
Nach vielen Jahren im Neuen Testament und einigen Abstechern ins Alte Testament haben wir uns hier in der Grace Community Church auf eine neue Predigtreihe aus dem des Alten Testament gefreut. Wir haben vor kurzem mit dieser Predigtreihe des Alten Testaments begonnen und befassen uns nun mit einer bestimmten Prophezeiung im Alten Testament, die in Jesaja Kapitel 53 zu finden ist. Wenn ihr also die Bibel zur Hand habt könnt ihr Jesaja Kapitel 53 aufschlagen – falls nicht, befinden sich Bibeln in der Kirchenbank und jemand in deiner Nähe kann dir helfen, das Kapitel zu finden. Die Prophezeiung in Jesaja 53 beginnt eigentlich am Ende von Kapitel 52. Wenn es nach mir ginge, würde ich Kapitel 53 um drei Verse nach vorne verschieben, um die gesamte Prophezeiung in einem Kapitel zu haben. Eigentlich beginnt diese Prophezeiung in Kapitel 52 mit den Versen 13 bis 15.
Dies wird der Text sein, über den ich heute Morgen predigen werden, Jesaja 52, Verse 13 bis 15. Ich möchte euch den Abschnitt vorlesen. „Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln, er wird erhoben sein, erhöht werden und sehr erhaben sein. Gleichwie sich viele über dich entsetzten — so sehr war sein Angesicht entstellt, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt, mehr als die der Menschenkinder —, genauso wird er viele Heidenvölker in Erstaunen setzen, und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen.“
Hier ist von Jesus Christus die Rede, siebenhundert Jahre bevor er geboren wurde. Das gilt auch für Kapitel 53 und für diesen gesamten Abschnitt in Jesaja, der in vielen Kapiteln auf die Person des Messias hinweist. Der Messias ist kein anderer als der Herr Jesus Christus selbst. Wir als Christen gehen zurück zum Alten Testament und sehen Christus dort überall, weil das Alte Testament sein Kommen verheißt, prophezeit und vorhersagt. Er ist der Retter, der einzige Retter, der einzige Retter, den die Welt je kennen wird, der einzige Weg in den Himmel, der einzige Erlöser.
Soweit ich weiß, gibt es etwa zwanzig große Religionen in der Welt. Innerhalb dieser 20 Religionen gibt es etwa 300 verschiedene Untergruppen. Darüber hinaus gibt es unzählige stammesspezifische, traditionelle und kultische Formen von Religion. Und dann gibt es Millionen und Abermillionen persönlicher Glaubenssysteme. Es wäre schwierig, all die ausgedachten Götter aufzuzählen, die in den Köpfen der Menschen existieren. Wie auch immer, alle Religionen außer dem Christentum sind falsche Religionen. Alle außer dem Christentum sind irreführend.
Es gibt nur einen Gott. Es gibt nur einen Erlöser. Der einzige Gott ist der Schöpfer und Erlöser, der uns auf den Seiten der Heiligen Schrift vorgestellt wird und der in der Gestalt des Herrn Jesus Christus, des einzigen Erlösers, in die Welt gekommen ist. Übrigens, in all diesen Religionen, gibt es nur einen einzigen Gott, der gestorben und auferstanden ist, um seinem Volk Vergebung und Erlösung zu schenken, nämlich der Herr Jesus Christus, der wahre Gott. Das Christentum, und nur das Christentum präsentiert einen Erlöser. Es gibt auch nur eine Wahrheit, und das ist die Wahrheit des Christentums. Es gibt nur einen Retter, und das ist der Herr Jesus Christus.
Nur das Christentum stellt sich der Tatsache, dass sich kein Mensch den Weg zu Gott verdienen kann. Kein Mensch kann sich Vergebung verdienen. Kein Mensch kann sich die Erlösung verdienen. Kein Mensch kann sich den Himmel durch gute Werke, Moral, religiöses Verhalten, Zeremonien oder Rituale verdienen. Die Bibel sagt ganz klar, dass die Errettung ein Geschenk für diejenigen ist, die wissen, dass sie es sich nicht verdienen können, und die um Gnade flehen und ihr Vertrauen auf Vergebung, Errettung und Himmel in den Herrn Jesus Christus setzen, der an ihrer Stelle für ihre Sünden gestorben und triumphierend von den Toten auferstanden ist. Dies ist eine göttliche Bestätigung dafür, dass er die Gerechtigkeit und den Zorn Gottes vollständig befriedigt hat und das Heil zugänglich ist.
Alle Menschen sind Sünder, alle, die jemals gelebt haben, sind Sünder, niemand kann sich selbst retten, alle brauchen einen Retter. Es gibt nur einen Erlöser, Jesus Christus, der gestorben und auferstanden ist, um sein Volk zu retten und sie alle in den Himmel zu bringen. Das ist die Botschaft der Heiligen Schrift und das ist die Wahrheit. Deshalb würdigen Christen den Tod und die Auferstehung Jesu Christi auf so besondere Weise. Es ist das größte Ereignis in der Weltgeschichte. Aber um uns in die Lage von Jesaja zu versetzen, der siebenhundert Jahre vor dem eigentlichen Ereignis darüber schreibt, sollten wir ein wenig zurückblättern. Gehen wir zurück in die Zeit, bevor Jesus gestorben und von den Toten auferstanden ist, und schauen wir, ob wir uns nicht ein wenig in die jüdische Denkweise hineinversetzen können.
Die Juden hatten schon immer auf den Messias gewartet, was „der Gesalbte" bedeutet. Das wiederum drückt aus, dass er der König ist. Ihnen war Größe versprochen worden. Ihnen als Volk war von Anfang an Wohlstand versprochen worden, denn der Vater dieses Volkes war Abraham. Und Gott hat einen Bund mit Abraham geschlossen und ihn mit seinen Söhnen, den Patriarchen, wiederholt und ihn dann im Laufe der Geschichte Israels noch einmal wiederholt, nämlich dass Gott dieses Volk eines Tages retten würde, sowohl auf zeitlicher als auch auf geistlicher Ebene, und dass er diesem Volk und durch dieses Volk der ganzen Welt Herrlichkeit bringen würde. Gott würde dieses kleine Volk, Israel, segnen und sie zum Segen machen. Sie rechneten damit, dass sich dieses Versprechen erfüllen würde.
David wurde die Verheißung gegeben, dass derjenige, der kommen und all dies vollbringen würde, aus dem Geschlecht Davids stammen würde, ein königlicher Sohn, dieser soll der König, der Gesalbte, der Messias sein, der all die Verheißungen der Herrlichkeit und des Segens für und durch Israel vollbringen würde. Sie haben auf ihren König gewartet. Er würde sie befreien: von ihren Feinden, von ihren schlechten Umständen und von all ihrem Leid. Der Messias würde alle Verheißungen des alttestamentlichen Bundes über Segen und Wohlstand, über das Volk und seinen Einfluss sowie über Frieden und Gerechtigkeit für sie und durch sie für die Welt erfüllen.
Die Juden haben den kommenden König erwartet, jede einzelne Generation. Man könnte sogar sagen, dass jede Familie des jüdischen Volkes auf die Ankunft des Königs gewartet hat – denn die Verheißungen wurden Abraham und David schon früh gegeben und die Propheten haben sie im Laufe der Geschichte immer wieder wiederholt. Sie haben nach einem König gesucht, einem König wie dem, den sie ursprünglich gewählt hatten, Saul, einem großen und mächtigen König. Sie haben nach jemandem gesucht, der militärische Macht hatte, der ein bestimmender Herrscher war, der triumphiert, der sie von all dem befreien würde, was sie hassen, was sie ablehnen, was sie verabscheuen, der sie zur Herrlichkeit führen und der durch sie Frieden und Gerechtigkeit in die Welt bringen würde. Und sie wussten, worauf sie achten mussten, denn der Prophet hatte angekündigt, dass der Messias ein Mann sein würde, er wird der Same einer Frau sein, er wird ein Mensch sein.
Aber der Psalmist hat auch gesagt: David wird ihn Herr nennen. Er wird ein Mensch und doch Gott sein. Wie kann das sein? Jesaja hat ihnen einen Hinweis gegeben, als er sagte: „Die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären.“ Also ein Gottmensch, geboren von einer Jungfrau. Ja. Er wird ein Sohn Abrahams sein, deshalb steht dort auch sein Stammbaum. Er wird zur königlichen Linie Davids gehören. Er wird aus dem Stamm Juda kommen. Er wird in der Stadt Bethlehem geboren werden. Sie hatten einige Hinweise, durch die sie den Messias erkennen konnten. So waren sie also seit Jahrhunderten auf der Suche. Und dann kam Jesus Christus, geboren von einer Jungfrau aus dem Geschlecht Abrahams, aus dem Geschlecht Judas, aus dem Geschlecht Davids, geboren in der Stadt Bethlehem, und er bewies seine Gottheit durch Worte und Werke, wie sie die Welt noch nie gesehen hatte und bis heute nicht gesehen hat, eine Machtdemonstration ohnegleichen.
Hätten sie nicht einfach eins und eins zusammenzählen können? Das ist der Messias. Alle Voraussetzungen sind erfüllt worden und sogar darüber hinaus. Aber das Problem, das sie hatten, war: Wo war der Prunk, wo waren die Feierlichkeiten, wo war die Fanfare und wo war die militärische Macht? Er wurde ganz bescheiden in einem Futtertrog geboren und bei seiner Geburt von den niedrigsten Menschen auf der sozialen Leiter begleitet, den Hirten, das wurde als eine niedere Arbeit angesehen. Er hat in bescheidenen Verhältnissen gelebt, in einer ganz gewöhnlichen Familie, in einer ärmlichen, abgelegenen Stadt namens Nazareth. Er hat einige sehr bescheidene -Niemande- um sich versammelt und sie zu seinen Boten gemacht. Er hat kein Amt angestrebt, er hat keine Stellung und keine Bildung gesucht. Er machte sich keine Freunde unter der Elite. Er stellte keine Armee auf. Er hat keine Strategie vorgelegt, um seine Herrschaft aufzubauen.
Aber er hatte diese Macht, die unverkennbar, unbestreitbar und unübersehbar war, denn während seines Dienstes vertrieb er Krankheiten aus dem Land Israel. Er hatte Macht über Krankheiten, Dämonen, den Tod und die Natur. Und trotz all der Enttäuschung über das, was er nicht tat, war es immer noch eine Tatsache, dass er diese erstaunliche, göttliche Macht hatte. Und so wurden zumindest für einen Tag ihre Hoffnungen, dass Jesus der Messias sein könnte, irgendwie beflügelt, und es gab diese massive kollektive Erwartung, die Hoffnung, dass er ihr Messias sein könnte, trotz aller Enttäuschungen, und das war der Tag, an dem er zum letzten Passahfest nach Jerusalem kam.
Sie warfen ihm ihre Kleider zu Füßen. Sie warfen Palmzweige vor ihn hin. Sie riefen: „Hosianna dem Sohn Davids“, das ist der messianische Titel. Sie jubelten ihm zu: „Gesegnet ist der, der da kommt im Namen des Herrn.“ Sie feierten ihn als ihren König und Messias aufgrund seiner Wunder, von denen das letzte sehr gut bekannt war: Die Auferweckung von Lazarus aus den Toten. Und sie müssen gehofft haben, dass, wenn wir die Sache einfach erzwingen... Es waren nämlich Hunderttausende von Menschen, wegen dem Passahfest, in Jerusalem. Und vielleicht dachten sie: Wenn wir jetzt Druck machen und wir alle hier sind, kann er uns als eine Art sofortige Armee sammeln, und wir können die Sache in Gang bringen. Und so begrüßten sie ihn als ihren Messias, sehnsüchtig wie die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus, die gesagt haben: Wir haben gehofft, dass er der König, der Erlöser sein würde.
Sie haben alle gehofft. Am nächsten Tag kam er nach dem Triumphzug in die Stadt zurück und ging zum Angriff über. Aber nicht die Römer, die Feinde Gottes und Israels, hat er angegriffen. Er hat die Juden angegriffen; er hat den Tempel angegriffen. Er hat sich eine Peitsche gemacht und die Leute rausgeworfen. Sie hatten den Tempel nämlich in eine Räuberhöhle verwandelt. Er hat es zu Beginn seines Dienstes getan; er hat es in der letzten Woche seines Dienstes getan. Er hat die jüdischen Religionsführer angegriffen. Er griff das Judentum an seinem höchsten Punkt an, an seiner Spitze. Er hat den Tempel angegriffen, er hat die Religion angegriffen, und er hat die Römer nicht angefasst.
Sie haben bereits an ihm gezweifelt, weil er sich nicht wie ein König verhielt. Sie waren es nun leid, von ihm enttäuscht zu werden, denn als sie versuchten, ihn zum König zu machen, war er verschwunden. Also wandten sie sich gegen Jesus. Für den Rest der Woche fuhr er damit fort, die falsche und abtrünnige Religion des Judentums im Tempel anzugreifen und gleichzeitig lehrte er das Volk die Wahrheit. Aber das Volk hatte sich gegen ihn gewandt und schließlich schrien sie am Freitag: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn“. Sie lieferten ihn den Römern aus, und die Römer taten genau das. Sie hatten gehofft, dass er derjenige sein würde, der Israel erlösen würde. Aber er war nicht der König, den sie wollten.
Das Problem war, wie ich euch letzte Woche bereits gesagt habe, dass sich ihr Judentum zu einer falschen Religion entwickelt hatte, wie jede andere falsche Religion in der Welt, jedes andere Lügengebilde, jede andere Täuschung. Ein System der Werksgerechtigkeit, ein System des Verdienstes, ein System, in dem man sich den Weg zu Gott und in den Himmel verdienen kann, indem man ein guter, ein moralischer und ein frommer Mensch ist. So haben sie Religion verstanden. Im Endeffekt brauchten sie keinen Retter. Selbst als Johannes der Täufer sagte: „Siehe das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“, haben sie es nicht verstanden. Aber all die Opfer, die sie seit Jahrtausenden gebracht hatten, all die Millionen von Tieren, die gestorben waren, wiesen auf den einen hin, der das letzte Opferlamm sein würde, dessen Tod Gott wirklich zufrieden stellen würde und der die Strafe für ihre Sünden bezahlen würde.
Sie hatten es immer noch nicht verstanden. Sie haben, wie ich euch letzte Woche gesagt habe, keinen Retter gebraucht. Sie brauchten nur einen König. Sie mussten nicht von ihren Sünden befreit werden, denn sie waren gerecht. Sie mussten von ihren Umständen und ihrem Leid befreit werden. Sie glaubten nicht, dass sie einen Retter brauchen würden, der sie vor dem Gericht Gottes bewahrt, das über sie hereinbrechen würde, weil sie so sündig waren. Sie waren ja Abrahams Kinder. Sie dachten, sie wären sicher. Sie waren die Kinder der Verheißung, Kinder des Bundes. Sie waren von Gott adoptiert worden. Und so haben sie sich gegen Jesus gewandt.
Nun, die Wahrheit ist folgende. Jesus ist der König. Er kam als der König. Aber er konnte sein Reich nicht in seiner ganzen Fülle mit all seinen Verheißungen bringen, bevor er nicht für die Erlösung seines Volkes gesorgt hatte. Sein Reich ist ein Reich des Heils. Die Menschen in seinem Reich sind Menschen, die von ihren Sünden errettet worden sind. Es kann weder für Israel noch für andere ein Königreich geben, solange die Sünde nicht getilgt ist. Er konnte seinem Volk kein Königreich bereiten, bevor er nicht für die Erlösung seines Volkes gesorgt hatte. Sie konnten nicht von ihren Feinden befreit werden. Sie konnten nicht aus ihren Verhältnissen befreit werden.
Sie konnten nicht von ihrem Leiden erlöst werden, bevor sie nicht von ihrer Sünde befreit waren, und deshalb musste er sterben und auferstehen. Und das ist das Evangelium. Das ist die Botschaft, die er verkündet hat, und das ist die Botschaft, die die Apostel gepredigt haben, und das ist die Botschaft, die die Prediger nach der Auferstehung gepredigt haben, und das ist die Botschaft, die uns die Verfasser des Neuen Testaments gegeben haben, und das ist die Botschaft, die die wahre Gemeinde seither gepredigt hat, bis zum heutigen Morgen.
Sie hätten es glauben sollen. Sie hätten glauben müssen, dass sie von ihren Sünden gerettet werden müssen. Sie hätten glauben sollen, dass der Messias kommen, sterben und auferstehen würde, um dann zu einem späteren Zeitpunkt zu regieren. Er würde kommen und seinen Kindern die geistliche Rettung bringen und sie dann in die Verheißungen des Reiches Gottes führen. Vielleicht fragst du dich: „Warum hätten sie das glauben sollen?“ Nun, man könnte sagen, wenn sie das Opfersystem verstanden hätten, all die Tiere, die sie jeden Tag beim Morgenopfer, beim Abendopfer, an allen Versöhnungstagen und bei allen anderen Opfern schlachteten, hätten sie es glauben müssen. Worauf hat das alles hingedeutet? Was war das Ziel? Sie hätten es wissen müssen.
Und als Johannes sagte: „Dies ist das Lamm Gottes“, hätten sie das auf das System beziehen sollen, unter dem sie lebten, und verstehen sollen, dass der Messias gekommen war, um das endgültige und wohlgefällige Opfer darzubringen, auf das alle anderen Opfer hinwiesen. Aber falls sie diese Verbindung nicht herstellen konnten, hätten sie wissen müssen, was in Jesaja 52 und 53 steht. Lasst uns also zu dieser Stelle gehen. Denn Jesaja 52,13 bis 53,12 spricht von Jesus. Hier geht es hier um „Meinen Knecht“, den Messias. Dies ist das vierte Kapitel über den Messias als den Knecht Jehovas. In den Kapiteln 42, 49 und 50 hat Jesaja bereits Merkmale des kommenden Messias, des Herrn Jesus Christus, aufgezeigt. Dies ist das vierte dieser Kapitel. Und es beginnt, wie ich schon sagte, in Kapitel 52 Vers 13.
Ich möchte dass ihr Folgendes beobachtet: Der Knecht Jehovas, der Messias, tritt hier weder auf noch spricht er in diesem Kapitel. Um es mit den Worten eines Schriftstellers zu formulieren, könnte man sagen: „Er geistert im Gedicht herum.“ Es geht um ihn. Er ist nicht der Sprecher, aber es geht um ihn. Diese wunderbare Prophezeiung über den Messias gliedert sich außerdem in fünf Teile, fünf Abschnitte, und wir werden alle fünf Abschnitte durchgehen. Jeder ist etwa drei Verse lang. Sie werden im Laufe der Zeit immer tiefgründiger, gewichtiger und auch etwas länger. Es ist eine sich steigernde mächtige Darstellung des kommenden Messias. Was man ebenfalls in diesem Abschnitt der Schrift beobachten muss, ist, dass dieser Abschnitt betrübt und traurig ist. Er ist in einer Art zerbrochenen, schluchzenden Ton geschrieben. Es ist dunkel, und seine Dunkelheit und sein Weinen und Schluchzen bilden einen dunklen Hintergrund, vor dem sein Licht umso heller leuchtet.
Dann lernen wir in den Versen 13 bis 15 den Messias kennen, den König, und damit den Herrn Jesus Christus in seinem Lebensweg. Dies ist eine bemerkenswerte Prophezeiung. Sie leitet übrigens Kapitel 53 ein, und Kapitel 53 erweitert das, was gerade in 52,13-15 in zusammengefasster Form gesagt wurde. Aber was dieser Abschnitt uns über den Messias sagt, ist, dass er leiden wird und dass er erhöht werden wird. Dass seiner Herrlichkeit sein Leiden vorausgehen wird. Diese drei Verse am Ende von Kapitel 52 heben das hervor: Leiden und dann Herrlichkeit. Das hätten sie wissen müssen. Und dann werden das Leiden und die Herrlichkeit in Kapitel 53 einzeln ausbuchstabiert. Ich möchte dir einen kleinen Vorgeschmack auf Kapitel 53 geben: Wir wissen, dass es um den Tod des Knechtes Jehovas geht, den Tod des Messias.
In Vers 3 wird uns deutlich gemacht, dass er ein Mann der Schmerzen ist. Er ist mit Trauer vertraut. Wir finden ihn geschlagen, niedergebeugt, durchbohrt, zerschlagen. Und das führt buchstäblich zu seinem Tod. Vers 7: Er ist „wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird.“ Vers 8: „Er wurde aus dem Land der Lebendigen weggerissen.“ Das ist ein hebräischer Ausdruck für Tod. In Vers 9 finden wir ihn in einem Grab. In Vers 10 sehen wir ihn als Schuldopfer. In Vers 12 sehen wir ihn, wie er „seine Seele dem Tod preisgegeben hat.“ Das ist der Knecht Jehovas. Alle Juden in der Geschichte, bis zur Zeit Christi, haben diesen Abschnitt aus Jesaja als messianisch ausgelegt. Das ist der Messias. Das ist der Messias, der einen schrecklichen Tod stirbt. Aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet stirbt er einen zermalmenden, quälenden, strafenden, geißelnden, abschlachtenden Tod.
Aber in Kapitel 53 geht es auch um die Auferstehung. In Vers 10: Er wird seine Nachkommenschaft sehen. Er wird seine Tage verlängern. „Und das Vorhaben des Herrn wird in seiner Hand gelingen.“ Vers 11: „Nachdem seine Seele Mühsal erlitten hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben.“ Vers 12: „Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten.“ Er geht also triumphierend und siegreich hervor. Die Juden hätten aufgrund von Jesaja verstehen müssen, dass ihr Messias sterben, auferstehen und erhöht werden wird. Erst leiden und dann erhöht werden. So steht es hier. Und sie wussten, dass es sich um einen messianischen Text handelt, denn in allen Stellen rund um diese Passage herum geht es um den Messias.
Deshalb möchte ich heute diese drei Verse betrachten, die den ganzen Abschnitt einleiten; und zwar unter folgendem Titel: „Der überraschende Diener“, „Der überraschende Diener“. Die Sprache unterstreicht an dieser Stelle, dass alles an dem Messias erstaunlich ist. Es beginnt in Vers 13 mit dem Wort „Siehe“, und dann, in Vers 14, erscheint das Wort „erstaunt“. Und in Vers 15 sollte das Wort, das in manchen Bibeln mit „besprengen“ übersetzt wird, besser mit „aufschrecken“ übersetzt werden, warum werde ich gleich erklären. Und dann werden sprachlose Könige und Nationen erwähnt. Die Formulierung „Siehe, staune, erschrecke, sei sprachlos“ deutet darauf hin, dass es sich hier um ein erschreckendes, schockierendes, erstaunliches Bild vom Lebensweg des messianischen Königs handelt.
Wir werden es vereinfachen. Der erste Vers, Vers 13, enthält eine erstaunliche Offenbarung. Eine erstaunliche Offenbarung. „Siehe, mein Knecht wird erfolgreich sein! Er wird sich erheben, wird emporgetragen und zu höchsten Ehren gelangen“. Das hebräische hinneh, „Siehe“, bedeutet: volle Aufmerksamkeit. Gib mir deine volle Aufmerksamkeit. Der Messias wird in dieser Prophezeiung von Jesaja zum vierten Mal als der Knecht Jehovas vorgestellt, mein Diener, mein ebed, was Sklave bedeutet, ein Wort, das sich auf jemanden bezieht, der im Gehorsam gegenüber seinem Herrn harte Arbeit verrichtet, der keinen eigenen Willen hat, sondern nur den seines Herrn und der lebt, um seinem Herrn zu gefallen. Gott identifiziert den Messias als seinen Sklaven, seinen gehorsamen, unterwürfigen Sklaven. Der Knecht Jehovas, der Sklave Jehovas, ist ein messianischer Titel, und weist auf denjenigen, der kommen wird um den Willen Jehovas zu tun.
Er ist der eine Israelit, derjenige, dessen Werk so gut gelingen wird, dass er hoch und erhaben sein wird und große Ehre erhält. Und am Ende wird er die Welt im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos machen. Gott ist vom Volk Israel enttäuscht worden. Hier ist der eine wahre Knecht Jehovas, der eine wahre Israelit, der die Erlösung seines Volkes von seinen Sünden und dann von seinen Umständen, seinem Leid und seinen Feinden bewirken wird.
Eine kleine Anmerkung zu dem Ausdruck „Mein Knecht“. In den Propheten heißt es viermal: „Siehe, mein“ oder „Siehe,“ und das bezieht sich auf den Messias. In diesem Abschnitt heißt es: „Siehe, mein Knecht“, wie auch in Sacharja 3,8: „Siehe, mein Knecht“, das bezieht sich immer auf den Messias. In Sacharja 6,12 heißt es: „Siehe, ein Mann,“ ein Mann; das sagt uns, dass der Messias, der Knecht Gottes, auch ein Mann sein wird. In Sacharja 9,9 sagt der Prophet: „Siehe, dein König“, folglich wird der Messias der Knecht Jehovas sein, er wird ein Mensch sein und er wird ein König sein. Und in Jesaja 40,10 heißt es über den Messias: „Seht, da ist euer Gott,“ seht, da ist euer Gott“. Der Messias wird Mensch und Gott sein, Knecht und König. Die beiden werden nebeneinandergestellt, seht ihr das? Mensch und Gott, Knecht und König, er ist beides.
„Seht“, schaut ihn an. Und diese kraftvollen Titel, dieses Quartett von Titeln – Mensch, Gott, Knecht, König – werden zum Thema der vier Evangelien. Matthäus stellt ihn als König vor. Markus stellt ihn als Knecht dar, Lukas als Mensch, und Johannes als Gott. Schaut ihn an. Seht euch meinen Knecht an. Den, dessen Speise es ist, den Willen dessen zu tun, der ihn gesandt hat, und sein Werk zu vollenden, den, der gesagt hat: „Ich tue immer das, was meinem Vater gefällt. Gott sagt: „Mein Knecht wird erfolgreich sein“. Das ist die Offenbarung: Er wird erfolgreich sein. Es ist nicht ein Leben, das gut gemeint war, dann aber schief gelaufen ist. Jesus starb nicht als eine Art Märtyrer für eine edle Sache, die er nicht zu Ende führen konnte. Mein Knecht wird Erfolg haben.
Im Hebräischen heißt es wörtlich: intelligent handeln, weise handeln. Und in der hebräischen Sprache bedeutet das immer, dass die Handlung am Erfolg gemessen wird. Die griechische Sprache hat alle möglichen Nuancen, aber so ist es hier nicht. Wenn man auf Hebräisch sagt, dass jemand weise handelt, dann meint man, dass er erfolgreich ist. Es wird hier übersetzt mit „er wird erfolgreich sein“ – dasselbe Wort taucht in Josua 1,8 auf und wird ebenfalls so übersetzt: du „wirst Gelingen auf deinen Wegen haben.“ Erfolg ist das Ergebnis von harter Arbeit und kluger Strategie. Der Messias wird klug handeln, er wird weise handeln, er wird erfolgreich sein, er wird mein Werk vollenden, er wird erfolgreich sein.
Und nebenbei bemerkt, das Verb beinhaltet die Idee von „zunehmend“. Und dieses Verb wird nie auf den Erfolg angewendet, den jemand zufällig erreicht hat. Es wird niemals auf einen Erfolg ohne Anstrengung angewendet oder einen Erfolg, der nicht durch Weisheit und sorgfältiges Handeln erreicht wird. Der Prophet sagt: „Er wird nicht versagen, den Willen Gottes zu erfüllen“. Er wird tun, was ich ihm aufgetragen habe. Der Beweis für seinen Erfolg steht im selben Vers: „Er wird erhoben sein, erhöht werden und sehr erhaben sein.“ Das ist eine Wortabfolge, die nicht doppelt gemoppelt ist.
Ich weiß, dass ihr es lest und sagt: Erhoben, erhöht, sehr erhaben – klingt alles gleich. Ist es aber nicht. Es ist wie hoch, höher, am höchsten. Gott wird ihn erst hoch, dann höher und schließlich zum höchsten machen. Ich denke das erste ‘Hoch’ spricht von seiner Auferstehung. ‘Höher’ spricht von seiner Himmelfahrt. Und ‘am höchsten’ ist der Blick auf seine Krönung. Er wird so erfolgreich sein, dass Gott ihn von den Toten auferwecken wird. Gott wird ihn in die Herrlichkeit aufnehmen, und Gott wird ihn zu seiner Rechten setzen, Philipper 2,9 bis 11.
Gott wird ihm einen Namen geben, der über jeden Namen erhaben ist: den Namen „Herr“. Und vor diesem Namen wird sich jedes Knie beugen. Gott wird ihn zum Herrscher über das gesamte Universum machen. Er wird sowohl der König des Universums sein als auch das Haupt der Gemeinde. Die erstaunliche Offenbarung des Knechtes Jehovas ist folgende: Er wird kommen, er wird erfolgreich sein, er wird die Absicht Gottes durch seinen großen Einsatz erreichen, und Gott wird dies bestätigen, indem er ihn von den Toten auferweckt, ihn in die Herrlichkeit aufnimmt und ihn auf seinen Thron setzt. Das ist ein erstaunlicher Auftritt des Messias, gefolgt von einer erstaunlichen Demütigung.
Diese großartigen Worte in Vers 13 verblassen dann sofort in der Sprache von Vers 14: „Gleichwie sich viele über dich entsetzten — so sehr war sein Angesicht entstellt, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt, mehr als die der Menschenkinder“. Das erscheint uns seltsam, denn im nächsten Vers ist davon die Rede, dass die Völker und Könige durch seine Herrlichkeit zum Schweigen gebracht werden. Was geht hier eigentlich vor sich? Sein Lebensweg wird erfolgreich sein. Er wird erhöht werden, aufsteigen und in Herrlichkeit gekrönt werden. Doch der verheißene Erfolg der Errettung seines Volkes durch den Knecht Jehovas schließt eine erstaunliche Erniedrigung ein.
Vers 14: „Gleichwie sich viele über dich entsetzten“, und ich denke, das ist an den Messias gerichtet, aber einige fügen kursiv ‚Mein Volk‘ hinzu. Das hilft nicht, denn er spricht eigentlich mit dem Messias, nicht mit Israel. „Gleichwie sich viele über dich entsetzten“, und der Wechsel vom zweiten zum dritten Pronomen ist in der prophetischen Sprache des Alten Testaments nicht unüblich „Gleichwie sich viele über dich entsetzten — so sehr war sein Angesicht entstellt, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt, mehr als die der Menschenkinder“. Viele, ja viele, werden sich über ihn entsetzen, aber nicht wegen seiner Erhabenheit. Sie werden sich über seine Erniedrigung entsetzen. Viele? Ja, viele, im Grunde das Volk Israel. Sie sind die Einzigen, die seine Erniedrigung gesehen haben.
Wir sollten vielleicht kurz über das Wort „entsetzen“ sprechen. Die hebräische Sprache bezieht so viel aus dem Kontext. Das Wort könnte mit „wüst“, „öde“, „betäubt“, „versteinert“ oder „gelähmt“ übersetzt werden. Im Grunde genommen meint es, dass man so schockiert ist, dass man die Kontrolle verliert. Dass dies dem Messias widerfahren wird, ist so schockierend, dass es fast lähmend wirkt. Und was ist der Schock? Dass, wenn der Messias kommt, „sein Angesicht so sehr entstellt ist, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt, mehr als die der Menschenkinder“. Sein Aussehen hat mit seinem Gesicht zu tun, und seine Gestalt mit seinem Körper. An Gesicht und Körper ist er mehr entstellt als jeder andere Mensch, mehr als die Menschenkinder.
Was bedeutet das? Sein Gesicht und sein Körper werden so vollkommen entstellt und deformiert sein, dass er wortwörtlich – wortwörtlich im Hebräischen – weg von den Menschen oder jenseits der Menschen sein wird, außerhalb der Kategorie des Menschseins. Das ist eine Verzerrung und eine Entstellung, die jede Ähnlichkeit mit einem Menschen zunichte macht. Worum könnte es sich dabei handeln? Einige dachten, dass der Messias hässlich sein würde, dass er abstoßend sein würde, wenn er auf der Erde wandelt, und dass er auf irgendeine Weise entstellt sein würde. Aber das meint der Abschnitt nicht. Die Wahrheit ist, dass der Messias Gott in Menschengestalt war. Er war das sündlose Ideal der menschlichen Schöpfung; daher war er in jeder Hinsicht schön. Er war der männlichste, der bestaussehendste Mann, der je gelebt hat.
Aber das ist nicht der Punkt. Hier geht es um seine Kreuzigung und das, was dazu geführt hat, dass er so entstellt, so verstümmelt, so verunstaltet war, dass er nicht einmal mehr menschlich aussah. Psalm 22 enthält einige Einzelheiten über das, was mit ihm am Kreuz geschehen sollte, und spricht von diesen Dingen. „Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, und alle meine Gebeine sind ausgerenkt. Mein Herz ist geworden wie Wachs, zerschmolzen in meinem Innern. Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und du legst mich in den Staub des Todes. Denn Hunde umringen mich, eine Rotte von Übeltätern umgibt mich; sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben. Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie schauen her und sehen mich schadenfroh an.“ Jesaja hatte bereits in Kapitel 50, Vers 5 und 6, gesagt, dass sie ihm den Bart ausreißen und ihm ins Gesicht spucken werden.
Wir alle wissen, was mit Jesus geschehen ist. Wir wissen, dass er gegeißelt wurde, dass er brutal geschlagen wurde, mit Peitschenhieben beinahe zu Tode geschlagen wurde, so dass sein Körper viele offene Wunden hatte, aus denen Blut floss. Wir wissen, dass eine Dornenkrone auf sein Haupt gedrückt wurde, mit Dornen, die fünf bis sieben Zentimeter lang waren. Blut rann ihm über sein Gesicht. Wir wissen von der Schlaflosigkeit in den Nächten vor seiner Kreuzigung, von der Müdigkeit. Wir wissen aus der Heiligen Schrift, dass er geohrfeigt wurde; auf sein Gesicht wurde eingeschlagen wie auf einen Boxsack. Er wurde bespuckt. Und wir müssen auch die verzerrten Gesichtsausdrücke vor Augen haben, die er gehabt haben muss, das entstellte, gequälte Gesicht des Heiligen, der leidet. Unter dem Blut und den tiefen Wunden und der erdrückenden Last seines Körpers, der am Kreuz hing und verrenkt war, erkennt man kaum noch einen Menschen. Und deswegen heißt es: Sie entsetzten sich über dich.
Es war das Entsetzen von Verachtung. Das konnte nicht ihr Messias sein. Das zeigt den Schock des einfachen Volkes, das seine Erniedrigung sah. Er war ein abstoßendes Objekt für sie, nicht annähernd das, was sie sich von ihrem Messias-König wünschten. Seine Erniedrigung ist die tiefstmögliche, die abgründigste, die schrecklichste. Aber genauso wird auch seine Erhöhung sein. Es gab viele, die das gesehen haben, viele in Israel. Aber seine Verherrlichung wird jeder sehen. Wir gehen von einer erstaunlichen Offenbarung zu einer erstaunlichen Erniedrigung oder Entstellung und letztendlich zu einer erstaunlichen Verherrlichung.
Sehen wir uns Vers 15 an. Das ist wichtig. „Genauso wird er viele Heidenvölker in Erstaunen setzen, und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen.“ Dies spricht von seiner Erhöhung. Die Szene ändert sich mit einem weiteren erschütternden Schock. Es waren ganz normale, in Israel wohnhafte Juden, die sich über seinen entstellenden Tod wunderten. Nun gilt das Erstaunen plötzlich den Völkern und Königen, die buchstäblich verstummt sind, die sprachlos sind, wenn sie ihn sehen.
Ihr werdet feststellen, dass in eurer Bibel vielleicht „besprengen“ steht. Das ist möglich. Und wenn wir uns mit der hebräischen Sprache befassen, müssen wir uns entscheiden, ob wir bei Wörtern, die verschiedene Bedeutungen haben können, in die eine oder andere Richtung gehen wollen. Es könnte sowohl eine wörtliche als auch eine bildhafte/metaphorische Bedeutung haben. In diesem Fall ist „besprengen“ eine angemessene Übersetzung des Verbs. Es bedeutet wörtlich übersetzt „spritzen“, etwas, das hochspritzt. Einige Übersetzer verwenden „besprengen“ und sagen: Nun, das bedeutet, dass er durch seinen Tod, seine Erniedrigung und Entstellung die Völker reinigen wird. Er wird viele Völker reinigen, so dass er plötzlich nicht mehr ein Opfer, sondern ein Priester ist.
Und selbst als ich damals die Studienbibel geschrieben habe, habe ich diese Ansicht gewissermaßen akzeptiert. Aber seitdem, nach weiterem Studium, denke ich, dass es besser ist, es mit dem Wort „aufschrecken“ zu übersetzen - und das wird, denke ich, immer mehr zur gängigen Übersetzung. Warum erschrecken? Nun, weil es besser zur Parallele passt. So wie sie sich darüber gewundert haben, dass der Mann entstellt wurde, so werden sie sich auch über seine Erhöhung wundern. Aufgrund dieser Parallele muss die Auswirkung, die er durch seine Erhöhung hervorruft, parallel zu der Auswirkung sein, die er durch seine Erniedrigung hervorruft. Die Auswirkung seiner Erniedrigung war Überraschung oder Erschrecken, und so ist auch die Auswirkung seiner Erhöhung erschreckend.
Du denkst vielleicht: Das ist vom Kontext her ja schön und gut, aber was ist mit den Wörtern? Besprengen und erschrecken scheinen zwei verschiedene Wörter zu sein. Nicht wirklich, nazah, das Verb, kann spritzen bedeuten. Es kann aber auch metaphorisch „aufspringen“ bedeuten. Und es gibt Hinweise darauf, dass das wiederum bedeuten könnte, durch übermäßige Emotionen aufzuspringen. Es kann metaphorisch bedeuten, dass man aufschreckt. Und nebenbei bemerkt: Völker können sowieso nicht gereinigt werden, nur einzelne Personen. Aber die ganze Welt kann und wird durch die Wiederkunft Christi aufgeschreckt werden. Es wird der Tag kommen, an dem die Völker der Welt vor Erstaunen zittern werden, wenn er kommt. Sie werden elektrisiert sein.
Die Sonne wird erlöschen, sagt die Bibel. Der Mond wird erlöschen, die Sterne werden erlöschen und das Zeichen des Menschensohnes wird in strahlender Herrlichkeit am Himmel erscheinen, Matthäus 24,25, er wird in dieser strahlenden Herrlichkeit kommen. Daniel spricht ebenfalls darüber. Auch im Buch der Offenbarung erfahren wir, dass die Menschen schreiend darum flehen werden, dass die Felsen und Berge auf sie fallen, um sie vor dem Angesicht seines Kommens zu verbergen. Jedes Auge wird ihn sehen. Jedes Auge wird ihn sehen. Und warum nimmt er sich ausgerechnet die Nationen und die Herrscher vor? Weil er, wenn er kommt, um sein Reich aufzurichten, buchstäblich die Welt erobern wird. Er wird die Herrscher ablösen.
Psalm 2: „Warum toben die Heiden und ersinnen die Völker Nichtiges? Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Fürsten verabreden sich gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten: »Lasst uns ihre Bande zerreißen und ihre Fesseln von uns werfen!« Der im Himmel thront, lacht; der Herr spottet über sie. Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn und sie schrecken mit seinem Grimm: »Ich habe meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg!«“ Wenn Gott seinen König in der Welt einsetzt, als König der Welt, dann werden es alle Nationen bei seiner glorreichen Erhöhung sehen.
Diejenigen, die seine Kreuzigung gesehen haben, sind fassungslos. Die ganze Welt wird fassungslos sein, wenn er wiederkommt und in Herrlichkeit erscheint. Das Drama, das sich abspielen wird, wenn sich der Himmel verdunkelt und Christus in Herrlichkeit erscheint, wird niemandem entgehen. Deshalb werden die Könige um seinetwillen ihren Mund halten. Diejenigen, die immer das Recht hatten zu sprechen, werden sprachlos sein. Schock und Erstaunen, extremes Entsetzen und intensive Emotionen werden sie zum Schweigen bringen. Die Welt wird verstummen, wenn er kommt. Warum? „Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen.“
Die Welt hat noch nichts von der glorreichen Wiederkunft Christi gehört. Aber wenn er kommt, werden sie alle es sehen; sie alle werden es verstehen, und sie werden fassungslos schweigen. Sie werden in einem einzigen Augenblick ihre vollständige theologische Ausbildung über das Zweite Kommen bekommen. Die unmenschliche Entstellung unseres Herrn hat die Juden des ersten Jahrhunderts, die ihn gesehen haben, in Erstaunen versetzt. Seine Erhöhung wird den ganzen Erdkreis in Erstaunen versetzen; die ganze Welt wird ihn sehen. Nun musste zwischen seiner Erniedrigung, die seinen Tod beinhaltet hat, und seiner Erhöhung etwas geschehen. Was war es? Es war die Auferstehung. Die Auferstehung. Es muss eine Auferstehung geben, und genau das wird in Vers 13 nicht nur angedeutet, sondern sogar gesagt: „Er wird erhoben sein“ = Auferstehung, erhöht = Himmelfahrt, hoch erhoben = Krönung.
In Psalm 16 sagt der Psalmist: „Du wirst nicht zulassen, dass dein Getreuer die Verwesung sieht“, Gott wird nicht zulassen, dass sein Getreuer, der Messias die Verwesung sieht. Seine Seele wird nicht dahinwelken. Sein Körper wird nicht im Grab dahinwelken. Er wird den Weg des Lebens sehen. Psalm 16 verheißt, dass der Messias auferstehen wird. Petrus predigte in seiner großartigen Predigt an Pfingsten über diesen Psalm und über die Auferstehung Christi. Denn die Auferstehung ist hier, sie ist hier in Vers 13 zu sehen. Mehr noch, sie ist der ganz offensichtlich fehlende Teil im Text, denn es kann nicht Tod und Erhöhung geben, wenn es keine Auferstehung gibt.
Der Apostel Paulus hat übrigens das Ende von Vers 15 zitiert. „Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen.“ Das hat Paulus zitiert, um zu zeigen, dass der Vers nicht nur die endgültige Erhöhung und Herrschaft Christi umfasst, sondern auch die Verkündigung des Evangeliums, die dazu führt. Die Welt wird schockiert sein, wenn es passiert, denn sie wird es nicht erwarten. Man hat es ihnen nicht gesagt. Sie haben es nicht verstanden. Aber im Laufe der Geschichte und auch heute noch wird den Menschen das erzählt, und sie beginnen dies zu verstehen. Paulus dehnt also dieses Thema, das letztlich in der Wiederkunft Christi und der Erschütterung der Völker seine Erfüllung findet, auf die Zeit der Verkündigung des Evangeliums aus, in der wir den Menschen erzählen, was sie noch nie zuvor gesehen haben, was sie noch nie zuvor über die Herrlichkeit Christi gehört haben.
Wir sehen also, dass auch hier der Lebensweg des Messias erfolgreich sein wird. Er wird das Werk Gottes vollenden und aus diesem Grund auferweckt, in den Himmel aufgenommen und gekrönt werden. Ich überlasse Jesaja das letzte Wort, und es ist die erste Zeile aus Kapitel 53: Wir haben eine erstaunliche Offenbarung gesehen, eine erstaunliche Erniedrigung und eine erstaunliche Erhöhung. Und in dieser einen Zeile finden wir eine erstaunliche Ablehnung. Der Prophet sagt nachdenklich und traurig: „Wer hat unserer Verkündigung geglaubt?“ Und mit diesen Worten blickt er nach vorne. Die Juden hatten diese Möglichkeit, als sie Jesus gekreuzigt haben. Die Juden hatten diese Möglichkeit, nachdem er von den Toten auferstanden war. Es war die ganze Zeit möglich. Wer hat geglaubt? Ein kleiner Überrest. Die Welt hat diesen Teil der Heiligen Schrift über den Tod und die Auferstehung des Messias gehört. Wer hat geglaubt? So sieht die traurige Realität der Ablehnung aus.
Das wirft die Frage auf: Was ist mit dir? Das ist die Frage, die heute gestellt und beantwortet werden muss. Was ist mit dir? Was ist mit dir? Glaubst du, dass der Herr Jesus Christus für deine Sünden gestorben und zu deiner Rechtfertigung von den Toten auferstanden ist und eines Tages als erhabener König wiederkommen und sein Volk in das ihnen verheißene Reich führen wird? Glaubst du, dass er zuerst kommen musste, um zu retten, bevor er kommen kann, um zu herrschen? Glaubst du, dass er seine Herrlichkeit erst durch sein Leiden gewinnen konnte? Das ist das Evangelium. Und wenn du an das Evangelium glaubst, bist du gerettet. Das wäre der schönste Tag in deinem Leben, wenn du dich bis jetzt noch nicht zu Christus bekehrt hast. Lasst uns beten.
Vater, wir danken dir für die Übereinstimmung der Heiligen Schrift und für ihre Kraft. Danke, dass dein Wort lebendig und wirksam ist. Dein Wort tut ein mächtiges Werk der Ermutigung in unseren Seelen, indem es Wahrheit ausgießt. Für die, die dein Wort nicht kennen, damit sie es kennen lernen, und für die, die es kennen, damit sie es noch mehr lieben und es noch treuer verkünden. Wir freuen uns über das Geschenk des ewigen Lebens, das uns durch die Auferstehung unseres Erlösers zuteil wurde, und wir danken dir in seinem wunderbaren Namen. Amen.
ENDE

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