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Wie ihr wisst, haben wir vor einigen Wochen die Weihnachtszeit zum Anlass genommen, eine Diskussion über die Liebe Gottes zu beginnen, welche auf dem Vers „Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat“ beruht. Und ich nehme an, wenn wir ankündigen, dass wir über die Liebe Gottes reden werden, würden die meisten Menschen denken „Nun, dass es ein recht einfaches, geradliniges, direktes Thema, eins, das leicht zu verstehen und leicht abzuhandeln ist.“ Aber ich denke, wir haben bei der Behandlung dieses Konzepts von Gottes Liebe herausgefunden, dass es ein tiefgehendes Geheimnis enthält und eine gewisse Tiefe hat, die unsere größten intellektuellen und sogar unsere größten geistlichen Fähigkeiten strapaziert.

Ganz am Anfang, als wir vor vier Wochen diese Serie über Gottes Liebe begannen, habe ich euch gesagt, dass es einfach ist, Menschen zu sagen, dass Gott die Welt liebt. Aber diese Aussage als Tatsache zu akzeptieren, ist nicht so einfach. Es gibt einige bohrende, verstörende und oft unbeantwortete Fragen, die jeden Menschen quälen, der tief über die Vorstellung nachdenkt, dass Gott die Welt liebt.

Wenn Gott zum Beispiel Liebe ist und die Welt liebt, warum ist die Welt dann so ein Ort der Tragödie, wo so viele Menschen so schrecklich leiden? Wenn Gott Liebe ist und die Welt liebt, warum lässt er Krankheiten und Tod zu und warum lässt er die ewige Hölle zu? Wenn Gott die Welt liebt, warum lässt er die Menschen zugrunde gehen und warum ist er ihr Bestrafer? Wenn Gott die Welt liebt, warum hat er dann nicht einen Plan entwickelt, um die Welt zu retten? Wenn Gott ein liebender Vater ist, ein liebender Vater der ganzen Menschheit, dem unser Wohlergehen so sehr am Herzen liegt, warum handelt er nicht, wie ein menschlicher Vater das tun würde, der es nie zulassen würde, dass seine Kinder eine Wahl treffen, die sie zerstören würde, wenn er diese Entscheidung doch außer Kraft setzen oder sie verhindern könnte?

Diese Art von Fragen sind tiefschürfende Fragen. Und wenn Menschen Mühe haben, eine Antwort darauf zu finden, führt sie das oft zu schwerwiegenden falschen Schlussfolgerungen. Eben diese Fragen haben Menschen zum Universalismus getrieben, das ist die Vorstellung, dass am Ende jeder errettet werden und das Problem damit gelöst werden wird. Dass Gott wirklich liebt und dass er am Ende jeden retten wird.

Diese Fragen haben einige andere Menschen zu dem geführt, was als Annihilationismus bezeichnet wird, das bedeutet, Gott liebt die Welt so sehr, dass er niemals Menschen für immer in der Hölle bestrafen könnte, das bedeutet, die Gläubigen werden in den Himmel einziehen und die Ungläubigen werden einfach aufhören zu existieren und es wird überhaupt keine bewusste Strafe geben. Derlei Fragen haben Menschen nicht nur zum Universalismus und zum Annihilationismus getrieben, sie haben Menschen auch zum Hypercalvinismus getrieben, der im Prinzip besagt, dass Gott seine Auserwählten liebt und alle anderen hasst, dass er kein Erbarmen hat, außer mit denjenigen, die Kraft eines göttlichen Beschlusses die Seinen sind, dass er zufrieden ist, Menschen in die Hölle zu senden, ebenso wie er zufrieden ist, einige in den Himmel einziehen zu lassen. Und andere haben dieses Problem gelöst, indem sie zum Arminianismus getrieben wurden. Der Arminianismus ist die theologischer Perspektive, die im Prinzip besagt, dass der Mensch souverän ist und Gott nicht wirklich bestimmen kann, was er tut, er überlässt es einfach den Menschen. Gott liebt jeden und wünscht sich gewiss, dass jeder errettet werden würde, aber das wird er nicht. Gott ist also ebenso enttäuscht, wie jeder andere es wäre, der gerne hätte, dass das geschieht.

Aber Universalismus oder Annihilationismus oder Hypercalvinismus oder Arminianismus sind keine biblischen Reaktionen auf diese überaus wichtige Frage von Gottes Liebe für die Welt. Wir müssen uns der Bibel zuwenden, um die Wahrheit zu erfahren und wir können das Problem klar verstehen, wir können verstehen, was hier auf dem Spiel steht, wir können nicht sämtliche Folgen begreifen, aber wir können zumindest das Problem verstehen, auch wenn wir die Lösung nicht vollkommen begreifen können. Und wir müssen zum Wort Gottes gehen. Ich habe versucht, das, was das Wort Gottes über Gottes Liebe lehrt, in Form von drei Thesen zu vereinfachen.

Die erste These lautet, dass Gottes Liebe für die Welt in ihrem Umfang unbegrenzt ist. Sie ist unbegrenzt in ihrem Umfang. Denn so hat Gott die Welt geliebt … er liebt die Welt wirklich. Es gibt eine uneingeschränkte Liebe Gottes, die sich auf alle Menschen erstreckt und sich in allgemeiner Gnade, Erbarmen, Warnungen und der Einladung zum Evangelium ausdrückt. Und das ist Gottes uneingeschränkte Liebe. Gottes Liebe für die Welt ist also unbegrenzt in ihrem Umfang, das bedeutet, sie erstreckt sich auf die ganze Welt.

Aber die zweite These, die grundlegend für ein Verständnis von Gottes Liebe war, lautet, dass Gottes Liebe in ihrem Ausmaß eingeschränkt ist. Er liebt die Welt genug, um ihr allgemeine Gnade und Warnungen und Erbarmen und eine Einladung zum Evangelium zu geben. Aber er liebt nicht so, wie er die Seinen liebt. Die Liebe Gottes für die Welt ist beschränkt durch Zeit und Raum, sie ist zeitlich befristet, sie ist irdisch und verwandelt sich in Hass für diejenigen, die ihn ablehnen, und letztendlich wird er jene Menschen in das ewige Gericht verstoßen. Seine Liebe für die Welt ist nicht wie seine Liebe für die Seinen. In Johannes 13, 1 heißt es: „Wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis Ende“, oder er liebte sie eis telos, wie er die Seinen geliebt hatte, eis telos. Was bedeutet das? Perfekt, vollständig, umfassend, komplett, bis an die Grenze, bis zum äußersten, bis zum Letzten, auf ewig, all das. Gottes Liebe für die Welt ist eingeschränkt in ihrem Ausmaß, wenn man sie mit der Liebe vergleicht, die er für die Seinen empfindet.

Und wir haben über Gottes Liebe für die Seinen gesprochen, die den Auserwählten vorbehalten ist, jenen, die Buße tun und glauben. Diese Liebe ist barmherzig und gnädig, sie vergibt und erneuert, sie erhebt, sie ist üppig und eine ewige Liebe, die nichts zurückhält, die jede gute Gabe für immer über jedem Kind Gottes ausgießt. Es ist eine unzertrennlich, unzerbrechliche, unbesiegbare, unveränderliche, unerschütterliche und unvergängliche Liebe, die undurchlässig für alle Angriffe ist. Sie ist eine freundliche, heiligende, reinigende, läuternde, nährende und wertschätzende Liebe, die den Gegenstand ihrer Liebe heilig macht. Es ist eine Liebe, die züchtigt, erzieht, zur Einsicht bringt und zur Gottesfurcht führt. Es ist eine Liebe, die alle menschliche Kenntnis, die Logik und unsere Erfahrungen übersteigt und die nur jene kennen können, die sie erfahren, weil sie von Gott geliebt sind. Es ist jene grenzenlose Liebe, die Gott für diejenigen hat, die nach Gerechtigkeit streben und nach Gehorsam im Glauben.

Und deshalb haben wir uns mit jener uneingeschränkten Liebe Gottes für die Welt beschäftigt. Wir haben uns mit der im Ausmaß eingeschränkten Liebe Gottes für die Seinen beschäftigt. Das führt uns zu einer dritten, und vielleicht der bedeutendsten, Frage, nämlich: Wie beantworten wir all diese anfänglichen Fragen? Wie verstehen wir den Unterschied zwischen der Art, wie Gott die Welt liebt, und der Art, wie er die Seinen liebt? Auf welcher Grundlage tut er das? Warum verspürt Gott eine andere Liebe für einige Menschen im Vergleich zu anderen, alles im Zusammenhang mit seinem eigenen Plan, seinem eigenen Willen, seinem eigenen Wunsch und seinem eigenen Ratschluss? Und das führt uns zur dritten These … Gottes Liebe für die Welt wird durch die Anforderungen seiner Herrlichkeit bestimmt. Gottes Liebe für die Welt wird von den Anforderungen seiner Herrlichkeit bestimmt. Das bedeutet, wie auch immer Gott liebt, wird er auf eine Art und Weise lieben, die im absoluten Einklang mit seiner Person und seiner Herrlichkeit ist.

Ich möchte das heute früh mit euch durcharbeiten, weil das eine wirklich grundlegende Wahrheit ist, die ihr verstehen müsst. Nur weil Gott die Welt liebt, bedeutet das nicht, dass er verpflichtet ist, jeden bedingungslos gleich sehr zu lieben. Das ist nicht der Fall. Er ist kein Gefangener seiner eigenen Liebe und auch kein Gefangener des menschlichen Verlangens nach jener Liebe oder der menschlichen Logik in Bezug auf diese Liebe. Gott muss nicht jeden auf dieselbe Weise lieben, unabhängig von den Umständen, nur weil die Menschen das erwarten oder es für recht oder billig halten. Deshalb sage ich es noch einmal: Nur weil Gott liebt, bedeutet das nicht, dass er verpflichtet ist, alle Menschen bedingungslos und gleichermaßen zu lieben. Das tut er offensichtlich nicht. Er liebt die Welt auf eine Weise, aber er liebt die Seinen auf weitaus größere Weise.

Ich möchte es noch anders ausdrücken. Nur weil Gott liebt, bedeutet das nicht, dass seine Liebe von seinen anderen Attributen getrennt ist. Es bedeutet nicht, dass diese Liebe quasi isoliert von allem anderen existiert, als werde sie von Heiligkeit, Zorn, Gerechtigkeit, Gericht und jedem anderen Attribut nicht berührt, nicht verändert, nicht vermischt und nicht beeinflusst. Gott ist weder der Gefängniswärter noch der Gefangene irgendeines seiner Attribute. Jedes seiner Attribute agiert nicht unabhängig von den anderen, vielmehr sind alle in perfekter Harmonie miteinander. Wenn Gott sich also selbst verherrlichen will, muss er alle seine Attribute zur Schau stellen. Und was auch immer seine Liebe bewirkt, darf in keiner Weise seine anderen Attribute ausmerzen. Was auch immer seine Barmherzigkeit und Gnade und Güte und Freundlichkeit und Weichherzigkeit bewirkt haben, darf nicht das ausmerzen, was in seinem Hass, seiner Wut, seinem Zorn, seiner Vergeltung und seiner Gerechtigkeit manifestiert werden wird. Alle Attribute Gottes haben ihren Platz bei dem, was er durch den Zweck seiner Schöpfung demonstriert.

Wir können also einfach sagen, dass Gott auf eine Weise liebt, die seiner uneingeschränkten Herrlichkeit entspricht … Gott liebt auf eine Weise, die seiner uneingeschränkten Herrlichkeit entspricht. Gott verherrlicht sich selbst, indem er alle Facetten seiner Person offenkundig macht. Und Gottes Plan der Errettung und Gottes Liebe sind an Gottes Herrlichkeit gebunden, nicht an die des Menschen. Sie sind an Gottes Pläne gebunden, nicht an die des Menschen. Sie sind an Gottes Wünsche gebunden, nicht an die des Menschen, und an Gottes Willen, nicht den des Menschen.

Wenn ihr diese eine überragende Wahrheit über Gott begreift, wird das all jene schwierigen Fragen beantworten, die ich am Anfang gestellt habe. Wenn ihr das versteht, dann seid ihr auf dem richtigen Weg, und das ist die einfache Wahrheit, obwohl sie auf tiefgründige Weise offenbart wird und uns viel davon unbekannt ist … die einfache Wahrheit lautet, dass Gott das tut, was seine Herrlichkeit in ihrer ganzen Fülle manifestiert. Was auch immer seine Herrlichkeit zur Schau stellt – und seine Herrlichkeit ist die Summe all seiner Attribute. Gott kann, wenn er eine Sache tut, damit nicht gleichzeitig eine andere aufheben. Hier geht es einzig und allein um Gottes Herrlichkeit.

Und ich möchte diese Grundlage für euch so gut wie möglich festigen, damit ihr sie versteht. Schlagt also bitte Psalm 31 auf. Wir werden uns einigen Texten aus dem Alten Testament zuwenden und dann zwei im Neuen Testament, um dieses Fundament zu legen. Nächsten Sonntag werden wir diese Serie dann mit einer Betrachtung eines bestimmten Textabschnittes beenden. Darüber werde ich in einigen Momenten mehr sagen. Das hier ist nicht wie eine Predigt, sondern eher wie ein Bibelkreis, aber es ist sehr wichtig, dass ihr das versteht, wenn wir uns mit diesen schwierigen Fragen auseinandersetzen wollen.

In Psalm 31 kommt der Psalmist vor den Herrn und spricht über die Macht Gottes und das Heil und die Erlösung. Und er sagt im Prinzip, dass es offensichtlich Vertrauen in Gottes Fähigkeit gibt, zu erretten und zu erlösen und zu retten und zu helfen und zu stärken. Aber das ist es nicht, worauf ich euer Augenmerk lenken möchte. Ich möchte euer Augenmerk vielmehr auf den Grund dafür lenken. Aber lasst uns bei Vers 1 beginnen: „Bei dir, o HERR, habe ich Zuflucht gefunden; laß mich niemals zuschanden werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit! Neige dein Ohr zu mir, rette mich rasch; sei mir ein starker Fels, eine feste Burg zu meiner Rettung! Denn du bist mein Fels und meine Festung.“

Hier sind viele Aussagen enthalten. „Errette mich durch deine Gerechtigkeit, höre mir zu, rette mich, sei mein Felsen, sei eine Festung, rette mich, du bist mein Fels, du bist meine Festung“, all das ist eine Wiederholung von Gottes errettendem und erlösendem Werk. Und nachdem er all das abgeschlossen hat, sagt er in Vers 3: „Führe und leite du mich um deines Namens willen!“

Was auch immer du in meinem Leben tust, Gott, es ist nicht so sehr für mich wie … was? ... für dich. Es dient dazu, deine Herrlichkeit zu offenbaren, damit die Menschen sehen, dass du ein Gott bist, zu dem wir Zuflucht nehmen können, dass du ein Gott der Gerechtigkeit bist, dass du ein Gott bist, der uns hört, dass du ein Gott bist, der rettet, dass du stark bist, dass du ein Erretter bist, dass du ein Führer bist und dass du uns leitest -- tue es, Gott, stelle dich selbst zur Schau. Das ist das Gebet eines wissenden Heiligen … nicht um meinetwillen, sondern um deinetwillen. Das ist der Grund für alles, damit Gott seine Herrlichkeit vor den Engeln und der ganzen Schöpfung zur Schau stellen würde. Was auch immer Gott tut, wird nicht geschehen, weil die Mehrheit der Evangelikalen dafür gestimmt hat. Es wird nicht geschehen, weil das am vernünftigsten und logischsten erscheint oder weil wir denken, es sei am gerechtesten. Es wird ohne Rücksicht auf unsere Wünsche geschehen und stattdessen einzig und allein unter Berücksichtigung dessen, was im Einklang mit der Offenbarung von Gottes Herrlichkeit steht. Und wann immer ihr den Ausdruck „Um deines Namens willen“ seht, ist das Konzept von Gottes Name nur eine weitere Verkörperung von allem, was er ist. Vielleicht erinnert ihr euch daran, wie er Moses konfrontierte und sagte: „Ich bin, der ich bin“. Mit anderen Worten, mein Name zeigt wer ich bin. Gott wird also in dem, was er tut, zeigen, wer er ist. Er ist ein Gott des Heils und er ist ein Gott des Gerichts. Er ist ein Gott der Gnade und er ist ein Gott der Vergeltung. Er ist ein Gott der Barmherzigkeit und er ist ein Gott der Gerechtigkeit. Und er wird all das demonstrieren, weil das seinem Namen einen Platz verschafft, auf dem er respektiert, verehrt, geehrt und angebetet wird.

In Psalm 79 - und ich gebe euch hier nur einige kurze Beispiele – nur eine kleine Probe der vielen Verse, die sich damit beschäftigen - in Psalm 79,9 ruft der Psalmist Gott an, weil er die Zerstörung Jerusalems befürchtet … das ist die historische Anmerkung zu diesem Psalm. Er sagt: „Hilf uns, du Gott unseres Heils“, und dann Folgendes, „um der Ehre deines Namens willen, und rette uns und vergib uns unsere Sünden um deines Namens willen.“ Das ist immer das, worum es geht. Tue das, was deinem Wesen entspricht. Tue das, was deiner Herrlichkeit, deinem Namen, der Manifestation deines Charakters, deinem Wesen und deinen Attributen entspricht.

In Psalm 143, 11 findet sich ein weiterer kurzer Kommentar. „Um deines Namens willen, HERR, erhalte mich am Leben.“ Um deines Namens willen, Herr. Auch hier ist das wieder der Dreh- und Angelpunkt. Und deshalb können wir nicht vor Gott kommen und sagen „Sieh, Herr, wir versuchen jetzt zu entscheiden, wie du diese Welt behandeln solltest und wir sind der Meinung, es wäre nicht fair, wenn du einige Menschen in die Hölle schicken würdest, denn das ist nicht sehr nett und nicht liebevoll und deshalb würden wir dir gerne eine Sichtweise vorschlagen, die sich ‚Universalismus‘ nennt und dich bitten, das einfach an deinen Plan anzupassen und es geschehen zu lassen.“ Oder wir könnten zu Gott sagen: „Wir mögen die Vorstellung der bewussten Bestrafung der Gottlosen für immer nicht und möchten dich deshalb darauf hinweisen, dass wir abgestimmt haben und wir für Annihilationismus stimmen.“ Oder: „Herr, wir meinen, dass diese ganze Angelegenheit nicht im Rahmen deines Charakters gelöst werden sollte, denn das erlegt dir zu viel Druck auf. Wir schlagen deshalb Arminianismus vor; lass den Menschen einfach voll und ganz die Verantwortung dafür übernehmen, ob er errettet wird oder verloren bleibt, und lass ihn die ganze Last tragen, es fällt überhaupt nicht auf dich zurück.“

Aber unsere Wünsche und unsere Begierden sind hier nicht das Thema. Wir sind der Topf und er ist der Töpfer, wir sind die Geschaffenen und er ist der Schöpfer. Wir sind die Gemachten, er ist der Macher. Und wir sind hier, weil er uns hier platziert hat und er alle Zügel in der Hand hält und alles, was er tut, eine konsequente Reflektion seiner Persönlichkeit ist. Und wenn ihr das versteht, seid ihr auf dem Weg, all diese schwierigen Fragen zu beantworten, denn die Antwort auf alles, was euch ungerecht oder unfair oder schwierig oder schwerverständlich erscheinen mag, ist, dass es Gott am Ende … was? … verherrlichen muss.

Betrachtet jetzt einmal Daniel Kapitel 9. Ich möchte euch ein paar Illustrationen geben, die für euch wahrscheinlich am hilfreichsten sein werden. In Daniel Kapitel 9 spricht Daniel ein wunderbares Gebet, eines der Gebete, die in der Schrift als Vorbild dienen. Er erwartet, dass Gott sein gefangenes Volk aus Babylon befreien und in sein Land zurückführen wird, weil Gott verheißen hat, das nach 70 Jahren zu tun. Als er den Propheten Jeremia liest, erinnert er sich also daran, dass die Gefangenschaft für 70 Jahre war und diese 70 Jahre fast vorbei sind. Also beginnt er, zum Herrn zu beten. In Vers 4 nennt er ihn großen und furchtgebietenden Gott, „der den Bund und die Gnade denen bewahrt hat, die ihn liebe und seine Gebote bewahren.“ Und dann beginnt er mit folgendem Bekenntnis in Vers 5: „Wir haben gesündigt und haben unrecht getan und gesetzlos gehandelt; wir haben uns aufgelehnt und sind von deinen Geboten und deinen Rechtsordnungen abgewichen.“ Und er redet immer so weiter, bis er zu Vers 11 kommt: „Ganz Israel hat dein Gesetz übertreten und ist abgewichen, so daß es auf deine Stimme gar nicht hören wollte. Darum hat sich auch über uns ergossen, was als Fluch und Schwur im Gesetz Moses, des Knechtes Gottes, geschrieben steht, weil wir gegen ihn gesündigt haben.“

Ich werde jetzt an dieser Stelle einen Moment innehalten. Erstens sagt Daniel Folgendes: „Gott, du hast uns schwer bestraft.“ Aus ihrem Land vertrieben, niedergemetzelt in dem Angriff, der dann kam, in die Gefangenschaft abgeführt – damit wurden sie schwer bestraft. Und vor jener Zeit hatten sie Götzenanbetung praktiziert, sodass die Strafe Gottes gerechtfertigt war. Gott hat also seinen Namen verherrlicht, indem er zeigt, dass Götzenanbetung eine Sünde ist, die Zerstörung verdient. Wenn er auf heilige Weise auf Götzenanbetung reagiert, steigert das die Heiligkeit Gottes, nicht wahr? Und Daniel würde zustimmen, dass diese Menschen das verdienen, was Gott ihnen angetan hat und dass es Gottes Herrlichkeit in keiner Weise schmälert, sondern ihn vielmehr erhebt und ehrt und verherrlicht, weil er diese schändlichen und verdorbenen Menschen streng bestraft hat - das zeigt uns, wie herrlich Gott ist. Gott wird also durch sein Gericht verherrlicht, Gott wird dadurch verherrlicht, dass er zeigt, dass Götzenanbetung eine schwere Sünde ist, die die Zerstörung verdient. Das steigert seine Herrlichkeit.

Aber Gott hat verheißen, dass er sein Volk in sein Land zurückführen wird und der Prophet wird jetzt sagen: „Gott, verherrliche dich jetzt durch deine Barmherzigkeit.“ Es ist kein Fall von entweder/oder, sondern beides. Deshalb betet er zum Herrn, dass dieser das Volk zurückbringen möge.

Geht einmal weiter runter zu Daniel 9,17: „So höre nun, unser Gott, auf das Gebet deines Knechtes und auf sein Flehen“, und jetzt kommt’s, „und laß dein Angesicht leuchten über dein verwüstetes Heiligtum, um des Herrn willen.“ Damit ist wieder Jerusalem gemeint und der Berg, auf dem der Tempel stand. „Neige dein Ohr, mein Gott, und höre; tue deine Augen auf und sieh unsere Verwüstung und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist! Denn nicht um unserer eigenen Gerechtigkeit willen bringen wir unsere Bitten vor dich, sondern um deiner großen Barmherzigkeit willen! Herr, höre! Herr, vergib! Herr, achte darauf und handle und zögere nicht, um deiner selbst willen, mein Gott!“

Offenbare deine Gnade um deinetwillen. Offenbare deine Barmherzigkeit. Offenbare deine Kraft zur Wiederherstellung. Darum geht es. Du hast dich in deinem Zorn verherrlicht, jetzt verherrliche dich in deiner Barmherzigkeit. In Jesaja 49,3 sagte Gott: „Du bist mein Knecht, bist Israel, durch den ich mich verherrliche.“ Und das tat er. Er zeigte seine Herrlichkeit durch das Gericht und durch Barmherzigkeit. Er zeigte sie durch Gerechtigkeit und durch Gnade. Er zeigte sie durch Vergeltung und durch Vergebung. Ihr könnt Gott nicht einfach auf ein Attribut beschränken. Ihr könnt Gott nicht zum Gefangenen eines einzigen Attributs machen. Er wird durch das ganze Spektrum seines herrlichen Wesens verherrlicht. Und Daniel sagt: „Gott, tue das um deinetwillen, tue es, um dich selbst zu verherrlichen.“

Schlagt einmal einen Moment Jesaja Kapitel 48 auf … Jesaja Kapitel 48. Hier finden wir dieselbe Perspektive. In Jesaja 48,9 sagt Gott: „Um meines Namens willen bin ich langmütig.“ Sehr interessant. Gott zeigt seine Herrlichkeit durch sein Gericht, seinen Zorn. Er zeigt seine Herrlichkeit durch seine Barmherzigkeit, seine Gnade. Und er zeigt seine Herrlichkeit einfach durch seine Geduld … indem er seinen Zorn aufschiebt. Und er sagt: „Um meiner Ehre willen halte ich mich zurück, dir zugute, um dich nicht auszurotten.“ Ihr könnt mich um meiner Gerechtigkeit willen verherrlichen, ihr könnt mich um meiner Barmherzigkeit willen verherrlichen und ihr könnt mich um meiner Geduld willen verherrlichen.

Vers 11 enthält den Schlüssel: „Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es vollbringen.“ Das ist der Schlüssel. Das solltet ihr unterstreichen und es nie vergessen. Was auch immer Gott tut, er tut es um seiner eigenen Herrlichkeit willen. „Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es vollbringen! Denn wie würde ich sonst gelästert! Und ich will meine Ehre keinem anderen geben.“ Ich werde tun, was auch immer ich für meine Ehre tun muss. Und meine Ehre ist eine Ehre, die sich in Zorn offenbart, die sich in Vergebung offenbart, die sich in Zurückhaltung und Geduld offenbart, was immer es ist, ich werde es tun, sofern es im Einklang mit meiner Ehre ist. Wir könnten das zusammenfassen, indem wir sagen, dass Gott sich unbeirrbar darauf festgelegt hat, für seine eigene Ehre und Herrlichkeit zu handeln.

Jetzt lest einmal Jeremia 14; das ist nichts Neues, sondern lediglich eine von vielen anderen Illustrationen für dieses großartige Prinzip. Jeremia 14,7: „Wenn unsere Missetaten gegen uns zeugen, so handle du, o HERR, um deines Namens willen.“ Seht ihr, der Prophet verstand wirklich, dass Gott gezwungen war, das zu tun, was seine Herrlichkeit offenbart. Das ist es, was er tat. „Unsere Missetaten zeugen gegen uns, aber handle du, o HERR, um deines Namens willen.“ Was sagt er hier? Vergib uns, denn auch das wird deine Herrlichkeit bezeugen.

Schaut euch einmal Vers 20 in diesem Kapitel an: „Wir erkennen, o HERR, unsere Gesetzlosigkeit und die Sünde unserer Väter; denn wir haben gegen dich gesündigt. Verwirf uns nicht.“ Warum? „Um deines Namens willen! Laß nicht den Thron deiner Herrlichkeit in Unehre fallen; gedenke an deinen Bund mit uns, und löse ihn nicht auf!“ Mit anderen Worten sagen sie hier: „Gott, du hast diesem Volk ein Versprechen gegeben, du kannst uns nicht in dieser Situation belassen, du musst zurückkommen, deine Ehre steht auf dem Spiel.“ Welcher Aspekt seiner Ehre? Nicht sein Zorn, nicht seine Gnade, nicht seine Geduld, sondern seine … seine Treue, seine Verheißung, denn er hatte einen Bund geschlossen. „[Tue es] um deines Namens willen! Laß nicht den Thron deiner Herrlichkeit in Unehre fallen; gedenke an deinen Bund mit uns, und löse ihn nicht auf.“

Ihr seht also, die Propheten des Alten Testaments und der Psalmist, ebenso wie die Menschen, verstanden alle, dass alles, was Gott tat, für seine Ehre und Herrlichkeit geschah. Das ist die einfache Wahrheit. Und wenn der Himmel von jenen bevölkert sein soll, die [an] den Herrn Jesus Christus [glauben] …. und die Hölle für immer von jenen bevölkert sein soll, die das nicht tun, dann geschieht das für die Herrlichkeit Gottes.

Und wenn Gott sich entscheidet, manche Menschen zu retten und andere nicht, dann geschieht das zur Ehre Gottes, weil Gott das tut, was seine Ehre erfordert.

In Römer Kapitel 1, Vers 5, sagt Paulus kurz vor Ende des Verses, dass die Gnade Gottes, die ihn zum Aposteldienst berufen hat, durch welche er das Evangelium verkündete, welches den Glaubensgehorsam unter allen Heiden herbeiführte, für Gottes Namen war. Noch einmal, die Errettung geschieht zu Gottes Ehre. In 3. Johannes, dieser kurzen Epistel, heißt es in Vers 7: „Denn um seines Namens willen sind sie ausgezogen.“ Sie verkündeten das Evangelium um seines Namens willen, für die Herrlichkeit Gottes. Die Errettung geschieht zu Gottes Ehre. Vergeltung geschieht zu Gottes Ehre. Geduld ist zu Gottes Ehre. Treue ist zu Gottes Ehre. Jeder Aspekt von Gottes Wesen stellt seine Herrlichkeit zur Schau. Und ihr könnt euch nicht auf ein Attribut von Gott konzentrieren und das alle anderen ausmerzen lassen. Gott wird also lieben, aber er wird in seiner Liebe nicht sein Gericht über Bord werfen. Er wird in seiner Barmherzigkeit nicht seine Gerechtigkeit außer Acht lassen. Gott ist Gott. Und Gott wird konsequent und perfekt und rein und mit absoluter Heiligkeit alles ausführen, das im Einklang mit jeder seiner Charakteristiken steht.

Gott tut also was auch immer er tut für seine ewige Herrlichkeit, ob er nun Sünder rettet oder sie verdammt. Wir können es folgendermaßen ausdrücken: Obwohl Gott die Welt liebt und nicht will, dass irgendjemand verlorengeht, obwohl er keinen Gefallen am Tod der Bösen hat, obwohl er Mitleid mit allen hat, die in ihren Sünden sterben, obwohl Gott der ganzen Welt Warnungen über das Gericht und eine Einladung zum Evangelium gibt, wird er am Ende immer noch durch die Verdammnis der Sünder verherrlicht, ansonsten würde er es nicht tun, denn er tut immer das, was ihm Ehre erweist. Seine aufrichtige und begründete und echte Liebe für Sünder ist nicht von seiner ultimativen Herrlichkeit getrennt. Seine ultimative Herrlichkeit verlangt, dass er nicht jeden rettet, denn sonst würde er das tun.

Ihr sagt jetzt: „Nun, wie kann seine Liebe dann echt sein?“ Nun, ein menschlicher Richter mag echtes Mitgefühl mit einem schuldigen Kriminellen empfinden, aufrichtiges Mitleid, echte Güte, und ist dennoch gezwungen, ihn hinrichten zu lassen, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun. Seht ihr, Gerechtigkeit zu üben bedeutet nicht unbedingt, dass Mitgefühl eliminiert wird. Ihr könnt Tränen über jemanden vergießen, weil ihr diesen Menschen liebt, während ihr gleichzeitig am Maßstab für Gerechtigkeit festhaltet. R.L. Dabney scheibt über den Oberrichter Marshall, der ein Buch mit dem Titel The Life of Washington schrieb bzw. mehre Bände über die Geschichte von George Washington. Und ein Abschnitt dieses Werks über Washington beschäftigt sich mit Major Andre, ein [in den USA] berühmter Name, an den ihr euch sicherlich erinnert, und Marshall schreibt Folgendes über Washington: „Es gab vielleicht keinen anderen Zeitpunkt in seinem Leben, zu dem der Oberbefehlshaber den strengen Mandaten der Pflicht und Politik widerwilliger gehorchte.“

Mit anderen Worten empfand er Mitleid und Liebe und Zuneigung für den Mann, aber der Maßstab der Gerechtigkeit musste aufrechterhalten werden, damit die Integrität seines Amtes in der Würde seiner Person bewahrt wurde. Dabney kommentiert dieses Ereignis wie folgt: „Für dieses historische Ereignis haben wir folgende Fakten. Washington hatte absolute Macht, zu töten oder ein Leben zu retten. Er war der Oberbefehlshaber. Dennoch unterzeichnete er das Todesurteil mit spontaner Entschlossenheit.“ Er fährt fort: „Jeder bewusste, rationale Wille wird von der beherrschenden subjektiven Veranlagung des Handelnden bestimmt und durch sein eigenes subjektives Motiv ausgelöst, aber dieses Motiv ist eine komplexe, keine einfache, Modifikation des Geistes.“ Das ist gut ausgedrückt.

Ein solches Urteil zu fällen bedeutet nicht, dass er lediglich Gerechtigkeit walten lassen wollte. Es gab eine Vielfalt von Motiven und eine Vielfalt von Einstellungen. Aber das Endergebnis was das Ergebnis, das von all diesen Motiven und Einstellungen am triftigsten war. Dabney fährt fort und sagt: „Das Motiv einer einzigen Entscheidung mag komplex sein und viele intellektuelle Abwägungen in Bezug auf besonnene und gerechte Politik beinhalten und viele verschiedene und sogar miteinander im Konflikt stehende Neigungen der wünschenden Mächte. Und Washingtons Wille, das Todesurteil von Andre zu unterzeichnen, beruht nicht auf der Tatsache, dass sein Mitgefühl gering oder vorgetäuscht war, sondern auf der Tatsache, dass es auf der Vernunftsebene durch eine Vielfalt vorrangiger Urteile und dem Hang zur Weisheit und Pflicht, zum Patriotismus und zu moralischer Entrüstung ausgeglichen wurde.“ Er sagt: „Das Mitleid war echt, wurde aber durch vorrangige Elemente seiner Motivation gezügelt. Washington hatte offizielle und körperliche Macht, den Kriminellen freizulassen, aber die Gerechtigkeit ließ das nicht zu.“ Und Gott hat solch vielfältige Motive, die letztendlich eine Manifestation der Gerechtigkeit sein müssen. Nicht in jedem Fall, aber in manchen Fällen nach seinem Ermessen.

Das sollte für jeden Menschen, der die Schrift betrachtet und darüber nachdenkt, offensichtlich sein. Es ist offensichtlich, dass Gott nach seiner eigenen Ehre strebt, nicht wahr? Es ist offensichtlich, dass alles, was er tut, zu seiner Ehre geschieht. Seine Ehre ist die Offenbarung seines Wesens in seiner ganzen Fülle, deshalb wird Gott im Zorn ebenso verherrlicht wie in der Gnade. Er wird also das tun, was Zorn ebenso wie Gnade manifestiert. Das sehen wir im gesamten Alten Testament. Manche Menschen leben und erhalten Vergebung und manche wurden direkt in ihrer Sünde von Gott getötet, nicht wahr? Und Gott traf diese Entscheidungen und wurde in beiden Fällen verherrlicht. Als er über die Menschen in Israel richtete und sie zerstörte, ehrte ihn das. Als er vergab und sie wiederherstellte, ehrte ihn das. Es geht darum, dass Gott auf all diese Weisen verherrlicht wird.

Es gibt jedoch einige Leute, die das nicht akzeptieren wollen. Und deshalb haben sie folgendes Szenarium entwickelt. Gott liebt jeden so sehr, dass er will, dass alle gerettet werden. Und Gott ruft jeden zum Heil, aber die Kraft zur Errettung liegt nicht ihn ihm, sondern im Menschen. Und der Mensch weigert sich, diese Kraft auszuüben. Er weigert sich, diesen Zug zu machen und diese Wahl zu treffen, weil er seine Sünde liebt und seine Sünde stärker ist als Gott. Richtig? Müsstet ihr das nicht auch schlussfolgern? Wenn Gott wollte, dass jeder errettet wird und die Kraft dazu im Menschen selbst steckt und Gott will, dass er errettet wird und alles in seiner Macht Stehende tut, damit er errettet wird, aber diese Menschen nicht gerettet werden, dann ist das, was in ihnen wirkt, mächtiger als Gott.

Und dann müsst ihr noch eine weitere Komponente hinzufügen. Sie sagen auch, dass die Schwierigkeit darin besteht, dass Satan sich ein Leben lang bemüht, die Menschen vom Glauben abzuhalten. Die Kombination ihres eigenen gefallenen Fleisches, ihrer Sünde und der Bemühungen Satans ist einfach schlauer und mächtiger als Gott.

Ich kann das nicht akzeptieren, denn diejenigen, die das glauben, sagen, dass Gott sich die Errettung eines jeden Menschen wünscht und all seine Kraft, all seine Allmacht, die er aufbringen kann, auf den freien Willen des Sünders ausübt, in der Hoffnung, dass dieser Buße tun und glauben wird, um errettet zu werden. Gott ist nicht gleichgültig, er ist liebevoll, er ist mitfühlend, er arbeitet sehr hart, um die Menschen zu retten und sie machen einfach nicht mit. Solch eine Perspektive bewahrt die Aufrichtigkeit Gottes und die Liebe Gottes auf Kosten der Macht und Souveränität Gottes. Richtig? Er hält nicht wirklich die Zügel in der Hand und kann es nicht wirklich durchziehen, auch wenn er wirklich mitfühlend ist und sie liebt. Das schmälert Gottes Herrlichkeit.

Lasst uns jetzt im Gegenzug die andere Richtung betrachten. Manche Leute sagen, „Nein, Gott hat die Macht“, das war übrigens ein Ansatz der Arminianer, andere Leute würden sagen, „Gott hat die Macht und die Souveränität, aber er hasst Sünder einfach, deshalb sind sie ihm egal. Er hat keine Gefühle für sie.“ Das ist eine hypercalvinistische Perspektive. Er ist nicht liebevoll. Er ist nicht mitfühlend. Er liebt nur die Seinen. Bei diesem Ansatz habt ihr die Souveränität Gottes und seine Macht auf Kosten der Liebe und des Mitgefühls Gottes bewahrt. Das könnt ihr auch nicht tun, denn die Bibel ist voll von Beweisen dafür, dass Gott liebt und mitfühlend ist. Wie sonst würdet ihr die Tränen von Jesus in Lukas 19,41 erklären, wo er über Jerusalem weinte? Wie sonst würdet ihr die Tränen Gottes erklären, die er durch die Augen von Jeremia vergoss? Wie sonst würdet ihr die Tränen von Paulus erklären? Gott liebt und Gott ist mitfühlend und Gott trauert und Gott schmerzt, weil ihm Sünder am Herzen liegen. Sein Mitgefühl ist echt. Sein Erbarmen ist echt. Seine Liebe ist echt. Aber das bedeutet nicht, dass er jeden rettet, denn Mitleid und Liebe und Erbarmen werden durch wichtigere Angelegenheiten in Gottes Plan für die Ewigkeit außer Kraft gesetzt. Gott empfindet wahres Mitleid, aber dieses Mitleid wird aufgewogen durch vorrangige Motive, sodass er den Sünder zwar bemitleidet, sich aber nicht entschließt, ihn zu retten, denn wenn er das wollte, würde er es tun. Der vollkommen weise Verstand Gottes kann eine Vielzahl von Fragen in seinem enormen Reich betrachten und er hat gute Gründe und Motive für jede einzelne Sache, die er tut, für Handlungen, die wir uns nicht im Geringsten vorstellen können. Wir haben keine Vorstellung von dem Grund dafür.

Aber wir wissen Folgendes. Sein ultimatives Ziel besteht nicht darin, der evangelikalen Mehrheit zu gefallen. Sein ultimatives Ziel besteht nicht in der größten Gesamtheit des Wohlergehens unter seinen Geschöpfen. Sein ultimatives Ziel besteht worin? In seiner Herrlichkeit. Wir kennen nicht all die Wege, die Gott wählen mag, um seine Herrlichkeit am besten zur Schau zu stellen, wir können lediglich sagen, dass alles, was Gott zur Errettung tut, alles, was Gott zur Verdammnis tut, alles, was Gott bei der Auserwählung tut, alles, was Gott bei der Ablehnung tut, das höchste zu seiner Ehre ist, über alles andere hinaus und ohne Berücksichtigung irgendwelcher anderen Gründe. Gottes Ziel besteht nicht darin, die größte Zahl von Sündern im Universum glücklich zu machen. Sein Ziel besteht darin, sich selbst zu verherrlichen. Und Gott mag in seiner Allwissenheit einen göttlichen rationalen Grund für jede einzelne seiner Handlungen sehen, obwohl wir das ganz und gar nicht sehen. Gott weiß und tut, was ihm Ehre bringt. Und er wird offensichtlich verherrlicht, egal, ob Gefäße des Zorns gemacht werden oder Gefäße zur Ehre.

Zwei Mörder, beide schuldig, stehen unter Anklage vor einem König, sagen wir mal einem wohltätigen König. Mörder A hat ein Verbrechen begangen, das ebenso schlimm ist wie das von Mörder B, sie sind beide gleich schuldig. Mörder A ist jedoch ein Arzt. Mörder B hingegen kennt sich mit der Materie überhaupt nicht aus. Mörder A ist nicht nur irgendein Arzt, er ist der beste. Der König spricht sowohl A als auch B schuldig, aber er begnadigt A. Warum? Weil in seinem Reich eine Seuche umgeht und diese Seuche Leben kostet und er weiß, dass die Fähigkeiten dieses Arztes Leben retten können. Deshalb wird A einfach deshalb begnadigt, weil er aufgrund seiner Fähigkeiten den Leidenden helfen kann. B wird gehängt. Er wird für Mord gehängt. Aber manche Menschen denken, er wird gehängt, weil er nicht Medizin studiert hat. Aber damit verkennen sie, worum es hier geht. A, der davongekommen ist, war genauso des Mordes schuldig; trifft es demzufolge nicht zu, dass B in Wirklichkeit gehängt wurde, weil er keine medizinischen Kenntnisse hatte? Nein. B wurde gehängt, weil er einen Mord begangen hatte. A wurde verschont, weil der König ein Ziel hatte, das er durch ihn erfüllen konnte.

So ist es bei Gott. Wir sollten alle verdammt werden, aber Gott hat einige von uns dazu bestimmt, eine Heilsabsicht zu erfüllen. Und wir werden allein auf dieser Grundlage erlöst … obwohl wir ebenso schuldig sind wie jene, die verlorengehen. Es ist also alles reine Gnade und dient göttlichen und heiligen Zwecken, die uns unbekannt sind, abgesehen von denen, die sich in den Erfahrungen unseres Lebens entfalten, und irgendwann vielleicht rückblickend aus der Herrlichkeit. Gott weiß, welche Pläne er hat. Er ist weise. Er ist souverän. Seine Motive wurden uns nicht offenbart. Aber wir wissen, dass das, was er tut, um seiner Ehre willen geschieht. Er wird sich selbst als ein Gott der Gerechtigkeit, des Gerichts, der Vergeltung, des Zorns und der Strafe offenbaren. Er wird sich selbst als ein Gott der Barmherzigkeit, der Gnade, der Liebe, der Vergebung und aller anderen Dinge in der Mitte offenbaren … ein Gott der Geduld, ein Gott der Treue. Die Errettung einiger Sünder und die ewige Trübsal anderer konzentrieren sich alle auf Gottes Ehre. Und das, meine Freunde, ist alles, was wir wissen müssen. Und dann beten wir Gott einfach wegen seiner Herrlichkeit an. Und dann, wenn wir über unsere eigene Errettung nachdenken, was ruft das hervor? Dankbarkeit, überwältigende Dankbarkeit. Warum, o Gott, warum war ich, unter all denen, in Gruppe A? Warum?

Wahres Mitgefühl und wahre Liebe für Sünder werden also durch ein konsequentes und absolut heiliges Motiv gezügelt, sodass sein Wille, diese Menschen zu retten, dadurch beeinflusst wird.. Gottes Erbarmen ist echt. Seine Liebe ist echt. Aber das wird durch eine unveränderliche und souveräne Notwendigkeit außer Kraft gesetzt, seine Herrlichkeit in seinem Gericht zu offenbaren. Und das ist der Grund dafür, dass er nicht jeden rettet. Seine Herrlichkeit verlangt die wahre und vollständige Befriedigung all seiner wunderbaren Attribute. Und wenn wir unser eigenes Leben betrachten und sehen, dass wir errettet wurden, dass uns vergeben wurde, dass uns ewiges Leben geschenkt wurde, dass uns die Gerechtigkeit Christi zugerechnet wurde und wir auf dem Weg in die ewige Herrlichkeit sind, einfach aufgrund von Gottes Entscheidung, der unsere Herzen antreibt, dann ist das ein überwältigender Grund für Lobpreis und Anbetung und Verehrung. Nicht wahr? Es sollte uns mit Dankbarkeit erfüllen, die mit jedem Atemzug herauskommen sollte, mit jedem Atemzug.

Ihr sagt jetzt: „Was ist mit den Menschen auf der anderen Seite?“ Nun, die Bibel wendet sich auch an sie und ich kann zu denen von euch, die Christus nicht kennen, nur sagen, dass es immer um euren Unglauben geht. Ihr könnt euch nicht umsehen, um herauszufinden, ob euer Name auf einer Liste der Auserwählten steht. Es gibt keine Liste, zumindest nicht auf dieser Welt. Ihr braucht nicht versuchen, mit jemandem zu reden, der für euch von Gott herausfinden kann, ob ihr auserwählt wurdet oder nicht. Ihr müsst Buße tun und glauben, denn das ist es, was die Bibel von euch verlangt. Die Bibel sagt sogar, dass Gott alle Menschen überall zur Buße aufgerufen hat. Und Jesus sagte: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Und das Buch der Offenbarung endet mit folgender Einladung: „Wer da will, der komme.“ Es geht nicht darum, herauszufinden, ob ihr zu denen gehört, die Gott auserwählt hat, um seine Gnade zu erweisen, es geht darum, ob ihr bereit seid, euch von eurer Sünde abzuwenden. Und das ist es, was Gott euch sagt … wendet euch von eurer Sünde ab. Der Prophet sagte sogar: „Warum wollt ihr sterben?“ „Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Warum wollt ihr sterben?“ Als ob er sagen wollte, es muss nicht geschehen.

Diese unerforschlichen Wahrheiten über die Herrlichkeit Gottes übersteigen unseren Verstand. Aber eine Sache übersteigt unseren Verstand nicht. Wenn ihr eure Sünden bekennt und in eurem Herzen glaubt, dass Gott Jesus von den Toten auferweckte, so werdet ihr errettet und seid auf dem Weg in den Himmel und zählt zu den Auserwählten. Und ihr werdet für immer und ewig Stellvertreter sein, durch die Gott die Herrlichkeit seiner Gnade und seiner Liebe und seiner Barmherzigkeit und seiner Vergebung und seiner Güte zeigen wird. Und nicht einer, durch den er für immer seine Gerechtigkeit und sein Gericht zur Schau stellen wird. Und deshalb sage ich euch das, was Jesus sagen würde, wenn er hier wäre: „Tut Buße und glaubt an das Evangelium … glaubt, dass Jesus gestorben und für euch auferstanden ist. Nehmt ihn als Herrn und Heiland an, wendet euch von eurer Sünde ab und werdet zu einem von Gottes Kindern und zieht ein in den Einflussbereich Gottes, wo Gott durch seine Güte und seine Gnade verherrlicht wird.

Nächste Woche werden wir uns mit dem einen Textabschnitt beschäftigen, der all das in einem Text zusammenbringt – Römer 9. Lasst uns die Köpfe zum Gebet neigen.

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