielzeug füllten; warum sind wir Gott nicht dankbar, dass er unseren Strumpf mit Beinen gefüllt hat?“

Wenn man nach den Einkaufszentren geht, liegt der Geist der Weihnacht für die meisten wohl aber im Geben von Geschenken. Menschen, die in überfüllten Geschäften zusammenstoßen und herumrennen, geben Milliarden von Dollar für alles Mögliche aus, von billigen Süßigkeiten zu millionenschweren Schmuckstücken und allem dazwischen, füllen Weihnachtsstrümpfe und verpacken Päckchen. Und sie sagen uns, der Geist der Weihnacht bestünde im Geben. Und das ist in Ordnung. Ich bin nicht der Geizhals von Dickens. Ich will euch nicht den Spaß verderben. Aber ich möchte dieser Sache einfach auf den Grund gehen … worin besteht der wahre Geist der Weihnacht? Ist es Spaß? Ist es Gemeinschaft? Ist es Geben? Was ist es?

Nun, wie immer findet sich die beste Antwort auf diese Frage in der Bibel. Deshalb möchte ich mit euch zu Lukas Kapitel 1 und 2 gehen. Dort werden wir herausfinden, worin der wahre Geist der Weihnacht besteht. Es wird euch klar werden, wenn ich einige ausgewählte Reaktionen auf die Geburt Christi unter den Menschen und Engeln vorlese.

Lasst uns mit Elisabeth beginnen, in Lukas 1,41. „Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, da hüpfte das Kind in ihrem Leib; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme und sprach: ‚Gesegnet bis du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Und woher wird mir das zuteil, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt?’“

Das war die Reaktion von Elisabeth und das drückt den wahren Geist der Weihnacht aus. Aber bevor wir sagen, was das ist, lasst uns noch eine weitere Illustration betrachten, die sich in Lukas 1, Vers 67 findet. Hier treffen wir auf den Ehemann von Elisabeth, den Vater von Johannes dem Täufer, den sie unter dem Herzen trug. „Und sein Vater Zacharias wurde mit Heiligem Geist erfüllt, weissagte und sprach: ‚Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung bereitet, und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils in dem Haus seines Knechtes David.’“ Das war die Reaktion von Zacharias und das sagt uns etwas über seinen Geist, seine Einstellung.

Lasst uns jetzt zu Kapitel 2, Vers 13 gehen. Hier gehen wir in die Gefilde der Engel über und lesen in Vers 13: „Und plötzlich war bei dem Engel“, der die ursprüngliche Nachricht überbracht hatte, „die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: ‚Herrlichkeit [ist] bei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, [und] unter den Menschen [Gottes] Wohlgefallen.’“ Das war die Reaktion der Engel auf das ganze Ereignis.

In Vers 20 sehen wir die Reaktion der Hirten. „Und die Hirten kehrten wieder um und priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.“

In Vers 25 stoßen wir auf eine weitere besondere Person um den Zeitraum der Geburt Jesu; er hieß Simeon. „Und siehe, es war ein Mensch namens Simeon in Jerusalem; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm.“ Beachtet, wie viele dieser Leute eine Beziehung zum Heiligen Geist haben, die als ungewöhnlich beschrieben wird ... Elisabeth, Zacharias, der Engel … das Kind im Leib von Elisabeth, Maria und jetzt Simeon. „Der Heilige Geist war auf ihm. Und er hatte vom Heiligen Geist die Zusage empfangen, daß er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen habe. Und er kam auf Antrieb des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hinbrachten, um für ihn zu tun, was der Brauch des Gesetzes verlangte, da nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach: ‚Nun, Herr, entläßt du deinen Knecht in Frieden nach deinem Wort! Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht zur Offenbarung für die Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel.’“

Eine weitere Reaktion sehen wir in Vers 36, die Reaktion von Anna, der Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, eine ältere Frau, hochbetagt, die nach ihrer Eheschließung sieben Jahre mit ihrem Ehemann gelebt und dann bis zum Alter von 84 Jahren als Witwe gelebt hatte. Sie verließ den Tempel nie und diente Tag und Nacht mit Fasten und Gebeten. Auch diese trat zur selben Stunde hinzu und pries den Herrn und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung warteten in Jerusalem.

Elisabeth, Zacharias, Engel, Hirten, Simeon, Anna - sie allen reagierten im Prinzip auf dieselbe Weise. Und diese Reaktion ist der Geist der Weihnacht und das richtige Wort dafür lautet „Anbetung … Anbetung.“ Der Geist der Weihnacht unter all den Beteiligten dieser ersten Weihnacht war Lobpreis und Dank und Segen und Ehre für Gott. Mit einem Wort, das ist Anbetung. Und damit wir nicht ein paar sehr wichtige Leute auslassen, lasst uns Matthäus 2,2 betrachten, wo wir lesen, dass die Weisen aus dem Osten kamen und sagten: „Wir sind gekommen, um ihn anzubeten.“ Selbst der böse Herodes spürte den Geist des Ereignisses und fragte, wo das Kind geboren worden sei, „damit auch ich komme und es anbete!“ Jeder brachte Anbetung dar. Das ist der Geist der Weihnacht. Und obwohl Herodes eine Lüge erzählte, verstand er, dass Anbetung die korrekte Haltung wäre.

Das ist also die erhabenste Haltung in Bezug auf Weihnachten. Das ist der Geist der Weihnacht und es ist die ehrwürdigste Zeit der Anbetung für Christen, wenn wir die Geburt unseres Heilands feiern. Unter allen erdenklichen Zeiten ist das der Zeitpunkt, Anbetung darzubringen. Anbetung … lasst mich euch eine kurze Definition geben … ist eine Frage der Haltung. Sie ist eine Haltung, etwas im Inneren. Sie ist eine Einstellung des Herzens, das so mit Verwunderung und Dankbarkeit für Gottes Werke erfüllt ist, dass es nicht an persönliche Bedürfnisse oder persönlichen Segen denkt, sondern nur an vollkommene Hingabe an Gott in Lobpreis und Verehrung. Das ist Anbetung. Es ist das Selbstloseste, was wir tun. Es bedeutet, wie der Verfasser der Hymne schrieb, sich in Wunder, Liebe und Lobpreis zu verlieren. Es bedeutet, so dankbar und so voller Verwunderung über die Werke des Herrn zu sein, dass wir uns selbst in verehrender Anbetung und verehrendem Lobpreis verlieren. Gibt es dafür eine bessere Zeit als Weihnachten, wenn wir uns eben darauf konzentrieren, dass uns Jesus Christus gegeben wurde, der unser Heiland ist?

Um unserer Anbetung Gestalt zu verleihen, möchte ich eine andere Person zum Vorbild nehmen. Weder Zacharias noch Elisabeth oder die Engel, Hirten, Weisen, Simeon oder Anna. Hier zieht es mich zu einer anderen Person, um unserer Anbetung Gestalt zu verleihen, einer Person, die Jesus näher stand als alle anderen Menschen, die eine Intimität mit ihm hatte, wie kein anderer Mensch sie je kannte; die Person, die am unmittelbarsten durch seine Geburt berührt wurde - niemand anders als seine Mutter Maria. Maria verleiht unserer Anbetung Gestalt. Sie gibt uns ohne jeden Zweifel den herrlichsten Psalm der Anbetung, eigentlich sogar den herrlichsten Psalm im gesamten Neuen Testament. Und hier ist ihr Magnifikat, ihr Lobpreispsalm an Gott für die Ankunft Jesu Christi.

Lasst uns gemeinsam Lukas 1,46 betrachten. „Und Maria sprach: ‚Meine Seele erhebt den Herrn.’“ Seht ihr, sie reagiert sofort auf dieselbe Weise wie alle Anderen, mit Anbetung und Lobpreis und Verehrung und Dankbarkeit. „Und mein Geist freut sich über Gott, meinen Retter, daß er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich glücklich preisen alle Geschlechter! Denn große Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name; denn seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten. Er tut Mächtiges mit seinem Arm; er zerstreut, die hochmütig sind in der Gesinnung ihres Herzens. Er stößt die Mächtigen von ihren Thronen und erhöht die Niedrigen. Hungrige sättigt er mit Gütern, und Reiche schickt er leer fort. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an, um an [seine] Barmherzigkeit zu gedenken, wie er es unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinem Samen, auf ewig!“

Das ist die Hymne der Fleischwerdung. Das ist ein Psalm. Das ist ein Lied. Das ist ein Lobpreislied. Maria wusste, dass sie die Mutter von Gottes Sohn sein würde. Das hatte man ihr gesagt. Und zwar in Vers 35: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.“ In Vers 32 hatte sie erfahren, dass dieser Nachkomme groß sein würde, der Sohn des Höchsten genannt werden würde und dass Gott der Herr ihm den Thron seines Vaters David geben und er in Ewigkeit über das Haus Jakobs regieren würde. Elisabeth nannte sie sogar „die Mutter meines Herrn“. Und deshalb brach sie in die einzig angemessene Reaktion aus, die Reaktion der Anbetung.

In den Gebeten der Katholiken, besonders beim Rosenkranz, wird Maria als „Mutter Gottes“ bezeichnet. Und das trifft sogar zu. Sie ist die Mutter Jesu Christi, der Gott ist, aber versteht es bitte so, dass sie nicht in dem Sinne die Mutter Gottes ist, dass irgendein Teil von Jesus’ göttlichem Wesen von ihr abstammt. Das stimmt nicht. Nur in dem Sinne, dass sein menschliches Wesen von ihr abstammt. Sie trug den Menschen, der der fleischgewordene Gott war, unter ihrem Herzen.

Leider haben viele diese Realität so verdreht, dass sie Maria dafür anbeten, irgendwie zur Göttlichkeit Jesu Christi beizutragen. Das hat historisch gesehen zu einer großen Spaltung zwischen der römisch-katholischen Kirche und den Protestanten geführt. Und der Katholizismus ist, in aller Freimütigkeit und Ehrlichkeit, auf der ganzen Welt überwiegend ein Marienkult. Er widmet sich der Anbetung Marias. In vielen Fällen werdet ihr sogar feststellen, dass Jesus irgendwie nebensächlich und Maria die Hauptfigur ist. Und das liegt daran, dass die katholische Kirche die folgenden fünf Glaubensdogmen erlassen hat, die immer für Maria wahr sind. Sie sind unveränderliche, unumstößliche Dogmen der römisch-katholischen Kirche. Hier sind die fünf, die sich auf Maria beziehen.

Das erste ist die unbefleckte Empfängnis von Maria. Das bedeutet nicht, dass sie Jesus Christus auf unbefleckte Weise empfing. Es bedeutet, dass sie von ihrer Mutter auf unbefleckte Weise empfangen wurde, sodass Maria vor jedem Makel der Erbsünde bewahrt wurde. Die unbefleckte Empfängnis hat nichts mit der Geburt Christi zu tun, sondern mit der Geburt Marias.

Das zweite Glaubensdogma der römisch-katholischen Kirche ist die Sündlosigkeit Marias, dass sie also ihr ganzes Leben lang nie gesündigt hat.

Das dritte Dogma ist die immerwährende Jungfrauschaft Marias, dass sie also ihr ganzes Leben lang nie mit einem Mann intim war. Sie war eine immerwährende Jungfrau und bewahrte damit im katholischen System etwas von der einzigartigen Reinheit und dem unberührten Charakter Marias.

Viertens hat die römisch-katholische Kirche ein Dogma erlassen, das sie „Mariä Himmelfahrt“ nennt oder der leibliche Aufstieg Marias in den Himmel.

Fünftens lehrt die römisch-katholische Kirche, dass Maria, als sie ihren Platz im Himmel einnahm, als sie in den Himmel aufstieg, zur Himmelskönigin gekrönt wurde, eine Stellung der Souveränität und Autorität. Ehrlich gesagt wird Jesus im katholischen System gelegentlich in eine Position versetzt, wo er an seine souveräne Mutter appellieren muss.

Die römisch-katholische Kirche erließ also diese Dogmen ... die unbefleckte Empfängnis Marias, sodass sie frei von der Erbsünde ist, ihre Sündlosigkeit während ihres ganzen Lebens, ihre immerwährende Jungfrauenschaft, ihr leiblicher Aufstieg in den Himmel und ihre Krönung als Himmelskönigin. Das Ergebnis dieser Art von zusammengebrauter Theologie ist der Marienkult, der den Kern des weltweiten Katholizismus darstellt. Auf der ganzen Welt kann man in jeder Kirche, in jeder Kathedrale, in Häusern, in Zimmern, Restaurant, Hotels, Geschäften entlang der Straße, Autobahnen und Fußwege Figuren von und Heiligenschreine für Maria sehen.

Vielleicht wisst ihr das nicht, aber Rom ließ sogar verlauten, dass Gabriel, als er kam und Maria verkündete, sie würde den Herrn unter dem Herzen tragen, sie würde den Sohn des Höchsten, den Heiland, gebären, dass der Engel in Wirklichkeit nur fragte, ob das geschehen könnte. Er ordnete sich ihrer Autorität unter. Und römisch-katholische Theologen sagen, er bat um ihre Zustimmung, dass das geschehen dürfe. Und dass sie ihre Zustimmung gab, als sie in Vers 38 sagte: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort.“ Sie deuten das so, dass Maria sagte: „Ihr habt meine Erlaubnis.“

Der ganze Heilsplan beruhte demnach also auf der Autorität und Zustimmung von Maria und ihr Befehl, den sie dem Engel zurückgab, setzt die Erlösung in Bewegung. All das stellt ein verworrenes und verdrehtes Bild von Maria dar. Das wiederum richtet unschätzbaren Schaden an dem Psalm und am Verständnis von Anbetung an, denn wenn das auf Maria zutrifft, ist sie nicht die Anbetende, sondern das Objekt der Anbetung. Wenn sie ein sündenloses Wesen ist, das nie gestorben ist, souverän im Himmel herrscht und Gabriel die Erlaubnis für die Ausführung des Heilsplans gegeben hatte, dann ist sie etwas völlig Anderes als eine Anbeterin. Aber in dieser Hymne ist Maria nicht die Angebetete, sondern die Anbeterin. Es ist eine Hymne der Anbetung von Maria an Gott. Und diese Anbetung enthält soviel Schönheit und Pracht, dass sie wie ein Diamant betrachtet werden kann, mit vielen Facetten und von leuchtender Brillanz von vielen Seiten. Vielleicht werden wir das irgendwann einmal tun.

Aber momentan möchte ich die Elemente betrachten, die in diesem Psalm enthalten sind und etwas über den Stellenwert und die Bedeutung der Anbetung aussagen. Hier ist eine Anbeterin. Hier ist eine … wenn ich das Wort leihweise so verwenden darf … eine Weihnachtsanbeterin. Hier ist Maria und sie lehrt uns, wie wir anbeten sollen.

Ich möchte euch drei Punkte nennen, die wir in ihr sehen. Der erste ist ihre Haltung der Anbetung. Wir sehen in ihr eine Haltung der Anbetung. Wenn wir diese Haltung der Anbetung betrachten, finden wir sie im ersten und zweiten Vers wieder. „Und Maria sprach: ‚Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich über Gott, meinen Retter, daß er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd.’“

Schon in diesen beiden und im dritten Vers dieses Psalms, Verse 46, 47 und die erste Zeile von Vers 48, sehen wir die Haltung der Anbetung. Und ich werde vier Kommentare dazu abgeben.

Erstens ist das eine innere Haltung ... das ist innerlich. „Und Maria sprach: ‚Meine Seele erhebt den Herrn oder verherrlicht den Herrn.’“ Und dann: „Mein Geist freut sich über Gott, meinen Retter.“ Der Begriff „Seele“ und der Begriff „Geist“, die übrigens synonym sind und mit dem inneren Menschen zu tun haben, werden hier als literarisches Element doppelt verwendet und auch, weil sie dadurch einfach alles umfassen … Maria fasst so einfach ihr gesamtes inneres Wesen zusammen. Sie sagt, dass Anbetung von innen kommt. Es ist nicht etwas, das man äußerlich tut. Es ist keine Show. Es ist nicht ein Satz von Worten oder Handlungen. Es wird dazu, aber es ist etwas Moralisches und Geistiges und Emotionales. Es steckt im Kopf und im Willen und in den Emotionen. Es fasst das gesamte innere Wesen zusammen. Alles, was in ihr ist. Sie empfindet alles, was das Herz empfinden kann. Sie hält sich an allem fest, was der Verstand begreifen kann. Es ist wie ein großes Orchester; jedes Element ihres inneren Wesens hat seinen Platz und jedes Element ihres inneren Wesens fügt etwas zu der Harmonie des gesamten großen Crescendo hinzu. Ihr gesamtes inneres Wesen betet an.

Diese Sache geht tief. Anbetung steigt von innen auf. Sie kocht hoch und sprudelt über, wie ein Wort aus dem Neuen Testament es beschreiben würde. Es bedeutet nicht einfach, in die Gemeinde zu kommen. Es bedeutet nicht, allein eine Hymne zu singen. Es bedeutet nicht, Worte in einer Bibel zu lesen oder eine Predigt zu hören. Es bedeutet nicht, etwas für die Kollekte zu geben. Es bedeutet nicht, ein Ritual auszuführen, selbst beim Abendmahl. Das sind natürlich potenzielle Effekte eines anbetenden Herzens, aber für sich alleine können sie keine wahre Anbetung ausmachen. Es ist das innere Herz voller anbetendem Lobpreis, das die Essenz wahrer Anbetung ausmacht. Anbetung bedeutet, dass die Seele und der Geist überwältigt sind. Es ist eine innere Sache.

Äußerliche, oberflächliche Feiern zum Gedenken an die Geburt Christi sind Gott sogar zuwider und das meiste von dem, was zur Weihnachtszeit vor sich geht, bricht ihm das Herz. Oberflächliche Anbetung ist ihm in keiner Weise wohlgefällig.

Der Prophet Jesaja sagte zum Beispiel in Jesaja 29,13: „Dieses Volk naht sich mir mit seinem Mund und ehrt mich mit seinen Lippen.“ Um das mal in die Umgangssprache für Weihnachten zu übertragen, sie reden über mich, sie schreiben Dinge über mich auf ihre Weihnachtskarten und sie singen meine Weihnachtslieder, aber sie ehren mich nicht. Sie haben ihre Herzen von mir ferngehalten, Jesaja 29,13. Sie haben kein Herz.

Jesus sagte: „Gott ist Geist und diejenigen, die ihn anbeten, müssen beginnen, indem sie ihn im Geist anbeten.“ Der wahre Anbeter ist derjenige, dessen Herz hingegeben ist, dessen Herz überströmt. Das kommt tief aus dem Inneren und trägt sich deshalb die ganze Zeit zu. Und das bringt mich zu dem zweiten Punkt; Anbetung ist intensiv. Sie ist nicht nur innerlich, sie ist intensiv.

Beachtet: „Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich über Gott, meinen Retter.“ Wenn ihr das auf Deutsch lest, packt euch das vielleicht nicht so. Das griechische Wort für „erhebt“ oder „verherrlicht“ ist megaluno. Ihr wisst ein wenig über das Wort mega. Das ist ein griechisches Wort, das oft ins Deutsche transkribiert wird, wenn wir ausdrücken wollen, das etwas größer als üblich oder lauter als üblich ist. Manchmal sieht man das auf einem Lautsprecher … Megabass. Es bedeutet mehr Bass, als man braucht oder gerne hören würde. Etwas ist eine Megasache; dabei nimmt mega einfach den Platz des Wortes „groß“ ein. Und was Maria hier tut, ist nicht nur eine Erhebung Gottes, sondern eine Mega-Erhebung, eine große Erhebung Gottes … das Wort megaluno bedeutet, „zum Anschwellen bringen“, „wachsen lassen“, „stärker werden“, als ob man bei einem bestimmten Punkt beginnt und sich das Ganze ausdehnt und immer größer wird. Und dann das Wort „freut“. Hierfür könnte im Griechischen eine Reihe von Wörtern verwendet werden. Das auserwählte Wort bedeutet, vor Freude überwältigt zu sein, jemand, der über die unaussprechliche Freude redet. In manchen Fällen wird es sogar für eine laut wahrnehmbare Freude verwendet, eine nahezu überschwängliche Art von Freude, die uneingeschränkt ist. Das sind die Begriffe … spontane, überschwängliche Freude ergießt sich in Anbetung. Hier sind also zwei Komponenten von wahrer Anbetung. Sie ist innerlich, ergibt sich also aus dem, was das Herz versteht. Sie ergibt sich aus dem, was der Verstand begreift. Und als Maria verstand, was vor sich ging, ergriff das buchstäblich Besitz von ihrem Verstand. Ihr Verstand übertrug es an ihre Emotionen. Es versetzte jeden Teil ihres inneren Wesens in Bewegung und brach einfach voller Intensität aus. Das ist es, was Anbetung ausmacht, aber es beginnt mit einer Offenbarung an den Verstand, nicht wahr? Das ist es, was geschehen wird, hier sind die Fakten, und dann kommt die Explosion als Reaktion darauf.

Das ist aufrichtige, intensive Anbetung … keineswegs platt oder oberflächlich oder vorübergehend. Anbetung ist also die richtige Haltung, sie ist innerlich und sie ist intensiv. Wenn ihr die Geschichte Israels betrachtet, werdet ihr feststellen, wie sehr Gott oberflächliche Anbetung verachtete. Er sagt durch den Propheten Maleachi: „ ‚Ihr bringt Geraubtes und Lahmes und Krankes herbei und bringt so etwas als Opfergabe dar. Sollte ich das von eurer Hand wohlgefällig annehmen?’, spricht der Herr?“ Maleachi 1. Du bringst mir die schlechtesten Tiere, die blinden, lahmen, kaputten, die bringst du mir. Er fordert sie im ersten Kapitel von Maleachi sogar auf: „Bringe es doch deinem Statthalter! Wird er Wohlgefallen an dir haben?“ Ganz zu schweigen davon, es mir darzubringen.

Der Prophet Amos, der Hirte von Tekoa, wurde von Gott gesandt, um die Abtrünnigkeit und die Heuchelei Israels bloßzustellen und anzuprangern. Unter Anderem sprach Gott durch Amos folgende Worte: „Ich hasse, ich verachte eure Feste und mag eure Festversammlungen nicht riechen“, wenn alle Gerüche und Weihrauch aufsteigen. „Wenn ihr mir auch Brandopfer und Speiseopfer darbringt, so habe ich doch kein Wohlgefallen daran, und das Dankopfer von euren Mastkälbern schaue ich gar nicht an. Tue nur hinweg von mir den Lärm deiner Lieder, und dein Harfenspiel mag ich nicht hören! Es soll aber das Recht einherfluten wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein unversiegbarer Strom!“ Eure oberflächliche Anbetung widert mich an. Übrigens war es eben das Fest, für dessen Einhaltung Gott ihnen ausdrückliche Anweisungen gegeben hatte, das durch ihre Heuchelei und ihre Unaufrichtigkeit zu einem Gestank für seine Nasenlöcher wurde.

David drückte es folgendermaßen aus. „Siehe, du verlangst nach Wahrheit im Innersten.“ Im Herzen. Jesaja sagte dasselbe in Jesaja Kapitel 1: „Ich bin der Brandopfer von Widdern und des Fettes der Mastkälber überdrüssig, und am Blut der Jungstiere, Lämmer und Böcke habe ich keinen Gefallen! […] Bringt nicht mehr vergebliches Speisopfer! Räucherwerk ist mir ein Greuel! Neumond und Sabbat, Versammlungen halten: Frevel verbunden mit Festgedränge ertrage ich nicht! Das ist ein Frevel. Eure Neumonde und Festzeiten haßt meine Seele; sie sind mir zur Last geworden; ich bin es müde, sie zu ertragen.“ Und so macht er immer weiter. Hier wird nur auf andere Art gesagt, dass man Gott aus vollem Herzen anbeten muss. Und das hat Maria getan. Alle uns bekannte Sünde muss gnadenlos gerichtet und bekannt werden, um das zu tun. Und im Mittelpunkt von allem muss unser Herr stehen. Wie lange ist es her, seit ihr durch Freude überrascht wurdet, die aus eurem Inneren hervorbrach - wie C.S. Lewis es ausdrückte. Wie lange ist es her, seit ihr so vor Freude überwältigt wart?

Vor ein paar Abenden hatten wir gerade Ken und Joni Eareckson Tada bei uns zu Besuch, weil wir eine kleine Weihnachtstradition begonnen haben. Wir saßen um den Tisch herum, aßen und sprachen dabei über die Dinge des Herrn und Joni sagte, wie es nun mal ihre Art ist: „Wir müssen singen, wir müssen singen, wir müssen hier und jetzt singen.“ Und man konnte einfach ... man wusste einfach, dass es aus ihrem Inneren kam, während wir über die Dinge des Herrn sprachen und uns mit den Fragen des Lebens befassten, in denen Gott seine Barmherzigkeit offenbart hat, und wir müssen singen. Sie sagte: „Ihr habt ein Buch, wir müssen ein Buch holen und singen.“ Aber bevor ich ein Buch holen konnte, begann sie ein Lied zu singen. Und sie sagte: „Ihr müsst mit mir singen“, und wir sangen alle gemeinsam, ich weiß nicht wie lange, vielleicht eine oder eineinhalb Stunden. Schließlich holte ich ein Buch mit allen großen Hymnen und wir gingen einfach die Texte darin durch, einen nach dem anderen. Das ist es, was aus dem Inneren heraus übersprudelt, einfach als Reaktion auf das Nachsinnen über große geistliche Realität. Das ist Anbetung, die Gott ehrt. Sie ist innerlich und intensiv. Joni sollte übrigens um halb neun zu Hause sein, weil es aufgrund ihrer Behinderung ungefähr zweieinhalb Stunden dauert, sie ins Bett zu bekommen. Aber sie verließ uns erst lange nach halb neun. Während wir uns so freuten, konnten wir irgendwie kein Ende finden.

Die dritte Sache über Lobpreis ist, dass es eine Gewohnheit ist … eine Gewohnheit. „Meine Seele erhebt“ oder verherrlicht, eine kontinuierliche Handlung im Präsens. Es ist nicht so, als wäre es nur auf ein Ereignis oder einen Moment bezogen, besonders ein Ereignis oder einen Moment wie diesen, der Konsequenzen für die Ewigkeit hat. Es geht immer und immer weiter. Es ist nicht so, dass ihr frohlockt habt, als ihr errettet wurdet, sondern, dass ihr begonnen habt, zu frohlocken, und nie aufhören werdet. Veränderliche Umstände haben keine Auswirkung … lasst mich das noch einmal sagen … veränderliche Umstände haben keine Auswirkung auf wahre Anbetung. Sie wirken sich nicht darauf aus. Sie haben nichts damit zu tun. Die Anbetung geht ungestört weiter. Für jemanden, der ein wahrer, intensiver Anbeter aus vollem Herzen ist, ist es nicht wirklich schwer, die Worte von Paulus zu erfüllen: „Seid in allem dankbar.“ Wahre Anbetung wird zu einer Lebensweise, weil sie auf etwas fixiert ist, was sich nie verändert. Gott ändert sich nie. Christus ändert sich nie. Das Heil ändert sich nie. Gottes Verheißungen ändern sich nie. Gottes Bund ändert sich nie. Unsere Zukunft ändert sich nie. Der Geist verlässt uns nie. Das verändert sich nie. Warum also sollte unsere Anbetung Schwankungen unterworfen sein? Warum sollte sie auf- und abgehen? Wahre Anbetung tut das nicht.

Wenn Anbetung für euch nur sonntagmorgens geschieht, wenn quasi voll aufgedreht wird, oder wenn Anbetung nur um die Weihnachtszeit oder zu anderen besonderen Ereignissen stattfindet, dann macht ihr euch selbst etwas vor in Bezug auf euren Status als wahrer Anbeter. Wenn Anbetung nur geschieht, wenn die Dinge in eurem Leben in der richtigen Bahn verlaufen und ihr trällern könnt, weil ihr bekommen habt, was ihr wolltet oder weil ihr über die aktuellen Ereignisse in eurem Leben glücklich seid oder alles angenehm für euch ist, wenn Anbetung damit zusammenhängt, dann versteht ihr nicht, worum es wirklich geht, denn wahre Anbetung ist unabhängig von veränderlichen Umständen. Sie durchläuft keine Höhen und Tiefen. Anbetung ist der konstante Lobpreis, der tief aus dem Innersten der Seele kommt, weil das, was geistlich wahr ist, unveränderlich ist … unveränderlich.

Es ist egal, was in eurem Leben vor sich geht. Und wenn ihr anfangt, in eurer Haltung und eurem Verhalten zu schwanken und eure Freude kommt und geht, liegt das daran, dass ihr euch eine andere Priorität gesucht habt, als das unveränderliche Werk Gottes und die unveränderliche Gegenwart Christi. Ihr habt eure Freude an den veränderlichen Umständen des Lebens festgemacht, was bedeutet, dass für euch nicht Gott, sondern ihr selbst im Mittelpunkt steht. Ihr erkennt einen wahren Anbeter daran, dass er die Umstände des Lebens mit ungeschwächter Zufriedenheit und unveränderter Freude durchlebt.

Und das führt mich zu einem vierten Element der Haltung. Die Haltung der Anbetung ist innerlich, intensiv, gewohnheitsmäßig und viertens, und das ist wirklich die wichtigste, ist sie demütig … sie ist demütig. Wahre Anbetung kommt nur aus einem demütigen Herzen, nur aus einem demütigen Herzen. Und was ist ein demütiges Herz? Ein demütiges Herz ist ein Herz, das nicht an sich selbst denkt … das nicht an sich selbst denkt. Hochmut ist die Anbetung des Egos, das ist es. Und das steht in Konkurrenz zu Gott. Wenn ihr nicht dankbar seid, liegt das nicht daran, dass Gott seine Verheißung nicht erfüllt hat, sondern weil es euch nicht so gut geht, wie ihr es gerne hättet. Und das liegt daran, dass ihr euch auf euch selbst konzentriert. Das liegt daran, dass ihr nicht bekommen habt, was ihr verdient, worauf ihr gezählt habt, was ihr erhofft habt, wofür ihr gebetet habt, was ihr nach eurer Meinung verdient habt. Hochmut erinnert sich an alle Ungerechtigkeiten, die er erlitten hat. Hochmut will zurückschlagen, wenn er gekränkt wird. Hochmut will Vergeltung. Er ist nicht voller Lobpreis, weil er sich auf die Höhen und Tiefen der Probleme des Lebens ausrichtet.

Demut interessiert sich nicht dafür. Demut bedeutet, nicht ständig umherzugehen, sich an die Brust zu schlagen und über das von euch erlittene Unrecht zu klagen. Das ist ein Teil davon. Demut bedeutet, so auf Gott konzentriert zu sein, dass das, was euers ist, wenig Bedeutung hat. Ihr konzentriert euch nicht auf euch selbst. Es geht nicht um euch. Gott hasst Hochmut und Gott hasst die Hochmütigen, sagt die Bibel, und Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade. Und jeder, der zur Anbetung kommt, muss in Demut kommen, denn Demut bedeutet, sich in Gott zu verlieren und das wiederum bedeutet, dass ihr bedeutungslos werdet.

Wir sehen das bei Maria in Vers 48: „Daß er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd.“ Seine Magd. Was Maria an dieser ganzen Angelegenheit verblüfft, ist, dass es einfach unbegreiflich ist, dass ein so bescheidenes, einfaches Mädchen bei Gott solch Ansehen genießen sollte. Das ist es, was so erstaunlich ist. Sie sagt nichts über sich selbst … nichts. Sie sprudelt spontan hervor: „Meine Seele erhebt den Herrn.“ Sie denkt nicht irgendwie: „Nun, ich glaube, er hat eine recht gute Wahl getroffen“ oder „Ich kenne definitiv eine ganze Menge Frauen, die nicht so fromm sind wie ich.“ Sie verschwendet keinen Gedanken daran. Es ist beinahe unfair, solch eine Möglichkeit auch nur zu erwähnen.

Wisst ihr, wir sind - aufgrund unserer Gefallenheit - ziemlich versessen darauf, unsere Erfolge allen mitzuteilen, die bereitwillig zuhören und manchen, die zuhören müssen. Selbst unsere geringsten Erfolge verwandeln sich in große Geschichten, nicht wahr? Und wenn wir etwas Großes erreicht haben oder einen großen Segen empfangen oder eine große Person getroffen oder eine Auszeichnung oder Stellung erhalten haben, tendieren wir dazu, von unserem Erfolg zu reden. Unsere anfängliche Reaktion könnte sein: „Meine Seele erhebt mich selbst.“ Und wir können die Gedenktafel an die Wand hängen.

Nun, Maria hegte keinen derartigen Gedanken. Sie dachte nicht einmal daran, zum Telefon zu greifen - wenn es eins gegeben hätte. Es wäre wahrlich schwierig gewesen, sich vom Telefon fernzuhalten, wenn man gerade erfahren hatte, dass man die Mutter Gottes sein würde. Ich meine, ihre Gedanken waren sofort auf den Himmel gerichtet, „von dem alle Barmherzigkeit kommt und alle Gaben und alle Gnade und aller Segen und alle Seligpreisungen.“ Sie war einfach überwältigt. Sie antwortete Elisabeth nicht einmal. Sie dankte Elisabeth nicht einmal, obwohl diese in den Versen 42 bis 45 eine gütige Segnung aussprach. Ich meine, das war eine wunderbare Sache. Sie konnte nicht einmal daran denken, was Elisabeth sagte. Ihr Fokus war nicht auf Elisabeth gerichtet, ihr Fokus war nicht auf ihr selbst, außer der Tatsache, dass sie nicht begreifen konnte, wie Gott das mit jemandem tun könnte, der von so niedriger Stellung war wie sie. Das ist die Art von Haltung, aus der sich Anbetung ergibt.

Wenn sie für einen kurzen Moment über sich selbst nachdenkt, geschieht das nur, um sich zu fragen, wie Gott sie je bemerken konnte. Wie konnte Gott sie je bemerken? Wie hätte Gott sie je kennen können und um ihr Wohlergehen besorgt sein oder sie in irgendeiner Weise für diese Aufgabe für geeignet halten? Wie konnte Gott je zu dem Schluss gelangt sein, dass sie die Begünstigte sein sollte? Wie konnte sie Gott wohlgefallen haben? Warum sie? Warum sie?

Seht ihr, es ist charakteristisch für Demut, dass sie nicht an sich selbst denkt und über jedes Lob überrascht, wenn nicht sogar geschockt ist. Wenn sie sagt, dass Gott ihre Niedrigkeit angesehen hat, verwendet sie buchstäblich einen Begriff, der bedeutet, dass sie sich in einem erniedrigten Zustand befunden hat, sie war niemand ... sie war gesellschaftlich und kulturell ein Niemand. Sie war einfach eine Magd, zu nichts fähig und nichts wert … eine einfache Frau eines Dorftischlers, eine unwahrscheinliche Mutter Gottes. Und Josef war … er machte Jochs, Pflüge, Tische, Stühle und vielleicht Türen und auch einige Gebäude.

Aber es gab etwas sehr Besonderes an Maria, denn in ihren Venen floss das königliche Blut Davids. Nun, wir sind sicher, dass sie eine reine und gottesfürchtige Frau war. Aber wollt ihr etwas über die Reinen und die Gottesfürchtigen wissen? Sie sehen sich selbst nie so. Diejenigen, die wirklich rein und gottesfürchtig und gerecht sind, halten sich selbst nicht dafür; sie wissen sogar, dass sie es nicht sind, denn eine der Funktionen von Gottesfurcht und Reinheit und Gerechtigkeit ist, dass man in der Lage ist, jedes Eckchen der eigenen Unzulänglichkeit zu erforschen, und das können sie. Je gottesfürchtiger ihr also seid, umso weniger gottesfürchtiger seid ihr in euren eigenen Augen. Und deshalb gibt es eine gewisse Zerbrochenheit und eine Demut. Die Essenz wahrer Geistlichkeit besteht nicht darin, zu denken, ihr hättet sie. Demut ist der Kern wahrer Anbetung, ein Empfinden der Unwürdigkeit, der Sündhaftigkeit, ein Mangel an Qualifikation für irgendetwas, für irgendeinen Segen, für irgendeine Güte, für irgendeine Gabe Gottes. Und wenn das kommt, seid ihr einfach vollkommen überwältigt.

Anbetung ist also innerlich, intensiv, gewohnheitsmäßig und demütig. Wenn Maria über alle Frauen erhoben wurde, könnte sie die demütigste aller Frauen gewesen sein. Ich meine, wenn Gott sie in die höchsten Gefilde erhob, muss das gewesen sein, weil sie die Niedrigste war. Sie war also vielleicht die gottesfürchtigste junge Frau in diesem ganzen Land.

Jesaja 57,15 verleiht all dem eine Perspektive. „Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name ‚Der Heilige' ist“, und durch all das, durch jene Worte, wird Gott immer höher erhoben: „In der Höhe und im Heiligtum wohne ich.“ Wirklich, ist irgendjemand anders dort oben bei dir? Ja, diejenigen, die zerschlagenen und gedemütigten Geistes sind.

Was ist also die Haltung der Anbetung? Eine tief empfundene, innere Quelle intensiver Dankbarkeit und Freude, die gewohnheitsmäßig aus einer demütigen Seele hervorsprudelt, welche sich ihrer absoluten Unwürdigkeit bewusst ist. Das ist Anbetung. Und das … das ist der Geist der Weihnacht.

Wer sind wir denn, dass wir so hoch angesehen werden sollten, nicht zur Mutter Gottes, sondern zu den Kindern Gottes gemacht zu werden? Wer sind wir denn, dass er kommen sollte, um für uns zu sterben? Solch überwältigende Barmherzigkeit, unverdient.

Okay, zweitens das Objekt der Anbetung. Das entgeht uns nie und es ist offensichtlich. Maria sagte: „Meine Seele erhebt den Herrn und mein Geist freut sich über Gott, meinen Retter.“ Das Objekt der Anbetung ist Gott. Ihm gebührt aller Ruhm. Ihm gebührt alle Ehre. Ihm gebührt alle Anbetung. Anbetung ist in diesem Sinne sehr zentral, sehr einfach, sehr fokussiert, sehr eindimensional. Wir beten Gott an. In Lukas 4,8 sagte Jesus: „Denn es steht geschrieben: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.“ Anbetung ist auf ein Wesen im Universum beschränkt, und das ist Gott. Und Maria wusste das. In 1. Timotheus 1,17 heißt es: „Dem König der Ewigkeit aber, dem unvergänglichen, unsichtbaren, allein weisen Gott, sei Ehre und Ruhm von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ Das ist der Mittelpunkt und die Ausdehnung der Anbetung. Es ist alles direkt auf Gott ausgerichtet. Und insbesondere besteht der Kern der Anbetung darin, dass Gott unser Retter ist, und das sagt Maria. „Gott, mein Retter.“

Wisst ihr, ganz ehrlich, wenn ich nicht errettet wäre, wenn Gott mich nicht durch Jesus Christus errettet hätte, hätte ich ziemliche Mühe, ihn nur für die restlichen Dinge anzubeten, die für ihn gelten. Ich kann nicht ernsthaft sagen, dass ich von seinen nicht mitteilbaren Attributen wie Allwissenheit wirklich fasziniert bin oder von seiner Allgegenwart, dass er also überall gleichzeitig ist, von seiner Allmacht, dass es nichts gibt, was er nicht vermag, und dass er unveränderlich ist. All das trifft auf Gott zu. Aber ich kann nicht wirklich sagen, dass ich mich vordrängeln würde, um eine Hymne über all das zu schreiben, wenn ich mich auf dem Weg zur Hölle befände, um dort vernichtet zu werden. Es würde mir wirklich schwerfallen, ihn für seine anderen Attribute anzubeten, wenn er nicht mein Heiland wäre. Versteht ihr das? Ehrlich gesagt kenne ich keine Leute, die ihn nicht als ihren Heiland kennen, aber Hymnen an ihn als Richter schreiben. Ich kenne keine Hymnen über die Hölle und das Gericht und Verdammnis und Verurteilung und Bestrafung und Zorn. Wenn er nicht ein Erretter wäre, würde niemand von uns ihn anbeten, wir würden uns vor Furcht verstecken, nicht wahr? Kauernd und wahrscheinlich fluchend. Nein, sämtliche Anbetung, alle Teile davon, egal, über welches Attribut Gottes, über welche Dimension seiner Person und seiner Werke ihr redet, sämtliche Anbetung wird in der großartigen Realität freigesetzt, dass wir von unseren Sünden und damit vom Gericht errettet wurden. Ich meine, der zentrale Punkt ist, dass der Sohn des Menschen gekommen ist, um zu suchen und zu retten, was verloren war; der Grund dafür, dass er kam, war, laut seiner Namensgebung folgender: „Du sollst ihm den Namen ‚Jesus’ geben, denn er wird“, …was?..., „sein Volk erretten von ihren Sünden“. Das bedeutet „Jesus“ - Erretter, Erretter. Ohne die Tatsache, dass er der Heiland war, würde nichts Anderes etwas bedeuten. Heiland.

Sie betet also Gott, den Retter, an. Er wird mehrere Male als „Gott, unser Retter“ bezeichnet, zum Beispiel in 1. Timotheus und in Titus. Gott ist ein errettender Gott. Er sandte seinen Sohn auf die Welt, um uns von unserer Sünde zu erretten. Er wurde offenbart, um uns zu retten, um uns von der Sünde zu erlösen. Das Objekt ist also Gott, der ein Retter ist. Ihr müsst Gott nicht inständig bitten und ihn anbetteln, nett zu sein, wie bei heidnischen Gottheiten. Gott ist von Natur aus ein rettender Gott. Und er hat die ganze Sache in die Wege geleitet.

Der Geist der Anbetung ist innerlich, intensiv, gewohnheitsmäßig und demütig, denn das ist die Haltung der Anbetung. Das Objekt der Anbetung ist der Gott, der rettet. Drittens und letztens kommen wir zur Ursache der Anbetung … der Ursache der Anbetung. Was löst Anbetung aus? Was motiviert Anbetung? Nun, drei Dinge … erstens, was Gott für mich persönlich tut. Seht euch einmal die Mitte von Vers 48 an: „Denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter.“ Warum, Maria? „Denn große Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name.“ Es ist, als würde sie sagen: „Könnt ihr glauben, dass ein heiliger Gott das für mich, eine Sünderin, tun würde?“

Das ist der Punkt, an dem Anbetung beginnt, dass ein vollkommen heiliger Gott das für mich Sünder tun würde. Von diesem Zeitpunkt an werden alle Generationen mich glückselig preisen, aufgrund dessen, was Gott in seiner Heiligkeit für einen Sünder getan hat. Damit beginnt die Anbetung. Und ich möchte euch noch etwas sagen, Freunde. Es bedeutet nichts, dass Gott ein Retter ist, sofern ihr nicht selbst von ihm errettet wurdet, nicht wahr? Es muss zu euch herabkommen. Und Maria wusste, dass sie eine Sünderin war. Und sie wusste, dass Gott heilig war. Und sie wusste, dass sie einen Retter brauchte. Und sie betete an, weil der Retter gekommen war. Und sie wusste, dass das bedeutete, dass eine Auseinandersetzung mit ihren Sünden kommen würde. Ebenso wie jeder Andere, der von seiner Sünde errettet wird, schuldet sie alles dem Opfer Jesu Christi. Sie bietet aus der Seele kommenden Lobpreis dar, weil der Erlöser kommen würde, derjenige, der ihre Sünde auf sich nehmen würde, derjenige, der alle Opfersymbole erfüllen würde. Und damit beginnt die Anbetung. Das motiviert die Anbetung. Das ist es, was die Anbetung auslöst, wenn ihr persönlich die errettende Realität Jesu Christi erlebt.

Jesus änderte ihren gesellschaftlichen Status nicht. Der änderte sich überhaupt nicht. Ihr ganzes Leben lang wurde sie nie zu irgendeiner irdischen Königin. Und obwohl sie die Mutter Gottes war, behielt sie denselben gesellschaftlichen Status, hatte dieselben Freunde, musste sogar dem Apostel Johannes übergeben werden, damit dieser sich um sie kümmerte, weil sie jemanden brauchte, der sich um sie kümmern würde, nachdem Jesus sie verließ. Ihr gesellschaftlicher Status änderte sich nie. Aber ihr geistlicher Status änderte sich, ebenso wie bei allen, die jemals vor und nach Christus gläubig waren; sein Tod war ihr Tod für die Sünde. Sie wusste das also. Sie wusste, dass der Erlöser kommen würde. Ihr Lobpreis entstammt reiner Dankbarkeit für ihre Errettung.

Und damit beginnt es immer. Es muss mit dem beginnen, was der Herr für euch getan hat. Weniger als das ist irgendwie bedeutungslos und oberflächlich. Der Mächtige hat große Dinge für mich getan und ich muss von meinen Sünden errettet werden.

Zweitens nicht nur Lobpreis für das, was unser Herr für sie getan hat, sondern auch das, was er für andere getan hat. Zum Beispiel in Vers 50. Sie will sich nicht herausstellen, deshalb zitiert sie aus dem Alten Testament hier, aus Psalm 103, Vers 17: „Und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten.“ Sofort zeigt ihre Demut sich wieder. Sie will nicht, dass irgendjemand denkt, es beträfe nur sie; dies wird allen widerfahren, von einer Generation zur nächsten, die Gott fürchten. Sie erkennt, dass unser Herr dasselbe auch für Andere tun wird, und das macht ihr Herz froh. Warum? Weil ihre Prioritäten geistlicher Natur sind, weil ihr das wichtig ist, was geistlich und ewig ist und die Seele rettet. Sie war vollkommen überwältigt von dem, was unser Herr für sie tat und was er für eine Generation nach der nächsten tun würde. Das sind Dinge, die Lobpreis hervorbringen … ihre eigene Errettung und die Errettung anderer Menschen.

Jetzt noch das dritte Element: Sie betete Gott wegen der Dinge an, die er für seine Kinder tut. Das ist wunderbar und ich wünschte, wir hätten genügend Zeit, das zu vertiefen, aber die haben wir nicht. Seht euch aber mal Vers 51 an. Ich möchte euch den einfach vorlesen. Hier wird alles rezitiert, was Gott in der Geschichte für sein Volk getan hatte. „Er tut Mächtiges mit seinem Arm“, er demonstriert ihnen also Stärke und Macht. „Er zerstreut, die hochmütig sind in der Gesinnung ihres Herzens“; im Gegensatz dazu tut er keine guten Dinge für diejenigen, die ihn ablehnen. „Er stößt die Mächtigen von ihren Thronen.“ „Und erhöht die Niedrigen“ - für jede Aussage gibt es quasi eine Kehrseite, wie hier. Er hat die Seinen genommen, die niedrig waren, und hat sie erhoben. Er hat die Seinen genommen, die schwach waren, und hat ihnen Macht gegeben.

Vers 53: „Hungrige sättigt er mit Gütern“; er hat die Seinen genommen, die hungrig waren und bedürftig, und hat dieses Bedürfnis gestillt. Auch das kommt aus Psalm 107: „Und Reiche schickt er leer fort. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an, um an [seine] Barmherzigkeit zu gedenken, wie er es unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinem Samen, auf ewig.“ Er hat seine Bündnisse gehalten. Das ist Grund zur Anbetung. Persönliche Errettung, Errettung von einer Generation nach der anderen und die Treue Gottes, jedes Bedürfnis seiner geliebten Kinder zu stillen.

Übrigens werden in den Versen 51 bis 55 aoristische Verben[1] verwendet, um zu beschreiben, was Gott für seine Kinder tut. Nur weil der allmächtige Gott mächtige Dinge getan hat, gibt es eine gute Botschaft zu verkünden. Nur weil Gott errettet hat, immer noch errettet und treu bleibt, gibt es Lobpreis und Anbetung und Ruhm und Verehrung.

Was ist der Geist der Weihnacht? Anbetung, in einem Wort, Anbetung … nicht mehr und nicht weniger. Und wisst ihr, wenn ihr auf vergangene Weihnachtsfeste zurückblickt, und wir tun das jedes Jahr zur Weihnachtszeit, wir blicken auf Vergangenes zurück. Ich werde euch sagen, wie wir das machen. Wir tun das, wenn wir die Weihnachtslieder singen. Seid ihr euch bewusst, dass wir Weihnachtslieder gesungen haben, die bis ins fünfte Jahrhundert zurückgehen, die etliche Male übersetzt wurden und schließlich zu uns gekommen sind? Und wir haben Weihnachtslieder aus dem fünfzehnten Jahrhundert gesungen, aus dem elften Jahrhundert, aus dem siebzehnten, achtzehnten, sechzehnten … ebenso wie aus dem neunzehnten. Und wenn ihr auf die Geschichte von Weihnachten zurückblickt und zu diesen Weihnachtsliedern kommt, stoßt ihr auf die hervorragendsten Dichter und Artikulatoren der Wahrheit über Weihnachten und deren Haltung ist immer Anbetung, ist immer Anbetung gewesen.

Hört euch einmal einige dieser Weihnachtslieder an. Martin Luther, geboren 1483 und gestorben 1546, engagierte sich vor allem dafür, die Schrift und die Theologie aus der lateinischen Sprache herauszuholen und in die Sprache des Volkes zu übertragen, was in seinem Fall Deutsch war, damit sie es verstehen konnten und ihre Anbetung bedeutungsvoll wäre. Wir kennen ihn für seine großartige theologische Arbeit, aber manchmal vergessen wir seine großen poetischen Werke. Er verschrieb sich dem Verfassen und Übersetzen von Hymnen. Hier ist ein Beispiel: „Gelobet seist du Jesu Christ, dass du Mensch geboren bist, von einer Jungfrau das ist wahr; des freuet sich der Engel Schar. Des ewgen Vaters einig Kind jetzt man in der Krippe find’t. In unser armes Fleisch und Blut verkleidet sich das ewig Gut. Den aller Welt Kreis nie umschloss, der liegt in Marien Schoß. Er ist ein Kindlein worden klein, der alle Ding erhält allein. Das ewig Licht geht da herein, gibt der Welt ein neuen Schein. Es leucht wohl mitten in der Nacht und uns des Lichtes Kinder macht. Der Sohn des Vaters, Gott von Art, ein Gast in der Welt er ward und führt uns aus dem Jammertal; er macht uns Erben in sein’m Saal. Er ist auf Erden kommen arm, dass er unser sich erbarm und in dem Himmel mache reich und seinen lieben Engeln gleich.“ Und dann endet er mit den Worten: „Das hat er alles uns getan, sein groß Lieb zu zeigen an. Des freu sich alle Christenheit und dank ihm des in Ewigkeit.“ Das ist Anbetung.

Eines Jahres zur Weihnachtszeit wollte Martin Luther ein Weihnachtslied für seinen kleinen Sohn, Hans, schreiben. Er schrieb Folgendes: „Vom Himmel hoch, da komm ich her. Ich bring euch gute, neue Mär. Der guten Mär bring ich so viel, davon ich sing'n und sagen will. Euch ist ein Kindlein heut geboren, von einer Jungfrau auserkorn, ein Kindelein so zart und fein, das soll eur Freud und Wonne sein. […] Und wär die Welt viel mal so weit, von Edelstein und Gold bereit’t, so wär sie doch dir viel zu klein, zu sein ein enges Wiegelein.“ Und dann endet er mit den Worten: „Ach mein herzliebes Jesulein, mach dir ein rein, sanft Bettelein, zu ruhen in meins Herzens Schrein, dass ich nimmer vergesse dein.“ Das ist Anbetung. Nimm deinen Platz in meinem Herzen ein.

William Dix, der 1898 starb, schrieb den Text für „What child is this?“", das nach der Melodie des bekannten englischen Volksliedes „Greensleeves“ gesungen wird. Und wisst ihr, wie „Welch Kind ist das?“ endet? „Also bringe ihm Weihrauch, Gold und Myrrhe, komm, Bauer und König, um ihm zu gehören - der König der Könige, der Erlösung bringt, lasst liebende Herzen ihn auf den Thron setzen.“ Das ist Anbetung. Das ist Anbetung. Charles Wesley schrieb 6.000 Hymnen. Vielleicht die beste davon, die ihr heute früh gehört habt, ist „Hark the herald angels sing“ (Hört die Engelchöre singen). Der letzte Vers „Friedensfürst, du bist geboren, Sonne der Gerechtigkeit“, das ist Anbetung. „Du bringst denen, die verloren, Leben, Licht und Herrlichkeit. Christus hat sich hingegeben“, das ist die Fleischwerdung, „schenkt uns Heil und neues Leben. Von dem Tod sind wir befreit, neu geborn in Ewigkeit. Hört es, freut euch überall: Gott wird Mensch, ein Kind im Stall.“ Das ist Anbetung.

Eine meine Lieblingsdichterinnen des 19. Jahrhunderts ist Christina Rosetti, die von 1830 bis 1894 lebte. Sie war die Tochter italienischer Immigranten, eine Frau von großer Schönheit, von atemberaubender Schönheit, wie es heißt. Eine Frau mit gewaltigem dichterischem Talent, eine fromme Christin, einst verlobt mit einem Katholiken, der versprach, zu konvertieren. Als er seine Meinung änderte, löste sie die Verlobung auf und blieb den Rest ihres Lebens ledig. Im Laufe dieses Lebens schrieb sie einige der prächtigsten Werke der Poesie, die allesamt ein Tribut an Christus waren. Sie schrieb folgendes Gedicht, das zwölf Jahre nach ihrem Tod vertont wurde. „Mitten im kalten Winter macht des Windes Schrei’n, die Erde hart wie Eisen, das das Wasser hart wie Stein. Schnee war gefallen, Schnee auf Schnee so schwer, mitten im kalten Winter - lang ist’s her. Unser Gott, nicht Himmel noch Erde halten ihn, vor seiner Herrschaft werden alle flieh’n. Doch mitten im kalten Winter ein Stall so karg Jesus Christus, unseren Herrn, vor der Kälte barg. Engel und Erzengel hätten ihn dort umgeben, Cherubim und Seraphim würden ihn umschweben. Doch nur seine Mutter, jungfräulich rein, huldigte ihm in Liebe mit einem Kuss.“ Dann endet sie mit dieser großartigen Strophe: „Was kann ich ihm geben, ich Armer? Wäre ich ein Hirte, gäb ich ihm ein Lamm. Wäre ich ein Weiser, ich wüsst’ ihn zu grüßen. Doch so leg ich ihm nur mein Herz zu Füßen.“ Das ist Anbetung. Und vielleicht war es John Francis Wade, der 1786 starb, der all das in den einfachen Worten zusammenfasste: „Oh lasset uns anbeten, oh lasset uns anbeten, oh lasset uns anbeten den König der Welt.“


[Gebet]




[1] Zeitform, die eine momentane oder punktuelle Handlung ausdrückt

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