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Lasst uns jetzt gemeinsam unsere Bibeln aufschlagen und Gottes Wort an die Philipper, Kapitel 3, näher betrachten … Philipper Kapitel 3. Wir werden uns mit einem wunderbaren, großartigen Abschnitt der Schrift beschäftigen, nämlich den Versen 12 bis 16. Ich bin sicher, dass diese Verse in vielerlei Hinsicht der bekannteste Teil dieser Epistel sind.

Ich denke, es ist für jeden Studenten des Neuen Testaments und der Briefe des Apostel Paulus offensichtlich, dass Paulus den Sport geliebt hat, so wie viele von uns es ebenfalls tun. Ich sage das deshalb, weil er so häufig Analogien aus dem Sport oder sportliche Metaphern verwendet, um geistliche Wahrheit zu veranschaulichen. Eine seiner sportlichen Analogien ist die eines Läufers in einem Wettlauf. Der Läufer symbolisiert für Paulus den Christen, der Wettlauf das christliche Leben. Und wie so oft in seinen Schriften spielt er auf diese Metapher des Laufens an, dieses ... dieses Bild der höchsten Konzentration, des absoluten Einsatzes, den der Christ bei der Annäherung an die Ziellinie zeigt. Das ist im Wesentlichen das Bild, das dem Bibelabschnitt vor uns zugrunde liegt. Lasst uns jetzt Kapitel 3 Vers 12 betrachten, während ich euch Verse 12 bis 16 vorlese.

"Nicht, dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe; eines aber [tue ich]: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Lasst uns alle, die wir gereift sind, so gesinnt sein; und wenn ihr über etwas anders denkt, so wird euch Gott auch das offenbaren. Doch wozu wir auch gelangt sein mögen, lasst uns nach derselben Richtschnur wandeln und dasselbe erstreben!"

Die Kernaussage dieses Abschnitts ist ganz offensichtlich der sehr vertraute vierzehnte Vers: "[ich] jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus". Das Thema hier ist also das Streben nach dem Preis. Die Analogie ist die eines Läufers, der läuft, um zu gewinnen, damit er den Preis erhält. Auf geistlicher Ebene geht es hier darum, nach dem geistlichen Preis zu streben. Man könnte auch sagen, Paulus spricht von christlicher Anstrengung, um Wachstum zu erreichen. In den Versen 4 bis 11 hat er gerade ein persönliches Zeugnis über die Erfahrungen bei seiner Bekehrung abgelegt. Mit diesen Abschnitten haben wir uns bereits eingehender befasst.

Ihr erinnert euch sicher, dass er als Jude lebte und seine Legitimation in den Versen 5 und 6 beschreibt: beschnitten am achten Tag, aus dem Geschlecht Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, im Hinblick auf das Gesetz ein Pharisäer, im Hinblick auf den Eifer ein Verfolger der Gemeinde, im Hinblick auf die Gerechtigkeit im Gesetz untadelig gewesen. Und während er als gottesfürchtiger, gesetzestreuer Jude lebte, hatte er gelernt, sein Vertrauen hinsichtlich der Errettung in diese Leistungen zu setzen. So hatte er diese Liste von Weissagungen und nahm an, dass alle darin enthaltenen Dinge ihn vor Gott rechtfertigen würden. Und dann, auf der Straße nach Damaskus, begegnete er dem lebendigen Christus. Und er erkannte, dass es nicht all jene Werke und Leistungen waren, die ihn vor Gott rechtfertigten, sondern dass diese ihn sogar davon abhielten, vor Gott gerechtfertigt zu werden. Und dass er sie alle aufgeben und Christus annehmen müsste. Und so sagt er in Versen 4 bis 11 eigentlich: "Als ich den Wert von Christus erkannte und als ich sah, dass Errettung nur durch Christus möglich ist, nahm ich alles, was ich einst angehäuft hatte, achtete es für Schaden und gab es alles für Christus auf." Auf diese Weise vermittelten Verse 4 bis 11 einen Einblick in die innere Einstellung von Paulus zum Zeitpunkt seiner Bekehrung, als alle Dinge, die ihm einst wichtig gewesen waren, nicht länger für ihn zählten und er sie ablegte, um Christus anzunehmen.

In Versen 8 bis 11 begann er dann aufzuführen, was er durch Christus gewonnen hatte. Verse 4 bis 7 führen auf, was er als Schaden erachtete und Verse 8 bis 11 das, was er als Gewinn erachtete. Und was genau gewann er in Christus? Denkt zurück an die fünf Dinge, die er anführte: Er gewann die Erkenntnis Jesus Christi, die Gerechtigkeit Christi, die Kraft Christi, die Gemeinschaft mit Christus und die Herrlichkeit Christi. Ehrlich gesagt ist das eine erstaunliche Liste geistlicher Segnungen.

Wenn ich jetzt sage, dass ich all das abgelegt, Christus angenommen und in Christus all dies gewonnen habe, könnte das einige zu der Annahme verleiten, dass Paulus geistliche Perfektion erreicht hatte. Vielleicht denkt jetzt der eine oder andere, dass der Anfang für Paulus gleichzeitig das Ende war. Oder dass der Start gleichzeitig das Ende war und dass Paulus, als er Christus empfing, sofortige Perfektion erreichte … kein weiteres Entwicklungspotenzial, nichts mehr anzustreben, kein neues Ziel, da er bereits angekommen war.

Es ist auch durchaus möglich, dass die Judaisten, die jüdischen Lehrer, die die Gemeinde in Philippi plagten, den Philippern erzählten, dass geistliche Perfektion möglich sei, wenn sie sich nur beschneiden ließen und das Gesetz einhielten. Es stimmt auch, dass es zu jener Zeit umtriebige Häretiker gab, die glaubten, man könne einen gewissen Kenntnisstand erreichen, auf dem man Perfektion erlangen könne. Um also den Gnostikern zu antworten, die der Meinung waren, sie hätten diese Ebene erreicht, um den Judaisten zu antworten, die der Meinung waren, sie hätten diese Ebene durch Beschneidung und Einhaltung der Gesetze erreicht und um allen anderen zu antworten, die der Meinung waren, sie seien aufgrund ihrer Kenntnis, Gerechtigkeit, Kraft, Gemeinschaft und der Herrlichkeit Christi perfekt, leitet Paulus in Vers 12 schnell einen Abschnitt ein, in dem geistliche Perfektion vollkommen dementiert wird. Das ist die Absicht, die er in diesem Abschnitt verfolgt. Paulus will uns wissen lassen, dass er nicht perfekt ist. Er hat weder moralische Perfektion noch geistliche Perfektion erreicht, obwohl er eine neue Schöpfung ist, obwohl er ein neues Herz hat und eine neue Veranlagung, die inständig nach heiligen Dingen strebt, obwohl er mit Jesus Christus vereint gewesen war und eine neue Gesinnung hatte, die Gesinnung Christi, obwohl er einen neuen Status vor Gott hat und von Gott angenommen ist, obwohl er Anspruch auf einen Platz im Himmel hat und durch Christus Gerechtigkeit erlangt hat, obwohl der Heilige Geist in ihm wohnt, der die Kraft Gottes ist und obwohl er künftige Herrlichkeit und dauerhafte Herrlichkeit in diesem Geist versprochen hat, hat er es noch nicht erlangt … er ist nicht perfekt. Er kann noch immer versucht werden. Er besitzt immer noch einen Körper mit sündigem Fleisch. Er ist noch immer ein Sünder.

Deshalb muss jeder Gedanke an Perfektion abgelegt werden, um nach der Perfektion zu streben, von der jeder Gläubige erkennen muss, dass er sie nicht hat. Darum geht es. Paulus hatte Christus bereits erkannt, war bereits von Gott angenommen worden und hatte bereits all diese beeindruckenden Dinge als Gaben erhalten, und dennoch war er nicht perfekt. Er war noch nicht angelangt.

Petrus verstand das, als er in 2. Petrus 3,18 schrieb: "Wachst in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus". Er sagte das Gleiche, was Paulus hier schreibt. Es handelt sich um einen Prozess des Wachstums. Wenn ihr errettet seid, erlangt ihr die Erkenntnis Christi, ja, und die Gerechtigkeit Christi, die euch angerechnet wird, ihr erlangt auch die Kraft Christi in eurem Leben und die Gemeinschaft mit Christus beim Abendmahl mit ihm; ja, ihr empfangt auch die Herrlichkeit Christi, aber nicht in vollkommenem Maße. Und deshalb ist Wachstum erforderlich. Deshalb muss nach dem Ziel gestrebt werden. Deshalb muss der Wettlauf absolviert werden. Darum geht es. Die Jagd nach dem Ziel.

Ihr sagt jetzt: "Wozu das? Warum sollte ich mir diese Mühe machen? Ich meine, wenn ich bereits Anspruch auf einen Platz im Himmel habe und mir all diese Dinge bereits garantiert und versprochen sind und ich sie eines Tages in ihrer ganzen Fülle in Gegenwart Gottes auskosten werde, warum soll ich mir jetzt die Mühe machen, zu wachsen?" Nun, in gewisser Hinsicht ist das ein irrelevanter Punkt, denn wenn ihr eine neue Schöpfung in Jesus Christus seid, wird es euer Wunsch sein, zu wachsen. Es ist schließlich nicht so, als ob ihr da stündet und sagt: "Jetzt, da ich ein Christ bin, muss ich mir einmal in Ruhe überlegen, ob ich wachsen will oder nicht." Wenn du in die Familie Gottes hineingeboren bist, wirst du mit einem gewissen Hunger geboren, oftmals sogar mit einem unersättlichen Hunger. Der Wunsch, das Streben und das Verlangen nach Wachstum sind integraler Bestandteil.

Aber davon abgesehen gibt es einige sehr wichtige Gründe, warum ihr wachsen solltet und warum ihr nach dem Preis streben und den Wettlauf absolvieren solltet. Erstens wird dadurch Gott verherrlicht. Und die Verherrlichung Gottes ist die Lebensaufgabe eines jeden Christen. Zweitens bezeugt das Streben nach Wachstum eure Erneuerung. Es zeigt, dass ihr wahrhaftig verändert seid, weil ihr dabei seid, nach außen hin sichtbar zu machen, dass euer Leben sich verändert. Drittens ist es eine Zierde für die Wahrheit. Es gibt euch buchstäblich die Möglichkeit, die Wahrheit Gottes zu tragen, damit andere sie sehen können. Viertens garantiert es euch Zuversicht. Wenn euer Leben geistliche Fortschritte verzeichnet, vermittelt das den Eindruck, dass ihr zu Gott gehört, weil ihr sein Werk sehen könnt und eure Berufung und Auswahl sicher werden. Nicht nur das, es bewahrt euch auch vor dem Kummer und den Tragödien geistlicher Schwäche, die kein Gläubiger jemals genießt.

Weiterhin schützen das Streben nach dem Preis, das Absolvieren des Wettlaufs und das Suchen nach dem Ziel im Namen Christi vor Vorwürfen, denn wenn ihr ein gottesfürchtiges Leben lebt und nach dem Ziel strebt, ist euer Leben im Einklang mit dem Charakter Christi und dem Charakter, den er in der Schrift hoch hält, sodass ihr keine Schande für ihn seid. Siebtens, wenn ihr nach dem Preis strebt und den Wettlauf absolviert und geistlich wachst, bringt das Freude und Fruchtbarkeit in eurem Leben hervor und ihr könnt dadurch kompetent eurer Gemeinde dienen. Und schließlich stärkt es euer Zeugnis gegenüber der verlorenen Welt.

Es gibt also eine Fülle von Gründen, den Wettlauf zu absolvieren und nach dem Preis zu streben. Und Paulus tut genau das, wie ein Läufer in einem Wettlauf. Das ist durchaus kein neues Bild für ihn, wie ich bereits vor einigen Monaten erwähnte. Im 1. Korinther 9 Vers 24 sagt er: "Wisst ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber nur einer den Preis erlangt? Lauft so, dass ihr ihn erlangt. Jeder aber, der sich am Wettkampf beteiligt, ist enthaltsam in allem - jene, um einen vergänglichen Siegeskranz zu empfangen, wir aber einen unvergänglichen. So laufe ich nun nicht wie aufs Ungewisse…", und dann sagt er in Vers 27: "..ich bezwinge meinen Leibe und beherrsche ihn…" Er sagt, ich tue alles, um nicht disqualifiziert zu werden, um den Wettlauf mit größtmöglicher Konzentration und unter strikter Einhaltung aller Regeln zu absolvieren. Ich laufe nicht halbherzig, sondern mit vollem Einsatz. Ich verstoße nicht gegen die Regeln, ich nehme keine geistlichen anabolischen Steroide, was auch immer ihr sagen mögt, ich halte mich an die Regeln. Ich bestreite den Wettkampf so, wie es vorgesehen ist. Aber ich mache den Wettlauf mit.

Lasst mich hier noch eine weitere Fußnote hinzufügen. Der Apostel Paulus versucht, den Lesern in Philippi hier zu zeigen, dass er nicht automatisch vollkommen ist, nur weil er ein Christ ist. Aber darüber hinaus glaube ich, dass er uns allen und allen Generationen vermitteln möchte, dass Vollkommenheit in diesem Leben stets ein Ziel ist und keine Leistung. Es ist etwas, nach dem wir stets streben, das wir aber nie erreichen. Ich denke, damit konfrontiert er effektiv die falsche Doktrin des Perfektionismus. Ich weiß nicht, wie vertraut ihr damit seid. Wenn ihr mit den Lehren der Methodisten, Wesleyaner oder Nazarenern groß geworden seid, erinnert ihr euch vielleicht daran, dass sie Perfektionismus gelehrt haben bzw. totale Heiligung oder vollständige Heiligung, wie es auch genannt wurde. Das heißt, dass ein Gläubiger in diesem Leben auf dieser Erde vor seinem Tod einen Zustand der geistlich-moralischen Perfektion erreichen kann. Das lehren sie. Sie lehren nicht, dass diese Heiligung das Ergebnis einer progressiven Entwicklung ist, sondern dass wir aufgrund eines zweiten augenblicklichen, sofortigen Werks der Gnade, wie die Errettung, sofort sündenfrei werden. Manche behaupten sogar, das beinhalte die Ausmerzung des sündhaften Wesens. Das ist Perfektionismus. Im Prinzip geht der Perfektionismus auf den Pelagianismus und auf Arminianismus zurück, wurde in der moderneren Zeit durch John Wesley herauskristallisiert und entwickelte sich zu einem sehr wichtigen Bestandteil der Wesleyanischen Tradition, der Theologie von Wesley.

Der Apostel Paulus teilt hier vernichtende Schläge gegen diese Doktrin des Perfektionismus aus. Übrigens, Wesley kam nur deshalb damit durch, weil er behauptete, es gäbe einen Unterschied zwischen absichtlicher Sünde und unabsichtlichen Fehlern, denn jeder, der sündenlose Perfektion für sich in Anspruch nahm, hätte die größten Schwierigkeiten gehabt, ihm nahe stehende Person davon zu überzeugen, dass dies tatsächlich der Fall sei. Und so entwickelten sie eine dichotome Definition und sagten, es gäbe Fehler, die unbeabsichtigt begangen wurden und deshalb nicht zählten, es seien keine absichtlichen Sünden, die das Ergebnis der sündhaften Natur sind. Meiner Meinung nach versetzt Paulus hier dieser besonderen Theorie des Perfektionismus den Todesstoß, er verwirft sie und fordert zum Streben nach einem Preis auf, der erst im Himmel vollständig erlangt werden kann. Und übrigens bekennt er in diesem Abschnitt, dass er das Ziel nicht erreicht hatte, nicht erlangt hatte, dass er noch nicht perfekt war - und das 30 Jahre nach seiner Bekehrung. Und wenn dieser einzigartige Apostel Paulus, der vielleicht der eifrigste und hingebungsvollste Christ war, der jemals gelebt hat, nach 30 Jahren noch immer keine Perfektion erreicht hat, wer sind wir, um diesen Anspruch zu erheben?

Vers 12 beginnt mit dem Gedanken: "Nicht, dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin." Das ist ein sofortiges Dementi. Paulus sagt hier, ich habe die Erkenntnis, die Gerechtigkeit, die Kraft, Gemeinschaft und Herrlichkeit Christi, ich habe alle großen Segnungen, die Gott in Christus verleihen kann, aber ich habe in meinem eigenen Leben keine geistlich-moralische Perfektion erreicht. Das ist es, was er dementiert. Und dann beschreibt er in Versen 13 bis 16, wie wir danach streben müssen.

Der Tenor dieses Abschnitts ist der Aufruf, nach dem Preis zu streben. Es ist ein Aufruf, nach dem Ziel zu streben, nach dem Preis, der geistliche Perfektion ist. Wir sind gefordert, unser gesamtes Leben dafür einzusetzen; das ist es, was er in Vers 14 mit: "[Ich] jage auf das Ziel zu…" sagt. Das Wort "zujagen" bedeutet, ich strebe nach etwas, ich verfolge etwas, ich laufe ihm hinterher.

In diesem Abschnitt finden wir sechs Grundsätze für das Streben nach dem Preis. Ich möchte euch an diesen Grundsätzen teilhaben lassen. Sechs Elemente, die notwendig sind, wenn wir effektiv nach dem Preis streben wollen. Erstens, ein Bewusstsein für die Notwendigkeit, einen besseren Zustand anzustreben. Beachtet bitte, dass ich hier nicht 'eine bessere Position' gesagt habe, denn eure Position in Christus wird aufgrund von Gottes Gnade durch Christus festgelegt. Aber euer Zustand muss verbessert werden. Ihr seid nicht, was ihr sein solltet, ihr seid nicht, was ihr sein könnt, ihr seid nicht, was ihr eines Tages sein werdet, wenn ihr den Herrn seht. Deshalb muss es anfangs ein Bewusstsein für die Notwendigkeit geben, einen besseren Zustand anzustreben. Und Perfektionisten tun dies nicht. Jeder, der denkt, er habe geistliche Vollkommenheit erreicht, hat kein Bewusstsein dafür, einen besseren Zustand anzustreben. Wisst ihr, was die Menschen im Perfektionismus tun? Sie gelangen an den Punkt, wo sie denken, sie seien auf der Ebene der geistlichen Vollkommenheit angekommen, sodass es nichts mehr gäbe, wonach sie streben könnten. Deshalb werden sie zufrieden mit ihrem Zustand und, was noch schlimmer ist, verbringen den Rest ihres Lebens damit, nicht einen besseren Zustand anzustreben, sondern sich selbst vor Leuten, die davon nicht überzeugt sind, als perfekt zu verteidigen. Es fängt alles mit Unzufriedenheit an. Bitte achtet auf Vers 12: "Nicht, dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre." Und das ist sein Ausgangspunkt; ein Bewusstsein dafür, dass er noch nicht angelangt ist.

Der Apostel Paulus sagt 30 Jahre nach seiner Bekehrung, ich bin nicht so, wie ich sein sollte, ich bin nicht so, wie ich sein sollte. Ich kann hier stehen und nach all diesen Jahren, die ich schon mit dem Herrn gehe und all meinen Jahren im Dienst das Gleiche sagen: Ich bin nicht so, wie ich sein sollte. Ich bin noch nicht angekommen. Ich bin geistlich nicht vollkommen. Ich bin moralisch nicht vollkommen. Ich habe noch keine Christusähnlichkeit erlangt. Ich habe Gottes perfekten Standard nicht erreicht. Ich bin nicht, wie ich sein sollte, ich befinde mich noch in der Entwicklung. Auch in meinem Leben gibt es noch etwas, nach dem ich strebe, wie im Leben eines jeden Gläubigen. Und wie F-B. Myer sagte: "Unzufriedenheit mit uns selbst ist die Wurzel unserer prächtigsten Errungenschaften." Alles, was wir geistlich erreichen, beginnt mit Unzufriedenheit. Ich bin nicht erfreut darüber, wo ich in meinem geistlichen Leben stehe. Ich bin mit meinem geistlichen Zustand nicht zufrieden. Wenn ihr zufrieden seid, habt ihr einen sehr gefährlichen Punkt erreicht. An solch einem Punkt werdet ihr der Sünde gegenüber unsensibel und verteidigt euch, während ihr stattdessen eure Schwächen eingestehen und geistliche Stärke anstreben solltet.

Deshalb beginnt geistliches Wachstum, das gesamte Streben danach, mit der Erkenntnis, dass ihr nicht da seid, wo ihr sein möchtet. Das ist wie ein Läufer am Anfang eines Wettlaufs, der sich sagt, es geht darum, ans Ende zu kommen. Ich bin nicht dort, ich muss diese Strecke laufen. Paulus hat es also richtig gesehen. Er wusste, was er in Christus hatte. Aber er wusste auch, dass er nicht perfekt war. Also sagt er …und beachtet dabei die ersten beiden Worte in Vers 12: "…nicht dass". Das ist ein sofortiges Dementi, um jeglichen falschen Eindruck zu korrigieren, der durch seine Worte entstanden sein mochte, als er alles aufzählte, was er in Christus hatte. Er sagt: "Nicht, dass ich es schon erlangt hätte" und benutzt hier ein Wort, dass 'empfangen', 'ergreifen', 'erfassen', 'erwerben' oder 'erhalten' bedeutet. Ich habe es nicht, sagt er, ich habe es noch nicht. Was ist 'es'? Lest einmal weiter: "…oder schon vollendet wäre", darum geht es. Ich bin noch nicht perfekt geworden. Ich bin noch nicht … Perfekt Passiv mit anhaltenden Konsequenzen in der Gegenwart … perfekt werden, vollendet werden, moralisch werden, geistlich wie Christus werden. Er benutzt das Wort bereits das zweite Mal. Und er betont, dass er es jetzt - das ist es, was 'schon' bedeutet' -, dass er es jetzt nicht erlangt habe, er hat es noch nicht erlangt, es liegt noch in der Zukunft, er ist noch nicht vollendet.

Ihr sagt vielleicht: "Aber Paulus, du hast die Erkenntnis Christi". Ja, aber in 1. Korinther 13 sagt er: "Jetzt erkenne ich … [was?] … stückchenweise, dann aber, [eines Tages] werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin." "Aber Paulus, hast du nicht die vollkommene Gerechtigkeit Christi?" Ja, sie wird mir angerechnet, weil ich meinen Glauben in Christus setze, aber praktisch gesehen…2. Korinther 7,1… "so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes zur Vollendung der Heiligkeit in Gottesfurcht." Und er schließt sich selbst unter den sündigen Korinthern mit ein als jemand, der sein Fleisch vollenden muss. Ja, er hatte Gerechtigkeit, aber nicht die vollendete, praktische Umsetzung davon.

Ihr sagt: "Aber Paulus, hast du nicht die vollendete Kraft Christi?" Ja, ich habe die Kraft Christi, aber ich habe sie nicht so vollendet in meinem Leben, dass ich nie sündige und Fehler mache, und deshalb hat Gott mir, wie in 2. Korinther 12 beschrieben, einen Dorn in meinem Fleisch gegeben und zugelassen, dass ich geschwächt bin, damit ich nicht überheblich werde, denn ohne diesen Dorn ihn Fleisch würde ich mich wegen der vielen Offenbarungen, die ich empfangen haben, als etwas Besseres fühlen. Deshalb weiß ich im Fleisch noch nicht genau, wie ich perfekt mit der Kraft Christi arbeiten soll.

"Aber Paulus, hast du nicht Gemeinschaft mit Christus?" Ja, aber es ist keine perfekte Gemeinschaft. Ich weiß nicht einmal, wie ich richtig beten soll, deshalb muss der Heilige Geist für mich eintreten mit Seufzern, die aufgrund meiner Unwissenheit unaussprechlich sind. Wie kann meine Gemeinschaft also perfekt sein, wenn ich die Dinge nicht verstehen kann, die der Herr versteht?

"Aber Paulus, hast du nicht die Herrlichkeit Christi?" Ja, in mir wohnt der Heilige Geist, aber ich warte … Vers 21 von Philipper 3 … Ich warte auf einen Erlöser, den Herrn Jesus Christus, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird, sodass er gleichförmig wird seinem Leib der Herrlichkeit. Diese vollendete Herrlichkeit habe ich noch nicht erreicht. Das kommt noch.

Also sagt er: "Seht, ich habe all diese Dinge, aber in meinem eigenen Leben sind sie nicht vollendet. Ich muss wachsen. Ich muss nach dem Preis streben." Meine Lieben, das ist der Ausgangspunkt: das Bewusstsein, dass ihr nicht da seid, noch nicht angekommen seid, dass ihr noch viel zu lernen und in eurem Leben zu vollenden habt; dass ihr noch viel der Kraft des Geistes Gottes überlassen müsst und noch viel mehr lernen müsst, als ihr bereits wisst. Und wenn ihr an dem Punkt angekommen seid, an dem ihr euch befriedigt fühlt, ist das sehr gefährlich … sehr gefährlich. Wenn ihr genug Gebet hattet, genug Gemeinde, genug Lehre des Wortes Gottes und genug von der Bibel, genug von christlicher Gemeinschaft, um euch zu befriedigen, befindet ihr euch in einem sehr gefährlichen Zustand. Denn auch wenn dies kein theologischer Perfektionismus ist, seid ihr zumindest bei einer Art pragmatischem Perfektionismus angelangt, bei dem euch das Maß eurer Perfektion genügt und ihr davon ausgeht, das ihr so perfekt seid, wie Gott das für euch will; die Wahrheit hingegen ist, wenn ihr nicht mit aller Kraft nach dem Preis strebt, schätzt ihr euren gegenwärtigen Zustand falsch ein. Ein Bewusstsein für die Notwendigkeit, einen besseren Zustand anzustreben, ist der Ausgangspunkt, bei dem jeglicher geistlicher Fortschritt startet. Ihr fangt mit gesegneter Unzufriedenheit an und der Erkenntnis, dass ihr nicht das seid, was ihr sein sollt.

Zweiter Grundsatz: Wenn ihr effektiv nach dem Preis streben wollt, müsst ihr alles geben, um diesen besseren Zustand anzustreben. Erstens, um zu wissen, das ihr ihn braucht, zweitens, um ihn anzustreben. Dieser bessere Zustand muss mit aller Kraft angestrebt werden. Betrachtet noch einmal Vers 12. Dort sagt Paulus: "… ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin." Ich jage danach, dioko, ich laufe, ich folge etwas, ich verfolge etwas, ich lauf etwas hinterher. Dieses Wort beschreibt einen Läufer und vermittelt den Gedanken aggressiver, energiegeladener Aktivität. Er sagt, ich laufe dieser Sache mit all meiner Kraft hinterher. Hier gibt es keinen Quietismus. Hier gibt es keine Theologie der Selbstaufgabe und des Nichtstuns, bei der alles Gott überlassen wird. Hier wird jeder geistliche Muskel angespannt und für den Sieg gelaufen, wie in 1. Korinther 9. Hier geht es darum, mit aller Macht nach dem Preis zu streben. Hier geht es darum, den guten Kampf zu kämpfen, 1. Timotheus 6,12, 2. Timotheus 4,7 . Hier geht es darum, sich um des Sieges willen am Wettlauf zu beteiligen, Hebräer 12,1 und 2, jede Last und Sünde abzulegen, die uns so leicht umstrickt und auf Jesus hinzuschauen, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens, der vor uns steht. Paulus sagt, ich laufe, ich strebe nach, ich verfolge, ich bin noch nicht angelangt, maximaler Einsatz.

Und genau das ist erforderlich, meine Lieben. Es braucht all unsere Kraft, die Mittel der Gnade einzusetzen, die Gott uns gegeben hat, um geistliche Vollkommenheit zu erreichen. Ihr sagt jetzt: "Nun, worauf ist er aus?" Lest noch einmal diesen wunderbaren Vers 12: "…ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife…" Oh, er ist auf einen Preis aus, er ist auf etwas ganz Bestimmtes aus. Das stimmt. Er möchte einer Sache habhaft werden. Das Verb bedeutet zu 'erfassen' oder 'ergreifen'. Ich bin hinter etwas her. "Was ist es, dem du hinterher läufst, Paulus?" Hier ist die Antwort:

"Ich bin hinter dem her, wofür ich von Christus Jesus ergriffen wurde." Das ist eine wirklich faszinierende Aussage. Seht ihr, was er hier sagt? Er sagt, ich strebe nach dem Preis, damit ich das ergreifen kann, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. "Was meinst du damit, Paulus?" Ich meine, ich strebe nach eben der Sache, die der Grund dafür war, dass Christus sich um mich bemühte. Habt ihr das verstanden? Mit anderen Worten, mein Ziel im Leben stimmt mit Christi Ziel für meine Errettung überein. Er errettete mich für einen Zweck und dieser Zweck, den er bei meiner Errettung hatte, ist zu meinem Ziel für mein geistliches Wachstum geworden. Versteht ihr? Das ist eine überaus bedeutsame Wahrheit. Der Grund dafür, dass Christus mich erlöste, ist zum Ziel meines Lebens geworden. Mein Wille ist jetzt sein Wille, ich will für mich selbst, was er für mich wollte und um dessen Erfüllung willen er mich rettete.

Ihr sagt jetzt: "Was war das? Was ist das?" Schlagt bitte einmal Römer 8 auf, Römer Kapitel 8, Vers 28: "Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind". Hier geht es um Christen. Lest jetzt einmal weiter: "Denn die er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild … [wessen?] … seines Sohne gleichgestaltet zu werden." Warum wurdet ihr errettet? Warum wählte Gott euch aus und errettete euch anschließend? Um euch wem oder was gleich zu machen? Seinem Sohn. Worin besteht dann das Ziel des christlichen Lebens? Es ist die gleiche Sache, für die ihr errettet wurdet. Er rettete euch, um euch seinem Sohn gleich zu machen, und das Ziel, für das er euch errettet, wird dann das Ziel, für das ihr lebt. Versteht ihr? Darum geht es hier. Wir alle streben ein Leben lang danach, Christus ähnlich zu werden. Und ihr denkt jetzt vielleicht, ihr hättet irgendeinen Punkt geistlicher Vollkommenheit erreicht, aber ich denke, wenn ihr euch mit Christus vergleicht, werden ihr etwas realistischer sein. Das Ziel ist es, Christus ähnlich zu werden. Christusähnlichkeit ist das, worum es hier geht. Und das ist es, wofür wir erlöst wurden, damit wir seinem Sohn ähnlich gemacht werden könnten. Darum geht es.

Ihr Lieben, ist das nicht eine wunderbare Wahrheit? 2. Thessalonicher 2,14 besagt sogar, dass wir errettet wurden, um die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus zu erlangen. Was für eine Aussage. Paulus sagt also: "Seht, ich tue alles in meiner Kraft, ich tue alles in meiner Kraft, ich strebe mit aller Kraft nach der Sache, für die Christus sich um mich bemühte." Warum bemühte Christus sich um Paulus, warf ihn auf der Straße nach Damaskus in den Schmutz nieder und erlöste ihn? Um ihn Christus gleich zu machen. Er sagt, das Ziel Christi ist zu meinem Ziel geworden … mein Ziel. Ist das eurer Meinung nach ein würdiges Ziel? Erfordert es lebenslange Hingabe und Einsatz? Ist es dessen würdig? Natürlich, selbstverständlich. Deshalb sagt er, ich laufe, ich laufe für den Sieg, ich laufe mit all meiner Kraft, ich strebe eifrigst nach diesem Ziel, für das ich errettet wurde.

Was ist aber notwendig, um nach dem Preis zu streben? Erstens, das Bewusstsein, dass es einen besseren Zustand gibt. Zweitens maximaler Einsatz, um zu diesem besseren Zustand zu gelangen. Das fordert mir alles ab, ich muss alles, was ich habe, geben, um zu gewinnen und zu kämpfen, um meinen Gegner zu schlagen.

Dritter Grundsatz: Das Streben nach dem Preis erfordert absolute Konzentration, um diesen besseren Zustand anzustreben. Nicht nur maximalen Einsatz sondern auch absolute Konzentration. Ein Sportler weiß, dass er bei der Teilnahme an einem Wettlauf seine Augen auf etwas vor ihm fokussieren muss. Wenn er sie auf seine Füße richtet, fällt er auf die Nase. Er kann sie nicht auf die Leute um ihn herum richten, oder er wird stolpern oder jemand zieht auf der anderen Seite an ihm vorbei. Sein Fokus liegt geradeaus, auf dem Ziel, das vor ihm liegt. Und genau das sagt Paulus hier. Beim Einsatz all unserer Kräfte gibt es einen Punkt vor uns, auf den wir uns konzentrieren.

Lasst uns sehen, was er in Vers 13 darüber sagt. "Brüder", und das ist, nebenbei gesagt, ein Ausdruck der Zuneigung. Ich glaube, er benutzt ihn hier als behutsamen Ausdruck der Vertrautheit, um die Herzen der Philipper ihm zugeneigt zu machen, da sie den Judaisten zugeneigt waren, die die Gemeinde angegriffen hatten. Und so zieht er ihre Herzen, mit einem Ausdruck der Herzlichkeit, ein wenig in seine Richtung. "Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe." Das ist das dritte Mal, dass er das gesagt hat. Ihr sagt jetzt: "Warum wiederholt er sich so oft?" Weil dieser Abschnitt polemisch ist. Das bedeutet, er enthält ein Argument, das sich an Personen richtet, die Falsches lehren. Deshalb will Paulus seinen Punkt absolut klar machen, weil in dieser bestimmten Polemik viel auf dem Spiel steht. Also sagt er es im Prinzip noch einmal, mit einem weiteren Dementi: "… ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe." Und es ist mir egal, ob diese Judaisten behaupten, es zu haben oder nicht, es ist einfach nicht möglich. Das führt mich wieder zu der Annahme, dass die Judaisten den Anspruch erhoben hatten, sie hätten Perfektion durch die Einhaltung der Gesetze und durch Beschneidung erreicht. Aber Paulus sagt, ich denke nicht, ich glaube nicht, dass ich es schon ergriffen habe.

Übrigens, das hier verwendete Wort für "ergriffen" ist ein Kompositum, ein zusammengesetztes Verb, und sehr stark; seine präpositionale Vorsilbe bedeutet, 'ich habe nicht voll ganz komplett total perfekt erreicht'. Und er sagt das Gleiche noch einmal. Und dann das: "eines aber…", wonach die Redakteure "tue ich" eingefügt haben, weil es hier impliziert wird. Aber alles, was er auf abgehackte, kurze, leidenschaftslose, abrupte Weise sagt ist: "Aber eine Sache … eine Sache tue ich". Achtung, hier liegt der Schlüssel, Leute, eine Sache, die ich tue. Dieser Mann war dermaßen fokussiert. Dieser Mann hatte ein unglaubliches Ausmaß an Konzentration.

Das ist wohl erforderlich, um ein großartiger Sportler zu sein. Es sind diese absolut konzentrierten Leute, die im Sport erfolgreich sind. Es sind diese absolut konzentrierten Leute, die im Leben erfolgreich sind. Wisst ihr, die Welt … die Welt ist voller Leute, die zwar in vielen Dingen klug sind, aber nirgendwo erfolgreich, weil sie sich einfach keinen Fokus haben. Sie sind wie der Typ, der auf sein Pferd sprang und wie von der Tarantel gestochen in alle Richtungen ritt, voller Energie und Rage und Aktivität, aber ohne voranzukommen. Ihnen fehlt der Fokus. Deshalb betete der Psalmist: "Herr, richte mein Herz auf das Eine, Eines gib mir." Deshalb warnte Jakobus vor einem Mann mit geteiltem Herzen, der in all seinen Wegen unbeständig ist und hin- und hergeworfen wird. Hier war ein Mann mit absoluter Konzentration. Und der Fokus seines Lebens bestand in einer Sache, einer Sache … dieser einen Sache. Was war das, Paulus? Es war das Streben nach dem Preis, Vers 14: " … eines aber [tue ich] … ich jage auf das Ziel zu für den Kampfpreis." Das ist die eine Sache in meinem Leben. Das macht einen großen Mann aus.

Ich habe euch bereits früher erzählt, dass mein Großvater zu mir sagte: "Mach nur eine Sache in deinem Leben richtig und du wirst den meisten Menschen weit voraus sein." Das stimmt. Nur eins an dieser Stelle: Kritisiert nicht die eindimensionale Person, die auf ihrem Gebiet besonders gut ist. In der geistlichen Dimension gilt das Gleiche. Wenn es in eurem Leben eine Leidenschaft gibt, die euch antreibt, nämlich wie Christus zu sein, dann seid ihr auf dem richtigen Weg.

Søren Kierkegaard, der große dänische Philosoph, verfasste eine Beichtrede zum Thema Reinheit des Herzens und sagte: "Reinheit des Herzens ist, Eines zu wollen." Und das schlagkräftige Motiv dieser Rede, das uns in jedem Kapitel lautstark entgegen hallt, ist das Christen nur dann rein sind, wenn sie alle anderen Dinge aufgeben und nur eine Sache verfolgen. Was ist das? Die Wahrheit Gottes. Im Verlauf eures Strebens nach der Wahrheit Gottes beschränkt ihr euch auf eine Sache. Reinheit des Herzens ist, Eines zu wollen. Er hat ein Gebet in der Rede, in dem er betet: "So gib denn du Weisheit des Verstandes, das Eine zu ergreifen; gib Aufrichtigkeit des Herzens, das Verständnis festzuhalten, gib Reinheit des Willens, die nur Eines will; so gib denn du in guten Tagen Beharrlichkeit, Eines zu wollen, in Zerstreuungen die Sammlung, Eines zu wollen, in Leiden die Geduld, Eines zu wollen."1 Eines.

Eine so absolute Konzentration ist das Ergebnis von etwas Negativem und etwas Positivem. Beachtet das Negative in Vers 13, um dieses Eine willentlich herbeizuführen. Paulus sagt: "ich vergesse, was da hinten ist"; das ist das Negative. Und dann sagt er: "…und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt"; das ist das Positive. Eine Sache zu wollen, willentlich herbeizuführen, bedeutet erstens im Negativen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Blickt nicht zurück. Wir alle haben schon einmal einen Läufer gesehen, der über seine Schulter gesehen hat und auf der anderen Seite überholt wurde. Blickt nicht zurück. Das ist unwichtig. Nichts, was dort hinten passiert, ist wichtig. Ihr habt Interviews mit Läufern gehört, bei denen es hieß: "Haben Sie sich unter Druck gefühlt von den Läufern, die aufgeholt haben?" "Nein, ich konzentriere mich auf meinen Lauf. Was um mich herum abläuft, ist mir nicht wichtig. Das einzig Wichtige ist, dass ich mich nach besten Kräften bemühe. Ich denke nur an meine eigenen Anstrengungen." Blickt nicht zurück. Brecht mit der Vergangenheit. Das ist ein wirklich guter Rat. Meine Güte, er ist so wichtig. Perfektionisten? Ha, die schauen immer in die Vergangenheit und erinnern jeden an ihre vergangenen Leistungen. Legalisten schauen immer auf die Vergangenheit, denn die bildet die Grundlage, auf der ihr gegenwärtiger "geistlicher Status" beruht.

Die Judaisten in Galatien wollten die Vergangenheit wieder aufbringen und sie auf die Gemeinde in Galatien abwälzen. Und Paulus sagt: "Wagt es ja nicht, euch von ihnen im Joch der Knechtschaft verstricken zu lassen, von dem ihr bereits befreit worden seid." Nun, was meint er mit der Vergangenheit? Er meint die Vergangenheit … jene Dinge zu vergessen, die hinter uns liegen. Welche Dinge? Alle. Hört mir jetzt bitte aufmerksam zu, okay? Gute Dinge und schlechte Dinge, Leistungen, noble Taten, große Errungenschaften, geistliche Dienste, ebenso wie schlechte Dinge … Sünden, Missetaten, Versagen, Unheil. All dieses. Ihr sagt jetzt: "All das vergessen?" Ganz genau. Warum? Weil es nichts mit der Zukunft zu tun hat. Habt ihr das verstanden? Es hat nichts damit zu tun, was ihr jetzt gerade tut, absolut nichts damit zu tun. Ihr könnt euer Leben nicht aufgrund vergangener Triumphe führen. Ihr könnt euren Wert nicht aufgrund eurer Vergangenheit feiern. Ihr solltet euch nie durch eure vergangenen Sünden, Missetaten und Last der Schuldgefühle schwächen lassen. Und dennoch lassen die meisten Menschen sich von ihrer Vergangenheit so

1 Kierkegaard, Søren. Erbauliche Reden in verschiedenem Geist 1847. Erste Abteilung, 'Aus Anlass einer Beichte', Gütersloher Taschenbuchverlag, 1994, S. 11

ablenken, dass sie es nie ganz schaffen, die Zukunft zu lenken. Von einem positiven Standpunkt betrachtet… Nun, ihr wisst, dass ich früher unterrichtet habe und dass ich die Bibel studiert habe und dass ich Mitglied eines Hauskreises war und ich hatte ... Ich kann mich noch daran erinnern, als ich einen Mann zum Glauben gebracht habe, ich habe es noch gut in Erinnerung ... und auf diese Weise kommt ihr nicht voran, weil ihr in der Vergangenheit verankert seid. Oder alles hört sich so an wie: "Wisst ihr, mein Leben war so schlecht und ich war so verdorben und so unmoralisch, wie kann Gott mir je vergeben" … und diese Leute sind voller Schuldgefühle wegen ihrer Vergangenheit. Vergesst all das … vergesst es alles.

Derjenige, der seine Vergangenheit vergisst, hat die ungetrübteste Sicht. Ihr hört vielleicht Leute in der Gemeinde sagen: "Es ist nicht mehr, wie es früher war. Ich erinnere mich noch an die guten alten Zeiten, als wir noch dieses und jenes taten und es so und so war; und so war es damals. Und damals war alles so wunderbar." Das ist absolut unwichtig. Das bedeutet im Hier und Jetzt überhaupt nichts und wird euch höchstens lähmen. Ich meine, der Läufer geht bei einem Wettlauf nicht zurück zu den Startblöcken, sitzt dort und erzählt den Mitläufern um sich herum, während er sich vorbereitet: "Wisst ihr, ich wollte euch nur wissen lassen, dass ich in der Vergangenheit jede Menge Läufe gewonnen habe. Meine Güte, bin ich früher schnell gelaufen. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich dort schnell lief und ich kann mich erinnern, als ich …" Mensch, wen interessiert das? Geh in die Startblöcke. Jetzt steht ein neuer Lauf an. Uns interessiert das wirklich nicht. Es ist unwichtig, denn wenn du heute nicht gut in Form bist, wirst du nicht gewinnen, so einfach ist das. Vergiss all das Zeug.

Und die Mitläufer wollen auch keinen anderen Läufer in den Startblöcken, der sagt: "Wisst ihr, ich habe früher so viele Sünden begangen und letzte Nacht habe ich noch spät einen Eisbecher mit Karamellsauce gegessen. Ich weiß, das wird mich schwerer machen und ich werde diesen Lauf nie gewinnen können. Ich werde nie erfolgreich sein. Ich weiß, dass ich nicht gewinnen werde. Und dann habe ich bei der Ziehung noch die schlechteste Bahn erwischt und all das hier wird einfach nicht funktionieren." Meine Güte, halt den Mund und mach den Wettlauf mit. Niemand interessiert sich für das Zeug aus deiner Vergangenheit. Niemand interessiert sich dafür, das sage ich euch hier und jetzt, niemand interessiert sich dafür, was du in der Vergangenheit gemacht hast oder ich. Gott ist einzig und allein daran interessiert, was wir jetzt tun werden und welche Richtung wir in der Zukunft einschlagen. Die Gemeinden sind voll von Leuten, die lauter Groll, Bitterkeit, Standpunkte und Müll aus der Vergangenheit mit sich herum schleppen und dadurch gelähmt sind. Die Erinnerung an das, was ihr in eurem früheren Zustand, vor eurer Bekehrung, wart, sollte euch nicht lähmen und auch nicht entmutigen. Enttäuschungen und Versuchungen der Vergangenheit dürfen euch nicht deprimieren. Legt euch in die Riemen, blickt nicht zurück und geht nach vorne, strebt nach dem Preis.

Und das bringt uns zum Positiven in Vers 13, vergessen, was hinter uns liegt und uns nach dem strecken, was vor uns liegt. Auf, lasst uns loslegen. Ich liebe das Wort, das hier für "strecken nach" verwendet wird, epekteinomi , ektenes; es bedeutet, einen Muskel bis an die Grenze zu dehnen, epek ist eine doppelte Präposition, die dem hinzugefügt wird. Es bedeutet zu … ich weiß nicht was … strecken strecken, 'aus nach' wäre ek, aus, ep 'nach' … aus nach. Ich meine, hier wird die extreme Anstrengung veranschaulicht. Hier ist ein Läufer, der jeden Muskel streckt und dehnt, um das zu erreichen, was vor ihm liegt - den Preis. Absolute Konzentration, nichts zu tun mit der Vergangenheit, den Blick nur auf das Ziel gerichtet, so schnell wie möglich laufend.

Jetzt stellt euch einmal folgende Frage: Habt ihr diese Art der absoluten Konzentration? Worauf konzentriert ihr euch? Selbst als ein Diener Jesu Christi und Pfarrer besteht das Ziel meines Lebens nicht darin, eine große Gemeinde aufzubauen, mein Lebensziel ist nicht, in der Gemeinde erfolgreich zu sein, mein Lebensziel besteht nicht darin, Programme zu entwickeln; der Fokus meines Lebensziels muss darin bestehen, Jesus Christus ähnlich zu sein und diese Christusähnlichkeit anzustreben. Daraus ergibt sich ein Leben, das Veränderungen bewirkt. Das ist es, was angestrebt wird. Das ist die eine Sache, die ich tue und die eine Sache, die Paulus tat. Perfektion in Christus, das einzige Ziel, die einzige legitime Perspektive. Paulus hat es gesagt. Wir wollen jeden Menschen perfekt in Christus Jesus darstellen, Kolosser 1. Wir wollen, dass Menschen das Maß der vollen Größe des Christus erreichen, Epheser 4. Wir wollen, dass Christus vollkommene Gestalt in euch gewinnt, Galater. Und bis ich das sehe, erleide ich Geburtswehen. Was also sagte Paulus zu den Korinthern? Er sagt: "Seid perfekt, das ist mein Gebet". Was macht Epaphras? Er betet für eure Vollendung in allem, was der Wille Gottes ist, Kolosser 4,12. Darum geht es. Das ist die eine Sache, die ich tue.

Was ist also erforderlich, um effektiv nach dem Preis zu streben und geistlich zu wachsen? Erstens, Erkenntnis der Notwendigkeit eines besseren Zustandes. Zweitens, maximaler Einsatz beim Streben nach diesem besseren Zustand. Drittens, absolute Konzentration auf das oberste Ziel dieses besseren Zustandes. Vierter Grundsatz: geistliche Motivation, um diesen besseren Zustand anzustreben … geistliche Motivation. Wir haben das bereits angedeutet und Paul wiederholt sich häufig. Beachtet Vers 14, den Kern dieses Bibelabschnitts: "…[ich] jage auf das Ziel zu"; eine kontinuierliche Anstrengung, ein Verb im Indikativ Präsens Aktiv. Ich strebe kontinuierlich nach etwas … ein wunderbares Wort, kata, es bedeutet 'zuhalten auf etwas'. "Ich halte kontinuierlich auf etwas zu …was? … das Ziel." "Ich halte kontinuierlich auf das Ziel zu." Was ist das Ziel? Was hatten wir gesagt war das Ziel? Was zu sein? Wie Christus. Die gleiche Sache, für die er euch errettet hat, ist das, wonach ihr strebt. Also haltet ihr auf dieses Ziel zu, mit absoluter Konzentration und maximalem Einsatz.

Warum tut ihr das? Warum haltet ihr darauf zu? Ich sage es euch. Betrachtet Vers 14, er enthält das Motiv: "für den Preis…" Ihr sagt jetzt: "Nun, ist das nicht ein wenig krass?" Nein. Ihr tut es für den Preis … ihr wollt den Preis gewinnen. Lauft, um zu gewinnen. Ihr sagt: "Nun, das ist wunderbar. Also halten wir auf das Ziel zu, um den Preis zu gewinnen." Ganz genau. Was ist das Ziel? Was hatten wir gesagt war das Ziel? Was zu sein? Wie Christus. Was ist der Preis? Christus ähnlich gemacht zu werden. Deshalb sagt Paulus: "Ihr haltet auf den Kampfpreis zu, die himmlische Berufung Gottes in Jesus Christus." Was geschieht, wenn diese himmlische Berufung kommt? Wie werdet ihr sein? Wie Christus. Das Ziel ist der Preis, der Preis ist das Ziel. Paulus sagt also: "Seht, das Ziel meines Lebens ist es, Christus ähnlich zu werden, und das ist auch die Belohnung für meinen Lauf." Ihr sagt: "Wirst du dieses Ziel in diesem Leben erreichen?" Nein, aber es ist dennoch das Ziel … es bleibt das Ziel. Aber eines Tages werde ich wie Christus sein; das ist der Preis, den Gott demjenigen gibt, der den Lauf absolviert. Das Ziel ist, wie Christus zu sein, Perfektion in Christus. Der Preis ist, wie Christus zu sein, Perfektion in Christus.

Eines Tages werden wir sein wie er, denn wir werden ihn sehen, wie er ist, sagt 1. Johannes 3.

Was motiviert mich? Was motiviert euch? Die himmlische Berufung. Wir müssen in Anbetracht der Entrückung leben, nicht wahr? Wir müssen in Anbetracht der Berufung aus dieser Welt in die Gegenwart Gottes leben, und zu diesem besonderen Zeitpunkt werden wir Herrlichkeit empfangen, werden wir eine ewige Belohnung erhalten, werden wir Christus gleich gemacht. Und wenn Gott so gütig ist, uns diesen Preis zu gewähren, wie sehr sollten wir uns dann in diesem Lauf einsetzen? Ich meine, guckt euch einmal um, Leute. Wir sind erbärmliche, verruchte, widerwärtige, gottlose Sünder auf dem Weg in die Hölle. Gott in seiner souveränen Gnade wählt uns aus zur Errettung, damit er uns auf ewig seinem Sohn gleich machen kann. Was für eine Barmherzigkeit! Das ist der Preis. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber das motiviert mich, auf das Ziel zuzulaufen.

Paulus sah das am Ende seines Lebens, als er seinen letzten Brief schrieb und sagte: "…ich habe den Lauf vollendet… Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird." Was ist die Krone der Gerechtigkeit? Es ist die Krone, die Gerechtigkeit präsentiert. Welche Art der Gerechtigkeit? Perfektion. Ich warte auf Perfektion, die Gott mir an dem Tag verleihen wird, wenn ich ihn sehe. Das ist der Preis.

Streben nach dem Preis bedeutet also, euch der Notwendigkeit bewusst zu werden, maximalen Einsatz zu zeigen, sich absolut zu konzentrieren und sich von der Größe des Preises selbst motivieren zu lassen. Fünftens, und auch das ist ein sehr wichtiger Grundsatz: Beim Streben nach dem Preis müssen wir göttliche Ressourcen anerkennen, um diesen besseren Zustand anzustreben. Ich bin sehr dankbar für Vers 15, der oftmals übersehen wird, aber er ist mir sehr wichtig. Vers 15: "Lasst uns alle, die wir gereift sind, so gesinnt sein; und wenn ihr über etwas anders denkt, so wird euch Gott auch das offenbaren."

Verfolgt diesen Gedanken einmal genauer, er ist sehr wichtig. Ihr sagt: "Warum würde Paulus hier das Wort 'gereift', oder in der Elberfelder Übersetzung 'vollkommen', einsetzen? Das verwirrt die Klarheit des Textes doch nur." Ich sage es euch. Ich denke, es ist sarkastisch gemeint. Und ich denke, auch hier befasst er sich in seiner Polemik gegen die Judaisten mit der Tatsache, dass die Judaisten so sprachen … sie sprachen mit den Philippern, als seien sie perfekt und sagten: "Wisst ihr, wir sind bereits vollkommen (gereift)." Hier finden wir also eine Art Sarkasmus, der die Ansprüche der Judaisten ein wenig angreift. Aber er sagt: "Alle von uns, die wirklich reif sind, müssen diese Gesinnung haben."

Das war sein Gefühl, und jedem Pastor würde es genauso gehen. Ich bete für euch, dass ihr die gleiche Gesinnung habt. Dass ihr, wenn ihr wahre Christen seid, das Verlangen habt, nach dem Preis zu streben, dass ihr eure eigene Bedürftigkeit seht, dass ihr alle Kräfte einsetzt, dass ihr euch absolut konzentriert, dass der große Preis euch motiviert und dass ihr mit all eurer Kraft nach diesem Preis streben mögt. Übrigens, der Ausdruck "so gesinnt sein" bedeutet im Griechischen wörtlich 'auf diese Weise zu denken', 'fest entschlossen sein, etwas zu tun' oder 'auf etwas ausgerichtet sein'. Worauf? Nach dem Preis zu streben.

Aber Paulus ist nicht dumm. Seht also, was er hier noch sagt. "…und wenn ihr über etwas anders denkt...". Meint ihr, diese Möglichkeit könnte auch nur in Entferntesten bestehen? Natürlich. Die Gemeinde ist voller Leute, die nicht daran interessiert sind, nach dem Preis zu streben. Sie sind daran interessiert, sich mit der Vergangenheit zu befassen. Sie sind mit ihrem aktuellen Status Quo zufrieden. Und so wollen sie für den Rest ihres Lebens einfach das rechtfertigen, was sie erreicht haben und jeden um sich herum überzeugen, dass sie wirklich sehr geistlich sind. Statt ihre Bedürftigkeit zu erkennen und maximale Anstrengungen zu unternehmen, mit absoluter Konzentration und Motivation, geben sie sich einfach mit dem Status Quo zufrieden und wollen den Rest ihres Lebens damit verbringen, diesen zu rechtfertigen. Oder sie sind so besessen von der Vergangenheit, dass sie nicht voran kommen. Paulus sagt: "Also, wenn ihr bei diesen Sachen irgend eine andere Meinung habt und es nicht wichtig findet, diesen neuen Weg einzuschlagen oder wenn ihr glaubt, ihr seid schon dort angekommen, wo ihr seid möchtet und habt es euch dort bequem gemacht, oder wenn manche von euch sogar glauben, nachdem ihr jetzt errettet seid, könntet ihr so erbärmlich leben, wie ihr möchtet, wie diejenigen, die in Versen 17 bis 21 beschrieben werden und angeblich Christen waren, deren Ende das Verderben und deren Gott der Bauch war, wenn ihr etwas Anderes denkt als das, was ich über das Streben nach dem Preis gesagt habe, und ihr nicht auf mich hört" - achtet darauf, was er sagt -, "wird euch Gott auch das offenbaren." Er sagt einfach, ich muss euch Gott überlassen. Wenn ihr die Botschaft je begreifen sollt, und sie von mir nicht versteht, dann müsst ihr sie von Gott bekommen.

Jeder Pastor tut das, ich habe es getan. Ich tue es regelmäßig. "Herr, ich habe mein Herz ausgeschüttet, ich habe alles gesagt, was ich sagen kann, und ich weiß, dass es Leute gibt, die weiterhin leben, ohne dir ihr Leben zu übergeben. Ich kann nur sagen, ich kann nichts daran ändern, Herr. Du muss das tun. Du musst dich ihnen offenbaren." Das Wort für "offenbaren" ist apokalupto, enthüllen. Du musst ihren Verstand öffnen und ihnen die Realität offenbaren. Und wisst ihr, wie der Herr das in der Regel tut? Wodurch? Prüfungen, Leiden, Kasteiung, derartige Dinge. Durch besondere Lebensumstände, die uns innerhalb eines Augenblicks wieder in die geistliche Realität zurückbefördern.

Paulus sagt also: "Seht, ihr müsst erkennen, dass ihr bei dem Streben nach dem Preis von göttlichen Ressourcen abhängig seid." Und für uns alle … für uns alle wird es Zeiten geben, in denen wir diese Gesinnung nicht haben und der Herr uns züchtigen muss, damit es weiter voran geht, nicht? Ja, sicher … alle von uns. Und das sagt er hier. Paulus, ich weiß, dass es auf mich und auf dich zutrifft. Es gibt Zeiten, wo wir eine andere Gesinnung haben und nur Gott uns voranbringen kann. Und so sagt er, ich will, dass Gott das tut. Ich will, dass Gott alles Erforderliche in euer Leben bringt, damit ihr auf dem Pfad des Strebens nach dem Preis vorankommt.

Was ist dazu erforderlich? Es erfordert die Erkenntnis der Notwendigkeit, Anstrengung, Konzentration, Motivation und göttliche Hilfe für jene Zeiten, in denen wir nicht die richtige Gesinnung haben. Und schließlich gibt es ein weiteres Element beim Streben nach dem Preis. Lasst es uns die Konformität nennen, die erforderlich ist, um nach diesem besseren Zustand zu streben … die Konformität, die erforderlich ist, um nach diesem besseren Zustand zu streben. Worum es hier wirklich geht ist Beständigkeit; das wäre ein besseres Wort. Das geschieht nicht durch gelegentliche Bemühungen, es erfordert Beständigkeit. Betrachtet einmal Vers 16: "Doch". Das bedeutet wirklich "dennoch" oder, besser noch, "eine weitere Sache". Es wird oft am Ende eines Absatzes verwendet, um einen abschließenden Gedanken auszudrücken. "Eine weitere Sache, übrigens, lasst uns nach derselben Richtschnur wandeln und dasselbe erstreben."

Mit anderen Worten, schreitet weiter voran auf dem Weg, der euch zu dem Punkt gebracht hat, wo ihr in eurem geistlichen Wachstum gerade seid. Darum geht es. Es interessiert euch sicherlich, dass das Verb hier als "wandeln" übersetzt wird. Es bedeutet im Prinzip, in einer Reihe folgen, sich in Reih und Glied stellen. Das bedeutet es. Was Paulus hier also sagt ist, bleibt geistlich in Reih in Glied und bewegt euch voran von dem Punkt aus, an dem ihr angekommen seid, und befolgt dabei die gleiche Richtschnur oder den gleichen Grundsatz, der euch dorthin gebracht hat, wo ihr jetzt seid. Fügt euch ein. Der Begriff wird für Armeen verwendet, die in Schlachtordnung marschieren, bleibt in Reih und Glied, bleibt im Gleichmarsch, bleibt konsequent und bewegt euch immer weiter voran. Wo immer ihr geistlich steht, wendet die gleichen Grundsätze an, die euch dort hingebracht haben, und bewegt euch weiter voran. Beständigkeit, Konformität, lebt gemäß dem Stand eures derzeitigen Verständnisses und nach den Grundsätzen, die euch dorthin gebracht haben. Bewegt euch stets weiter voran, bleibt in Reih und Glied, haltet fest am Grundsatz und bewegt euch entlang des Weges. Bleibt in eurer Spur, wenn ihr so wollt, und bewegt euch so schnell wir möglich von eurem Ausgangspunkt weiter. Nutzt die Stärke und Energie, die euch zu eurem jetzigen Standort gebracht haben, um weiter voranzukommen. Wenn wir hier noch über die Metapher des Läufers sprächen, würden wir sagen, du bist in deiner Bahn mit großem Einsatz bis hierher gelaufen, das hat dich soweit gebracht, mach mit dem gleichen Einsatz in der selben Bahn weiter, bis zu das Ziel erreichst. Strebe nach dem Preis.

Was sind die Elemente, die uns dabei helfen? Vier Stück, eines davon ist das Wort. Strebe nach der reinen Milch des Wortes, so wie neugeborene Babys, damit du wachsen kannst, immer im Wort, immer im Wort. So bleibst du beständig und auf dem richtigen Weg. Das hilft dir, voranzukommen und nach dem Preis zu streben.

Das zweite ist Gebet … Gebet. Paulus illustrierte diesen Punkt in seinem Brief an die Thessalonicher, als er schrieb: "Tag und Nacht flehen wir aufs allerdringendste, dass wir euer Angesicht sehen und das ergänzen dürfen, was an eurem Glauben noch mangelt." Wir beten, dass euer Glaube vollendet sein möge. Bleibt im Wort, bleibt im Gebet.

Dritter Grundsatz, folgt einem Vorbild. Betrachtet Vers 17, den Vers, der unserem Text folgt: "Werdet meine Nachahmer, ihr Brüder, und seht auf diejenigen, die so wandeln, wir ihr uns zum Vorbild habt". Sucht euch jemanden, an dessen Vorbild ihr euer Leben ausrichten könnt. Sucht euch jemanden, der euch in Jüngerschaft unterweist, einen geistlichen Mentor, der euch dabei helfen kann, den Preis konsequent zu verfolgen. Es erfordert das Wort, es erfordert Gebet, es erfordert ein Vorbild, dem wir folgen können, und eine weitere Sache. Es erfordert Prüfungen. 1. Peter 5,10: "…er selbst möge euch, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, völlig zubereiten, festigen, stärken, gründen." Jakobus 1: "Prüfungen haben ein vollkommenes Werk."

Beim Streben nach dem Preis mit dem Wort, Gebet und Befolgen eines geistlichen Vorbildes bewegt ihr euch voran und Gott bringt euch genügend Prüfungen, um euch zu vollenden und die Unreinheiten zu beseitigen, damit ihr rein seid. Paulus sagt: "Seht, in Christus habe ich viel, ich habe großen Gewinn, aber im Hinblick auf mein praktisches Leben fehlt mit die Perfektion. Die muss ich mit all meiner Kraft anstreben."

"Warum tust du das, Paulus?" Um den Preis zu gewinnen.

"Mit wie viel Anstrengung tust du das?" Mit maximalem Einsatz.

"Wie konzentriert bist du bei der Sache, Paulus?" Ich konzentriere mich auf nichts Anderes.

"Wie abhängig von Gott bist du?" Wenn ich versage, vertraue ich darauf, dass er mir meine Fehler offenbart und mich weiter voran treibt.

"Worin besteht das Geheimnis, Paulus?" Beständig Zeit im Wort zu verbringen, beständig Zeit im Gebet zu verbringen, beständig einem Vorbild zu folgen und genügend Prüfungen von Gott, um mein Leben zu formen.

Stellt euch selbst einmal diese Frage: "Strebt ihr nach dem Preis?" Wachst ihr? Oder steht in an einer Stelle, guckt nach hinten und verbringt die meiste Zeit damit, euch zu verteidigen? Oder seid ihr bereit zu sagen, ich bin nicht, was ich sein sollte, aber ich bewege mich voran?

Viele Menschen sind beim Erklimmen der Alpen gestorben, weil sie von Felshängen gestürzt sind. Am Fuße einer der vielen Berge, den man mehrfach versucht hat zu erklimmen, gibt es ein kleines Grab. Es ist das Grab eines Mannes, der versuchte, die Spitze zu erklimmen und von einem Felshang in den Tod stürzte. Der Grabstein ist sehr schlicht. Er enthält seinen Namen, gefolgt von: "Er starb beim Aufstieg". Das sollte eigentlich die Inschrift auf dem Grabstein eines jeden Christen sein: "Er starb beim Aufstieg." Lasst uns zusammen beten.

Würdet ihr in eurem Inneren einfach leise zum Herrn beten und vielleicht eure Bereitschaft erneuern, nach dem Preis zu streben, aufzusteigen und den Wettlauf zu absolvieren? Wenn jemand hier den Herrn Jesus Christus noch nicht als persönlichen Erlöser kennt, wärt ihr bereit hier und jetzt zu sagen, ich will den Lauf beginnen? Wärt ihr bereit, euer Leben Jesus Christus zu übergeben? Wenn er bereits in eurem Leben ist, ihr aber offensichtlich einen Punkt geistlicher Zufriedenheit erreicht habt und denkt, ihr wisst genug, ihr habt genug gehört, ihr habt genug getan und jetzt sei es Zeit, den Prozess des Strebens nach dem Preis zu beenden, würdet ihr Gott bitten, euch zu vergeben und euch weiter in Richtung auf den Preis zu bewegen?

Vater, wir beten, dass du heute einige erretten wirst und dass du in uns allen den Ruf erneuerst, bereitwillig und engagiert den Wettlauf zu absolvieren, konzentriert, motiviert, mit maximalem Einsatz, abhängig von deinen Ressourcen für die Zeiten, in denen es uns schlecht geht, beständig im Wort und Gebet, einem Vorbild folgend, damit wir wie Christus sein mögen, ihm so ähnlich wie nur möglich, die wir eines Tage ihm gleich in deiner Gegenwart sein werden, um Jesu willen. Amen.

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