
Schlagt mit mir eure Bibeln in Lukas 23 auf. Lukas, Kapitel 23. Ich denke, ich schulde euch eine Erklärung, was es mit dem Titel der Predigt auf sich hat. Bestimmt wart ihr fassungslos als ihr heute auf das Wochenblatt geschaut und den Predigttitel gesehen habt: „Die Komödie auf Golgatha“. Das ist eine schockierende Idee. Das ist eine respektlose Vorstellung. Tatsächlich ist es von außen betrachtet grausam und könnte durchaus als blasphemische Lästerung angesehen werden, Golgatha als Komödie zu betrachten. Und sicherlich hast du es nie als solche betrachtet. Wenn man an Golgatha denkt, denkt man an seine Schrecken, seine Grausamkeiten, seine Qualen. Du hältst es sicherlich nicht für eine Komödie, und das solltest du auch nicht. Ich halte es auch nicht für eine Komödie. Aber die Leute, die an Golgatha beteiligt waren, sie haben es in eine Komödie verwandelt. Für sie war Golgatha ein Witz. Die klassische Wörterbuchdefinition einer Komödie lautet: „Ein lächerliches oder absurdes Ereignis.“ Das sagt Webster, das bekannteste amerikanische Wörterbuch. Wenn man ein Synonym für das Wort Komödie sucht, könnte es Satire, Lustspiel, Parodie, Farce, Varieté sein, oder man könnte es einfach einen Scherz nennen – einen ziemlich ausgedehnten Scherz.
Und aus der Sicht derer, die Jesus gekreuzigt hatten, war das ganze Ereignis zu einem perfiden arglistigen und ausgedehnten Scherz verdreht worden. Wirklich, es war aus ihrer Sicht eine Komödie und Jesus war die Hauptattraktion des Scherzes. Was war der Witz? Der Witz war, dass Jesus der König der Juden ist. Für sie war das lächerlich. Nun erinnert euch daran, dass Jesus bereits seiner Freiheit beraubt war. Als er verhaftet wurde und zu Unrecht verurteilt wurde, wurde er seiner Rechte beraubt. Er wurde seiner Freunde beraubt, als sie ihn alle verließen. Bis auf einen Lendenschurz, war er sogar seiner Kleidung beraubt worden. Aber das war noch nicht alles. Sie waren gerade dabei, ihm sein Leben zu nehmen. Und dabei wollten sie sichergehen, dass sie ihm seine Ehre und jeden Respekt raubten, den er vielleicht noch besaß. Und so soll die Hinrichtung Jesu ein einziger großer Scherz sein – eine komische Satire. Das soll ein König sein? Lukas verliert sehr wenige Worte über die Kreuzigung, aber er verwendet viele Worte über die Haltung der Menschen, die dort waren. Hohn, Spott, Schmähungen, Sarkasmus, alles für den lächerlichen König der Juden. Aus Gottes Sicht, war das, was die Peiniger für so ironisch, lächerlich und lustig hielten, todernst. Die Juden beteiligten sich an dem Komödienspiel und machten Jesus zur Zielscheibe ihres Sarkasmus und Spottes, vielleicht sogar, um ihre Schuldgefühle zu lindern. Die römischen Soldaten schlossen sich natürlich dem Komödienspiel an, das Jesus zur Zielscheibe hatte, vielleicht um sich ihre Langeweile zu vertreiben. Aber Lukas beschreibt uns die Komödie auf Golgatha. Wie sehr können Menschen sich irren? Wie realitätsfern können sie sein?
Hören wir uns an, was Lukas in Lukas 23 ab Vers 33 schreibt: „Und als sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken. Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber sein Gewand und warfen das Los darüber. Und das Volk stand da und sah zu. Und es spotteten auch die Obersten mit ihnen und sprachen: Andere hat er gerettet; er rette nun sich selbst, wenn er der Christus ist, der Auserwählte Gottes! Aber auch die Kriegsknechte verspotteten ihn, indem sie herzutraten und ihm Essig brachten und sprachen: Bist du der König der Juden, so rette dich selbst! Es stand aber auch eine Inschrift über ihm geschrieben: ‚Dieser ist der König der Juden.‘ Einer der gehängten Übeltäter aber lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns!“ Hier werden drei Handlungen beschrieben: Hohn, Spott und Beschimpfung. Diese verdeutlichen uns die Haltung der Menge, aber auch der Juden und auch der Römer, die alle Jesus verachten. Es gibt drei Aussagen, die die Absicht dieser drei Handlungen verstärken, drei abfällige, sarkastische, spöttische, ironische Aussagen. „Andere hat er gerettet, kann er sich nicht selbst retten?“ „Da du der Sohn Gottes bist, rette dich selbst und uns.“ „Du bist der Christus, nicht wahr? so rette dich selbst und uns!“ Das alles war als sarkastische Reaktion auf die lächerliche Behauptung gedacht, die über seinem Kopf angebracht wurde: „Das ist der König der Juden.“
Es war tatsächlich mehr als nur ihre Verspottung, die dies zu einer Komödie macht. Sie hatten diese Komödie sehr sorgfältig inszeniert. Sie hatten Jesus erhöht, und zwar wie ein König über dem Volk thront, aber nur eben an einem Kreuz. Sie hatten ihm eine Krone aufgesetzt: nicht eine goldene Krone, sondern eine Dornenkrone, die sich in seine Stirn bohrt und Blut über sein Gesicht strömen lässt. Und dann gipfelt ihre teuflische Komödie darin, dass sie einen Dieb zur Rechten und einen zur Linken gekreuzigt haben. Damit soll ein König verspottet werden, der zu seiner Rechten und zu seiner Linken seine beiden führenden Höflinge hat, das waren die zweit- und drittwichtigsten Personen am Hof. Und so platzieren sie zwei Verbrecher, einen auf jeder Seite des Königs, als ob sie seine angesehensten Höflinge wären. Und dann bieten sie ihm falschen, scheinbar königlichen Wein an, als würden sie ihre Pflicht erfüllen, um den Wünschen des Königs zu dienen. Aber all dieser Spott fing nicht erst dort an. Jesus hatte schon eine Weile die Dornenkrone getragen. Und etwas früher, als er noch in Pilatus' Gerichtssaal war, hatten sie ihm einen falschen Mantel angelegt – einen falschen königlichen Mantel – und sie hatten ihm ein Zepter in die Hand gegeben, ein Schilfrohr, und sie hatten ihn als König begrüßt und dann das Schilfrohr genommen und ihm damit auf den Kopf geschlagen und ihn angespuckt, um zu zeigen, dass sie die Vorstellung, dass er ein König sein sollte, absolut verachteten.
Der ganze Scherz hatte dort schon angefangen und danach begann es, zu eskalieren, die Römer machten daraus wirklich ein fertiges Melodrama, und alles stand unter dem Titel: „Das ist der König der Juden.“ Was für eine Witzelei. Die Juden haben darüber gelacht. Paulus sagt, das Kreuz sei für die Juden ein Stein des Anstoßes. Die Möglichkeit, dass ihr Messias, dass der Sohn Gottes jemals gekreuzigt werden würde, kam für sie nicht in Frage. Es war ein Witz, ihn für ihren König, sogar für ihren Messias zu halten – einen gekreuzigten Mann, gekreuzigt durch ihre Erzfeinde, diese heidnischen, götzendienerischen Römer? Das konnte unmöglich der Messias sein. Ebenso lächerlich war das Kreuz für die Römer. Paulus sagt in 1. Korinther 1, dass ein gekreuzigter Gott für sie eine „Torheit“ sei. Für sie war es unfassbar: Er hat behauptet, ein König zu sein, dabei hat er keine Armee. Er hat behauptet, ein König zu sein, dabei hat er kein Gefolge. Er hat behauptet, ein König zu sein, dabei hat er gar kein eigenes Reich. Er hat behauptet, ein König zu sein, dabei hat er niemanden erobert. Was für ein Witz. Was für ein Witz. Und so haben sie den Witz zu einer vollständigen Parodie ausgeweitet, und es war alles nur ein großer Spaß. Sie waren in ihrer Komödie so grausam, dass sie dem gekreuzigten Christus diese sarkastischen Beleidigungen ins Gesicht warfen. Wie wir im vorherigen Text gesehen haben, war dies keine Zeit zum Lachen. Wenn wir zu Vers 27 zurückgehen, stellen wir fest, dass eine große Volksmenge Jesus auf dem Weg zum Kreuz nachfolgte, und unter ihnen waren Frauen, die trauerten und ihn beklagten. Sie waren die offiziellen, pflichtbewussten, angeheuerten Trauerbegleiter, die bei derartigen Veranstaltungen dabei waren. Jesus aber wandte sich in Vers 28 an sie und sagte: „Ihr Töchter Jerusalems, weint nicht über mich; weint vielmehr über euch selbst und über eure Kinder!“ Dies ist keine Zeit zum Lachen, sondern eine Zeit zum Weinen, und zwar nicht über mich, sondern über euch selbst, weil ihr mich verworfen habt und deswegen Gott euch verworfen hat.
Es wäre besser mit der richtigen Einstellung zum Kreuz zu kommen. Du willst nicht auf deine eigenen Kosten lachen. In Anbetracht dessen, dass eine Kreuzigung von brutaler Natur war, wäre allein die Kreuzigung Jesu genug gewesen. Aber diese grausame Tat wird sogar noch verschlimmert, indem sie in einen Witz verwandelt wird und man sich über Christus lustig macht, während er dort hängt und mit dem Tod ringt. Lasst uns zu Vers 33 zurückkehren. „Und als sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken.“ Ich brauche nicht zu erwähnen, dass das Neue Testament bei der Beschreibung der Kreuzigung Jesu äußerst zurückhaltend ist, äußerst zurückhaltend. Es sind nur drei griechische Worte, „Dort kreuzigten sie ihn.“ Vier Worte im Deutschen. Mehr steht da nicht. Dort kreuzigten sie ihn. Mehr steht da nicht. Das ist alles, was in Matthäus steht. Das ist alles, was in Markus steht. Das ist alles, was in Lukas steht, und das ist alles, was in Johannes steht. Es gibt überhaupt keine Details. Gar keine. Nichts zu dem Hammer, nichts zu den Nägeln, nichts zu irgendetwas Physischem. Nur drei Worte: „Dort kreuzigten sie ihn.“ Warum wird nicht näher erläutert, was das genau bedeutet? Die Leser zur Zeit der Entstehung des Neuen Testaments wussten nur zu gut, was es heißt, gekreuzigt zu werden.
Kreuzigungen waren gang und gäbe. Es ist bekannt, dass um die Zeit Christi herum bis zu 30 000 Menschen im Land Israel gekreuzigt wurden. 30 000! Die Römer kreuzigten sie immer an öffentlichen Plätzen entlang der Straßen und auf Hügeln, damit jeder sehen konnte, wie eine Rebellion gegen Rom enden würde. Sie waren sich sehr gut bewusst, was eine Kreuzigung bedeutet. Es ist nicht nötig, die Kreuzigung zu beschreiben, und es ist auch nicht nötig, dass der Verfasser der Bibel die tatsächliche Kreuzigung Jesu beschreibt, was er erlitten hat, denn es wäre genau dasselbe gewesen, was alle anderen, die gekreuzigt wurden, erleiden mussten. Obwohl es sehr offensichtlich ist, muss ich euch wahrscheinlich trotzdem daran erinnern, dass es heißt, „Dort haben sie ihn und die Übeltäter gekreuzigt.“ Was sie ihm angetan haben, haben sie auch ihnen angetan. Die Kreuzigung Jesu Christi ist also keine Einzelerfahrung für Jesus, bei weitem nicht. Es gab Zehntausende von Menschen, die in der antiken Welt gekreuzigt wurden, bis es schließlich im 3. oder 4. Jahrhundert nach Christus verboten wurde. Zehntausende, wenn nicht Hunderttausende, wurden gekreuzigt und auf die eine oder andere Weise war es für alle gleich. In der Bibel werden keine Einzelheiten über die konkreten körperlichen Aspekte genannt, denn darum geht es auch nicht, denn das war ohnehin allen sehr vertraut.
Kreuzigungen gehen tatsächlich auf das 6. Jahrhundert vor Christus zurück. Offenbar wurde die Kreuzigung von den Persern erfunden. Darius lässt 3 000 Babylonier kreuzigen. Das ist das erste Mal, dass wir in der Geschichte davon lesen. Alexander der Große ließ im großen griechischen Reich 2 000 Bürger der Stadt Tyrus kreuzigen aus Rache für die Art und Weise, wie sie ihn behandelt hatten, und ließ sie an Kreuzen entlang der Küste aufhängen, damit alle sie sehen konnten. Um 100 v. Chr. ließ Alexander Jannäus 800 Pharisäer kreuzigen und ihre Frauen und Kinder bei der Kreuzigung zusehen. Die Römer kamen 63 v. Chr. an die Macht und machten ausgiebig Gebrauch von Kreuzigungen und entwickelten sie weiter zu einer raffinierten Foltermethode. Im Jahr 70 n. Chr., als die Römer Israel eroberten und den Tempel zerstörten und die Juden abschlachteten, sagten Historiker, dass Titus so viele Kreuze benutzte, um Juden zu kreuzigen, dass ihnen das Holz ausging. Kreuzigungen waren gang und gäbe. Sie brauchten keine Erklärung. Die Juden konnten allerdings nicht begreifen, dass ihr Messias gekreuzigt werden sollte. Er sollte als Eroberer kommen, nicht als einer, der erobert wurde. Und dass er gekreuzigt werden würde, weil er von den Führern Israels abgelehnt wurde, und dann durch die heidnischen, götzendienerischen Römer hingerichtet werden würde!? – Das ist nicht ihr Messias, sondern ein Handlanger Satans, der tut, was er durch die Macht Satans tut, und er starb einen gewöhnlichen Tod wie Zehntausende anderer niederer Menschen, Gesindel, gewöhnliche Kriminelle, weil die Kreuzigung nur ihnen vorbehalten war.
Die Vorstellung, dass Jesus wirklich der König der Juden war, war so unmöglich, dass es für sie ein absoluter Witz war. Der Witz blieb auch noch nach Golgatha bestehen. Bei meinen zahlreichen Besuchen in der Stadt Rom bin ich immer wieder fasziniert, wenn ich die Möglichkeit habe, auf den Palatinhügel in der Nähe des Circus Maximus zu gehen und das ehemalige Wachhaus für römische Soldaten zu betreten. Und im Wachhaus gibt es einige alte Graffiti, die auf die ersten Jahrhunderte zurückgehen. Das Graffiti-Bild ist buchstäblich in den Stein gekratzt, und man sieht den gekreuzigten Körper eines Mannes mit dem Kopf eines Esels. Und unter dem gekreuzigten Mann mit dem Kopf eines Esels verbeugt sich ein Christ und das Graffiti sagt: „Alexamenos betet seinen Gott an.“ Was für ein Witz. Was für ein Witz. Ein gekreuzigter Gott. Für sie ist das nichts weiter als die Verehrung eines Esels. Justin der Märtyrer, ein christlicher Apologet, fasste in seiner ersten Verteidigungsschrift 152 n. Chr. die Sichtweise der Menschen in der Welt über Christus zusammen, und im Wesentlichen dachten sie, es sei ein Witz. Justin beschreibt ihre Sichtweise wie folgt, „Unser Wahnsinn besteht darin, dass wir einem gekreuzigten Menschen den gleichen Platz einräumen wie dem unveränderlichen und ewigen Schöpfergott.“ Wenn du also denkst, dass ein gekreuzigter Mensch der ewige Schöpfergott ist, bist du ein Narr und das ist ein Witz. Für die Mörder Jesu wäre es ein Wahnsinn, ihn anders zu betrachten als alle andere, die gekreuzigt wurden. Tatsächlich besiegelte seine Kreuzigung für die Juden die Tatsache, dass er nicht der Messias war, denn in 5. Mose 21,23 heißt es: „Denn von Gott verflucht ist derjenige, der ans Holz gehängt wurde.“
Jeder, der gekreuzigt wurde, wurde daher mit Verachtung und mit Hohn behandelt. Eine Kreuzigung war den Niedrigsten und Übelsten vorbehalten, den sozialen Außenseitern, den Ausgestoßenen. Und wenn sie dann zum Kreuz gingen, wurden sie gerne mit Hohn und Spott zum Kreuz begleitet. Die Idee, dass Jesus behauptete, Gottes gesalbter König und Messias zu sein, war für sie einfach lächerlich - so lächerlich, so absurd, so grotesk und so lachhaft, dass sie es schafften, die ganze Sache in ein komisches Melodrama zu verwandeln. Für sie war ein Mann wie Jesus, der behauptete, ein König zu sein, nur ein Beweis dafür, dass er in ein Irrenhaus gehörte. Er war jedoch der König und eine Person hat es erkannt. Geht weiter zu Vers 42. Einer der beiden Verbrecher, der ebenfalls Teil der Komödie wurde, sagte: „Herr, gedenke an mich, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst!“ Er hat den Witz durchschaut. Er hat die Satire, die Parodie, das Lustspiel durchschaut und die Wahrheit erkannt. Im Moment sieht es so aus, als sei Jesus ein Fürst der Narren. Wie falsch diese Einschätzung doch ist. Gehen wir zurück zu Vers 32. „Und als sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte nennt“ – wir wissen nicht genau, wo dieser Ort ist. Es gibt eine traditionelle Stätte. Und es gibt eine etwas aktuellere Stätte. Es wird viel darüber diskutiert, ob es die eine oder die andere Stelle sei, oder vielleicht noch ein ganz anderer Ort. Wir wissen es nicht. Im Neuen Testament steht nichts darüber, dass es sich um einen Hügel handelte, aber es war traditionell die römische Art, Menschen an einem erhöhten Ort zu kreuzigen, damit die Leute es sehen konnten.
Sie wollten ihre Handlung deutlich machen, und so wird traditionell davon ausgegangen, dass es sich um eine Art Hochebene handelte, die vielleicht deshalb Schädelstätte genannt wurde, weil sie eine Form hatte, die einen Schädel darstellt oder einem Schädel ähnelte. Das ist alles, was wir wissen. Wir wissen, dass der Ort Schädelstätte genannt wurde, auf Aramäisch oder Hebräisch Golgatha, Calvaria auf Latein. Einige haben gesagt, dass er Schädelstätte genannt wurde, weil die Schädel der Gekreuzigten dort herumlagen. Das glaube ich nicht. Ich glaube nicht, dass die Juden einen Ort gehabt hätten, an dem überall Schädel herumliegen. Aber es ist interessant, dass sein Name mit der grausamen Realität dessen verbunden ist, was dort vor sich ging – nämlich dem Tod. „Und dort kreuzigten sie ihn.“ Es ist derselbe Satz in allen vier Evangelien. Sehr zurückhaltend. Mit „sie“ sind die römischen Soldaten gemeint. Das könnt ihr in Markus 15 in den Versen 16 bis 24 nachlesen. Es waren die römischen Soldaten, die Jesus letztlich gekreuzigt haben. Bevor sie ihn kreuzigten, gaben sie ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war, das steht in Matthäus 27,34. Was genau war das? Nun, so grausam sie auch waren, es gab auch ein wenig menschliches Einfühlungsvermögen in ihnen. Der Person, die gekreuzigt werden sollte, verabreichten sie ein leichtes Beruhigungsmittel; das war nicht so stark, dass die Qualen der Kreuzigung gelindert wurden, aber doch ausreichend, dass man diese Person kampflos ans Kreuz nageln konnten. Sie brauchten Jesus nicht zu betäuben. Nachdem er es probiert hatte, weigerte er sich, es zu trinken.
Er ertrug alles mit ungetrübten Sinnen. Er musste nicht sediert werden, um dort festgenagelt zu werden. Er legte seine Hände und Füße bereitwillig dorthin. Das ist alles, was wir wissen. Sie kreuzigten ihn und er lehnte das Beruhigungsmittel ab, aber er wurde nicht allein gekreuzigt. Sie kreuzigten zwei Verbrecher mit ihm. Manche meinen, diese zwei Verbrecher gehörten zu den Komplizen von Barabbas (der von Pilatus anstelle von Jesus freigelassen wurde). Barabbas war zwar ein Mörder, aber auch ein Aufrührer, und einen Aufstand führt man nicht allein an. Und Barabbas wurde freigelassen, weil es Brauch war, einen Gefangenen am Passahfest freizulassen, und sie wollten Barabbas und nicht Jesus. Vielleicht handelte es sich um zwei Komplizen von Barabbas, die sich des Aufruhrs schuldig gemacht hatten. Sie werden in der Schrift auf verschiedene Weise bezeichnet: einmal als Verbrecher, aber auch als Räuber. Wir können also nicht sicher sein. Aber alle drei werden auf die gleiche Weise gekreuzigt. Zurück zu Lukas 23: „Dort kreuzigten sie ihn und die Übeltäter.“ Ich glaube, manchmal wollen wir Jesus in dieser Szene isoliert betrachten, aber das dürfen wir nicht tun. Was auch immer Jesus erlebte, die beiden Übeltäter erlebten es ebenfalls. Alle drei wurden genau gleich behandelt. Alle drei werden auf genau die gleiche Weise gekreuzigt, wie Tausende von anderen vor ihnen und nach ihnen. Und ich weiß, wenn du liest: „Dort kreuzigten sie ihn“, wünschst du dir, du wüsstest mehr drüber und du denkst du hättest sogar ein Recht darauf, mehr zu erfahren. Die Empfänger, die das Original gelesen haben, konnten es verstehen, denn sie erlebten Kreuzigungen noch bis ins 4. Jahrhundert.
Ich gebe euch eine kleine Zusammenfassung, damit ihr versteht, was vor sich ging, aber ich möchte, dass ihr euch vor Augen haltet, dass dies allen drei Menschen angetan wurde, nicht nur einem, und dass es sogar Tausenden und Abertausenden von anderen zuvor angetan wurde und auch danach noch vielen Tausenden angetan wurde. Im Laufe der Jahre wurden viele Untersuchungen über Kreuzigungen durchgeführt. Viele interessierte Menschen haben sich mit der Kreuzigung Christi befasst, aus historischer, biblischer und sogar pathologischer Sicht. Und dabei haben sie alles berücksichtigt, was sie aus der Geschichte anderer Kreuzigungen und Folterformen wissen. Die vielleicht prägnanteste und hilfreichste Abhandlung erschien am 21. März 1986 im JAMA, dem Journal der American Medical Association, einer renommierten Fachzeitschrift, wie allen bekannt ist. Diese spezielle Studie über die Kreuzigung Jesu Christi wurde von der Abteilung für Pathologie der Mayo-Klinik in Rochester, Minnesota durchgeführt, einer sehr guten Einrichtung. Sie haben die präzisen Aussagen der vier Evangelien, die genauen historischen Quellen und ihr pathologisches und medizinisches Wissen genommen und einen sehr hilfreichen Artikel zusammengestellt, den ihr vielleicht selbst lesen möchtet. Der Artikel erschien in der JAMA, am 21. März 1986.
Alle ihre Studien beinhalteten die Tatsache, dass jeder, der gekreuzigt wurde, vor der Kreuzigung geschlagen wurde. Das wurde immer gemacht. Es waren geflochtene Lederriemen, in die Metallstücke und Schafsknochen oder andere Tierknochen eingeflochten waren. Diese wurden verwendet, um das Opfer vom Nacken bis hinunter zu den Kniekehlen auszupeitschen. Zu der Zeit, als es geschlagen wurde, waren seine Arme ausgestreckt und an einen Pfahl gebunden. Das Opfer war in einer gekrümmten Position. Zwei Liktoren (das waren die Bodyguards im Alten Rom) schlugen das Opfer abwechselnd. Wir wissen nicht, ob sie die jüdische Vorschrift von höchstens 40 Peitschenhieben befolgt haben oder nicht. Wir wissen nicht, wie viele Peitschenhiebe diese Menschen erhalten haben. Darüber gibt es keine Hinweise. Aber das Ergebnis war, dass die Knochen und das Metall in das Fleisch eindrangen, und tiefe Blutergüsse und Risse im Unterhautgewebe, und im Muskelgewebe, hinterließen. Schmerzen, Blutverlust, Kreislaufschock waren die Folgen. Alle drei haben das zu spüren bekommen. Vielleicht litt Jesus unter verschärften Qualen, denn von ihm heißt es, dass sie ihm ein Gewand anzogen, als sie ihn nach dem Auspeitschen wieder in den Gerichtssaal brachten. Es handelte sich dabei um ein schäbiges, altes Gewand aus Wolle, das seine offenen Wunden noch mehr scheuerte und reizte. Dann setzten sie ihm eine Dornenkrone auf den Kopf, schlugen ihm mit einem Stock auf den Kopf, spuckten ihn an, und irgendwann rissen sie ihm das Gewand vom Leib, was die Wunden wieder aufriss und mehr verletzte. Es kommt zu starken Schmerzen, Blutverlust, Hämathidrose und damit zu einer Überempfindlichkeit der Haut. Hinzu kommt Schlafmangel, Nahrungsmangel, Wassermangel. Und nach all dem folgte dann die Kreuzigung für alle drei.
Die Römer haben die Kreuzigung nicht erfunden, aber sie haben sie perfektioniert. Es war ein langsamer Tod mit maximaler Qual. Die Opfer trugen das Kreuz, vielleicht in Einzelteilen, über ihrem Genick und ihren Schultern, und ihre Arme waren daran festgebunden. Jesus erhielt Hilfe, weil er sich offenbar nicht schnell genug fortbewegte oder aus einem anderen Grund. Simon von Kyrene wurde also gebeten, sein Kreuz zu tragen, und entweder nahm er das Stück von den Schultern Jesu und trug es für ihn, oder Jesus trug tatsächlich sein ganzes Kreuz, und Simon hob den unteren Teil auf, der auf die Pflastersteine schlug, denn Lukas sagt, er trug es hinter ihm. Am Ort der Kreuzigung angekommen, wurde ihnen die Betäubung angeboten, die Jesus ablehnte, und dann wurden sie auf den Rücken zu Boden geworfen. Das Kreuzstück wurde dann unter die Schultern gezogen und die Arme an das Kreuzstück genagelt. Die Römer benutzten Nägel. Archäologen haben die Überreste von gekreuzigten Opfern aus dem 1. Jahrhundert und früher gefunden, und die Nägel waren spitz zulaufende Eisennägel mit einer Länge von fünf bis sieben Zentimetern und einem Durchmesser von etwa einem halben Zentimeter. Sie wurden durch die Handgelenke geschlagen, und nicht in die Handflächen, damit sie das volle Gewicht des zusammengesunkenen Körpers tragen konnten. Auf dem Rücken liegend wurde jeder dieser drei an das Kreuz genagelt, wobei die großen, viereckigen Nägel durch jedes Handgelenk getrieben wurden.
Das angenagelte Opfer wurde dann hochgehoben, und das Tragkreuz wurde an der Horizontalen befestigt. Dies wird oft als Pfahl bezeichnet. Dann wurden die Füße festgenagelt, die Knie angewinkelt. Die Füße wurden mit einem Nagel festgenagelt, ein Fuß über den anderen, so dass sich das Opfer nach oben drücken konnte, um zu atmen. Der Gekreuzigte musste sich an den Wunden hochziehen, um ein- und auszuatmen. Und wenn er sich nun an den Handgelenken hochzieht oder mit den Füßen abstößt, musste das zwangsläufig an der Wunde ziehen und drücken. Außerdem war der zusammengesackte Zustand und die gebeugten Knie so beeinträchtigend, dass man in dieser Position nicht atmen konnte. Die Soldaten konnten den Tod innerhalb von Minuten herbeiführen, indem sie die Beine brachen. Wenn sie die Beine brachen und das Opfer sich nicht hochdrücken konnte, würde es innerhalb von Minuten sterben, weil es nicht atmen konnte. Um zu überleben, musste sich das Opfer hochdrücken und an den Wunden hochziehen. Insekten drangen in die Wunden ein, in die Augen, in die Ohren, in die Nase. Raubvögel rissen an den offenen Stellen. Es gibt niemanden, der eine Kreuzigung überlebt hat.
Um den Tod zu bestätigen, zu der Stunde oder zu dem Tag, an dem die Römer glaubten, dass die Person tot sein könnte, wurde der Körper mit einer Lanze durchbohrt, und zwar genau an der Stelle im Herzen, an der der Blut- und Wasserfluss, wie er in der Bibel beschrieben wird, den Tod anzeigen würde. Allen römischen Soldaten wurde beigebracht, an welcher Stelle des menschlichen Körpers sie ihre Lanze am besten platzieren mussten. Wenn sie Soldaten waren, waren sie Mörder. Jede Anstrengung des Gekreuzigten, um zu atmen, bedeutet, dass er sich selbst hochziehen oder hochstoßen muss, wodurch die offenen Wunden auf dem groben Kreuz aufgerieben und dann wieder zurückgeschoben werden, was die Wunden weiter aufreißt und zerfetzt. Die Nägel in den Handgelenken würden den großen sensiblen, motorischen Medianusnerv quetschen oder durchtrennen, und wenn ein Nerv geschädigt und durchtrennt ist, sind die Schmerzschübe erbarmungslos. Die Nägel in den Füßen würden den tiefer gelegenen Nervus peroneus und den Nervus plantaris - mit demselben Ergebnis durchbohren. Sie leiden also unter quälenden, anhaltenden Nervenschmerzen, die sich durch ihre Füße und durch ihre Hände ziehen.
Das Gewicht des Körpers richtet sich an diesen quälenden, unerträglich schmerzhaften Bolzen auf, zieht sich hoch, drückt sich hoch, die Atmung ist flach. Was passiert, wenn man nicht genug Sauerstoff bekommt? Man bekommt ständige Kontraktionen und Muskelkrämpfe. Hinzu kommen Dehydrierung, Herzrhythmusstörungen, verminderte Pumpfähigkeit des Herzens und mehrere Blutergüsse. Man kann gar nicht begreifen, wie schmerzhaft das alles ist. Es gibt ein Wort dafür: entsetzlich. Einfach nur entsetzlich! Auf Englisch: „excruciating“. Das ist das extremste Wort, das im Englischen verwendet wird, um Schmerz zu beschreiben, und es kommt aus dem Lateinischen excruciō - „aus dem Kreuz“. Aus dem Kreuz. Das ist die Erfahrung aller drei Männer, aller drei, aber für einen der drei war es sein Los. Aber nicht nur sein Los, sondern auch das unsere.
Die Juden hätten es wissen müssen, aber statt, dass dies alles beweist, dass Jesus nicht ihr Messias ist, war genau das Gegenteil der Fall. Es bewies, dass er der Messias war. Schaut euch Psalm 22 an. Gehen wir tausend Jahre zurück, zu Psalm 22. Tausend Jahre vorher, zur Zeit Davids. Zu dieser Zeit hat niemand je eine Kreuzigung gesehen. Es gibt sie erst 500 Jahre v. Chr. Tausend Jahre vorher heißt es in Psalm 22, Vers 13: „Es umringen mich große Stiere, mächtige Stiere von Baschan umzingeln mich.“ Was soll das sein? Was soll das sein? Baschan war ursprünglich amoritisches Land. Ein amoritisches Land östlich des Jordan und südlich des Berges Hermon – weit oben im Norden Israels; ein wunderschönes, üppiges Land. Der schmelzende Schnee auf dem Berg Hermon brachte viel Wasser hinab. Das war also eine gut bewässerte Weidefläche. Folglich war es Land, auf dem Vieh gezüchtet wurde. Im Land Baschan wurden große, starke Stiere gezüchtet. Amos 4,1 sagt, dass es das Land der Kühe war, denn wo es Stiere gab, gab es auch Kühe, und so war dies ein blühendes, fruchtbares Gebiet. Einst war es das Gebiet der Amoriter, aber Gott hatte es Israel gegeben. Es repräsentiert die Mächtigen und Starken und ist somit ein Symbol für die Juden, die mächtigen, die wohlhabenden, die gut genährten, die gut versorgten Juden. Sie umringen mich, sie umzingeln mich. „Sie sperren ihr Maul gegen mich auf wie ein reißender und brüllender Löwe.“ Das ist Hass, Feindseligkeit, Bosheit, und das ist genau das, was diese wohlgenährten und wohlhabenden Führer Israels Jesus angetan haben, als sie ihn am Kreuz umringten.
Dann beginnt David zu beschreiben, was eine Kreuzigung beinhaltet, auch wenn niemand je eine gesehen hat. „Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, und alle meine Gebeine sind ausgerenkt. Mein Herz ist geworden wie Wachs, zerschmolzen in meinem Innern. Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und du legst mich in den Staub des Todes. Denn Hunde umringen mich, eine Rotte von Übeltätern umgibt mich; sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben.“ Wow, das ist detailliert. „Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie schauen her und sehen mich schadenfroh an. Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los über mein Gewand.“ Das ist keine wirkliche Überraschung! Was sich dort abspielte, war die Erfüllung einer Prophezeiung, die tausend Jahre zuvor gegeben worden war. Dreihundert Jahre später, Jahr 700 v. Chr., kam ein Prophet namens Jesaja, und in Jesaja 53, diesem großen Kapitel seiner Prophezeiung, beschreibt Jesaja diese Kreuzigung, bevor jemand jemals eine Kreuzigung gesehen hatte. Jesaja sagt dies in, Jesaja 53, Vers 5: „Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.“ Im nächsten Vers sagt er: „Gott hat die Ungerechtigkeit von uns allen auf ihn fallen lassen.“ „Er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt.“ Tausend Jahre vor Christus sagt ein Psalmist, dass er durchbohrt werden wird. Seine Hände und Füße werden durchbohrt werden. Siebenhundert Jahre zuvor sagt der Prophet Jesaja, dass er nicht für seine eigenen Übertretungen, sondern für unsere Übertretungen durchbohrt werden wird. Das ist was Jesus von den anderen beiden Verbrechern unterscheidet. Sie wurden für ihre eigenen Übertretungen durchbohrt, er wurde für unsere durchbohrt.
Nicht die körperlichen Leiden Jesu sind einzigartig, sondern das, was sie bewirken, ist einzigartig. 150 Jahre später, lange bevor die Juden etwas über Kreuzigung wussten, kommt ein weiterer Prophet namens Sacharja. Und Sacharja blickt in die Zukunft und sagt in Kapitel 12, Vers 10: „Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen Sohn, Und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen.“ Während sie einst gelacht haben, als sie ihn durchbohrt haben, werden sie in Zukunft trauern, wenn sie auf das zurückblicken, was sie getan haben. David sagte das Durchbohrt werden Jesu voraus. Jesaja sagte das Durchbohrt werden Jesu voraus. Fünfhundertfünfzig Jahre vor dem Kreuz prophezeit Sacharja sowohl das Durchbohrt werden Jesu als auch eine Zeit, in der die Juden zurückblicken und erkennen werden, was sie getan haben. Wie konnten die Propheten das wissen? Wie hätten sie wissen können, dass der Messias durchbohrt werden würde? Kreuzigungen hat es zu ihrer Zeit nicht gegeben. Dies wird zum Kennzeichen seiner Rolle als Messias. In Offenbarung 1,7 heißt es über ihn: „Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben; und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde!“ Wer sind die, die ihn durchbohrt haben? Es sind die Juden. Eines Tages werden sie auf den blicken, den sie durchbohrt haben. Sie haben ihn durchbohrt und den Verbrecher zur Linken und den Verbrecher zur Rechten. Die Verbrecher wurden für ihre eigenen Übertretungen durchbohrt. Er wurde für unsere Übertretungen durchbohrt. Es waren nicht die physischen Elemente seiner Kreuzigung, die einzigartig waren. Diese waren nicht einzigartig. Das Ziel und die Errungenschaft seiner Kreuzigung sind einzigartig. Ja, er wurde verflucht, aber er wurde für uns zum Fluch gemacht. Ja, er wurde durchbohrt, aber er wurde für unsere Übertretungen durchbohrt. Für die Griechen war dies eine Torheit. Für die Juden war dies ein Stein des Anstoßes, und sie machten es zu einem Witz, einer Farce und einem Spott.
Eines Tages, in der Zukunft, werden die Juden es anders sehen. Sie werden nicht lachen. Sie werden weinen. Als Jesus tot war und die Juden es durch Lügen und Bestechen der römischen Soldaten geschafft hatten die Auferstehung zu verleugnen, mussten sie ihre Taten rechtfertigen. Sie mussten den Witz aufrechterhalten, dass dieser Jesus der König war. Sie mussten es auch nach dem Tod aufrechterhalten. Also selbst nachdem er weg ist, selbst, nachdem er gestorben ist und sie seine Auferstehung verleugnet haben, und er in den Himmel aufgefahren ist, müssen sie die Komödie fortsetzen. Stellt euch vor, 70 n. Chr. nahm die Komödie ein Ende, und zwar ein schlimmes und tödliches Ende. Du magst vielleicht nicht über das Kreuz lachen und es auch nicht als Komödie sehen. Vermutlich werden die meisten Leute das nicht tun, aber ich versichere euch: Die meisten Menschen nehmen es nicht ernst genug. Wie ernst ist es mit dem Kreuz? Es gibt keine Rettung, keine Vergebung, keinen Himmel, wenn du nicht Jesus als deinen Herrn und Retter annimmst und an das Opfer glaubst, das er am Kreuz dargebracht hat, um die Strafe für deine Sünden zu bezahlen. Entweder du nimmst das Kreuz ernst oder du wirst selbst zu einer ewigen Tragödie. Das nächste Mal werden wir uns die Komödie etwas genauer anschauen. Wie gesagt, die meisten Leute lachen wahrscheinlich nicht über das Kreuz. Es war die ultimative Gotteslästerung. Und es ist erstaunlich, wenn man sich diesen Bericht anschaut, dass man feststellt, dass Lukas so gut wie nichts über die eigentliche Kreuzigung Jesu sagt; nur, dass sie ihn gekreuzigt haben. Aber alle seine Worte haben mit der Haltung des Volkes zu tun, denn er malt uns diesen endgültigen Abfall Israels vor Augen, den Schrecken einer solchen Lästerung, die den Sohn Gottes zum Witz macht. Dies spricht auch das Thema der Gnade Gottes an, denn von diesem Kreuz aus, mitten in der Komödie, sagte Jesus was? Er sagte „Vater vergib ihnen“. Gab es jemals eine bessere Veranschaulichung der Gnade? Ich hoffe, dass deine Sicht auf das Kreuz die richtige ist, nämlich die, die zur Rettung führt.
„Vater, entlasse uns nun, ein jeder auf seinen Weg. Herr, bring du diejenigen in den Gebetsraum, die du dort haben möchtest. Erhöhe deinen Sohn. In seinem Namen beten wir. Amen.“
Ende

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