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Wir haben uns an diesen Sonntagabenden auf eine wunderbare Studie einiger sehr wichtiger Lehren eingelassen. Von meinem Standpunkt aus ist das Ende offen, ich werde einfach mit dem Strom schwimmen und abwarten, wie sich das entwickelt. Aber ich finde das wunderbar. Wie ihr sehr wohl wisst, arbeiten wir im Verlauf all dieser Jahre überwiegend, wenn nicht fast immer, Textstellen aus der Schrift durch. Auf diese Weise sind wir verpflichtet, zu bekräftigen, was das Wort Gottes sagt, weil es dort so steht. Und wenn man einmal abirrt vom Pfad der Auslegungspredigt und sich auf thematische oder dogmatische Studien einlässt, besteht immer das potenzielle Risiko, beschuldigt zu werden, man verstricke sich in etwas Philosophischem, in etwas Rationalem, etwas Logischem und ziehe Schlussfolgerungen, die der Schrift nicht standhalten würden. Deshalb möchte ich euch gegenüber bekräftigen, dass alles, worauf ich nach meiner eigenen Aussage vertraue, vor euren eigenen Augen aus der Schrift entnommen ist und ich würde euch ermutigen, wie die edlen Beröer, ein wenig selbst zu arbeiten und die Schrift zu erforschen, um euch zu vergewissern, ob die Dinge wirklich so sind. Ich werde euch gewiss keine rationale Theologie präsentieren, obwohl sie auch nicht irrational ist. Ich möchte euch keinen philosophischen Ansatz zur Theologie präsentieren. Ich möchte dem Pfad der menschlichen Logik nicht folgen, um die Dinge zu schlussfolgern, die wir schlussfolgern. Ich möchte euch das präsentieren, was das Wort Gottes zu sagen hat, und das Wort Gottes spricht diese überaus wichtigen Lehren an.

Nur als kurzer Rückblick: Wir haben begonnen, als wir den Judasbrief beendet haben und uns dann der Lehre des Beharrens der Heiligen oder der Bewahrung der Heiligen zugewandt haben. Das bedeutet, wenn ihr jemals errettet werdet, habt ihr für immer die Hoffnung auf ewiges Leben. Eure Errettung kann nie wieder rückgängig gemacht werden. Ihr könnt euer Heil nicht verlieren, weil Gott uns davor bewahren kann, zu straucheln und uns mit Freuden vor das Angesicht seiner Herrlichkeit zu stellen. So endet Judas. Und deshalb haben wir über diese Lehre der Sicherheit oder Bewahrung oder des Beharrens gesprochen. Und am Ende haben wir gesagt, wir werden bis zum Ende bewahrt, weil wir von Anfang an für diesen Zweck auserwählt wurden. Und das hat uns zur Lehre der göttlichen Auserwählung geführt, der Lehre der Vorherbestimmung – dass Gott vor Anbeginn der Welt bestimmt hat, wen er zur Herrlichkeit führen würde. Wen auch immer er beruft, den rechtfertigt er deshalb, und wen er rechtfertigt, den verherrlicht er. Deshalb steht die große Lehre der Bewahrung im Zusammenhang mit der Lehre der Auserwählung oder Vorherbestimmung.

Und wir haben euch mindestens drei Predigten lang wichtige Schriftstellen gezeigt, die die Lehre der Auserwählung lehren und haben euch das so präsentiert, wie es in der Schrift erscheint. Und nachdem ihr diese Lehre verstanden habt, werden diejenigen unter euch, die bei uns waren, sie überall finden und ihr werdet sie entweder überall akzeptieren, wo ihr sie findet, oder ihr werdet den Rest eures Lebens damit verbringen, gegen sie anzukämpfen, wenn sie euch aus den Seiten der Schrift entgegen springt.

Jegliche Diskussion der Lehre der Vorherbestimmung oder der Lehre der göttlichen, souveränen Auserwählung oder, wenn ihr so wollt, der souveränen Errettung als Werk Gottes, basiert auf einer anderen Lehre, auf einer weiteren Lehre. Gott muss uns retten. Er muss uns auswählen, uns berufen, uns erneuern, uns rechtfertigen durch seine göttliche Kraft, weil wir weder bereit noch fähig sind, das aus eigener Kraft zu tun. Und das führt uns zu dem, was ich die Lehre der absoluten Unfähigkeit nennen werde. Ich habe diese Bezeichnung an sich noch nie so gehört, aber für mich ist sie zweckdienlich, um zu erklären, was ich meine.

Um diese Diskussion zu beginnen, möchte ich euch bitten, das Neue Testament bei Johannes 11 aufzuschlagen. Ich denke, das wird uns eine gute Analogie geben, um unsere Diskussion einzuleiten. Johannes 11 ist ein bemerkenswertes Kapitel für alle, die die Bibel verstehen, weil es die Auferstehung eines der engsten Freude Jesu beschreibt, ein Mann namens Lazarus, der zwei Schwestern namens Maria und Martha hatte, in deren Haus Jesus Zeit verbrachte. Sie waren Gläubige und seine Freunde. Im elften Kapitel des Johannesevangeliums wurde Lazarus, der in Bethanien lebt - ungefähr 3 km östlich von Jerusalem, auf der Rückseite des Ölberges - krank. In Vers 3 heißt es sogar, dass er sehr krank war. Und seine Schwestern, Maria und Martha, übersandten eine Nachricht an den Herrn, die besagte: „Herr, siehe, der, den du liebhast, ist krank.“ Das zeigt uns, dass Jesus eine ganz besondere Zuneigung für seinen Freund Lazarus empfand. Jesus hörte das und sagte in Vers 4: „Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht wird!“ Gott beabsichtigt etwas mit dieser Krankheit und es geht letztendlich nicht darum, Lazarus sterben zu lassen. Jesus liebte Martha, Vers 5, er liebte ihre Schwester, er liebte Lazarus, aber als er hörte, dass dieser krank sei, blieb er noch zwei Tage länger an dem Ort, an dem er war. Er reagierte nicht. Und schließlich, wenn ihr euch daran erinnert, ging er zu ihm.

Und als er ankam, nach Marias und Marthas Empfinden zu spät, lesen wir in Vers 17, „fand er ihn schon vier Tage im Grab liegend.“ Und dann in Vers 19: „Und viele von den Juden waren zu denen um Martha und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten.“ So war das in der Gesellschaft üblich, wenn jemand starb, jeder scharte sich um die Hinterbliebenen und trauerte und versuchte, sie zu trösten. In Vers 21 klagt Martha Jesus an und sagt zu ihm: „Herr, wenn du hier gewesen wärst, mein Bruder wäre nicht gestorben.“ Sie hatte großes Vertrauen in seine Heilkraft und anscheinend keine in seine Fähigkeit der Auferweckung.

Er sagte zu ihr: „Dein Bruder wird auferstehen.“ Und sie sagte: „Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag.“ Und Jesus sagte: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?“ Sie sagte: „Ja, Herr! Ich glaube, daß du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“

Sie führten also diese kleine theologische Diskussion und sie versteifte sich auf die Auferstehung am letzten Tag als einzige Hoffnung für ihren Bruder. Aber die Geschichte geht noch weiter und in Vers 32 kam Maria dorthin, wo Jesus war, sah ihn, fiel ihm zu Füßen und sagte zu ihm: „Herr, wenn du hier gewesen wärst, mein Bruder wäre nicht gestorben.“ Dasselbe hat auch ihre Schwester schon gesagt. „Als nun Jesus sah, wie sie weinte, und wie die Juden, die mit ihre gekommen waren, weinten, seufzte er im Geist und wurde bewegt und sprach: ‚Wo habt ihr ihn hingelegt?‘ Sie sprechen zu ihm: ‚Herr, komm und sieh!‘ Jesus weinte.  Da sagten die Juden: ‚Seht, wie hatte er ihn so lieb!‘ Etliche von ihnen aber sprachen: ‚Konnte der, welcher dem Blinden die Augen geöffnet hat, nicht dafür sorgen, daß auch dieser nicht gestorben wäre?‘“ Fast jeder dachte also, er könnte Kranke heilen.

In Vers 38 war Jesus tief bewegt und „kam zum Grab. Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag darauf. Jesus spricht: ‚Hebt den Stein weg.‘ Martha, die Schwester des Verstorbenen, spricht zu ihm: ‚Herr, er riecht schon, denn er ist schon vier Tage hier!‘ Jesus spricht zu ihr: ‚Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?‘ Da hoben sie den Stein weg. […] Jesus aber hob die Augen empor und sprach: ‚Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast. Ich aber weiß, daß du mich allezeit erhörst; doch um der umstehenden Menge willen habe ich es gesagt, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast.‘“

Und in Vers 43 wird es sehr interessant. „Und als er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: ‚Lazarus, komm heraus.‘“ Was mich hier interessiert, ist, dass Jesus einem Toten einen Befehl gab. Ich habe viele Beerdigungen abgehalten, ich habe viele Tote gesehen, aber weder ich noch jemand anders haben je einen der Toten aufgefordert, irgendetwas zu tun. Insbesondere würde ich nie zu einem Toten sagen: „Bill, komm raus.“  Man würde einfach keine Worte vergeuden, weil man albern aussehen würde. Tote können nichts hören. Tote können nicht denken. Toten können nicht reagieren, weil sie tot sind und das bedeutet, sie sind absolut unfähig, irgendetwas als Reaktion auf irgendeinen Anreiz zu tun. Sie haben keinen Willen. Sie sind nicht in der Lage, zu denken oder zu handeln. Aber schaut euch einmal Vers 44 an: „Und der Verstorbene kam heraus.“ Lazarus tat genau das, wozu Jesus ihn aufgefordert hatte. Erstaunlich. Er muss irgendwie dort hinausgestolpert sein, denn er war an Händen und Füßen mit Grabtüchern umwickelt. „Und sein Angesicht [war] mit einem Schweißtuch umhüllt. Jesus spricht zu ihnen: ‚Bindet ihn los und laßt ihn gehen.‘“ Tote können nicht reagieren. Tote können keine Gebote befolgen. Er konnte es nicht, aber er tat es. Er tat das Unmögliche.

Wie? Wie ist es möglich, dass ein Toter tun konnte, was Jesus ihm gebot? Wir alle kennen die Antwort – weil Christus ihn dazu befähigt hat. Wenn Christus ihm nicht Leben geschenkt hätte, hätte er nicht gehorsam sein können. Und das steckt hinter den früheren Worten Jesu in den Versen 25-26: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Das erstaunliche Wunder, einem Mann, der nicht reagieren kann, Befehle zu erteilen und ihm dann die Macht zu verleihen, zu reagieren, ist eine Analogie zur Errettung. Das Evangelium gebietet toten Menschen, aufzuerstehen, gebietet toten Menschen, zu glauben, zu verstehen und Buße zu tun. Das Evangelium gebietet toten Menschen, das zu tun, was sie ehrlich gesagt nicht tun können.

Von hier aus möchte ich mit euch zu Epheser Kapitel 2 gehen. Hier sehen wir, wie tief dieses Problem geht. Epheser Kapitel 2; das ist keine Beschreibung von Lazarus, sondern von uns allen. Epheser 2,1: „Auch euch, die ihr tot wart durch Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst gelebt habt nach dem Lauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt; unter ihnen führten auch wir alle einst unser Leben in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten; und wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen.“ Wir waren alle tot und unempfänglich. Unempfänglich wofür? Unempfänglich für Gott, unempfänglich für geistliche Realität, unempfänglich für die Wahrheit.

Das grundlegende Problem des Menschen ist nicht mangelndes Selbstbewusstsein. Es ist nicht mangelnde Harmonie mit seinem Umfeld. Es ist nicht so, als sei er nicht ganz im Gleichklang mit seinem Schöpfer. Es ist nicht so, als müsse er einfach ein paar Änderungen vornehmen, damit Gott auf seiner Wellenlänge ist. Das Problem des Menschen ist, dass er vollkommen tot und unfähig ist, überhaupt irgendeine Beziehung zu Gott herzustellen … zu Gottes Person, Gottes Wahrheit oder Gottes Geboten. Sünde tötet. Der Lohn der Sünde ist … was? … der Tod. Das wird an vielen Stellen in der Bibel wiederholt, dass wir nicht nur ignorant sind, dass wir nicht nur blind sind, dass wir nicht nur schwach und ohnmächtig sind, sondern dass wir einfach tot sind. In Matthäus 8 ging Jesus auf einen seiner potenziellen Jünger zu und fordert ihn auf, ihm nachzufolgen. In Matthäus 8,21 sagte dieser: „Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben.“ Wisst ihr, was Jesus gesagt hat? „Folge mir nach, und laß die Toten ihre Toten begraben.“ Lass die geistlich Toten ihre körperlich Toten begraben. Dort nennt Jesus also diejenigen außerhalb seines Königreichs „Tote“. In 1. Timotheus 5,6 sagt Paulus: „Eine genußsüchtige [Witwe] jedoch ist lebendig tot.“ Derjenige, der tot ist, ist unfähig, in irgendeiner Weise auf Gott zu reagieren. Er ist ein Sklave Satans, getrieben von der Lust seines Fleisches. Die Dinge, die aus seinem Herzen kommen, sind böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse und Lästerungen, wie wir in Matthäus 15 und anderen Schriftstellen lesen.

Ich sage nicht, dass Sünder nichts menschlich Gutes tun können. Sie können Philanthropen sein. Sie können Wohltäter sein. Sie können Menschen helfen. Sie können freundlich sein. Sie können barmherzig sein. Aber sie können nichts geistlich Gutes tun. Sie können nichts tun, das Gott wohlgefällig ist, weil niemand etwas derartiges tun kann, sofern es nicht für Gottes Ehre getan wird und es kann nur dann zu Gottes Ehre getan werden, wenn es im Namen seines Sohnes getan wird. Obwohl es also menschlich gut ist, ist dieses Gute tot. Es hat absolut nichts mit Gott zu tun. In Lukas 6,22 heißt es: „Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder tun dasselbe.“ Selbst Jesus gibt dort also zu, dass Menschen Gutes tun. Aber es ist Gutes aus einer menschlichen Perspektive und damit in gewissem Sinne schlecht. Gut im Sinne des Menschlichen, schlecht in dem Sinne, dass sich keine reinen Motive dahinter verbergen und es keine Auswirkungen auf die Beziehung zu Gott hat. Nichts daran erfreut Gott.

Ich denke, dieser Gedanke wird in Lukas 11,13 mit den Worten „Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gabe zu geben versteht …“ ausgedrückt. Obwohl ihr böse seid, tut ihr euren Kindern Gutes, das tun Eltern instinktiv. Aber es ist nicht etwas Gutes, dass Gott in irgendeiner Weise befriedigt. Selbst die Eingeborenen auf Malta erwiesen Paulus in Apostelgeschichte 28 große Güte. Das ist eine Art heidnischer Freundlichkeit und Güte und wir würden das nie leugnen, aber es hat keine Beziehung zu Gott. Es zählt nicht.

Lasst uns jetzt zu Epheser 2 zurückgehen. Der Sünder ist so tot, dass alles, woran er beteiligt ist, als „von dieser Welt, vom Teufel und vom Fleisch“ zusammengefasst werden kann. Außerhalb dieses Rahmens kann er gar nichts tun. Wenn ihr also zu Vers 4 kommt, wenn ihr anfangt, über die Errettung zu reden, fängt das in Vers 4 nicht mit den Worten „Doch eines Tages seid ihr zur Besinnung gekommen“ an. Vielmehr steht dort: „Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen […] lebendig gemacht.“ Er hat es getan, er hat uns mit Christus lebendig gemacht. „Aus Gnade seid ihr errettet.“ Gott hat uns zusammen mit Christus auferweckt.

Ihr sagt jetzt: „Ja, aber wir mussten glauben.“ Natürlich; in Vers 8 heißt es. „Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es.“ Seht ihr, selbst Glaube muss den Toten gegeben werden.

Schlagt einmal 2. Petrus 1,1 auf; wir haben heute früh kurz etwas dazu gesagt. 2. Petrus 1,1: „Simon Petrus, Sklave und Apostel Jesu Christi“, hört euch das gut an, „Simon Petrus, Sklave und Apostel Jesu Christi, an die, welche den gleichen kostbaren Glauben wie wir empfangen haben.“ Wir alle haben Glauben, weil wir ihn empfangen haben. Es ist eine Gabe Gottes. Philipper 1,29 macht das sehr deutlich: „Denn euch wurde, was Christus betrifft, die Gnade verliehen, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden.“ Gott hat euch also die Gnade verliehen, um Christi willen zu glauben und zu leiden. Wenn Gott euch nicht die Kraft verleihen würde, zu glauben, könntet ihr nicht glauben, denn ihr seid tot. Das muss euch von Gott gewährt werden. Tote können nicht reagieren. Deshalb wird die Analogie des Todes verwendet.

Schaut euch einmal Apostelgeschichte 3,16 an. Da heilen Petrus und Johannes einen Lahmen. Und in Vers 16 heißt es: „Und auf den Glauben an seinen Namen hin hat sein Name diesen hier stark gemacht, den ihr seht und kennt; ja, der durch Ihn [gewirkte] Glaube hat ihm diese volle Gesundheit gegeben vor euch allen.“ Der Glaube des Mannes an Christus musste durch Christus kommen. Denkt einmal in den Worten von Philipper 1,6 darüber nach: „Weil ich davon überzeugt bin, daß der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat ...“, das ist sehr wichtig. Wer hat das gute Werk begonnen? Gott. Wer hat den ersten Schritt getan? Gott. „… es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi.“ Er hat es begonnen, er wird es vollenden.

In 1. Korinther 1,29 heißt es: „Damit sich vor ihm kein Fleisch rühme.“ Warum? Vers 30: „Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus.“ Durch ihn seid ihr in Jesus Christus, deshalb steht in Vers 31: „Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn.“ Tote sind nicht gehorsam. Tote reagieren nicht. Tote erstehen nicht auf. Tote tun gar nichts, das können sie nicht. Und wir sind aufgrund der Sünde geistlich tot.

Zurück zu dem Brief von Paulus an die Epheser. In Kapitel 4,18 wird das mit folgenden Worten beschrieben: Es beginnt in Vers 17 mit „… die […] Heiden wandeln in der Nichtigkeit ihres Sinnes“, und dann folgt in Vers 18, „deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind dem Leben Gottes.“ Man könnte es auch so ausdrücken. Körperlich am Leben, geistlich tot. Ausgeschlossen vom Leben Gottes. Kolosser 2,13 geht näher darauf ein: „Er hat euch, die ihr tot wart in den Übertretungen und dem unbeschnittenen Zustand eures Fleisches, mit ihm lebendig gemacht.“ „Tot in Übertretungen“ – Studenten des Griechischen würden das als „Lokativ der Sphäre“ bezeichnen. Ihr lebt in der Sphäre des Todes, ihr lebt im Reich des Todes, aller geistlichen Sinne beraubt, beherrscht von eurem Fleisch, das unbeschnitten oder unrein ist. Und in diesem Zustand hat er euch lebendig gemacht. Genau das steht in Epheser 2.

Dieser Zustand des geistlichen Todes war nicht der ursprüngliche Zustand des Menschen, als Gott ihn schuf. Als Gott Adam und Eva schuf, waren sie geistlich lebendig. Sie hatten Gemeinschaft mit Gott. Sie wandelten und sprachen mit ihm, wenn der Tag kühl war. Sie waren Gott von Natur aus gehorsam. Sie liebten Gott von Natur aus. Sie taten von Natur aus Gottes Willen. Aber Gott erteilte ihnen ein einziges Verbot – nicht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen, und er sagte: „An dem Tag, an dem ihr davon esst, werdet ihr sterben.“ Und an dem Tag, als sie davon aßen, starben sie geistlich. Und plötzlich waren sie von Gott entfremdet. Sie waren im Garten verloren. Sie bedeckten sich. Sie versteckten sich vor Gott, waren geistlich tot. Und das führte natürlich dazu, dass die ganze menschliche Rasse tot geboren wurde. Das ist es, was Paulus in Römer 5 sagen will. In Römer 5,12 sagt er: „Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist …“  Später sagt er: „Denn gleichwie in Adam alle sterben …“ Die ganze menschliche Rasse wird wegen Adams Sünde tot geboren.

Paulus versucht seinen Lesern zu erklären, wie der Tod eines Menschen, Christus, so viele erretten konnte. Und er erklärt, wie der Tod eines Menschen solch weitreichende Auswirkungen haben konnte, indem er zeigt, wie die Sünde eines Menschen so gewaltige Auswirkungen auf die ganze menschliche Rasse hatte. Und so, sagt Paulus, ist die Sünde durch einen einzigen Menschen in die Welt gekommen. Der Tod kam durch die Sünde. Der Tod hat sich auf alle Menschen ausgebreitet. Und die Geschichte gibt uns eine Aufzeichnung dieses Todes. In 1. Korinther 15,22 heißt es: „Denn gleichwie in Adam alle sterben …“ Gott hat den Menschen aufrichtig geschaffen, Gott hat den Menschen lebendig geschaffen, aber die gesamte Menschheit ist tot in Übertretungen und Sünden. Gott kommt und gebietet Sündern, Buße zu tun. Er gebietet ihnen, an seinen Sohn zu glauben, seinen Sohn zu lieben, seinen Sohn zu bekennen, sich seinem Sohn unterzuordnen. Und ihr fragt, ob eine ganze Rasse von Lazarussen reagieren kann? Das ist die uns treibende Frage, die hinter der Lehre der Auserwählung steckt. Wenn es Sündern überlassen bleibt, aus eigener Kraft zu glauben, durch welche Kraft tun sie das? Wenn ihr jetzt sagt, ich glaube nicht an göttliche Auserwählung, ich glaube daran, dass jeder dort draußen auf sich selbst gestellt ist, dass jeder seine eigenen Entscheidungen trifft, dass Gott nur von oben herabblickt und sieht, was wir tun, dass wir aber selbst die Entscheidungen treffen, dann ist die Frage, durch welche Kraft dieser Tote aufersteht? Durch welche Kraft? Wenn Gott sie nicht bereitwillig oder fähig macht, woher kommt die Kraft dann und woher kommt der Wille? Diejenigen, die die Lehre der göttlichen Auserwählung leugnen, die die Lehre der göttlichen Errettung als Akt Gottes leugnen, müssen glauben, dass es etwas im Menschen selbst gibt, das ihn befähigt, bereitwillig zu werden und zum Leben aufzuerstehen. Ist es das, was die Bibel lehrt? Die Bibel beschreibt unseren Zustand nicht als Unvermögen, sondern als Tod. Und jeder weiß, dass Tod die Unfähigkeit zu reagieren bedeutet.

Vielleicht hilft uns ein weiterer kleiner Rückblick, diesen Punkt zu verstehen. Geht bitte einen Moment zu Johannes 1 zurück. Johannes Kapitel 1; nur um das klarzustellen, das ist überall in der Schrift durchgängig so, aber Johannes 1,12 ist einfach so wunderbar: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ Wir lieben diesen Vers. Viele Menschen haben diesen Vers auswendig gelernt. „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ In Vers 13 heißt es übrigens: „Die nicht aus Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.“ Man kann nicht aus eigener Kraft vom toten Zustand geboren werden. Wer auch immer ihn aufnahm, wer auch immer glaubte und ein Kind Gottes wurde, wurde von Gott befähigt. Es war nicht ihr eigener Wille, der Wille des Fleisches, der Wille des Menschen. Es war Gott.

Lasst uns einmal Kapitel 3 des Johannesevangeliums betrachten. Nun, wir werden einige sehr vertraute Abschnitte betrachten, die jeder kennt. Johannes Kapitel 3, wahrscheinlich eines der bekanntesten Kapitel der Bibel.

In Vers 5 spricht Jesus zu Nikodemus über die Notwendigkeit, geboren zu werden – das bedeutet, er ist tot und braucht Leben. Er muss lebendig werden. Und deshalb sagte Jesus in Vers 5: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird“, und er bezieht sich hier auf das Wasser zur Reinigung und das Werk des Heiligen Geistes, das in Hesekiel beschrieben wurde, dieser großartigen Prophezeiung, bei der es um den Neuen Bund geht, „wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.“ Ihr müsst durch die Kraft des Heiligen Geistes geboren werden. Ihr müsst von oben gereinigt werden. Vers 7: „Wundere dich nicht, daß ich dir gesagt habe: Ihr müßt von neuem geboren werden.“ Und dann sagt er Folgendes: „Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.“ Wow, was für eine Aussage. Menschen werden vom Geist geboren, weil sie vom Geist geboren werden und der Geist geht hin, wo immer er will.

Betrachtet jetzt einmal Johannes Kapitel 5, Johannes Kapitel 5,21: „Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.“ Meine Güte, das ist ein schmerzlicher Vers für diejenigen, die die Souveränität der Errettung leugnen, die Souveränität Gottes und der Errettung. Der Sohn macht diejenigen lebendig, welche er will. Der Geist macht diejenigen lebendig, welche er will. Wenn jemand glaubt, geschieht das nicht durch den Willen des Fleisches oder des Menschen, sondern den Willen Gottes. Es ist Gott, der das herbeiführt. Es ist der Geist, der das herbeiführt. Es ist der Sohn, der das herbeiführt. Die ganze Dreieinigkeit ist daran beteiligt. Johannes 1, Johannes 3, Johannes 5, Johannes 6,44 – wir haben diese Abschnitte schon betrachtet. In Johannes 6,44 heißt es: „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat.“ Niemand kann zu Jesus kommen, wenn der Vater ihn nicht zieht. Und letzte Woche haben wir Vers 64 betrachtet: „Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben“, und dann in Vers 65: „Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben.“ Hier geht es darum, dass wir unmöglich aus eigener Kraft zu Jesus kommen könnten, dazu sind wir weder bereit noch fähig. Ihr seid tot … ihr seid tot. Johannes 8,36 enthält eine einfache Aussage: „Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei.“ Ihr werdet nie frei sei, sofern der Sohn euch nicht frei macht. Wenn man es aus der Perspektive einer anderen Analogie betrachtet, seid ihr nicht nur tot, ihr seid Sklaven. Ihr werdet erst dann lebendig sein, wenn er euch lebendig macht. Ihr werdet erst dann frei sein, wenn er euch frei macht. In Matthäus 11, ich glaube Vers 27, aber Vers 25 enthält denselben großartigen Gedanken, heißt es: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels, und der Erde, daß du dies vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast.“ Was um alles in der Welt sagt er hier? Er sagt, dass Gott selbst entschieden hat, wem er die Wahrheit offenbaren will. Und er hat sich entschieden, sie vor den Weisen und Klugen zu verbergen und sie den Unmündigen zu offenbaren. Warum tat Gott das? Vers 26: „Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir.“ Er tat es, weil es ihm gefiel. Und dann Vers 27: „Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater, als nur der Sohn und der, welchem der Sohn es offenbaren will.“

Es ist sehr eindeutig. Ihr werdet nicht lebendig werden, ihr werdet die Wahrheit nicht verstehen, ihr werdet nicht glauben, wenn der Vater das nicht entscheidet. Und dennoch, ist es nicht erstaunlich? Schaut euch einmal das ständige Paradoxon, das offensichtliche Paradoxon in Vers 28 an: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken.“ Was für eine erstaunliche Sache! Ich werde immer wieder gefragt: „Wie löst man das?“ Ich löse das nicht, ich habe keinen blassen Schimmer, wie man das löst. Das Angebot, zu ihm zu kommen, gilt für alle. Die Kraft, zu ihm zu kommen, ist auf jene beschränkt, die der Vater auferweckt.

Hört mir gut zu. Ihr werdet keinen Text finden, keinen einzigen dieser Texte, in dem Jesus die Fähigkeit der Sünder verteidigt. Ihr werdet derartige Texte nirgends finden, in denen Jesus die Freiheit des menschlichen Willens verteidigt. Jesus ist kein Arminianer. All diese Schriftstellen, die ich durchgegangen bin, und viele andere, schreiben das Werk der Errettung Gott zu. Der Wille ist ganz auf seiner Seite, die Kraft ist ganz auf seiner Seite.

Um die Frage noch weiter zu beantworten, können Sünder sich dafür entscheiden und sind sie fähig dazu? Ich möchte noch genauer darauf eingehen, was es bedeutet, ein lebender Toter zu sein. Lasst mich das im Detail aufzeigen. Was sagt die Bibel über das menschliche Herz? Geht einmal zu 1. Mose 6 zurück. Wir werden ein paar Verse im Alten Testament betrachten, nur um euch zu zeigen, wie allgemeingültig diese Realität ist. In 1. Mose 6,5 betrachten wir die ganze menschliche Rasse seit dem Sündenfall. In Vers 5 spricht der Herr über das Herz des Menschen. „Der HERR sah, daß die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse [waren].“ Immer, ausschließlich, kontinuierlich. „Da reute es den HERRN, daß er den Menschen gemacht hatte auf der Erde und es betrübte ihn in seinem Herzen.“ Die biblische Diagnose des menschlichen Herzens ist, dass es böse ist, böser und nichts als böse. Und das ist alles.

In Jeremia 17,9 sagt Jeremia: „Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig.“ In Psalm 143,2 heißt es: „Denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht.“ In Sprüche 20,9 wird folgende Frage gestellt: „Wer kann sagen: Ich habe mein Herz geläutert?“ Wow! „Wer kann sagen: Ich bin rein geworden von meiner Sünde?“ Antwort? Niemand. Niemand kann sagen, ich habe die Kurve gekriegt, ich habe mein Herz gereinigt, ich habe die richtige Entscheidung getroffen. Jeremia 13,23 stellt folgende Frage: „Kann wohl ein Mohr seine Haut verwandeln oder ein Leopard seine Flecken?“ Der Prophet sagt dann: „Dann könnt ihr auch Gutes tun, die ihr gewohnt seid, Böses zu tun!“

Wenn ihr die biblische Diagnose des menschlichen Herzens betrachtet, gibt es da einfach nichts, das reagieren kann, es ist trügerisch und bösartig. Und was aus diesem Herz hervorkommt, sind all die Sünden und Bosheiten, die es charakterisieren. Wenn ihr das Herz aus biblischer Perspektive betrachten wolltet, könntet ihr viele andere Textstellen über das Herz finden, aber lasst uns über die Gesinnung reden. Wie sieht es mit unserer Gesinnung aus? Wenn das Herz etwas Tiefes ist und die Gesinnung vielleicht unser oberflächliches Denken, wenn wir hier irgendeine Unterscheidung treffen,  wie steht es dann mit der Gesinnung? Ich meine, können wir nicht dieses ganze Zeug durcharbeiten und dieses innere Böse irgendwie außer Kraft setzen? Können wir nicht irgendwie die Kurve kriegen und ein solides Bekenntnis aus eigener Kraft entwickeln?

Nun, in Römer 1,28 heißt es: „... hat Gott auch sie dahingegeben in unwürdiger Gesinnung, zu verüben, was sich nicht geziemt.“ Das Wort bedeutet im Prinzip ein Verstand, der nicht funktioniert. Die Nicht-Wiedergeborenen haben also einen nicht-funktionierenden Verstand, was Gott betrifft. Darüber hinaus sagt 2. Korinther 4,4: „Der Gott dieser Weltzeit [hat] die Sinne verblendet […], so daß ihnen das helle Licht des Evangeliums […] nicht aufleuchtet.“

Schaut euch einmal einen Moment lang Römer 8 an. Das führt uns noch weiter in das Problem ein. Römer 8,5: „Denn diejenigen, die gemäß [der Wesensart] des Fleisches sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht; diejenigen aber, die gemäß [der Wesensart] des Geistes sind, [trachten] nach dem, was dem Geist entspricht.“ So funktioniert das. Wenn ihr gemäß dem Fleisch seid, dann ist eure Gesinnung dem Fleisch ergeben. In Vers 6 heißt es: „Denn das Trachten des Fleisches ist Tod.“ Da steht es. Das ist charakteristisch für den geistlichen Tod. Eure Gesinnung ist auf das Fleisch ausgerichtet. Vers 7: „Weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist“, hört jetzt gut zu, „denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht.“ Vers 8: „… und die im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen.“ Ich meine, das ist eine ziemlich wasserfeste Beschreibung. Vorhin habe ich euch ein wenig aus Epheser 4,17-18 vorgelesen - dass die Heiden in der Nichtigkeit ihres Sinnes wandeln, oder der Leere ihres Sinnes, dass ihr Verstand verfinstert ist und sie dem Leben Gottes entfremdet sind, wegen der Unwissenheit in ihnen, wegen der Verhärtung ihres Herzen, und dass sie sich deshalb der Zügellosigkeit ergeben haben, um jede Art von Unreinheit zu verüben mit unersättlicher Gier.

Jede Beschreibung ist dieselbe … unwissend, finster, nichtig, leer, tot. Und es gibt keine Linderung. Wo immer ihr nachlest in der Bibel, sieht es immer wie folgt aus: Titus 1,15: „Den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern sowohl ihre Gesinnung als auch ihr Gewissen sind befleckt.“ Das Bild des Nicht-Wiedergeborenen ist sehr trostlos. Noch ein weiterer Abschnitt, 1. Korinther 2,14. Wir könnten über den ganzen Abschnitt sprechen, aber ich werde mich auf Vers 14 beschränken: „Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen.“ Warum? „Weil es geistlich beurteilt werden muss.“ Und stellt euch vor … Er ist geistlich tot. Martin Luther sagte: „Ein Mensch ist wie eine Salzsäule, er ist wie Lots Frau.“ Luther sagte: „Er ist wie ein Baumstamm, wie ein Stein, wie eine leblose Statue, die weder Augen, noch Ohren, noch Mund noch Sinne oder Herz hat, bis sie vom Heiligen Geist erleuchtet, bekehrt und wiedergeboren wird.“ Es gibt also keine Hoffnung für das Herz, keine Hoffnung für den Verstand.

Vielleicht sagt jetzt jemand: „Nun, vielleicht ist irgendwo tief unten ein kleiner Funke unseres Willens verborgen.“ Wirklich? Hört einmal auf Johannes 8,44: „Ihr habt den Teufel zum Vater“ oder auf Epheser 2: „Ihr seid tot in Übertretungen und Sünde, beherrscht vom Fürsten, der in der Luft herrscht“ – das ist dieselbe Sache. „Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht ihn ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben. Weil aber ich die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.“ Ihr habt einen Vater, den Teufel, und ihr wollt die Wünsche eures Vaters erfüllen. Er ist ein Mörder, er kennt die Wahrheit nicht. Er ist ein Lügner. Wenn ich also die Wahrheit spreche, glaubt ihr mir nicht, weil ihr in einer Welt satanischer Lügen lebt. Ihr wollt die Wahrheit nicht. Ihr wollt die Wünsche eures Vaters erfüllen.

Paulus drückte das in Römer 6,20 folgendermaßen aus: „Denn als ihr Sklaven der Sünde wart, da wart ihr frei gegenüber der Gerechtigkeit.“ Ihr könnt zu einem nicht-wiedergeborenen Menschen sagen: „Ihr habt große Freiheit im Leben, ihr seid vollkommen frei von allem, was gerecht ist. Wirklich.“

Nun, aus einem derartig toten Herzen, Gesinnung und Willen kommt natürlich nichts anderes hervor als die Dinge, die dem Vater der lebendigen Toten, Satan, wohlgefallen. Und deshalb lesen wir in Markus 7 etwas Ähnliches wie das, was ich euch vorhin aus Matthäus 15 vorgelesen habe: „Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen die bösen Gedanken hervor, Ehebruch, Unzucht, Mord, Diebstahl, Geiz, Bosheit, Zügellosigkeit, Neid, Lästerung, Hochmut, Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen heraus.“

Das ist eine ernste Situation und ich habe hier einen Text, der genau das auf den Punkt bringt. Römer 3 - einige von euch wussten, dass ich den nehmen würde, aber Römer 3 bringt das wirklich auf den Punkt, falls noch jemand sagen sollte: „Aber, da muss irgendetwas drin sein, im Inneren des Menschen, das es ihm ermöglicht, nach dem zu streben, was richtig ist.“ Römer 3,10: „Wie geschrieben steht“, und jetzt folgt eine Reihe von Zitaten aus dem Alten Testament, es ist also eine universelle Diagnose, „wie es geschrieben steht: ‚Es ist keiner gerecht, auch nicht einer.“ Mancheiner würde jetzt sagen: „Stop, außer mir.“ Und deshalb sagte der Herr schnell: „Nein, nicht du, es gibt keinen, der verständig ist, der natürliche Mensch versteht die Dinge Gottes nicht. Es ist keiner […], der nach Gott fragt.“ Ihr sagt jetzt: „Warte, warte, warte, im Alten Testament gibt es diese Aussagen der Art „Wenn ihr mit ganzem Herzen nach mir verlangen werdet …‘“ Leute, ihr könnt ihn nicht suchen, es kann euch nicht nach ihm verlangen, wenn er euch nicht zuvor schon gefunden hat. Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat. Es gibt niemanden, der aus eigener Kraft nach Gott sucht. „Sie sind alle abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer! Ihre Kehle ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen betrügen sie; Otterngift ist unter ihren Lippen.“ Sie sind die Kinder ihres Vaters. „Ihr Mund ist voll Fluchen und Bitterkeit, ihre Füße eilen, um Blut zu vergießen; Verwüstung und Elend bezeichnen ihre Bahn, und den Weg des Friedens kennen sie nicht. Es ist keine Gottesfurcht vor ihren Augen.“ Das ist die grundlegende Beschreibung der lebenden Toten … böse, egoistisch. Sie sind einfach eine ganze Rasse von Lazarussen. Und wir lieben unsere Finsternis und unsere Sünde. Wir blühen auf durch unsere egoistischen Gelüste. Wir wollen die Dinge tun, die unserem Vater, dem Teufel, wohlgefällig sind.

Übrigens, diese Diagnose des Menschen ist seit Jahrhunderten die Überzeugung des Christentums. Ihr könnt Aussagen der Dordrechter Synode und das Glaubensbekenntnis von Westminster lesen und alle möglichen theologischen Glaubensbekenntnisse im Laufe der Geschichte, und so wird der Mensch biblisch verstanden. Diese Lehre wurde als „völlige Verderbtheit“ bezeichnet. Aber ich finde, dass „völlige Verderbtheit“ ein irreführender Begriff ist. Wenn ihr „Verderbtheit“ im Wörterbuch nachschlagt, ist das ein Synonym für Bösartigkeit. Es ist ein Synonym für Niederträchtigkeit. Laut Wörterbuch bedeutet „verderbt“, degradiert, in sittlich-moralischer Hinsicht verdorben, verkommen bis hinunter zum Niveau von Vergewaltigern und Serienmördern. Das Wort „verderbt“ deutet ein Niveau von Bosheit an, das nicht einfach auf jeden zutrifft. Zu behaupten, jemand sei völlig verderbt, lässt uns an die Serienmörder Jeffrey Dahmer oder Charles Manson denken oder an jemanden, der keinen Überrest menschlicher Güte hat und dem es an jeglicher normalen Zuneigung oder Zurückhaltung mangelt. Jemanden als „völlig verderbt“ zu bezeichnen, würde ihn als grausamen Perverse von normalen Menschen abgrenzen. Das ist es nicht, was Theologen meinen, wenn sie von „völliger Verderbtheit“ reden, denn nicht jeder Mensch ist so schlimm, wie er sein könnte, und nicht alle Menschen sind gleich schlimm. Wir reden hier von etwas, was ich persönlich als „absolute Unfähigkeit“ bezeichne. Etwas, das auf jeden zutrifft, ist, dass wir unfähig sind, auf das Evangelium zu reagieren. Wir sind vollkommen unfähig, uns selbst über den Zustand des Todes zu erheben. Wir sind vollkommen unfähig, unsere blinden Herzen sehend zu machen. Wir sind völlig unfähig, uns selbst aus unserer Versklavung unter die Sünde zu befreien. Wir sind vollkommen unfähig, uns von der Unwissenheit ab- und der Wahrheit zuzuwenden. Wir sind vollkommen unfähig, nicht länger gegen Gott zu rebellieren oder seinem Wort gegenüber feindselig zu sein. Wir sind nicht nur unfähig dazu, wir sind auch nicht bereit dazu – nicht bereit, Buße zu tun oder zu glauben. Und wenn wir Buße tun und glauben sollten, dann muss es so sein, wie es bei Lazarus war, wo Gott, der dem Toten gebot aufzustehen, ihm auch die Kraft dazu verlieh. In 2. Timotheus 2,25 sagt Paulus, wir sollen die Widerspenstigen mit Sanftmut zurechtweisen, ob ihnen Gott nicht noch Buße geben möchte. Wow, das könnte nicht eindeutiger sein. Sie zur Erkenntnis der Wahrheit führen, „[damit] sie wieder nüchtern werden aus dem Fallstrick des Teufels heraus.“ Der einzige Weg, dem Fallstrick des Teufels zu entkommen, ist, wieder zur Vernunft zu kommen. Und ihr könnt nur dann zur Vernunft kommen, wenn ihr die Wahrheit kennt. Und ihr könnt die Wahrheit nur dann kennen, wenn Gott euch Buße gewährt.

Noch einmal zu Epheser 2,8-9: „Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch.“ Gott muss Buße gewähren. Gott muss Glauben gewähren. Und der Kern dieser großartigen Wahrheit ist, dass Gott selbst die Toten lebendig machen muss. Wiedergeburt ist das, was Theologen als monergistisch bezeichnen würden – es ist ein Werk einzig und allein von Gott. Bei der Wiedergeburt sind wir im Prinzip passiv. Nachdem wir zum Leben erweckt wurden und uns Buße und Glaube gewährt wurde, kommt alles gleichzeitig zusammen, um unsere Errettung zu bewirken. Das ist es, was die Bibel lehrt und wenn ihr das nicht glaubt, wie kann dann die biblische Lehre des Menschen irgendeinen Spielraum für dessen Errettung lassen? Gebietet Gott einfach Sündern, etwas zu tun, wozu sie absolut unfähig und unwillig sind? Wenn jemand diese Lehre leugnet und dann evangelisiert, ist das für mich, als wenn man auf einer Brücke über Stromschnellen steht, jemanden in Schwierigkeiten sieht und zu ihm sagt: „Ich habe gute Nachrichten für dich. Wenn du da alleine rauskommst, werden wir dich abtrocknen. Na los, komm raus.“ Er kann da nicht rauskommen. Ihr bietet ihm nichts an, wozu er selbst in der Lage ist. Die Berufung zum Evangelium ist ohne Kraft vollkommen sinnlos. Wollt ihr mir sagen, dass Gott für den Gläubigen nicht mehr tut als für die Unmengen, die jetzt in der Hölle sind? Dass wir einfach irgendetwas in uns gefunden haben, das uns lebendig gemacht hat? Wollt ihr mir sagen, dass Gott für alle, die je gelebt haben, dasselbe getan hat, seien sie im Himmel oder in der Hölle, und das es wirklich uns überlassen war? Das heißt, jeder, der in der Hölle ist, war einfach nicht bereit zu schwimmen?

Nein. Noch ein letzter Text, Titus, oder vielleicht noch ein weiterer, aber fast. Titus 3,3. „Denn auch wir waren einst unverständig“, achtet hier bitte auf den Zustand, unverständig, „ungehorsam, gingen in die Irre, dienten mannigfachen Lüsten und Vergnügungen, lebten in Bosheit und Neid, verhaßt und einander hassend.“ Eine ziemliche heftige Beschreibung. „Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien, da hat er uns –nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern aufgrund seiner Barmherzigkeit – errettet durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung des Heiligen Geistes, den er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesus Christus, unseren Retter.“ Er hat uns errettet. Er hat uns errettet. Nicht durch irgendetwas, was wir getan hätten, sondern durch Barmherzigkeit.

Jetzt noch ein abschließender Kommentar dazu. Manche Leute haben versucht, Wiedergeburt, dieses Lebendigwerden, zu einem ersten Schritt für die Bekehrung zu machen. Dahinter verbirgt sich der Gedanke, dass die Wiedergeburt stattfindet und man dann irgendwann später, nachdem man wiedergeboren wurde, errettet wird. Das akzeptiere ich nicht. Hier wird in Vers 5 das Wort „Wiedergeburt“ benutzt und ich habe es gerade in Titus 3,5 vorgelesen, palingenenesias, es wird nur hier und in Matthäus 19,28 im eschatologischen Sinne verwendet. Aber hier ist die einzige Stelle in der Bibel, wo ihr das Wort „Wiedergeburt“ im Zusammenhang mit Errettung seht und, achtet bitte darauf, es ist das „Bad der Wiedergeburt“ und die „Erneuerung des Heiligen Geistes“ oder durch den Heiligen Geist. Wiedergeburt und Bad sind dieselbe Sache, dieselbe herrliche Realität. Ihr könnt nicht wiedergeboren werden, wenn ihr nicht reingewaschen wurdet. Und deshalb geschehen Wiedergeburt und Bekehrung gleichzeitig. Wisst ihr, es gibt Leute, die sogar glauben, man könne wiedergeboren werden, wenn man noch nicht errettet ist. Nein. Es ist ein Bad der Wiedergeburt. Die Wiedergeburt ist diese Reinwaschung. Es ist diese Errettung. Es ist diese Bekehrung. Es ist diese Erlösung. Es ist diese Rechtfertigung. Es ist diese Heiligung. Das alles geschieht bei diesem großen Wunder gleichzeitig. Und es geschieht, wenn wir die Schrift glauben, sodass wir wiedergeboren werden durch das lebendige und in uns wohnende Wort Gottes. Ihr hört das Evangelium, ihr glaubt an das Evangelium, weil ihr in genau diesem Moment wiedergeboren werdet, reingewaschen werdet, bekehrt werdet, erlöst werdet, freigekauft werdet, gerechtfertigt werdet, geheiligt werdet. Es geschieht alles gleichzeitig, genau wie bei Lazarus. Und wir steigen aus dem Grab empor. Und am Ende erhält Gott alle Ehre. Und wir werden den Rest unseres Lebens hier verbringen und ihn in Ewigkeit preisen. Paulus sagt: „Oh welche Tiefe des Reichtums sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte, und wie unausforschlich seine Wege.“ Leute, wenn ihr darüber brütet und nicht ganz begreift, wie das funktioniert und zusammenpasst mit „Wer da will, der komme“ – denkt dran, es ist unausforschlich und unergründlich. Und er fährt fort und sagt: „Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?“ Ihr könnt es nicht ganz verstehen und ihr könnt definitiv nicht euren Senf dazugeben. Ihr solltet einfach wissen: „Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei die Ehre in Ewigkeit! Amen.“ Und das reicht. Amen, lasst uns beten.

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