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Bei den letzten beiden Predigten Sonntagsabends haben wir uns mit dem Thema der göttlichen Auserwählung beschäftigt. Wer hat wen gewählt? Ich verstehe, dass es bei der Diskussion um die Lehre der Auserwählung große Kontroversen gibt. Wie ich in meiner ersten Predigt angemerkt habe, gibt es viele Menschen, die das für eine gefährliche Lehre halten, nach deren Meinung das Gott in ein Monster verwandelt; Leute, die diese Lehre für fast gotteslästerlich halten, für eine Art Irrglauben. Und doch - egal, wie sehr menschlicher Verstand und menschliche Vorlieben gegen diese Lehre wüten, so wird sie doch unausweichlich in der Schrift gelehrt. Wir müssen unser Knie vor dieser großartigen Wahrheit göttlicher Auserwählung beugen, und wenn wir das tun, könnte sie für uns die kostbarste aller Lehren werden.

Ich verstehe, was die Bibel über diese Fragen der Errettung zu sagen hat. Und ich verstehe, dass die Bibel in 1. Timotheus 2,4 sagt, dass Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Ich weiß auch, dass die Bibel in 2. Petrus 3,9 sagt, dass Gott nicht will, dass jemand verloren gehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe. Und ich weiß, dass die Bibel sagt, dass wir gehalten sind, jedem Menschen das Evangelium zu verkünden. Und ich weiß, dass die Bibel allen Menschen überall gebietet, Buße zu tun, und dass Gott gebietet, dass alle Menschen ihr Auge auf seinen Sohn richten, an dem er Wohlgefallen hat, und ihm zuhören. Und dass das Evangelium im Prinzip ein Gebot ist. Wir reden über das Evangelium als ein Geschenk, als ein Angebot, aber im Prinzip ist ein Gebot, an den Herrn Jesus Christus zu glauben. Ich verstehe auch, dass die Bibel menschliche Entscheidungsfreiheit und menschlichen Willen lehrt. Dass die Bibel sagt: „Wählt euch heute, wem ihr dienen wollt.“ Ich weiß, dass Jesus gesagt hat: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken.“ Ich weiß, dass er gesagt hat: „Und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ Und Jesus fragte: „Warum wollt ihr sterben?“ Er sagte: „Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu empfangen.“ Und ich weiß, dass Jesus bitterlich über die Stadt Jerusalem weinte und sagte: „Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt.“ Ich weiß, dass Gott über das aufsässige, rebellische und ungläubige Israel weinte und durch die Augen von Jeremia weinte, wie wir in Jeremia Kapitel 13 lesen. Ich weiß auch, dass die Bibel alle Menschen als Sünder anklagt und alle Sünder persönlich beschuldigt, gegen Gottes heiliges Gesetz verstoßen zu haben, sodass sie göttlichen Zorn und ewige Strafe verdienen. Und ich weiß, dass die Bibel darauf hinweist, dass alle Sünder über genügend Offenbarung verfügen, um für ihre Sünden verantwortlich zu sein. Durch die Schöpfung in Römer 1 und durch das Gewissen in Römer 2 erhält der Sünder Licht, das, wenn man ihm folgt, zur Wahrheit führt. Wenn sie diesem Licht nicht folgen, werden sie unter Gottes Zorn verloren gehen.

Ich verstehe all das und ihr versteht es ebenfalls und all das steht in der Schrift. Aber gleichzeitig offenbart sich uns ein Rätsel in der Schrift - ohne jeglichen Widerspruch, nur offensichtlichen Schwierigkeiten in unserem Kopf -, das uns sagt, dass kein Sünder in der Lage ist, die Wahrheit zu verstehen. „Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss.“ Kein Sünder kann aus eigener Kraft Buße tun. In Apostelgeschichte 11,18 heißt es sogar, dass Sünder nur Buße tun könnten, wenn Gott ihnen Buße gibt. Selbst der Glaube an sich übersteigt die Fähigkeiten der Menschen. In Johannes 1 heißt es: „Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.“ Der Glaube kommt nicht durch den Willen des Menschen oder den Willen des Fleisches. Die Bibel sagt also, dass die Menschen unfähig sind, die Wahrheit zu verstehen, die Wahrheit des Evangeliums, dass sie unfähig sind, Buße zu tun. Sie sind unfähig, zu glauben. Deshalb kann ein Sünder nur durch das Werk Gottes erlöst werden. Gott muss uns Verständnis, Buße und Glauben gewähren. Gott muss den geistlichen Tod überwältigen und uns Leben geben, er muss geistliche Blindheit überkommen und uns sehend werden lassen, er muss geistliche Unwissenheit überkommen und uns die Wahrheit geben, er muss die alles durchdringende Liebe zur Sünde überwinden und sie mit einem Streben nach Gerechtigkeit ersetzen.

Wenn irgendjemand je errettet wird, liegt es daran, dass Gott all unsere normale, natürliche Unfähigkeit außer Kraft setzt. Deshalb sagen wir, dass die Errettung einzig und allein von Gott kommt. Sie kommt nicht nur durch Barmherzigkeit, sie kommt ganz und gar von Gott. Das geschieht nie losgelöst vom menschlichen Willen oder gegen unseren menschlichen Willen. Die tiefschürfende, unerforschliche Realität ist, dass niemand je Christus wählen würde, wenn Gott nicht zuerst diesen Menschen erwählt hätte. Wir sind errettet und wir haben Leben, weil Gott sich frei dafür entschieden hat, uns das zu geben. Lasst uns bei Johannes 6,64 beginnen. In den ersten beiden Predigten habe ich euch viele Schriftstellen gegeben. Jetzt folgt eine weitere für eure Liste. In Vers 64 sagt Jesus: „‚Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben.‘ Denn Jesus wußte von Anfang an, wer die waren, die nicht glauben, und wer ihn verraten würde“ – nämlich Judas. Vers 65: „Und er sprach: ‚Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben.‘“

Ich weiß nicht, wie viel klarer man das noch sagen könnte. Ihr könnt nicht kommen, ihr werdet nicht kommen, wenn Gott euch nicht Verständnis, Buße und Glauben gewährt. Das ist es, was wir in den ersten beiden Botschaften gesagt haben – dass Errettung ein Werk Gottes ist. Und damit landen wir bei einer überaus wichtigen Frage, die es heute Abend zu beantworten gilt. Es ist folgende Frage: Warum tat Gott das? Warum hat er eine Wahl getroffen? Warum hat Gott sich entschieden, Sünder vor Gottes gerechtem Urteil zu retten?

Die Antwort darauf ist wirklich verblüffend. Um zu verstehen, warum Gott das getan hat, möchte ich euch helfen, einige überaus schlagkräftige Schriftstellen durchzuarbeiten. Lasst uns in Titus Kapitel 1 beginnen, Titus Kapitel 1. Ich möchte, dass ihr wirklich das Gesamtbild dieser großartigen Lehre der Auserwählung versteht. Am Anfang von Titus stellt Paulus sich selbst vor, und zwar auf eine Art und Weise, die für seine Berufung wichtig ist. Er ist ein Sklave Gottes und ein Apostel Jesu Christi. Grob gesehen dient er Gott, mehr spezifisch betrachtet dient er Gott als Apostel Jesu Christi.

Die Erfüllung seines Dienstes gegenüber Gott und seines Apostelamtes im Namen Jesu Christi beinhaltet eine Reihe verschiedener Elemente.  Zu allererst sagt er „gemäß dem Glauben der Auserwählten Gottes“. Die erste Sache, die Paulus also sagt, ist, dass Gott ihn zum Dienst berufen hat. Übrigens, die Bekehrung von Paulus ist ein Bild der Bekehrung eines jeden Sünders; er befindet sich auf dem Weg nach Damaskus, sein Herz ist voller Hass für Christus, er ist unterwegs, um noch mehr Gläubige zu verfolgen. Dann findet das ein jähes Ende und er wird souverän von Gott errettet. Er wird dann zu einem Diener Gottes und einem Apostel Christi und seine erste Aufgabe dreht sich um den Glauben der Auserwählten, das heißt, er soll das Evangelium den Auserwählten bringen, damit sie es hören und glauben können. Da Paulus nicht weiß, wer die Auserwählten sind, da es keine Möglichkeit gibt, sie zu identifizieren, da Gottes Ratschluss und seine souveräne Erwählung geheim und verborgen sind, predigt Paulus dann das Evangelium überall, wo er hingeht, in dem Wissen, dass der Herr ihn nutzen wird, um das Evangelium den Auserwählten zu bringen, die glauben werden. Genau das ist das Evangelium und das war der erste Aspekt des Dienstes von Paulus. Es ist der Dienst des Evangeliums. Ihr bringt das Evangelium, damit die Auserwählten es hören und glauben können.

Und dann gibt es da noch einen zweiten Aspekt seines Dienstes. Er beginnt mit Evangelisation und geht jetzt zur Erbauung über. Er sagt, er sei nicht nur von Gott dazu berufen, Jesus Christus zu repräsentieren, indem er den Auserwählten das Evangelium bringt, damit sie es hören und glauben können, sondern er bringt denen, die glauben, die „Erkenntnis der Wahrheit, die der Gottesfurcht entspricht.“ Das ist der zweite Aspekt. Wenn die Leute erst einmal zum Glauben gekommen sind, müssen sie in der Wahrheit unterwiesen werden, damit sie Christus immer ähnlicher werden können. Ihr könntet also sagen, der erste Aspekt seines Dienstes war die Errettung und der zweite die Heiligung. Er sagt: „Ich predige das Evangelium, damit die Auserwählten es hören und glauben können, und dann lehre ich das Wort Gottes, damit jene, die glauben, die Wahrheit lernen können, welche Gottesfurcht hervorbringt.“

Es gibt noch einen dritten Aspekt des Dienstes und der trifft auf ihn ebenso zu wie auf uns alle – Vers 2: „Aufgrund der Hoffnung des ewigen Lebens.“ Der dritte Aspekt ist jenes Element der Ermutigung und des Trostes und der Hoffnung, die ihr Augenmerk auf künftige Herrlichkeit richtet. Zusammenfassend sagt er also: „Zuerst predige ich das Evangelium, damit die Auserwählten es hören und glauben können. Dann lehre ich das Wort, damit diejenigen, die glauben, in der Erkenntnis der Wahrheit zur Gottesfurcht wachsen können. Und dann erzähle ich ihnen vom ewigen Leben, das uns erwartet, damit sie in Hoffnung leben können und diese Hoffnung ihr großer Trost wird.“

In seinem Dienst gibt es also einen Aspekt der Errettung, einen Aspekt der Heiligung und einen Aspekt der Verherrlichung. Wir alle tragen diese Verantwortung. Ich meine, das tun wir schließlich alle – wir bringen das Evangelium und dann unterweisen wir jene, die glauben, damit sie wachsen mögen. Und dann füllen wir ihre Köpfe mit der Hoffnung auf das, was in dem herrlichen Erbe kommen wird, das uns in der Zukunft erwartet. Aber ich möchte, dass ihr euch auf Titus 1,2 konzentriert.

Er sagt, all das – von der Gerechtigkeit über die Heiligung zur Verherrlichung, all das kommt von Gott, „der nicht lügen kann [und das] vor ewigen Zeiten verheißen hat“. Im Griechischen heißt es „vor Anbeginn der Zeit … vor Anbeginn der Zeit.“ Vor Anbeginn der Zeit verhieß Gott, dass er Gläubige retten und heiligen und verherrlichen würde. Die Frage ist, wem gab er dieses Versprechen vor Anbeginn der Zeit? Er hat es ganz gewiss nicht irgendwelchen Menschen gegeben, denn die gab es damals noch nicht. Vor Anbeginn der Zeit war noch vor dem ersten Tag der Schöpfung. Er hat das ganz gewiss nicht den Engeln versprochen, denn es gibt keine erretteten Engel, es gibt heilige Engel, die nie fallen, die nie gefallen sind, und es gibt gefallene Engel, die nie erlöst werden, sondern auf dem Weg zum Feuersee sind, der für sie bereitet wurde. Es hat nie eine Errettung von Engeln gegeben, sodass Gott also gegenüber den Engeln nie eine Verheißung über Errettung und Heiligung und Verherrlichung abgegeben hat, und er hat sie nicht gegenüber Menschen gemacht, weil es damals keine Menschen gab. Sehr wahrscheinlich gab es zu der Zeit dieser Verheißung auch keine Engel, denn die Engel scheinen ungefähr um die Zeit herum geschaffen worden zu sein, als auch alles andere geschaffen wurde.

Wem um alles in der Welt hat er dann dieses Versprechen gegeben? Nun, es muss wohl ein Versprechen innerhalb der Dreieinigkeit gewesen sein. Gott muss wohl ein Versprechen innerhalb der Dreieinigkeit abgegeben haben. Und wem gibt er dieses Versprechen? Betrachtet mit mir den zweiten Brief des Paulus an Timotheus und lasst uns das gemeinsam verfolgen. 2. Timotheus 1, Vers 9; Vers 8 endet mit einem Verweis auf Gott und dann steht in Vers 9, mit Bezug auf Gott: „Er hat uns ja errettet und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht aufgrund unserer Werke, sondern aufgrund seines eigenen Vorsatzes und der Gnade, die uns in Christus Jesus“, und hier folgt genau derselbe Ausdruck wie in Titus 1,2 „vor ewiger Zeit gegeben wurde.“ Es bedeutet: „Vor Anbeginn der Zeit, bevor es Zeit gab, versprach Gott, Sünder zu retten, sie zu heiligen und sie zu verherrlichen.“ Die Frage ist, wem er diese Versprechen gab? Er hat es nicht den Sündern gegeben, denn damals gab es keine. Wem hat er es gegeben?

Nun, in Vers 9 heißt es: „… die uns in Christus Jesus […] gegeben wurde“. Ich sage euch, genau hier liegt der Schlüssel. Der Vater gab dem Sohn ein Versprechen. Die ganze Errettung kommt von Gott und dreht sich um seinen Vorsatz und wird im Namen Christi gewährt. Was diese großartige Lehre der Auserwählung angeht, müsst ihr also verstehen, dass der Vater zu irgendeinem Zeitpunkt in der Vergangenheit zu dem Sohn sagt: „Ich werde Sünder erlösen und ich werde das für dich tun. Ich werde es für dich tun.“ Warum sollte Gott das tun? Weil er den Sohn liebt und in Johannes Kapitel 17 zelebriert der Sohn, wie wir später sehen werden, die gegenseitige Liebe zwischen sich selbst und dem Vater und der Vater entscheidet in seiner ewigen Liebe innerhalb der Dreieinigkeit, dass er seine Liebe für den Sohn ausdrücken wird, indem er dem Sohn ein Geschenk macht und dieses Geschenk ist im Wesentlichen eine erlöste Menschheit. Er gibt seinem Sohn quasi eine Braut.

Im Altertum wählten Väter die Bräute für ihre Söhne aus. So war das einfach. Niemand wählte selbst, es war die Verantwortung des Vaters. Und hier seht ihr das göttliche Muster bei der Entscheidung Gottes, eine Braut für seinen Sohn auszuwählen. Auf diese Weise konnte der Vater seine Liebe für seinen Sohn ausdrücken. Er entschied sich, das so zu machen – seinem Sohn die erlöste Menschheit zu geben. Verfolgt diesen Gedanken bitte bis zum sechsten Kapitel des Johannesevangeliums, einem Abschnitt der Schrift, auf den wir uns in unseren Studien von Gottes Wort oft beziehen, weil er so grundlegend ist. In Johannes 6,37 findet sich eine entscheidende Aussage: „Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen.“ Das müssen wir verstehen. Jeder errettete Mensch ist ein Geschenk des Vaters an den Sohn. Der Vater hat vor Anbeginn der Zeit entschieden, seinem Sohn eine Braut zu geben – seinem Sohn die erlöste Menschheit zu geben. Die Bibel sagt uns, dass er deren Namen im Lebensbuch des Lammes eingetragen hat, wohlwissentlich – bereits vor Anbeginn der Welt -, dass das Lamm geschlachtet werden müsste, um den Preis für diese Erlösung zu zahlen. Für eine Braut musste immer ein Preis bezahlt werden – von demjenigen, der die Braut nimmt, an den Vater der Braut. In diesem Fall musste der Vater seinen eigenen Sohn aufgeben, der Sohn musste sein eigenes Leben opfern, um den Preis für den Erwerb der Braut zu zahlen. Jedes errettete Individuum ist Teil jener Braut. Selbst die Heiligen des Alten Testament sind Bestandteil der Braut und werden im Neuen Jerusalem wohnen, das aus dem Himmel herabkommt als eine Braut, die für ihren Mann geschmückt ist, und die Hauptstadt der Ewigkeit wird, die Brautstadt. Die gesamte Erlösungsgeschichte dreht sich um den Vater, der eine Braut für seinen Sohn sucht, und der Vater entscheidet vor Anbeginn der Welt, wer diese Braut sein sollte, und er schrieb die Namen nieder, damit jeder Mensch, der zu Christus kommt, Christus vom Vater gegeben wird. Das ist einfach eine verblüffende und herrliche Wahrheit.

Schaut euch nur einmal Vers 44 an: „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat.“ Ihr könnt nicht zu ihm kommen, ihr könnt nicht verstehen, ihr könnt keine Buße tun, ihr könnt nicht glauben; es ist genau das, was wir im selben Kapitel in Versen 64 und 65 lesen: „Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben.“ Das ist eine göttliche Gabe. Wie werden Menschen also errettet? Sie werden erwählt, ihre Namen werden im Lebensbuch des Lammes noch vor Anbeginn der Zeit niedergeschrieben. Jeder von ihnen ist ein persönliches Geschenk des Vaters an den Sohn. Und dann zurück zu Vers 37: „Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen.“ Wenn ihr gegeben werdet, werdet ihr kommen. Das ist etwas, was Theologen im Laufe der Jahrhunderte als „unwiderstehliche Gnade“ bezeichnet haben. Wenn ihr auserwählt seid, wenn ihr ein Geschenk des Vaters an den Sohn seid, werdet ihr kommen. Ihr werdet Leben erhalten und Verständnis und Buße und Glauben. Und in Vers 37 heißt es: „Und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Warum? Weil es in dem Sünder etwas inhärent Wertvolles gibt? Nein, das ist eine der evangelikalen Illusionen heutzutage, dass wir so wunderbar seien, dass Gott uns nicht widerstehen kann. Dass er uns über alles liebt, weil wir so sind, wie wir sind. Das ist überhaupt nicht der Fall. Der Wert steckt nicht in dem Geschenk, sondern vielmehr in demjenigen, der das Geschenk gibt. Weil der Sohn den Vater auf so vollkommene Art liebt, nimmt alles, was der Vater dem Sohn gibt, unendlichen Wert an - wegen desjenigen, der das Geschenk gibt, nicht wegen des Geschenks an sich. Ich denke, wir verstehen das im natürlichen Umfeld. Geschenke, die wir von geliebten Menschen erhalten, nehmen einen Wert an, der ihren inhärenten Wert weit übersteigt. Es liegt nicht daran, dass irgendetwas an uns besonders herrlich oder wunderbar wäre; wir werden kostbar für den Sohn, weil wir ihm vom Vater gegeben wurden. Und er würde nie ein Geschenk seines Vaters ablehnen.

In Vers 39 heißt es dann: „Und das ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern daß ich es auferwecke am letzten Tag.“ Vers 40: „Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt“, weil der Vater ihm erlaubt, das zu tun, ihn befähigt, das zu tun, dass jeder, der das tut, „ewiges Leben hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.“ Versteht ihr das jetzt langsam? Der Vater hat eine Braut auserwählt und er schreibt den Namen nieder. Im Laufe der Zeit, der Geschichte, werden diejenigen, die der Vater auserwählt hat, dem Sohn gegeben. Wenn sie Buße tun und glauben, nimmt der Sohn sie an, er lehnt sie nicht ab. Der Sohn verliert nie auch nur einen einzigen, sondern erweckt sie am letzten Tag. Und das beruht nicht auf irgendeinem inhärenten Wert unsererseits. Wir werden kostbar, weil der Sohn die Geschenke seines Vaters wertschätzt.

Dieselbe Sprache finden wir in Kapitel 17 des Johannesevangeliums wieder. Vielleicht solltet ihr das aufschlagen. Manche Leute haben dieses Kapitel als das „Allerheiligste der Schrift“ bezeichnet. Hier dringen wir tief in die Gemeinschaft von Vater und Sohn innerhalb der Dreieinigkeit ein. In Johannes 17 spricht Jesus mit dem Vater über uns, spricht mit dem Vater über seine Braut, über diejenigen, die der Vater ihm gegeben hat. In Vers 9 sagt Jesus: „Ich bitte für sie und bitte nicht für die Welt.“ Ich rede nicht von der Welt, „sondern für die, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein.“ Und in diesem Sinne sind die Auserwählten Gottes Kinder, seit sie auserwählt wurden. Sie haben schon immer zu ihm gehört. Und er gibt sie seinem Sohn als Liebesgabe. Und der Sohn sagt, ich bitte für sie, ich bete für sie. Ich bete nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast.

In Vers 11 bereitet er sich auf das Kreuz vor und darauf, die Welt zu verlassen. Und er sagt: „Ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater“, hört jetzt gut zu, „erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir.“ Das ist wirklich ein sehr tiefschürfender Moment in diesem Gebet Jesu. Ich werde diese Welt bald verlassen, sagt er, und sie werden weiterhin hier sein und ich komme zu dir und bitte dich, Vater, sie zu bewahren. Bis jetzt habe ich sie bewahrt. Jetzt werden die Dinge sich ändern. Und ich will, dass du sie bewahrst. In Vers 12 sagt er: „Solange ich bei ihnen war, erhielt ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, und ich habe sie bewahrt, und keiner von ihnen ist verloren“, außer Judas, natürlich, der nie echt war.

Seht ihr, Jesus sagt: „Vater, ich habe sie bewahrt, weil du sie mir gegeben hast.“ Ich denke, Jesus spürt die Trennung, die auf ihn zukommt. Und er sagt: „Vater, es wird eine Zeit kommen, wenn ich nicht in der Lage sein werde, sie zu bewahren. Vater, könntest du sie in jener Zeit, in der ich sie nicht bewahren kann, bewahren, und wenn ich zu dir zurückkehre, würdest du sie auch dann bewahren?“ Und in diesem Moment, als Jesus von seinem Vater getrennt wurde, trat Gott an seine Stelle und bewahrte die Seinen und da Christus in den Himmel aufgestiegen ist, hat er uns den Heiligen Geist geschickt, der unsere Garantie, unser Unterpfand, ist - derjenige, der uns bewahrt, der uns versiegelt.

Warum all das? Weil wir kostbar sind. Warum sind wir kostbar? Nicht, weil wir inhärent besser sind als irgendjemand sonst, sondern weil wir dem Sohn als eine Liebesgabe des Vaters gegeben wurden. Und wieder in Vers 24: „Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast“, ich will, dass sie meine Herrlichkeit sehen. Vater, ich will, dass sie zu der großen Hochzeit kommen und ich will, dass du sie bewahrst. Er wird niemanden verlieren. Der Vater wird niemanden verlieren. Der Heilige Geist versiegelt uns zur ewigen Erlösung.

Was ist der Sinn und Zweck von all dem? Nun, der Vater hat sich entschieden, dem Sohn eine Braut zu geben. Aus welchem Grund? Um den Sohn für immer zu lieben, um dem Sohn für immer zu dienen, um den Sohn für immer zu preisen, um den Sohn für immer zu verherrlichen. Ich meine, denkt nur einmal aus der Perspektive einer sehr irdischen Analogie darüber nach. Männer, das wäre so, als würdet ihr zu eurer Ehefrau sagen: „Ich liebe dich so sehr, ich weiß nur nicht, wie ich diese Liebe ausdrücken soll, deshalb habe ich eine riesige Gruppe von Leuten versammelt und sie werden all ihre Zeit und all ihre Energie darauf verwenden, dir zu folgen, wo immer du hingehst, dir dienen und dich preisen. Sie werden dein ganz persönlicher Halleluja-Chor sein. Sie werden deine Tugenden preisen und alles tun, was du dir wünscht. Und nicht nur das, sie werden deine Herrlichkeit reflektieren, und sie werden so gut wie möglich wie du sein, sie werden einer ganzer Chor voller Klonen sein. Wir werden einfach alles, das wunderbar an dir ist, ausstrahlen.“

Ihr sagt: „Das ist verrückt.“  Natürlich, weil wir uns keinen Menschen vorstellen können, der solche Art von Lobpreis verdient. Aber Christus verdient das und in den Gedanken des Vaters ist er einer erlösten Menschheit würdig, die den ewigen Himmel mit Lobpreis füllt und dem Sohne Ehre gibt. Gemäß der Beschreibung in Offenbarung 4 und 5 werden sie um den Thron Gottes herum versammelt sein und für immer und ewig „Würdig ist das Lamm, würdig ist das Lamm“ rufen. Sie werden Christus dienen und darüber hinaus sogar ihm gleichgestaltet sein, denn sie werden ihn sehen, wie er ist. Laut Philipper 3,20-21 werden sie einen Leib haben, der seinem Leib der Herrlichkeit gleichförmig ist. In dem Ausmaß, in dem verherrlichte Menschen wie ein fleischgewordener Gott sein können, werden wir wie Christus sein. So müssen wir Auserwählung verstehen. Das ist es, was Paulus in Philipper 3 als Preis der himmlischen Berufung Gottes bezeichnet – der Preis der Berufung besteht darin, Christus gleichförmig gemacht zu werden. Christus gleichförmig gemacht zu werden, damit wir seine Herrlichkeit reflektieren können, damit er der prototokos ist, der Erste unter vielen Brüdern, unter vielen, die ihm gleichförmig gemacht werden. Wir werden sein Ebenbild tragen.

Die Erlösungsgeschichte endet, wenn der letzte Name erlöst ist. Es ist vorbei. Und am Ende wird der Vater seine Braut in ihrer Gesamtheit versammelt haben und die Braut seinem Sohn präsentiert haben. Und es wird an diesem endgültigen, herrlichen Ort sein, dem Neuen Jerusalem, das als Braut für ihren Mann geschmückt sein wird. Es wird für immer die Stadt der Braut sein. Und alle Heiligen aller Zeitalter werden gemeinsam diese erlöste Menschheit konstituieren und wir werden für immer und ewig nur den Herrn Jesus Christus ehren. Und das wird den Vater befriedigen, der vollkommene Liebe für den Sohn hat.

Lasst mich euch ein weiteres wunderbares Merkmal davon zeigen. Schlagt einmal 1. Korinther 15 auf. Das enthält viel über die Erfüllung, das Ende von allem, aber in Vers 25 geht es darum, dass Christus herrschen und letztendlich alle Feinde unter seine Füße legen wird. Das ist die Betrachtung des Endes aller Dinge. Und in Vers 26 geht es um die Beseitigung des Todes, die ganz am Ende dieses Universums kommt, wie wir es kennen. Und über das absolute Ende heißt es in Vers 27: „Denn ‚alles hat er seinen Füßen unterworfen‘“. Da nimmt der Vater die Braut und gibt sie dem Sohn. Alles ist hier. Alles ist ihm unterworfen und das bedeutet die ganze erlöste Menschheit. Wir werden alle dort sein. Die Erlösungsgeschichte wird abgeschlossen sein, diese Erde und das Universum, wie wir es kennen, werden aufgelöst werden, wie Elemente, die vor Hitze zerschmelzen werden, wie Petrus sagt. Die Menschheitsgeschichte wird beendet sein. Und die Braut wird vollkommen sein und dem Sohn übergeben und alles wird ihm unterworfen werden.

Schaut euch jetzt einmal Vers 28 an, das ist erstaunlich: „Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gottes alles in allem sei.“ Meine Güte, das ist eine verblüffende Einsicht in die Herrlichkeit unserer Zukunft. Was steht da? Da steht, wenn der Vater seinem Sohn die Braut übergibt, wenn alles getan ist und die Erlösung abgeschlossen ist und alle Erlösten versammelt sind und der Vater dem Sohn die Braut übergeben hat, dann gibt der Sohn in einem Akt wechselseitiger Liebe die Braut und sich selbst dem Vater zurück, damit Gott alles in allem ist. Wenn euer Verständnis der Errettung irgendwie oberflächlich ist, dann hat euch das jetzt Dinge gezeigt, über die ihr noch nie nachgedacht habt. Wir werden errettet, meine Lieben, weil wir Teil eines herrlichen, göttlichen Ausdrucks der Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn sind. Das geht weit über unser Vermögen hinaus. Wir sind, in gewissem Sinne, nicht um unser selbst willen errettet, sondern als ein Mittel zum Zweck. Wir verdienen es nicht, errettet zu werden. Die Hölle ist nicht ungerecht. Die Hölle ist gerecht. Ewige Strafe ist gerecht. Aber Gott ist uns gegenüber barmherzig – nicht, weil wir irgendeinen Wert besitzen, sondern weil er seinen Sohn so wertschätzt, dass er ihn einer erlösten Menschheit gibt, die ihn für immer anbeten wird, weil er sie errettet hat, und damit eine Dimension der Anbetung und des Lobpreises hinzufügen wird, die die Engel ihm nicht geben können. Nachdem der Sohn seine Braut empfangen hat, wird er sich selbst und seine Braut in einem wechselseitigen Akt der Liebe dem Vater zurückgeben.

Das ist der Punkt, an dem alles endet und genau das muss Paulus im Sinn gehabt haben, als er an die Galater schrieb und sagte: „[Ich leide Geburtswehen], bis Christus in euch Gestalt gewinnt.“ Er sagt zu den Korinthern, ich möchte euch Christus als keusche Jungfrau präsentieren. Er verstand das. Diese Lehre der Auserwählung ist nicht irgendeine philosophische Sache. Das ist nicht irgendeine Abstraktion. Sie ist der Kern der Erlösung. Und ihr seid Christen, weil der Vater euch auserwählt hat, weil der Vater euren Namen niedergeschrieben hat, weil er euch zu sich gezogen hat. Deshalb seid ihr zu ihm gekommen, der Sohn hat euch angenommen und wird euch nicht verlieren und er wird euch auferwecken und der Vater wird euch verherrlichen, denn das war sein Vorsatz ganz am Anfang. Ihr seid kostbar wegen des Zwecks, für den ihr für die ganze Ewigkeit auserwählt wurdet.

Der Vater sagte zu dem Sohn „Es gibt einen Preis für deine Braut“ und es war ein schwerer Preis. Er hat unsere Sünden am Kreuz auf sich genommen. Wir wurden nicht durch verderbliche Dinge wie Silber und Gold erlöst, sondern durch kostbares Blut, das Blut Christi – wie ein makelloses und unbeflecktes Lamm. Er, der reich war – der Sohn, reich an himmlischen Reichtümern -, wurde arm, damit wird durch seine Armut reich werden könnten.

Wisst ihr, wenn ihr über die Lehre der Auserwählung von diesem Standpunkt aus nachdenkt, ist das einfach so verblüffend. Der Vater macht den Sohn zur Sünde, um den Preis für eine unwürdige Braut zu zahlen. Wir unterscheiden uns nicht sehr von der Frau Hoseas, die eine Prostituierte war. Hosea ging auf den Markt und zahlte den Preis, um sie aus der Prostitution zu erlösen. Und dann schüttete er seine Liebe über sie aus, als sei sie eine Jungfrau, heißt es. Wir sind eine kostbare Jungfrau und wurden durch die Verarmung des Sohnes und durch seinen Tod erkauft. Wir sind jetzt kostbar, weil wir vom Vater für den Sohn auserwählt wurden.

Ich möchte euch zum Abschluss sagen, wie ihr über die Lehre der Auserwählung denken solltet. Auserwählung setzt unserem Stolz ein Ende. Das ist die erste Sache, über die ihr nachdenken solltet. Auserwählung bringt Demut hervor, nichts weiter. Euer Glaube beruht nicht darauf, dass ihr klüger wärt als sonst einer oder besser als alle anderen oder weiser als alle anderen. Es liegt daran, dass ihr auserwählt wurdet. Spurgeon nannte diese Lehre die enthüllendste Lehre der Welt. Er sagte: „Ich kenne nichts, überhaupt nichts, das demütigender ist als diese Lehre der Auserwählung.“ Er sagte: „Manchmal bin ich davor in die Knie gegangen bei meinem Versuch, sie zu verstehen, aber als ich dem nahekam und der Gedanke von mir Besitz ergriff, Gott habe mich von Anfang an zur Errettung auserwählt, war ich von diesem überwältigenden Gedanken verblüfft und von dieser schwindelerregenden Höhe kam meine Seele wieder herab, niedergestreckt und zerbrochen, und sagte: ‚Herr, ich bin nichts, ich bin weniger als nichts, warum ich, warum ich?‘“ 

Das, meine lieben Freunde, das Ende eures Stolzes, ist der Kern der Anbetung, nicht wahr? Andererseits erhöht diese Lehre Gott. Sie gibt Gott die ganze Ehre. Diese Lehre verkündet, dass das Verständnis der Wahrheit, der Glaube an die Wahrheit, die Abkehr von unseren Sünden und die Macht, dem Evangelium gehorsam zu sein, von Gott kommen. Oh Herr, gib nicht uns, nicht uns, sondern deinem Namen die Ehre.

Drittens setzt diese Lehre nicht nur unserem Stolz ein Ende und erhebt Gott, sie bringt auch Freude hervor. Sie begründet in unseren Herzen sogar eine Art überwältigender Freude. Es ist das Rätselhafte daran, das zu unserer Freude beiträgt. Es ist die Hoffnungslosigkeit unserer eigenen Fähigkeiten, die diese Freude stärkt. Ich meine, ich bin einfach immer wieder vor Freude überwältigt. In Psalm 65,5 heißt es: „Wohl dem, den du erwählst und zu dir nahen läßt.“ Wenn der Herr uns nicht auserwählt hätte, wären wir wie Sodom – zerstört. Statt herumzusitzen und die rationalen Gefühle infrage zu stellen, die manchmal mit dieser Lehre einhergehen, solltet ihr sie zelebrieren. Ihr wurdet von Gott mit einer immerwährenden Liebe geliebt.

Viertens ist es eine Wahrheit, die Privilegien gewährt. Sie gewährt uns unaussprechliche Vorteile, die wir uns nie aus eigener Kraft verdienen könnten. „[Wir wurden gesegnet] mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen [Regionen] in Christus.“

Nicht nur das, sondern es ist fünftens auch eine Lehre, die Heiligkeit hervorbringt. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich kann mir nichts motivierenderes vorstellen, um ein gottesfürchtiges Leben zu führen, als Dankbarkeit für diese heilige Berufung. Ich glaube wirklich, das Verständnis der Lehre der Auserwählung ist die wichtigste Motivation für ein heiliges Leben. Spurgeon sagte dazu wieder: „Nichts … nichts unter dem barmherzigen Einfluss des Heiligen Geistes kann einen Christen heiliger machen als der Gedanke, auserwählt zu sein.“ Sollte ich etwa sündigen, nachdem Gott mich auserwählt hat? Sollte ich etwa gegen solch eine Liebe verstoßen? Sollte ich im Angesicht solche Barmherzigkeit auf Abwege geraten? Sollte ich solch ewige Güte verschmähen? Mein Gott, da du mich auserwählt hast, werde ich dich lieben, werde ich für dich leben, werde ich mich dir für immer hingeben.

Sechstens verleiht diese Lehre Kraft. Ehrlich gesagt gibt sie mir in jeder Situation Frieden. Ich bin auserwählt. Und in Philipper 1,6: heißt es „Der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, [wird] es auch vollenden […] bis auf den Tag Jesu Christi.“ Und wenn der Vater euch zu sich zieht und ihr zu ihm kommt und an ihn glaubt und der Sohn euch annimmt und er euch niemals verliert, sondern euch am letzten Tag auferweckt, birgt das große Ermutigung, große Kraft, unabhängig von den Umständen eures Lebens.

Das gibt denjenigen, die begreifen, dass sie auserwählt wurden, eine gewisse Kühnheit, ein gewisses Selbstvertrauen, eine gewisse Entschlossenheit, quasi eine Furchtlosigkeit. Und dass die Gaben und Berufungen Gottes ohne Buße erfolgen. Das ist der Segen dieser Lehre. Sie setzt unserem Stolz ein Ende, erhebt Gott, bringt Freude hervor, gewährt uns Privilegien, fördert Heiligkeit und gibt uns Kraft. Können wir es wagen, eine solche Lehre zu ignorieren? Wenn wir sie ignorieren oder leugnen oder ablehnen, stehlen wir Gottes Herrlichkeit. Wir müssen Gott als unseren Erlöser verherrlichen. Wir müssen Gott dafür verherrlichen, dass er Leben spendet und Verständnis und Buße und Glauben, wozu wir selbst unfähig sind. Wenn wir diese Lehre leugnen, hinterlässt das bei uns ein Missverständnis unserer eigenen Schwäche und wir verlieren das gesamte Gefühl für den Plan der Erlösungsgeschichte.

Irgendjemand wird an diesem Punkt sagen: „Nun, woher weiß man, ob man auserwählt ist?“ Glaubt ihr an das Evangelium? Habt ihr euch von euren Sünden abgewandt? Sehnt ihr euch danach, dem Herrn gehorsam zu sein? Liebt ihr den Herrn Jesus Christus? Das ist der Beweis, denn das wäre nicht möglich ohne das mächtige, souveräne Werk Gottes.

Wir könnten noch viel mehr über die Lehre der Auserwählung sagen, aber wir arbeiten einige sehr wichtige Dinge durch. Wir haben mitr Beharren begonnen - dass unsere Errettung ewig ist. Und ich habe euch gesagt, dass sie ewig sein muss, weil sie auf Auserwählung basiert. Daraufhin sind wir dann zurückgegangen zur Lehre der Auserwählung. Jetzt werden wir zu einer anderen Lehre zurückgehen, der Lehre der menschlichen Verderbtheit; der Grund dafür, dass ihr nicht errettet werden könntet, wenn Gott sich nicht dafür entschieden hätte, euch zu wählen, ist der, dass ihr unfähig seid zu glauben. Und das ist unsere Einleitung in die Lehre der menschlichen Verderbtheit.

Leute, die Bewahrung, Beharren oder ewige Sicherheit nicht verstehen, verstehen das nicht, weil sie die Lehre der Auserwählung nicht verstehen. Leute, die die Lehre der Auserwählung ablehnen und glauben, der Sünder entscheidet sich aus eigener Kraft zu glauben, verstehen die Lehre der Verderbtheit nicht. Wenn ihr glaubt, dass Sünder aus eigener Kraft errettet werden können, dann ist das nicht nur ein Werk Gottes, dann ist es etwas, was Sünder tun, und dann versteht ihr das Wesen der Sünde nicht. Nächsten Sonntagabend werden wir mit unserer rückwärts gerichteten Reise durch die Lehren zur Lehre der Verderbtheit übergehen. Lasst uns beten.

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