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Von Rick Holland

Statistiken und Meinungsumfragen sind in unserer Zeit nicht mehr weg zu denken. Einer Aussage oder einem Bericht, ohne die entsprechenden Tabellen und Prozente, die sie untermauern, wird heute kaum noch Beachtung geschenkt. Obwohl die Aussagekraft solcher Auswertungen zum Teil überbewertet wird, lassen sie doch gewisse Tendenzen erkennen. Viele dieser Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Gemeinde, und die Jugendarbeit im Speziellen, wenig Veränderung im Leben der Jugendlichen bewirken. Die jüngsten Studien besagen, dass der Unterschied zwischen Jugendlichen, die eine Gemeinde besuchen und solchen, die keine Gemeinde besuchen, was Einstellung und Verhalten betrifft, weniger als 10% beträgt

Aber das sind ja bloss Studien und Statistiken. Sollten wir ihnen etwa Glauben schenken, wenn sie uns sagen, dass der Zustand der Jugendlichen in unseren Gemeinden derart mittelmässig ist? Es ist traurig aber wahr, die Realität scheint ihnen bei zu pflichten. Eine Befragung unter Jugendpastoren bringt folgendes zum Vorschein: „Diejenigen jungen Menschen, die freiwillig und völlig ungezwungen in einer echten Abhängigkeit von Jesus Christus leben, bilden eine absolute Minderheit.“ Warum finden wir so wenig Jugendliche, die „würdig wandeln der Berufung, mit welcher sie berufen worden sind?“ (Eph. 4:1)

Wenn wir eine Antwort auf diese Frage wollen, müssen wir das, was heute unter dem Namen „Jugendarbeit“ läuft, vorsichtig im Licht der Bibel prüfen. Ich denke, dass es vier offensichtliche Trends gibt, die viele, wenn nicht sogar die meisten unserer heutigen Jugendprogramme kennzeichnen. Unglücklicherweise haben sie eins gemeinsam: Ihnen fehlt jegliche biblische Grundlage. Eine kurze Untersuchung dieser Trends wird uns helfen, das wahrscheinlich folgenschwerste Missverständnis, im Bezug auf Jugendarbeit, auf zu decken.

Vier falsche Voraussetzungen bei der Jugendarbeit

1) Jugendarbeit muss Unterhaltung bieten, um wirkungsvoll zu sein

In den 1970er und 80er Jahren wurden wir förmlich überschwemmt mit Konferenzen und Seminaren zum Thema Jugendarbeit. Immer wieder wurde die eine Frage in den Raum gestellt: „Wie können wir Jugendliche gewinnen für den Dienst?“ Ja, es zog sich wie ein roter Faden durch alles hindurch: „ Was braucht es, damit Teenager in die Gemeinde kommen?“ und/oder „Wie können wir die Jugendlichen in den Gemeinden halten?“ Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass hier die richtigen Fragen gestellt wurden. Aber die Antworten, die man in den letzten zwanzig Jahren darauf gefunden hat, geben doch eher Anlass zur Verwunderung. Von 50'000$ teuren Musikanlagen über Discos und jegliche Art von Wettbewerben und Wettkämpfen, schien jedes Mittel willkommen zu sein, so lange man damit die Jugendlichen in die Gemeinden locken konnte. Eins dürfen wir dabei aber nicht vergessen, nämlich: „Die Fische wollen mit dem selben Köder gefüttert werden, mit dem du sie zuvor gefangen hast!“ Das Resultat; viele Jugendpastoren blieben auf der Strecke bei dem Versuch, Jugendliche für die Gemeinde zu gewinnen und sie dann bei Laune zu halten. Der Aufwand war einfach zu gross. Und abgesehen davon, Jugendarbeit beinhaltet weit mehr und wichtigeres, als Teenager zu unterhalten und ihnen ein attraktives Programm zu bieten.

2) Jugendarbeit soll Aktivitäten-zentriert sein

Es ist schwierig festzustellen wie es dazu kam, dass sich in der Jugendarbeit plötzlich alles nur noch um spezielle Anlässe und Events zu drehen schien. Ganz egal wie und wann das Ganze begann, eins ist auf jeden Fall klar: Die meisten Jugendpastoren erbten ein, lasst es uns einmal so nennen, „Aktivitäten Monster.“ Was beschäftigt die meisten Jugendlichen in unseren Gemeinden denn wirklich? „Was habt ihr als nächsten Event zu bieten? Wir wollen mehr Fun!“ Jugendanlässe an sich sind durchaus nichts Böses oder Verwerfliches. Wenn aber ein Jugendpastor mehr Zeit damit verbringt, den Eventkalender interessant und abwechslungsreich zu gestalten, als dass er Zeit im Gebet und Studium der Bibel verbringt, dann ist wohl etwas schief gelaufen und das Gleichgewicht leicht gestört. (Beachte worauf die Apostel in Apg. 6:4 besonderen Wert legten.)

3) Jugendarbeit muss Programm-zentriert sein

Es ist gut Strukturen zu haben. Aber wenn sich alles nur noch um die Struktur dreht, haben wir das Ziel verpasst. Es macht denn Anschein, dass, wenn immer ein Jugendpastor ein Problem erkennt oder eine neue Idee hat, dann muss auch sofort ein neues Programm her um die Sache in den Griff zu bekommen. Kein Wunder, dass wir immer mehr Jugendliche , antreffen, deren zentrales Anliegen folgendermassen lautet: „Hei, was gibt’s denn neues in der Gemeinde?“ Ich möchte noch mal betonen, Programme sind nicht grundsätzlich schlecht, aber wenn: „Hei, was gibt’s denn neues in der Gemeinde?“ wichtiger wird, als Jesus Christus selbst, dann haben wir effektiv ein Problem. Jugendpastoren sehen sich dann dem konstanten Druck ausgesetzt, immer neue Programme und Events zu erfinden, und die Einfachheit wird als naiv verspottet. Die Tragik der ganzen Geschichte ist folgende: mit jedem neuen Programm entfernen wir uns einen Schritt mehr von dem Ziel, dass wir eigentlich anstreben sollten. Die ernste Frage stellt sich uns unausweichlich: „Lohnt sich dieser Drahtseilakt?“

4) Jugendarbeit muss sich vor allem an den Bedürfnissen der Teenager orientieren

Wie sollte es auch anders sein, auch hier werden wir regelrecht bombardiert mit gut gemeinten Ratschlägen jeglicher Schattierung und von allerlei Leuten. In einem Punkt stimmen die meisten dieser Bücher und Seminare aber überein. Sie vertreten alle die Ansicht, dass man, um an Teenager überhaupt ran zu kommen, sich voll und ganz mit ihren Nöten identifizieren muss. Nun, bis zu einem gewissen Punkt mag das ja auch tatsächlich zu treffen, denn die Schrift lehrt uns: „Ein Hirte muss seine Schafe kennen.“ Wenn wir aber die Schafe besser kennen als den grossen Hirten selbst, dann ist das Gleichgewicht empfindlich gestört. Es ist unbestritten, das Teens spezielle Bedürfnisse und Nöte haben. Es muss aber vermieden werden, dass sich alles nur noch darum dreht, denn sonst ist unser Dienst ein horizontaler (Mensch-orientiert) und kein vertikaler (auf Gott hinweisend) mehr. Was ist den die wichtigste Aufgabe der Leiter: „Bedürfnisse zu befriedigen, oder Menschen in die Gegenwart Gottes zu stellen, und sie mit ihm bekannt zu machen?“

Warum sind diese verdrehten Ansichten so verbreitet in der Jugendarbeit?

Dieser, und mit ihm viele andere Trugschlüsse, haben ihren Ursprung wohl in einem tragischen Missverständnis, nämlich: „Die heutige Jugendarbeit gründet viel mehr auf einem kulturellen Mythos, als auf dem Wort Gottes.“ Und dieser Mythos, anders können wir ihn nicht nennen, heisst: „Jugend- & Teenagerzeit.“

Der Mythos Namens „Jugend- & Teenagerzeit“

Die Altersgruppe, die von der Jugendarbeit hauptsächlich angesprochen wird, ist allgemein als „Die Teenager“ bekannt. Unsere moderne Gesellschaft nimmt in der ganzen Weltgeschichte eine einzigartige Stellung ein. Niemand sonst hat Teenagern (12 -20-jährige) eine eigene „Entwicklungsphase“ zugesprochen. Teenager, oder Jugendliche, werden weder als Kinder, noch als Erwachsenen angesehen. Webster’s definiert es folgendermassen: „Der Zustand oder Prozeß des Heranwachsens; der Lebensabschnitt von der Pubertät bis zur Reife, der nach dem Gesetz mit der Volljährigkeit endet.“

Es muss hier bemerkt werden, dass dieser Zustand, der Jugend genannt wird, eine westliche Erfindung des 20. Jahrhunderts ist. Nur in unsere Kultur spricht man von drei Phasen auf dem Weg zum Erwachsensein: „Kindheit, Jugend, Erwachsensein.“ Während alle anderen Kulturen ausserhalb des westlichen Einflussbereiches nur zwei Phasen kennen, Kindheit und Erwachsensein, - dasselbe gilt grundsätzlich für die Geschichte vor dem zwanzigsten Jahrhundert schlechthin - , haben wir es geschafft, den unnatürlichen Zustand, genannt Jugend, ein zu führen; eine Phase, in der wir weder von Kindern, noch von Erwachsenen sprechen. Woher kommt diese verrückte Idee?

1904 hat Dr. G. Stanley Hall ein Buck herausgegeben, dass den Titel trug: Jugend: ihre Beziehung zur Physiologie, Anthropologie, Soziologie, Geschlechtlichkeit, Kriminalität, Religion und Bildung. Dies ist die erste bekannte Abhandlung, die in der Jugendzeit, eine abgesonderte Entwicklungsphase im Leben eines Menschen zu erkennen meinte. Hall behauptet, dass die Entwicklungsstadien eines Kindes, sich auch in der Entwicklung der Menschheitsgeschichte widerspiegeln. Die These seines Buches lautet: „Die Zeit zwischen dem 13ten und 18ten Lebensjahr kann als Krisenzeit bzw. „Die Sturm und Drang Jahre“ bezeichnet werden. Hall folgert daraus, dass extreme Verhaltensmuster, sehr gut oder sehr böse zu sein, beinahe unabwendbar sind. Sein Buch und diese Erwartungen waren die Grundlage für die Trennung der Schulkinder nach Altersgruppen für Ausbildungszwecke. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Jugend erfunden. Wie sollen wir mit dieser willkürlichen Behauptung umgehen, was sollen wir davon halten?

Betrachten wir die Geschichte des Judentums. Seit den Tagen des Pentateuch feiern die Juden den Übertritt eines Jungen von der Kindheit zum Erwachsenenalter in ihrer Bar Mitzvah (Sohn der Gebote) Zeremonie. Mit anderen Worten, die Juden haben über Jahrhunderte daran festgehalten, dass ein Mensch ungefähr mit 13 Jahren in der religiösen Gemeinschaft vollständig als Erwachsener akzeptiert werden sollte. Wir lesen in Lukas 2, 41-47 wie Jesus durch eine ähnliche Zeremonie geht.

Die These unserer Studie lautet folgendermassen: „Die Teenager, mit denen wir es in unserer Jugendarbeit zu tun haben, sind keine Jugendlichen; sie sind Erwachsene.“ Wir geben zu, dass sie „junge“ Erwachsene sind, aber nichts desto trotz Erwachsene. Körperlich und gefühlsmässig entsprechen sie einem Erwachsenen, und auch die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen ist vorhanden. Traurigerweise behindert aber die Gemeinde (in erster Linie durch die Jugendarbeit), mehr als alle anderen Institutionen, die geistliche Entwicklung des jungen Menschen, indem sie ihm nicht gestattet oder nicht von ihm erwartet, geistlich verantwortungsvoll zu handeln. Wir unterlassen es, den Wandel der Teenager an der Bibel und deren Vorbilder zu messen. Eigentlich unterscheiden wir uns kaum von Saul und dem Rest der Männer Israels, die einen jungen Teenager namens David als unbedeutenden Jugendlichen ansahen (siehe 1. Samuel 17, 33 und den Zusammenhang) kurz bevor er Goliath besiegte. Wenn Gott schon einen „Jugendlichen“ mit solchem Potential ausrüstete und solches Vertrauen in ihn setzte, warum tun wir das nicht?

Da wir diesen mystischen Zustand des „Jugendlichen“ entwickelt haben, verurteilen wir sie quasi zu einem ständigen Wechselbad der Gefühle, denn sie werden weder als Kinder, noch als Erwachsene voll akzeptiert. Dieser Umstand spielt eine entscheidende Rolle in dem ganzen Teenager-Problem, dem wir uns heute gegenüber gestellt sehen. Er trägt entscheidend dazu bei, dass immer mehr Jugendliche ihre Identität und Anerkennung in Gangs, Drogen, Alkohol und vorehelichem Sex suchen. Weiter Folgen davon sind; Wut gegen die Eltern und eine generelle Anti-Gesellschaft Haltung. Stellen sie sich das einmal vor: „Auf der einen Seite bevormunden wir Teenager als wären sie noch kleine Kinder, und auf der anderen Seite erwarten wir von ihnen, dass sie verantwortungsbewusst handeln wie Erwachsene. Verwundert es einen da noch, wenn Teenager in einem konstanten Zustand der Verwirrung leben?“

Tragischerweise erzeugt unsere Jugendarbeit, wie sie heute vielerorts betrieben wird, eine grossen Teil dieses Spannungsfeldes. Wer zwei Herren dienen will wird nie Erfolg haben. Aber genau das tun wir. Wir versuchen Komponenten der Kinderarbeit mit Komponenten der Erwachsenenschulung zu vermischen, und wundern uns, warum nichts gescheites dabei raus kommt. Wenn wir wirklich eine nächste Generation für Christus gross ziehen wollen, dann muss sich aber auf dem Gebiet der Jugendarbeit etwas gewaltig ändern!

Probleme die der Mythos Namens „Jugend- & Teenagerzeit“ mit sich bringt.

1) Ein Festhalten an der Idee der „Jugend- & Teenagerzeit“ führt dazu, dass wir Teenager gering achten

Der Grund, weshalb Teenager kein geisterfülltes Leben führen ist offensichtlich. Es wird gar nicht von ihnen erwartet. Wenn wir Gottes Sicht und seine Erwartungen an Teenager den unsrigen gegenüberstellen, werden wir erkennen, dass unsere Erwartungen weit hinter denjenigen Gottes liegen, wenn es sich um Dienst und Nachfolge bei Jugendlichen handelt.

Sobald wir das Wort Gottes aufschlagen erkennen wir, dass die Bibel nie von so etwas wie „Jugendlichen“ spricht. Sowohl dem Griechischen wie auch dem Hebräischen ist dieser Begriff ebenfalls unbekannt. Vielleicht hilft uns auch ein kurzer Blick auf die nachfolgend aufgelisteten Teenager der Bibel, die uns ja auch heute noch als Glaubenshelden gelten. Es zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel, Gott hat immer wieder Teenager in den Brennpunkt der Geschehnisse gestellt und ihnen enormes Vertrauen geschenkt. Denken wir mal an: Daniel und seine Freunde, Jesaja, Jeremia, Joseph, Hesekiel, Ruth, Maria und Joseph, David, Josia, Markus. Wir fragen uns noch einmal: „Wenn Gott schon „Jugendliche“ mit solchem Potential ausrüstete und solches Vertrauen in sie setzte, warum tun wir das nicht?“ Weil wir nicht glauben, dass Teenager wirklich eine entscheidende Rolle spielen für Christus.

Wir müssen die jungen Menschen von heute dazu anhalten, ihren Wandel genauso an der Schrift zu messen, wie das auch für alle anderen Christen gilt. Vielleicht lässt sich die ganze Sache in einem einfachen Satz zusammenfassen; Gottes Wort ist nicht altersabhängig und auch nicht altersspezifisch. Es muss unser Ziel sein, das Christentum nicht nur zu verkünden, nein, sondern wir müssen auch erwarten, dass die jungen Menschen danach leben.

2) Ein Festhalten an der Idee der „Jugend- & Teenagerzeit“ führt dazu, dass wir Gott gering achten.

Punkt 1) im Auge behaltend stellen wir folgendes fest. Die Möglichkeit, geistlich Reife

Teenager zu sehen, erscheint uns ziemlich klein und zeugt letztendlich von einer geringen Erkenntnis des Herzen Gottes und seiner Macht. Kolosser 1:28&29 zeigt uns Paulus, der leidenschaftlich für die geistliche Reife der Heiligen kämpft: „… den wir verkündigen, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, auf daß wir jeden Menschen vollkommen in Christo darstellen; wozu ich mich auch bemühe, indem ich kämpfend ringe gemäß seiner Wirksamkeit, die in mir wirkt in Kraft.“ Es liegt Gott sehr am Herzen, dass jeder Mensch vollkommen dargestellt wird in Christus. Es ist wichtig zu erkennen, dass die Jugendlichen in unseren Gemeinden auch in diese Kategorie „jeden Menschen“ fallen. Ihre geistliche Kapazität und Fähigkeit zu unterschätzen, wenn es darum geht Christus zu lieben und ihm zu dienen, bedeutet Gott selbst zu unterschätzen. Die Bibel zeugt davon, dass es Gott durchaus gefällt Jugendliche zu zurüsten und sie auch in den Dienst zu stellen. Entweder glauben wir, dass Gott unsere Teenager für den Dienst tauglich machen kann und will, oder nicht! Alles läuft darauf hinaus, dass wir Gott und seinem Wort Glauben schenken. Wenn wir dieser kulturellen Lüge wirklich glauben, dass Jugendliche in geistlichen Belangen nicht fähig sind verantwortlich zu handeln, offenbart das ein weiteres Problem. Es zeigt nämlich, dass wir glauben, Gott könne oder wolle Jugendliche nicht gebrauchen als seine Zeugen in dieser Welt.

Weiter Probleme / Gefahren, wenn wir dem Konzept „Teenagerzeit“ Glauben schenken.

· Tiefes moralisches Niveau

· Geringe Erwartungen

· Geringes / fehlendes Verantwortungsbewusstsein, Verantwortlichkeit

· Verlängerung der Zeit bis zur vollen Reife

· Sexuelles Durcheinander, orientierungslos

· Verantwortungsloser Umgang mit Geld Þ Schulden

· Schlechte Arbeitseinstellung

· Verpasste Gelegenheiten

· Verantwortungslose Spontaneität

· Keine Selbstbeherrschung

· Identitätskrise (weder Kind noch Erwachsener)

· Probleme zu Hause

· Faulheit

· Suchtgefahr, Drogenmissbrauch

Die Auswirkungen der „Jugendzeit-Theorie“ lassen sich in 3 Worten zusammenfassen

· Verwirrung

· Frustration

· Rebellion

Schlussfolgerungen & Ratschläge im Blick auf Jugendarbeit

1) Das Ziel sollte eine „Jugendarbeit“ sein, nicht eine „Jugendgruppe“.

Zuerst müssen wir uns im Klaren darüber sein, welches Ziel wir mit unsere Jugendarbeit überhaupt verfolgen. Anders ausgedrückt, wollen wir eine Jugendgruppe, oder wollen wir Jugendarbeit betreiben. Eine Jugendgruppe haben wir bereits, wenn sich einige Jugendliche treffen. In der Jugendarbeit steht der gemeinsame Dienst im Vordergrund. Es geht hier nicht bloss um Wortspielereien. Entweder erfüllen wir einen Dienst, oder wir sind einfach eine Ansammlung von Jugendlichen Þ Jugendgruppe, wie es viele gibt.

In welche Richtung sich eine Jugendarbeit bewegt hängt in erster Linie von ihren Leitern ab. Es liegt auf der Hand, dass Jugendpastoren eine klare Vorstellung haben müssen von ihrer Aufgabe. Welche Erwartungen verbinden sie mit diesem Dienst, was ist ihre Philosophie, ihre Einstellung und welche Ziele wollen sie mit welchen Mitteln erreichen. Diese Fragen müssen eindeutig beantwortet werden können.

2) Jungen Menschen sollen am Massstab der Bibel gemessen werden und ihre eigene Verantwortung wahrnehmen.

Nach der Bar Mitzvah wurde von einem jüdischen Jungen erwartet, dass er der Torah gehorchte. In diesem Sinne fordert auch Gottes Wort Teenager zum Gehorsam auf. Das bedeutet, dass diese jungen Menschen auch Rechenschaft über ihren Umgang mit Zeit, Geld und Möglichkeiten, die sich ihnen bieten, ablegen sollen. Gleichzeitig müssen wir auch den Level des Bibelstudiums und der Lehrstunden diesen Umständen anpassen.

3) Behandle die Jugendlichen wie Erwachsene

Niemand sollte das Leben junger Menschen mehr prägen, als die Gemeinde, die ihnen auch die Gelegenheit bietet in ihrem Verantwortungsbewusstsein zu wachsen und die Vorzüge des Erwachsenseins zu erfahren. Es ist unsere Pflicht, ihnen zu helfen und sie anzuleiten Entscheidungen im Licht der Bibel zu treffen, ihre kreative Energie für den Herrn ein zu setzen, ihren Platz als Diener im Leib Christi zu finden, sie mit einzubeziehen bei evangelistischen Arbeiten, sie in der Jüngerschaft zu unterweisen und sie zu ermutigen ihr Leben als Vorbild christlicher Tugenden dar zu stellen.

1Tim 4,12 Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild der Gläubigen in Wort, in Wandel, in Liebe, in Glauben, in Keuschheit.


ANHANG

Exegetische & historische Fakten

(Nach einer Studie von Rick Carbonneau)

1) Biblische Beweise / Anhaltspunkte

Hebräisches AT: Wir finden ca. 15 verschiedene Begriffe die den Zustand „kleines Kind, Jugend, junger Mann / Frau“ beschreiben. An gewissen Stellen bezeichnen sie Leute, die bis zu 40 Jahren alt sein können. Ein spezifisches Wort für Teenager, so wie wir es heute kennen, kommt aber nirgends vor.

Na’ar (und verwandte Worte) hat einen weitreichenden Verwendungsbereich. Die Hauptaussage ist aber: „Die Zeitspanne zwischen der Entwöhnung und dem heiratsfähigen Alter.“

· Kleinkind / Kind

- Moses als Baby, 2.Mose 2:61

- Der junge Samuel, 1.Sam. 1:22,24,25,27; 2:11,18,26; 3:1,8,19!; 12:2

- Bathsebas Baby, 2.Sam. 12:16

· Heiratsfähiger Teenager

- Rebecca als junges Mädchen, 1.Mose 24:14,16,28,55

- Joseph (17 Jahre alt) 1.Mose 37:2

· Reife Männer

- David nannte Absalom einen „jungen Mann“ – zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits Kinder und rebellierte gegen seinen Vater, 2.Sam. 14:21, 18:5

- Elis Söhne waren Priester & verheiratet (sie mussten min. 20 Jahre alt sein) 1.Sam. 2:17

- die Söhne der Jugend, Psalm 127:4

Yeled (und verwandte Worte) hat ebenfalls einen weitreichenden Verwendungsbereich. Man benutzte es für junge Kinder und junge Erwachsene bis zum ca. 40-sten Lebensjahr.

· Kleinkinder

- Isaac war entwöhnt, 1.Mose 21:8

- Die Hebammen erhielten die Knaben am Leben, 2.Mose 1:17

· Teenager

- Joseph im Alter von 17 Jahren, 1.Mose 37:30

- Elisa verfluchte die 42 Kinder und sie wurden von zwei Bären aufgefressen,

2.Könige 2:24

· Reife Männer

- Junge Männer die mit Jerobeam aufwuchsen waren seine Ratgeber. Sie waren in ihren 20-er oder 30-er Jahren, 1.Könige 12:6-14

Bachar (und verwandte Worte) wird verwendet für auserlesene Männer oder junge Männer, d.h. Pubertät bis ca. 40 Jahre.

· Ruth ging nicht den Jünglingen nach, weder reich noch arm, Ruth 3:10

· Saul als König, 1.Sam. 9:2

· Gegensatz zwischen jungen und alten Männern, Sprüche 20:29

· Altersstufen zwischen Pubertät und 40 Jahren, Prediger 11:9, 12:1

Griechische NT: Wir finden ca. 10 verschiedene Begriffe die den Zustand „kleines Kind, Jugend, junger Mann / Frau“ beschreiben, und wie im Hebräischen beschreiben diese Worte, je nach Kontext, z.T. Leute, die bis zu 40 Jahre alt sein können. Ein spezifisches Wort für Teenager, so wie wir es heute kennen, kommt aber nirgends vor.

Pais bezieht sich auf kleine Kinder, junge Männer, Junge, Mädchen (jungfräulich oder verheiratet).

· Kleines Kind

- alle männlichen Kinder bis zu 2 Jahren und darunter, Matth. 2:16

- Jesus im Alter von 12 Jahren, Lk. 2:43

· Junge Männer

- Eutychus, der junge Mann, wurde von Paulus auferweckt, Apg. 20:12 (s. unten neanias)

Paidon bezieht sich auf kleine Kinder, die aller Wahrscheinlichkeit nach, die Pubertät noch nicht erreicht haben.

· Jesus bei seiner Beschneidung, Lk. 1:59

Neanikos/neanias Ein Jüngling bis zum Alter von 40 Jahren, junger Mann.

· Der reiche Pharisäer kam um Ihn über das Gesetz zu testen und stellte fest, dass er es gehalten habe. Ihm gehörte viel Land, Matth. 19:20,22; (Bar Mitzvah). Wahrscheinlich in den 20-er oder 30-ern.

· Diejenigen die Stephanus steinigten legten ihre Kleider nieder zu den Füssen eines jungen Mannes mit Namen Saulus (ein Pharisäer). Wahrscheinlich in den 20-er oder 30-ern. Apg. 7:58

· Ein gewisser junger Mann mit Namen Eutychus; Apg. 20:9

Neotes „Jugendlich“ bezieht sich auf das Alter bis 40 Jahre.

· Der Mann bezeugte Jesus, dass er das Gesetz gehalten habe seit seiner Jugend; Matth. 19:20; Mk. 10:20; Lk. 18:21

· Paulus verteidigt sich vor Agrippa und bezeugt, dass die Juden um seinen Lebenswandel wissen von seiner Jugend an, bezieht sich wahrscheinlich auf seine Zeit als Pharisäer; Apg. 26:4

· „Niemand verachte deine Jugend“ Zweifellos war Timotheus über die Pubertät hinaus aber noch keine 40 Jahre alt. 1.Tim. 4:12

neos/neoteros Jüngere Männer und Frauen unter 40Jahren.

· Jüngere Witwen sollen wieder heiraten und Kinder kriegen; 1.Tim. 5:14

· Jünger Frauen sollen im Gegensatz zu älteren Frauen ihre Männer lieben und ihre Kinder, ….den Haushalt führen; Titus 2:4

· Jüngere Männer im Vergleich zu älteren Männer; Titus 2:6

Diese Studie zeigt eindeutig, dass wir im Griechischen kein einziges Wort finden, dass ausschliesslich die Zeit des Teenager-Seins beschreibt. Die verwendeten Worte beschreiben entweder ein Kind (Paidon) oder die Jugendzeit, die bis zum Alter von 30/40 Jahren dauert.

Biblische Beispiele & Vorbilder: „Teenager“ - Wie Gott über junge Menschen denkt.

· Joseph (17 Jahre) 1. Mose 37:2 na’ar ,28,36; 39:1-2

· Ruth (Witwe) Ruth 2:5,6; 4:12 na’ar

· Samuel (junger Knabe / Kind) 1.Sam. 1:22,24 na’ar, 2:11,18; 3:1-8

· David (Jugend) 1.Sam. 17:31 ff na’ar, 41ff, 55, 58

· Salomo (Jugend) 1.Chron. 22:5,6 (verantwortlich für den Tempel)

· Asarja (16 Jahre) 2.Könige 15:2,3

· Josia (16 Jahre) 2.Chron. 34:1,3 (2.Könige 22:3)

· Daniel & seine Freunde (wahrscheinlich) Dan. 1:5-7 (V.3)

· Jeremia (Jugend) Jer. 1:6,7 na’ar (er war ein Prophet)

· Sacharja (Jüngling) Sach. 2:3,4 na’ar (Prophet)

· Obadja 1.Könige 18:7-12 (fürchtete Gott von seiner Jugend an)

· Jesus (12 Jahre) Lk. 2:41-47 (Allgemeiner Ausdruck für Kinder)

· Möglicherweise Johannes und Markus

2) Religiöse und historische Fakten / Anhaltspunkte

Traditionelle religiöse Anhaltspunkte

· Salomo (14 Jahre) Josephus, Ant., VIII.7.8 (1.Könige 3:7 na’ar)

· Maria (12 Jahre) Geschichte von Josef dem Zimmermann, Dokument aus dem 4.Jh. (Jesaia 7:14 alma heiratsfähige Jungfrau)

Kulturelle religiöse Anhaltspunkte

· Talmud: Früher konnten Hebräer mit 12 Jahren heiraten.

· Rabbiner: gemäss ihrer Tradition konnten Männer ab 15 Jahren die Torah studieren und mit 18 Jahren heiraten.

· Brauch / Fest des Übertritts in die Mündigkeit: Am Tag nach ihrem 13. Geburtstag für Männer und am Tag nach ihren 12. Geburtstag für Frauen. („Bar Mitzvah“, Encyclopedia Judaica, 4:243-47: Philip Birnbaum, „Bar Mitzvah“, Encyclopedia of Jewish Concepts, p. 94)

· Diese Tradition finden sowohl in der Midrash und im Talmud: Jüdische Kommentare über das Gesetz. Offiziel existiert dieser Brauch seit dem 15.Jh / inoffiziell wird berichtet, dass dieser Brauch zurückgeht auf den 2. Tempel (Esra & Nehemia). Es bedeutet: „Sohn / Tochter der Gesetze.“ Es bezieht sich sowohl auf die religiöse wie auch auf die rechtliche / juristische Mündigkeit. Nach der „Bar Mitzvah“ waren Männer und Frauen verpflichtet die Gebote zu halten, Versprechen wurden als gültig angesehen, sie konnten Land verkaufen und kaufen, Männer gingen in die Synagoge und durften die aus der Torah lesen am ersten Sabbat nach ihrem 13. Geburtstag.

Historische Anhaltstspunkte

· Römisches Recht: Vor 2000 Jahren durften Frauen mit 12 Jahren und Männer mit 14 Jahren heiraten. Mit 16 wurden sie als „mündig“ angesehen.

· Englisches Recht: Entsprach dem römischen Recht.

· Amerikanisches Recht: Vor 200 Jahren durften Frauen mit 12 Jahren und Männer mit 14 Jahren heiraten. Ab 1950 wechselte es: 18 Jahre für Frauen und 21 Jahre für Männer. Im Moment ist es 18 Jahre für beide.

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