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Nun, heute Abend werden wir uns mit Epheser 6 beschäftigen und unsere Betrachtung der Waffenrüstung Gottes, der Waffenrüstung des Christen, in diesem Kapitel abschließen. Der Zeitpunkt ist gut, weil die sehr betriebsame Ferienzeit ansteht und es in den kommenden Wochen eine große Herausforderung sein wird, damit zu konkurrieren und [nicht] zu kollidieren.

Lasst uns bei der Betrachtung des Textes über die Waffenrüstung des Christen bei Vers 10 beginnen. Ich werde ihn euch vorlesen. „Im übrigen, meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels; denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen. Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch behaupten könnt. So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit, und die Füße gestiefelt mit der Bereitschaft [zum Zeugnis] für das Evangelium des Friedens. Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt, und nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist, indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen […].“ An diesem Punkt werden wir innehalten.

Dieser großartige Brief beginnt mit der Tatsache, dass wir jeden geistlichen Segen in den himmlischen Regionen empfangen haben. Und hier, in Kapitel 6, ist es dieselbe Domäne der himmlischen Regionen, aus denen unser Respekt einflößender Feind kommt. Das bedeutet, wir wurden mit übernatürlichen geistlichen Vorteilen gesegnet. Wir stehen auch einem übernatürlichen geistlichen Feind gegenüber. Wir müssen dafür gerüstet sein, damit umzugehen, wie wir im Laufe dieser Serie gelernt haben.

Aber es gibt ein abschließendes und alles durchdringendes Element unserer Rüstung, das in Vers 18 erwähnt wird. An dieser Stelle befinden wir uns heute Abend. „Mit allem Gebet und Flehen im Geist“, jetzt kommt die Modifizierung des Verbs, „betet zu jeder Zeit im Geist.“

Das abschließende Element der Waffe des Gläubigen ist das Gebet … das Gebet. Wenn ihr „Die Pilgerreise“, die große klassische Allegorie von John Bunyan, gelesen habt, erinnert ihr euch sicherlich daran, dass der letzte Teil der Rüstung, den Christ in dieser Geschichte erhält, die Waffe des anhaltenden Gebets ist … des anhaltenden Gebets. Sie wird ihm gegeben, weil sie ihm zugutekommen wird, wenn alles Andere versagt. Und mit dieser Waffe des anhaltenden Gebetes wird Christ unterwiesen, dass er sich jederzeit gegen jeden durchsetzen kann, der ihm im Tal des Schattens begegnet. Wenn er seine Seele im Gebet ausschüttet, ist er am beeindruckendsten. Das ist natürlich eine Reflexion dessen, was unser Herr in Lukas 18,1 sagt, dass die Menschen allezeit beten und nicht nachlässig werden sollten, egal, wie schwierig die Herausforderung, egal, wie furchterregend der Feind, egal, wie schwer der Sieg ist, die Menschen sollten immer beten und nicht nachlässig werden. Das sind die beiden Optionen. Ihr könnt beten oder ihr könnt nachlässig werden. Unser Herr entscheidet sich für das Gebet.

Diese Anweisung ist eine wichtige Grundlage im Leben eines jeden Gläubigen. Und wenn es um die Waffenrüstung des Christen geht, ist das Gebet natürlich der Höhepunkt, es kommt am Ende. Es ist all-umfassend und alles durchdringend. Das Gesamtbild endet hier also mit einem Aufruf zum Gebet. Aber es ist nicht nur quasi das Ende des Abschnitts über die Waffenrüstung, es ist auch tatsächlich das Ende der Epistel. Alles, was in den Versen 19 und 20 noch folgt, ist eine Anwendung des Gebetsprinzips und dann einige Worte zum Abschied. Diese majestätische Epistel, die in Kapitel 1 auf dem Höhepunkt beginnt, mit einer der großartigsten theologischen Aussagen, die es in der Schrift gibt, in der wir verherrlicht und erhoben werden in die himmlischen Regionen, aus denen jeder Segen stammt; diese Epistel, von der man behaupten könnte, sie beginnt auf dem Höhepunkt, endet also auf den Knien. Und ich halte es für wichtig, die größeren Zusammenhänge zu begreifen, um die Bedeutung des Gebets zu verstehen. Es ist von zentraler Bedeutung, dass wir einen kleinen Rückschritt machen und die Essenz dieser gesamten Epistel erfassen. Ich weiß, dass das schwer ist, wir haben sie nicht wirklich gemeinsam studiert, aber vielleicht seid ihr damit ausreichend vertraut, um mir zu folgen und die Dinge etwas nachzuvollziehen. Lasst uns für einen Moment zu Kapitel 1 zurückgehen, denn das ist der Kontext, in dem wir das Gebet verstehen müssen.

Wenn es irgendeine Epistel im Neuen Testament gibt, die das lobpreist, was wir in Christus haben, so ist es diese. Diese Epistel ist eine Anhäufung von Segnungen und Vorteilen und Privilegien und Geschenken und Befähigungen. In Kapitel 1, Vers 3 sind wir gesegnet mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen [Regionen] in Christus. In Vers 4 wurden wir in ihm auserwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos vor ihm seien. Und am Ende von Vers 4 sowie in Vers 5 werden wir so geliebt, dass wir zur Sohnschaft für Gott durch Jesus Christus vorherbestimmt wurden. In Vers 7 hat er uns Erlösung, die die Vergebung der Übertretungen nach dem Reichtum seiner Gnade beinhaltet, widerfahren lassen. In Vers 11 erlangen wir ein Erbteil; dieses Erbteil ist ein Erbteil, das für uns in anderen Schriftstellen als unbefleckt beschrieben wird, als unvergänglich und als überströmend. In Vers 13 werden wir gefestigt. Wir werden in ihm mit dem Heiligen Geist der Verheißung versiegelt, der das Unterpfand unseres Erbes ist und die Erlösung von Gottes Eigentum am Ende garantiert, und das ist die Herrlichkeit, die allein ihm gehört.

In Kapitel 2 erkennen wir am Anfang, dass wir in Übertretungen und Sünde tot sind und der Kontrolle des Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt - wie wir es alle sind - unterliegen. Wir leben in den Begierden unseres Fleisches, die Gelüste unseres Fleisches und Wollust leiten uns, schützen uns, motivieren uns, treiben uns an, nötigen uns. Wir steuern von Natur aus auf göttlichen Zorn zu, wie jeder Andere auch. Aber in Vers 4 lesen wir: „Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht [...] und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus. Wir sind lebendig und werden für immer leben.“ Wir sind Objekte der Gnade und werden es immer sein. In Vers 7 lesen wir, dass Gott uns den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade in Güte an uns in Christus Jesus erweisen wird, nicht nur in diesem Zeitalter, sondern den kommenden Weltzeiten. Wir werden seine Gnade auf ewig empfangen. Vers 10 besagt, dass wir sein Meisterwerk sind, seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, von Anbeginn an. Laut Vers 13 und folgenden sind wir, die wir einst fern waren, jetzt nahe gebracht worden. Wem wurden wir nahegebracht? Wir wurden Gott nahegebracht, einander nahegebracht, sowohl Juden als auch Heiden wurden vereint, die Barrieren zwischen beiden eingerissen, in seinem Fleisch aufgehoben, das heißt in seinem Tod am Kreuz. Wir sind Mitglieder seiner Familie, Vers 19. Wir sind Gottes Haushalt. Wir sind, laut Vers 22, ein Gebäude, in dem der Heilige Geist wohnt.

In Kapitel 3 gibt es viele weitere Elemente für die Glückseligkeit, die wir empfangen haben … Miterben, mit zum Leib Gehörige, Mitteilhaber der Verheißung in Christus Jesus durch das Evangelium. Wir sind Teil der mannigfaltigen Weisheit Gottes, die den Fürstentümern und Gewalten in den himmlischen [Regionen], d.h. den heiligen und unheiligen Engeln, durch die Gemeinde bekannt gemacht wird. Kapitel 3 endet in Vers 16 mit einem Gebet, dass wir den Reichtum seiner Herrlichkeit verstehen mögen. Dass wir durch seinen Geist mit Kraft gestärkt werden mögen am inneren Menschen, dass wir Christus in unseren eigenen Herzen erfahren mögen, gewurzelt und gegründet in Liebe, die breit in uns gestreut ist. Er betet, dass wir mit allen Heiligen begreifen mögen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, und die Liebe des Christus erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit wir erfüllt würden bis zur ganzen Fülle Gottes. Dass wir die ganze Fülle Gottes erfahren mögen, dass wir wissen mögen, was es bedeutet, über die Maßen mehr zu tun, als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die nicht außerhalb von uns wirkt, sondern in uns, sodass Gott durch seine Gemeinde verherrlicht werde.

Das sind nur einige der Aussagen in den ersten drei Kapiteln, die uns erläutern, wer wir in Christus sind. Was es bedeutet, ein Christ zu sein. Es ist überströmend, es ist gewaltig, es ist hoch und tief und weit. Und so wird es beschrieben.

Ab Kapitel 4 werden wir dann aufgefordert, entsprechend zu handeln. Da wir den Sohn Gottes und den Geist Gottes haben und eine Beziehung mit Gott dem Vater haben, da wir zum Leib Christi gehören, da wir in der Gemeinde sind und der Anweisung und Leiterschaft der Apostel unterstehen, der Propheten, der Evangelisten und der lehrenden Pastoren, die von der Gemeinde für die Vervollkommnung der Heiligung abgestellt werden, da all diese Dinge für uns und in uns wirken, da wir gemeinsam in unserer Christusähnlichkeit wachsen, müssen wir laut Vers 17 sichergehen, dass wir nicht mehr so leben und wandeln, wie wir es einst taten, da wir, laut Vers 20, Christus kennengelernt haben, die Wahrheit gelehrt worden sind und da unser alter Mensch mit allen Gelüsten und aller Verderbtheit abgelegt ist. Wir müssen uns beständig im Geist unserer Gesinnung erneuern und den neuen Menschen, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit, vollständig anziehen.

Dann spricht er über einige sehr praktische Dinge, die wir tun sollen. In Kapitel 5 sollen wir Nachahmer Gottes sein, als geliebte Kinder. Wir sollen in Liebe wandeln, gleichwie auch Christus uns geliebt hat. Kapitel 5, Vers 8: „Ihr seid Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts.“ Kapitel 5, Vers 15 und folgende besagen: „Seht nun darauf, wie ihr mit Sorgfalt wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise.“ Wir sollen in Liebe wandeln, oder im Licht wandeln, wir sollen in Weisheit wandeln. Wir sollen voll des Geistes wandeln, Vers 18: „Werdet [immer wieder] voll des Geistes.“ Wir haben die Kraft des Geistes für jede Beziehung, Ehe, Familie, Arbeit, jede Beziehung.

Und schließlich gelangt er zu Kapitel 6, Vers 10: „Wir haben eine Waffenrüstung erhalten.“ Obwohl wir all diese Dinge haben, haben wir einen Furcht einflößenden Feind und müssen bewaffnet sein, um ihn zu besiegen. Und wir bekommen eine Waffenrüstung. Zu all den Dingen, die wir bereits in den ersten fünf Kapiteln erhalten haben, erhalten wir noch diese zusätzliche Rüstung, um uns vor den Angriffen Satans zu verteidigen, der das Weltsystem gegen unser sündhaftes Fleisch einsetzt.

Das Fazit ist, dass wir alle Dinge haben, die für das Leben und Gottesfürchtigkeit von Bedeutung sind, es mangelt uns an nichts. Aber genau an diesem Punkt gibt es ein potenziell destruktives Problem. Man könnte es geistliche Vermessenheit nennen: „Darum, wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle.“ Wenn ihr bei Epheser 6, Vers 17 angekommen seid, könnte der Eindruck der Unbesiegbarkeit entstanden sein, wenn ihr den Text nur schnell mit mir überflogen habt. Da ihr jeden Segen habt, alle Kraft, alle Ressourcen, jede Gnade und da der Sieg garantiert und der Triumph besiegelt ist und ihr den Geist als Siegel dieses endgültigen Triumphes und eines vollständigen Erbes habt, da ihr für immer sicher seid, da ihr all diese Dinge habt, könntet ihr denken, dass das für sich alleine genug wäre. Aber ich erinnere euch daran, dass wir noch immer menschlich sind und noch Sünde in uns steckt. Wir agieren noch immer nach den Grundsätzen der Lust des Fleisches, der Lust der Augen, die im Todeskampf ringen; obwohl wir eine neue Schöpfung sind, sind wir in diesem Fleisch gefangen. Und wir dürfen nicht selbstgefällig werden, uns zulänglich fühlen und denken, wir können einfach weitermachen auf der Grundlage dieser theologischen Wahrheiten, ohne Gott zu brauchen.

Schließlich und endlich, wenn alles an Ort und Stelle ist, bringt Vers 18 uns zum Höhepunkt. „Nimm die gesamte Waffenrüstung und zieh sie an. Bete zu jeder Zeit mit allem Gebet und Flehen im Geist.“


Ihr mögt denken, dass es euch an nichts mangelt, aber das wäre falsch. Wir alle sind verwundbar. Wir alle können fallen. Wir können der Sünde verfallen. Wir alle können auf dem Weg Niederlagen erleiden. Wir können den Herrn entehren und Schande über seine Gemeinde bringen. Wir können uns selbst in Fragen der Sünde und des Ungehorsams in dem Ausmaß verwunden, dass wir unser persönliches Zeugnis und unsere Gelegenheit für den Dienst und die Nützlichkeit für den Herrn zerstören. Wir können unsere Freude einbüßen. Paulus sagt: „Am Ende müsst ihr erkennen, dass trotz all der Dinge, die ihr habt, die verbleibende Sünde so mächtig ist und Satan selbst solch eine gewaltige böse Kraft im Weltsystem ersonnen hat, dass ihr euch Gott ständig im Gebet unterordnen müsst. Ihr müsst euch auf ihn verlassen.“

Ich denke, es ist eine latente Gefahr, dass Christen, die Kenntnisse der biblischen Lehre haben, die sehr fundierte Kenntnisse der biblischen Lehre haben, die ein recht effektives Verständnis der Grundlagen des christlichen Lebens haben, ein gewisses Ausmaß an Zufriedenheit erreichen können, und es ihnen an dieser herzergreifenden, leidenschaftlichen, ständigen Abhängigkeit von Gott mangelt. Und das ist Sünde. Und es ist gefährlich.

Paulus beendet also diesen großartigen Brief, das abschließende Crescendo, die Musik gipfelt in einem Aufruf zum Gebet. Das Gebet ist der Atem des christlichen Lebens. Das Gebet ist die Luft, die wir atmen. Wie der menschliche Körper in einer Atmosphäre existiert und die Luft einatmet, weil die Luft sich ihren Weg hineinzwängt, so sollte der Gläubige mit einer Einstellung des Gebets leben, bei der die Notwendigkeit, vor Gott zu kommen, sich ihren Weg erzwingt. Ihr müsst nicht versuchen, zu atmen, die Luft bringt euch zum Atmen. Versucht nur einmal, euren Atem anzuhalten. Es ist leicht, zu atmen, doch schwer, den Atem anzuhalten. Für den Gläubigen ist es leicht, zu beten; es ist schwer, nicht zu beten. Ihr müsst daran arbeiten, denn das ist unsere Kommunikation, so atmen wir geistlich ein. Der Christ ist wie eine besondere Tiergattung namens Caduceus (??), von der ich gelesen habe - weder Fisch noch Geflügel -, das die Meerestiefen bewohnt; das Meer ist ihr Zuhause, sie verlassen es nie, sie schwimmen in den tiefsten Tiefen des Meeres und sind dennoch in bestimmten Abständen gezwungen, an die Oberfläche zu steigen, um nach Luft zu schnappen. So ist es auch für uns. Wir mögen ein tiefes theologisches Verständnis haben, aber wir müssen an die Oberfläche kommen, um die Luft einzuatmen, die uns am Leben erhält. Der Christ bewahrt sich die Fülle des geistlichen Lebens nur, indem er zu Gott aufsteigt und emporsteigt, um konstante Gebete einzuatmen. Alle von uns müssen sich während der Tage und Stunden unseres Lebens in der Gegenwart des Herrn bewegen. Das ist die allgemeine Essenz dessen, worauf es hinausläuft.

Und wenn ihr den Epheserbrief nur angesehen habt und irgendwie bei Vers 18 gelandet seid, hat das unter Umständen nicht die gleiche Wirkung, als wenn ihr in der Lage wärt, alles zu verstehen, was ich euch heute Abend erzählt habe. Das ist in mancher Hinsicht die Realität, in der das Buch gipfelt, und ohne ein Verständnis dessen, was davor kommt, begreift ihr das nicht. Dann würdet ihr diese Aussage über das Beten vielleicht so behandeln, wie viele andere Aussagen über das Beten. Gebete scheinen für die meisten Menschen irgendwie optional zu sein. Aber hier sind sie der Gipfel des Ganzen, zusätzlich zu allem Anderen, samt eurer Segnungen und der ganzen Waffenrüstung - betet zu jeder Zeit.

Ich möchte mich jetzt kurz dieser Anweisung zuwenden. Pas, das griechische Wort für „alles“, wird in diesem Vers viermal verwendet, jederzeit/allezeit … allem … aller … alle. Wir verstehen also, dass dies durchdringend ist. Das ist wichtig. Das ist weitreichend. Lasst uns also über die Elemente reden, die unter die Kategorie „alles“ fallen. Erstens, die Häufigkeit des Gebets. „Betet allezeit.“ Betet allezeit oder zu jeder Zeit, das ist die Häufigkeit des Gebets.

Was bedeutet das? Genau das, was da steht. Das erfordert keine Erklärung. Jesus sagte in Lukas 21,36: „Wacht nun und betet zu aller Zeit.“ Die frühen Apostel sagten in Apostelgeschichte 6,4: „Wir wollen beständig im Gebet bleiben.“ In Apostelgeschichte Kapitel 10 hieß es über Cornelius, dass er stets zu Gott betete. Paulus sagt in Römer 12,12: „Seid beharrlich im Gebet.“ In Kolosser 4,2: „Seid ausdauernd im Gebet.“ Philipper 4,6: „Sorgt euch um nichts; sondern in allem laßt durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.“ Und die berühmte Aussage in 1. Thessalonicher 5,17: „Betet ohne“ …was? „Unterlaß.“ Betet ohne Unterlass.

Paulus tat das. 2. Timotheus 1,3: „Ich gedenke unablässig an dich“, sagt er, „in meinen Gebeten Tag und Nacht.“ Hier geht es um Dauerhaftigkeit.

Das fordert uns und geht über ein paar auswendig gelernte Gebete hinaus. Das kann nicht eine fokussierte, isolierte Gebetserfahrung bedeuten. Das wäre typisch für den Judaismus gewesen, formelhafte Gebete, feste Gebetsstunden, feste Gebetszeiten, feste Gebetsorte, Haltungen, in denen man betete. Darum geht es hier nicht. Wir reden hier von einer Lebensweise. Wir reden hier von einem Bewusstsein für Gottes Gegenwart zu jeder Zeit - ein Bewusstsein, bei dem mein Herz völlig offen für ihn ist. Darum geht es hier. Uns Gott so bewusst zu sein, dass wir alles in Bezug auf ihn sehen und erleben. Ihr seht alle Ereignisse im Leben als auf Gott bezogen.

Wenn ihr etwas Gutes seht, wie reagiert ihr spontan auf das, was gut ist? Indem ihr Gott Dank, Lobpreis und Anbetung darbietet. Wenn ihr etwas Böses seht, wenn ihr Sünde seht, wie reagiert ihr? Ihr bittet ihn, es zu korrigieren. Ihr bekennt es. Ihr betet für den Sünder. Ihr trauert, dass Gott entehrt wurde, dass sein Name in Verruf gebracht wurde. Ihr bittet Gott, sich selbst zu rehabilitieren und Gerechtigkeit herbeizuführen, wo es nur Unzulänglichkeit gibt. Ihr seht Ärger. Ihr seht Leute in Bedrängnis.

Wie reagiert ihr zuerst? Ihr geht zu Gott und bittet darum, dass Gott in dieser Bedrängnis irgendwie geehrt wird und dass er einen Ausweg bereitstellen möge, der seinen Namen verherrlichen kann. Es bedeutet einfach, euer Leben mit diesem beherrschenden Gottesbewusstsein zu leben, sodass Gott der Filter ist, durch den jede Erfahrung läuft. Ich sehe alles so … absolut alles … gut, schlecht, gleichgültig, klein, groß, große und kleine Zusammenhänge. Ich sehe alles auf diese Weise.

Ich habe, wenn ihr so wollt, ein gottgefärbte Brille. Alles, was ich sehe, betrachte ich durch mein Verständnis Gottes. David sagte das: „Ich habe den Herrn allezeit vor Augen. Ich habe den Herrn allezeit vor Augen.“ Alles im Leben wird durch diese um Gott erweiterte Vision gefiltert. Es gibt also keinen wachen Moment, indem wir keine Gebete emporschicken können. Es geht nicht um einen Zeitpunkt, auf den wir warten, sondern um unsere Lebensweise. Es ist ein Leben geprägt von Gottesbewusstsein. Es geht nicht einfach darum, eine Liste mit Anliegen zu finden und diese durchzugehen, obwohl das dazugehört. Es geht nicht einfach darum, eine vorgeschriebene Gebetszeit zu haben, obwohl das sicherlich ein Teil davon ist … ein privater Ort. Es geht um viel mehr. Es geht darum, dass jede einzelne Sache in eurem Leben etwas ist, worüber ihr mit Gott redet, alles … alles.

Als Paulus in Kolosser 4,2 sagte: „Seid ausdauernd im Gebet“, benutzte er das Verb kartereo; das bedeutet, standhaft und konstant zu sein. Es ist dasselbe Verb, das in Hebräer 11,27 für Moses verwendet wird, „standhaft“. Es ist die Standhaftigkeit des Gebets. Es geht darum, mit Kraft auszuharren, nicht aufzugeben.

Wir reden hier nicht von einem unbekümmerten Gottesbewusstsein, wir reden von einem starken, beharrlichen, dynamischen, sogar sich abmühenden Gottesbewusstsein; manchmal lesen wir: „Herr, warum hast du … warum hast du dich dafür entschieden? Warum ist das geschehen? Hilf mir, es zu verstehen. Ich kämpfe damit. Ich kann es nicht verstehen. Warum lässt du das zu?“ Ich kann euch nicht sagen, wie oft ich dem Herrn diese Frage stelle. Ich … es gibt Dinge in der Gemeinde, es gibt Dinge im Namen Christi, von denen ich nicht begreife, warum Gott sie zulässt. Ich verstehe es nicht. Es geschehen Dinge, die ich nicht begreife. Ich werde immer wieder gefragt: „Warum ist das geschehen?“ Ich weiß es nicht, aber ich vertraue Gott. Aber manchmal kämpfe ich mit der Realität dessen, was geschieht und ich kann nur sagen … wie die Märtyrer unter dem Altar im Buch der Offenbarung … wie lange, o Herr, wie lange, bevor du rehabilitiert werden wirst und Dinge wie diese nicht mehr geschehen müssen?

Es ist also kein unbekümmertes Gottesbewusstsein. Es ist eine kämpfende, beharrliche Liebe der Gerechtigkeit und eine Liebe für die Ehre Gottes und der Wunsch, Gott erhoben und verherrlicht zu sehen. Und darin besteht der Kampf. Deshalb lautet das Gebet immer: „Herr, verherrliche dich selbst irgendwie durch diese Angelegenheit. Ich mag es nicht verstehen, es mag allem widerstreben, was meiner Meinung nach einleuchtend ist. Erweise dich deshalb als mächtig und gereiche dir selbst zur Ehre.“ Das gehört zu der Beharrlichkeit im Gebet, von der Jesus in der Geschichte über den Mann sprach, der immer und immer wieder anklopfte, und weil er so häufig anklopfte, erhielt er das, was er wollte, von jemandem, dem er nicht einmal am Herzen lag. Und genau darauf will unser Herr hinaus. Wenn jemand, dem wir egal sind, uns gibt, was wir wollen, einfach deshalb, weil wir ihn nerven, was wird Gott uns erst geben, wenn er uns liebt und wenn wir nur beharrlich sind? Das Gebet ist ein konstantes Gottesbewusstsein, aber es ist kein unbekümmertes Gottesbewusstsein, es ist ein mühevolles Gottesbewusstsein, weil ihr mit der Welt kämpft und mit der Art und Weise, wie sie ist, weil ihr Gott gerne geehrt sehen möchtet. Ihr liebt es, Gott verherrlicht zu sehen.

Es gibt so viele Tragödien, eine Tragödie nach der anderen. Manchmal bin ich fasziniert von Fernsehsendungen, die Dokumentarfilme über die Prozesse von Menschen bringen, die jemanden ermordet haben, und die alle Intrigen durchgehen. Jedes Mal, wenn ich so etwas ansehe, können sie das Verbrechen in genau 56 Minuten lösen. Aber am Ende kann ich lediglich daran denken - und ich weiß, dass das von meinem Herzen zum Herrn aufsteigt -, wie tragisch das ist, was für ein trauriger Mensch, was für eine ewige menschliche Tragödie das ist.

Das ist das Gottesbewusstsein, mit dem ihr die Welt betrachtet. „Oh Herr, wie lange muss das noch weitergehen? Bitte sei den Sündern gnädig, errette sie und verherrliche dich selbst auf diese Weise. Und schließlich verherrliche dich selbst in der Welt bei deiner Wiederkehr.“

Der zweite Aspekt des Gebets … der erste ist die Häufigkeit, der zweite ist die Vielseitigkeit. Hier ist eine weitere Verwendung des Wortes „all(es)“: „mit allem Gebet und Flehen im Geist.“ Erstens, betet allezeit. Zweitens, betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, oder, um das alte Wort zu verwenden, als ein „Bittgesuch“.


Was bedeutet das? Jede Art von Gebet. Ihr betet zu jeder Zeit. Ihr betet jede Art von Gebet … öffentliche, private, verbale, stille, laute, weiche, wohlüberlegte, geplante, ungeplante, spontane, Gebetsanliegen, Danksagungen, Bekenntnisse, Demut, Lobpreis, stehend, kniend, im Liegen, eure Hände erhebend, mit euren Händen nach unten zeigend … was auch immer. Jede Art von Gebet, die jede emotionale Einstellung jeder Denkweise und jede Art von Umstand ausdrückt, darum geht es hier. Betet jede Art von Gebet, proseuche, Gebet im Allgemeinen. Jede Art von Fürbitte, deesis, definitive Gebete. Betet jede Art von Fürbitte, betet jedes definitive Gebet auf jede Weise und jede Art bei jedem Anlass. Wie 1. Timotheus 2,8: „So will ich nun, daß die Männer an jedem Ort beten […].“ Betet im Alltag und für die spezifischen Angelegenheiten des Lebens.

Und das ist Teil unserer Verteidigung. Das ist Teil der Waffenrüstung. Das ist Teil unseres Schutzes. Das ist es, was es uns ermöglicht, die Kunstgriffe Satans zu vereiteln. Es ist die Art von Leben, die unsere Ressourcen für den Zustrom von Gottes Kraft zugänglich macht. Betet auf jede erdenkliche Weise, mit jeder Art von Gebet und unter allen Umständen, die ein Gebet erfordern. Gebete sollen variieren, je nach Erfordernis. Wir sagen Dankesgebete, nicht wahr? Wir kommen zusammen und beten an, manchmal sind unsere Gebete von Freude erfüllt, manchmal bekunden wir unsere Überschwänglichkeit in unseren Gebeten. Und dann gibt es Zeiten, in denen wir beten und unsere Augen mit Tränen gefüllt sind und all das ist die Spannbreite der Emotionen, die wir als Menschen erfahren und die uns zu gewissen Arten von Gebeten veranlassen. Es gibt alle möglichen Umstände - gut, schlecht und gleichgültig … schrecklich und wunderbar -, die uns zu Gebeten veranlassen.

Wir reden hier nicht von Gebetsbüchern. Wir reden nicht von Gebeten, die auswendig gelernt wurden oder niedergeschrieben wurden, obwohl das an sich gewiss nicht falsch ist. Wir reden hier nicht über nutzlose Wiederholungen. Ich habe einmal einen Prediger gehört, der eine Predigt darüber hielt, warum man morgens beten muss. Er nahm jede Stelle im Alten Testament, in der Menschen frühmorgens aufstanden und beteten. Und während ich zuhörte, blätterte ich in meiner Bibel, Psalm 55,18: „Abends, morgens und mittags will ich beten […]“. In Lukas 6,12 sagte Jesus, er habe die ganze Nacht im Gebet verharrt. Und in 1. Timotheus 5,5 lesen wir, dass gottesfürchtige Witwen, die von der Gemeinde unterstützt werden, dafür bekannt sind, Tag und Nacht zu beten. Ja, betet am Morgen. Ja, betet mittags. Ja, betet am Abend. Ja, betet die ganze Nacht. Ja, betet allezeit mit jedem Gebet. Dafür gibt es keine Einschränkungen.

Und die dritte Sache, über die er hier redet, ist die Art des Gebets … mit allem Gebet und Flehen im Geist, betet allezeit. Und die Art und Weise? Wir lesen: „Wacht […] in aller Ausdauer und Fürbitte […].“ Lasst uns hier nur einmal das Wort „Ausdauer“ betrachten. Wir haben hier die Häufigkeit - allezeit -, die Vielseitigkeit - jede Art von Gebet - und die Art und Weise - mit Ausdauer und Wachsamkeit. Mit anderen Worten müsst ihr wissen, wofür ihr betet.

Das erinnert mich an eines meiner Kinder, als sie noch klein waren und ich mit ihnen zuhause von Zimmer zu Zimmer ging. Ich hatte ein Kind, ihr könnt euch selbst zusammenreimen, welches es war, das immer müde war und schlafen wollte. Und wenn ich sagte: „Ich möchte jetzt gerne mit dir beten“, sagte dieses Kind … dieses … das Gebet würde stets folgendermaßen lauten: „Lieber Gott, danke für Mama und Papa. Segne die ganze Welt. Amen.” Oh … weißt du, du machst es Gott schwer, dieses Gebet zu erhören. Wie genau soll er das tun? Segne die ganze Welt, Amen. Das ist nicht wirklich spezifisch genug.

Findet etwas, wofür ihr beten könnt. Haltet Ausschau. In Markus 14,38 sagte Jesus: „Wacht und betet.“ 1. Petrus 4,7: „Seid nüchtern zum Gebet.“ Unablässige Aufmerksamkeit, Umsicht, Wachsamkeit. Wähle spezifische Details aus. Ich erinnere mich, als wir vor vielen Jahren in einer Sporthalle zusammenkamen und es einen Mann namens Frank in unserer Gemeinde gab. Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen. Er hatte ein Notizbuch und kam jede Woche zu mir auf die Terrasse und sagte: „Also, wofür kann ich beten?“ Und ich musste ihm immer eine Liste spezifischer Gebetsanliegen geben, die er in seinem Notizbuch aufschrieb. Er tat das ständig. Und dann kam er jede Woche zu mir zurück und fragte mich: „Ich habe letzte Woche dafür gebetet, wie ist das ausgegangen?“ Dann schrieb er sich eine Antwort auf. Und er machte immer weiter … eines Tages kam er zu mir und ich sagte: „Nun Frank, wie viele Hefte hast du bereits befüllt?“ Er antwortete: „Dreizehn … dreizehn.“

Wenn ihr Frank fragen würdet: „Erhört Gott Gebete?“ würde er antworten: „Welche Art von Gebet hättest du gerne erhört?“. Blätter einfach durch, wähl eins hier oder da aus. Alle Arten von Notizbüchern, weil er aufpasste und beharrlich war … beharrlich. Das griechische Wort bedeutet intensives Engagement, Ausdauer. Passt also auf, seht zu, was vor sich geht, betet positiv, betet defensiv, führe uns nicht in Versuchung … das ist ein defensives Gebet; und betet auch, dass Gott sich selbst verherrlichen und sein Reich offenbare möge. Wir machen also weiter mit einer kontinuierlichen, standfesten, verzehrenden Beharrlichkeit in unseren Gebeten.

Die meisten Menschen beten meiner Meinung nach nicht auf diese beharrliche Weise, es sei denn, sie werden von einer persönlichen Tragödie heimgesucht, dann tun sie es. Aber das zeugt in Wirklichkeit von unserer Tendenz zum Egoismus, nicht wahr? Wir verzehren uns nicht nach den Dingen, nach denen das Herz Christi sich verzehrt. Wir verzehren uns eher nach den Dingen, die uns betreffen. Wir verzehren uns manchmal weniger nach den Dingen, die Andere betreffen. Beharrliches Gebet im Interesse der Dinge, die Gott am Herz liegen - und das ist alles, was im Rahmen seiner Pläne und seines Reichs geschieht -, sollte das Zeichen eines reifen Christen sein. Über unseren eigenen Tellerrand hinauszuschauen, in einer alles verzehrenden Hingabe an das Gebet auszuharren.

Kolosser Kapitel 4 ist eine gute Illustration dafür. „Es grüßt euch Epaphras, der einer der Euren ist,“ sagt Paulus zu den Kolossern, „ein Sklave des Christus, der allezeit in den Gebeten für euch kämpft, damit ihr fest steht, vollkommen und zur Fülle gebracht in allem, was der Wille Gottes ist. Ich gebe ihm das Zeugnis, daß er großen Eifer hat um euch.“ Das ist jemand, der beharrlich war und Ausschau hielt, der Bedürfnisse erkannte und treu auf alles-verzehrende Weise betete.

Dann gibt es noch ein weiteres, viertes „alle“ hier. Diese Gebete sind, laut Ende des Verses, „für alle Heiligen.“ Die Häufigkeit des Gebets -- allezeit. Die Vielseitigkeit der Gebete -- mit allem Gebet. Die Art und Weise des Gebets -- zu aller Zeit aufpassen, damit euch nichts entgeht. Und hier folgt das indirekte Objekt des Gebets. Was ist das indirekte Objekt? Alle Heiligen. Wer ist das direkte Objekt? Gott, denn letzten Endes lesen wir in Johannes 14 von der Verheißung, dass „alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn.“ Das direkte Objekt aller Gebete ist Gott. Ihr betet zu Gott, dass er verherrlicht werden möge. Das indirekte Objekt sind die Heiligen. Ihr betet für die Heiligen, dass Gott durch diese Heiligen seine Herrlichkeit offenbaren möge.

Wenn ihr also Gott verherrlichen wollt, betet ihr: „Gott, verherrliche dich selbst, indem du deine Macht offenbarst und deine Gnade, deine Barmherzigkeit, deine Weisheit, deine Wahrheit, indem du Gebete für diese Heiligen erhörst.“ Ihr betet also indirekt für die Heiligen und direkt für die Verherrlichung Gottes. Es ist überaus wichtig, dass unsere Gebete nach außen gerichtet sind, nicht auf uns selbst, okay? Für alle Heiligen. Betet allezeit mit allem Gebet, jeder Art von Gebet, seid wachsam und betet in aller Ausdauer für alle Heiligen. So funktioniert der Leib Christi. Ein Christ soll nicht nur an seine eigenen Konflikte denken, sondern an die des ganzen Leibes. Er soll nicht nur an seine eigenen Probleme denken, sondern an die des ganzen Leibes. In gewisser Weise seid ihr sogar irgendwie gleichgültig gegenüber dem, was euch geschieht. Wenn es Gott verherrlicht, lass es geschehen. „Herr, was immer du in meinem Leben tun musst, um dich zu verherrlichen, tue es. Hilf, mir, deine Herrlichkeit selbst in den Dingen zu erkennen, die ich in meinem Leben nicht verstehe.“ Ihr betet natürlich „Führe uns nicht in Versuchung“, aber das ist für „uns“, den Plural. Natürlich sind wir darin eingeschlossen, aber es ist ein größerer Zusammenhang. Wir müssen begreifen, dass es unter anderem zur Aufgabe des Leibes Christi gehört, füreinander zu beten. Und dies ist natürlich die Epistel, in der es in Kapitel 4 so viele wichtige Anweisungen über das Leben des Leibes Christi gibt.

Wenn euer Körper verletzt ist, wenn euer Körper krank ist, kommen alle anderen Teile des Körpers zusammen, nicht wahr? Um das auszugleichen, euch zu verteidigen, für euch zu kämpfen, euch zu heilen, euch wiederherzustellen. So ist es mit dem Leib Christi. Wenn ein Glied etwas braucht, wenn ein Glied sich mit etwas quält oder wenn andere Glieder sich mit etwas quälen, gehen wir längsseits und bringen ihnen Heilung und Gnade und Barmherzigkeit und stellen sie wieder her. Das ist ein ganzes Thema für sich, das wir wahrscheinlich gemeinsam durchgehen könnten und sollten.

Aber hier geht es darum, uns nach Gebeten für Andere zu verzehren … für Andere. Nicht nur unsere eigenen Anliegen, nicht die Konzentration auf eigene Interessen; es ist so schwer, über unseren eigenen Tellerrand hinauszublicken. Betet allezeit für alle Heiligen.

Inmitten von all dem gibt es eine weitere Aussage, die wir betrachten müssen. All das geschieht im Geist. All das geschieht im Geist. Die Vielseitigkeit des Gebets, die ganzen Gebetszeiten, die Dinge, die uns zum Beten veranlassen und zum Ausharren und zum Beten … im Gebet, und all die Heiligen, für die wir beten; all unsere Gebete müssen im Geist sein … im Geist.

Und das ist im Neuen Testament übrigens ein sehr weit verbreitetes Prinzip. Judas 20: „Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist.“ Wenn ihr wachsen und stark sein und siegen wollt, müsst ihr im Heiligen Geist beten. Alle Gebete müssen im Geist erfolgen.

Was bedeutet das? Nun, die Charismatiker und Pfingstler erzählen uns seit Jahren, es bedeute, in Zungen zu reden. Das wird in keiner Weise erwähnt. Das ist an keiner Stelle eine biblische Beschreibung des Betens im Geist. Was es tatsächlich bedeutet, ist, in Harmonie mit dem Heiligen Geist zu beten. Betet in Übereinstimmung mit dem Verstand und dem Willen des Geistes. Und ein klares Verständnis dessen gewährleistet uns das achte Kapitel des Römerbriefs. Betrachtet einmal kurz Römer Kapitel 8, Vers 26. Der Geist kommt uns in unseren Schwachheiten zu Hilfe.

Wir wissen nicht, was wir beten sollten, wie sich's gebührt, aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Das ist nur einer der ermutigendsten Verse in der ganzen Bibel. Hier sind wir, als Gläubige, und er redet von uns. Er sagt, wir brauchen Hilfe, weil wir nicht einmal wissen, wofür wir beten sollen. Wir wissen nicht, wie wir beten sollen. Es gibt Dinge, die wir nicht vorhersehen können. Es gibt Dinge, die so kompliziert sind, dass wir unmöglich wissen könnten, worauf wir unsere Gebete richten sollten. Wir wissen nicht immer, wofür wir beten sollten oder wie wir beten sollten. Also „[tritt] der Geist selbst […] für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.“ Manche Leute denken, das bedeute, in Zungen zu reden. Nein, es geht nicht darum, dass wir Kauderwelsch reden, sondern darum, dass der Heilige Geist mit einer Art von Seufzern für uns betet, die nicht hörbar gemacht werden können. Und in Vers 27 lesen wir: „Der aber die Herzen erforscht“, das ist Gott, „weiß, was das Trachten des Geistes ist […].“ Würdet ihr glauben, dass der Geist weiß, wie er für euch beten soll? Ja. Allwissend. Dass der Vater weiß, was ihr braucht, dass der Geist in perfekter Übereinstimmung mit dem Willen des Vaters betet. Vers 27: „Denn er tritt so für die Heiligen ein, wie es Gott entspricht.“

Wenn ihr also im Geist betet, ist das schlicht und einfach ein Gebet, das mit dem Verstand des Geistes und dem Willen Gottes vereinbar ist. Wir wissen nicht immer, was das ist, aber wir wissen viel darüber, was das ist, weil Gott seinen Willen in seiner Schrift offenbart hat. Beten im Geist bedeutet einfach, in perfekter Harmonie und in perfekter Übereinstimmung mit dem Verstand des Geistes Gottes und des Willens Gottes zu beten.

Das ist ein herrliches Konzept. Es hat nichts mit Zungenreden zu tun. Es hat nichts mit irgendeiner ekstatischen Sprache zu tun. Es hat nichts mit irgendeiner Art von unverständlichem Kauderwelsch zu tun. Es ist der Heilige Geist, der für uns in perfekter Harmonie mit dem Willen des Vaters betet, und wir müssen sichergehen, dass wir uns anpassen, indem unsere Gebete mit dem Geist im Einklang stehen. Und ich denke, es wäre zu viel verlangt, dass Gott uns immer heilt oder reich macht. Das ist nicht notwendigerweise der Wille Gottes und deshalb wäre es auch nicht der Wille des Heiligen Geistes. Wir müssen also für Dinge beten, von denen wir wissen, dass Gott sie will - unsere Tugend, unsere Heiligkeit, unsere Kraft, unsere geistliche Reife, unsere Nützlichkeit, unseren Dienst, unsere zunehmende Liebe für Christus. Das sind die Dinge, für die der Geist betet, mit denen Gott übereinstimmt, und unsere Gebete müssen damit vereinbar sein.

Sacharja 12,10 nennt den Heiligen Geist … ich liebe das … den „Geist der Gnade und des Gebets“. Einer der oft übersehenen Dienste des Heiligen Geistes besteht darin, dass er derjenige ist, der für uns betet. Ihr sagt: „Ich dachte, Christus täte das in seinem Wirken als Hohepriester?“ Ja, er sitzt zur Rechten des Vaters und betet für uns als unser Hohepriester. Der Heilige Geist ist in uns und betet für uns von dort, und derjenige, der die Herzen erforscht, der Gott ist, kennt den Verstand des Geistes, weil er immer im Einklang mit dem Willen Gottes betet; wofür auch immer der Geist also betet, ist von Gott gegeben. Ihr müsst also lernen, eure Gebete in Einklang zu bringen, über das Banale und Alltägliche und Oberflächliche hinauszugehen, und eure Gebete mit dem in Einklang zu bringen, von dem ihr wisst, dass es der Wille Gottes und das Verlangen des Heiligen Geistes ist. Wenn ihr im Geist wandelt, betet ihr also zum Beispiel für die Dinge, die sehr offenkundig sind … die Frucht des Geistes, Liebe, Freude, Friede, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Statt für irgendetwas Materielles zu beten, betet dafür, dass Gott euch Liebe, Freude, Friede, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung gewähren möge. Betet, dass ihr im Geist wandeln und nicht der Lust des Fleisches nachgeben möget, statt im Fleisch zu wandeln und die Werke des Fleisches zu tun.

Es stimmt sogar, dass Galater 4 uns einen weiteren Einblick in den Dienst des Heiligen Geistes vermittelt. Das ist so wunderbar. „Weil ihr nun Söhne seid“, Vers 6, „hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt […].“ Und was sagt er? „Der ruft: Abba, Vater.“ Das ist eine erstaunliche Aussage. Weil ihr Söhne seid, hat Gott seinen Heiligen Geist in euch platziert und aus euch heraus ruft der Geist „Abba, Vater.“ Mit anderen Worten, der Geist legt für euch aus, was es bedeutet, ein inniges Kind Gottes zu sein. Er bittet innig um jene Dinge, die euch zustehen, weil Gott euer Papa ist. Das ist vom Geist getriebenes, vom Geist gelenktes Gebet.

Paulus beendet diesen Brief mit einer praktischen Gelegenheit, diese Grundsätze in die Tat umzusetzen. Und ich werde mich darauf stützen. Die Anwendung findet sich in Vers 19. „Betet auch für mich.“ Während wir schon dabei sind, über Gebete zu sprechen, wie steht's mit mir? Was wollte er? Wohlstand? Nein. Irdischen Erfolg? Nein. Ergebnisse? Nein. Er wollte ledigliche Gebete für sich selbst, „damit mir das Wort gegeben werde, so oft ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums bekanntzumachen […].“ Weiter konnte er nicht gehen. Er konnte die Ergebnisse nicht bestimmen. Er konnte die Auswirkung nicht bestimmen. Betet einfach … betet einfach, dass die Wahrheit Gottes und die Herrlichkeit des Evangeliums freimütig erklingen möge, wenn ich meinen Mund öffne. Weiter kann kein Prediger gehen, denn das … sagt er … ist der Grund dafür, dass ich lebe. Es ist das Geheimnis des Evangeliums, „für das ich ein Botschafter in Ketten bin, damit ich darin freimütig rede, wie ich reden soll.“ Betet für meine Worte. Betet für meine Freimütigkeit, weil der Preis dafür, dass ich das tue, sehr hoch ist. Deshalb bin ich im Gefängnis. Es läuft also darauf hinaus, dass ihr für den Prediger beten sollt. Wenn ihr diese Woche also damit beginnt, Epheser in die Tat umzusetzen, könnt ihr bei mir beginnen. Betet für den Prediger, dass der Herr ihm die Worte, die Freimütigkeit und den Mut geben möge, das herrliche Evangelium zu verkünden, für das wir alle Botschafter sind und für das Paulus ein Botschafter in Ketten war.

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