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Wir kommen jetzt zu der wundervollen Zeit in unserem Gottesdienst, wo wir uns dem Wort des Herrn selbst zuwenden. Wir haben wiederum das Privileg, uns dem Brief von Paulus an die Thessalonicher zuzuwenden. 1. Thessalonicher, Kapitel 5. Heute früh werden wir uns mit den Versen 23 und 24 befassen. 1. Thessalonicher 5, 23-24.

Paulus schreibt: „Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes [Wesen], der Geist, die Seele und der Leib, möge untadelig bewahrt werden bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus! Treu ist er, der euch beruft; er wird es auch tun.“

George Gallop, ein berühmter amerikanischer Meinungsforscher, versucht quasi kontinuierlich, die religiösen Strukturen Amerikas zu analysieren. Einige von euch werden sich an eine Umfrage vor einigen Jahren erinnern, die erkennen ließ, dass 80 Prozent der Amerikaner sich als Christen bezeichneten. Laut derselben Umfrage sagten 70 Prozent der Amerikaner, sie gehörten einer Gemeinde an. Erst kürzlich hat er eine weitere Umfrage abgeschlossen, die in einem neuen Buch enthalten ist. Dort hat er die ursprüngliche Umfrage wieder aufgegriffen und versucht festzustellen, wie christlich die 80 Prozent sind, die sich selbst als Christen bezeichneten.

In dieser Umfrage stellte er fest, dass nur 40 Prozent derjenigen, die sich als Christen bezeichneten, wussten, wer die Bergpredigt gehalten hat. Falls ihr euch die gleiche Frage stellt: Es war Jesus. In seinen späteren Untersuchungen stellte Gallop auch fest, dass ungefähr fünf bis zehn Prozent der Christen bereit sind, ihren Glauben zu artikulieren und zu verteidigen. Fünf bis zehn Prozent von denen, die von sich behaupten, Christen zu sein, können definieren, was das bedeutet und ihren Glauben verteidigen. Er schlussfolgerte auch, dass weniger als zehn Prozent derjenigen, die sich als Christen bezeichnen, in die Kategorie fallen, die er als „starken geistlichen Glauben“ bezeichnet. Er sagte, das sei eine Kategorie besonders engagierter und hingebungsvoller Christen, die ihren Glauben ausleben. Er nannte sie sogar „Die stillen Heiligen in unserer Gesellschaft, die starke Auswirkungen haben.“

Und das finde ich interessant, denn als die Gallop-Umfrage ursprünglich veröffentlicht wurde, waren alle irgendwie begeistert von dem Ergebnis, dass 80 Prozent der Menschen in Amerika Christen waren. Jeder nahm an, das bedeute, es gäbe eine massive Erweckung in Amerika und dass viele jetzt den Namen Christi anrufen und für sich geltend machen würden. Nun, selbst der Meinungsforscher George Gallop wollte herausfinden, was es mit dieser Behauptung auf sich hatte. Er ist inzwischen zu der Schlussfolgerung gelangt, dass weniger als zehn Prozent der Menschen, die sich als Christen bezeichnen, verteidigen können, was das Christentum ist und ein Leben führen, das eine ausgeprägte geistliche Hingabe ausdrückt. Was er eigentlich identifiziert oder versucht zu identifizieren, ist, wer wirklich ein Christ ist. Ein wahrer Christ ist nicht jemand, der sich als Christ bezeichnet, sondern jemand, der wie ein Christ lebt. Jesus sagt in seiner Bergpredigt, es sind nicht diejenigen, die reden, sondern diejenigen, die tun. Selbst George Gallop ist es also ein Anliegen, die wahren Christen zu identifizieren und sie aus der breiten Masse von Menschen herauszufiltern, die sich als Christen bezeichnen.

Was er wirklich identifiziert, ist Heiligung. Das ist ein großes theologisches Wort, aber das ist es, wovon er hier wirklich spricht. Es gibt manche Menschen, die verwandelt wurden. Heiligung ist, nach unserer Auffassung, untrennbar mit Rechtfertigung verbunden. Rechtfertigung bezieht sich auf den Moment der Errettung, während Heiligung sich auf den Prozess der geistlichen Entwicklung bezieht. Und wir glauben, dass Rechtfertigung und Heiligung nicht voneinander getrennt werden können, sodass diejenigen, die wirklich gerechtfertigt wurden, geheiligt werden. Diejenigen, die die Errettung erlebt haben, befinden sich in einem geistlichen Prozess, und das zeigt sich in ihrem Leben.

Die Frage der Heiligung ist also von zentraler Bedeutung für die Realität des christlichen Glaubens. George Gallop findet das heraus. Wir hoffen, dass viele Andere das ebenfalls herausfinden werden. Der Apostel Paulus wusste das auf jeden Fall. Er wusste, dass die Heiligung von zentraler Bedeutung für das christliche Leben und die Erfahrung des Christen ist. Und deshalb lautet sein Gebet, im Prinzip eine Art von Segensgebet am Ende dieser Epistel, dass der Gott des Friedens selbst euch heiligen möge.

Damit werden wir in das Thema der Heiligung eingeführt. Ob ihr es glaubt oder nicht, diese beiden einfachen Verse lehren uns sehr viel über die Heiligung und wir werden versuchen, in der beschränkten Zeit, die wir heute früh haben, so viel wie möglich herauszuholen. Aber ich möchte, dass ihr mit mir eine kurze Studie zur Heiligung durchführt. Lasst uns bei Punkt eins beginnen, dem Wesen der Heiligung.
Wenn wir darüber reden, geheiligt zu werden, wenn wir in Bezug auf die Gallop-Umfrage über „starken geistlichen Glauben“ reden, wenn wir über ausgeprägte Hingabe reden, wovon reden wir dann wirklich? Was ist diese Heiligung? Was bedeutet das?

Nun, seht euch einmal Vers 23 an und beachtet bitte, dass das Wort „heiligen“ hier ein Verb ist. Es ist ein Verb. Es definiert eine Handlung, eine Aktivität, einen Prozess, einen Fortschritt. In manchen Übersetzungen ist das kleine Wörtchen „möge“ enthalten, also „Möge Gott euch heiligen“. Später in diesem Vers lesen wir: „[möge] euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden ...“ Dieses kleine Wörtchen „möge“ führt uns in die griechische Sprache, zu einer Form griechischer Verben, die Optativ genannt wird; das bedeutet, sie drücken einfach einen Wunsch aus … ein Wunsch oder ein Gebet. Hier finden wir also den Wunsch von Paulus für die Gläubigen in Thessalonich und für alle Gläubigen; ein Wunsch, der durch ein Gebet, einen Gebetswunsch ausgedrückt wird: „Möge Gott euch heiligen.“ Und so gab er uns eine Einführung zu dem Anliegen, das auf ihm lastete: dass Gläubige geheiligt werden mögen, dass sie sich in einem Prozess der Heiligung befinden mögen.

Das Wort, das hier für „heiligen“ verwendet wird, ist ein weitverbreitetes Verb, hagiazo. Es wird mehrere Male im Neuen Testament verwendet, weil es ein weitverbreitetes und elementares Prinzip des christlichen Lebens ist. Es gibt auch Formen davon, die als Substantiv erscheinen. In seiner Form als Substantiv, hagios, wird es in der Regel als „heilig“ übersetzt. Das Verb bedeutet „absondern“, trennen, von etwas absondern. Und in diesem Fall von der Sünde zur Heiligkeit absondern. Wenn wir also „heiligen“ oder „Heiligung“ oder „heilig“ oder „Heiligkeit“ sehen, stammen all diese Worte von derselben Wurzel ab. Sie alle beinhalten den Gedanken an eine Trennung, an eine Absonderung. Die Heiligung ist also der Prozess der Absonderung von der Sünde zur Heiligkeit. Es ist so, als hätte man auf der einen Seite Sünde und auf der anderen Seite Heiligkeit und bewege sich progressiv von der Sünde auf die Heiligkeit zu. Das ist das Gebetsanliegen von Paulus, dass es immer weniger Bindung an die Sünde geben möge und immer mehr Bindung an die Heiligkeit, dass Sünde sich seltener ereignen und Heiligkeit sich häufiger ereignen möge, dass Sünde immer seltener und Heiligkeit immer häufiger auftreten möge. Das ist der Weg der Heiligung.

Dasselbe Wort in seinen verschiedenen Formen wird in dieser Epistel mehrfach verwendet - zu häufig, um euch alle Stellen vorzulesen. Aber es tritt in der einen oder anderen Form in der gesamten Epistel auf. Zum Beispiel in Kapitel 1, Verse 5 und 6, Kapitel 4, Verse 3, 4, 7, 8, Kapitel 5 hier, später in Versen 26 und 27. Das Wort wird in dieser Epistel häufig verwendet, weil es dem Apostel ein großes Anliegen ist, dass der Gläubige sich der Heiligkeit hingibt.

In Kapitel 4, Vers 3 sagt er: „Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung …“; Kapitel 4, Vers 3. Gott will eure Heiligung. Das ist Gottes Wille. Das ist deshalb das große und leidenschaftliche Anliegen von Paulus für den wahren Gläubigen, dass er auf dem Weg der immer seltener auftretenden Sünde zur immer häufiger auftretenden Gerechtigkeit voranschreiten möge, abnehmende Bindung an die Sünde, zunehmende Bindung an Heiligkeit. Das ist sein Gebet.

An einer früheren Stelle in dieser Epistel ist ein sehr ähnliches Gebet enthalten. Geht einmal zurück zu Kapitel 3, Vers 11. Das ist fast eine direkte Parallele; die Worte sind etwas anders, doch der Gedanke ist identisch. Auch hier benutzt er im Griechischen wieder die Form, die das Wort zu einem Gebetswunsch macht: „Unser Gott“, sagt er, „er selbst aber, Gott, unser Vater, und unser Herr Jesus Christus lenke unseren Weg zu euch! Euch aber lass der Herr wachsen und überströmend werden in der Liebe zueinander und allen, gleichwie auch wir sie zu euch haben, damit eure Herzen gestärkt und untadelig erfunden werden in Heiligkeit vor unserem Gott und Vater bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus mit all seinen Heiligen.“ Hier findet sich also ein Gebet für dieselbe Sache. Es ist ein Gebet für wachsende und überströmende Liebe, ein Herz, das in seiner Heiligkeit für untadelig befunden wird … Heiligkeit, Heiligung, dieselbe grundlegende Wortgruppe. Hier in Kapitel 3 betete er für ihre Heiligung, betete für ihre Heiligkeit und auch hier am Ende betet er wieder dafür.

Dieser Wunsch, dass Gläubige auf dem Weg des geistlichen Wachstums zur Heiligkeit voranschreiten sollen, ist nicht wirklich ein neues Konzept. Die Absonderung weg von der Sünde und hin zu Gott ist ein sehr altes Konzept. Um euch zu einigen Wurzeln dieses Konzept zurückzuführen, muss ich mit euch in das Alte Testament gehen. Dort gibt es ein sehr häufig angewandtes Prinzip der Absonderung zur heiligen Verwendung. Manche Dinge im Leben der Menschen im Alten Testament waren zur heiligen Verwendung abgesondert. So heiligte Moses zum Beispiel auf Befehl Gottes die Menschen, bevor er ihnen das Gesetz am Berg Sinai in 2. Mose 19 verkündete; er sonderte sie ab zum heiligen Einsatz für Gott. In 2. Mose Kapitel 13 wurden alle Erstgeborenen der Menschen und des Viehs geheiligt und zur Verwendung für Gott abgesondert. Aaron und seine Söhne wurden laut 2. Mose 28 geheiligt, um Gott alleine im Priesteramt zu dienen.

In Hesekiel 37,28 sonderte Gott sogar das Volk Israel als besonderes Volk ab, das Gott gehören sollte. In einem Zeitalter geistlicher Gefahren wird nicht nur eine Gemeinde geheiligt, sondern das Fasten und sogar Krieg wurde geheiligt als etwas, das für Gott abgesondert war. Lest die ersten drei Kapitel der Prophezeiung von Joel. Hiob selbst heiligte seine Söhne, sonderte sie für Gott ab, indem er in Hiob 1, Vers 5 Opfer darbrachte. Samuel heiligte Jesse und seinen Sohn David mit einem Opfer, wie wir in 1. Samuel 16 lesen. Und noch vor seiner Geburt wurde der edle Prophet Jeremia durch göttlichen Willen abgesondert für die geheiligte und abgesonderte Arbeit eines Propheten, wie wir in Jeremia Kapitel 1 lesen.

In 2. Mose Kapitel 19 wurde der Berg Sinai zur heiligen Verwendung für Gott abgesondert und niemand durfte in die Nähe des Berges gehen. In 1. Mose 2,3 wurde der Sabbat geheiligt oder für Gott abgesondert. In 2. Mose Kapitel 30 wurde die Stiftshütte abgesondert und die Gefäße der Stiftshütte. Der Tempel in Jerusalem wurde in 2. Chronik Kapitel 7 für Gott abgesondert. Alle Zufluchtsstädte sollten laut Josua 20,7 als heilig abgesondert werden. Häuser und Felder konnten Gott gewidmet und ihm gegeben werden, wie wir in 3. Mose 27 lesen.

Im Neuen Testament wurde laut Johannes 10 sogar Christus für Gott abgesondert. Als Paulus in 1. Timotheus 4 an diesen schreibt, sagt er: „Denn alles, was Gott geschaffen hat, [...] wird geheiligt durch Gottes Wort und Gebet“; es ist für Gott abgesondert.

Dieses Konzept, etwas für Gott abzusondern, ist also sehr alt. Und wir kommen jetzt zum christlichen Leben und zum selben Konzept. Gott sagt: „Okay, ich habe euch gekauft, ich habe einen Preis für euch bezahlt, ich habe euch erlöst, jetzt gehört ihr mir, sondert euch für mich ab.“ Deshalb sagt Paulus in Römer 6: „Ihr seid nicht länger Sklaven der Sünde, ihr seid jetzt Diener Gottes. Deshalb gebt nicht länger eure Glieder der Sünde hin als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern gebt eure Glieder als Werkzeuge der Heiligkeit hin.“ Gott hat euch erkauft und er will euch für seine Zwecke absondern. Das ist nicht viel anders, nicht wahr, als wenn ein Mann sich eine Ehefrau nimmt, die eine Reihe von Verehrern und vielleicht sogar eine Reihe von Liebhabern hatte, die jetzt aber abgesondert ist und nur ihm gehört … das war Gottes Konzept. Das bedeutet es, geheiligt zu werden.

Es ist von grundlegender Bedeutung für uns, dass wir einige der einfacheren Elemente der Heiligung verstehen, damit wir deren Bedeutung in unserem Leben verstehen können. Erstens gibt es mehrere Aspekte der Heiligung, insgesamt drei, und ich möchte, dass ihr diese versteht.

Der erste Aspekt ist der, den wir als positionelle Heiligung bezeichnen könnten. Oder wir könnten das auch als offizielle Heiligung bezeichnen. Oder die Heiligung unserer Stellung vor Gott. Dieses Merkmal der Heiligung, diese Komponente bzw. dieses Element ist vergangen … es ist ein vergangener Aspekt.

Ihr wollt wissen, was ich damit meine? Nun, als ihr errettet wurdet, wurdet ihr geheiligt. Im Moment eurer Errettung wurdet ihr von Satan getrennt und für Gott abgesondert. Ihr wurdet von der Dunkelheit zum Licht abgesondert. Ihr wurdet vom Tod zum Leben abgesondert. Ihr wurdet von der Hölle zum Himmel abgesondert. Ihr wurdet von der Herrschaft und Zerstörung der Sünde zur Herrschaft und Herrlichkeit Gottes abgesondert. Ihr wurdet abgesondert. Es gibt ein Element der Heiligung, das sich zum Zeitpunkt eurer Errettung ereignete.

Darüber hinaus habt ihr ein neues Wesen erhalten. „Das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden.“ Jetzt habt ihr das Leben Gottes in euch. Dieses heilige Leben wohnt in euch, der innewohnende Heilige Geist, der sich in euch niedergelassen hat. Ihr habt das heilige Leben Gottes in euch. Ihr seid zu einem Teilhaber des göttlichen Wesens geworden. Ihr seid also auf sehr reelle Weise für Gott abgesondert worden. Jetzt liebt ihr das, was richtig ist, und hasst dass, was falsch ist. Ihr strebt danach, dem Willen und dem Wort Gottes gehorsam zu sein. Das liegt daran, dass ihr eine neue Stellung habt. Und mit dieser neuen Stellung habt ihr ein gerechtes Wesen.

Für die noch verbleibende Ungerechtigkeit in eurem Leben bedeckt Gott euch, damit ihr bei ihm keinen Anstoß erregt, mit dem Mantel von Christi Gerechtigkeit, damit Gott euch, wenn er euch sieht, als gerecht in Christus sieht. Wie Jesaja sagte: „Ihr habt den Mantel der Gerechtigkeit.“ Jetzt seid ihr in Christus. „Er wurde am Kreuz zur Sünde gemacht, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes würden.“ Ihr tragt also eben diese Gerechtigkeit Christi in euch. Ihr seid also demzufolge für gerecht erklärt.

Ihr werdet für heilig erklärt und werdet zur Heiligkeit abgesondert. Deshalb könnt ihr als „heilig“ bezeichnet werden. Manchmal wird dieses Wort als „Heiliger“ übersetzt. Das ist dasselbe Wort. Jeder wahre Christ ein Heiliger, du bist ein Heiliger. Als Paulus an die Römer schreibt, sagt er in Kapitel 1, Vers 7: „An alle in Rom anwesenden Geliebten Gottes, an die berufenen Heiligen.“ Als Paulus an die Korinther schrieb, nannte er sie Heilige, geheiligte, sagte er, berufene Heilige. Wenn wir an die Korinther denken, denken wir nicht an berufene Heilige, aber das waren sie. Als er an die Epheser schrieb, nannte er sie geheiligt … geheiligt. In seinem zweiten Brief an die Korinther nennt er sie in Kapitel 1, Vers 1 wieder Heilige. Diese Stellung wurde in der Realität durch Christi Sühneopfer am Kreuz erreicht.

Seht euch einmal Hebräer Kapitel 10 an; ein sehr wichtiger Text, um das in eurem Kopf zu verankern. In Hebräer Kapitel 10 betrachtet der Autor, natürlich, das Kreuz Christi und was es bewirkt hat. In Vers 10 sagt er über das Kreuz, dass „wir geheiligt [sind] durch die Opferung des Leibes Jesu Christi, und zwar ein für allemal, wir“ ... Zustandspassiv ... „sind geheiligt.“ Dieses Zustandspassiv beschreibt ein Ereignis aus der Vergangenheit, das offensichtlich weiterhin von Bedeutung ist. Unten in Vers 14 sagt er es dann noch einmal. „Denn mit einem einzigen Opfer“, das ist das Opfer Christi, „hat er die für immer vollendet, welche geheiligt werden.“

In eine Dimension der Heiligung sind wir also durch Christus, durch seinen Tod, eingetreten. Als ihr gläubig geworden seid, wurdet ihr für Gott abgesondert. Ihr habt einen neuen und geheiligten und heiligen Impuls bekommen und der in euch wohnende Heilige Geist hat seinen Platz in eurem Leben eingenommen, damit ihr sein Tempel seid und außen mit dem Mantel von Christi Gerechtigkeit bekleidet seid, sodass Gott euch in Christus ebenso gerecht sieht, wie er Christus sieht. Das ist eure Stellung.

Wenn ihr jetzt unsere Epistel, 1. Thessalonicher, in Kapitel 4, Vers 7 betrachtet, könnte das helfen. 1. Thessalonicher 4,7 besagt: „Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen.“ Als Gott uns berief, und hier ist eine wirksame Berufung zur Errettung gemeint, nicht eine Berufung zum Evangelium, nicht in dem Sinne, dass nur eine Vielzahl von Menschen zur Errettung berufen werden. Hier spricht er davon, dass wir zur Errettung berufen werden. Als Gott uns zum Zwecke der Errettung berief, geschah das nicht, damit wir unrein wären. Aber seht hier: „Hat er uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern in Heiligung.“ Nicht zur Heiligung, sondern in Heiligung. Diese kleine griechische Präposition „in“ deutet auf den Stand hin, der ein Ergebnis der Berufung ist und auf die Sphäre, in der wir leben. Durch die Berufung zur Heiligung erhalten wir einen Platz in der Sphäre der Heiligung. Wir sind heilig in Bezug auf unsere Stellung, auf unseren offiziellen Stand. Gott hat uns in eine Sphäre der Heiligung berufen. Durch sein Opferwerk am Kreuz hat er uns für sich abgesondert, hat er uns ein heiliges Wesen verliehen, einen uns innewohnenden Heiligen Geist, hat er uns mit dem Mantel der Gerechtigkeit Christi bekleidet, und deshalb haben wir Heiligkeit. Wir sind geheiligt und deshalb sind wir heilig, deshalb können wir Heilige genannt werden.

Dieser Aspekt der Heiligung ist unveränderlich. Er ist unveränderlich. Er veranlasst uns dazu, nach Gottes Willen zu streben, Gott zu lieben, Sünde zu hassen und uns danach zu sehnen, gehorsam zu sein.

Den zweiten Aspekt möchte ich momentan überspringen, darauf komme ich noch zurück. Es gibt einen dritten Aspekt der Heiligung, den ihr verstehen müsst und den ich endgültige Heiligung nennen möchte … endgültig. Er betrachtet die Heiligung aus einer anderen Perspektive. Endgültige Heiligung ist ein zukünftiger Aspekt. Positionelle Heiligung war in der Vergangenheit, endgültig ist in der Zukunft. Sie erfolgt bei unserer Verherrlichung. Die erste erfolgte bei unserer Rechtfertigung. Diese bei unserer Verherrlichung. In dem Moment, in dem wir aus dieser Welt in die Gegenwart Gottes versetzt werden, treten wir in den Zustand der endgültigen Heiligung ein. Das ist … das ist, wenn wir dieses abscheuliche Fleisch ablegen, diese unerlöste, gefallene Menschlichkeit und wir mit Leib und Seele und Geist geheiligt werden, in jedem Teil. Das ist der Punkt, wenn dieser Sterbliche unsterblich wird, wenn dieser Verwesliche laut 1. Korinther 15,52-54 unverweslich wird. Das ist der Zeitpunkt, wenn, in den Worten des Apostels Paulus in Philipper 3,21: „[Gott] unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird, so daß er gleichförmig wird seinem Leib der Herrlichkeit.“ Das ist der Zeitpunkt, wenn wir wie Christus werden, denn wir sehen ihn so, wie er ist. Das ist der herrliche Moment, wenn wir als unbefleckte und untadelige Braut, herrlich in Heiligkeit, unserem Bräutigam präsentiert werden. Das ist die Zukunft.

In unserer Stellung sind wir also bereits in der Vergangenheit geheiligt worden. Wir haben eine Garantie für die künftige, endgültige Heiligung. Dann bleibt uns nur noch die zweite, die mittlere, die erfahrungsmäßige Heiligung. Und das ist der Zeitpunkt, an dem wir uns derzeit befinden, Leute. Wir sind zwischen den beiden. Die erste Heiligung ist unveränderlich, unantastbar, dauerhaft, auf ewig. Wir werden die Gerechtigkeit Christi immer in uns tragen, das ist ein ewiges Geschenk. Das könnt ihr nicht verlieren. Die Dritte ist unveränderlich und unantastbar, wir werden verherrlicht werden, wir werden in den Zustand der endgültigen Heiligung eintreten … es ist die Heiligung in der Mitte, die schwankt.

Es wäre also nicht falsch zu sagen, dass wir als Christen auf dem Weg sind, das zu werden, was wir wirklich sind und was wir sein werden. Wir sind geheiligt. Wir werden geheiligt sein. Und in der Mitte versuchen wir, wirklich geheiligt zu sein, versuchen wir, dem gerecht zu werden, was wir in unserer Stellung sind und was wir letztendlich sein werden. Das ist es, womit Paulus sich in 1. Thessalonicher befasst. Sein Gebet hier ist nicht für eine Heiligung, die vergangen ist, sein Gebet beinhaltet die Hoffnung auf eine Heiligung, die in der Zukunft sein wird bei der Wiederkunft Christi. Aber der Fokus ist, dass unser Geist, unser Körper und unsere Seele im Hier und Jetzt kontinuierlich in den Zustand der Heiligkeit verwandelt werden mögen. Das ist sein leidenschaftliches Gebet für die Thessalonicher und für uns, dass wir, wie Paulus es Timotheus gegenüber ausdrückte, geheiligt werden und fit für die Zwecke des Herrn sein mögen. Wahre Rechtfertigung gibt uns die Hoffnung auf Verherrlichung, die uns veranlassen sollte, nach Heiligung zu streben. Das ist das Ziel des christlichen Lebens. „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig“, zitiert Petrus Gott in 1. Petrus 1. „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist“, sagte Jesus in Matthäus 5,48.

Das also ist das Ziel des christlichen Lebens. Das ist der Kern unseres Lebens. Wir befinden uns in diesem Prozess zwischen vergangener Heiligung und künftiger Heiligung, in dem wir geheiligt werden, d.h., wir begehen immer weniger Sünden und werden zunehmend heiliger. Ich liebe die Definition des großen puritanischen Autors Thomas Watson in His body of divinity, das ist der alte Name für eine Theologie. Er sagte Folgendes über die Heiligung: „[Sie] ist ein Prinzip der Gnade, die rettend errungen wurde, wonach das Herz heilig wird und Gottes eigenem Herzen gleichgemacht wird. Eine geheiligte Person trägt nicht nur Gottes Namen, sondern ist auch sein Ebenbild.“ Das ist gut. Das ist der Unterschied in der Gallop-Umfrage zwischen den 80 Prozent und den weniger als zehn Prozent. Viele beanspruchen den Namen für sich, aber entsprechen nicht dem Ebenbild. Paulus kann Christen also trotz ihres mangelnden heiligen Verhaltens als Heilige und heilig bezeichnen, einfach aufgrund dessen, was sie in Christus sind, aufgrund dessen, was sie im neuen Wesen besitzen und aufgrund dessen, was sie in der Herrlichkeit künftig sein werden. Und dann beruft er sie auf der Grundlage all dessen, was Gott getan hat, um den Charakter der Heiligkeit in ihrem Leben zunehmend zu offenbaren.

Nun, lasst uns den zweiten Punkt in unserem Text betrachten. Wir haben das Wesen der Heiligung gesehen. Lasst uns jetzt die Quelle der Heiligung betrachten … die Quelle, in Vers 23. „Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch.“ Es ist nicht allzu schwierig, hier die Quelle festzustellen. Die Quelle ist der Gott des Friedens. Er ist die Quelle, die Stärke und die Kraft für die Heiligung.

Nachdem Paulus jetzt alle Ermahnungen abgeschlossen hat, die er hier erteilt hat, wendet er sich der Quelle zu, die für deren Erfüllung erforderlich ist. Und es gab viele Ermahnungen. Wenn ihr in das Buch zurückgeht, könnt ihr eine Reihe von Ermahnungen feststellen; sie beginnen hauptsächlich in Kapitel 4. Im gesamten Kapitel 4 sind eine Reihe von Ermahnungen enthalten. In Kapitel 5 gibt es weitere Ermahnungen in den ersten 11 Versen. Ab Vers 12, bis Vers 22, folgt eine Art Schnellfeuer-Liste mit Ermahnungen und Geboten, die Gläubige zu ihrer täglichen geistlichen Pflicht machen sollen. Er hat also dick aufgetragen und wird immer schneller und rasanter, bis wir schließlich zu Vers 16 kommen und es plötzlich einfach heißt: „Freut euch allezeit! Betet ohne Unterlaß! Seid in allem dankbar! Den Geist dämpft nicht! Die Weissagung verachtet nicht! Prüft alles!“. Er gibt ein Gebot nach dem anderen und er muss an diesem Punkt erkennen und dafür sorgen, dass wir erkennen, dass es selbst bei all diesen Geboten, die uns zur Pflicht und Verantwortung, zu Anstrengungen und Hingabe und Disziplin und Ergebenheit auffordern, nur Gott allein sein kann, der all dies bewerkstelligt.

Und so führt er uns zu der großartigen Realität, dass die Erfüllung all dieser göttlichen Ermahnungen und Gebote ehrlich gesagt nicht allein durch menschliche Anstrengung zu erreichen ist. Sacharja 4, 6 gab uns dieses großartige Prinzip: „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist! spricht der Herr.“ In 1. Korinther Kapitel 2 sagt Paulus in Versen 4 und 5: „Als ich zu euch kam, um euch zu verkündigen, predigte ich nicht menschliche Weisheit, sondern die Wahrheit Gottes. Und ich predigte euch nicht nur die Wahrheit Gottes, sondern ich war abhängig von der Kraft Gottes.“ Er sagt; „Ich wollte, dass euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruht, sondern auf Gottes Kraft.“ Er bemühte sich nach besten Kräften, niemand würde die Bemühungen von Paulus infrage stellen, niemand würde seine Sorgfalt infrage stellen, seine harte Arbeit, seine Disziplin oder Hingabe, aber er wusste, dass es immer noch das Werk Gottes war. Paulus sagt in Kolosser Kapitel 1, dieser überaus wunderbare Text, in dem er sein pastorales Herz enthüllt: „Dafür arbeite und ringe ich auch bis an den Rand der Erschöpfung, ich quäle mich, aber ich tue es gemäß seiner wirksamen Kraft, die in mir wirkt mit Macht.“ Es gibt immer diese Symbiose des Christen, der maximale Leistung erbringt und gleichzeitig alles Lob dafür Gott gibt, dessen Kraft alleine heiligen kann. Keine menschlichen Bemühungen können heiligen. Und dennoch erfordert es rätselhafterweise alles, was wir haben. Es ist ein fabelhaftes, fantastisches Prinzip. Paulus sagt in Epheser 3: „Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag, als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt.“ Er ist es, es ist seine Kraft, aber sie ist in uns. Und so ist die Heiligung das Werk Gottes in uns und durch uns.

Hier wird er der „Gott des Friedens“ genannt. Warum? Nun, er wird viele Male der „Gott des Friedens“ genannt … Römer 15,33, Römer 16,20, Philipper 4,9, Hebräer 13,20. Ihr könnt auch 1. Korinther 14,33 prüfen, wo er als „Gott des Friedens, nicht der Unordnung“ bezeichnet wird. 2. Korinther 13,11. Warum wird Gott so oft „Gott des Friedens“ genannt? Weil Frieden das beste Wort ist, um das Werk seines Evangeliums zusammenzufassen. Der Gott des Friedens, das ist der Gott, der durch das Blut des Kreuzes Christi Frieden brachte, der Gott, der Frieden mit den Sündern schloss. Deshalb wird das Evangelium das „Evangelium des Friedens“ genannt. Der Gott des Friedens also, nicht irgendein Seelenfrieden, sondern der Gott, der Erlösung gebracht hat, der rettende Gott, der rechtfertigende Gott, der Gott, der uns die Erlösung gebracht hat, die heiligt. Die Gesamtheit des Segens durch das Evangelium lässt sich am besten durch das Wort eirene, Frieden, ausdrücken. Der Gott, der durch Christus Frieden gebracht hat. Der Gott, der Gerechtigkeit gebracht hat, ist der Gott, der Heiligung gebracht hat.

Und deshalb sagt Paulus: „Sieh, ich bete zu dir, Gott, dass du diese Menschen heiligen wirst.“ Du, der Gott, der den Prozess der Heiligung herbeigeführt hast, welcher untrennbar mit der Errettung verknüpft ist, tue es.“ Die Art von radikaler Heiligkeit, die Gott fordert, macht Gott sogar erforderlich. Versteht ihr das? Die Art von radikaler Heiligkeit, die Gott fordert, macht Gott erforderlich. Wie macht Gott das? Nun, in Johannes 17,17 sagt Jesus: „Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.“ Wenn der Vater uns also heiligt, wird er es durch das Wort tun. In 1. Petrus 5,10 lesen wir, dass er dazu Leiden und Versuchungen einsetzt. So macht er uns vollkommen und gründet uns.

Gott nimmt also das Wort und die Lebensumstände und ermächtigt sie in uns, damit wir auf dem Weg der Heiligung voranschreiten. Und er tut es … seht euch das an … selbst … er selbst. Ich bin so froh, dass dieses Wort da ist, das Wort „er selbst“. Das ist ein mächtiges Pronomen. Es ist nicht so, als ob er von dort oben einfach sagt: „Irgendjemand soll sich darum kümmern.“ Er delegiert diese Aufgabe nicht. Findet ihr das nicht toll? Gott delegiert den Prozess der Heiligung nicht. Er übernimmt ihn selbst. Das geschieht nicht durch einen Beschluss, sondern durch seine eigene Handlung. Er ist an eurem und meinem Leben beteiligt. Er sagt nicht: „Möge der Gott des Friedens einige Engel senden, die an euch arbeiten.“ Er sagt nicht: „Möge der Gott des Friedens ein paar gefestigte Christen bringen, die eure Heiligung herbeiführen.“ Er sagt: „Möge der Gott des Friedens das selbst tun.“ Er wohnt uns inne und tut es selbst. Was für eine wunderbare Realität.

Dieses mächtige Pronomen wird dort emphatisch verwendet. Es steht am Satzbeginn. Es steht am Satzbeginn … das ist die überwältigende Realität hier. Er selbst tut das. Er ist an unserem Leben beteiligt und heiligt uns. Er ist die Quelle.

Ihr sagt: „Einen Moment mal. Haben wir nicht auch etwas damit zu tun? Spielen wir keine Rolle dabei?“ Ja … ja. Römer 6,19 besagt, wir spielen eine Rolle. Dort steht: „Stellt eure Glieder nicht in den Dienst der Unreinheit und Gesetzlosigkeit, sondern in den Dienst der Gerechtigkeit zur Heiligung.“ Ihr müsst eure Körperteile, euer Fleisch, eure physischen Fähigkeiten, Eigenschaften, euren Intellekt und all das darbringen, ihr müsst euch selbst, wie Paulus in Kapitel 12 sagt, als lebendiges, heiliges Opfer darbringen, um zur Heiligung zu gelangen. Er sagt, wenn ihr eure Glieder nicht darbringt, werdet ihr nicht geheiligt werden. Römer 6,19, ein sehr wichtiger Vers. Paulus sagt in 1. Korinther 9: „Ich laufe Gefahr, abgehalten zu werden, ich laufe Gefahr, als Diener Gottes abtrünnig zu werden, ich laufe Gefahr, disqualifiziert zu werden, wenn ich meinen Leib nicht bezwinge und beherrsche.“ In 2. Timotheus 4,7 sagt er: „Ich habe den [guten] Kampf gekämpft, den Lauf vollendet.“ Er war ein Kämpfer und ein Boxer und er war jemand, der seinen Körper züchtigte und sich selbst Gott gegenüber versklavte und er disziplinierte sein Leben auf jede erdenkliche Weise. Petrus sagte: „Reicht in eurem Glauben die Tugend dar“, und all die anderen Dinge, die in Kapitel 1 aufgeführt sind … Erkenntnis, Selbstbeherrschung, standhaftes Ausharren, Gottesfurcht, Bruderliebe und Liebe. Und wenn ihr diese Qualitäten hinzufügt, werdet ihr auf dem Weg der Heiligung voranschreiten.

Wir haben eine Aufgabe zu übernehmen, keine Frage. Hingabe, Engagement, Selbstdisziplin, all das müssen wir darbringen.

Ihr sagt: „Einen Moment mal. Ich weiß nicht, wie das im Zusammenspiel mit Gott funktioniert.“ Ich weiß es auch nicht. Aber in Jesaja 55,9 sagte Gott: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege.“ Ich muss es nicht verstehen, ich muss es nur befolgen. In 5. Mose 29,28 lesen wir: „Was verborgen ist, das steht bei dem Herrn.“ Hier gibt es eine Symbiose zwischen den beiden, die nicht gespalten oder getrennt werden kann. Es ist nötig, beide zu verstehen. Und das steht im Einklang mit der Schrift. Hört einmal auf das, was Paulus in 1. Korinther 15,10 sagt: „Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin; und seine Gnade, die er an mir erwiesen hat, ist nicht vergeblich gewesen.“ Was immer ich bin, es war Gottes Gnade. Dann sagt er Folgendes: „Sondern“, sagt er, „ich habe mehr gearbeitet als sie alle; jedoch nicht ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist.“ Er sagt, was immer ich bin, beruht auf der Gnade Gottes, aber ich habe härter als alle Anderen gearbeitet ... beides gehört zusammen. Galater 2,20: „Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir.“ Wer ist es? Bin ich es oder ist es Christus? Das lässt sich nicht trennen. Kolosser 1,29: „Ich arbeite bis an den Rand der Erschöpfung, ich quäle mich“, wie ich vorhin anmerkte, „und dann wirkt Gott mit Macht in mir.“

Der vielleicht beste Text steht in Philipper Kapitel 2, Vers 12. „Darum, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, müsst ihr gehorsam sein. Ihr wart gehorsam in meiner Gegenwart, jetzt seid weiter gehorsam. Verwirklicht eure Rettung durch Furcht und Zittern.“ Er meint damit nicht, sie sollen für ihre Errettung sorgen, denn sie sind bereits geliebte Brüder. Er sagt, die Errettung, die bereits in euch existiert, muss nach außen hin umgesetzt werden. Ihr müsst euch entsprechend bemühen. Und dann macht er in Vers 13 eine Kehrtwende und sagt: „Denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.“ Du bist es, Gott ist es, Gott ist es, du bist es … wo ziehen wir die Grenze? Das tun wir nicht, das können wir nicht. Wir können lediglich sagen, wie das jemand einst tat, dass es nicht viel braucht, um ein Christ zu sein, aber das wir unser Ganzes geben müssen. Es fordert unser Ganzes, aber letzten Endes ist Gott der Einzige, der uns heiligen kann. Das ist das Rätselhafte ... das ist das Rätselhafte.

Das Wesen der Heiligung, Absonderung von der Sünde zur Heiligkeit. Die Quelle ist Gott. Und er selbst wirkt in uns, um das herbeizuführen. Drittens, das Ausmaß. Das ist sehr wichtig. Das Ausmaß. In welchem Ausmaß sollen wir laut Gottes Wünschen geheiligt werden? Paulus betet, dass wir durch und durch geheiligt würden. Seht ihr das dort? Durch und durch. Das ist ein sehr seltenes Wort, das sich nur hier im Neuen Testament findet. Es kommt von zwei griechischen Worten, holos, von dem wir den Begriff „ganzheitlich" oder „holistisch“ ableiten. Wenn ihr das Wort „holistisch“, holo, hört, bedeutet das ganzheitlich oder vollständig. Dann die zweite Hälfte des Wortes, holoteles; telos bedeutet „das Ende“. Das bedeutet also, dass etwas bis zum Ende ganzheitlich ist, von Anfang bis Ende. Die beste idiomatische Übersetzung dafür lautet „durch und durch“ … „durch und durch“. „Das Ganze von jedem von euch“, sagt A.T. Roberston, „und jeder Teil von jedem von euch.“ Durch und durch.

Er betet, dass die Heiligung in euch durch und durch erfolgen möge. Das ist das Ausmaß der Heiligung. Und dann fügt er in Vers 23 das Wort „ganz“ hinzu. Später sagt er: „euer ganzes Wesen, der Geist, die Seele und der Leib möge untadelig bewahrt werden ...“ Das ist ein anderes Wort, holokleros, was „intakt, unbeschädigt, ganz, vollkommen“ bedeutet. Diese beiden Worte, „ganz“ und „vollkommen“, bedeuten einfach, dass das Ausmaß der Heiligung die vollständige, unbeschädigte, vollkommene Heiligung durch und durch ist. Kein Teil eures Lebens soll unheilig bleiben, kein Teil davon. Ihr sollt unbefleckt sein. Erinnert ihr euch, wie Christus in Epheser 5 die Gemeinde unbefleckt darstellen will? Erinnert ihr euch, wie Paulus in 2. Korinther 11 Christus eine keusche Jungfrau zuführen möchte? Wir werden aufgefordert, ein durch und durch heiliges Leben zu führen. Kein Teil des Lebens eines Christen sollte in der Hingabe zur Heiligkeit ausgelassen werden. Gott ist nicht tolerant gegenüber irgendwelchen Nischen eures Lebens, an denen ihr festhaltet. Das Gebet lautet, dass die Heiligung sich auf jeden Teil eurer Person erstrecken möge, sodass kein Teil davon unberührt bleibt. Paulus sagte in Philipper 3,13: „Ich habe das nicht erlangt, aber ich strecke mich danach aus“, nicht wahr? Ich strecke mich nach dem Ziel für den Preis. Was ist das Ziel? Das Ziel ist Perfektion. Das Ziel ist Perfektion. Der Preis ist Christusähnlichkeit. Ich bewege mich in jedem Bereich meines Lebens in diese Richtung.

Das Wesen der Heiligung, Absonderung von der Sünde zur Heiligkeit. Die Quelle ist Gott. Das Ausmaß ist durch und durch. Viertens, die Komponenten der Heiligung. Die Komponenten sind eine Vertiefung von Punkt drei. Seht, was er in Vers 23 sagt: „Euer ganzes Wesen, der Geist, die Seele und der Leib möge untadelig bewahrt werden.“ Hier wird der spezifische Gedanke des Ganzen und Vollkommenen aufgegriffen und ein wenig genauer ausgeführt. Er sagt, sowohl der materielle Teil, nämlich unser Leib, als auch der immaterielle Teil, unsere Seele oder unser Geist, sollen darin eingeschlossen werden.

Nun, es war ihm sehr wichtig, das Wort „Leib“ zu verwenden, und ich denke, dass hier wahrscheinlich der Schwerpunkt dieses Verses liegt. Wenn der Heilige Geist ihm eine Gelegenheit dazu gegeben hätte, hätte er das Wort „Leib“ wahrscheinlich unterstrichen. Natürlich wurde der Leib in der griechischen Kultur, in der er schrieb und lebte, gering geachtet. Philosophischer Dualismus war zu der Ansicht gelangt, dass der innere Mensch, der immaterielle Teil des Menschen, gut ist und der Leib bzw. das Fleisch schlecht ist. Der Leib ist ohne Konsequenz, bedeutungslos. Er lässt sich nicht ändern, also bitte. Es ist das Gefängnis, aus dem die Seele befreit werden muss. Er bedeutet nichts. Mach dir keinen Sorgen über den Leib. Verschwende keinen Gedanken daran. Und diese Philosophie war weit verbreitet. Und deshalb war es sehr einfach für Menschen zu sagen: „Ich habe oft erhabene Gedanken und Ideale und ich lasse meinen Leib tun, was immer er will.“ Aus philosophischer Sicht wäre das ein sehr bequemer Weg zur Sittenlosigkeit.

Übrigens wurde das sogar im Christentum ausprobiert. Ich erinnere mich an einen Pastor, der sagte: „Da der Leib das Fleisch ist und das Fleisch erst bei der Verherrlichung erlöst wird, macht euch keine Gedanken darüber, was euer Fleisch tut.“ Damit wird sämtliche Schuld für Sünde und sämtliche Gemeindezucht eliminiert, denn wenn es nur das Fleisch ist, wie können wir das nicht erlöste Fleisch bestrafen, wenn es nicht erlöst ist? Er hatte also das gesamte Konzept des philosophischen Dualismus geschluckt. Das ist durchaus kein unüblicher Standpunkt bei Menschen, nicht philosophisch gesehen aber moralisch, wenn diese erhabene Gedanken über Gott haben wollen, aber nach eigenem Gutdünken leben. Und das entsprach durchaus der Kultur zu der Zeit von Paulus. Wenn man den Menschen dazu bringen könnte, zu glauben, dass der Leib keine Konsequenzen hatte, dann könnte man ihn alles machen lassen, was er will und allen Leidenschaften frönen.

Paulus sagt hier also: Seht, diese Heiligung durch und durch soll sich auf jeden einzelnen Teil von euch erstrecken, einschließlich eures Leibes. Das erinnert uns wieder an Römer 12, nicht wahr? „Bringt eure Leiber dar als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer.“ Sie sollen auch geheiligt werden, der Leib ebenso wie der Rest. „Was?“, … sagt Paulus sagt in 1. Korinther 6 … „Was? Wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und daß ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft, darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist".
[Hier beginnt der zweite Teil der deutschen Predigt.]

Er spricht also über den Leib. Das ist ein Teil davon. Diese Heiligung erstreckt sich auf jeden Teil eures Leibes. Und dann auf eure Seele und euren Geist. Das ist der immaterielle Teil von euch.

Diese beiden Worte haben zu einer beträchtlichen Debatte darüber geführt, ob Paulus versucht, zwei verschiedene Teile des immateriellen Wesens des Menschen zu identifizieren. Es gibt einige, die behaupten, der Mensch besteht aus drei Teilen … Leib, Seele und Geist. Es gibt Andere, die sagen, der Mensch besteht nur aus zwei Teilen. Aus dem materiellen Teil und dem immateriellen. Die Menschen, die sagen, er besteht nur aus zwei Teilen, dem materiellen und dem immateriellen, sind dann mit der Frage konfrontiert, warum Paulus sich hier auf Geist und Seele bezieht, wenn es sich um dieselbe Sache handelt? Nun, als einer derjenigen, die daran glauben, dass es nur zwei Teile gibt, den materiellen und den immateriellen, muss ich euch einen Grund dafür geben, damit ihr es verstehen könnt.

Paulus deutet hier nicht auf zwei Substanzen hin, die sich trennen lassen. Sie werden an keiner Stelle in der Schrift getrennt. Ihr werdet keinen Text in der Schrift finden, der sie trennt und euch zeigt, was der Geist ist und tut und was die Seele ist und tut. Es gibt Einige, die vorgeschlagen haben, dass der Geist eine Art gottorientiertes Bewusstsein ist, während die Seele eine Art erdorientiertes Bewusstsein ist. Das lässt sich jedoch anhand der beiden unterschiedlichen Worte, pneuma und psuche, nicht belegen. Es gibt nichts in der Schrift, das eine Analyse vornimmt und in Bezug auf ihre Funktionen sagt: Das ist die Seele und das ist der Geist.

Alle Menschen, die sagen, der Mensch sei sowohl Seele als auch Geist, würden zustimmen, dass sowohl Seele als auch Geist in den Himmel aufsteigen. Wenn sie also auf ewig intakt sind, wie können sie dann zwei verschiedene Dinge sein? Wir würden zustimmen, dass es innerhalb des immateriellen Teils des Menschen eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, auf Gott, auf Satan, auf die Welt und auf all die Reize um uns herum zu reagieren. Aber das irgendwie aufzuteilen und das Eine so zu benennen und das Andere so und euch selbst in irgendeiner Form von immaterieller Schizophrenie zu zergliedern, ist unmöglich. Ihr seid eine ganze Person, die in physischer Gestalt lebt. Und deshalb glaube ich, dass Geist und Seele ein und dasselbe sind. Paulus sagt vielleicht bzw. das Griechische könnte vielleicht mit „Möge euer Geist, sogar Seele und Leib“ übersetzt werden, wobei „Geist“ sich dann auf die Gesamtheit der Person bezieht und „Leib“ und „Seele“ dann die Unterteilung in zwei Teile darstellt. Oder er sagt vielleicht einfach „Möge euer Geist und eure Seele“, nur in einem literarisch-stilistischen Sinne, um die beiden vertrauten, geläufigen Worte einzubeziehen. Oder er verwendet vielleicht beide, um zu zeigen, wie tiefgehend der Prozess der Heiligung in uns sein soll.

Aber wir glauben nicht, dass Paulus ein Trichotomist war. Wir haben keine Beweise dafür, dass er an ein dreiteiliges menschliches Wesen glaubte. Wir haben im Gegenteil Beweise dafür, dass er nur an zwei glaubte. In Römer 8, Vers 10 sagt Paulus: „Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen.“ Hier definiert er den Menschen als Leib und Geist. In 1. Korinther Kapitel 2, Vers 11 sagt er: „Denn wer von den Menschen kennt die Gedanken des Menschen als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist?“ Der Mensch hat also den Geist in sich. Es gibt nur den äußeren Menschen und den Geist, der in ihm wohnt. In Kapitel 5, Vers 3 sagt Paulus: „Denn ich als dem Leib nach abwesend, dem Geist nach aber anwesend ...“, also wieder zwei Teile - Leib und Geist. In Vers 5 spricht er noch einmal über die Zerstörung des Fleisches, während der Geist gerettet wird, Fleisch und Geist. Kapitel 7, Vers 34 ist sehr interessant. Dort spricht er von „heilig am Leib als auch am Geist.“ 2. Korinther 7,1 ist ein sehr wichtiger Vers: „… so wollen wir uns reinigen“, sagt er in Vers 1, „so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes zur Vollendung der Heiligkeit.“ Er sieht also diese beiden. Und es gibt viele weitere Bibelstellen. Kolosser 2,5, Galater 6,18, 2. Timotheus 4,22 etc.

Abgesehen von diesem Text erwähnt Paulus nie drei Teile. Wir glauben also, dass Geist und Seele austauschbar verwendet werden, um denselben immateriellen Teil des Menschen zu bezeichnen, und Paulus verdoppelt das hier, um alle geläufigen Worte aufzunehmen und zu betonen, wie tiefgehend die Heiligung im inneren Menschen sein soll.

Nun, es ist nicht unüblich, Wörter zu verwenden, die mehr oder weniger synonym sind. Wenn ihr zurück zu Matthäus 22,37 geht, werdet ihr dort folgende Aussage finden: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken“, nicht wahr? Nun, könnt ihr diese drei trennen? Wisst ihr, was eure Seele ist, was euer Herz ist, was euer Denken ist und wie sie alle verschiedene Möglichkeiten zum Handeln und Denken bieten? Nein. Hier werden einfach alle Begriffe zusammengenommen, um ein Ganzes zu ergeben, um etwas zu betonen.

Jetzt wird jemand einwenden: Einen Moment mal. Wie steht es mit Hebräer 4,12? Hier gibt es ein Problem, denn in Hebräer 4,12 steht: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist …“ Hoppla! Es gibt also ein Schwert, das den Geist und die Seele teilt. Wie würdet ihr das verstehen? Steht hier, dass es einen Unterschied gibt?

Nicht unbedingt, nicht einmal in der griechischen Sprache oder im Deutschen. Er sagt einfach, dass dieses Schwert … es dringt, nicht unbedingt so weit durch, dass es die Seele vom Geist scheidet, er sagt nicht, dass die Seele vom Geist geschieden wird. Er sagt, es dringt durch und legt die Seele, es legt den Geist offen dar. Das bedeutet nicht, dass das Eine vom Anderen getrennt wird. Seht einmal, was der Rest des Verses sagt. Er sagt, dass das Wort Gottes in der Lage ist … und das ist metaphorisch gemeint ..., Mark und Bein zu scheiden. Nun, Mark und Bein sind keine parallelen, sondern unterschiedliche Dinge. Gebeine bestehen aus Knochen und Knochen bestehen aus Knochenmark. Er verwendet einfach einen metaphorischen Ausdruck, um zu zeigen, wie tief das Wort Gottes durchdringt.

Weiterhin sagt er: „Es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.“ Könnt ihr Gedanken von Absichten unterscheiden? Nein. Er verwendet einfach in jedem Fall zwei Worte, um zu zeigen, wie tief das Wort durchdringt. Es dringt in eure Gedanken und Gesinnung ein. Es dringt durch bis zum Mark und Bein. Es dringt durch bis zu eurer Seele und eurem Geist. Dabei wird nicht unbedingt das Eine vom Anderen unterschieden. Die Wahrheit ist, dass sie sich bei diesen 3 Wortpaaren nicht voneinander trennen lassen. Wir halten Hebräer 4, 12 deshalb für kein besonderes Problem in Bezug auf die Meinung, der Mensch sei ein zweiteiliges Wesen.
Paulus geht es einfach darum, dass die Heiligung jeden Teil durchdringen und alles öffnen soll, sodass nichts davon unberührt bleibt. Das sind die Komponenten, bis hinunter zum immateriellen Teil, einschließlich des materiellen Teils.

Jetzt Nummer fünf, das Ziel der Heiligung. Was ist das Ziel? „Untadelig bewahrt [zu] werden … untadelig bewahrt zu werden.“ „Bewahren“ bedeutet „erhalten“. Paulus sagt: „Gott, erhalte sie ...“ er betet wirklich für deren inständiges Ausharren … „lass sie geheiligt bleiben, lass sie sich weiterhin auf dem Weg der Heiligkeit voranbewegen, bis Jesus schließlich wiederkehrt und sie ihre endgültige Heiligung empfangen.“ Er wünscht sich die gründlichste Heiligung, von Gott bewahrt zu werden. „Untadelig“ wird im Neuen Testament nur hier verwendet, aber interessanterweise findet sich genau dieses Wort auf den Gräbern der Christen, die bei archäologischen Ausgrabungen in der Stadt Thessalonich gefunden wurden. Wenn sie einen Christen also als einzigartig identifizieren wollten, schrieben sie „untadelig“ auf sein Grab. Ich will, dass sie untadelig und unbefleckt sind, ohne Tadel, wie in Epheser 5,26-27. Paulus sagt: „Vater, bewahre sie untadelig und unbefleckt; bewahre sie.“ Er redet hier in Wirklichkeit von zwei Dingen. Er betet für ihre Bewahrung, obwohl diese bereits versprochen ist; er betet dafür. Und er betet auch für den kontinuierlichen Prozess der Heiligung zur Heiligkeit. Vater, bringe diesen Prozess zum krönenden Abschluss, lass sie vollkommen geheiligt werden, lass sie untadelig bleiben. Das ist das Ziel, das ist das Ziel.

Das Wesen der Heiligung, Absonderung von der Sünde zur Heiligkeit. Die Quelle ist Gott. Das Ausmaß ist durch und durch. Die Komponenten sind der innere Mensch und der äußere Mensch. Das Ziel ist vollständige Heiligung, damit wir untadelig sind. Nummer sechs, der Höhepunkt bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus. Das ist der Höhepunkt.

Wenn der Herr kommt, werden Sünder gerichtet, aber während die Sünder gerichtet werden, sagt Paulus, will ich, dass diese Leute untadelig sind, wenn der Herr Jesus Christus wiederkehrt. Wenn wir auf dem Weg der Heiligung vorangeschritten sind, immer noch bekleidet mit der Gerechtigkeit Christi, bei diesem großartigen Höhepunkt, der für uns die Entrückung der Gemeinde ist, die Wiederkunft Jesu Christi, wenn er kommt und uns findet, möge er uns treu vorfinden und möge er die versprochene endgültige Heiligung vollbringen. Paulus hat hier, glaube ich, die Entrückung im Sinne und er sagt: Bewahre sie immer weiter, Herr; bewahre sie, bis Jesus kommt. Die Entrückung hat er natürlich in Kapitel 4 beschrieben.

Und schließlich in Vers 24 die Sicherheit der Heiligung: „Treu ist er, der euch beruft; er wird es auch tun.“ Wie wunderbar. Wisst ihr, was Paulus hier sagt? Er spricht ein Gebet und sagt: Ich weiß, dass es erhört werden wird, ich weiß das. Gott muss euch heiligen, er muss euch bewahren, er muss euch untadelig machen bei der Wiederkunft Christi. Warum? Er hat es versprochen und der, der euch berufen hat, ist treu. Das ist Gott. Gott ist treu. Gott ist treu.

Ich erinnere mich an folgende Aussage in 1. Korinther 10, und ihr vielleicht auch: „Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, daß ihr über“ … was? …, „euer Vermögen versucht werdet“. Deshalb werdet ihr nie euer Heil verlieren. Er wird treu sein und euch nie so in Versuchung führen, dass ihr euer Heil verlieren könntet. Macht euch keine Sorgen über das Ende, macht euch keine Sorgen über die endgültige Heiligung, macht euch keine Sorgen über die fortwährende, bewahrende Heiligung durch Gott. Er hat es versprochen, er wird es tun … treu ist er, der euch beruft. Hier ist wieder die wirksame Berufung zur Errettung. Wenn er euch berufen hat, wird er es tun. Er tut, was er sagt. Die Schrift ist voller Zeugnisse über die Treue Gottes.

Deshalb können Christen sich sicher sein, dass er nicht aufgibt. Die Errettung des Christen ist sicher. Gott beruft uns in Gnade. Und dann verleiht Gott uns die Gnade, zu glauben. Dann verleiht Gott uns die Gnade, nicht aufzugeben und für die Herrlichkeit der endgültigen Heiligung bewahrt zu werden.

Paulus sagt in Philipper 1,6: „Ich bin überzeugt davon, daß der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi.“ Er hat es begonnen, er wird es vollenden. Ja, er ist treu, er wird es auch tun … er wird es vollenden. Hier wird uns die Kraft Gottes versprochen, um unsere endgültige Heiligung zu garantieren. Wir haben die positionelle Heiligung und wir haben die endgültige Heiligung, die beide garantiert sind. Dieser Prozess in der Mitte ist die Leidenschaft von Paulus, dass wir auf dem Weg im Heiligungsleben kontinuierlich voranschreiten mögen. Und so durchlaufen wir den Prozess der Heiligung und bewegen uns immer weiter weg von der Sünde und hin zu Heiligkeit.

Wir müssen diesen Prozess wirklich verstehen, denn er ist von zentraler Bedeutung für unser christliches Leben. Ich möchte euch deshalb einige zusammenfassende Grundsätze geben, die ihr quasi in eurem eigenen Denken verankern könnt, damit ihr ein gutes Verständnis für diesen Prozess der geistlichen Entwicklung habt, für diese Entwicklung weg von der Sünde und hin zur Heiligkeit, die den wahren Gläubigen auszeichnet.

Erster Punkt: Heiligung ist zweifach … die sich im Leben vollziehende Form der Heiligung ist zweifach. Zuerst gibt es ein negatives Merkmal. Im Prozess der Heiligung, in dem wir heilig gemacht werden und von der Sünde abgesondert werden, gibt es ein negatives Merkmal. Und das ist schlicht und einfach die Läuterung von der Sünde. Die Sünde wird in der Schrift mit Lepra verglichen. Die Sünde wird in der Schrift mit Sauerteig verglichen; das bedeutet, sie durchdringt etwas mit ihrem sündhaften, bösen Einfluss. Die Heiligung läutert von dieser Lepra und diesem Sauerteig. Obwohl sie die Existenz der Sünde nicht eliminiert, tötet sie die Liebe dazu und die Häufigkeit der Sünde.

Es gibt auch einen positiven Aspekt bei der Heiligung und das ist die geistliche Weiterentwicklung der Seele. Beim Ersten, dem Negativen, geht es darum, etwas los zu werden. Beim Zweiten, dem Positiven, wird etwas eingeführt, die geistliche Weiterentwicklung der Seele. Das ist das, was das Neue Testament „die Erneuerung des Sinnes“ nennt. Die Läuterung ist die Reinigung, von der die Schrift spricht. Hier reinigen wir uns von unserer Sünde. Und so läutern wir uns einerseits von der Sünde und erneuern andererseits unseren Sinn. Paulus beschrieb das mit den Worten „den Herrn Jesus Christus anziehen“. Heiligung ist jener zweiteilige Prozess, anhand dessen wir uns durch die Kraft Gottes von der Sünde läutern und geistliche Weiterentwicklung säen.

Es gibt ein Prinzip, das damit zusammenhängt und das ich erwähnen muss. Es lautet, dass es der Prozess des Wortes Gottes in den Händen des Geistes Gottes ist, der das beides tut. Johannes 15 sagt, dass es das Wort ist, das reinigt; das Wort fungiert wie ein Gartenmesser, das die Wurzelschösslinge unseres Lebens beschneidet. Es ist das beschneidende, läuternde Wort. Und es ist das Wort, das unseren Sinn auch im Positiven weiterentwickelt, unterweist und erneuert. Der zweifache Prozess der Heiligung wird also durch das Wort erreicht - Johannes 17,17: „Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.“

Es gibt ein zweites Prinzip, an das ihr euch erinnern sollt. Es lautet, dass Heiligung in erster Linie im Herzen begründet ist. Heiligung ist in erster Linie im Herzen oder im Sinn oder im inneren Menschen, der Seele, dem Geist begründet. Es geht nicht darum, zu lernen, sich auf bestimmte Weise zu verhalten. Es geht nicht darum, unser Verhalten an einen bestimmten Kodex anzupassen. Es geht nicht darum, sich selbst zu trainieren, auf bestimmte Weise nach außen hin zu funktionieren, und zwar aufgrund von Druck, irgendwelchen Erwartungen oder irgendeinem Wunsch, dazuzugehören oder angenommen zu werden. Heiligung ist in erster Linie im Herzen begründet. Heiligung ist der innere Mensch. Sie ist der Schmuck des verborgenen Menschen des Herzens, wie wir in 1. Petrus 3 lesen. Sie ist eine inwendige Grazie, nicht eine nach außen gerichtete Show. Sie zeigt sich zwar letztendlich nach außen hin, aber in sich und für sich alleine ist sie eine innere Grazie.

Drittens ist Heiligung eine wunderbare Realität. Ich verwende das Wort „wunderbar“, weil die Bibel es verwendet. In Psalm 110,3 wird von „heiligem Schmuck“ gesprochen. Wir könnten sagen, dass Heiligkeit der funkelnde und wunderbare Edelstein der Gottheit ist, denn 2. Mose 15, 11 besagt; „Gott ist herrlich in Heiligkeit.“„ Wenn ihr fragen würdet: „Was ist die Herrlichkeit Gottes? Was ist die Schönheit Gottes? Was ist die Lieblichkeit Gottes? Was ist die Anziehungskraft Gottes?“, so würden wir antworten: Es ist seine Heiligkeit. Sie ist untrennbar mit seiner Heiligkeit, seiner Güte, seiner vollkommenen Tugend, seiner absoluten und völligen Gerechtigkeit, seiner vollkommenen Reinheit und Abwesenheit von Sünde, Unzulänglichkeit, Irrtümern oder Unrecht verbunden. Das ist seine Schönheit. Der Psalmist hatte recht, als er von der Schönheit der Heiligkeit schrieb.

Heiligung ist also eine wunderbare Sache. Sie ist eine Sache, die einem Mann und einer Frau die Schönheit, Herrlichkeit und die Erhabenheit verleiht, die Gott vorgesehen hatte, als er sie in seinem Ebenbild schuf, die jedoch beim Sündenfall auf tragische Weise verzerrt wurden.

Viertens ist die Heiligung eine kontinuierliche Realität. Die Heiligung ist eine kontinuierliche Realität. Der Apostel Johannes schrieb folgende Worte in 1. Johannes 3,9: „… sein Same“, das ist der Same Gottes, „sein Same bleibt in ihm“, das ist der Gläubige, „und er kann nicht sündigen.“ Meine Güte, was für eine fantastische Aussage. Was sagt Johannes hier? Er sagt, als ihr errettet wurdet, wurde der Same in euch gepflanzt, der Same der Gerechtigkeit, der göttliche Same des Lebens Gottes. Er wurde in euch gepflanzt und ihr könnt nicht sündigen. Das bedeutet nicht, dass ihr nie eine sündhafte Handlung begehen werdet. Es bedeutet, ihr könnt nicht weiterhin dasselbe sündhafte Leben führen, ihr werdet jetzt ein Leben der Gerechtigkeit führen, das durch den neuen Samen hervorgebracht wird, der in euch ist. Der Fortschritt mag langsam sein und es gibt Zeiten, wenn es so aussehen mag, als ob die Heiligung eine Eklipse erreicht hat, aber sie schreitet voran, sie entwickelt sich weiter, denn der Same, der göttliche Same der Gerechtigkeit, bleibt in euch und ihr könnt nicht mehr unaufhörlich sündigen. Als Gläubige könnt ihr das nicht, das ist unmöglich. Der Same, der Heiligung hervorbringt, bleibt in euch.

Fünftens gibt es Stufen der Heiligung … es gibt Stufen der Heiligung. Sie ist relativ. Das ist anders als Rechtfertigung. Rechtfertigung ist absolut, sie hat keine unterschiedlichen Stufen. Wir können von einem Menschen sagen, er ist entweder errettet oder verloren, nicht wahr? Er ist entweder auf dem Weg zum Himmel oder auf dem Weg zur Hölle. Er besitzt entweder das Leben Gottes oder er besitzt es nicht. Es ist entweder der Tempel des Heiligen Geistes oder er ist es nicht. Er gehört entweder zum Reich Gottes oder zum Reich der Finsternis. Das ist absolut, entweder eins oder das Andere. Es gibt keine unterschiedlichen Stufen, es ist nicht relativ.

Aber wenn es um die Heiligung geht, so ist diese relativ. Wir können von einem Christen nicht sagen, er sei entweder nicht geheiligt oder vollkommen geheiligt, denn wir alle befinden uns in einem Prozess irgendwo auf diesem Weg. Ein Christ baut seine geistliche Gestalt also ständig aus.

Sechstens kann Heiligung vom Prinzip her vorgetäuscht/nachgeahmt werden … Heiligung kann vorgetäuscht/nachgeahmt werden. Es kann euch und mir so vorkommen, als ob jemand geheiligt werde, während das in Wirklichkeit unter Umständen nicht zutrifft. Es kann sein, dass Menschen nach außen hin alle richtigen Dinge tun und sich in die richtige Richtung bewegen, während das in Wirklichkeit auf ihr Herz nicht zutrifft.

Ich möchte euch einige dieser Vortäuschungen/Fälschungen nennen. Eine wäre moralische Tugend. Es gibt einige Menschen, die aus verschiedenen Gründen gerecht sind. Es gibt einige Menschen, die aus verschiedenen Gründen unvoreingenommen sind, einige Menschen, die nicht unmoralisch leben. Es gibt einige Menschen, die ein Leben ohne Skandale führen. Es gibt einige Menschen, die loyal sind. Es gibt einige Menschen, die anständig sind. Es gibt einige Menschen, die freundlich sind und einige Menschen, die großzügig sind. Und einige Menschen, die sehr schwer arbeiten. Und einige Menschen, die Opfer für andere darbringen. Und wieder andere Menschen, die Philanthropen sind. Aber unter dem Deckmantel der menschlichen Güte kann sich immer noch der Wurm des Unglaubens verbergen.

Moralische Tugend kann auch ohne Heiligung existieren. Ungläubige, Menschen, die Gott nicht kennen, können an der Oberfläche moralisch tugendhaft sein.

Es gibt eine zweite Täuschung, die wir als religiösen Aberglauben bezeichnen könnten … religiöser Aberglaube. Wir haben heute Abend eine Menge über Menschen gehört, die früher römisch-katholisch waren. Es gibt einige sehr fromme Katholiken. Es gibt einige Menschen in der katholischen Kirche, die alles in ihrer Macht stehende tun würden, um dafür zu sorgen, dass sie aus religiösem Aberglauben ihr ganzes Leben lang keine Todsünde begehen. Es gibt viele, die sich sogar darin absichern würden, keine entschuldbare Sünde zu begehen. Sie würden überaus vorsichtig sein, sich vor den Abbildern ihrer eigenen Anliegen zu verbeugen, sie würden alle entsprechenden Kerzen anzünden und alle angemessenen Gebete sprechen mit all den entsprechenden Perlen. Wenn nötig gingen sie zum Altar. Sie würden Sorge dafür tragen, dass sie heiliges Wasser an der richtigen Stelle und zur richtigen Zeit versprengten. Sie würden bestimmte Rituale durchführen. Sie würden sich an religiösen Aktivitäten beteiligen und all das ist eine Art von abergläubischer Tugend, die nicht auf Liebe für Gott beruht, sondern auf einem einzigen Konzept, Furcht … Furcht. Sie wollen Rechtschaffenheit vor Gott verdienen und haben Angst davor, es nicht zu tun.
Es gibt eine dritte Nachahmung wahrer Heiligung, die wir Bekenntnis nennen könnten … Bekenntnis. Die Vorspiegelung von Heiligkeit, eine Zurschaustellung von Heiligkeit, eine oberflächliche Art von Frömmelei, sogar eine oberflächliche Art von Christentum, die eine Irreführung ist und sogar die Beobachter täuscht.

Es gibt eine andere Art der Vortäuschung, die wir Zurückhaltung nennen könnten … Zurückhaltung. Manchen scheinen aufgrund von moralischer Tugend geheiligt zu sein, manche scheinen wegen religiösen Aberglaubens geheiligt zu sein, andere wegen irgendeines Bekenntnisses, das sie ablegen und wieder andere, weil ihr Leben sich durch Zurückhaltung auszeichnet. Sie lehnen Sünde ab, weil sie Angst vor deren Konsequenzen haben. Sie hassen Sünde nicht für das, was sie ist. Sie haben kein Herz für Gerechtigkeit und keinen besonderen Wunsch, Gott oder der Schrift gehorsam zu sein. Aber sie lehnen die Sünde aufgrund ihrer Konsequenzen ab. Und auch hier spielt die Furcht eine Rolle. Diese Menschen sind unter Umständen nicht religiös. Sie gehen vielleicht nicht in eine Gemeinde. Sie zünden vielleicht keine Kerzen an und durchlaufen nicht alle religiösen Rituale wie der abergläubische Mensch, aber sie halten sich von der Sünde fern, weil sie deren Konsequenzen fürchten … manchmal körperlich und gewiss manchmal geistlich.

Und es gibt noch etwas, das zu einer vorgetäuschten Heiligung beiträgt und das wir Gewissen nennen könnten … Gewissen. Es gibt einige Menschen, deren Gewissen richtig geschult wurde. Es gibt einige, Menschen, die zum Beispiel in einer christlichen Familie erzogen wurden und dort in den biblischen Grundsätzen des Lebens unterwiesen wurden. Diese Grundsätze haben sich in ihrem Gewissen eingenistet. Seht ihr, das Gewissen ist anfangs eine Art unbeschriebenes Blatt und wir trainieren es, auf gewisse Weise zu reagieren. Und es gibt Menschen, deren Eltern ihnen gewisse Überzeugungen eingeimpft haben. Sie haben nichts mit der Liebe Gottes zu tun. Sie haben nichts mit der Liebe Christi zu tun. Sie haben überhaupt nichts damit zu tun. Es geht einfach darum, dass ihr Gewissen sie plagt, wenn sie etwas falsch machen, und deshalb tun sie es lieber nicht. Das ist eine Fälschung der Heiligung.

Heiligung kann gefälscht werden und wir müssen prüfen, wann moralische Tugend, religiöser Aberglaube, Bekenntnisse, Zurückhaltung oder Gewissen den Anschein erwecken, jemand sei geheiligt, wenn das in Wirklichkeit nicht der Fall ist.

Ein siebter Grundsatz bei der Diskussion der Heiligkeit ist, dass Heiligung unverzichtbar ist … sie ist unverzichtbar. Und dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Ich werde sie euch nennen. Erstens beruft Gott uns dazu … Gott beruft uns dazu. 1. Thessalonicher 4,3: „Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung …“ Sie ist unverzichtbar, weil Gott sie verlangt.

Zweitens ist sie unverzichtbar, weil … hört mir aufmerksam zu … sie Beweis unserer Errettung ist … sie beweist unsere Errettung. Sie ist unverzichtbar für unsere Heilsgewissheit. Deshalb sagt Petrus: „Wenn ihr zu eurem Glauben Tugend darreicht, werdet ihr nicht vergessen, dass ihr von euren alten Sünden geläutert wurdet“, nicht wahr? Wenn ihr zu eurem Glauben Tugend darreicht, werdet ihr wissen, dass ihr errettet seid, wenn ihr den Verlauf der Heiligung erlebt. In 2. Thessalonicher Kapitel 2, Vers 13 sagt Paulus: „Wir aber sind es Gott schuldig, allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, daß Gott euch von Anfang an zur Errettung erwählt hat in der Heiligung [...]“. Wenn ihr also den Heiligungsprozess seht, wenn ihr seht, dass ihr Gott liebt und Sünde hasst und das Verlangen habt, gehorsam zu sein, und wenn ihr euch auf dem Weg abnehmender Liebe für die Sünde und zunehmender Liebe für die Gerechtigkeit, abnehmender Häufigkeit der Sünde und zunehmender Häufigkeit der Gerechtigkeit befindet, ist das der Beweis, dass ihr errettet wurdet. Es bestätigt, es beweist eure Auserwählung. Es beweist, dass ihr im Neuen Bund seid, denn in Hesekiel 36 lesen wir: „Wenn ihr dem Neuen Bund angehört, wird Gott euch ein neues Herz geben und das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und seinen Geist in euer Innerstes legen.“ Und wenn ihr beginnt, die Impulse dieses neuen Herzens zu spüren, das nach Gerechtigkeit verlangt, und das Wirken des Geistes Gottes spürt, der euch zur Gerechtigkeit führt, dann wisst ihr, dass ihr erlöst wurdet. Heiligung ist unverzichtbar, weil Gott uns dazu beruft. Sie ist unverzichtbar, weil sie unsere Errettung bestätigt.

Und dann sollte ich als Fußnote hinzufügen, dass sie unverzichtbar ist, weil sie für den Himmel notwendig ist. Erinnert ihr euch, was in Hebräer 12,14 steht? „Ohne Heiligung wird niemand den Herrn sehen.“ Sofern ihr nicht geheiligt wurdet und den Prozess der erfahrungsmäßigen Heiligung durchlauft, werdet ihr den Herrn nicht sehen. Heiligung garantiert den Himmel. Deshalb also ist Heiligung unverzichtbar.

Nummer acht in unserer kleinen Liste: Heiligung schützt uns davor, heilige Dinge zu verunreinigen … Heiligung schützt uns davor, heilige Dinge zu verunreinigen. Warum ist das wichtig? Nun, ich las Folgendes in Titus 1,15 und es beeindruckte mich: „Den Reinen ist alles rein; den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern sowohl ihre Gesinnung als auch ihr Gewissen sind befleckt.“

Wisst ihr, was charakteristisch für einen ungeheiligten, nicht gerechtfertigten Menschen ist? Sie entweihen heilige Dinge, nicht wahr? Sie verspotten Gott. Sie lästern Gott. Sie verspotten Christus. Sie lästern Christus. Sie lachen über geistliche Dinge. Sie behandeln das Wort Gottes auf lächerliche, erniedrigende Weise. Sie verspotten unter Umständen das Volk Gottes. Alles, was Gott für seine eigene Herrlichkeit vorgesehen hat, werden sie in den Schmutz ziehen. Sie nehmen die Ehe und ziehen sie in den Schmutz. Sie nehmen die Liebe und ziehen sie in den Schmutz. Sie nehmen die Freundschaft und ziehen sie in den Schmutz. Sie nehmen den Segen der Dinge, die Gott uns gegeben hat, und ziehen diesen in den Schmutz und verwenden ihn auf eine Art und Weise, die falsch ist. Die ziehen alles in den Schmutz. Heiligung schützt uns davor, heilige Dinge in den Schmutz zu ziehen. Ein heiliges Herz ist ein Altar, auf dem alles geheiligt wird … alles wird geheiligt.

Und was tun wir? Genau das Gegenteil; wir nehmen die profanen Dinge des Lebens und machen sie heilig. Oder etwa nicht? Vor Kurzem war ich mit meinem Sohn zusammen und wir spielten Golf und die ganze Zeit, während wir spielten, sagte ich innerlich zu mir: „Danke, Herr, für die Schönheit deiner Schöpfung. Danke, Herr, für die Liebe eines Sohnes. Danke, Herr, für alles, was dieser Tag der Erholung mir bedeutet.“ Und die einfachste Sache im Leben wird eine heilige Sache. Das geschieht, wenn ihr geheiligt werdet.

Nummer neun, und damit der letzte Punkt auf meiner Liste: Heiligung hat Priorität in unserem Leben. Sie hat Priorität für unser Leben und muss es haben. Das ist laut 1. Thessalonicher 4,3 der Wille Gottes. Christus starb, um diese Heiligung hervorzubringen, deshalb starb er, um Heiligung hervorzubringen. Titus 2,14: „Er hat sich selbst für uns hingegeben, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk [...] zu reinigen.“

Gott hat es befohlen. Christus starb, um Heiligkeit hervorzubringen. Und auf der negativen Seite wäre es eine absolute Schande und eine Schmach für Christus, seinen Namen anzurufen und nicht geheiligt zu sein. Wenn wir in 1. Johannes 2,6 sagen, wir wandeln in ihm, dann sollten wir auch so wandeln, wie er es tat.

Nun, mit all dem wollte ich euch etwas von dem Wesen, dem Charakter der Heiligung zeigen. Sie ist zweifach, sie beinhaltet die Läuterung von der Sünde und die geistliche Weiterentwicklung der Erneuerung des Sinnes. Beide werden vom Wort durch die Kraft des Geistes erreicht. Die Heiligung ist in erster Linie im Herzen begründet und wird nach außen hin sichtbar. Sie ist eine wunderbare Realität. Sie ist eine kontinuierliche Realität. Sie tritt in verschiedenen Stufen auf. Sie kann vorgetäuscht/gefälscht werden. Sie ist unverzichtbar. Sie schützt uns davor, heilige Dinge in den Schmutz zu ziehen, und sie heiligt alles. Sie wird demzufolge zur Priorität in unserem Leben.

Wie wäre es zum Abschluss mit einer kleinen Prüfung … wie wäre es mit einer kleinen Prüfung, um zu sehen, wie wir auf dem Weg der Heiligung vorankommen? Was sind die Anzeichen dafür, dass wir voranschreiten? Ich möchte euch nur kurz einige wenige nennen.

Erstens: Diejenigen, die geheiligt werden, erinnern sich deutlich an eine Zeit, als sie es nicht waren. Okay? Diejenigen, die geheiligt werden, können zurückblicken und sich an eine Zeit erinnern, als sie es nicht waren.
Zweitens: Der Heilige Geist wohnt in denjenigen, die geheiligt werden. Diejenigen, die geheiligt werden, fühlen demzufolge, wie die Kraft des Geistes Gottes in ihnen sie voranbringt und in ihnen wirkt.

Drittens: Diejenigen, die geheiligt werden, haben eine starke Abneigung gegen die Sünde. Diejenigen, die geheiligt werden, haben eine starke Abneigung gegen die Sünde, selbst Sünde in ihrem eigenen Leben; insbesondere diese Sünde. Das veranlasste Paulus in Römer 7 zu dem Ausruf: „Ich elender Mensch ...“

Viertens: Diejenigen, die geheiligt werden, sind bestrebt, ihre geistliche Pflicht zu erfüllen, weil ihr Herz voller Liebe zu Gott ist. Erinnert ihr euch, was Paulus in 2. Korinther 5,14 sagte: „Denn die Liebe des Christus“ … was? ..., „drängt uns.“ Diejenigen, die geheiligt werden, sind bestrebt, ihre geistliche Pflicht zu erfüllen, weil ihr Herz voller Liebe zu Gott ist.

Fünftens: Diejenigen, die den Prozess der Heiligung durchlaufen, weisen ein diszipliniertes Leben auf … sie weisen ein diszipliniertes Leben auf. Das ist grundlegend. Petrus hat es gesagt. „Wenn ihr alle diese Dinge zu eurem Leben hinzufügt, dann wisst ihr, dass ihr geheiligt werdet … sittliche Vortrefflichkeit, Tugend, Liebe“, all jene Dinge. In 1. Petrus … das Vorherige stammt natürlich aus 2. Petrus 1 … in 1. Petrus 1,15 sagt er: „Sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel.“ Heilig zu sein bedeutet, sein Verhalten unter Kontrolle zu haben. Diejenigen, die geheiligt sind, weisen ein diszipliniertes Leben auf.

Sechstens: Diejenigen, die geheiligt werden, haben ein starkes Verlangen danach, Christus zu dienen … sie haben ein starkes Verlangen danach, Christus zu dienen. Diejenigen, die geheiligt werden, werden ihre Leiber als lebendiges Opfer darbringen. Diejenigen, die geheiligt werden, werden, wie der Apostel Paulus es ausdrückte, danach streben, ein geheiligtes Gefäß der Ehre zu sein, nützlich für den Herrn und zugerüstet für jedes gute Werk.

Nummer sieben: Diejenigen, die geheiligt werden, lieben das Wort Gottes. „Das Wort wohnt reichlich in ihnen.“ Und sie sagen mit dem Psalmisten: „Wie hab ich dein Gesetz so lieb.“

Und schließlich: Diejenigen, die geheiligt werden, verkehren mit anderen Menschen, die geheiligt werden. Sie wählen die Gesellschaft der Heiligen. Paulus sagte in 1. Korinther 15,33: „Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“ Menschen, die geheiligt werden, wollen gute Sitten nicht verderben. Sie suchen sich guten Umgang aus. Sie suchen nach Gemeinschaft mit Christen. Wie Hebräer 10 besagt: „ […] damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken.“

Wenn ihr also jemand seid, der geheiligt wird, werdet ihr euch an eine Zeit erinnern, als ihr es nicht wart. Ihr könnt Fortschritte sehen. Ihr werdet das Wirken des euch innewohnenden Heiligen Geistes erfahren haben, denn so etwas wie einen Christen ohne den Heiligen Geist gibt es nicht. Alle, die Christen sind, haben ihn, wie wir in Römer 8,9 lesen. Wenn ihr geheiligt werdet, werdet ihr eine wachsende Abneigung gegen die Sünde haben. Ihr werdet bestrebt sein, eure geistliche Pflicht aufgrund eurer Liebe für Gott zu tun. Ihr werdet ein diszipliniertes Leben vorweisen. Ihr werdet das Verlangen haben, Christus zu dienen. Ihr werdet das Wort lieben. Und ihr werdet ein Verlangen nach Gemeinschaft mit anderen haben, die geheiligt werden. Ihr werdet mit dem Psalmisten dieses Gebet aus Psalm 51,12 sprechen können: „Erschaffe mir, o Gott, ein reines Herz, und gib mir von neuem einen festen Geist in meinem Inneren.“

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