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Nun, wir wenden uns jetzt wieder der Betrachtung der kurzen Epistel des Judas zu. Ich habe diese Serie „Der Kampf für die Wahrheit, seine Abtrünnigen und Verteidiger“ genannt. Es geht um den Kampf für die Wahrheit.

Heute Abend möchte ich bei unserer Betrachtung der Epistel von Judas die Verse 3 und 4 mit euch durchgehen. Wir lesen: „Geliebte, da ich allen Fleiß anwandte, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den ein für alle Mal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen."[1] „Es haben sich nämlich etliche Menschen unbemerkt eingeschlichen, die schon längst zu diesem Gericht aufgeschrieben worden sind, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Zügellosigkeit verkehren und Gott, den einzigen Herrscher, und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen.“ [Schlachter 2000]

Das ist eine der interessantesten Einleitungen zu einer Epistel, denn Judas, der Halbbruder unseres Herrn, erzählt uns, dass er sich mit einer bestimmten Absicht hinsetzte und letztendlich etwas Anderes schrieb, als er beabsichtigt hatte. Er wollte über unser gemeinsames Heil schreiben, aber er fühlte die Notwendigkeit, über den Kampf für den Glauben zu schreiben. Ich denke, er wollte eine Epistel schreiben, die die Freuden des Heils zelebrieren würde, aber von irgendwoher erhielt er Informationen. Er erhielt einen Bericht von irgendjemandem. Oder vielleicht mehrere Berichte oder vielleicht erkannte er einen bestimmten Trend und wurde sich bewusst, dass eben das Heil, das er zelebrieren wollte, über das er schreiben wollte, der Gefahr ausgesetzt war, ernsthaft kompromittiert zu werden, sofern die Gemeinde sich nicht der Lage gewachsen zeigte und für ihr Überleben kämpfte. Was also vielleicht als freundlicher, ermutigender, tröstender Brief beginnt, endet mit einem Ruf zu den Waffen, einem Schlachtruf an die Gläubigen, sich dem Kampf für die Wahrheit anzuschließen, sich auf die Seite des Herrn zu schlagen. Und hinter dem Brief steckt eine kleine Erkenntnis in Vers 4: „Es haben sich nämlich etliche Menschen unbemerkt eingeschlichen ...“ Die Gemeinde ist von Menschen unterwandert worden, die die Gnade Gottes in Zügellosigkeit verkehren und unseren einzigen Herrscher und Herrn Jesus Christus verleugnen. Die Details kennen wir nicht. Wir wissen nicht, wo oder wann, wie Judas diese Informationen erhalten hat, aber das hat ihn sehr alarmiert. Wir reden in dieser Epistel von der ernsthaften Gefahr der Abtrünnigkeit, der Abtrünnigkeit, das bedeutet, die Wahrheit in gewissem Maße zu kennen und sich von ihr abzuwenden, die Wahrheit zu kennen und sie abzulehnen.

Das ist nichts, was erstmals bei Judas erwähnt wird, obwohl Judas der einzige Brief in der Schrift ist, der sich völlig der Abtrünnigkeit widmet. Abtrünnigkeit ist jedem Studenten der Schrift vertraut. Es gibt sogar ein Gleichnis von Jesus, aus Matthäus 13, aber ihr könnt euch die Parallele des Gleichnisses in Lukas 8 ansehen und werdet feststellen, dass es vertraut ist. Es ist das Gleichnis vom Sämann. Erinnert ihr euch daran? Das Aussäen des Samens in den unterschiedlichen Böden? Und Lukas 8,12 besagt: „Die am Weg sind die, welche es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht zum Glauben gelangen und gerettet werden. Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben nur eine Zeitlang, und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab. Was aber unter die Dornen fiel, das sind die, welche es gehört haben; aber sie gehen hin und werden von Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt und bringen die Frucht nicht zur Reife.“ Und dann fährt er fort, über das gute Erdreich zu reden, wo der Samen eindringt und Frucht trägt.

Hier sind die verschiedenen Umstände, unter denen Menschen das Wort hören und sich abwenden. Das ist es im Wesentlichen, was Abtrünnigkeit ausmacht. Die Wahrheit zu hören, zu wissen, was es ist, und es abzulehnen. Genau das ist, worüber Judas hier schreibt. Diese Menschen stellen die größte Gefahr für die Gemeinde dar, weil sie etwas über das Evangelium wissen. Und sie setzen durch ihre Abtrünnigkeit eine gewisse Raffinesse gegen die Gemeinde ein. Ein Abtrünniger ist jemand, der die Wahrheit des Evangeliums empfangen hat, vielleicht sogar jemand, der es für eine gewisse Zeit offensichtlich oder oberflächlich glaubt, sich dann aber abwendet, abfällt, weggeht, ohne Frucht zu tragen. Das wäre wie jene Menschen, die im sechsten Kapitel des Hebräerbriefs erwähnt werden. In Vers 4 werden sie beschrieben als „... die, welche einmal erleuchtet worden sind“, die also die Tatsachen begriffen haben, „und die himmlische Gabe geschmeckt haben“, sie haben einen gewissen Vorgeschmack der großen Macht Gottes bekommen, die in Christus offenbart wurde, „und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind“, die also das Werk des Heiligen Geistes durch Christus gesehen haben, und zu der Zeit, als Christus auf Erden war, hatten natürlich viele von ihnen diese Macht aus erster Hand erlebt. Sie haben das gute Wort Gottes geschmeckt. Es geht schlicht und einfach um den Geschmack, nicht wahr? Es geht nicht um das Essen. Sie haben die Kräfte der zukünftigen Weltzeit geschmeckt, die Kraft von Gottes Reich wurde durch Jesus freigesetzt. Alle seine Wunder waren eigentlich eine Vorschau auf kommende Attraktionen, ein Vorgeschmack dessen, was er in seinem Reich tun würde. Hier waren also diese Menschen auf der Erde, die die Botschaft hörten und in ihren Köpfen verstanden, die die himmlische Kraft Christi geschmeckt hatten, die die wundersamen Werke des Geistes Gottes durch ihn erlebt hatten, die das gute Wort Gottes geschmeckt hatten, das aus seinem Mund kam, die die wundersamen Kräfte gesehen hatten, die die zukünftige Weltzeit auszeichnen werden. Und dann heißt es in Vers 6: „Und die dann abgefallen sind.“ Der Text fährt dann damit fort, dass es unmöglich ist, sie wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und zum Gespött machen. Wenn sie sich trotz all dieser Informationen abwenden und in die entgegengesetzte Richtung gehen, ist es unmöglich, errettet zu werden, weil ihre Ablehnung im hellen Licht erfolgt ist.

Abtrünnigkeit bedeutet, zu hören und zu verstehen, mindestens, und vielleicht auch scheinbar zu glauben, sich dann aber abzuwenden und überzulaufen. Wenn ihr wieder eine Minute zu Lukas geht, findet ihr da einen Gedanken, der euch vielleicht dabei helfen könnte, das zu verstehen. In Vers 13 geht es um die auf dem Felsen, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen. Sie nehmen das Wort mit Freuden auf. Aber sie haben keine Wurzel, sie glauben nur eine Zeitlang und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab. Das ist die Verbform des Wortes Apostasie/Abtrünnigkeit, die Verbform. Sie nehmen an und sie fallen ab.


Ich möchte euch einen Vergleich zeigen. Wenn ihr einen Vergleich anstellen wollt, so heißt es über die guten Hörer auch, dass sie das Wort aufnehmen, dass sie die Wahrheit des Evangeliums annehmen. Ich glaube, es ist Markus 4,20, ich gehe jetzt nach meiner Erinnerung, ja, das sind die, bei denen auf das gute Erdreich gesät wurde und sie hören das Wort und nehmen es auf. Und hier verwendet der Heilige Geist ein anderes Wort. Dechomai, das Wort, das Lukas für „aufnehmen“ verwendet, bezieht sich auf die, die abfallen. Das ist paradechomai. Das gute Erdreich tut mehr, als den Samen oberflächlich zu empfangen, paradechomai ist ein verstärktes Wort, ein stärkerer Ausdruck, der eine tiefgehende Aufnahme anzeigt. Es gibt eine oberflächliche Aufnahme, dechomai. Und dann gibt es eine paradechomai, eine sehr viel tiefer gehende Annahme des guten Erdreichs im Herzen. Diejenigen, die vom Glauben abfallen, mögen die Wahrheit hören und die Wahrheit verstehen, aber sie bringen nicht Frucht hervor, weil sie nie Wurzeln haben. Judas sagt in Vers 12, sie sind ohne Frucht, zweimal erstorben und entwurzelt. Judas baut auf der Sprache dieses Gleichnisses aus Matthäus, Markus und Lukas auf. Sie sind fruchtlos, tot und entwurzelt.

Wenn wir von Abtrünnigkeit reden, dürfen wir das nicht mit reiner Gleichgültigkeit gegenüber dem Wort und Unkenntnis des Wortes oder Irrlehre verwechseln. Es gibt Menschen, die die Wahrheit nie gehört haben. Es gibt Menschen, die die Wahrheit nicht kennen, die der Wahrheit gegenüber gleichgültig sind, die noch nicht einmal Kontakt mit ihr hatten, und es gibt Menschen, die falsche Präsentationen gehört haben, welche vorgeben, die Wahrheit zu sein, es aber nicht sind. Davon reden wir nicht. Wenn wir spezifisch über Abtrünnige reden, reden wir über jemanden, der das Licht angenommen hat, aber nicht das Leben, den Samen, aber nicht die Frucht, vielleicht das geschriebene Wort, aber nicht das lebendige Wort. Es ist eine willentliche und absichtliche Ablehnung der Wahrheit, nachdem sie diese Wahrheit gehört haben.

In 2. Thessalonicher 2,10 wird das gut ausgedrückt. Wenn das Gericht ergeht, ergeht es über diejenigen, die das Evangelium ablehnen, von denen gesagt wird: „Weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können.“ Sie haben die Wahrheit angenommen, aber nicht die Liebe zur Wahrheit.

Es gibt noch eine weitere Illustration dafür, die sich in Apostelgeschichte 8 befindet. Schlagt das doch bitte einmal auf, wir können den Faden hier in Kapitel 8 aufnehmen. Eine recht faszinierende Geschichte über einen Mann namens Simon. In Vers 9 wird Simon für uns als ein Zauberer identifiziert, der das Volk von Samaria in seinen Bann gezogen hatte, indem er sich für etwas Großes ausgab. Er war offensichtlich ein Verführer. Aber laut Vers 10 dachten die Menschen, er hätte die große Kraft Gottes. Nun, in Vers 12 verkündete Philippus das Evangelium vom Reich Gottes. Ihr könnt euch sicher sein, dass das eine überaus treue Predigt des Evangeliums war. Das war eine treue Präsentation des Evangeliums Jesu Christi. Er verkündet das Reich Gottes, also den Einflussbereich, über den Gott herrscht, an jene, die durch Glauben an den Namen Jesu Christi erlöst sind. Die Menschen ließen sich taufen, sowohl Männer als auch Frauen. Er hatte hier evangelistischen Einfluss. Und in Vers 13 lesen wir: „Simon aber glaubte auch.“ Wie stark dieser Glaube zu sein schien, sehen wir daran, dass er sich taufen ließ. Und nicht nur das, er hielt sich beständig an Philippus. Und nicht nur das, er sah, dass Zeichen und große Wunder geschahen, und war ständig verblüfft. Das sah aus, als ob es nicht mehr besser ginge. Aber ein wenig später in dieser Geschichte sehen wir in Vers 18: „Als aber Simon sah, daß durch die Handauflegung der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld und sprach: ‚Gebt auch mir diese Vollmacht, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfängt.‘“ Die Apostel tauchten auf, legten Hände auf die Menschen, diese empfingen den Heiligen Geist, offensichtlich gab es eine sichtbare Manifestation des Kommens des Heiligen Geistes, ich habe keine Zweifel, dass sie in Sprachen redeten, wie zum Pfingstfest, denn dies war in Samaria und sie mussten wissen, dass sie denselben Heiligen Geist zu denselben Bedingungen empfingen wie die Juden, damit es keine Spaltung in der Gemeinde gab. Und Simon sah dieses beeindruckende Wunder.

Er glaubte, er wurde getauft, er hielt sich an Philippus und sah die Zeichen und war ständig verblüfft. Aber in Vers 20 sagte Petrus zu ihm: „Dein Geld fahre mit dir ins Verderben.“ Petrus sagte ihm, er werde verlorengehen. Petrus sagte ihm, er sei kein Gläubiger. „Dein Geld, dein Silber, fahre mit dir ins Verderben, weil du meinst, die Gabe Gottes mit Geld erwerben zu können! Du hast weder Anteil noch Erbe an diesem Wort; denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott!“ Du bist kein Christ, du bist kein Gläubiger. Ich habe immer den direkten Weg bevorzugt. Hier ist er. „So tue nun Buße über diese deine Bosheit und bitte Gott, ob dir die Tücke deines Herzens vielleicht vergeben werden mag; denn ich sehe, daß du in bitterer Galle steckst und in Fesseln der Ungerechtigkeit. Da antwortete Simon und sprach: ‚Betet ihr für mich zum Herrn, daß nichts von dem, was ihr gesagt habt, über mich komme.‘“ Zum Glauben gekommen, getauft, nie von den Fesseln der Sünde befreit.

Nun, an diesem Tag wurde er zu einem Abtrünnigen. Er wurde die gefährlichste Person für den christlichen Glauben und das Evangelium. Für den Rest seines Lebens würde er sagen: „Ich war da, ich habe das getan, es stimmt nicht, das funktioniert nicht.“ Solche Abtrünnigkeit beschränkt sich nicht auf das Neue Testament. Im Alten Testament wurde Israel immer wieder davor gewarnt, nicht vom Glauben abzufallen, nicht abtrünnig zu werden. Das griechische Wort apostasia erscheint etliche Male im griechischen Alten Testament, das Septuaginta genannt wird. In 4. Mose 14,9 sagt Gott zum Beispiel: „Fallt nicht vom Glauben ab“, das ist verboten. Und in Josua 22,16; 19 und 22 hört ihr denselben Ruf. Im Deutschen findet ihr dort nicht das Wort „Abtrünnigkeit“ oder „Abfall“, aber ich möchte ich einfach ein paar dieser Verse vorlesen, wenn ich sie finde. „So spricht die ganze Gemeinde des Herrn: ‚Was ist das für eine Untreue, die ihr an dem Gott Israels begangen habt?‘“ Hier kommt das Wort: „... indem ihr euch heute von der Nachfolge des Herrn abkehrt dadurch, daß ihr euch einen Altar baut und euch heute gegen den Herrn auflehnt.“ Und das wird im Wesentlichen in Vers 19 und Vers 22 wiederholt.

Bei Jeremia findet ihr dasselbe noch einmal. Das ist kein neues Problem, wie ich schon sagte. Jeremia 2,19: „Deine Bosheit straft dich, und deine Abtrünnigkeit züchtigt dich! Erkenne doch und sieh, wie schlimm und bitter es ist, daß du den Herrn, deinen Gott, verlassen hast.“ Er sagt, du fürchtest mich nicht, du fürchtest mich nicht. Kapitel 5,6: „Darum schlägt sie der Löwe aus dem Wald, überfällt sie der Steppenwolf; der Leopard lauert vor ihren Städten, so daß jeder, der sie verläßt, zerrissen wird.“ Hier spricht Gott metaphorisch über das künftige Gericht über Jerusalem. Warum? „Denn ihre Übertretungen sind zahlreich, und groß sind ihre Abweichungen.“ Die Wahrheit kennen und jene Wahrheit ablehnen.



In Hosea 11,7 sagt Gott: „Mein Volk hält am Abfall von mir fest“, es hält am Abfall von mir fest. Das ist also etwas, was schon seit Langem geschieht. Die Menschen, die die Wahrheit kannten, lehnen die Wahrheit ab. Selbst im Leben von Jesus; betrachtet einmal Johannes 6,66, das ist eine Folge davon. “[Aus diesem Anlaß] zogen sich viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm.“ Es gab Lehren von Jesus, die sie hinaustrieben und sie fielen buchstäblich ab, sie verschwanden. Indem sie die Wahrheit, die sie gehört hatten, ablehnten, fielen sie von dieser ab.

In der Ölbergrede gegen Ende des Dienstes unseres Herrn findet sich in Matthäus 24,9 folgende Aussage: Jesus sagte: „Dann wird man euch Drangsal preisgeben und euch töten; und ihr werdet gehaßt sein von allen Heidenvölkern um meines Namens willen. Und dann werden viele Anstoß nehmen.“ Viele werden abfallen. Ich will euch nur eine kleine Auswahl entsprechender Verse geben. In 2. Petrus 2,20 heißt es: „Denn wenn sie durch die Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entflohen sind, aber wieder darin verstrickt und überwunden werden, so ist der letzte Zustand für sie schlimmer als der erste.“ Wenn ihr die Wahrheit kennt, wenn ihr Erkenntnis des Herrn und Heilands erlangt habt und dann zurückkehrt und euch wieder in den Befleckungen der Welt verstrickt, dann ist der letzte Zustand schlimmer als der erste; es wäre besser für sie, den Weg der Gerechtigkeit nicht gekannt zu haben, als ihn gekannt zu haben und sich dann von dem heiligen Gebot, das ihnen gegeben wurde, abgewandt zu haben. Sie sind wie ein Hund, der zu seinem eigenen Erbrochenen zurückkehrt oder eine Sau, die zurückkommt, um sich im Schlamm zu wälzen. Die Bibel hat nichts wirklich Gutes über Abtrünnige zu sagen.

Und sie werden überall sein. In 1. Timotheus 4 lesen wir, dass der Geist ausdrücklich sagt, dass in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen werden. Das ist derselbe Begriff. Sie werden überlaufen. Um mit den Worten von Paulus an Timotheus in Kapitel 1,19 zu sprechen: „Sie [werden] darum im Glauben Schiffbruch [erleiden].“ Oder, um es modern auszudrücken, ihr Glaube wird einen Flugzeugabsturz erleiden.

In 2. Timotheus findet sich dasselbe noch einmal. Paulus schreibt an Timotheus: „Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen.“ Vers 4: „Sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.“

Jetzt zurück zu Judas. Was wirklich besorgniserregend ist, ist, dass diese Menschen das Christentum unterwandern und sich unbemerkt einnisten. Sie schleichen sich unbemerkt ein. Und deshalb müssen wir in den Krieg ziehen, im Sinne von einem Bürgerkrieg. Das ist heutzutage schwer durchzuziehen, nicht wahr? Denn heutzutage geht es überall darum, jeden zu lieben, einander zu verstehen, nicht zu kämpfen, tolerant zu sein. Wir haben einen Krieg, den es zu kämpfen gilt, und der Krieg, in dem wir kämpfen müssen, ist hier vor unseren Augen ... in der Gemeinde. Wir haben Prediger, die von Dämonen kontrolliert werden, und dämonische Lehren und heuchlerische Lügner und Menschen, die die Wahrheit nicht wollen und sie gehen in Gemeinden, die diese nicht verkünden, statt in Gemeinden, die das tun. In unseren Gemeinden herrscht Abtrünnigkeit. Da ist sie gefährlich. Sie haben die Gemeinden immer unterwandert. Sie haben sich immer eingeschlichen. Das ist die Strategie. Was sagt Paulus in Apostelgeschichte 20? Das war so maßgeblich und entscheidend in meinem frühen Dienst. Zu Beginn meiner Zeit hier lebte ich quasi jahrelang in diesem zwanzigsten Kapitel der Apostelgeschichte. Und der Apostel Paulus sagt den Menschen in Apostelgeschichte 20,28: „So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde.“ Ihr müsst vorsichtig sein. Warum? „Denn [...] nach meinem Abschied [werden] räuberische Wölfe zu euch hineinkommen [...], die die Herde nicht schonen.“ Und hier kommt die Gefahr. „Und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft. Darum wacht und denkt daran, daß ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufgehört habe, jeden einzelnen unter Tränen zu ermahnen.“

Wie werdet ihr damit umgehen? Nun, er sagt: „[Ich] übergebe ... euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft hat, euch aufzubauen.“ Ihr könnt euch nur dagegen verteidigen, wenn ihr das Wort so gut kennt, dass ihr die Abtrünnigkeit erkennt. Abtrünnige wenden sich von der Wahrheit ab, aber nicht unbedingt von der Gemeinde, nicht wahr? Viele von ihnen haben eine gewisse Vertrautheit mit der Gemeinde und können von dort aus tätig sein und sehr erfolgreich für den Feind sein und auch Geld verdienen auf Kosten der Unwissenheit von Menschen. Es hat schon immer Abtrünnige gegeben und es wird immer Abtrünnige geben, es wird immer jene geben, die von der Wahrheit abfallen. Das hat es überall gegeben. Wisst ihr, dass die Menschen zur Zeit von Noah die Wahrheit hörten und sie ablehnten? Dass sie ihr einfach den Rücken zuwandten und ertranken? Es war ein Abfall von der Wahrheit, der zum Turmbau von Babel führte, weil die Wahrheit über den wahren und lebendigen Gott verkündet worden war. Es war Abfall vom Glauben, der verhinderte, dass Israel das Land unter Josua eroberte und dazu führte, dass die Warnungen von Moses ignoriert wurden. Es war Abfall vom Glauben, der die Sittenlosigkeit zur Zeit der Richter hervorbrachte. Es war Abfall vom Glauben, der Israel in die babylonische Gefangenschaft führte. Es war Abfall vom Glauben, die ganze Religion Israels war abtrünnig und deshalb erkannten sie den Messias nicht, als er kam.

Abtrünnigkeit hat die Gemeinde nicht nur in einzelnen Situationen geplagt, sondern auf gewaltige Weise. Der Katholizismus ist eine abtrünnige Form des Christentums. Der Liberalismus ist eine abtrünnige Form des Christentums. Die Neo-Orthodoxie ist eine abtrünnige Form des Christentums. Und jede Sekte, jeder –ismus und –chismus, der im Namen des Christentums daherkommt und vom wahren Evangelium abweicht, ist eine abtrünnige Form. Jeder Prediger, der die Wahrheit nicht predigt, ist ein abtrünniger Prediger. Mystizismus ist ein abtrünniger Angriff auf die Gemeinde. Jegliche Leugnung der singulären Autorität der Schrift führt in der Gemeinde zu einer Verschiebung in Richtung Abtrünnigkeit. Deshalb haben all diese falschen Religionen immer „andere“ Autoritäten, sei es das kirchliche Lehramt der katholischen Kirche oder der Papst oder Mary Baker Eddy Patterson Glover Fry oder Annie Besant oder Judge Rutherford oder Joseph Smith oder wer auch immer, es gibt immer die Schrift und eine andere Autorität. Aber sie bleiben in der Gemeinde und bleiben innerhalb des Rahmens. Sie schleichen sich unbemerkt ein und nisten sich ein. Und der Angriff auf die Wahrheit kommt von innen und deshalb sind wir also damit konfrontiert, wir müssen uns innerhalb unserer Gemeinden damit auseinandersetzen und das macht uns nicht sonderlich beliebt. Ich sage euch, es macht uns nicht beliebt. Und so, wie die Dinge sich heutzutage entwickeln, ist es wirklich schwer, sich gegen unverblümte Abtrünnigkeit zu behaupten, die leicht zu entdecken ist, und gegen die Entwicklung in Richtung Abtrünnigkeit, die so schnell kommt, weil wir sie nicht erkennen und nicht bereit sind, kritisch zu sein.

Nun, all das ist eine Einleitung. Wisst ihr, Judas ist wie ein guter Journalist. Er ist ein guter Journalist. Er würde einen guten Zeitungsjournalisten abgeben, denn wenn ihr je Journalismuskurse belegt und gelernt habt, wie man für Zeitungen schreibt oder wenn ihr einfach nur ein wenig aufmerksam beim Zeitungslesen seid, dann wisst ihr, dass der erste Absatz und vielleicht noch der zweite Absatz alles zusammenfassen und dann Absatz 2 oder 3 oder 4 allmählich die Details aufnimmt, man geht alles noch einmal durch und beschreibt es ausführlicher. Nun, das tut Judas hier. Verse 3 und 4 beschreiben die ganze Geschichte und von Vers 5 bis ganz zum Ende geht er alles durch und erläutert es ausführlicher. In Versen 3 und 4 treffen wir die Leute. Im Rest des Buches haben wir eine erweiterte Perspektive. Wir sehen die Gefahr, gegen die wir ankämpfen müssen, in Vers 3. Und das wird im restlichen Buch ausführlich für uns dargestellt, erst die Zusammenfassung, dann die Details.

Nun, lasst uns jetzt die Zusammenfassung betrachten. „Geliebte“, das gefällt mir. Ich halte mich immer an dem Wort fest. Und ich möchte das sagen, weil es mir eine gute Gelegenheit gibt, das zu sagen. Oftmals nennen Leute euch lieblos, wenn ihr klar Stellung zu etwas bezieht, wenn ihr dort eine Grenze zieht, wo die Bibel eine Grenze zieht, wenn ihr keine Kompromisse eingeht und für die Wahrheit Stellung bezieht, für die Wahrheit lebt, die Wahrheit verkündet und nicht schwankt. Stimmt das nicht? Ich meine, das ist so typisch ... so typisch. Das ist die gängige Bezeichnung für den Prediger, der dem Glauben treu ist. Er ist nicht liebevoll. Das ist die gängige Bezeichnung für jemanden, der die Abtrünnigkeit bloßstellt und die Abtrünnigen bloßstellt. Aber versteht ihr, dass das, was Judas hier tut, nicht geschieht, weil er die Menschen nicht liebt, sondern gerade, weil er sie liebt? Er tut es, weil ihm unser Wohlergehen so wichtig ist. Er begann damit, einen Brief über gemeinsames Heil zu schreiben, aber er liebte seine Kinder zu sehr, um sie dem ausgesetzt zu lassen, was er als große Bedrohung ansah. „Geliebte“, sagt er. Und dann in Vers 17 „Ihr aber, Geliebte“, und wieder in Vers 20 „Ihr aber, Geliebte“. Das ist nicht irgendeine Form von Sentimentalität. Das sind nicht irgendwelche oberflächlichen Emotionen. Das ist nicht irgendeine Form von Toleranz. Das ist die echte, zielgerichtete, bewegende, liebevolle Fürsorge eines Mannes Gottes für die Kinder Gottes, damit diese beschützt werden vor dem, was sie und ihre Effektivität und ihren Dienst zerstören könnte. Gott interessiert sich nicht für Liebe, die einem Gefühl entspringt, sondern für Liebe, die einer Überzeugung hinsichtlich der Wahrheit entspringt und wir müssen diese Unterscheidung ständig vornehmen.

Ihr liebt jemanden, wenn ihr ihm die Wahrheit sagt. Und Judas war bereit, voll und ganz die Wahrheit zu offenbaren, selbst, wenn das schmerzlich war. Deshalb sagt er: „Da“, im Sinne von „obwohl“, „es mir ein großes Anliegen war, euch zu schreiben“ – was bedeutet das? Das ist eine interessante Aussage. „Da es mir ein großes Anliegen war, euch zu schreiben ...“ Ihr sagt jetzt: „Nun, war er nicht von Gott inspiriert?“ Wisst ihr, es ist interessant, darüber nachzudenken. Ihr könnt euch vorstellen, wie er sein kleines Schreibutensil herausnimmt und denkt „Nee ...“ und das wegwirft. Ich versuche, hier Worte zu Papier zu bringen, aber es funktioniert nicht, es funktioniert nicht. Nun, er schrieb nicht, was der Heilige Geist für ihn vorgesehen hatte. Der tatsächliche Ausdruck, den er im Griechischen verwendet, bedeutet „sich beeilen“. Das bedeutet „Ich war in Eile, euch über euer gemeinsames Heil zu schreiben, ich wollte die Einheit, die wir in unserem Heil haben, zelebrieren. Ich wollte euch darüber schreiben. Ich habe es einfach nicht ... ich habe es einfach nicht geschafft.“ Er sagt also: „Ich habe mich sehr bemüht und es ging einfach nicht ... es fügte sich einfach nicht zusammen.“ Ob das jetzt bedeutet, dass er versuchte, die Zeit dazu zu finden oder, als er die Zeit fand, ihnen zu schrieben, einfach nicht entscheiden konnte, wie er es strukturieren soll - alles wurde vom Heiligen Geist in Schach gehalten. Ich liebe diesen kurzen Ausdruck „unser gemeinsames Heil“. Niemand hat mehr Heil als ein Anderer, wir alle teilen dasselbe Heil und „ich wollte darüber schreiben, aber ich konnte die Worte einfach nicht zu Papier bringen. So sehr ich mich über unser gemeinsames Heil freue, so gerne ich darüber rede und darüber schreibe und es klarstelle und nochmals betrachte und euch wieder in Erinnerung bringe, ich habe es einfach nicht fertiggebracht.“

Und dann – ob nun ein Bote oder Menschen kamen oder der Geist Gottes ihm einfach eine Eingebung gab - erkannte er plötzlich, dass er über etwas Anderes schreiben musste. Und er sagt: „... hielt ich es für notwendig, euch [...] zu schreiben.“ Nachdem er es erst vergeblich versucht hatte, fühlte er sich plötzlich dazu getrieben. „Ich hielt es für notwendig“, das ist ein starker Ausdruck. Paulus verwendete denselben Ausdruck in 1. Korinther 9,16: „Ein Zwang liegt auf mir. Denn wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündige.“ In diesem Text denken wir an Paulus und wir denken an ihn als jemanden, auf dem eine große Bürde lastet und ein Mandat und eine Last, diese Botschaft zu verkündigen. So fühlte sich Judas. „Kein Wunder, dass ich hier nichts zu Papier bringe, wenn ich über unser gemeinsames Heil schreiben will und plötzlich vom Geist Gottes überwältigt wurde und genau wusste, was ich tun musste. Ich fühlte die Notwendigkeit, euch zu schreiben und euch zu ermahnen, dass ihr für den Glauben kämpft, der den Heiligen ein für alle Mal überliefert wurde.“ Ein ziemlich langer Satz.

„Es für notwendig halten“, der Stamm dieses Verbs bedeutet „zusammenpressen/komprimieren“. Ich empfand göttlichen Druck, das zu schreiben. Das ist nicht wunderlich, das ist kritisch. Das ist kein menschliches Dokument, es ist harter Druck von Gott, dem Geist. Wir könnten also sagen, dass das, was Petrus gesagt hat, sicherlich auch für Judas gilt: „Denn niemals wurde eine Weissagung durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern von Gott her redeten Menschen, getrieben vom Heiligen Geist“, 2. Petrus 1,21. Judas nimmt hier dieselbe Stellung ein wie jene, die hier erwähnt werden und die das Alte Testament schrieben. Und Judas ist ein Hirte und er spürt den Druck vom Geist Gottes, aber er fühlt ihn auch in seinem Herzen, weil Hirten von Natur aus Beschützer sind. Das müssen sie sein, sonst überleben sie als Hirten nicht. Sie haben eine gesunde Furcht. Hört einmal auf Hesekiel 3,16: „Und es geschah am Ende von sieben Tagen, da erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen: ‚Menschensohn‘“, Hesekiel wird Menschensohn genannt, „ich habe dich zum Wächter gesetzt für das Haus Israel; wenn du aus meinem Mund ein Wort gehört hast, so sollst du sie in meinem Auftrag warnen.“ Du bist mein Wächter. Vers 18: „Wenn ich zu dem Gottlosen sage: ‚Du mußt gewißlich sterben!‘, und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen und ihn am Leben zu erhalten, so wird der Gottlose um seiner Missetat willen sterben; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern! Warnst du aber den Gottlosen und er kehrt doch nicht um von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg, so wird er um seiner Missetat willen sterben; du aber hast deine Seele gerettet.“ Wow! Gott sagt zu Hesekiel: „Du bist mein Wächter und wenn ich dich auffordere, jemanden zu warnen, tust du es.“ Kein Wunder, dass Paulus sagte, er warnte ohne Unterlass, mit Tränen, Tag und Nacht. Kein Wunder, dass Paulus zu den Kolossern sagte: „Dafür arbeite ich und ringe ich auch gemäß seiner wirksamen Kraft, die in mir wirkt mit Macht.“. Was ich tue, wird von der Kraft Gottes angetrieben.


Judas sagt also, ich stand ebenso unter Druck wie ein treuer Wächter, der Gottes Gemeinde schützt, euch zu schreiben und an euch zu appellieren. Das ist eigentlich eine Ermahnung, ein Ratschlag, ein Aufruf zur Hilfeleistung, ein zur—Seite-stehen, damit ihr für den Glauben kämpft. Das ist ein starker Ausdruck. Zumindest kann ich das erreichen, dass ihr für den Glauben kämpft. Ernsthaft kämpfen ... epagonizomai ... epagonizomai. Der Stamm lautet agonizomai und bedeutet „sich quälen/abmühen“. Ep(i) dient zur Verstärkung – wann immer ihr eine Präposition seht, die einem griechischen Verb vorangestellt ist, dient diese zur Verstärkung. Es bedeutet also, zu kämpfen, energisch für etwas zu kämpfen, energisch verteidigen. Ich rufe euch zu einer extremen Form der Mühsal auf. Das ist ein Infinitiv Präsens und weist auf eine kontinuierliche Handlung hin. Ich rufe euch auf, ich appelliere an euch, euch an einem bestehenden Kampf, an einem fortwährenden Konflikt zu beteiligen. Abtrünnigkeit ist ein kontinuierliches Problem durch alle Zeiten hinweg. Das Wort agonizomai, agon ist, wie bereits gesagt, ein sehr interessantes Wort. Das Wort agon bedeutet eigentlich „Schale/Stadion“, sie waren gebaut wie eine Schale. Und in solche Schalen oder Stadien kam man, um Kämpfe auszutragen, wie z.B. die Gladiatoren. Es ist ein Begriff, den Paulus benutzt, wenn er davon redet, den guten Kampf zu kämpfen, sich abzumühen. Es ist, als spiele man im ultimativen Superbowl und es ist ein beispielloser Kampf. Es ist ein mächtiger Kampf, ein Kampf bis aufs Blut gegen die Mächte der Abtrünnigkeit. Paulus ruft uns zu derselben Sache auf. Wir hören diese Aufforderungen immer wieder vom Apostel Paulus – zu Timotheus sagt er „Kämpfe den guten Kampf“ und zu den Korinthern „Ich betreibe kein Schattenboxen, ich schlage meinen Gegner.“ Zu den Ephesern schreibt er darüber, die Waffenrüstung anzulegen und in die Schlacht zu ziehen. Und die Verteidigung des Glaubens muss innerhalb der Gemeinde geschehen, im Rahmen des Christentums. Ich denke, dort befindet sich manchmal das Schlachtfeld, das die größte Anstrengung erfordert, weil wir uns nicht nur mit den dort vorhandenen Irrlehren auseinandersetzen müssen, sondern auch mit dem Widerstand jener Leute, die diesen Irrlehren erliegen oder denen diese egal sind oder deren Urteilsvermögen nicht kritisch genug ist, um zu wissen, dass es sich um Irrlehren handelt. Wofür genau kämpfen wir eigentlich? Seht euch das noch einmal an. Wir kämpfen für „den Glauben ... DEN Glauben“, nicht für Glauben in irgendeiner nebulösen Weise, sondern DEN Glauben, objektiv ... DER Glaube, der christliche Glaube, der Glaube des Evangeliums, den Gehalt. Wenn ihr zu Vers 17 weitergeht, versteht ihr das ein wenig besser: „Erinnert euch an die Worte, die im voraus von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus gesprochen worden sind.“ Der Glaube, der objektive Glaube, konstituiert sich in der Lehre der Apostel. Wie es bei Apostelgeschichte 2,42 heißt: „Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel.“ Dort muss der Kampf ausgetragen werden, um den Glauben zu schützen. In 1. Timotheus 6,20 heißt es: „O Timotheus, bewahre das anvertraute Gut.“ Und was war ihm anvertraut worden? Geht einen Vers zurück: „der Schatz ... der Schatz.“ [Luther-Übersetzung] Welcher Schatz? Der Schatz der Wahrheit. In 2. Timotheus 1,13 lesen wir: „Halte dich an das Muster der gesunden Worte.“ Vers 14: „Dieses edle anvertraute Gut bewahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt.“

Wenn ihr ein Pastor seid, oder nur ein Christ, habt ihr eine Aufgabe als Wächter. Wir sind nicht nur Verkünder der Wahrheit, wir sind auch die Beschützer der Wahrheit. Wir beschützen die Wahrheit. Und ich werde angetrieben von der Wahrheit, wie ihr wisst - sie liegt mir nicht nur ständig am Herzen, und wir haben gerade die drei Episteln des Johannes durchgearbeitet -, nicht nur von der Verkündung der Wahrheit, sondern vom Schutz der Wahrheit, denn ohne den gibt es nichts zu verkünden. Und Sentimentalität hat nichts damit zu tun. Das Einzige, was damit etwas zu tun hat, ist Überzeugung. Wir lieben im Rahmen dieser Wahrheit, das sagt Johannes immer wieder, nicht wahr? „An den geliebten Gajus, den ich in Wahrheit liebe.“ Und christliche Liebe muss sich auf diejenigen in der Wahrheit beschränken. Und deshalb kämpfen wir für den Glauben, den wahren Glauben. „Wenn jemand euch ein anderes Evangelium verkünden würde“, sagt Paulus zu den Galatern, „so sei er verflucht.“ Johannes sagt: „Wenn jemand an eure Tür klopft und euer Haus betreten will und euch um Gastfreundschaft bittet und eine falsche Lehre über Christus hat und die verbreitet und das Evangelium, so lasst ihn nicht in euer Haus, grüßt ihn nicht einmal, denn sonst werdet ihr Mittäter seiner bösen Tat.“ Es ist dermaßen gefährlich. Wir müssen mühsam unser ganzes Leben lang für die Bewahrung des Glaubens kämpfen. Und dann definiert er jenen Glauben mit sehr prägnanten und wichtigen Begriffen, den Glauben, der den Heiligen ein für alle Mal überliefert worden, der den Heiligen ein für alle Mal überliefert worden ist. Wisst ihr, was er sagt? Es heißt, der intakte Glaube wurde den Heiligen einmal gegeben, ein für alle Mal, hapax; überliefert, paradidomi, anvertraut. Und dieses Wort, hapax, ein für alle Mal, bezieht sich auf etwas, das für alle Zeit, mit dauerhaften Ergebnissen, getan wurde und nie wiederholt werden muss. Der Glaube, liebe Freunde, der christliche Glaube, die Wahrheit des Evangeliums in ihrer Gesamtheit, in ihrer Fülle, wurde den Heiligen in der Vergangenheit einmal anvertraut. Das ist kein neuer Glaube und deshalb gibt es keine neue Offenbarung. Der christliche Glaube wurde durch die Apostel und diejenigen, die mit ihnen im ersten Jahrhundert zusammenarbeiteten, hinterlegt. Der Kanon wurde mit den Schriften von Johannes am Ende jenes Jahrhunderts abgeschlossen. Und der Glaube wurden dann ein für alle Mal und für alle Menschen den Heiligen gegeben. Deshalb heißt es in Offenbarung 22: „Wenn jemand etwas zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht.“ Die Offenbarung setzt sich nicht fort und Gott fügt dem Glauben nichts hinzu.

Hört mir jetzt gut zu. Der Glaube wurde nicht von Menschen entdeckt, er wurde ihnen überliefert. Niemand entdeckte auf mysteriöse Weise die Bedeutung von Jesus. Niemand entdeckte auf mysteriöse Weise die Bedeutung des Heils. Niemand entdeckte auf mysteriöse Weise, wie man Zugang zu Gott bekommt. Paulus und die anderen, die das Neue Testament schrieben, hatten nicht irgendwelche transzendentalen religiösen Erkenntnisse, durch die sie intuitiv in die höheren Ränge des religiösen Denkens aufstiegen und irgendwie das Gewand Gottes berührten und dadurch tiefe Einblicke gewannen. Ich höre mich an wie Deepak Chopra, wenn ich so rede. Niemand ging irgendwohin, um das zu finden, es wurde überliefert ... es wurde überliefert. Der Glaube wurde von Gott intakt überliefert. Um ihn zum Alten Testament hinzuzufügen, zum Neuen Testament von Matthäus bis Offenbarung, der Korpus der vollständigen Lehre, die einzig akzeptable Offenbarung. Er gibt keine neuen Lehren, es gibt keine neue Offenbarung. Das eliminiert alle Seher und alle, die behaupten, neue Offenbarungen zu haben. Das schließt aus, herumzuhängen und darauf zu warten, die Stimme Gottes zu hören. Das schließt jede Sekte, jeden –ismus, jedes falsche System aus, das irgendeine andere Offenbarung als die Bibel für sich beansprucht, irgendeine andere Autorität als die Bibel. Das ist so wunderbar. Alles, was Gott sagen wollte, und alles, was er gesagt hat, steht in einem Buch. Das macht es einfach, nicht wahr? Dieses Buch ist alles, was wir brauchen. Die Schrift ist alles, was wir brauchen. Ihr müsst nicht herumrennen und jede neue Offenbarung überprüfen und ihr müsst nicht lauschen, ob Gott euch irgendein Geheimnis sagen wird, das er niemandem sonst offenbart hat. Wir reden hier von dem ein-für-alle-Mal, im Griechischen buchstäblich dem ein-für-alle-Mal- den-Heiligen-überlieferten-Glauben. In der griechischen Satzstruktur steht der Glaube ganz am Ende. Welcher Glaube? Der ein-für-alle-Mal-den-Heiligen-überlieferte-Glaube. Versteht ihr diese Botschaft? Das ist kein Rinnsal. Wir erhalten es nicht immer noch. Er wurde ein für alle Mal überliefert. Und Judas erkennt, dass dieser Glaube angegriffen wird, angegriffen von Leuten, die sich eingeschlichen und einen Ansatzpunkt gefunden haben. Sie sind unbemerkt, sie erscheinen nicht auf dem Radar, sie sind unter der Oberfläche. Sie sind wie Riffs unter dem Wasser, sagt er später, die sich in den Liebesmahlen verbergen. Sie knüpfen enge Kontakte in der Gemeinde. Viele von ihnen werden Pastoren, Theologen, Lehrer und bringen ihre Lügen ein und wir müssen sie innerhalb der Gemeinde bekämpfen.

Und ich würde ebenfalls sagen, dass wir das nie effektiv tun können, wir können das nie effektiv tun und dabei als nette, irgendwie mitfühlende, unkomplizierte Gruppe von Leuten rüberkommen, die einfach viel Spaß hat. Das hier ist ein Krieg. Und wenn ein Nicht-Gläubiger hereinkommt, vertraue ich darauf, dass er die Liebe Christi durch die Verwandlung sieht, die in unseren Leben vor sich gegangen ist, aber dass er auch erkennt, dass wir uns in einem Kampf für die Wahrheit befinden. Die Leute werden zu mir sagen: „Weißt du, ich habe meine alte Tante mitgebracht und sie ist Mormonin und du hast an dem Abend zufällig etwas über das Mormonentum gesagt und jetzt wird sie nie wiederkommen.“ Ich kann euch nur sagen, bringt sie wieder her und sie wird vielleicht noch einmal etwas über das Mormonentum hören, denn wir tun das, was wir in diesem Kampf tun müssen. Die Menschen müssen gewarnt werden und wir werden das tun, weil das von zentraler Bedeutung ist.

Wegen der Gefahr der Abtrünnigkeit sagt Judas also: „Ich muss schreiben ... ich muss schreiben.“ Nun, die einleitende Beschreibung der Abtrünnigen in Vers 4 ist zu umfangreich, um mich jetzt darauf einzulassen. Darauf müsst ihr also ein paar Wochen warten. Aber nächstes Mal werde ich eine Einführung über die Abtrünnigen geben und ihr werdet einige Kriterien betrachten können, anhand derer ihr sie erkennen könnt.

Ich sage euch Folgendes, Leute. Ich bin dankbar für viele Dinge in meinem Leben und Dienst, aber für nichts mehr als dafür, von Ältesten, Pastoren und Menschen wie euch umgeben zu sein, die dieselbe Liebe und Leidenschaft für die Wahrheit teilen. Und ich weiß, dass ihr das tut, weil ihr hier seid, und zwar jede Woche und jeden Monat, Jahr ein, Jahr aus. Was ich ermutigend finde, ist, dass die Gemeinde jünger wird und das sagt mir etwas Wunderbares, denn jetzt haben wir in die Armee von Kämpfern und Verteidigern jene reingeholt, die die Leiter der nächsten Generation sein werden. Und sie werden nicht nur in der Lage sein, die Wahrheit zu verkünden, sie werden wissen, wie man sie beschützt, weil sie in einem Umfeld groß werden, in dem sie kritisches Urteilsvermögen lernen. Das ist so ermutigend.

Nun, ich möchte mit einem kurzen Gebet abschließen und dann wird Rob kurz kommen.



[1] An dieser Stelle bringt die Schlachter 2000-Übersetzung die ursprüngliche Absicht von Judas nicht gut rüber. Aus diesem Grund wurde für diesen Vers die revidierte Elberfelder 1993 gewählt.

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