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Wir wenden uns in unserem Studium von Gottes Wort heute früh wieder 1 Thessalonicher, Kapitel 5 zu. Das Ende dieser wunderbaren Epistel steht kurz bevor und wir werden uns heute früh mit den Versen 21 und 22 befassen ... 1 Thessalonicher 5, Verse 21 und 22. Der Apostel Paulus schreibt: „Prüft alles, das Gute behaltet! Haltet euch fern von dem Bösen in jeglicher Gestalt!”

Wie ihr wisst, hatte ich vor einigen Monaten die Gelegenheit, quer durch Amerika zu fahren, um meinem Sohn sein Auto zu bringen. Und während wir über die Nebenstraßen von Arkan­sas fuhren und gemächlich entlang der Straße rollten, auf der wir uns gerade befanden - eine einfache zweispurige Straße -, betrachteten wir durch eine Art diesigen Regen die kleinen Bauernhöfe, an den wir vorbeizogen; plötzlich sahen wir auf der anderen Seite eines Hügels ein großes Schild mit dem Aufdruck „Patchworkdecken". Ich war bereits seit einigen Jahren auf der Suche nach einer Patchworkdecke für meine Frau, Patricia, und dachte deshalb: „Nun, ich werde hier anhalten und mir diese Patchworkdecken genauer ansehen." Und so hielt ich auf dem kleinen sandigen Vorplatz vor diesem winzigen Haus, klopfte an die Tür und eine kleine, alte Frau öffnete mir. Ich sagte: „Ich bin an Ihren Patchworkdecken interessiert.“ Und sie erwiderte: „Oh, treten Sie doch bitte ein.”

Ich ging hinein und sah etliche Patchworkdecken, die aufgehängt oder über Holz drapiert wa­ren; links davon saß ihr Mann in einem großen, bequemen Sessel mit Unmengen Literatur neben sich und einer Fernbedienung für den Fernseher. Ich hatte den Eindruck, er habe sich seit Jahrzehnten nicht bewegt. Ich ging also in dieses etwas modrige Haus und sie … ich sagte: „Ich interessiere mich einfach für Patchworkdecken.” Und sie antwortete: „Nun, lassen Sie mich Ihnen eine zeigen.” Und sie zog eine Patchworkdecke heraus, die vor allem kein erkennbares Muster aufwies, sie bestand aus allen erdenklichen Resten, die zusammengenäht waren. Und ich sagte: „Nein, das ist nicht wirklich das, was ich suche.” Ich beschrieb ihr die Art von Patchworkdecke, die ich suchte. Interessanterweise hatte sie eine solche, ich kaufte sie und jetzt gehört sie meiner Frau. Aber als ich … ich musste zu einer kleinen Bank in der Stadt gehen, um Bargeld zu holen und zu bezahlen. Und als ich zurückkam und eintrat, be­merkten wir, dass es überall sehr viel Literatur gab … Literatur von Professoren an der theo­logischen Hochschule Dallas, Literatur von den Zeugen Jehovas, Literatur von der Unity Unitarian Fellowship, alle möglichen Schriften und einige Videokassetten über verschiedene Arten charismatischer Dienste. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich bereits, dass ihr Ehemann Johnny hieß; das war ein interessanter Zufall.

Ich sagte zu ihm: „Johnny, Sie haben hier sehr viele Informationen.“ Er antwortete: „Nun ja, überall ist etwas Gutes drin enthalten.” Und ich erkannte, dass seine Frau nicht nur Patch­workdecken machte, sondern er selbst eine Patchworktheologie hatte … diverse Teile von überall, einfach zusammengeflickt.

Das ist sehr typisch … sehr typisch. Menschen, die lesen, Fernsehsendungen, dem Radio oder Kassetten mit mangelndem oder geringem Urteilsvermögen zuhören und sich das Ganze ein­fach zusammenflicken zu einer konzeptionslosen Sache, die eigentlich weder Sinn noch Verstand hat. Der Apostel Paulus sagt in diesem Text, wir sollten alles prüfen und zwar sorg­fältig prüfen, und wir sollten herausfinden, was gut ist und daran festhalten, und was nicht gut ist, und uns davon lösen. Das ist eine der Komponenten, die zu den Grundlagen des geistli­chen Lebens gehören. Leider ist die Gemeinde heutzutage voller grenzenloser Leichtgläubig­keit; alles und jedes wird akzeptiert. Es scheint mir, wenn es ein Problem gibt, das größer ist alle anderen in der Gemeinde, so ist es der absolute Mangel an geistlichem Urteilsvermögen, der das Christentum auszeichnet. Schlechte Entscheidungen, fehlerhafte Argumentation, ober­flächliches Verständnis, wenig fundierte Kenntnisse und weitverbreitete Ignoranz haben der Gemeinde in ihrer Geschichte mehr Qualen verursacht als alle Verfolgungen zusammen. Ver­folgungen haben ihren Tribut gefordert, aber es ist das interne Chaos und die interne Verwir­rung über die biblische Lehre, die die meisten Narben in der Gemeinde hinterlassen haben. Und das ist nicht nur das Ergebnis menschlicher Schwäche beim kritischen Feststellen der Wahrheit, sondern das Werk Satans, der uns, als Engel des Lichts getarnt, nach bestem Ver­mögen verwirren will.

Als Konsequenz davon haben die meisten Menschen heutzutage eine Patchworktheologie, die sich aus allen möglichen Dingen zusammensetzt. Fehler sind nicht nur auf den primitiven, grundlegenden Ebenen der Theologie sichtbar, sondern auch auf den tieferen, komplexeren Ebenen. Doch das sollte nicht geschehen, denn wir sind gebührend gewarnt worden. Die Schrift warnt uns vor Lehren von Dämonen, zerstörerischen Irrlehren, Mythen, perversen Lehren, Geboten von Menschen, Spekulationen, kontroversen Themen, trügerischen Geistern, weltlichen Fabeln, falscher Erkenntnis, leerer Philosophie, menschlichen Traditionen, weltli­cher Weisheit und sie sagt, dass all dies Fallstricke für Christen sind. Jesus sagte, die Wölfe würden im Schafspelz kommen. Paulus sagte, räuberische Wölfe würden kommen und die Herde nicht verschonen. Paulus schrieb an Timotheus und sagte: „Und in den letzten Tagen werden böse Menschen es immer schlimmer treiben und die Verführungen werden zuneh­men.“ Paulus sagte dort erneut, dass es biblische Lehren von Dämonen geben werde, die Menschen in die Irre führen würden.

Gelinde gesagt herrschen Chaos und Verwirrung in der Gemeinde. Niemand, der die Schrift versteht und sich ihrer Warnungen über Irrtümer bewusst ist, sollte so leichtgläubig sein, eine Aussage wie dieser Mann an jenem Tag von sich zu geben: „Nun, sie enthalten alle etwas Gutes.“ Wir können nicht für einen Moment glauben, dass jeder, der sich als Christ bezeich­net und behauptet, im Namen Christi zu sprechen, die Wahrheit spricht. Aber die Menschen scheinen so leichtgläubig zu sein.

In vielen Fällen ist die Gemeinde meiner Meinung nach wie die Pharisäer zu Zeiten Jesu. In Matthäus Kapitel 16 gibt es ein paar interessante Verse, die ihr vielleicht zur Kenntnis neh­men möchtet. Matthäus 16, Vers 1: „Und die Pharisäer und Sadduzäer traten herzu, versuch­ten ihn und verlangten, daß er ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen möge. Er aber ant­wortete und sprach zu ihnen: Am Abend sagt ihr: Es wird schön, denn der Himmel ist rot! Und am Morgen: Heute kommt ein Ungewitter, denn der Himmel ist rot und trübe! […] das Aussehen des Himmels versteht ihr zu beurteilen, die Zeichen der Zeit aber nicht! Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des Propheten Jona! Und er verließ sie und ging davon." Er sagte, euer Problem ist einfach: Eure beschränkte, primitive, unwissenschaftliche Kenntnis davon, wie das Wetter vorherzusagen ist, geht über euer geistliches Urteilsvermögen hinaus. Was für eine unglaubliche Erniedrigung. Ihr wisst nicht viel über das Wetter und eure Methode, das Wetter zu beurteilen, ist sehr primitiv, aber so wenig Ihr auch über das Wetter wisst, so wisst Ihr doch mehr darüber als über Theologie. Sie waren nicht fähig, zwischen falsch und richtig zu unterscheiden. Und dafür verurteilte Jesus sie. Effektiv sagte er: „Ich habe euch nichts zu bieten.“ Die Fähigkeit, zwischen falsch und richtig zu unterscheiden, ist unverzichtbar im Leben eines Christen. Deshalb sagt Paulus das in diesem Text.

Erinnert ihr euch, dass Paulus in Vers 16 damit begann, die Grundlagen des christlichen Le­bens aufzuführen … freut euch allezeit; betet ohne Unterlass; seid in allem dankbar, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch; dämpft den Geist nicht; die Weissagung oder Offenbarung Gottes verachtet nicht. Und jetzt kommt er hierzu: Prüft alles. Das ist eine meisterhafte Zusammenstellung aller Komponenten, die die Grundlagen des christlichen Le­bens bilden. Wir sollen uns allezeit freuen. Wir sollen ohne Unterlass beten. Wir sollen dank­bar sein, egal, was geschieht. Wir sollen das Wirken des Heiligen Geist niemals dämpfen. Wir sollen die Offenbarung Gottes niemals verachten, sondern sie immer verherrlichen, erheben und befolgen. Und wir sollen alles sorgfältig prüfen, damit wir beurteilen können, was gut und was böse ist.

Ich möchte, dass ihr euch jetzt den Text kurz anseht, weil er relativ leicht zu deuten ist. Der griechische Text sagt: „Prüft alles”, in einigen Übersetzungen wurde das Wort „sorgfältig” noch hinzugefügt. Im Text steht eigentlich: „Prüft alles.” Das griechische Wort „prüft“, doki­mazo, ist Studenten des Neuen Testaments vertraut, weil es oft verwendet wird, um sich auf etwas zu beziehen, das auf seine Echtheit hin überprüft wird. Manchmal wird es für Metall­prüfungen verwendet. Prüfe alles, um festzustellen, ob es echt ist, um zwischen dem Wahren und dem Falschen zu unterscheiden, zwischen richtig und falsch, zwischen gut und böse, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Dieser Prozess ist übrigens, um die Worte von Paulus an die Epheser zu verwenden, das Bestreben, das zu erlernen, was dem Herrn wohlgefällig ist … zu unterscheiden. Das Wort könnte lauten: zu urteilen, alles zu beurteilen, alles zu bewerten, alles zu unterscheiden und alles bedeutet alles, alle Dinge. Wir sollen wie König David sein, der laut 2. Samuel 14,17 gut von böse unterscheiden konnte.

Was sollt ihr laut Paulus tun, nachdem ihr zwischen gut und böse unterschieden habt? Vers 21b: „[…] das Gute behaltet” [Schlachter 2000 Übersetzung] bzw. „... das Gute haltet fest“ [Revidierte Elberfelder Übersetzung]. „Behalten” oder „festhalten“ bedeutet hier umarmen, aus ganzem Herzen umarmen, Besitz davon ergreifen. Das Wort „gut”, dieses vertraute grie­chische Wort kalos, bedeutet das, was in sich gut ist, authentisch, wahr, nicht nur nett anzuse­hen, nicht nur lieblich und schön von außen, sondern was von Natur aus authentisch, wahr, edel, richtig und gut ist. Wenn ihr das findet, umarmt es, haltet es fest. Vers 22 besagt: „Haltet euch fern von dem Bösen in jeglicher Gestalt.“ Und das Wort „fernhalten“ ist ein sehr starkes Wort; es bedeutet „sich selbst fernhalten“. Die Präposition apo bedeutet, zu meiden. Und sie betont die vollständige Absonderung des Gläubigen von dem, was in Lehre und Verhalten als böse betrachtet wird. Wenn ihr etwas seht, das böse ist, nicht wahr, falsch - meidet es. Die Schrift enthält an keiner Stelle irgendwelchen Spielraum für uns, uns etwas auszusetzen, das nicht wahr ist. Wir sollen es meiden. Wir sollen davor weglaufen. Hier wird also die vollstän­dige Absonderung des Gläubigen von dem, was als böse eingestuft wird, betont. „Böse” ist hier in aktivem Sinne gemeint, als etwas Bösartiges, Schädliches, das allen, die damit in Be­rührung kommen, Verletzungen und Desaster bringt. Es ist giftig, tödlich, haltet euch davon fern, so wie ihr euch von einer Pest fernhalten würdet. Lenski hatte recht, als er schrieb: „Die schlimmsten Formen der Bosheit sind Perversionen der Wahrheit, geistliche Lügen; obwohl Viele heutzutage diese Formen mit Gleichgültigkeit und als relativ harmlos betrachten.“ Die Tatsache, dass moralische Perversionen darin eingeschlossen sind, ist selbstverständlich; sie tragen auch dazu bei, das geistliche Leben zu zerstören und treten in vielerlei Form in Er­scheinung. Ja, das Wort „böse” beinhaltet auch moralische Perversion, aber er hat recht, die schlimmere Form davon ist die Perversion der Wahrheit.

Beachtet noch einmal, wie Paulus in Vers 22 sagt, wir sollen diese in jeglicher Gestalt meiden … in jeglicher Gestalt. Das an dieser Stelle verwendete Wort „Gestalt” ist ein einfaches Wort und bedeutetet „Art, Spezies oder Form“. Er sagt hier, Böses in jeglicher Gestalt, Böses in jeglicher Form, Böses jeglicher Art, Böses jeglicher Sorte. Wenn ihr festgestellt habt, dass etwas böse ist, meidet es. Und ja, dass umfasst auch moralisches Verhalten, moralische Per­version. Aber das, worum es bei seiner Aussage hier wirklich geht, hat mit der Perversion der Wahrheit zu tun. Für uns wird das damit in erster Linie ein Aufruf zur sorgfältigen Prüfung … ein Aufruf zur sorgfältigen Prüfung.

Das ist nichts, was dem Studenten des Neuen Testaments nicht vertraut ist. Es gibt andere Stellen im Text, wo zu solcher Prüfung aufgefordert wird. Viele solcher Aussagen entstam­men der Feder des Apostels Paulus. Er ist ihm ein Anliegen, dass wir Urteilsvermögen bewei­sen, dass wir gut von böse trennen.

Nachdem ich euch jetzt diesen kurzen Einblick in den Text gegeben habe, der ausreichend ist, möchte ich jetzt mit einer Serie beginnen, die sich über zwei Wochen erstrecken wird. Und ich möchte über diese Frage des Urteilsvermögens sprechen, weil sie mir sehr am Herzen liegt. Es gibt einen großen Mangel an Urteilsvermögen in der Gemeinde, wie ich euch bereits gesagt habe, und das wird in so vielerlei Hinsicht deutlich. Die moderne Gemeinde ohne Ur­teilsvermögen hat zum Beispiel oftmals Darwin und Huxley abgelehnt, aber Freud akzeptiert. Sie hat biblische Lehre oftmals abgelehnt und stattdessen Beziehungen favorisiert und be­grüßt, als ob diese Priorität hätten. Sie ist fasziniert von Entertainment und findet Bibelausle­gung langweilig. Sie ist gefesselt von Gefühlen und hat den Wert klaren Denkens geschmä­lert. Deshalb, hört mir gut zu, kämpft das evangelikale Christentum um sein Leben. Ich sage das noch einmal: Meiner Meinung nach kämpft das evangelikale Christentum um sein Über­leben. Und in unserem Zeitalter werden Menschen mit Urteilsvermögen dringend gebraucht.

Die Kultur um uns herum ist nicht sehr hilfreich, weil wir in einer Kultur leben, in der wenig differenziert wird. Wir leben sogar in einer Kultur, die Urteilsvermögen mit einer/einem neuen und nicht akzeptablen Definition und Wert belegt hat. Beachtet hier zum Beispiel ein­mal, dass eine Person, die diskriminiert hat, ursprünglich jemand war, der als edel galt, als weise, als jemand, der Ehre und Respekt verdient, als begehrenswert. Das war ein Mensch, der diskriminiert hat, jemand, der zwischen gut und böse, wahr und falsch unterscheiden konnte und wusste, was am besten war. Heutzutage ist ein Mensch, der diskriminiert, jemand, der dafür strafrechtlich belangt werden kann. Das Wort hat eine vollkommen andere Bedeu­tung angenommen. Es ist in unserem Wortschatz nicht einmal mehr zulässig. Wir leben in einem Zeitalter, in dem absolute Werte nicht toleriert werden. Wir leben in einem Zeitalter, in dem Diskriminierung jeglicher Art nicht toleriert wird. Und ich spreche hier nicht von Ras­sismus, der für Gott unerträglich ist, ich spreche von Diskriminierung jeglicher Art. Wir leben in einem Zeitalter, in dem Überzeugungen nicht toleriert werden. Wir leben in einem Zeital­ter, in dem Dogma nicht toleriert wird. Ihr seht das gerade jetzt, wenn ihr in den Zeitungen über einen unserer Ältesten, Bob Vernon, lest, der Assistent Chief of Police in Los Angeles ist. Für diese Kultur ist es unerträglich, dass dieser Mann an die Bibel glaubt, die die Unter­ordnung von Frauen, die Sünde der Homosexualität und die Notwendigkeit, Kinder zu züchti­gen, bekräftigt. Das ist unerträglich in dieser Kultur … im Grunde ebenso wie jede andere Ansicht, denn wir leben in einem Zeitalter, in dem gegen nichts diskriminiert wird. Und so lebt die Gemeinde in einem Milieu nicht-diskriminierender Gedanken. Und wir stellen fest, dass unsere eigenen Probleme dadurch nur beschleunigt werden. Die Gemeinde darf nicht zum Opfer des Geistes dieses Zeitalters werden.

Ich möchte in dieser Serie über die Frage des Urteilsvermögens drei Fragen beantworten und heute früh werde ich mit der ersten beginnen. Die erste Frage lautet: Warum gibt es solch ei­nen Mangel an Urteilsvermögen? Ich habe euch gerade gesagt, dass das in der Kultur ver­breitet ist, aber warum gibt es solchen einen Mangel an Urteilsvermögen in der Gemeinde? Warum? Ich werde versuchen, euch einige Antworten zu geben. Das wird nicht wie eine nor­male Predigt sein, weil ich einige theologische Fachbegriffe einstreuen und das Szenarium beurteilen werde, wie ich es in der Gemeinde sehe. Hört mir also aufmerksam zu.

Es gibt meiner Meinung nach einige erkennbare Gründe dafür, warum es in der Gemeinde heutzutage solch einen fürchterlichen Mangel an Urteilsvermögen gibt. Ich werde euch den wichtigsten zuerst nennen: nachlassende Klarheit von biblische Lehre und Überzeugungen … nachlassende Klarheit von biblischer Lehre und Überzeugungen. Das ist der erste Grund. Es gab wesentlich bessere Zeiten in der Geschichte der Gemeinde, als Christen ermutigt wurden, biblisch zu denken, theologisch zu denken, alles zu prüfen, die Schrift gründlich zu erforschen und ihre Wahrheiten sorgfältig zu unterscheiden. Und wenn sie entdeckt hatten, was wahr war, dafür Stellung zu beziehen und nicht davon abzurücken. Heutzutage werden diejenigen, die klare Stellung zu biblischer Lehre beziehen, sehr häufig dafür kritisiert, Haarspalterei zu betreiben und lieblos zu sein, weil es heute üblich ist, faul die Oberfläche der biblischen Wahrheit anzustarren und dann sogar noch solche ungenierte Oberflächlichkeit als erstre­benswerte geistliche Großzügigkeit gegenüber jenen, die anders sind, zu rechtfertigen. Das ist weit verbreitet in der Gemeinde. Man scannt die Schrift quasi nur und will nicht zu dogma­tisch sein, denn wenn man dogmatisch ist, ist man lieblos gegenüber jemand anderem, der eine andere Meinung hat. Und schließlich wollen wir ganz gewiss keine Haarspalterei betrei­ben. Jay Adams schreibt: „Nirgendwo wird diese Tendenz offenkundiger als in der christli­chen Seelsorge.“ Er schreibt auch: „Selbst ernannte Experten in Psychologie, Soziologie und Bildung, die auf ihren Gebieten Doktortitel haben, und Sonntagsschulabschlüsse im Bibel­pontifikat über christliche Lehre und christliches Leben, ernennen sich selbst zu Wortführern Gottes.“

Was er im Prinzip sagt ... was er hier sagt, ist, dass die Auslegung der Bibel von Menschen übernommen wurde, die für jene Arbeit schlecht ausgerüstet sind. Es gibt jedoch nicht nur in der Seelsorge einen Mangel an Urteilsvermögen, sondern wie mir scheint auch in der bibli­schen Lehre und Überzeugungen im Dienst allgemein. Predigen wurde durch das Austau­schen ersetzt.

Vor Kurzem gab ich ein Radiointerview und ein Mann rief an und sagte: „Ich höre Ihnen schon seit einer Weile zu und wollte Ihnen nur sagen, dass Sie heute im Radio wesentlich netter sind, als ich es mir aufgrund der Predigten, die ich von Ihnen gehört habe, vorgestellt hatte.“ Nun, wenn ich meine Predigten halte, sage ich meiner Meinung nach nichts, das nicht nett ist, denn wenn ich das täte, würde das rausgeschnitten werden, bevor das Ganze im Radio ausgesendet wird. Und ich weiß nicht, wie dieser Mann herausfinden konnte, ob ich ein nette­rer Mensch bin, indem er mir einfach zugehört hat. Aber was er wirklich sagte, war, dass ich mich in einem Gespräch mit einer Frau befand und es ziemlich krasse Meinungsverschieden­heiten gab und ich versuchte, mit der Situation so barmherzig und sanftmütig wie möglich umzugehen, ohne Unfrieden, und es war sehr viel erträglicher, das zu sehen, als jemandem zuzuhören, der biblische Lehre mit Überzeugung artikuliert. Und für ihn war es sehr viel ein­facher, mit mir klarzukommen, wenn ich ein sanftes Gespräch mit jemandem führe, der ande­rer Meinung ist, als wenn ich biblische Lehre predige. Das ist der Gemütszustand unseres Zeitalters. Wie ich bereits sagte, dahinter steckt eine kulturelle Welle. Es ist kein Zufall, dass die Gemeinde sich im Namen der Einigkeit, Liebe und Beziehungen von Klarheit und Über­zeugungen und biblischer Lehre entfernt und stattdessen begonnen hat, Offenheit zu begrüßen und Begrenztheit und Dogmatismus abzulehnen. Das war das vorherrschende Klima in der Kultur um uns herum. Es gibt sogar einen Krieg gegen Maßstäbe. Der Krieg gegen Maßstäbe ist umfassend, nicht wahr? Ich meine, wenn ihr eine Überzeugung in Bezug auf etwas hättet, müsste diese vollkommen willkürlich sein, weil es keine Maßstäbe gibt.

Es hat in unserer Kultur soviel Antagonismus gegen Überzeugungen im Allgemeinen gege­ben. Ich weiß nicht, ob ihr euch dessen bewusst sein, aber alles ist zu haben. Ich rede von Geschichte. Revisionistische Geschichte hat alles infrage gestellt, was Historiker geglaubt haben. Die Wissenschaft, selbst auf dem Gebiet der Wissenschaft werden Dinge infrage ge­stellt, die seit Jahren geglaubt wurden. Die Wahrheit und der Wert allen Glaubens sind ein­fach relativ geworden, ob wir nun von Soziologie, Psychologie, Philosophie, Ökonomie, Bil­dung oder was auch immer sprechen. Und für die Welt ist Religion natürlich das Subjektivste von allen, weil sie glaubt, dass es sich hier nur um eine persönliche Erfahrung statt einer gött­lichen Offenbarung handelt. Und so wird die Kultur zunehmend relativistischer und die Ge­meinde wird davon befallen.

Dieser Trend war übrigens schon vor Jahren in der Gemeinde zu erkennen. Letzten Sonntag, als ich wegen meines Nackenproblems zu Hause war und nicht bei euch sein konnte, habe ich Band II der Biographie von Martyn Lloyd-Jones zu Ende gelesen. Ich habe jeden Moment davon genossen und empfehle euch alle 777 Seiten. Aber als ich den letzten Abschnitt dieses Buches las, war es interessant, dass er die Dinge erwähnte, die direkt mit der Frage des Ur­teilsvermögens zusammenhängen und die hier aufgezeichnet wurden. Er sah den Trend kom­men, den Trend des Relativismus in der Gemeinde und den Tod der lehrmäßigen Klarheit, und zwar schon 1971, vor 20 Jahren. Er sagte Folgendes: „Es gibt derzeit eine sehr offen­sichtliche Reaktion gegen Intellektualismus. Diese findet sich unter den Studenten in Amerika und zunehmend auch in diesem Land [UK]. Der Vernunft wird misstraut und (sie wird) auf ein Abstellgleis geschoben. Im Gefolge von D.H. Lawrence sagen viele, dass unsere Prob­leme darauf zurückzuführen seien, dass wir unser Großhirn zu weit entwickelt haben. Wir müssen mehr auf unser Blut hören und uns wieder auf die Natur besinnen. Und indem sie sich gegen Intellektualismus wenden und absichtlich das Credo der Irrationalität unterstützen, er­geben sie sich dem Wunsch nach Erfahrung und stellen Empfinden über Verstehen. Was zählt, sind Gefühle und Freude, nicht Gedanken, denn reine Gedanken führen nirgendwo hin.“ Martyn Lloyd-Jones sah also bereits 1971 die Bewegung des Relativismus Einzug in die Ge­meinde halten.

Statt die Gefahr dieses Trends zu erkennen und seine Worte zu beachten, haben Evangelikale sich diesem Trend angepasst, als sei er eine Art von Segen für ihr Anliegen. Und in England wurde ein Mann namens David Watson prominent, der den Relativismus in die Anglikanische Kirche brachte. Er sagte Folgendes: „Der Grund dafür, dass ich …“, hier ist ein Zitat von ihm, „… der Grund dafür, dass ich mit einem Team reise, das auf dem Gebiet der darstellenden Künste so talentiert ist, liegt darin, dass es das Evangelium sehr viel effektiver kommunizie­ren kann, als ich das mit einfachen Worten könnte." Das ist eine verblüffende Aussage. Sie setzt das biblische Vorbild für die Verkündigung der Wahrheit durch Worte außer Kraft. Und sie reflektierte die Stimmung jener Zeit. David Watson wurde dann Partner von John Wimber und der Vineyard Movement, über die wir in einigen Wochen eingehender sprechen werden und bei der biblische Lehre nicht einmal zur Sprache kommt. John Wimber sagte sogar: „Wir sind dabei, unsere Erfahrungen zu katalogisieren, damit wir eine Theologie entwickeln kön­nen." Reine Erfahrung. David Watson sagt: „Ich will nicht predigen, weil die Wahrheit besser durch darstellende Künste vermittelt werden kann.“ Darf ich euch daran erinnern, dass Jesus kein Sänger war? Er war ein Prediger. Und auch Johannes der Täufer war kein Sänger, er war ein Prediger. Und die Apostel waren keine Schauspieler, sie waren Prediger. David Watson fuhr fort, die christliche Gemeinde dafür zu kritisieren, dass sie sich ausschließlich auf den Verstand konzentriert. Er sagte Folgendes: „Die meisten Gemeinden verlassen sich stark auf das gesprochene oder geschriebene Wort und wundern sich dann, warum so wenige Men­schen den christlichen Glauben als relevant empfinden.“ Er sagt, das geschriebene Wort und das gesprochene Wort machen den christlichen Glauben irrelevant, irrelevantes Christentum ist nicht geistig, irrelevantes Christentum ist nicht rational, es ist nicht lehrmäßig, es ist emo­tional, es basiert auf Erfahrungen, es ist mystisch. Diese Bewegung hat sich ausgebreitet wie eine Flut. Die Betonung in der Gemeinde hat sich verschoben - vom Predigen der biblischen Lehre für den Verstand, um Menschen fundiertere Kenntnisse der göttlichen Wahrheit zu vermitteln, zu wenig mehr als dem Hervorrufen von Gefühlen und Emotionen, mit Schwer­punkt auf Bedürfnissen. Koppelt man diesen relativistischen Ansatz mit der charismatischen Bewegung und mit jenen Psychologen, die mit ihrem relationalen Ansatz in die Gemeinde kommen, so wird der Vorgang des Predigens mystisch, relational und relativistisch. Die An­betung Gottes nahm ab. Und ihr könnt es in vielen Bereichen sehen, zum Beispiel in der Mu­sik. Die Anbetung Gottes erlebte einen Niedergang - vom einstmaligen Singen großartiger Wahrheiten über Gott, textfokussierter Musik, zu der Musik, bei der Sound, Rhythmus und Harmonie dominieren, um warme und diffuse Gefühle hervorzurufen. Der Musikstil verän­derte sich - von dem, was die Lobgesänge traditionell begleitete, die großartigen Texte, zu Klängen, die mehr der Welt der Popmusik ähneln.

Wenn ich euch eine Perspektive zu all dem geben darf: Ich bin sicher, Satan wusste, dass wir christlichen Evangelikalen die Theologie des Liberalismus nicht schlucken würden, deshalb hat er uns die Hermeneutik verkauft. Was meinst du damit? Satan wusste, dass wir ihre Theologie nicht schlucken würden, deshalb verkaufte er uns ihre Auslegungsgrundsätze, da­mit wir früher oder später zu ihrer Theologie kommen … eine Art von Christentum, wo bibli­sche Lehre und Überzeugungen verachtet werden. Wenn ihr eine typische Stadt besucht, sucht eine Kanzel, wo der Mann Gottes die biblische Lehre klar, tiefschürfend, fundiert und treu artikuliert, und ich zeige euch eine kleine Gruppe von treuen Menschen. Sucht euch eine Ge­meinde, in der die Menschen hopsen und schreien, sich fallen lassen, tanzen und springen, und ich zeige euch, in den meisten Fällen, eine große Menschenmenge. Gottes Wort wird nie vergehen, aber leider ist es übergangen worden, um Zugeständnisse für den neuen, evangeli­kalen Relativismus zu machen. Prediger sind Komödianten, Geschichtenerzähler und Berater, aber nicht mächtige theologische Boten und Verkünder der göttlichen Wahrheit.

Es ist sogar so ernst, dass wir an einen Punkt gekommen sind, wo es sogar im grundlegenden Bereich des Evangeliums an Überzeugung mangelt.

Es gibt ein Buch mit dem Titel Vollmächtige Evangelisation von John Wimber; ich erwähne ihn, weil er auf der ganzen Welt so beliebt ist. In diesem Buch, Vollmächtige Evangelisation, in dem er Anweisungen dazu gibt, wie die Gemeinde evangelisieren soll, wird das Evange­lium in keinster Weise diskutiert. Dazu steht nichts im Buch. Das Evangelium steht nicht im Buch. Dennoch berichten sie uns von Menschen, die errettet werden und Christen werden - auf der Grundlage von vermeintlichen Wundern, die sie sahen, ohne dass ihnen je das Evan­gelium verkündet wurde. Peter Wagner, Professor an der theologischen Hochschule Fuller, sagt, bei dem argentinischen Evangelist Omar Cabrera werden Menschen errettet, bevor er überhaupt mit seiner Predigt beginnt. Ihnen ist die biblische Lehre offensichtlich egal. Ich erinnere mich, wie ich einst bei einem Mittagessen bei den Geschäftsleuten des vollen Evan­geliums sprach. Das war eine der ungewöhnlichsten Erfahrungen meines Lebens; es handelt sich um eine charismatische Gruppe und jemand in der Gruppe hatte irrtümlich angenommen, ich hätte die Geistestaufe empfangen und in Zungen gesprochen. Deshalb hatten sie mich ein­geladen, um ihnen mein Zeugnis über das Zungenreden zu geben. Es war ihnen nicht bewusst, dass ich natürlich nicht die Geistestaufe empfangen und in Zungen geredet hatte und dass ich dachte, sie wollten von mir einfach die biblische Perspektive darüber hören, weil sie daran interessiert seien, was wir glauben. Ich ging also dort hinein und sie warteten eifrig darauf, dieses großartige Zeugnis zu hören, wie ich in einen Charismatiker verwandelt wurde. Ich hingegen nahm an, sie wollten direkt vom Wort Gottes etwas zum Thema Wahrheit hören, und so begann ich zu predigen. Es war das einzige Mal in meinem Leben, dass ich buchstäb­lich nach 20 Minuten physisch von der Kanzel gezogen wurde; ein Mann ergriff meine Jacke und zog mich herunter. Wir gingen und dann stieg er auf die Kanzel und sagte, wir müssten beten, lasst uns beten, und er betete, dass Gott mich irgendwann mitten in der Nacht ereilen und ich plötzlich in Zungen reden würde, und er versuchte, sich bei der Menge zu entschuldi­gen; das Ganze dauerte eine Weile. Nachdem es vorbei war, das werde ich nie vergessen, kam ein Mann zu mir und sagte: „Hm, das war sehr interessant", und er setzte dieses kurze Ge­spräch fort, und es war ein ziemlich brisanter Moment. Übrigens bin ich zurückgegangen und sagte, ich sei noch nicht fertig gewesen, ich müsse noch einige Dinge beenden und ich sagte noch einiges, aber es hatte sie bis in die Grundfesten erschüttert, glaubt mir. Aber hinterher sagte dieser Mann zu mir: "Wissen Sie, meine Sorge ist, dass Menschen, denen es nur um Erfahrungen geht, nicht einmal Christen sind.“ Dieser Mann sagte Folgendes: „Nun, ich bin seit neun Jahren in dieser Gruppe.” Und er sagte: „Ich glaube Folgendes. Ich glaube, es gibt diese große, lange Treppe und eines Tages kommen wir auf die oberste Stufe dieser Treppe, klopfen an die Tür und dieser Typ namens Jesus kommt und du hoffst einfach, dass er dich hineinlässt.“ Neun Jahre, und er versteht das Evangelium nicht … neun Jahre und es mangelt ihm an jeglicher Klarheit über biblische Lehre.

Vor einer Weile gab ich ein Radiointerview bei einem christlichen Radiosender, ein zwei­stündiges Interview, und die Moderatorin des Programms sagte zu mir: „Nun, wie wird ein Mensch zu einem Christen?“ Ich sagte: „Erstens, um meine eigene Sündhaftigkeit zu erken­nen, muss ich erkennen, dass ich ein Sünder bin und ich muss bereit sein, mich von meiner Sünde abzuwenden und Buße zu tun und dann erkennen, dass ich mich nicht selbst retten kann, dass ich keine Ressourcen in mir habe, mit denen ich mich alleine retten kann. Ich muss mich der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen und in Jesus Christus als Gottes Sohn glauben, der in die Welt kam und starb und den Preis für meine Sünde zahlte und für meine Rechtferti­gung wieder auferstand." Die Moderatorin sagte: „Sie glauben doch nicht, dass jeder, der er­rettet wird, all das glauben muss, oder?” Ich sagte: „JA … ja.” Die Moderatorin sagte zu mir: „Ich habe mich definitiv nicht … nicht mit meinen Sünden befasst, als ich errettet wurde.“ Ich fragte: „Wie wurden Sie errettet?” Die Antwort lautete: „Ich war in Drogen und Alkohol ver­wickelt und lebte mit meinem Freund sechs Jahre bei Science of Mind, und eines Tages be­kam ich einfach die Telefonnummer von Jesus.“ Ich fragte: “Sie bekamen die Telefonnummer von Jesus?” „Ich bekam einfach die Telefonnummer von Jesus und ich wusste einfach, wo er war.”

Was in aller Welt erleben diese Menschen da? Wenn nicht einmal auf der Ebene des Evange­liums eine klare biblische Lehre präsentiert wird, wohin soll das führen? Als mein Buch The Gospel according to Jesus, in Deutschland unter dem Titel Lampen ohne Öl erschienen, veröf­fentlicht wurde, sagte ein Mann zu mir: „Ihr Buch spaltet. Ihr Buch spaltet.” Und wisst ihr was? Damit hat er völlig recht. Damit hat er völlig recht. Wollt ihr noch etwas wissen? Bibli­sche Lehre spaltet. Menschen sagen: „Oh, biblische Lehre spaltet … biblische Lehre spaltet.” Ich sage: “Amen, predige das, biblische Lehre spaltet.” Wisst ihr, was sie tut? Sie konfrontiert Irrtümer. Sie trennt wahr von falsch. Sie urteilt. Das heutige Klima der Einheitlichkeit bei der Priorität von Beziehungen kann jedoch nicht geduldet werden.

Wisst ihr, ich glaube ... ich glaube, wenn Evangelikale bereit sind, biblische Lehre abzuwerten und wenn sie bereit sind, unbeliebte Überzeugungen abzulegen, und wenn sie bereit sind, nicht für biblische Lehre einzutreten, die bei Menschen, die Irrtümer und Sünden begehen, aneckt, dann wird die Opposition verschwinden und wir könnten alle zusammenkommen. Ich glaube das. Ich könnte eine Einheitsbewegung starten … biblische Lehre eliminieren, unbe­liebte Überzeugungen abschaffen, nichts sagen, das aneckt und wir könnten alle zusammen­kommen. Das ist keine Überraschung. Aber wisst ihr, zusammen mit der biblische Lehre wer­den andere Dinge verschwinden, wie Wahrheit, Überzeugung, Urteilsvermögen, Gerechtig­keit, Heiligkeit, Disziplin, wahre Liebe und geistliche Reife. Auch die sind dann alle ver­schwunden und schließlich wird Gott verschwinden, Ichabod. Dieser Preis ist zu hoch. So entsteht eine Gemeinde, die den Täuschungen der Hölle zum Opfer fällt.

Was hatte Paulus eurer Meinung nach im Sinn, als er sagte: „Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt“? Es ist eine Schande, nicht richtig zwischen Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden.

Der Hauptfaktor, der zu diesem Mangel an Urteilsvermögen beiträgt, war also die nachlas­sende Klarheit von biblischer Lehre und Überzeugung im Namen der Einheit, im Namen der mystischen Erfahrung usw. Und wie ich sagte, die Liberalen konnten uns ihre Theologie nicht verkaufen, deshalb haben sie uns ihre Hermeneutik, Beziehungen, Liebe, Einheit und mysti­sche Erfahrungen verkauft, und wir schlucken all das und werden im selben Chaos enden. Nicht jeder, der über den Himmel spricht, gelangt dorthin. Und nicht jeder, der über Jesus spricht - Charismatiker, Neo-Orthodoxe, Römisch-Katholische und alle Anderen - kennt ihn nicht unbedingt.

Es gibt einen zweiten beitragenden Faktor, und ich muss wenigstens zwei heute früh schaffen. Der baut darauf auf und ich möchte, dass ihr mir dabei folgt. Ich möchte hier nicht allzu phi­losophisch für euch werden. Der zweite Faktor ist folgender: mangelndes antithetisches Den­ken, mangelndes antithetisches Denken. Ihr wollt wissen, was ich damit meine? Ich meine damit, Dinge schwarz und weiß zu sehen. In Debatten, in Argumenten, in der Theologie spre­chen wir von Thesen und Antithesen. Eine These ist eine Wahrheit oder Idee, die festgehalten wird oder ein Konzept, das festgehalten wird, und dann gibt es das entgegengesetzte Konzept … schwarz und weiß, These und Antithese. Wir müssen antithetisch denken. Wir leben in einer Kultur, die, wie manche behaupten, in einem sogenannten Kontinuum denkt. Mit ande­ren Worten gibt es kein schwarz-weiß. Es gibt kein richtig/falsch, wahr/falsch, gut/schlecht, es gibt nur dieses lange Kontinuum mit relativen Schattierungen von grau. Und irgendwie ist jeder dort auf sich alleine gestellt. Religion ist subjektiv, geistliche Erfahrung ist subjektiv. Aber hört mir zu, biblisches Predigen ist nicht relativ, es ist nicht subjektiv, es ist absolut, es ist scharf abgegrenzt, schwarz und weiß, es ist eine demonstrative Antithese zu Irrtümern. Ich versuche nicht, mich zu verteidigen, ich befasse mich hier nur mit dem Text. Aber ich sage euch, die Kritik, die ich ständig bekomme, ist: „Du hältst so sehr an der biblischen Lehre fest.“ Ich weiß nicht, was ich anderes tun sollte, denn das ist das Wesen der Wahrheit, die Wahrheit teilt sich und stellt sich gegen Irrtümer. Wir müssen antithetisch denken. Ihr hört eine These und ihr müsstet eine Antithese betrachten, das Gegenteil davon, und sie testen. Und sie ist absolut, die Wahrheit ist absolut, deshalb geht sie Leuten gegen den Strich. Sie konfrontiert sie mit Überzeugungen.

Da weltliches Denken den Verstand der meisten Gemeindebesucher kontaminiert und weltli­ches Denken diese große Grauzone ist, sieht nichts wirklich schwarz-weiß aus, nichts ist wirklich falsch oder richtig. Ich hörte vor einer Weile einem Mann zu, während ich im Auto fuhr und Barbara DeAngelis im Radio lief. Und eine Frau rief an und sie sprach über eine Beziehung, die sie mit einem Mann hat, mit dem sie nicht verheiratet ist und zusammenlebt und sie … und dieser Seelsorger sagte: „Nun, es muss richtig für Sie sein, es muss richtig für Sie sein, es gibt nichts, was wirklich falsch oder richtig ist, es muss einfach richtig für Sie sein.“ Das ist das Kontinuum. Und das ist die Art von Zeug, das uns ständig verkauft wird. So haben wir eine Kultur, in der wir mit einer Art von Kontinuum-Denkweise aufwachsen, dass Dinge nicht schwarz-weiß sind, sondern nur unterschiedliche Schattierungen von grau. Schwarz-weiß-Predigten und Lehre aus der Schrift werden oft als anstößig und fanatisch emp­funden. Aber in der Bibel ist Antithese unverzichtbar und Urteilsvermögen von grundlegender Bedeutung. Und die Bibel stellt die Dinge nur schwarz-weiß dar. Ich meine, verfolgt einmal diesen Gedanken. Vom Garten Eden mit seinen beiden Bäumen, von denen der eine erlaubt und der andere verboten ist, bis zum ewigen Schicksal des Menschen, im Himmel oder in der Hölle, beschreibt die Bibel immer nur zwei Wege - Gottes Weg und alle anderen Wege. Die Menschen werden als errettet oder verloren bezeichnet. Sie gehören zu Gottes Kindern oder Satans Kindern. Es gibt einen Berg des Segens und einen Berg des Fluches. Es gibt den schmalen Weg und den breiten Weg. Es gibt ewiges Leben und ewige Zerstörung. Es gibt jene, die gegen uns sind und jene, die für uns sind. Es gibt jene im Reich und jene außerhalb des Reichs. Es gibt Leben und Tod, Wahrheit und Falschheit, Gut und Böse, Licht und Dun­kelheit, das Reich Gottes und das Reich Satans, Liebe und Hass, geistliche Weisheit und weltliche Weisheit. Christus wird als der Weg, die Wahrheit und das Leben bezeichnet, nie­mand kommt zum Vater als durch ihn, er ist der einzige Name unter dem Himmel, in dem wir gerettet werden sollen. Alles in der Schrift ist absolut. Das ist ein grundlegendes Element der göttlichen Offenbarung.

Jay Adams, ein sehr bekannter Prediger und Professor an einer theologischen Hochschule, schreibt in einem seiner Bücher etwas, was ich für ausgezeichnet halte. Hört euch Folgendes an: „Ihr werdet solch antithetische Lehre und noch viel mehr nicht nur auf fast jeder Seite der Bibel finden, sondern sogar die Struktur der hebräischen Sprache selbst scheint dafür konzi­piert zu sein, die Antithese zu lehren. Viel Lyrik in der Schrift, viele Sprüche und sogar einige Erzählungen sind ihrer Struktur nach antithetisch. Vielleicht habt ihr euch gewundert über das Prinzip, das den Unterscheidungen zwischen rein und unrein im Alten Testament zugrunde liegt.“ Das ist sehr interessant. „Für diese Unterscheidungen wurden verschiedene Beziehun­gen oder Gründe angeführt, doch viele erscheinen rein willkürlich.“ Er schlug folgenden Grund vor, warum es reine und unreine Tiere und all die Dinge in den Gesetzen Gottes für Israel gab. „Darf ich vorschlagen, dass alle Probleme der Willkür gelöst werden, wenn wir das System von rein/unrein als Mittel betrachten, um den Juden auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass er den ganzen Tag, in allem was er tut, sich bewusst dafür entscheiden muss, Gottes Weg zu befolgen. Die Wahl zwischen Speisen, Kleidung, Farmtechniken, Recht, Ge­sundheitspflege, Feiern und Methoden der Anbetung fiel entweder auf Gottes Art oder auf eine andere Art. Mit anderen Worten, das System „rein/unrein” wurde konzipiert, um im Volk Gottes eine antithetische Mentalität zu entwickeln. Das Verbot, Materialien für Kleidung zu mischen, erscheint nicht mehr rein willkürlich, wenn wir es im Licht des biblischen Anliegens betrachten, eine antithetische Haltung zum Leben zu schaffen. Aber wenn Pastoren und Ge­meindemitglieder gleichermaßen in einem Umfeld aufwachsen, das das Denken in einem Kontinuum betont, wird die Antithese abgestumpft, wenn zunehmend mehr Menschen versu­chen, Soziologie, Psychologie und Grundsätze des Business Managements mit der Schrift zu vermischen. Dozenten an christlichen Universitäten betrachten es jetzt als eine der Hauptauf­gaben des christlichen Hochschulwesens, zu versuchen, den Glauben des Dozenten in sein Wissen zu integrieren. Seht ihr, die Hauptaufgabe besteht nicht länger darin, Gottes Weg von anderen Wegen zu unterscheiden, sondern Übereinstimmungen zu finden."

Das ist eine gefährliche Sache. Hört euch den Psalmisten in Psalm 1 an: „Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht.“ Hier wird eine klare Linie gezogen. Sie sind dort, wir sind hier. Aber diese Art des Denkens in einem Kontinuum hat zu einem Klima beigetragen, in dem Urteilsvermö­gen unnötig und undenkbar ist; es zu verfolgen ist Torheit, es zu verfolgen schafft Uneinigkeit … seid ihr bereit für das nächste? ... es zu verfolgen ist böse. Wenn du klare Linien ziehst, bist du ein böser Mensch. Wenn du in absoluten Werten denkst, bist du ein böser Mensch. Wenn du Überzeugungen hast, bist du ein böser Mensch. Urteilsvermögen kann nur in einem Umfeld mit absoluten Werten der biblischen Lehre wachsen.

Hört euch Titus 1,9 an: „… der an dem der Lehre gemäßen zuverlässigen Wort festhält“, ... hier steht derselbe Begriff, der für Festhalten an dem Guten verwendet wird, ... "der an dem der Lehre gemäßen zuverlässigen Wort festhält, damit er fähig sei, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen als auch die Widersprechenden zu überführen." Es ist unsere Aufgabe, sowohl zu überführen als auch zu bekräftigen. Wenn Älteste ausgewählt werden sollten, be­stand eine der Anforderungen darin, dass sie Fehler widerlegen können.

Der zweite Grund ist meiner Meinung nach also dieser ... mangelndes antithetisches Denken, diese Ablehnung absoluter Werte, die mit dem ersten Grund verbunden ist. Lasst mich euch einen dritten Grund nennen und mit dem werden wir wahrscheinlich enden. Dieser Grund ist sehr wichtig. Es gibt einen weiteren Faktor, der zu diesem mangelnden Urteilsvermögen bei­trägt, und ich werde dies weiter verfolgen, und wenn wir fertig sind, werde ich euch beibrin­gen, wie man falsch und richtig voneinander unterscheidet. Der dritte Grund für mangelndes Urteilsvermögen ist der beherrschende Gedanke, hört mir aufmerksam zu, der beherrschende Gedanke, dass Image und Einfluss der Schlüssel zur Evangelisierung seien. Der beherr­schende Gedanke, dass Image und Einfluss der Schlüssel zur Evangelisierung seien.

Mit anderen Worten, ihr hört das die ganze Zeit, wenn wir die Welt für uns gewinnen wollen, müssen wir ihre Gunst gewinnen. Die Gemeinde muss zu einem geliebten, ausführenden Or­gan werden. Sie müssen uns mögen. Wir wollen nicht für die Wahrheit kämpfen. Wir wollen nicht zu lehrmäßig sein. Wir wollen bei niemandem anecken, denn Image und Einfluss sind der Schlüssel zur Evangelisierung.

Ich habe vor kurzem ein nagelneues Buch in einer Buchhandlung gesehen, gerade erst diese Woche, mit dem Titel User Friendly Churches [wörtlich: Benutzerfreundliche Gemeinden). Ein großer Verkaufsschlager. Was von uns erwartet wird, ist, dass wir uns vermarkten, damit wir ein freundlicher Ort werden. Nun, wir wollen sicherlich liebevoll und barmherzig sein, aber eine einzige Predigt würde ausreichen, um die meisten Leute davon zu überzeugen, dass es bei uns nicht nur darum geht, freundlich zu sein, sondern in erster Linie darum, die Wahr­heit zu predigen. Der Mann, der einst Stellung für die Wahrheit bezog und sie predigte, wird jetzt aufgefordert, sich hinzusetzen. Er ist ein Problem. Wir kämpfen nicht für die Wahrheit, wir verkünden die Wahrheit nicht mutig, weil wir Angst haben, wir könnten bei einem Un­gläubigen anecken. Und letzten Endes, wenn irgendjemand evangelisiert werden wird, so wird das geschehen, weil er uns als freundlichen und netten Ort empfindet. Wir wollen bei der Welt beliebt sein, weil wir glauben, dass hierin der Schlüssel zur Evangelisierung liegt. Stellt euch das vor. Wir glauben an diese ganze Sache, dass das Image der Gemeinde und ihre nicht-bedrohliche Struktur der Schlüssel zur Evangelisierung sind. Diese Art von Bewegung glaubt, dass die Gemeinde bei Ungläubigen anecken wird, wenn sie Sünde predigt oder Hölle oder Buße oder das Kreuz und dass sie ihr Prestige einbüßen wird. Der neue Trend besteht also darin, dass die Gemeinde ein Image der Liebe und Fürsorge aufbaut, wo jeder nett ist und es für alle bequem ist, jeder glücklich gemacht wird und die Ungläubigen unterhalten werden, und dafür gesorgt wird, dass man nie bei ihnen aneckt und ihnen jede Annehmlichkeit ge­währt wird. Und das Fazit lautet dann, wenn sie uns mögen, werden sie auch Jesus mögen. Das ist das Fazit.

Einfluss und Image sind viel wichtiger als die Schrift. Ich glaube nicht, dass die Gemeinde aus irgendeinem anderen Grund zusammenkommt, als erbaut zu werden. Wir kommen zu­sammen, um Gott als Gläubige anzubeten und damit ihr erbaut werdet. Und wir ziehen aus, um zu evangelisieren. Wir ziehen aus, um zu evangelisieren. Seid so liebevoll und mild und barmherzig wie ihr könnt, wenn ihr die Wahrheit präsentiert, aber ihr dürft die Wahrheit nicht verwässern, weil ihr denkt, Einfluss und Image könnten zur Evangelisation verwendet wer­den.

Als die Gemeinde begann, zu sagen, wir müssen Einfluss haben, wir müssen Prestige haben, wir müssen beliebt sein, wir müssen intellektuell akzeptiert werden, wir müssen diese Men­schen willkommen heißen und ihnen zeigen, dass wir sie wirklich mögen und sie müssen uns sehr mögen, wenn sie unseren Jesus jemals mögen sollen, war das ein großer Wendepunkt ... ein großer Wendepunkt. Der Apostel Paulus sagte, wir sind der Abschaum, wir sind der Bo­densatz der Welt. Jesus sagte, sie haben mich gehasst, sie werden euch hassen. Aber wir sind raffiniert geworden. Anhänger dieser Meinung glauben, dass unser Prestige, unser Einfluss und unsere Beliebtheit das sind, was die Menschen dorthin bringt, wo sie das Evangelium glauben. Wie vollkommen falsch das ist. Wie vollkommen falsch. Echte geistliche Männer kämpfen und echte geistliche Männer zahlen den Preis für die kühne, klare, liebevolle Ver­kündung der Wahrheit. Was ich beobachte, könnte ich als die Verweiblichung der Gemeinde bezeichnen … so weich.

Ich möchte einen Moment zur Biografie von Martyn Lloyd-Jones zurückkehren und darüber nachdenken. Letzten Sommer haben Patricia und ich einen Tag mit seiner Familie verbracht. Sein Enkel, Christopher Catherwood, hat viel über ihn geschrieben, das sehr hilfreich für mich war. Eine Perspektive in Bezug auf diesen überaus gottesfürchtigen Mann war die trau­rige Tatsache, dass er negativ wahrgenommen wurde. Das ist erstaunlich angesichts seines Lebens; J.I. Packer bezeichnete ihn als den gottesfürchtigsten Mann, den er je getroffen habe, aber er wurde negativ wahrgenommen, obwohl er ein sehr tugendhafter Mann war. Und der Grund für diese negative Wahrnehmung bestand darin, dass er so theologisch war, er war so antithetisch und er glaubte, dass Evangelisierung durch eindrucksvolles Predigen der Wahr­heit geschieht, nicht durch den Aufbau von Prestige und Image. Und ich möchte euch noch einen Auszug aus dem Buch vorlesen, das sich damit befasst. Christopher Catherwood schreibt: „Im Laufe der Jahre erlangte Martyn Lloyd-Jones in den Augen Vieler ein bedauer­liches negatives Image. Die Erklärung dafür gehört wahrscheinlich zu den umstrittensten Be­reichen in der Interpretation seines Lebens. In seiner eigenen Vorstellung lief alles auf ver­schiedene Einstellungen zur Schrift hinaus. Er sah, dass die Elemente der Warnung und der Opposition gegen Irrtümer unverzichtbare Bestandteile einer wahren Hingabe an die Bibel waren und glaubte deshalb, dass die Missbilligung von Polemik, Debatten, in der christlichen Gemeinde eine sehr ernste Angelegenheit sei. Demzufolge erwartete er keine Zustimmung von jenen, die die vorherrschende Meinung teilten, in der Liebe an erste Stelle gesetzt und Argumente über die biblische Lehre als unchristlich behandelt wurden. Es war genau diese Einstellung, die seiner Meinung nach dafür verantwortlich war, dass der autoritative Ton von der Kanzel verschwand. Die Anklage des Dogmatismus und die Abneigung gegen Überfüh­rung und Zurechtweisung waren Kritik an der Schrift selbst. Eine der Hauptcharakteristiken des Diensts von Martyn Lloyd-Jones war demzufolge sowohl ein Angriff auf diejenigen, die den Geist der modernen Kanzel unterstützten als auch eine Inspiration für jene, die glaubten, dass eine Rückkehr zur Autorität beim Predigen dringend erforderlich sei. Letztere waren überaus dankbar für eben die Sache, die die erste Gruppe als falsch empfand. Dr. Lloyd-Jones … hört euch das an … stellte eine durchdringende und mutige Diagnose der aktuellen Situa­tion. Wir leben in einem Zeitalter der Beschwichtigung, nicht in einem politischen und inter­nationalen Sinne, aber in der Sphäre christlicher Angelegenheiten und der Gemeinde. Winston Churchill wird heutzutage bejubelt und fast als Idol verehrt. In den Dreißigern wurde er schärfstens als unmögliche Person kritisiert, weil er wusste, was er glaubte. Er glaubte es und er sorgte für Aufruhr, weil er die Politik der Beschwichtigung kritisierte ... genauso ist es heute. Starke Männer, die zu ihren Prinzipien stehen, werden heutzutage als schwierig, von sich selbst eingenommen und unkooperativ betrachtet.“

Wie kommt es, dass die Gemeinde je an den Punkt gelangen kann, dass sie dem nachgibt? Wo sie glaubt, dass Einfluss, Prestige und Image effektiver sein können, effektiver, um den Ruf zur Verkündigung des Evangeliums zu erfüllen, als das Predigen von Gottes Wahrheit? Ich sage euch, es schockiert mich, festzustellen, dass es eine wachsende Anzahl von Menschen gibt, die glauben, dass Treue gegenüber der Gemeinde nach dem Wort Gottes kein Thema mehr ist; mit anderen Worten, das Bauen einer Gemeinde nach der Schrift scheint für eine wachsende Anzahl von Menschen kein Thema mehr zu sein. Das ist nicht die Lösung. Sie glauben nicht mehr, dass der Heilige Geist sie segnen und ehren wird, wenn sie sich treu an die Wahrheit halten, egal, wie klein und verachtet ihr Werk sein möge. Man muss sich mit einem Image vermarkten, das akzeptabel ist. Meine Lieben, wir sind ein Stein des Anstoßes, das wissen wir. Wir sind ein Stein des Anstoßes. Wir sind ein Stein des Anstoßes. Jedes Mal, wenn wir wieder in der Zeitung sind, werde ich daran erinnert, dass wir ein Stein des Ansto­ßes sind. Wir sind sehr viel anstößiger, als sie wissen, sie sind nur nicht oft genug hier. Wenn sie jede Woche kämen, könnten sie einen Artikel darüber schreiben, wie anstößig wir sind. Wir sind ein Stein des Anstoßes für alle, die sich im Irrtum befinden. Wir sind ein Stein des Anstoßes für alle, die die Wahrheit ablehnen. Wir sind ein Stein des Anstoßes für alle, die Jesus Christus ablehnen. Wir sind ein Stein des Anstoßes für alle, die in Sünde leben, und diesen Anstoß zu entschärfen ist lächerlich, denn es ist genau das, was der Heilige Geist her­vorzubringen beabsichtigt. Er will überführen, denn Überführung und Konfrontation bei einer Überführung führen zu Errettung. Diejenigen, die Anstoß nehmen, sollen Anstoß nehmen.

Nun, es gibt einen Mangel an Urteilsvermögen in der Gemeinde, trotz dem, was Paulus uns in diesem Text gesagt hat, weil unsere Theologie schwach ist, weil wir nicht antithetisch denken und um unser weltliches Image besorgt sind. So sieht es dort draußen aus und ihr könnt dem Herrn danken, dass Gott durch seinen Geist und seine Barmherzigkeit allein diese Gemeinde auf einen Pfad geführt hat, auf dem wir uns eine starke Theologie wünschen. Wir wollen an­tithetisch sein und schwarz-weiß und absolut in Bezug auf die Wahrheit und wir lassen uns nicht von dem Gedanken an unser weltliches Image beherrschen, absolut nicht. Unser Anlie­gen ist es, die Wahrheit in Liebe zu sprechen. Wir werden so barmherzig und liebevoll und behutsam wie möglich sein, aber wir werden die Botschaft nicht verwässern.

Nun, ich habe noch ein paar mehr für nächstes Mal übrig. Lasst uns unsere Köpfe zum Gebet neigen.

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