
Letztes Mal beschäftigten wir uns in 1. Mose 1,24–25 mit den Landtieren. Wir stellten fest, dass die Landtiere in beiden Versen in drei Kategorien eingeteilt werden und dass Vers 26 ein paar Kategorien wiederholt. Zunächst ist da die Kategorie des Viehs. Das sind Haustiere, also Tiere, die man zähmen kann. Dann gibt es Kriechtiere. Das meint alles, was in Bodennähe lebt, von Insekten bis hin zu Nagetieren, Reptilien und so weiter. Und dann gibt es die Tiere der Erde. Das bezieht sich ohne Zweifel auf die größeren ungezähmten, vierbeinigen Tiere, die auf der Erde leben.
Indem Gott diese Tiere schuf, stellte er die Umwelt für den Menschen fertig. Das ganze Universum war nur zu dem Zweck geschaffen worden, dass der Mensch darin leben sollte. Und bei Jesaja lesen wir, dass dies alles Gottes Handeln verkündigt und dass durch das Himmelsgewölbe und die Tiere des Feldes Gott geehrt wird. Gott erschuf also eine ganze Welt als Umgebung für den Menschen, damit der Mensch das den Geist Gottes als wunderbares schöpferisches Genie anerkennen kann. Gott schuf eine Umgebung, die seine Herrlichkeit zur Schau stellt, und machte dadurch seine Schönheit und Ordnung sichtbar.
Als alles vorbereitet und das Haus für den Menschen fertiggestellt war, spricht Gott als Krönung des Ganzen in Vers 26, „Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild“. Hier werden wir mit dem Menschen als der Krone der Schöpfung bekannt gemacht. Ich fange mit der Aussage an „Lasst uns Menschen machen“. Diese Aussage nennt uns vier Merkmale der Entstehung des Menschen. Vier Merkmale. Das erste beschreibt den Menschen am deutlichsten: „Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild“, und dann heißt es gleich weiter: „uns ähnlich“. Und unten in Vers 27 steht: „Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn“. Als ob man diesen Punkt irgendwie übersehen könnte, wird er viermal wiederholt.
Der Mensch wurde nach dem Bild Gottes geschaffen. Und Kapitel 5,1 wiederholt das noch einmal: „Dies ist das Buch der Geschichte von Adam: An dem Tag, als Gott den Menschen schuf, machte er ihn Gott ähnlich“. Was bedeutet es nun also, nach dem Bild Gottes geschaffen zu sein? Es bedeutet, dass du kein höheres entwickeltes Tier bist und dass du dich nicht aus einem Affen entwickelt hast oder einem Gibbon oder einem Pavian oder sonst etwas anderem. Sondern der Mensch war von Anfang an nach einer göttlichen Vorlage geschaffen. Er entspricht dem göttlichen Muster und nicht nur einem materiellen, irdischen Muster. Im gesamten Zeit-Raum-Universum wurde kein anderes Lebewesen nach der göttlichen Vorlage geschaffen.
Weil dies so ist, ist der Mensch transzendent, so dass sich sein wesentlichster Teil nicht auf eine chemische Formel reduzieren lassen kann. Der wesentlichste Teil des Menschen ist weder in seiner DNA zu finden, noch in seinen Chromosomen. Er lässt sich nicht durch ein Sezieren des Gehirns, ein Aufschneiden des Herzens oder Herumtüfteln am Nervensystem aufspüren. Man kann noch so viele wissenschaftliche Experimente zur Anatomie des Menschen durchführen, den wesentlichsten Teil des Menschen wird man dort nie finden. Denn der wesentlichste Teil des Menschen, dass er ein transzendentes Wesen ist, ist eine für uns nicht greifbare Realität. Diese Realität besteht nicht aus Chemie, und damit unterscheidet sich der Mensch von jedem anderen geschaffenen Geschöpf.
In Prediger 3,11 wird eine wunderbare Aussage über Gott gemacht: „Er hat alles vortrefflich gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er ihnen ins Herz gelegt“. Was für eine großartige Aussage. Er hat die Ewigkeit in ihr Herz gelegt. Das gilt nur für den Menschen. In Prediger 3,21 heißt es: „Wer weiß, ob der Geist des Menschen aufwärts steigt, der Geist des Viehs aber abwärts zur Erde fährt?“ Damit sagt der Autor, dass der Geist des Menschen, wenn er stirbt, aufsteigt. Der Geist jedes anderen erschaffenen Wesens jedoch fährt abwärts zur Erde. Und wenn es begraben ist, ist es so, als wäre es nie gewesen. Nur dem Menschen legte Gott die Ewigkeit ins Herz.
Man kann uns den Körper wegnehmen und wir werden trotzdem ewig leben. Das Bild Gottes zu sein bezieht sich also nicht darauf, eine bestimmte körperliche Form zu haben. Das Bild Gottes zu sein weist vielmehr auf Eigenschaften hin, die Tiere nicht besitzen. Und das entscheidende Wort ist das Wort „persönlich“. Der Mensch ist eine Person, es geht um das Person sein. Das Unterscheidungsmerkmal des Menschen ist sein Selbst-Bewusstsein. Tiere haben zwar ein Bewusstsein, sind sich aber ihrer selbst nicht bewusst. Sie sind sich zwar ihrer Umwelt bewusst und reagieren auf sie, aber sie wissen nicht, dass sie auf ihre Umwelt reagieren. Das geschieht rein instinktiv.
Aber der Mensch hat ein Bewusstsein. Er reagiert auf seine Umwelt, und er weiß, wie er reagieren muss, weil er kognitiv reagiert. Er besitzt eher Vernunft als Instinkt. Der Mensch ist fähig, abstrakt zu denken. Er ist fähig, Schönheit zu schätzen, Emotionen zu empfinden, ein moralisches Bewusstsein zu haben. Und wir betonten letztes Mal, dass er das Bedürfnis nach Beziehungen zu anderen hat. Er ist fähig, eine persönliche Beziehung zu anderen Menschen und insbesondere zu Gott aufzubauen, ihn zu lieben und anzubeten. Das ist es, was es ausmacht, eine Person zu sein: Der Mensch besitzt die Fähigkeit zu lieben, Gemeinschaft zu haben, sich auszutauschen und Zwiesprache zu halten. Deshalb ist er das einzige Lebewesen in Zeit und Raum, das eine Sprache besitzt.
All das deutet auf die Trinität, die Dreieinheit Gottes, hin. Und schon letztes Mal sagte ich, dass es deshalb in Vers 26 heißt: „Lasst uns Menschen machen.“ Zum ersten Mal wird Gott hier mehr als einer vorgestellt. Er erschafft den Menschen nach seinem Bild für persönliche Beziehungen, und offenbart so die Tatsache, dass er selbst eine Dreieinheit ist. Das wird nach und nach im Rest der Schrift und besonders im Neuen Testament noch deutlicher und klarer. So legte Gott anhand der Beziehungen innerhalb der Trinität das Muster für die Beziehungen des Menschen fest. Dies wird auch als das ontologische Wesen des Menschen bezeichnet. Das ethische Wesen des Menschen beinhaltet, dass er die Fähigkeit zu moralischem Verhalten hat. Er hat die Fähigkeit, heilig und rechtschaffen zu sein. Er hat die Fähigkeit, geheiligt zu werden. Er hat die Fähigkeit, Gott zu gehorchen, und er hat die Fähigkeit, göttliches und ewiges Heil zu empfangen.
Der Mensch ist also in Bezug auf Persönlichkeit und Beziehungen nach dem Bild Gottes geschaffen. Das ist kurz zusammengefasst, was ich letztes Mal über das erste Merkmal des Menschen sagte. Kommen wir nun zu den drei verbleibenden hier beschriebenen Merkmalen. Das zweite Merkmal ist, dass der Mensch nicht nur nach dem Bild Gottes geschaffen wurde, sondern auch der König der Erde ist. Der Mensch ist der König über die Erde. Das sieht man in den Versen 26 und 28. Nachdem Gott in Vers 26 sagte: „Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich;“ spricht er weiter und sagt: „die sollen herrschen“. Und dann beschreibt er, über was der Mensch alles herrschen soll: Über die Fische im Meer, die Vögel des Himmels, das Vieh auf der ganzen Erde und alles Gewürm, das auf der Erde kriecht.
Auch unten in der Mitte von Vers 28 heißt es: „Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde!“ Der ursprüngliche Plan Gottes sah den Menschen als Herrscher über den Planeten und als König der Erde vor. Das zeigen die Aussagen in Vers 26: „die sollen herrschen“, und Vers 28: „macht sie euch untertan; und herrscht“. Das Substantiv in Vers 26 steht übrigens im Plural, denn „Mensch“ ist ein Sammelbegriff. Deshalb heißt es: „Lasst uns den Menschen machen nach unserem Bild,(…) die sollen herrschen.“
Es ist ein Sammelbegriff. Der Mensch als Spezies wurde nach göttlichem Vorbild im Bild Gottes geschaffen und mit der Verantwortung betraut, Herrscher über die gesamte Schöpfung zu sein. Du erinnerst dich, am fünften Tag kamen die Fische, dann die Vögel, dann das Vieh, dann die Kriechtiere und dann die Lebewesen, die am Ende von Vers 28 erwähnt werden. Diese Reihenfolge wiederholt Gott hier in Vers 28. Somit stehen alle Pflanzen und alle höheren Lebensformen unter der souveränen Herrschaft des Menschen. In Kapitel 2,19 siehst du, dass das auch etwas ganz Praktisches betrifft. Hier wird derselbe Schöpfungsbericht noch einmal wiederholt, gibt uns aber mehr Einblick.
„Und Gott, der Herr, bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde, und damit jedes lebendige Wesen den Namen trage, den der Mensch ihm gebe. Da gab der Mensch jedem Vieh und Vogel des Himmels und allen Tieren des Feldes Namen“. Das war die allererste Aufgabe des Menschen. Wenn er der Herrscher über die Schöpfung sein sollte, musste er die Geschöpfe identifizieren und klassifizieren. Mit seiner Fähigkeit, ein Geschöpf zu betrachten und seine bestimmten Merkmale zu erkennen, konnte er einen dazu passenden Namen auswählen. Und das tat er auch.
Eine zweite Verantwortung, die der Mensch im Zusammenhang mit seiner Souveränität über die Schöpfung hatte, steht in Kapitel 2,15: „Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und bewahre.“ Denk daran, dass es noch keine Sünde gab, keinen Sündenfall, keinen Fluch und keinen Tod. Aber trotzdem gab es eine bestimmte Form des „sich um den Garten Gottes kümmerns“. Wir wissen nicht, was das im perfekten Garten Eden genau bedeutete. Aber es war die Aufgabe des Menschen, dafür zu sorgen, dass der Garten Gottes gepflegt wurde und blühte.
Vers 8 zeigt uns ein wenig mehr über diesen Garten: „Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden, im Osten, und setzte den Menschen dorthin, den er gemacht hatte. Und Gott, der Herr, ließ allerlei Bäume aus der Erde hervorsprießen, lieblich anzusehen und gut zur Nahrung, und auch den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ Davon lasen wir bereits im ersten Kapitel, und diese Stelle hier beschreibt denselben Vorgang, nur mit mehr Details. Zwei Bäume werden als ganz besondere Bäume hervorgehoben. Dann heißt es weiter: „Es ging aber ein Strom aus von Eden, um den Garten zu bewässern; von dort aber teilte er sich und wurde zu vier Hauptströmen. Der erste heißt Pison; das ist der, welcher das ganze Land Hawila umfließt, wo das Gold ist; und das Gold dieses Landes ist gut; dort kommt auch das Bedolach-Harz vor und der Edelstein Onyx.
Der zweite Strom heißt Gihon; das ist der, welcher das ganze Land Kusch umfließt. Der dritte Strom heißt Tigris; das ist der, welcher östlich von Assur fließt. Der vierte Strom ist der Euphrat. Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und bewahre.“ Pflanzen brauchen Wasser, und so war es die Aufgabe des Menschen, dafür zu sorgen, dass alles die richtige Pflege bekam. Ich weiß nicht, was das alles vor dem Sündenfall bedeutete, als noch nichts sterben konnte. Aber vielleicht konnte es ja zur Ehre Gottes noch besser gedeihen, wenn es vom Menschen sorgfältig gehegt und gepflegt wurde.
In Vers 16 geht es weiter: „Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du von davon isst, wirst du gewisslich sterben“. Der Mensch durfte also alles genießen, mit Ausnahme der Frucht vom Baum der Erkenntnis. Vor diesem Baum warnte ihn Gott. Er würde sterben. Was bedeutet sterben? Trotzdem setzte er den Menschen mitten in diesen Garten und übertrug ihm die Verantwortung, allen Tieren Namen zu geben und sich um den Garten zu kümmern. Dies zeigt die kognitiven Fähigkeiten des Menschen. Seine Aufgabe war, Gottes Schöpfung zu entdecken und Gott zu verherrlichen durch das Staunen über all das, was er dort sah.
Außerdem sollte er die Schöpfung sichten und irgendwie so gestalten, dass sie ihrem Schöpfer in jeder Hinsicht die Ehre geben würde. Denk dran: Es gab keine Angst, keinen Tod, kein Blutvergießen, und dennoch erhielt der Mensch die Aufgabe, den Garten Gottes zu versorgen. Als ich darüber nachdachte, musste ich an meinen eigenen Garten denken. Mein Garten ist ein gefallener Garten. In ihm existiert der Tod. Ich versuche zwar, die Pflanzen in meinem Garten am Leben zu erhalten, aber es ist wahrscheinlicher, dass ich sie umbringe. Ich begann also darüber nachzudenken, dass wir immer noch im Garten Gottes leben, der aber durch die Sünde und den Tod brutal in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Und trotzdem leben wir auch heute noch in einer Welt, die von Gott geschaffen wurde, um seine Herrlichkeit zu offenbaren. Wir sind weiterhin dafür verantwortlich, den Garten Gottes zu hegen und zu pflegen. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn ich zuhause in den Garten gehe und all die prächtigen und schönen Pflanzen sehe, die dort gedeihen, dann kann ich nicht anders als Gott zu verherrlichen und ihn zu loben. Ich beschäftige einen Mann, der jede Woche vorbeikommt und wirklich weiß, was er tut. Er kümmert sich um all diese Pflanzen, so dass sie immer schön aussehen. Dadurch können wir jederzeit rausgehen und uns ein paar herrliche Rosen abschneiden. Deshalb wirst du immer, wenn du zu uns kommst, Vasen voller prächtiger Rosen vorfinden. Dieser Mann ist ebenfalls Christ und ich sehe ihn in gewisser Weise als einen Diener Gottes. Er dient Gott und gibt ihm die Ehre, indem er den Garten Gottes pflegt.
Dabei bete ich weder die Pflanzen an, noch die Vögel, die unseren Garten besuchen. Gestern hatten wir sogar ein süßes kleines Rehkitz da, das sich in unserem Garten austobte. Das kommt gelegentlich vor, und sogar einheimische Emus kommen immer wieder mal gerne zu Besuch. In Bezug auf all das gibt es eine vernünftige Einstellung, die lautet: Wenn Gott dir für ein kleines Stück seiner Welt die Verantwortung übertrug, dann ist es deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass dieses Stück dem Schöpfer Ehre macht. Ist es nicht erstaunlich, wenn man über all die Pflanzen nachdenkt, die von Gott erschaffen wurden und warum er sie wohl erschaffen hat? Was sollten sie tun? Sie sollten ihm selbst die Ehre geben. Und indem du solche Dinge anbaust, tust du genau das. Du stellst Gottes schöpferische Kraft zur Schau.
Alles, was wir tun, sollte demnach der Ehre Gottes dienen. Aber weil wir es mit einer verfluchten Erde zu tun haben, ist das nicht einfach. Und wie Adam sich nach dem Sündenfall bei der Arbeit anstrengen musste, müssen auch wir ins Schwitzen kommen, damit Gottes schöpferische Schönheit zur Geltung kommen kann. Wir sind immer noch Verwalter seiner Schöpfung, und als Christ bekomme ich diese Verwalterschaft schmerzhaft zu spüren. Zwar wird die Erde als vergänglicher Planet bald verbrennen. Trotzdem möchte ich, solange ich hier bin, Gott zur Schau stellen. Ursprünglich erhielt also Adam diese Verantwortung übertragen, als die Erde noch nicht verflucht war. Aber wir heute auf dieser Seite des Sündenfalls befinden uns unter der Sünde und dem Fluch. Deshalb können wir uns den Garten Gottes gar nicht so untertan machen, wie wir es gerne möchten. In dieser wilden Welt sind wir ständig vom Tod umgeben.
Es gibt hier ja sogar tödliche Pflanzen und Pflanzen, die wie Drogen wirken. Es gibt winzige, lebende Bakterien, die töten. Durch sie sind Plagen entstandenen, die Zehntausende von Menschen töteten. Es gibt Tiere, die Killer sind. Durch den Sündenfall und den Fluch ist der Garten nicht mehr das, was er ursprünglich war. Hebräer 2,7 sagt, dass Christus, der der erhabene Mensch ist, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt wurde. In Vers 8 heißt es dann: „Alles hast du seinen Füßen unterworfen.“ Das ist wahr in dem Sinn, dass Christus als fleischgewordener Mensch wahrhaftig der König der Erde ist. Denn „indem er ihm alles unterworfen hat, hat er nichts übriggelassen, das ihm nicht unterworfen wäre.“ Aber beachte die folgende Aussage, denn sie ist sehr wichtig.
„Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles unterworfen ist“. Das stimmt. Christus ist der wahre König der Erde. Er wurde ein wenig niedriger gemacht als die Engel, indem er herabkam und einer von uns wurde. Damit übernahm er den Herrschaftsauftrag. Und weil er zugleich Gott ist, besaß er die größte Macht, sich die Schöpfung untertan zu machen. Aber wenn wir uns die Schöpfung ansehen, dann sollte sie ihm eigentlich unterworfen sein. Und in Vers 8 heißt es, dass alle Dinge ihm unterworfen sind. Es gibt eigentlich nichts, das ihm nicht unterworfen ist, und trotzdem sehen wir noch nicht, dass ihm alle Dinge unterworfen sind. Wir sehen nicht, dass die Tierwelt fügsam und passiv unter Kontrolle wäre. Wir sehen keine Pflanzen, die einfach nur wachsen und gedeihen, ohne dass wir sie hegen und pflegen.
Wir sehen nicht, dass die Welt frei wäre von Krieg, Hass, Gemetzel, Krankheit, Leid usw. Wir sehen also noch nicht, dass ihm alle Dinge unterworfen sind. Aber wir werden es eines Tages sehen. Wir werden es sehen. Eines Tages werden ihm alle Dinge unterworfen sein. Eines Tages wird er den Fluch umkehren und König der Erde sein. Schau dir Vers 10 an: „Denn es war dem angemessen, für den alles ist und durch den alles ist, da er viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihres Heils durch Leiden zu vollenden.“ Hier steht von Christus, dass er sie alle erschuf und diese Dinge letztlich alle ihm gehören werden.
Durch seinen Tod erlangte er das Recht, der Herrscher der Erde zu sein. Und er wird dieses Recht in Anspruch nehmen und in seine Herrlichkeit eingehen. Er wird über diese Welt herrschen und sie sich untertan machen, und er wird uns mit sich nehmen und viele Söhne in die Herrlichkeit bringen. Wir könnten also sagen, dass vor dem Sündenfall dem Menschen ein Herrschaftsauftrag erteilt wurde, den er damals noch ausüben konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte er die Kontrolle über alle Tiere und über den Garten Gottes. Aber durch den Sündenfall verlor er das. Er wird es erst wiedererlangen, wenn Jesus, der sich bis jetzt noch nicht alles untertan gemacht hat, das tut. Das wird im tausendjährigen Reich passieren, wenn Eden wiederhergestellt sein wird. Erinnerst du dich, dass der Prophet Jesaja schrieb, dass die Wüste blühen wird wie eine Rose? Dass der Löwe sich mit dem Lamm niederlegen und ein Kind in einer Schlangengrube spielen wird? Wenn dann jemand mit 100 Jahren stirbt, wird es so unzeitig sein, wie wenn ein Baby stirbt.
Der normale Verlauf des Todes wird aufgehalten werden und wahrscheinlich werden die Menschen, die lebendig in das Millenium eintreten, die ganzen 1 000 Jahre hindurch leben. Der Tod und der Fluch werden eingedämmt sein. Aber es werden weiterhin Menschen mit einer sündigen Natur geboren werden, die gegen Gott rebellieren werden. Deshalb wird es immer noch Elemente des Fluchs geben, auch wenn die Erde weitgehend Christus unterworfen sein wird. Aber eines Tages wird sich Christus die Schöpfung ganz unterwerfen und wir werden uns daran erfreuen, weil wir mit ihm im Reich Gottes herrschen werden. Schließlich wird am Ende der 1 000 Jahre die ganze Erde un-erschaffen sein. Dann wird es einen neu erschaffenen Himmel und eine neue Erde geben, ohne Sünde und ohne Sündenfall.
Als Zweites kann man demnach über den Menschen sagen, dass er der König und Herrscher über die Erde ist und nicht nur die biologische Weiterentwicklung eines anderen Lebewesens. Für seine Aufgabe, dieses Universum zu beherrschen, wurde er im Unterschied zu allem anderen nach dem Bild Gottes geschaffen. Und er wird in der Herrlichkeit des tausendjährigen Reiches zusammen mit Christus über das unterworfene Universum regieren, welches Christus sich selbst unterworfen hat.
Die Schriften der Propheten sagen in der Tat, dass zu Beginn der 1 000 Jahre die Erde erneuert werden wird. Auch das Neue Testament bezieht sich an mehreren Stellen darauf. Bestimmte Merkmale des Fluches werden also zu Beginn des 1 000jährigen Reiches gemildert werden und zu diesem Zeitpunkt wird der Mensch seine Herrschaft erhalten. Dann wird er sich über die gesamte Schöpfung erheben und als Herrscher der König der Erde sein. Nun gehen wir zurück zum Schöpfungsbericht in 1. Mose 1,28. Dort haben wir als dritten Punkt eine weitere Verantwortung des Menschen: „Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde“. Vers 27 sprach davon, dass er sie als Mann und Frau schuf.
Der Mensch soll erstens in seinem Person-sein und seiner Beziehungsfähigkeit das Bild Gottes darstellen. Zweitens soll er König der Erde sein und den Garten Gottes hegen und pflegen. Kurz gesagt soll er alles ihm mögliche tun, um über die Schöpfung zu herrschen und sie sich zu unterwerfen, mit dem Ziel, Gottes herrliche Macht zur Schau zu stellen. Und drittens ist er der Vermehrer des menschlichen Lebens. Deshalb schuf Gott sie als Mann und Frau. Das war Gottes Plan für die Ehe und die Fortpflanzung. Ich erwähnte schon, dass es in der gesamten Tierwelt Fortpflanzung gibt. Sogar bei den Pflanzen gibt es Fortpflanzungsfähigkeit, indem sie sich durch Samen oder Samen in Früchten vermehren.
Gott stattet den Menschen mit Beziehungsfähigkeit aus, und dann gibt er ihm eine Gehilfin. In Kapitel 2,7 heißt es: „Da bildete Gott der Herr den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.“ Im selben Abschnitt weiter unten in Vers 18 heißt es dann: „Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“. Als ob er bei sich sagen würde: Das wird so nicht funktionieren, ich werde weitere Menschen erschaffen müssen. So kann es nicht bleiben, ich muss ihm eine passende Gehilfin machen. Nun verstehen wohl die meisten Leute das Wort „Gehilfin“ so, dass sich jemand um den Abwasch kümmert, den Müll rausbringt oder das Bett macht.
Aber es geht nicht um diese Art von Helfer. Der Mensch brauchte vor allem in einer Sache Hilfe, und das war die Fortpflanzung, die Vermehrung der menschlichen Rasse. Darum ging es hier. Er brauchte eine Gehilfin. Er brauchte eine Partnerin, die perfekt zu ihm passen würde. Gott der Herr hatte alles andere aus Erde geformt, aber die Art und Weise, wie er in Vers 21 diese Gehilfin formte, war etwas anderes. Gott schaute sich in seiner Schöpfung um und fand keinen Partner für Adam. Nichts in der Schöpfungsordnung war ihm ebenbürtig. Es kann nicht oft genug betont werden, dass Mensch zu sein nicht bedeutet, ein besseres Tier zu sein. Der Mensch muss ein ewiges Wesen sein, das nach dem Bild Gottes geschaffen wurde. Aber davon gab es zu diesem Zeitpunkt nur einen, und das war Adam.
„Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen; und während er schlief, nahm er eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. Und Gott der Herr bildete die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch! Sie soll ‚Männin‘ heißen; denn vom Mann ist sie genommen! Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein. Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.“
Wofür sollten sie sich auch schämen, es gab ja keine Sünde. Dieser gerade vorgelesene Abschnitt aus Kapitel 2 erweitert die Aussage von 1. Mose 1,27b, wo es einfach nur heißt, dass er sie als Mann und Frau schuf. Hier in Kapitel 2 wird nun beschrieben, wie er das tat. Das ist keine zusätzliche Geschichte, sondern eine Erweiterung des Originals. An beiden Stellen wird der Mann als erstes genannt: Er schuf sie als Mann und Frau. In Kapitel 2 schuf er in Vers 7 den Mann, und erst unten ab Vers 18 die Frau. Das ist für die Schöpfung notwendig und deshalb wichtig. Dass der Mann an erster Stelle steht, zeigt wieder einmal die erstaunliche Genauigkeit des 1. Buches Mose.
Denn dieser Bericht wird durch die genetische Forschung bestätigt. Sie fand heraus, dass der Mann sowohl X-Chromosomen besitzt, die Frauen hervorbringen, als auch Y-Chromosomen, die Männer hervorbringen. Männer haben X- und Y-Chromosomen, Frauen nicht. Wäre die Frau also zuerst erschaffen worden, hätte kein Mann aus ihrem Körper genommen werden können, weil es nur X-Chromosomen gegeben hätte. Damit wäre auch die Fortpflanzung unmöglich gewesen. Deshalb musste der Mann zuerst erschaffen werden, denn er besitzt ein X- und ein Y-Chromosom, wobei das Y-Chromosom männliche Nachkommen und das X-Chromosom weibliche erzeugt.
Gott wusste genau, was er tat. Und so griff er hinein und entnahm einen Knochen. Wissenschaftlich betrachtet geschah dabei folgendes: Dieser Knochen besaß in seiner Zellstruktur die kodierte DNA, die sowohl einen Mann, als auch eine Frau erschaffen könnte. Gott machte aus diesem Knochen eine Frau und schuf so eine Partnerin für Adam. Und gemeinsam konnten sie sowohl männliche wie weibliche Kinder hervorbringen. X-Chromosomen und Y-Chromosomen waren Gott also bekannt, auch wenn sie im 1. Buch Mose nicht vorkommen. Der Mann verfügte über das notwendige genetische Material, so dass eine Frau aus ihm entnommen werden konnte, die genetisch mit ihm verwandt sein würde. Und durch die Beziehung zu ihr war er in der Lage, männliche wie auch weibliche Kinder zu zeugen.
Deshalb können sie nur gemeinsam den Herrschaftsauftrag aus Vers 28 erfüllen: „Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan“. Das Fachwort für fruchtbar sein und sich vermehren ist Fertilität (Fruchtbarkeit). Es bedeutet die Fähigkeit zur Fortpflanzung. Dieses Thema zieht sich durch das ganze 1. Buch Mose hindurch. Ich werde mir nicht die Zeit nehmen, das durchzugehen, aber du kannst es zuhause nachschauen. Z. B. segnete Gott in Kapitel 9 nach der Flut Noah und trug ihm und seinen Söhnen auf, dass sie den ursprünglichen Auftrag nun weiterführen sollten. Sie sollten fruchtbar sein, sich vermehren und die Erde erfüllen. Sie sollten Kinder zeugen, Babys machen, wie es im Volksmund heißt. Und 1. Mose 17,16 sagt von Abraham und Sara: „denn ich will sie segnen und will dir auch von ihr einen Sohn geben. Ich will sie segnen, und sie wird eine Mutter von Nationen sein, und Könige von Völkern sollen von ihr kommen!“
Weiter unten in Vers 20 heißt es über Ismael: „Siehe, ich habe ihn reichlich gesegnet und will ihn fruchtbar machen und sehr mehren.“ Jemanden fruchtbar machen und sehr mehren ist der alttestamentarische Ausdruck für Fortpflanzung. Deshalb sollte das Design als Mann und Frau es dem Menschen ermöglichen, sich fortzupflanzen. Dies räumt dem Menschen sowohl die wunderbare Verantwortung als auch das Privileg ein, andere nach dem Bild Gottes zu zeugen. Das ist ein unglaublicher Segen. Das winzige Baby, das du zur Welt bringst, ist ein ewiger Mensch nach dem Bild Gottes. Es gibt nichts Vergleichbares, absolut nichts Vergleichbares.
Denn dieses kleine Leben besitzt die Fähigkeit zur Beziehung. Beziehungen machen das Leben reich, Beziehungen wie die zu meinem Vater, der am Ende seines Lebens steht, oder zu meiner kleinen Enkelin, die mit erhobenen Armen auf mich zukommt und mich bittet, sie hochzunehmen und zu umarmen. Als Ehepaare haben wir das Privileg und die Freude, unsere Beziehung zu bereichern, indem wir uns vermehren und so Andere in diese Einheit hineinbringen. Diese Nachkommen sind genauso fähig wie wir, Gemeinschaft zu haben und tiefgehende Gespräche mit anderen zu führen. Mit ihnen können wir dieselbe persönliche Beziehung pflegen, an der wir uns auch miteinander als Ehepaar erfreuen.
Deshalb sagte Gott in 1. Mose 9,1 zu den ersten Menschen „erfüllt die Erde“. Das Gleiche steht in 1. Mose 1,28: „Füllt die Erde“. So sollten sie die Herrschaft auf die ganze Erde ausdehnen. Aus dem Ende von Kapitel 2 geht hervor, dass Gott die Ehe für einen Mann und eine Frau vorsah. Und der Mann sollte Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen. Sie würden ein Fleisch sein, und zwar auf die Art und Weise, dass Leben aus ihnen hervorgehen würde. Ein Fleisch sein kann bedeuten, dass man sexuelle Intimität hat, es kann aber auch bedeuten, dass man gleich denkt und Dinge gemeinsam tut. Aber der wahrhaftigste und reinste Ausdruck des ein Fleisch–Seins ist, wenn beide in einem Fleisch, in einem Leben zusammenkommen.
Das war und ist der Auftrag des Menschen, denn indem er das tut, vervielfältigt er das Abbild Gottes. Und christliche Eltern von kleinen Kindern müssen verstehen, dass sie von Gott beauftragt sind, dieses kleine, nach dem Bild Gottes geschaffene Kind durch den Glauben an Jesus Christus zur Erkenntnis Gottes zu führen. Gott schuf also mit der Fruchtbarkeit die Fähigkeit, sich fortzupflanzen. Und er schuf die lebenslange Ehe als die Umgebung, in der dies zwischen einem Mann und einer Frau geschehen sollte. Ich las einen Artikel in dem beschrieben wird, dass Wissenschaftler versuchten das Verhalten des Menschen auf evolutionäre Weise zu erklären.
Die Aussage dieser Quelle ist, dass sie nicht herausfinden konnten, wie es zu der Entwicklung kam, dass Menschen fast immer in sogenannten Paarbeziehungen enden. In unserer Kultur scheint das ja anders zu sein. Die Leute haben wahllos Beziehungen und bekommen Babys, so dass alle möglichen unehelichen Kinder geboren werden. Aber laut dieser Quelle ist es eine Tatsache, dass 98 Prozent der Menschen auf der Erde als Teil eines Paars enden. Das ist ganz einfach deshalb so, weil Gott uns so geschaffen hat.
Natürlich tun Feministinnen und Homosexuelle alles was sie können, um diese Absicht Gottes anzugreifen und zu zerstören. Und sie waren damit in unserer Gesellschaft sehr erfolgreich. Deshalb heißt es in Römer 1, dass der Zorn Gottes über sie kam. Aber nun genug davon. Der Mensch ist nach dem Bild Gottes geschaffen. Er ist geschaffen, um König der Erde zu sein. Und er ist geschaffen, um Leben zu verbreiten. Zu guter Letzt wurde er viertens als Empfänger von Freude und Genuss geschaffen. Gott wollte den Menschen einfach nur segnen; deshalb steht in Vers 28: „Und Gott segnete sie“. Er wollte einfach nur jemanden haben, den er segnen konnte.
Wie segnete er die Menschen? Er segnete sie mit Herrschaft. Er segnete sie mit dem göttlichen Bild und einer ewigen Seele. Er segnete sie mit der Fähigkeit, Beziehungen zu haben. Er segnete sie mit Persönlichkeit. Er segnete sie mit der Fähigkeit, seine Schöpfung zu verstehen. Er segnete sie mit der Fähigkeit, ihn zu kennen und auch sich gegenseitig zu kennen. Er segnete sie mit der Fähigkeit, sich fortzupflanzen und die Erde mit anderen zu füllen, die ebenfalls nach dem Bild Gottes gemacht waren. Und er segnete sie in Vers 29 noch auf eine andere Weise: „Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles samentragende Gewächs gegeben, das auf der ganzen Erdoberfläche wächst, auch alle Bäume, an denen samentragende Früchte sind. Sie sollen euch zur Nahrung dienen“.
Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keinen Tod. Deshalb war der Mensch in seinem ursprünglich geschaffenen Zustand Vegetarier. Hast du dich jemals gefragt, warum Gott diese Welt mit einer solchen Vielfalt an pflanzlichen Nahrungsmitteln füllte? Es ist unglaublich, wenn man allein nur alles Obst und Gemüse betrachtet! Gott schuf so viele Pflanzen, dass wir den Überblick über die ganze Vegetation verlieren und über alles, was zur Freude des Menschen an den Bäumen hängt. Ich habe schon oft gedacht, dass Gott einen braunen Himmel und braunes Wasser und eine farblose Welt hätte erschaffen können. Und Reis. Es würde ja genügen, sein ganzes Leben lang Reis oder etwas ähnlich Langweiliges zu essen. Aber warum füllte Gott diese Welt mit einer solchen Unmenge an Obst und Gemüsesorten, dass alles im Überfluss vorhanden ist? Jedes Mal, wenn ich eine andere Kultur oder einen anderen Ort auf der Welt besuche, lerne ich etwas Neues kennen, das die Menschen aus dem Boden holen und essen.
Da staune ich manchmal ganz schön und von manchem möchte ich auch keine zweite Portion. Aber das hat wahrscheinlich mehr mit der jeweiligen Art der Zubereitung zu tun als mit dem, was man daraus machen könnte, wenn man es zum Beispiel mit viel Käse überbacken würde. Aber ich staune auch deshalb, weil Gott dies mit einer anderen wunderbaren menschlichen Fähigkeit in Einklang brachte, nämlich mit der Fähigkeit zu schmecken. Wahrscheinlich hältst du das für selbstverständlich, genauso wie die Fähigkeit zu riechen. Man denkt in erster Linie, dass man etwas schmeckt, aber in Wirklichkeit riecht man mehr als man schmeckt. Gott gab uns die Fähigkeit, bestimmte Dinge zu schmecken, und das ist solch ein Segen. Denn so können wir uns wortwörtlich an der unermesslichen Fülle laben, die Gott für uns bereitstellte.
Adam und Eva waren also zunächst Vegetarier. Sie konnten jede samentragende Pflanze auf der Erde essen, und ebenso jede Frucht eines Baumes, die Samen enthielt. 1. Mose 1,30 sagt weiter: „Aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich regt auf der Erde, allem, in dem eine lebendige Seele ist, habe ich jedes grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so.“ Diese letzte Aussage weist wieder auf ein dauerhaft etabliertes Muster hin. Zum Zeitpunkt der Schöpfung waren Mensch und Tier Vegetarier, weil es keinen Tod gab. Deshalb konnte nichts sterben, um gegessen zu werden. Das war das von Gott ursprünglich festgelegte Muster. Und diese Worte „Und es geschah so“ drücken die Dauerhaftigkeit aus. Dieses Muster war zu der Zeit dauerhaft und fest, mit nur einer Ausnahme.
1. Mose 2,9 beschreibt den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens und den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Weiter unten in Vers 16 befahl Gott dann dem Adam: „Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben!“ Vom Baum des Lebens konnte er also essen, so viel er wollte, aber vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse durfte er nicht essen. Denn der Verzehr des Verbotenen würde den ursprünglichen Plan zerstören und zu Tod und Verfall führen. Das ist so eine traurige Geschichte, nicht wahr? Denn genau das taten Adam und Eva.
Wir wissen nicht, wieviel Zeit bis zu der schrecklichen Geschichte vergangen war, die in Kapitel 3 erzählt wird. Wir wissen nicht, ob es Jahrzehnte oder Jahrhunderte waren, aber es kam die Zeit, in der Eva von der Schlange betrogen und verführt wurde. Die Schlange belog sie und Eva glaubte ihrer Lüge. Sie war ungehorsam gegenüber Gott und aß die verbotene Frucht. Und dann aß auch Adam, in wissentlichem Ungehorsam gegenüber Gott. Dadurch änderte sich alles, und Gott sprach zu Adam in Vers 17: „Weil du (...) von dem Baum gegessen hast, von dem ich dir gebot und sprach: ‚Du sollst nicht davon essen!‘, so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen! Mit Mühe sollst du dich davon nähren dein Leben lang; Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Gewächs des Feldes essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zurückkehrst zum Erdboden“.
Euer ganzes Leben wird eine einzige, sehr große Herausforderung sein. Ihr müsst ab jetzt hart für euer Essen arbeiten, auch wenn diese Pflanzen früher für euch ganz leicht erreichbar waren. Kapitel 3,19 beschreibt es so: Plötzlich war es nicht mehr einfach, sich um den Garten zu kümmern. In Vers 21 heißt es dann: „Und Gott der Herr machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell“. Hier erscheint zum ersten Mal der Tod, denn um ein Kleidungsstück aus Fell herzustellen, musste Gott das Tier töten. Er tötete das erste Tier, um die Blöße von Adam und seiner Frau zu bedecken. Weiter unten sehen wir in Kapitel 4,4 dass Abel von der Herde Erstlinge und ihr Fett brachte. Das bedeutet, dass er ein Tier schlachtete und ein Tieropfer darbrachte. Und der Herr sah Abel und sein Opfer an.
Der Tod von Tieren wurde also von Gott selbst eingeführt und war für ihn zunächst nur im Rahmen des Opfersystems annehmbar. Denn natürlich wies der Tod von Tieren auf den Lohn der Sünde hin, das ist der Tod. Erst später in Kapitel 9,1 als Noah und seine Söhne aus der Arche kamen, erlaubte Gott den Menschen, Fleisch zu essen, indem er sagte: „Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde! Furcht und Schrecken vor euch soll über alle Tiere der Erde kommen“. Plötzlich war der Mensch der König der Erde und hatte Macht über die Tiere.
Aber die würden davon nicht begeistert sein, sondern ihn fürchten. Denn Gott sagte, dass alle Tiere der Erde, alle Vögel des Himmels, alles, was auf dem Boden kriecht, und alle Fische des Meeres, „alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben.“ Denk also nicht, dass man als Christ Vegetarier sein muss. Ursprünglich war es so. Aber als die Sünde gekommen war, erlaubte Gott den Menschen, Fleisch zu essen. Und ich glaube, das war sehr, sehr wichtig, weil Gott durch diese Tode ursprünglich zeigte, dass auf Sünde der Tod folgt. Und er zeigte dadurch auch, dass der Tod ein Opfer und sogar einen Stellvertreter erforderte.
Vielleicht fragst du dich jetzt, ob es im herrlichen Tausendjährigen Reich genauso sein wird. Die Antwort ist, dass es dort anders sein wird, weil die Tiere nicht mehr wild, sondern zahm sein werden. Aber trotzdem werden gemäß Hesekiel 40-48 einige Tiere getötet werden, weil während des tausendjährigen Reichs im dortigen Tempel Opfer stattfinden werden. Zumindest werden also für das Gedenkfest im Tempel des tausendjährigen Reichs einige Tiere getötet werden. Aber bestimmte Dinge werden wieder dem ursprünglichen Design von vor dem Sündenfall entsprechen. In Jesaja 11,7 zeigt uns der Prophet, dass die Welt dann teilweise ganz anders sein wird.
„Die Kuh und die Bärin werden miteinander weiden und ihre Jungen zusammen lagern, und der Löwe wird Stroh fressen wie ein Rind. Der Säugling wird spielen am Schlupfloch der Natter, und der Entwöhnte seine Hand nach der Höhle der Otter ausstrecken. Sie werden nichts Böses tun“. Es wird also auf jeden Fall eine gewisse Umkehrung des Fluchs geben, auch wenn sie noch nicht vollständig sein wird. Laut Jesaja 65,25 werden Wolf und Lamm einträchtig weiden, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind, „und die Schlange wird sich von Staub nähren.“ Es wird also ein paar Änderungen geben.
Natürlich könnten wir uns in das zweite Kapitel des 1. Buches Mose noch viel mehr hinein vertiefen, und vielleicht können wir das in Zukunft auch noch einmal machen. Aber im Moment lässt sich zusammenfassend sagen, dass Gott den Menschen nach seinem Bild und als König der Erde schuf. Er schuf den Menschen dazu, sich fortzupflanzen, sich zu vermehren und die Erde mit anderen zu füllen, die ebenfalls nach dem Bild Gottes geschaffen sein würden. Er schuf den Menschen, damit er die Fülle seines Segens genießen sollte. Als das alles getan war, heißt es in Vers 31: „Und Gott sah alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut.“ Im Unterschied zu seinen bisherigen einzelnen Werken sagt er hier im Blick auf sein ganzes Schöpfungswerk zum ersten Mal, dass es „sehr gut“ war.
Ich wiederhole und betone nochmals, dass er der Schöpfer und Erschaffer von allem ist. Es gab zunächst keinen Tod, weil es noch nichts Böses, noch keine Sünde und keinen Sündenfall gab. Das schließt jegliche Möglichkeit der Evolution aus, weil diese auf Tod und Sterben basiert. Auch jegliche Art theistischer Evolution ist damit ausgeschlossen. Es war nicht so, dass Dinge über Milliarden Jahre mutierten und starben. Wenn Gott von einem Tag spricht, meint er einen 24 Stunden-Tag. Wir kommen also zu Kapitel 2,1: „So wurden der Himmel und die Erde vollendet samt ihrem ganzen Heer.“ Und hier endet die Geschichte.
Sie beginnt und endet und übermittelt uns in 32 Versen ein vollständiges Bild des geschaffenen Universums in all seiner wundersamen Vollkommenheit. Glaubst du das? Es ist doch Gottes Wort, oder nicht? Vater, ich danke dir heute Abend dafür, dass wir uns über mehrere Wochen hinweg mit diesem Thema befassen durften. Wir konnten deine mächtige und herrliche Hand sehen. Danke, dass du unser Schöpfer, unser Erhalter und der Vollender des Universums bist. Danke, dass du unser Retter, unser Herr und unser Freund bist. Danke, dass du unser Vater bist. Es ist einfach wunderbar, dass der große Schöpfer mein Erlöser wurde. Danke dafür. Amen.
ENDE

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